
Sie streiten, tyrannisieren, haben Wutausbrüche: Ein schwieriges Sozialverhalten der Kinder und Jugendlichen ist aus Sicht von immer mehr Schulleitern das größte Problem an den Schulen. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) unter Schulleitern in Deutschland.
Kinder hätten Regeln schon immer ausgetestet, aber das Maß, was noch gehe und wann es beleidigend, ehrverletzend und gefährlich werde, verschiebe sich immer weiter, betonte VBE-Landes- und Bundeschef Gerhard Brand in Stuttgart. Immer häufiger sei es wegen Störern nicht möglich, normalen Unterricht zu halten – auf Kosten aller anderen.
«Es ist schwierig geworden, eine Klasse zu führen», sagte Brand. «Die Mittel, die man früher hatte, reichen kaum noch aus.» Für das Kerngeschäft bliebe immer weniger Zeit übrig. Gleichzeitig fühlten sich die Lehrer von Schulaufsicht und Jugendämtern alleingelassen, so Brand.
Der VBE hat bundesweit kürzlich 1.311 Schulleiterinnen und Schulleiter befragt, 252 davon aus dem Südwesten. Die Umfrage sei repräsentativ, so der VBE. 19 Prozent der Befragten im Land bezeichneten demnach das Sozialverhalten der Schüler als größtes Problem an der Schule. Im Vorjahr waren es noch 12 Prozent. In Baden-Württemberg ist dieses Problem der Umfrage zufolge deutlich größer als im bundesweiten Vergleich; dort nennen aktuell lediglich 13 Prozent der Schulleitungen das Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler als größtes Problem.
Problem Elternhaus
Schule werde immer mehr als Institution angesehen, die alles jederzeit regeln solle, so VBE-Chef Brand. «Aber Schule kann eben nicht alles leisten.» Die Eltern müssten stärker in die Pflicht genommen werden, die Kinder lernten ihr Sozialverhalten immerhin im Elternhaus. Allerdings berichteten Schulleiter und Lehrer, dass sich Elternhäuser vermehrt aus dieser Verantwortung verabschiedeten oder entgegengesetzt zur Schule handelten.
Brand sprach von einem insgesamt raueren Klima in der Gesellschaft und einem zunehmenden zwischenmenschlichen Egoismus. «Wir brauchen die Bereitschaft, eigene Bedürfnisse nach hinten zu stellen – sonst werden wir irgendwann ein Land aus Egoisten haben.»
GEW fordert mehr Schulsozialarbeit
Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert als Folge, dass an jeder Schule Schulsozialarbeit selbstverständlich und die Schulpsychologie ausgebaut werde. Die vom Bundesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall geführte AfD hat schnell Sündenböcke parat: Migrantenkinder. «Es ist ganz klar die gestiegene Zahl an Schülern mit Migrationshintergrund, die aus sozialen und kulturellen Kontexten kommen, die mit unseren nicht ansatzweise kompatibel sind», behauptete der stellvertretende bildungspolitische AfD-Fraktionssprecher Hans Peter Hörner.
Die FDP verweist darauf, dass sie sich erst vor Kurzem für mehr Demokratiebildung und Werteerziehung an den Schulen starkmachte – inklusive Ethikunterricht schon ab der 1. Klasse.
Größtes Problem bleibt der Personalmangel
Die Liste der größten Probleme an den Schulen wird der Umfrage zufolge im Südwesten angeführt vom Lehrermangel (53 Prozent) und vom Bereich Inklusion und Integration (35 Prozent). Nach dem Sozialverhalten auf dem dritten Platz werden unter anderem noch die Arbeitsbelastung genannt, der Zustand der Gebäude und Räume, die Ausstattung sowie die Bürokratie.
Die jährlich durchgeführte VBE-Umfrage zeigt aber in mehreren Bereichen auch Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr – und sie legt dar, dass die Schulleiter in Baden-Württemberg an einigen Stellen die Lage besser bewerten als ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Ländern. Erklärten im vergangenen Jahr 77 Prozent der Schulleiter im Südwesten, dass sie ihren Beruf sehr gern oder eher gern ausüben, sind es diesmal sogar 84 Prozent. Allerdings würde nur jeder zweite Schulleiter seinen Beruf weiterempfehlen. Note der Schulleiter für die Schulpolitik im eigenen Bundesland: 4,3. News4teachers / mit Material der dpa
“Die Eltern müssten stärker in die Pflicht genommen werden”
Ich lese dies sehr oft, aber was ist konkret gemeint?
Wie sollen Eltern bewirken, dass Schüler langweiligen Unterricht toll finden oder vor laschen Lehrern Respekt bekommen?
Zu Respekt vor anderen Menschen kann man sein Kind schon erziehen, würde ich denken.
Aha. Und nun sagen Sie uns bitte, warum es so viele nicht tun und wie Sie das ändern wollen!
Diese Frage müssen Sie nicht den Lehrkräften oder einer einzelnen Lehrkraft stellen, sondern den Eltern!
Vielleicht, weil sie es selber nicht gelernt haben oder drauf schxxxxx, äh sorry, verzichten..
Änderungsmöglichkeit: Vorbildfunktion – Kinder ahmen in jungen Jahren das Tun der Erwachsenen gerne nach. Das prägt nachhaltig.
Aber ja, stimmt natürlich – ist echt anstrengend, 24/7 Vorbild zu sein!
“Anfängerfehler” vermeiden: Man zieht in Anwesenheit des Nachwuchses nicht über Lehrkräfte her, wenn man mit deren Agieren unzufrieden ist, sondern klärt dies in einem sachlichen Gespräch mit der betroffenen Person unter vier Augen!
Btw: Bin keine Lehrerin.
Zustimmung. Und wie will man die Eltern hierzu “in die Pflicht nehmen”?
… und wie sollen die Lehrer das richten, was vor der Einschulung schon nicht gemacht wurde? Ein Psychologe sagte einmal: “Erziehung findet die ersten 5 Lebensjahre statt. Danach geht nur noch Umerziehung und die ist viel schwerer und oft erfolglos.” (Leider weß ich nicht mehr, wer das war)
Guter Einwurf, Sie sollten dies an AfD, VBE und Union durchgeben, die wollen “Eltern mehr in die Pflicht nehmen” 😉
Können Sie oder eine/r Ihrer Befürworter*innen erklären, was mit “stärker in die Pflicht nehmen” konkret gemeint ist?
Also sind Lehrkräfte für das Einüben des gesellschaftlichen und gesetzlichen Grundkonsens an Regeln und Verhalten verantwortlich?
Gut. Sie meinen, Lehrer haben damit nichts zu tun (trotz Erziehungsauftrag). Dann wird nun was geschehen? Die bösen Eltern lesen Ihren Kommentar und ändern alles gleich morgen. Na, wenn Ihnen damit geholfen ist, nur zu.
Ach, Kolumbus, das hat ginny 92 doch gar nicht geschrieben.
Und noch mal – Fragen diesbezüglich müssen Sie an die Eltern stellen.
Falls Sie eine Antwort erhalten, dürfen Sie das uns gerne mitteilen.
Nö. Aber die Basics sollten schon zu Hause angelegt worden sein.
Oder sollen die LehrerInnen bei 25 bis 30 SuS pro Klasse bei jedem Kind bei null anfangen?
Sie können lediglich ergänzend tätig sein,
Mehr wäre utopisch.
Erziehung?!
Wobei… “toll” müssen die “langweiligen Unterricht” nicht finden, auch diesen zu erdulden und nicht zu stören sollte aber als Mindestbedingung drin sein.
Und Sie wollen darauf warten, dass die Eltern das nun bewirken? Und wenn nicht?
Das wird nie passieren.
Fragen Sie doch mal nach – bei den Eltern – warum sich so viele aus der Erziehungsverantwortung stehlen.
Dann ist es das Gegenteil einer Win-win-win-Stuation.
(Schlecht für SuS, Eltern und Lehrkräfte..
und später ggf. auch für die Wirtschaft, denn auch Jobs können manchmal recht langweilig sein…, oder macht da dann der Cheffe den Entertainer?)
Mary-Ellen Sie glauben gar nicht, wieviele desinteressierte Azubis ich in meinem Berufsleben getroffen habe.
Schieb ich wo?
Ungeachtet dessen, dass Eltern eine Erziehumgspdlicht haben (die auch ggf. mit ‘scharfem Schwert’ einzufordern sich leider niemand wagt): Nö, ich persönlich allokiere ggf. die entsprechenden Schüler.
Andere Meinungen in Diskussionsforen zu akzeptieren bzw. sachlich damit umzugehen, sehe ich auch als Mindestbedingung.
Ist auch nicht bei jedermann der Fall…
Erziehung!?
Vielen Dank für das Anschauungsmaterial:
“Andere Meinungen in Diskussionsforen zu akzeptieren bzw. sachlich damit umzugehen, sehe ich auch als Mindestbedingung.”
Sie sollten nichts als vermeintl. Ihrerseits als “Mindestbedingung” angesehen behaupten, was Sie selbst nicht bieten (können)… das macht Sie lediglich (noch) unglaubwürdig(er). Und wir vertiefen hier jetz nicht, welche Erziehung darin mündet, dass ein erwachsener, vermeintl. promovierter, zweifacher Familienvater über 40 Jahren mit entsprechender Vorbildfunktion seine Freizeit nutzt, um minutiös ein Forum mit unzähligen täglichen Beiträgen nach Beiträgen bestimmter ‘Foristen’ zu durchsuchen, um suggestiv-insinuierende Einzeiler, ad hominem-Attacken, Verharmlosungen von Corona an Schulen (während der Pandemie) und einen kruden Mix aus Verächtlichmachungen von Lehrern per se, die ja “nur” (Stromdoktor) Lehrer geworden seien, u.ä. (z.B. despektierlichste Behauptungen, dass Lehrer in der freien Wirtschaft nutzlos seien) zu schreiben.
Erziehung?!
Aber insofern passt Ihr Kurzkommentar ja zumindest für diejenigen, die Sie hier bereits kennen, zum Thema:
Wie soll man mit solchen Eltern im Hintergrund erwarten, Schüler zu haben, die vermeintl. “langweiligen Unterricht” nicht sabotieren und grundlegenden Respekt demonstrieren?
Die Schüler sollen langweiligen Unterricht nicht toll finden, sondern sich auf Lernen einlassen. Nur dann können sie Erfahrungen machen, Neues dazulernen und vielleicht vorher Langweiliges interessant finden.
Auch lasche Lehrer haben in ihrem Leben bis dato mehr geleistet (Abitur, Studium, Examen) als der gelangweilte Schüler.
Ist auch schwer für Schüler, die noch in der Schule sind (was der Natur des Schülerdaseins entspricht), Leistungen wie Abitur, Studium und Examen erbracht zu haben. Manchmal erzeugt das Lesen von Kommentaren hier körperliche Schmerzen!
Deswegen dürfte diese Bildungsdrohne nach Igrem Geschmack sein: Schulpflicht abschaffen!
Schon haben diese SuS und auch deren Lehrer ein ganz dickes Problem weniger.
Hm, und ruckzuck haben wir einen Lehrkräfteüberschuss
Bei der Schülerschaft?
Never-ever.
Doppelbesetzung und Co. wären endlich möglich.
Sag ich ja – Überschuss
😀
Naja, natürlich sollten Schüler nicht stören, nur weil der Unterricht langweilig ist. Das ist eine Frage des Respekts. Da stimme ich also zu.
Allerdings sollte Unterricht einfach möglichst nicht langweilig sein, wenn man möchte, dass möglichst viele SuS auch gedanklich dabei bleiben können. Wer ist früher nicht in den langweiligen “Vortragsstunden” der LuL fast eingeschlafen? Das ist kein gutes Format, um SuS – auch die gut erzogenen – mitzunehmen. Die stören dann zwar nicht, aber sitzen nur die Zeit ab…
Na dann fragen Sie mal die Schüler, welche Art von Unterricht sie nicht langweilig finden würden. Bei einer derzeitigen Aufmerksamkeitsspanne von ca. 15 Minuten ist das sehr schwierig. Man sieht schon bei den Kleinkindern, dass sie nicht mehr konzentriert und über längere Zeit spielen können, da sie mit einem Überangebot an “Spielsachen” und einer permanenten Reizüberflutung konfrontiert sind. Dieses Verhalten zieht sich natürlich in den Schulen fort, ein Unding, sich dann 1-2 Stunden auf eine Lehrkraft zu konzentrieren.
Sind die 15 Minuten “geschnitten oder am Stück”?
Bei vielen meiner Schüler auch bei spannendem Unterricht sind wir bei “geschnitten” angelangt…
Ja, diese überaus positive Entwicklung geht offenbar voran ………
Vielleicht ein Mix aus digital selbstständig recherchieren lassen, dann im Plenum besprechen. Vielleicht sogar 2x pro Std. die Methodik wechseln…dann muss man sich nicht so lange auf eine Sache konzentrieren. Meine Hoffnung ist, dass das auch sehr häufig so gemacht wird. 30 min. Referieren und im Anschluss Arbeitsblätter ausfüllen lassen, fänd ich auch eher zum Gähnen – so bekommt man sogar eigentlich interessante Themen kaputt. Ist nur meine persönliche Meinung.
Sorry, ich bin naiverweise davon ausgegangen, dass mittlerweile alle Schule zumindest die Hardware und WLAN zu Verfügung haben – mein Fehler. Und nein, ich würde mir nie anmaßen, LuL ihren Job zu erklären. Das war nur eine Meinung, was ich persönlich machen würde.
Alese20, leider eine irrige Vorstellung. Wenn denn Hardware vorhanden ist, fehlt es oft an vernünftigen W LAN Verbindungen. Deutschland 2025!!!
Danke für den überaus wertvollen Tipp, ich wäre sonst im Leben nicht draufgekommen, dass man im Unterricht Methodenwechsel anwenden muss.
Natürlich sollte der Unterricht nicht durchgehend aus Vorträgen etc. bestehen. Allerdings lässt es sich schlicht auch nicht ganz vermeiden, dass es mal langweilig ist. Kleines Beispiel gefällig ? Im Biologieunterricht lässt es sich halt nicht mikroskopisch Arbeiten, wenn man nicht vorher drüber gesprochen hat wie das Mikroskop funktioniert. Ist das spannend eher wenig aber eigentlich sollte der Mehrwert = Mikroskopieren für die SuS deutlich erkenntlich sein.
Realität ist SuS halten es für unnötig darüber zu sprechen, hören im besten Fall nicht zu und im schlimmsten Fall wird so gestört bis hin zur Sachbeschädigung das der Teil komplett ausfällt.
Und genau solche Momente hängen mit Erziehung zusammen, denn hier wurde nicht gelernt zu warten, Frustration aus zu halten ( es geht nicht sofort los)…
Im übrigen wo sind Kinder eigentlich die Größen Anteil ihrer Lebenszeit? In der Schule sind sie im Schnitt 6-7 Stunden 5 Tage die Woche ( 35 Wochen von 48).
Es sprich ja nichts dagegen, wenn einem Kind mal langweilig ist – das sollte es wirklich aushalten können und nicht auffällig werden. Aber ich verstehe durchaus, wenn da die Gedanken abschweifen und man nicht so viel mitnimmt.
Diese DISZIPLIN des Zuhörens wird doch gar nicht von den Erzeugern vermittelt. Wenn ich erlebe dass Kinder ihren Eltern ins Wort fallen, das mit dem Handy gezockt wird während der Mahlzeit, zeigt doch : wir haben eine große Anzahl von Eltern, die selber keine Werte mehr kennen.
Indem sie z.B. Gegensteuern, Unterricht ist nicht immer Actionzeit, sondern vorrangig Lernzeit, dazu bedarf es auch Ruhe, die es auszuhalten gilt. Lehrer sind nicht lasch, ihnen sind weitgehend im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gebunden. Ihr Handwerkszeug würde reichen den Lehrauftrag zu erfüllen, wenn Eltern ihren Erziehungsauftrag wahrnehmen würden.
Es gab immer Eltern, die das nicht können oder nicht wollen. Was nützen da solche Appelle? Die bringen Ihnen gar nichts.
Was also sollen die Lehrer Ihrer Meinung nach tun?
Ich warte – vermutlich vergebens – auf Ihre Patentlösung!
Die ist doch bekannt: Eltern in die Pflicht nehmen! 😉
War das früher anders?
Wie kann es sein, dass die ganzen hochkompetenten examinierten und A12/A13 bezahlten Lehrkräfte, nach denen der Arbeitsmarkt sich die Finger lecken würde langweiligen Unterricht machen?
Vielleicht weil sie Lehrer sind und keine Entertainer? Wer definiert denn außerdem, was “langweiliger” Unterricht ist? Das kann schon sehr subjektiv sein, insbesondere bei den Schülern, die in Zeiten von Youtube und TikTok schnelle Wechsel brauchen. Das KANN eine Lehrkraft in der Form überhaupt nicht leisten.
Und da sich der Arbeitsmarkt nach Ihren Aussagen jetzt Finger oder andere Körperteile leckt: Ab an die Schulen, Lehrkräfte werden derzeit händeringend gesucht! In der sozialen Arbeit fehlen uns ebenfalls Leute. Wir freuen uns auf Ihre nicht allzu langweilige Bewerbung.
Ich mache SOFORT MORGEN FRÜH eine Art “Unterricht”, die von 80% der SuS mit 5 von 5 Amazon-Sternchen bewertet wird.
Sofern *Sie* im Gegenzug völlig darauf verzichten, irgendeine ernstzunehmende Bildung oder Wissen zu erwarten.
Kleiner Tipp: Die erste Stunde der Reihe lautet: “Farbwahrnehmung differenzieren anhand von selbst erstellten Bildschirmschonern und Cannabis.”
Sie sollten Respekt vor jedem Menschen vorleben.
Lehrkräfte sind auch Menschen (obwohl sie zu selten so behandelt werden).
Wie sich das genau ausgestalten lässt ist wohl schwierig und auch nicht durchzusetzen.
Was sich tatsächlich dahinter verbirgt ist jedoch die Beobachtung, dass immer mehr SuS sich an grundsätzlich Regeln des Zusammenlebens nicht mehr halten können. Und zusätzlich der Frust wegen genau solchem Verhalten ständig den Papiertieger füttern zu müssen ohne eine Wirkung zu erleben. Gleichzeitig geht diese Zeit verloren um denjenigen zu helfen wo Hilfe einen Effekt hätte.
Stimmt wohl. “In die Pflicht nehmen” halte ich für einen dieser Tiger.
Ist aber kostenlos, Lehrkräfte fühlen sich bestätigt und die kommenden Jahre bleiben diesbezüglich uneingeschränkt unverändert 🙁
Hier geht es meines Erachtens darum, dass Eltern ihren Kindern bereits im Elternhaus Werte vermitteln sollten, die gesellschaftlich relevant sind, z.B. Respekt und nicht dauernd nur die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Ich nehme zunehmend eine extreme Ich-Gesellschaft war. Natürlich ist es auch wichtig, dass Kinder lernen, sich nicht alles gefallen lassen zu müssen und dass Gespür für einen selbst und die eigenen Bedürfnisse auch ein wichtiger Wert ist. Gleichzeitig müssen diese aber auch nicht immer und bei jeder Gelegenheit ausgelebt werden. Da das gesunde Mittelmaß zu finden, ist sinnvoll und wichtig und das beizubringen, kann die Schule nicht alleine vermitteln. Dennoch wird so etwas immer mehr komplett auf die Schulen ausgelagert. Die müssen es ausbaden, weil Eltern zu Hause die Auseinandersetzung scheuen und lieber einfach nur Qualitiy-Time mit ihren Kindern verbringen wollen. Und dann lassen halt die Kinder ihre Konfliktthemen im Klassenzimmer heraus.
Das ist die Problematik.
Wie das “in die Pflicht nehmen” aussehen soll, bleibt mir weiterhin unklar.
Scheint eine selbstgerechte Erklärung zu sein, eigentlich nichts verändern zu wollen – denn die anderen sind ja schuld -___-
… also bleibt nur die Lösung, die Schule und die Lehrer verändern? Welche Vorschläge haben Sie und @Kolumbus dafür?
Weiß nicht was Kolumbus dazu meint, aber ich fände langfristige Änderungen zielführend, bspw. flächendeckende Schulsozialarbeit und/ oder Kapazitäten für Team-Teaching, Arizona-Räume o.ä.
Kurzfristig – so scheint mir – könnte nicht wenigen dadurch geholfen werden, konkrete Handlungspläne an den Schulen zu entwerfen.
Beim letzten Artikel schien es ein großes Hinderniss zu sein, spontane Klassenkonferenzen oder Gespräche mit der Schulleitung zu führen, um Kinder unverzüglich bzw. für einen Zeitraum nadh Hause zu schicken, um die Situation vor Ort sortieren zu können. Aber da mögen die Bundesländer sich vielleicht arg unterscheiden =/
@Rainer Zufall
Wie immer sehr vage (bzw. nichtssagend) Ihre Lösungsvorschläge: “langfristige Änderungen, flächendeckende Schulsozialarbeit, Team-Teaching, konkrete Handlungspläne (ja welche denn?), Kinder unverzüglich nach Hause schicken (haben Sie die Kommentare gelesen, warum das meist nicht so einfach geht?).” – Das ist nur bla-bla, bzw. heiße Luft – Sie sollten Politiker werden! Kein Geld, kein Personal, keine rechtssicheren einheitliche Regeln – aber immer schöne, wohlklingende Phrasen, nur leider immer die selben. Langsam wird´s langweilig. Wie wäre es, Sie würden uns mal erzählen, wie Sie es bisher geschafft haben, eine schwierige Klasse mit 25+ Schülern in den Griff zu bekommen, ohne Mitarbeit der Eltern. Danke!
“Wie immer sehr vage (bzw. nichtssagend) Ihre Lösungsvorschläge”
… vielleicht sollte ich doch in die Politik…?
Langfristiges Ziel: Personal/ Klassenzeit aufstocken
Kurzfristig: Handlungsplanung und damit -fähigkeit für die Kolleg*innen herstellen.
(Haben Sie meine Antwort gelesen, dass ich nach Rücksprache mit meiner Schulleitung nicht verstehen kann, warum diese Hindernisse in anderen Bundesländern vermutet werden und in BW nicht bestehen? 🙂 )
Ihre Haltung zu “Blabla” ist erstaunlich, wenn ich Ihr raunendes Schweigen zum “Eltern in die Pflicht nehmen” wahrnehme.
Dies scheint für Menschen Ihres Schlages konkret, hilfreich und ausreichend zu sein.
Warum beschweren Sie sich überhaupt noch bei mir? Ist doch alles töfte 😀
Ach wissen Sie, wie oft ich versucht habe, Eltern in die Pflicht zu nehmen …. da kommt bestenfalls ein “ja, ja…” von Elternseite, mehr nicht. Ich kann die Eltern ja nicht zwingen, zum Psychologen, Augenarzt, Ohrenarzt zu gehen und auch nicht dazu, in der Erziehung mal konsequent zu sein. Und das Jugendamt? Zu wenig Personal, Datenschutz (also keine wichtigen Infos an uns und auch keine Auflagen an Eltern) und bla, bla…
Also, was kann man kurzfristig tun, um Handlungsfähigkeit für die Kollegen herzustellen, ohne mehr Personal (weil gibt´s nicht)?
“Ach wissen Sie, wie oft ich versucht habe, Eltern in die Pflicht zu nehmen …. da kommt bestenfalls ein “ja, ja…” von Elternseite, mehr nicht.”
Das können Sie ja bezeiten mal Ihren Kolleginnen und Menschen in der Politik schreiben.
Warum befragen Sie also mich? Wenn wir hier der gleichen Meinung sind, warum sollte ich Lösungen parat haben, welche Sie nicht schon längst gefunden haben dürften – Sie haben mehr Erfahrung als ich
@RainerZufall
Wie sind denn Ihre Erfahrungen diesbezüglich mit den Eltern? Welche Tipps haben Sie für andere Lehrer, wie man die Eltern mit ins Boot holt? Oder wie schaffen Sie es, in der wenigen Unterrichtszeit die verhaltensoriginellen Schüler “umzuerziehen”? Bei Ihnen scheint es ja zu laufen, also bitte erleuchten Sie uns!
Meine Erfahrungen waren oft wie die Ihren, daher sehe ich es sehr skeptisch “Eltern zu verpflichten”.
Da müssten Sie Verfechter*innen dieser Ansicht anfragen. Wie ich ganz zu Beginn des Forums schrieb, interessieren würde es mich ja auch! 🙂
Also, kannste machen nix, nur schauen zu? Die Schule schafft es immer weniger, die Eltern auch … iss halt so?
Dss schrieb ich nicht.
Wenn Politik und Verbände dies ohne konkrete Vorschläge schreiben, DANN habe ich ein echtes Problem damit.
Bin mit der Situation unzufrieden, wische echte Bedenken und Vorderungen nach echten Lösungen nicht mit “mehr Selbstverantwortung” vom Tisch – DIES verursachte und ist ja gerade das heute Problem 🙁
Mitnichten! Ich hörte, die Politik will Eltern bald in die Pflicht nehmen!
Ich bin nur gespannt, wie 😉
Wer es nicht besser weiß, drischt eben Phrasen.
Das lässt sich schwer genau sagen. Nach 27 Jahren als
Hauptschullehrer habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich beiKindern, die eine funktionierende Eltern-Kind-Beziehung haben, in der Regel nie mit den Eltern sprechen
muss, da in der Schule alles gut läuft. Bei dysfunktionalen
Familien hingegen bringt es oft wenig, da die Eltern keinen
nennenswerten Einfluss auf ihre Kinder haben.
Das klingt frustierend.
Ich persönlich glaube, “Eltern in die Pflicht nehmen” ist eine jahrealte Worthülse, um engagierte Lehrkräfte wie Sie hinzuhalten, ohne dass irgendetwas unternommen wird, um Sie zu unterstützen…
Aber vielleicht hat die VBE einen Plan, ich drücke die Daumen 🙁
Was wäre denn Ihrer Meinung nach nötig, um Lehrer zu unterstützen? Sie dürfen jetzt gern mal träumen, welche Ideen kommen Ihnen da?
Etwas anderes als – wie ich es sehe – Worthülsen?
Herr Brand fordert seitens der VBE die Eltern mehr “in die Pflicht zu nehmen”. Ich kann dem keine konkreten Maßnahmen abgewinnen.
Aber da Sie diesbezüglich anscheinend keine Fragen zu haben scheinen, können Sie mir vielleicht erklären, was die Gewerkschaft da genau meint? 🙂
Wahrscheinlich genau so schlechte wie die Ihren – darum haben wir ja auch in Politik und Gewerkschaften nichts zu sagen 🙂
Was uwe helfen würde, sollten Sie daher lieber ihn fragen, ob die VBE diese Probleme durch ihre bloße Forderung ohne konkrete Maßnahmen angehen kann, sollten Sie die VBE fragen.
Ich hatte aber Sie gefragt, was helfen würde. Was würden Sie sich wünschen, wenn eine Fee Ihre Wünsche erfüllen würde?
Wären die Klassen homogener, wäre es gewiss einfacher, hier eine gerade Linie hineinzubringen. Mit der derzeitigen Personalsituation ist die gewünschte Heterogenität plus Inklusion nicht mehr zu stemmen. Und Schulen brauchen wieder mehr handhabe bei Konsequenzen. Dazu gehört natürlich nicht die Wiedereinführung der Prügelstrafe, nur wenn wir über elterliche Pflichten sprechen, müssen viel leichter Bußgelder verhängt werden können, wenn sie diesen nicht nachkommen. Vom Fordern und Wünschen allein wird nicht mehr Erziehung zuhause stattfinden.
Mehr Schulsozialarbeit kann natürlich helfen. Gerne auch Beratungszentren in Sachen Erziehung und Lebenshilfe an Schulen. Nur hier schließt sich der Kreis wieder in Richtung “Personal”, das im notwendigen Umfang nicht zu haben ist.
“wenn wir über elterliche Pflichten sprechen, müssen viel leichter Bußgelder verhängt werden können, wenn sie diesen nicht nachkommen.”
Also Bußgelder, wenn ein Kind schreit oder sich streitet? Oder beziehen Sie die Bußgelder auf etwas anderes?
Ich beziehe es auf Eltern, die in solchen Fällen nicht erreichbar sind, Lehrer bei Anrufen „wegdrücken“ oder absichtlich falsche Telefonnummern hinterlassen. Leider selbst in der sozialen Arbeit alles schon erlebt.
Also Bußgelder fürs Wegdrücken/ veraltete Nummern auf dem Handy klingen ein wenig unpraktisch, was die Beweisführung betrifft…
Der Gedanke, alle Eltern säßen immer voll erreichbar daheim, wirkt ein wenig altbacken und dürfte nicht bei allen Betroffenen der Fall sein.
Keine Sorge, die genaue Ausgestaltung mit Beweislastumkehr stoppel ich mit ChatGTP in unter einer Stunde zusammen.
Ich bezog mich mehr darauf, Eltern das nicht gerechtfertigte Wegdrücken vorzuwerfen.
Veraltete/ falsche Nummern anzugeben ist ein hartes Problem und führt im Notfall zu Konsequenzen. Diese sind dann aber schlimmer als ein Bußgeld.
Zudem bin ich mir nicht sicher, ob ich dem Weiterreichen aktuellster Kontaktdaten in allen Bereichen meines Lebens ausreichend nachkomme :/
Vehrenkamp bezog es “auf Eltern, die in solchen Fällen nicht erreichbar sind, Lehrer bei Anrufen „wegdrücken“ oder absichtlich falsche Telefonnummern hinterlassen.”
Ich diese Probleme, WIE man hier Strafgelder unkompliziert verhängen soll halte ich weiterhin für eine legitime Frage. Das war auch nicht böse gemeint, aber manchmal haben Eltern keine Zeit (oder können diese Ausrede problemlos nutzen)
Aber sonst haben Sie recht, besonders die Eltern an Förderschulen unterscheiden sich massiv von denen bei Ihnen 😉
@Rainer Zufall
Inwiefern unterscheiden sich Eltern an Förderschulen von denen an Regelschulen?
Der Zwinkersmiley sollte darauf Hinweisen, dass die Aussage vielleicht nicht allzu ernst gemeint sei.
Auch an Förderschulen haben wir genau diese Probleme.
Niemanden würde ich als “zu dumm” bezeichnen, Probleme anzugehen oder zu lösen.
Aber “die Eltern in die Pflicht nehmen” konnte mir bisher niemand konkret beschreiben, daher halte ich es für gefährlich, sollte sich die Politik auf diesem Traumwölkchen auszuruhen gedenken…
Vielleicht gibt es ja auch konkrete Hebel, würde mich jedenfalls sehr interessieren
Okay, danke! Einen Unterschied gibt es aber doch. Da die Klassen kleiner sind, muss der Lehrer an der Förderschule weniger Eltern kontaktieren. Wie machen Sie es mit Ihrer Klasse an der Fö-Schule, wenn Eltern sich nicht in die Pflicht nehmen lassen? Oder sind alle Schüler Ihrer Klasse “pflegeleicht”?
Hängt vom Problem ab. Elterngespräche, Einbezug der Schulsozialarbeit, ggf. Auszeiten/ Reflexion des Verhaltens, Tagesgruppe nach der Schule, Sozialtraining, verkürzte Beschulung, Unterrichtsaussschluss etc.
(und falls Sie fragen wollen, ja, das wäre auch an meiner Inklusionsschule möglich)
Was mir übergreifend auffällt und was niemanden verwundern wird, ist dass (zu) viele Eltern (und nicht selten ebendiese, bei denen es wichtig wäre!) vor Erziehungsberatung zurückschrecken.
Ich wünschte, es gäbe hier noch niederschwelligere Angebote =/
Welche “niedrigschwelligen Angebote” könnten das sein, die Eltern dann auch annehmen würden?
Zudem habe ich hier meines Wissens nie jemanden als “dumm” bezeichnet.
Darüber hinaus gab ich – so war es zumindest meine Absicht – Beispiele, wie bei uns mit Verhaltensauffälligkeiten im schlimmsten Fall verfahren wird.
Die Antwort darauf waren nicht selten, dass dies nicht ausgeschöpft wurde und/ oder sich die Kinder darüber kaputtlachen – gleichzeitig wird nach härteren Strafen gerufen oder völlig blutleer um mehr Verantwortungsgefühl der Eltern gebettelt.
Wenn ich mich bei Letzterem irre, erklären Sie mir ENDLICH und gerne, was mit “in die Pflicht nehmen” konkret gemeint sein soll
Verwirrend. 23 Menschen stimmten Ihnen zu, konkretisieren mag es niemand 🙁
Weil man das unter gegebenen Bedingungen nicht konkretisieren KANN.
Ein dänischer Lehrer schickte in solchen Fällen die meistens am gleichen Tag noch aufschlagende Interventionstruppe des Jugendamtes vorbei. Und wenn dann gemuckt und gebockt wird kommt der Streifenwagen gleich mit, Kind eingezogen, Eltern = einen auf den Deckel.
Nix “Rechtsmittel”, “Widerspruch”, sonstige Tricksereien.
Solche Dinge sind in der Bundesrepublik allerdings völlig undenkbar.
Da es also keine Mittel und kein Personal und keinen (gesellschaftlichen) Willen gibt – kann man auch nix konkretisieren.
Was sollen die Kollegen also schreiben?
“Hätte, würde, könnte, sollte” ?
Ist halt so, bleibt (erstmal) so.
“Kind eingezogen – ohne ‘Rechtsmittel’, ‘Widerspruch’, sonstige Tricksereien.”
Dänemark ist ein Rechtsstaat und agiert nicht wie das Taliban-Regime, auch wenn Ihre Fantasie das suggeriert.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Richtig.
Es würde mich auch nicht wundern, wenn die Handhabung/Rechtsgrundlage heute anders wäre. Mein sehr unflätiger Mitschüler wurde damals jedenfalls so bearbeitet und hatte danach kapiert, wieso man sich zu benehmen hatte.
Unabhängig davon bleibt der Hauptpunkt dennoch bestehen:
Es gibt in der BRD keine Rechtsgrundlagen dafür, Eltern in Schulbelangen ***wirksam*** “in die Pflicht zu nehmen” – nur Papiertiger. Und selbst die muss man monate- oder gar jahrelang provozieren (in der Praxis), bis die ihre Pappmachezähnchen (Bußgelder) mal zeigen.
Sie selbst haben ja neulich noch den Fall geschildert, wo die zur zwangsweisen Zuführung des Zöglings anrückende Polizei unverrichteter Dinge wieder abzog, da die Mutter selbige schlicht nicht im Haus haben wollte.
Klingt wie aus einer slapstick-Komödie: “Nö, ich will nicht, dass ihr da reingeht!” – “Ja gut, dann gehen wir halt wieder! Das ist aber jetzt die aller-aller-allerletzte Warnung!!!111” 😀
Sind Sie nicht derjenige, der Politikerinnen und Politikern stets hier pauschal Unfähigkeit attestiert? Und jetzt soll dieser Staat, der von ebendiesen Politikern regiert wird, in Häuser hineinmarschieren und Eltern disziplinieren?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nö.
“Es gibt in der BRD keine Rechtsgrundlagen dafür, Eltern in Schulbelangen ***wirksam*** “in die Pflicht zu nehmen””
Ihr Dänemark-Beispiel ja auch nicht.
Ich denke auch, dass die Lehrkräfte dies nicht einfach übers Knie brechen, sondern in Rücksprache mit der Schulleitung handeln.
Aber wenn es hilft, sollte es zur Diskussion auf den Tisch
Das wäre doch eine konkrete Maßnahme, klingt gut 🙂
Ich beführworte Verbesserungen, kann mir lediglich nichts unter der Forderung der VBE etc. vorstellen.
Ihr Beispiel schlägt da mehr die in die Kerbe der GEW.
Das sind realistische Erfahrungen mit einer Schülerschaft aus einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung, hier gibt es keine handverlesene ambitionierte Elternschaft, die an Privatschulen einen Aufnahmeprozess durchläuft, hier werden die großen Klassen bis zum Klassenteiler ausgefüllt, die Schulen werben nicht “mit kleinen Klassen”.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass in BW die Probleme größer sind als in den städtischen Bundesländern Bremen, Hamburg oder Berlin.
Die Ergbnisse der Umfrage lassen sich wohl am ehesten damit erklären, dass in BW besonders gerne gejammert wird.
Das ist ja nun eine ziemlich diskriminierende und unbelegte These.
Das ist dann aber nur Ihr Problem, wenn sie glauben, dass in ländlichen Regionen das Unterrichten schwieriger ist.
Laufen Sie doch mal durch Stuttgart. Pforzheim reicht auch.
Aber Hamburg, Berlin und Bremen bestehen nur aus Großstadt. Dass es in BW Großstädte gibt hat niemand bestritten, aber es gibt eben auch viele ländliche Gebiete.
Insgesamt ist BW also ländlicher als die oben genannten Bundesländer.
Dass man so etwas überhaupt erklären muss …
Ist doch trotzdem vergleichbar, BE hat den Grunewald und BW den Schwarzwald, die einen den Teufelsberg, die anderen den Feldberg, die einen die Spree, die anderen den Neckar, die einen Buletten, die anderen Maultaschen.
Die Gemeinsamkeit Letzterer besteht darin, dass keiner weiß, was drinnen ist.
Baden Württemberg scheint aber nicht unbedingt ein ländliches geprägtes Bullerbü zu sein:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/gewalt-an-schulen-nimmt-zu-bw-auf-platz-zwei-100.html
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/gewalt-gegen-lehrkraefte-in-bw-nimmt-zu-100.html
Solche Meldungen finden Sie aber auch für alle möglichen anderen Bundesländer und Regionen.
Ich halte es aber für eher unwahrscheinlich, dass alle möglichen Bundesländer gleichzeitig Platz 2 belegen.
Ach so, für Sie ist BW gesamt eine ländliche Region, verstehe ……….
Nein, leider verstehen Sie nichts.
Nein, Ihr Argument kann man nicht verstehen, tut mir leid, und andere sehen das wohl genauso. Die Aussage, dass die BW Lehrer mehr jammern, ist ganz einfach eine Unterstellung ohne Substanz.
Fragen Sie mal einen Erdkundelehrer, welche Unterschiede es zwischen den Flächenländern wie BW und den Bundesländern Hamburg, Berlin und Bremen gibt.
Dass in BW mehr gejammert wird, ist angesichts der Tatsache, dass in BW die Situation nicht schwieriger ist als in anderen Bundesländern, offensichtlich.
Dass “man” mein Argument nicht verstehen könnte scheint wohl eher Ihr persönliches Problem und das einiger Kollegen aus BW zu sein.
Man hat über Jahrzehnte immer weniger Wert auf den Fachunterricht gelegt und immer mehr Wert auf das “Soziale”, man hat die “Sozialkompetenzen” entdeckt und auch gewusst, wie man die besonders fördert, nämlich durch das Zurückdrängen des Frontalunterrichts zugunsten von Projektunterrichts und Gruppenarbeit.
Und das ist nun das Ergebnis: Das Sozialverhalten wird schlechter, vielleicht gerade weil eine “straffe” pädagogische Führung fehlt. Das fängt schon in der Grundschule an, wenn die Kinder isoliert ihre individualisierten Aufgaben bearbeiten sollen, aber längst nicht alle das auch wirklich machen.
Hinzu kommt, dass man bei der Bewertung des Sozialverhaltens das introvertierte, ruhige Verhalten negativ bewertet und das extrovertierte Verhalten positiv. Das aber kann eben auch die falschen Geister rufen. Jetzt steht man da wie der Zauberlehrling bei Goethe und kann nur noch rufen: mehr Geld, mehr Geld. Aber die “gelingende” Transformation von Geld in Disziplin bei Schülern muss noch weiter erforscht werden.
Hm.
Ich bin verwirrt. Machen wir nicht schon seit J a h r e n auf das geschilderte Verhalten aufmerksam?
Aber was sind schon Informationen aus erster Hand, von Praktikern an der Basis?!
Allerdings muss ich sagen, dass ich mich freue, dass Schulleitungen diesen Notstand. e n d l i c h zugeben und nicht mehr unter den Teppich kehren!
Doch wird sich was ändern? Gähn.
Das ist aber falsch, denn die Eltern sind im Unterricht nicht dabei. Das muss der Lehrer schon selbst hinbekommen und es gibt ja welche, die es hinbekommen. Andere verstecken sich gerne hinter den Eltern, die machen sollen, dass ihr Kind langweiligen Unterricht toll findet und vor laschen Lehrern Respekt hat.
Kinder MÜSSEN sich zu motivieren und Respekt vor Mitmenschen erlernen.
Die aktuelle Situation zeigt ja die Folgen.
Die Frage für alle bleibt, was zu tun ist, wenn Eltern dies ihren Kindern nicht mitgeben können oder wollen 🙁
Eben. Wenn sie nicht wollen und vor allem, wenn sie selbst nicht können.
Wie ich oben schon schrieb, sollten Eltern durchaus in der Lage sein, ihren Kindern beizubringen, andere Menschen zu respektieren.
Was nützt uns denn ein “Soll(t)en”, wenn sie es nicht tun. Wollen Sie sie bestrafen? Wie? Das ist doch letztlich immer so gewesen.
Mein Reden. Hier schreiben dutzende Lehrer, was Eltern gefälligst tun sollen. Aber einige tun es nicht. Und dann?
Nun – die Erwartungshaltung an Lehrkräfte seitens der Eltern ist enorm.
Die Erwartungshaltung an Eltern bezieht auf die Mindestanforderungen.
Ich sehe da ein ziemliche Schräglage.
Mag mich aber auch irren.
Dann läuft es eben ziemlich unrund.
Für alle Beteiligten.
Wie oben beschrieben.
Jeder sollte vor jedem Respekt haben, ob lasch oder nicht. Das sind übrigens jene Grundlagen, die im Elternhaus beigebracht werden (sollen).
Hier auch, was nützt uns denn diese theoretische Debatte, was “gute Eltern” tun sollen, wenn es eben doch die anderen gibt, die es nicht tun. Dann haben wir die Aussagen, sie sollten es tun. Sie tun’s aber nicht. Und nun? Sagen wir wieder, sie sollten aber? Oder was?
Ach, was soll’s?
Die Eltern tuns nicht, uns sind die Hände gebunden und fertig.
Die Eltern werden keine große Freude an ihren Kindern haben.
Die Kinder werden mit ihren Vorgesetzten Probleme bekommen und am Leben keine Freude haben, weil sie die Welt nicht verstehen.
Zum Glück gibt es auch die, die tatsächlich Eltern sind und nicht in der Kinderproduktion stecken geblieben sind.
Meine Güte! Jeder kann ein Kind in die Welt setzen!
Aber immer weniger verdienen den Begriff “Eltern”!
Denn da geht es um Respekt, Liebe, Streit, Fürsorge, kleine und große Krisen zu bewältigen, sich zu versöhnen, sich gemeinsam freuen und gemeinsam trauern, gemeinsam erwas zu erleben, sich darüber auszutauschen, von und miteinander zu lernen ….
Von der Kleingemeinschaft in die Großgemeinschaft in die Welt.
Und bei diesen Übergängen scheitern immer mehr, weil die Kleingemeinschaft schon nicht funktioniert.
Das ist auch wieder nur ein Appell. Sie sagen uns nicht, was passiert, wenn es Eltern aber nicht tun. Denn diese Eltern sind ja das “Problem” (wobei es nicht immer an den Eltern liegt !!!!!!!!)
@Kolumbus
“Das ist auch wieder nur ein Appell. Sie sagen uns nicht, was passiert, wenn es Eltern aber nicht tun.”
Sagen Sie es uns bitte?
Ich meine diese Bitte absolut ernst.
Ich schließe mich dieser Bitte an!
Nichts, in der Praxis. (Theoretisch schon)
Wril Lehrer und Schule nix machen/durchdrücken können. (In der Praxis)
So einfach ist das.
Okay also soll die Lehrkraft z.B. mal eben den SuS bei bringen nicht ständig zu unterbrechen im Gespräch, wenn das zu Hause üblich ist. Das wird natürlich super klappen
Die halten sich auch wie selbstverständlich an alle Regeln, wenn es zu Hause keine gibt. …
Schüler können doch sogar zwischen einzelnen Lehrkräften differenzieren und benehmen sich bei dem einen und bei dem anderen nicht. Wie erklären Sie sich das? Es sind die gleichen Kinder mit den gleichen Elternhäusern, nur unterschiedliche Lehrer.
Es gibt auch Kinder, welche sich bei allen benehmen. Unglaublich, oder?
Genau, ginni92, warum schaffen es manche Kollegen und andere schaffen es nicht? In der gleichen Klasse? Was hat das Elternhaus damit zu tun?
Sehr viel.
Mir scheinen das jedoch hier nur Provokationen zu sein.
Ich klinke mich da mal aus.
Hab Besseres zu tun mit meiner Zeit.
@Riesenzwerg
“Mir scheinen das jedoch hier nur Provokationen zu sein.”
Ich habe diesen Verdacht ebenfalls. 😉
“Ich klinke mich da mal aus.
Hab Besseres zu tun mit meiner Zeit.”
Ich schließe mich da mal an. 🙂
@Mika
“Kein Bier vor vier!”
Daran halte ich mich – das fällt aber nicht immer leicht bei den “Praktikern”, die hier herumt(r)ollen, aber da bräuchte es ohnehin eher was “Stärkeres” … 😉
Darf ich mich mit einem leckeren Rotweinchen einklinken?
Ist gerade so gemütlich hier im Forum.
🙂
@Mary-Ellen
Na sicher, gerne!
Ich rutsch mal ein Stück … Prost. 🙂
Schälchen Cashews wäre nett… 🙂
Ohne Salz.
@Mika
Die Botschaft ist angekommen … 😉
Tja, und hier geht es um fehlenden Respekt.
Ich kriege einige Klassen schnell still, wenn ich mich schlecht und unpädagogisch verhakte – sprich, wenn ich die Kinder anbrülle.
So kennen sie das von zu Hause und das nehmen sie dann wahr und ernst.
Soll das wirklich so laufen müssen?
Stimmt.
Man kann auch Pech mit Lehrern haben.
Selbst erlebt.
Persönlich und auch bei meinem Nachwuchs.
Manchmal helfen sachliche Gespräche.
Manchmal nicht.
Ist selbstverständlich nicht wünschenswert!
Jedoch:
Im späteren Leben wird es ggf. nicht anders sein, z. B. im Beruf mit bestimmten Vorgesetzten.
Und dann?
Manche können halt mit dem “Empowering” nicht richtig umgehen.
Das hat ja etwas von einer Audienz, wie man zu Elterngesprächen geladen und wie viel Zeit pro Kind zur Verfügung gestellt wird.
Viele (eher einige) bekommen es noch gut sortiert und können offen und wertschätzend mit den Eltern umgehen, einige (eher die Mehrheit) ziehen es einfach durch und bringen es hinter sich.
Die “Arroganz” ist da ja schon per System vorprogrammiert.
Ich kommuniziere überhaupt nicht mit den LK meiner Töchter. Das übernimmt meine Frau.
Offensichtlich gibt es auch seitens der Schule keinen Bedarf außer der Reihe. Pausenschlägereien oder Stören im Unterricht sind offensichtlich kein Thema. Wir bekommen das gegenteilige Feedback…müssten sich mehr am Unterricht beteiligen.
Mir ist zumindest nicht bekannt, dass wertschätzend Feedback gegeben wird. Z. B. nach dem “Sandwich-Prinzip” (was läuft gut, wo kann sich das Kind entwickeln, was läuft gut).
Also bekommt man gesagt, was schief läuft und geht mit einem Auftrag aus den Gesprächen.
Bei uns fällt häufug der Unterricht aus und es wird vertreten. Das Co-Klassenlehrerprinzip führt in einem konkreten Fall bei uns dazu, dass sich niemand zuständig fühlt. Im anderen Fall scheinen die beiden LK gut miteinander zu harmonieren…
Wertschätzung? Einbahnstraße aus Sicht der LK. Passend zum Zeitgeist, wo jeder meint, dem anderen sagen zu können, wie er es gerne hätte. Wenn man am längeren Hebel sitzt.
Richtig, dass die Kinder das früh selbst erkennen und dann besser machen – als wir alle zusammen.
Inklusive der Community bei N4T.
Vielleicht sollte man nicht außer Acht lassen, dass z.B. an einem Elternsprechtag LuL um ein Vielfaches mehr Elternkontakte absolvieren müssen als Eltern LuL- Kontakte.
Ansonsten: Sprechen Sie o. Ihre Frau das Thema Wertschätzung in einem Eltern-LuL-Gespräch doch einfach an. Und fragen Sie bzw. Ihre Frau doch einfach mal nach, ob es Positives über den Nachwuchs zu vermelden gibt.
Da sind wir im Austausch…zu Hause. ;-).
Ich spreche vor allem täglich mit meinen Töchtern. Das meiste bekommt man da mit.
Wir gelten als “unkompliziert” und machen das, was man von uns in dieser Zeit und unter den heutigen Bedingungen erwartet.
Als interessierte Eltern holen wir ins natürlich das Feedback ab und wollen auch Interesse zeigen / signalisieren.
Tatsächlich beschäftigen wir uns täglich mit der Schule und den Inhalten und lernen mit unseren Töchtern. Vom Himmel fällt da nix. Ursache?
Meine These:
Es gibt nur noch zwei Sorten Eltern. Diejenigen, die mit den Kindern lernen und diejenigen, die alles der Schule überlassen.
Erstgenannten Gruppe übertreibt es vielfach, stellt ständig Forderungen an die Schule oder beschwert sich, wenn die Noten mal nicht passen. Zweitgenannte Gruppe ist wohl eher an Brennpunktschulen zu Hause.
Ich bilde mir ein, dass ich damit allen Parteien einen Gefallen tue.
Manchmal denke ich an andere Familien, die den ständigen Schulausfall nicht kompensieren oder in Mathematik usw. ab Klasse 8 nicht mehr unterstützen können…
Es ist schon wirklich bedauerlich, wo wir mit dem System stehen….
Ich kann das alles nur unterstreichen.
Auch bei uns gibt es Probleme durch das Co-Klassenlehrerprinzip. Die KL Stunde wird mit Belanglosigkeiten gefüllt. Beim zweiten Elternabend gibt es in der Regel dann eine Beschwerde seitens der Lehrer, dass die Situation zu schlimm ist. Vorher Feedback: Fehlanzeige!
Es ist ein Ausweichen: “Die Kinder sind jetzt alt genug und deshalb werden die Eltern nicht über alles informiert” vs. “Da sind die Eltern aber wirklich in der Pflicht”. Die Maßnahmen beschränken sich auf Lippenbekenntnisse und bis zum Schuljahresende tut sich gar nichts. Die Kinder sind gefrustet, die Lehrer spulen Dienst nach Vorschrift ab, um das Schuljahr rum zu bekommen und die (interessierten) Eltern versuchen erfolglos, herauszufinden, was denn eigentlich Sache ist und was man tun könnte.
Und dann haben sich alle die Ferien redlich verdient. Aufgrund der schlimmen Situation in der Klasse kann der Lehrplan aber nicht erfüllt werden und es klaffen riesen Lücken auf.
Hört sich nach unserer Schule an…
Gibt es auch im Schnitt drei Schreiben pro HJ vom SL, wo um Verständnis geworben wird?
So ziemlich alle Parteien haben sich damit abgefunden und keiner regt sich mehr auf.
Ist auch keine Kritik an den LK.
Die Ursache liegt in meinen Augen am Unterrichtsausfall und der ständigen Vertretung. Und der Unterrichtsausfall liegt wiederum an der zugrundeliegenden Planung. Ausfälle werden nicht eingeplant…
Im Ergebnis hat keiner mehr Freude.
Solange die Kinder noch angstfrei in die Schule gehen und die sozialen Kontakte pflegen können, hat alles ja noch einen Sinn. Das ist bei uns gegeben und meine Töchter gehen gerne hin.
Devise:
Beißt Euch durch die einzelnen Klausurenphase und genießt ansonsten die Schulzeit. Es kommt auch wieder die Phase nach Weihnachten und vor den Zeugnissen, wo sich alle wieder hinlegen. Vor Ostern wird es dann wieder wild…
Wichtig ist, dass überall ein schriftlicher Leistungsnachweis erbracht wird, weil man sich ja persönlich gar nicht mehr richtig kennt…
Naja, der “Vertretungs”plan ist eher eine Verwirrstrategie für alle. Der Stundenplan wird wirr neu zusammengewürfelt niemand kann sich mehr vernünftig vorbereiten, weil Dienstag morgen bekannt gegeben wird, dass am gleichen Tag in der 4 Stunde kein Englisch ist, sondern die Geschichtsstunde vom Freitag abgehalten wird. Am Freitag entfällt dann konsequenterweise Geschichte und statt dessen wird irgendwas andere gemacht. Oder eben nur rumgesessen. Konstanz? Routine? Planbarkeit? Fehlanzeige. Niemand kann so vernünftig arbeiten. Weder Schüler noch Lehrer.
Das ganze wird untermalt durch eine mangelhafte Kommunikation, die alle zur Verfügung stehenden Kanäle nach einem nicht nachvollziehbaren System durcheinanderwirbelt: Mail, onlineplattform, Zettel mit/ohne Unterschrift zur Kenntnisnahme, Info an die Kinder (mündlich, per mail, per online plattform) mit sehr unterschiedlichen fristen für Anmeldungen zu Exkursionen, spontanes Geldeinsammeln für Lektüren, Spenden,…
Die Lehrer kümmern sich in der Regel nur um das eigene gerade dringend anstehende, Informationsfluss zu anderen Kollegen ist gleich null. Verbesserungsvorschläge, Anmerkungen aber auch Beschwerden verlieren sich in ich-bin-nicht-zuständig oder sonstigen “Dienstwegen”
Da muss man als Eltern ganz schön auf Zack sein.
Glück für diejenigen, die nicht noch von Leistungsproblemem geplagt sind. Wobei “Leistung” sich ja nur auf die Noten beschränkt, die das einzige Ziel der Lehrerschaft zu sein scheinen. Lernen, um der Notengebung willen, nicht um des Lernens.
Ich hatte eine sehr schöne Schulzeit und habe beinahe ein schlechtes Gewissen, wenn ich meinen Kindern davon erzähle.
Auch wir hatten immer große Klasse >30 und auch wir hatten Idioten in der Klasse. Wir hatten auch unfähige Lehrer. Aber saß Ausmaß an Idiotie und Unfähigkeit war auf einem ganz anderen Niveau.
Ich kann der Schulzeit nichts abgewinnen. Dem Gymnasium noch mehr wie der Grundschule. Aber es ist nicht leicht zu ertragen für interessierte Eltern.
Interessiert würde ich das nicht nennen, sondern voreingenommen und uninformiert. Wie das mit dem Vertretungsplan funktioniert und warum das alles so “idiotisch” ist, lassen Sie sich besser noch einmal erklären.
Muss man halt als LK auch mal ertragen….die Perspektive der Eltern.
Ihre Reaktion darauf ist hingegen schon wieder erwartbar und wird vermutlich weitestgehend auf Zustimmung treffen…
Bei uninformiert bin ich ganz bei Ihnen.
An Informationen zu kommen ist im Schulsystem geradezu unmöglich.
Aber ich höre heraus: das alles macht Sinn und ist erklärbar. Na dann nur zu, ich bin gespannt und freue mich, wenn mir jemand – gerne auch Sie – erklärt, warum das alles Sinn macht und warum das für alle der beste modus operandi ist.
Das voreingenommen lasse ich allerdings nicht auf mir sitzen. Ich denke, ich bin geduldig, offen und bereit für jedweden Perspektivenwechsel. Aber ein bisschen informiert muss man dafür halt schon werden.
“Die Lehrer kümmern sich in der Regel nur um das eigene gerade dringend anstehende, Informationsfluss zu anderen Kollegen ist gleich null. Verbesserungsvorschläge, Anmerkungen aber auch Beschwerden verlieren sich in ich-bin-nicht-zuständig oder sonstigen “Dienstwegen””
Diese Aussage empfinde ich schon als voreingenommen. Das klingt, als wären Lehrkräfte im Allgemeinen unorganisiert, egoistisch und böswillig.
Zum Vertretungsplan: Das Geschiebe bzw. “Verwirrspiel” entsteht dadurch, dass es nicht sinnvoll ist, andauern Überstunden für Kolleg*innen zu produzieren durch Vertretungen. Stunden werden vorgezogen oder später gegeben, wenn Kolleg*innen in derselben Lerngruppe, in welcher anderer Unterricht ausfällt, eigentlich in Randstunden unterrichten und dorthin “verschoben” werden, wo der Unterricht nicht stattfinden kann, wenn sie dort Freistunden haben.
Da Kolleg*innen von heute auf morgen erkranken, passiert das alles oft mit sehr kurzem Vorlauf.
Dafür bedanken können Sie sich übrigens bei Ihrem zuständigen Ministry, das eine Unterrichtsversorgung von nur 100% als ausreichend sieht.
Ich verstehe nicht, was das mit der Unterrichtsversorgung von 100% zu tun hat.
Auch bei einer 110%igen Versorgung mit Lehrkräften würde doch Unterrichtsausfall nur durch Betreuung abgedeckt. Richtig? Das hat doch alles mit Unterricht nichts zu tun.
Das mit den Vertretungen ist doch 100%ige Blindleistung.
Nun, ich gebe fast immer Vertretungsaufgaben rein, die dann erledigt werden müssen. Oft lasse ich die Ergebnisse einsammeln.
Vertretungsstunden sind doch oft Übungszeit und nicht einfach Betreuung.
Jetzt bin ich mir sicher, dass wir von der gleichen Schule sprechen.
Ich nehme das mittlerweile nur noch emotionslos zur Kenntnis und lese hier bei N4T “gerne”, wo die LK das Problem sehen – bei den Eltern, bei den Ministerien, bei der SL, bei den Kollegen, bei den Erziehern…bei dem ganzen Fingerpointing kommt man ja auch kaum noch zeitlich dazu, sich einmal selbst zu reflektieren…
Die Schulzeit sehe ich aus der Perspektive der Kindern. Im Normalfall sollte das die unbeschwerteste Zeit im Leben sein. Die Erlebnisse bleiben einem ein Leben lang in Erinnerung. Die Freundschaften, der erste Freund / die erste Freundin…alles was danach kommt, geht recht schnell vorbei.
Ich will meinen Kindern die Zeit nicht schlecht reden, auch wenn es wirklich manchmal schwer zu ertragen ist. Die Kinder werden alleine gelassen. Es schaffen die Familien, die viel Zeit investieren und die Unzulänglichkeiten kompensieren. Ich bin auch davon überzeugt, dass die wenigsten LK das überhaupt wahrnehmen. Vieles läuft halt trotzdem noch einigermaßen. Und falls nicht, ist das Kind halt nicht für das Gymnasium geeignet. An den ständigen Vertretungen / Ausfällen liegt es jedenfalls nicht.
Wundere mich eigentlich nur, warum nicht mehr Klagen von Sitzenbleibern eingehen. Ist ja absolut nachweisbar, dass kaum noch regulärer Unterricht stattfindet…
Wir reden in unserem Fall von einem Gymnasium in einer niedersächsischen Kleinstadt…weit weg von einer Brennpunktschule.
Jedes Jahr wirbt man um mehr bzw. eine gleichbleibende Anzahl von Schülern, um die Klassen wieder voll zu bekommen. Sonst droht ja die Abordnung von Personal….
Ich habe Ihren Beitrag jetzt erst gelesen und teile Ihre Kritik – ja, GENAU SO läuft es oft ab.
Der Grund dafür ist sehr einfach:
Angebliche Elternvertreter, schlaue Pädagogen (i.d.R. vom ruhigen Uni-Büro aus) und Konsorten haben die ***in der Praxis tatsächlich möglichen*** Mittel jahrelang so weit runtergeschraubt, dass Lehrer da faktisch nichts tun können.
Genau das meinte ich!
Ich habe 40 Mitarbeiter und nehme mir jedes Jahr 2 Stunden Zeit pro MAG. Mehr als drei pro Tag mache ich nicht. Bin vom Januar bis März damit beschäftigt. Vorgabe der Personalabteilung: im März müssen die Gespräche durch sein.
Inklusive Leistungsbewertungen und bei ca. 10 MA auch Zielvereinbarungen.
Dazwischen arbeite ich an den Themen, die wir als Abteilung zu leisten haben.
Logischerweise bleibt in der Zeit einiges liegen. Dafür sind dann die verbleibenden Monate da…
Ich nehme mir die Zeit für die persönlichen Themen. Sonst hätte ich auch keine FK werden brauchen. Glaubwürdigkeit und Authentizität bzw. das eigene Selbstverständnis spielen da eine wichtige Rolle.
Die Mitarbeiter verlassen sich doch sehr stark auf ihre FK und sind bisweilen erstaunlich hilflos, wenn einschneidende Veränderungen anstehen.
Mit Vertrauensarbeitszeit stellt das Engagement auch gar kein Problem für meinen Arbeitgeber dar. Ich kann mich da komplett verwirklichen, ohne gegen irgendwelche Regelungen zu verstoßen 😉
Auch in anderen Jobs wird kommuniziert und man arbeitet mit Menschen. Die Unterschiede sind da gar nicht so groß…
…und wenn man dann noch einen gewissen Anspruch an sich selbst hat bzw. sich verantwortlich fühlt, dann helfen einem HO und Arbeitszeiterfassung (sofern man nicht Vertrauensarbeitszeit hat) auch nicht groß weiter.
Ist schon erstaunlich, wie Sie aus meinen Ausführungen herauslesen, dass ich diese Zeit hätte und hier den Vergleich ziehen.
Es bleiben Themen liegen. Man schafft nie seine Arbeit. Abgearbeitet wird das, was Priorität von oben hat. Auf gleicher Ebene behakt man sich themenspezifisch, um seine Mitarbeiter zu schützen.
Seine eigenen Themen fallen sowieso durch das Raster.
Aktuell weiß ich gar nicht mehr, was in meiner Zielvereinbarung steht. Macht 15 % meines Gehaltes in Form von einer Sonderzahlung aus. Abgerechnet wird auch bei mir im März.
Bekomme ich die Sonderzahlung nicht, hätte ich auch in der höchsten Tarifstufe bleiben können. Da gibt es dann auch eine Arbeitszeiterfassung und man kann die Stunden abfeiern.
Versuche ich ja permanent @Realist beizubringen.
Übernimmt man Verantwortung, bekommt man Vertrauensarbeitszeit und ein höheres Gehalt. Ab da braucht man von 32 / 34 / 35 / 40-Stundenwochen nicht mehr zu träumen.
Wundert mich doch sehr, dass Sie offensichtlich ausschließlich positive Erfahrungen im näheren Familienumfeld mit den jeweiligen Arbeitsgebern gemacht haben.
Kann ich mir nur so erklären, dass Sie von Tätigkeiten mit einem Verdienst < 100 k€ als "Tarifraupe" sprechen.
Alles darüber ist genauso bescheiden, wie der Job als LK aus Sicht des Workloads und der Möglichkeit, Stunden abzufeiern.
Hat Sie wahrscheinlich immer noch nicht überzeugt.
Frage mich immer, was man als LK davon hat, die Bedingungen in anderen Branchen auf vergleichbarer Ebene systematisch zu überschätzen.
Die Ungerechtigkeit besteht doch vor allem zwischen angestellten und verbeamteten LK. In der Wirtschaft kann man Glück oder Pech haben.
Over and out…
Lehrerarbeitszeit besteht aus
Bringt Ihnen da die Erfassung Ihrer Arbeitszeit bei Vertrauensarbeitszeit ohne Gesetz / Verordnung etwas außer Frust?
https://bildungslexikon.gew-nrw.de/arbeitszeit
Natürlich lassen Sie Sachen liegen. Sie steuern genauso über die Qualität wie andere Arbeitnehmer auch.
Bsp. Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen.
Kann man schnell(er) oder langsam(er) machen.
Nix anderes macht man im Büro auch. Man kann Präsentationen in 30 Minuten erstellen oder sich einen ganzen Tag Zeit nehmen. Man bleibt meistens jedenfalls unterm Optimum und ist nicht zufrieden. Nur ein Beispiel.
Falscher Arbeitgeber??
In solchen Kategorien denke ich nicht. Ich habe schon als Pizzabote, Warenpacker, Parkwächter gearbeitet und mit 12 Jahren meinem älteren Bruder beim Austragen von Zeitungen geholfen.
Alles was danach kam, war definitiv besser. Ausbildung, Studium, meine Zeit als WiMi und die verschiedenen Tätigkeiten bei meinem jetzigen AG.
Ich war in jeder Phase meines Lebens zufrieden. Ich komme auch damit klar, einfach nur zu arbeiten und suche nicht den ganzen Tag nach einem tieferen Sinn oder halrr Ausschau nach dem Haar in der Suppe.
Ich verdiene genug habe Zeit für meine Kinder und mache einen ordentlichen Job (glaube ich).
Stressig ist nur das Gesamtpaket inkl. eigenem Anspruch. Aber das habe ich mir auch selbst ausgesucht und könnte hier auch Veränderungen vornehmen. Würde ich auch machen, wenn ich das nicht mehr organisiert bekomme.
Grundsätzlich ist das aber für mich aktuell die schönste Zeit meines Lebens mit meinen Kindern und ohne finanzielle Sorgen.
Ich stehe gerne morgens auf und mache das Beste aus dem Tag. Zur Arbeit gehe ich nicht ungern, bin aber definitiv lieber zu Hause. Berufliche und private Themen sind permanent präsent – damit habe ich mich arrangiert.
Vertrauensarbeitszeit ist mir egal. Zeiterfassung ändert nichts an meinen Aufgaben. Kann und sollte aber sicher überall erfasst werden!
Ich konzentriere mich darauf, effizient zu sein und überlasse nix dem Zufall. Spart viel Zeit, sich den Kopf auch für andere zu zerbrechen.
Ich fasse zusammen:
Alles eines Frage der Einstellung (und Organisation und Veränderungsbereitschaft).
PS: Ich habe auch einige LK im Bekanntenkreis. Die Partner arbeiten jeweils in der Wirtschaft. Die haben sich alle optimiert und kommen “ganz gut” zurecht. Von denen würde aber auch niemand behaupten, die Partner hätten ein entspanntes Leben in der Wirtschaft.
“Tarifraupe”:
Im Tarif angestellt. Geringere wöchentliche Arbeitszeit als AT-Angestellte. Arbeitszeiterfassung, Gleitzeit, keinen Dienstwagen, geringerer jährlicher Bonus. In Summe Jahresverdienst 100 k€ und stärker an den Unternehmenszielen ausgerichtet.
Beide laufen unterm Dach der Mitbestimmung = Arbeitnehmer.
Leitender Angestellter = “Manager”:
Unternehmensvertreter / Arbeitgeber. Darf Geschäfte für das Unternehmen abschließen und z.B. Personal einstellen. Keinen festgelegten Urlaubsanspruch, kaum Kündigungsschutz….Verdienst: zu viel…
“Macht dann 96 Zeitstunden” Ihr Wunsch scheint doch nicht die AZ-Erfassung zu sein, sondern (Mehr)arbeitsstundenvergütung rauszuholen, obwohl Sie genau wissen, dass die dafür nötige Wochenarbeitszeit nicht wirksam vereinbart wäre. Geht also um zu ändernde Modalitäten um z. B. so einen Stundenlohn abrechnen zu können.
“Für die Arbeitszeit der Lehrkräfte gelten zunächst die gleichen Regelungen wie für alle Tarifbeschäftigten bzw. Beamten des Landes Brandenburg….”
Es sind Pflichtstunden, keine Arbeitsszeitstunden. Unterschied bekannt? Schauen Sie mal in den selbst angeführten Tarif TV-L und dann berichten Sie uns bitte.
Und schon wird das Problem der fehlenden Zeiterfassung klarer. Die Besonderheit im Schuldienst ist doch, dass die tarifbeschäftigten Lehrkräfte die gleiche Arbeitszeitverpflichtung wie die verbeamteten Lehrkräfte haben. Schon diese Regelung weicht von den Gepflogenheiten des sonstigen ÖD ab. Da müssen Angestellte 38,5 Wochenstunden arbeiten und Beamte 41,0 Wochenstunden. Durch die geringere Arbeitzeit soll ja die auf Netto-Basis verglichene geringere Vergütung abgegolten werden. Allein dieser Punkt ist mMn. ein ausreichender Klagegrund, um eine Untätigkeitklage gegen die TdL einzureichen oder den TV-L zu kippen und unbegrenzt zu streiken.
Eltern können ihre Kinder jedoch so erziehen, dass sie respektvoll mit ihren Mitmenschen (und da sind Lehrer und Mitschüler mitgemeint) umgehen. Und daran mangelt es manchmal (immer öfter) sehr.
Womit wir wieder an dem Punkt wären, was Eltern tun SOLLTEN. Nur tun es manche nicht und die Reaktion darauf erschöpft sich also darin zu lamentieren, dass sie es aber SOLLTEN?!? Na, wenn Sie meinen, so kriegen Sie Ihre Probleme in den Griff. Kriegen Sie?
Und wie bringen Sie “die Eltern” das zu tun? Das wäre ja mal wichtig zu erfahren!!!
Brauchen Sie Hilfe?
Haben Sie keine Ahnung, was Sie tun können um die Eltern mit ins Erziehungsboot zu holen?
Das tut mir leid.
Fragen Sie doch mal im Kollegium.
Ja, eben. Dann sagen SIE doch mal, wie man Eltern dazu bringen kann. Gute Lösungen sind gerne gesehen. (Ein “Wenn sie’s halt nicht tun, dann kann man eben nichts machen, dann sollen das eben andere – hier Lehrer und Erzieher – machen” gehört nicht zu den guten Lösungen.)
Ist aber auch keine Einbahnstraße.
Außerdem sind viele dieser “Kinder” mittlerweile auch LK geworden. An welcher Stelle haben die dann den respektvollen Umgang miteinander gelernt?
Auch bei langeweiligem Unterricht gibt es keinen Grund mit Scheren oder Stühlen zu werfen. Oder das Klassenbuch anzuzünden. Seine Mitschüler zu schlagen oder die Lehrerin als F…e zu bezeichnen.
Dafür sind die Eltern im Unterricht zwar nicht dabei, wissen aber ganz genau, dass er langweilig ist und der Nachwuchs sich niemals so verhält, wie oben beschrieben. Das macht es ja zu Hause auch nicht (auch wenn in weiteren Gesprächen etwas ganz anderes herauskommt).
Solche Äußerungen, wie die von Ihnen, sind Teil des Problems, aber
GenZ, ich bin doch nicht blöd. Sollen den Quatsch doch andere machen.
Nein, ich stimme Kolumbus im Kern zu. Jeder Lehrer hat es selbst in der Hand, wie es in seinem Unterricht zugeht. Das beweisen alle die Lehrer, die ihre Klassen im Griff haben. Oder wollen Sie sagen, die gibt es nicht? Was machen die anders als Sie? Fragen Sie nach! Treten Sie in einem Erfahrungsaustausch miteinander.
Ich hatte noch nie eine Klasse, in der Kinder mit Scheren oder Stühlen warfen oder das Klassenbuch anzündeten. Das ist unvorstellbar bei mir und anderen bei uns.
Ach bitte, das ist einfach nur Zufall. In I-Klassen, in denen Kinder sind, die ihre Impulse Null kontrollieren können, liegt es nicht an der Lehrkraft, wenn die hochgehen.
Ich habe das selbst auch so nicht erlebt, würde mich aber niemals so äußern wie Sie. Das ist geradezu unverschämt!
Finde ich nicht. Hier schiebt man alles gerne auf die Eltern ab. Die sollen es machen. Aber es muss der Lehrer machen, der im Unterricht ist. Man sollte einfach die befragen, die es ja hinbekommen.
Was machen Sie denn beruflich?
Eltern müssen die Grunderziehung machen. Punkt!
Och, ich habe es ein paar Mal erlebt. Die letzten Male, wenn die Sozialarbeiterin und/oder ich als zu Hilfe gerufen wurden, wenn es in einer Klasse eskalierte und da waren nicht die Lehrer schuld! Gut, wenn es so eine “Feuerwehr” an der Schule gibt. An meiner jetzt nur noch sehr stark reduziert.
Aber auch in meinen ESE-Gruppen kam es manchmal zu schwierigen Situationen. An einen verhaltensoriginellen Schüler (1. Klasse, normalintelligent) erinnere ich mich besonders “gern”. Der rastete regelmäßig aus, wenn er mal nicht im Mittelpunkt stand und ging dann mit allen möglichen Gegenständen auf die Mitschüler los, die in dem Moment besser waren als er. Da half nur festhalten – zum Glück bin ich relativ groß und nicht schmächtig. Aber auch schon Erstklässler können ungeahnte Kräfte entwickeln, wenn sie “rot sehen”. Hatte ich ihn einigermaßen isoliert, rief ich die Mutter an, dass sie ihn schnellstmöglich abholen muss. Eines Tages war die Mutter nicht gleich erreichbar und ich musste die 2. Telefonnummer auf der Liste wählen, die Oma des Jungen. Als ich dem Jungen sagte, dass ihn gleich die Oma abholen kommt, war er plötzlich sehr “handzahm”. Später reichte es oft, wenn er austickte, ihm zu sagen, dass ich Oma anrufen muss, wenn er sich nicht beruhigt. Tja, da lag wohl einiges im Argen in der Familie. Übrigens die Oma hat das Kind nie geschlagen oder ähnliches, aber sie hatte Regeln, an die sich der Enkel zu halten hatte. Bei der Mutter war er der Prinz, der bestimmte was wie zu Hause läuft.
Interessant war bei diesem Kind auch folgendes: Musste er wegen seiner Aggressionen von der Mutter abgeholt werden, berichtete er am nächsten Tag immer stolz, was Mama ihm als Trost schönes gekauft hatte. Als Oma ihn abgeholt hatte, kam er am nächsten Tag mit einem Beutelchen voll Süßigkeiten für die Gruppe und einem Blumentöpfchen für den Lehrertisch – als Entschuldigung für sein schlechtes Benehmen am Vortag.
Ich weiß nicht mehr, wieviele Gespräche ich mit der Mutter geführt habe, es waren viele. Aber leider alle erfolglos. Ihr “Prinz” war immer unschuldig und die anderen die bösen. Einen Psychologen aufzusuchen lehnte sie genauso ab, wie ein Lehrer-Elterngespräch im Beisein der Oma (ihrer Mutter). Es ist mir bis heute ein Rätsel, warum die Oma so wenig Einfluss auf ihre eigene Tochter hatte, was da schief gelaufen ist. Mit der Oma durfte ich aber nicht reden, da diese nicht erziehungsberechtigt war. Tja, kannste machen nix, nur schauen zu!
Dann haben Sie bisher vielleicht einfach nur Glück gehabt, niemals im sog. Brennpunkt gearbeitet und /oder immer in günstigen Klassenzusammenstellungen unterrichten dürfen.
Während meiner Bewährungszeit als Pobebeamtin durfte ich Klassen übernehmen, die gestandene Lehrerinnen in die Psychiatrie und in die Beurlaubung geführt hatten. Da flogen zwar keine Scheren, aber an fliegende Stifte und einmal auch ein Tisch sowie fast tägliche Gewaltvorfälle erinnere ich mich. Auf dem ersten Elternabend war aufgrund mehfacher Delikte die Polizei anwesend.
Wege aus dem Dilemma waren u.a. wöchentlich stattfindende Klassenratsstunden mit entsprechenden Kosequenzen, die letztlich von der Klasse selbst definiert und entschieden wurden. Jeder musste am Anfang der Woche ein persönliches Ziel hinsichtlich Verhalten oder Leistung formulieren. Heimliche “Schutzengel” überwachten und unterstützten die entsprechende Erfolgsbilanz, die jeden Freitag verkündet und im sog. “Erfolgebuch” verschriftlicht wurden.
Ergo: Mit einer Riesenmenge pädagogischer Zusatzarbeit, Engagement und immensem Kraftaufwand sind nach meinen Erfahrungen (sic!) auch extrem schwierige Klassen insbesondere im unterstützendem Team “in den Griff zu kriegen”.
Well done!
Danke, brachte mir ein Image für schwierige Klassen einsetzbar zu sein und damit ging es direkt in die Klinik mit anschließender Arbeitszeitreduzierung und der überraschenden Erkenntnis, dass es ein Leben neben der Schule gibt 🙂
Oha, das klingt zwar nicht gut, aber immerhin eine positive Erkenntnis…
Eine Leitung, die begrenzte Möglichkeiten einer Klassengemeinschaft als auch den darin Lehrenden weniger Beachtung schenkt, weil sie die Aussenwirkung der Schule als wichtiger bewertet , kann überraschenderweise auf Dauer nicht so wirklich viel Gutes bewirken.
Wir waren alle entsprechend erleichtert, als diese abdankte.
Und ja, es ist den jungen Kolleg*innen insbesondere ohne Nachwuchs zu wünschen, dass sie einen gesunden Egoismus mitbringen, der nötig ist, die eigenen gesundheitlichen Ressourcen schützend bewahren.
Sie hatten noch nie eine Klasse, da bin ich mir sicher!
Und daher auch keine Eltern, bei denen Lehrerappelle ins Leere laufen, die sie ja selbst beschreiben!
Passt für mich so nicht zusammen.
Falls ich mich irren sollte, und es in Ihrer vermeintlichen Klasse nie zu solchen Vorfällen kam, dann wissen Sie doch die Antwort, wie man eine Klasse zusammenhält.
Warum aber fragen Sie dann hier permanent nach einer Lösung für Lehrerappelle, die bei Eltern echolos verhallen?
Dann klären Sie uns doch einfach auf, indem Sie uns hier im Forum verklickern, wie grandios Sie das wuppen.
Würde mich wirklich interessieren!
Würde mich auch interessieren!
Selbst wenn so etwas nicht jeden Tag passiert – soooo ungewöhnlich ist das an 08/15-Schulen nicht und an Brennpunkten ist es täglich Brot.
@Mika
Genau. 😉
Eltern müssen nicht im Unterricht dabei sein, um ihren Kindern die Grundlagen anständigen Verhaltens beizubringen. Das sollte natürlich von Anfang an passieren und nicht erst, wenn die Kinder in die Schule kommen. Ist aber leider einfacher, dem Prinzen oder der Prinzessin alles durchgehen zu lassen.
Bei uns war einmal die Rede von einem “Mini- Caesarenwahn” bei den Schülern; Einstellung, dass man tun und lassen kann, was man möchte, keine gesetzten Grenzen und die Eltern kuschen schon vor jedem schiefen Blick.
Noch einmal schreibe ich, an jeder Schule gibt es Lehrer, die ihre Klassen im Griff haben. Lernen Sie von diesen! Warten Sie nicht auf Eltern, die das selbst nicht hinbekommen. DANN sind Sie verloren.
Nein, so einfach ist das nicht. Denn es geht um Bindung. Wenn Fachkolleg*innen in einer Klasse mit Systemsprenger*innen vielleicht eine Doppelstunde Kunst oder Reli oder … haben, dann ist das etwas anderes, als wenn die Klassenlehrkraft dort unterrichtet.
An was für einer Schule unterrichten Sie denn, dass Sie solche Sprüche klopfen?
Sie ziehen jetzt irgendwelche Ausnahmen oder Sonderfälle aus dem Hut, um die es doch gar nicht geht. Was ändert das am Grundsätzlichen, dass man das selbst schaffen muss, auch wenn Elternhäuser leider nicht unterstützen. Wie denn dann sonst?
Tatsache ist, dass es manchmal so nicht zu schaffen ist. Da reicht eine Lehrkraft nicht.
Doch, das gibt es. Und das gibt es immer mehr.
Ich arbeite an einer Schule, an der es so ist.
Das sind also mitnichten irgendwelche Ausnahmen.
Offensichtlich sind Sie keine Lehrkraft.
Immer, wenn jemand eine Meinung vertritt, die den eigenen Horizont sprengt, versucht man sie abzuqualifzieren, indem man keine Ahnung unterstellt. Sie können kein Lehrer sein! :-))))))))
Manchmal muss man Wahrheiten aussprechen.
Btw: Ich bin keine Ärztin. Und deshalb schreibe ich auch nicht im Ärzte-Forum, obwohl ich regelmäßig welche aufsuche.
Das ist doch aber auch nicht wirklich überraschend: wenn an den meisten Schulen diejenigen Schüler inkludiert werden, die vorher an Förderschulen exkludiert wurden, muss es in vielen Klassen einfach zu mehr Störungen und auch Gewaltvorfällen kommen. Bei vielen dieser SchülerInnen mit emotional-sozial herausforderndem Verhalten verursachen die familiären Hintergründe gerade dieses Verhalten. Da können die Verursacher schlecht die Lösung sein.
Aber auch die Methode “ein-guter-Lehrer-kriegt-es-in-jeder-Klasse-hin, ist doch in solch herausfordernden Lagen eine völlig falsche Einstellung. Wie bitteschön soll das definiert, verglichen werden?
Letzten Endes wird das geschehen, was immer geschieht: es wird eine Abstimmung mit den Füßen geben. Diejenigen Eltern, denen Bildung und freundlich-soziales Miteinander wichtig ist, finden Wege und Schulen, wo dies gegeben ist. Alle Untersuchungen zeigen dies. Es findet also eine große Segregation statt.
Die vielen auffälligen Kinder waren früher nicht an Förderschulen – sondern besser erzogen.
Warum waren viele Kinder früher “besser erzogen” als heute? Was sind die Gründe Ihrer Meinung nach?
Hauptgründe :
– Die Politik redet uns Eltern ein, dass wir es eh nicht können und die Kinder in der Ganztagsverwahrung optimal gefördert werden und wir besser arbeiten gehen, wegen Emanzipation – nicht wegen Ausbeutung ^^.
Erziehung ist keine leichte Aufgabe und man drückt sich gerne, wenn einem das so positiv dargestellt wird. Mit der Zeit traut man es sich dann immer weniger zu.
– Die Pädagogik hat es im Übereifer geschafft, dass Eltern lieber gar nicht mehr erziehen, als etwas falsch zu machen.
– Wohlstand und Konsum macht bequem, alles geht auf Knopfdruck, Fähigkeiten zu erwerben scheint nicht mehr notwendig.
– Falsche Definition von Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Freiheit, die in Ich-Bezogenheit und Egoismus endet. Menschen können oft nur von einem Extrem ins Andere. Früher Rohrstock, heute das Gegenteil. Mit Glück pendelt es sich aber irgendwann im Mittel ein. Das heißt, das trotz Ablehnung von schwarzer Pädagogik nicht laissez-faire die Lösung sein muss.
Das kommt der Wahrheit schon recht nahe, nach meinem Gefühl 🙂 Hoffen wir, dass Ihre letzten Sätze möglichst bald wahr werden!
“Die Pädagogik” – Was meinen Sie damit?
Alle Erzieher*innen und Lehrkräfte Deutschlands? Wen meinen Sie?
Wo redet die Politik Eltern ein, dass sie es eh nicht könnten?
Davon habe ich noch nie etwas gehört.
Der Punkt, der neben Emanzipation* von Frauen eine Rolle spielt, ist doch ein anderer:
Ganztag soll eigentlich denjenigen helfen, die benachteiligt sind. Weil man aber nicht einzelne Eltern herauspicken darf, um sie zu verpflichten ihre Kids, an eine Ganztagsschule zu schicken, müssen quasi alle mitmachen, wenn es keine andere Schule in der Nähe gibt.
Ich wundere mich allerdings nicht, dass Sie das so sehen.
*Ich finde es doch immer wieder schräg, dass das in Frage gestellt wird. Was meinen Sie denn, was passieren würde, wenn es gar keine Nachmittagsangebote mehr gäbe? Das “Hohelied der Mutter” wird in Deutschland doch immer noch gesungen. Es gibt in Deutschland sehr viele Frauen (sehr viel mit Migrationshintergrund übrigens), die keine abgeschlossene Ausbildung oder gar einen Schulabschluss haben. Wie sollen Frauen mit z.B. vier Kindern überhaupt irgendwas für sich selbst tun können, wenn es keine Ganztagsangebote gäbe? Das funktioniert doch jetzt schon nicht.
Sie sind echt lustig!
Nachtrag: Sie fragen “Wie denn dann sonst”?
Dann eben gar nicht.
DAS ist der Ausgangspunkt der Diskussion: Es ist immer öfter so, dass es keine Lehrkraft in bestimmten Lerngruppen schafft, “den Laden zusammen zu halten”.
Während es früher üblich war, dass Lehrkräfte Ihre Attitüde an den Tag legten (“Also mir läuft es. Ich habe keine Probleme. Dann liegt es wohl an dir.”), ist das nicht mehr so. Wir sind ehrlicher miteinander geworden, viele Schulleitungen sehen das Problem genauso. Da werden Maßnahmen mit dem gesamten Kollegium angeschoben, weil es in immer mehr Lerngruppen niemand mehr schafft, sich durchzusetzen.
DAS sollte aber so eigentlich nicht sein und darf auf keinen Fall dazu führen, dass das Kollegium aufgerieben wird.
Wir reden hier nicht vom Sanatoriumsgymnasium, sondern von überfüllten Durchschnittsschulen, an denen Kinder aus dysfunktionalen Familien, mit Traumata, mit sonstwas für Erfahrungen, mit Störungen aller Art, ohne ausreichende Deutschkenntnisse … zu finden sind.
Die Eltern können nicht immer helfen. Stimmt. Das müsste dann aber in der Konsequenz heißen, dass Schulen umstrukturiert werden, damit sich das Personal in den jeweiligen Schulen so mit den schwierigen Fällen arbeiten kann, dass ein geregelter Unterricht möglich ist.
Da die Politik das den Schulen aber nicht zugesteht, bedeutet das u. a., dass Forderungen an die Eltern im Allgemeinen gestellt werden.
Das ist dann konsequenter Teil der Lösung.
Und natürlich muss man diese Forderungen an Eltern stellen. Egal, ob sie dieser nachkommen oder nicht. Wenn wir aufhören zu fordern, dann können wir gleich komplett einpacken.
Und zuletzt: Ich schäme mich schon fast fremd für Sie und glaube nicht, dass Sie als Lehrkraft an einer Durchschnittsschule arbeiten.
Genau.
Ich denke auch, dass die Autobahnabfahrt es sich zu leicht macht.
Alle, die in der Schule zu tun haben, wissen genau, was geht und eas nicht. Jeder lernt dazu.
Doch es gibt Kinder, die einfach nicht beschulbar (ein gruseliges Wort) sind.
Die Schmeißen jede Unterrichtsstunde, weil sie es können und sich so die vermeindliche Nähe, Angst und/ oder Freundschaft, Achtung und den Respekt ihrer Mitschüler sichern wollen.
Viele sind einfach mit der Gesamtsituation (und dann wird auch noch was von ihnen gefordert!) überfordert.
Wir haben ja nicht umsonst in fast allen Klassen mindestens eine Schulbegleitung, oftmals drei bis vier!
Und hier spielen die Eltern oft tatsächlich nicht mit. Sie verweigern die notwendigen Untersuchungen, Einwilligungen und Unterschriften und machen auf diese Weise die Schulzeit zur Hölle für alle.
Wir haben ja nicht nur unsozialisierte Kinder, wir haben auch jede Menge seelisch verstörte Kinder.
Beschreiben Sie doch einfach mal einen solchen beispielhaften Lehrer, bei dem immer alles gut läuft. Wie macht er/sie das? Dann können endlich alle hier davon lernen! Biiitte, was ist das Geheimrezept?
Woher wollen Sie denn wissen, dass ich meine Klasse „nicht im Griff habe“?
Ist doch selbsterklärend; weil ihre Klasse keinen Henkel hat:)
Och, für einen schnellen Judokagriff braucht’s keinen Henkel 😉
Vorsicht,was Sie sich wünschen…würde ein ganzes Schulsystem von Leuten wie mir lernen, da hätten Aufmuckereltern, Karens und deren Sprösslinge nix mehr zu sticheln und lachen.
Das können Sie nicht wollen, glauben Sie mir.
Seien Sie lieber froh darüber, dass alles so im Zerfall ist und ihr Typus gut durchkommt.
Es geht um den rein zwischenmenschlichen Respekt, den man vor jedem Menschen haben sollte. Wenn der Kindern beigebracht wurde, zeigen Sie den auch, wenn die Eltern nicht dabei sind. das tun auch die meisten Kinder. Leider reicht es, wenn ein paar Kinder der Klasse dies nicht vermittelt bekommen haben-vielleicht, weil sie von ihren Eltern vermittelt bekommen haben, dass sie sich nur sozialverträglich zu verhalten haben, wenn jemand sie dazu zwingt, also nicht “lasch” ist. – vielleicht, weil es zu Hause auch so läuft…….also nicht lasch….Gegen Langeweile gibt es zu Hause dann allerdings Medienberieselung, gerne auch nicht altersgemäße Filme auf dem eigenen Fernseher im Kinderzimmer.
Auch hier gerne noch einmal, wenn die Eltern es aber nicht tun, nützt es Ihnen doch nichts, auf diese Eltern zu schimpfen. Dann müssen Sie selber tun. Was bleibt Ihnen anderes übrig? Auf die Eltern schimpfen und warten, dass die machen, was sie nicht selbst nicht können? Dann warten Sie ewig.
Richtig! Danke.
Elternschule.
Verpflichtend.
Von der Geburt bis mindestens Klasse 6.
Die Konsequenzen können Sie leicht erkennen: in Berlin hat zwischen 2010 und 2020 die Segregation an Grundschulen! stark zugenommen. Aber nicht nur Eltern meiden die Brennpunktschulen, LehrerInnen auch. Die Versorgung der Schulen im Stadtgebiet mit Lehrkräften, genauer: mit voll ausgebildeten Lehrkräften ist in derartiger Schieflage, dass die ehemalige Schulsenatorin Busse eine gerechtere Verteilung über das Stadtgebiet plante. Das Gremium der Berliner Schulleiter hat dringend davon abgeraten, da die so Umverteilten großteils nicht in den Schulen ankämen – Ausweichbewegungen nach Brandenburg, zu Privatschulen seien die Reaktion.
Im letzten Jahr hatten sich über 80 Prozent der frisch aus dem Ref gekommenen GS-Lehrkräfte an Schulen in den gut-bürgerlichen Stadtteilen beworben.
Abstimmung mit den Füßen.
Im Kita-Bereich gibt es dieselben Tendenzen – auch hier: steigend.
Die sind doch nun verbeamtet und können angeordnet werden.
Auch Beamte sind keine Sklaven und Lehrer sind (anders als Fließbandarbeiter) nicht direkt ersetzbar oder output-kontrollierbar.
Klar, Sie KÖNNEN jeden theoretisch überall hin abordnen.
Was glauben Sie denn,wie viel und welche Leistung dort ankommt, wenn das eine Zwangsabordnung ist? 😀
@Autobahnabfahrt
“Auch hier gerne noch einmal …”
Kann eine geradezu endlose Wiederholungsschleife Teil der Lösung sein?
Auf die
Eltern@Autobahnabfahrt schimpfen und warten, dass diemachenmacht, was sie nicht selbst nichtkönnenkann?Dann warten
Siewir ewig.Ich habe die Lösung! Heureka! Die Schüler, die nicht beschulbar sind und deren Eltern es nicht auf die Reihe bekommen, werden von der Schulpflicht befreit. Denn es ist in der Schule, unter den jetzigen Bedingungen, nicht zu leisten! Dann müssen diese Eltern endlich etwas tun. Dann brauchen wir zwar wahrscheinlich mehr Polizisten, aber das ist ja ein anderer Topf!
Oder die Politik liefert konkrete Maßnahmen – wieauchimmer – anstatt tatenlos den Lehrkräften nach dem Mund zu reden =/
Können Sie bitte Beispiele bringen, wo “die Politik den Lehrkräften nach dem Mund redet” (im Kontext des Ausgangsartikels)!
Wenn sie davon redet “Eltern in die Verantwortung zu nehmen”, ohne konkret zu beschreiben, was sie konkret dazu plant.
https://www.news4teachers.de/2024/01/es-braucht-einen-bildungswillen-kretschmann-nimmt-eltern-schwacher-schueler-staerker-in-die-pflicht/
@RainerZufall
Hmm, da redet er aber nicht den Lehrern nach dem Mund, denn die fordern ja gerade konkrete Maßnahmen, statt hohler Phrasen.
Vielleicht sollten wir bei der Kindererziehung mehr von anderen, z. B. den Naturvölkern lernen:
https://www.derstandard.de/story/2000131154247/autorin-wir-sollten-unsere-kinder-nicht-staendig-zu-etwas-zwingen
https://www.ksta.de/ratgeber/familie/erziehungstipps-kinder-mehr-zutrauen-was-eltern-von-naturvoelkern-lernen-koennen-298252
Ja, Kinder brauchen echte Aufgaben, die für die Gemeinschaft wichtig sind und nicht Fake. Das ändert sich aber auch schnell, je mehr die indigenen Gemeinschaften den westlichen Lebenstil annehmen.
Ich finde auch, Sie verstecken sich hinter den Eltern. Wie ich oben bereits schrieb, hat man doch immer wieder Klassen, die sich bei dem einen Lehrer benehmen und bei dem anderen nicht. Es geht also. Man kann das schaffen, sogar ohne die Eltern. Es wäre schön, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, aber wie Kinder mit Ihnen umgehen, liegt letztlich an Ihnen! Nutzen Sie doch alle Möglichkeiten, die die Schulgesetze bieten (Erziehungs- und Ordnungsmaßnamen). Nutzen Sie sie?
Kennen Sie die Ordnungsmaßnahmen, die Lehrkräften zur Verfügung stehen?
Dann wissen Sie ja Bescheid.
Wenn nicht – bitte mal informieren.
Wenn Sie aufgehört haben zu lachen (nach dem Lesen), gerne weiter sachlich mitkommentieren.
“aber wie Kinder mit Ihnen umgehen, liegt letztlich an Ihnen!”
Könnte schon zutreffen, aber die Eltern zu verantworten ist einfacher.
Haben Kinder in Gemeinschaft nicht oft hochsensible Antennen dafür, mit wem sie den Molli machen können?
Wenn Eltern ihre Kinder darin bestärken, das Lehrer X oder Lehrerin Y langweiligen Unterricht machen und Lehrer Z zu lasch ist, dann können die Lehrer XYZ auch nichts bewirken, denn alles, was sie machen, ist in den Augen des Kindes und dessen Eltern falsch, blöd, langweilig, lasch.
Dasselbe gilt übrigens auch für strenge Lehrer, die konsequent durchgreifen….
Wie schon jemand schrieb, warum schaffen es manche Lehrer aber doch? Was machen die anders? Diese Lehrer gibt es ja!
Gegenfrage:
Warum schaffen es manche Eltern aber doch? Was machen die anders?
Diese Eltern gibt es ja!
1) Indem sie verdeckt Dinge tun, die eigentlich böse-böse-puh-puh sind (jedoch nicht verboten), jedoch hervorragend funktionieren
2) Indem die Unterrichtssituation und die reale menschliche Situation in Deckung gebracht wird, sprich: Niveau nach unten, machen was geht (wenig), ding-dong, call it a day
3) Kombination aus 1 und 2.
Gähn, langweiliger Unterricht ….
Ehrlich mal – wenn Kinder üner Tische und Bänke gehen, mit Stühlen schmeißen und bei einem “Nein” derart ausrasten….
Machen oder fordern SIE dann noch spannende Experimente, die die Kinder/Jugendlichen durchführen sollen?
Nein – da ist das Risiko von Verletzungen aller Art zu hoch.
Oder was sagen Sie, wenn Ihr Kind halb abgefackelt vom Bunsenbrenner mit Brandblasen nach Hause kommt?
“Und, war heute spannend?”
Das möchte ich mal sehen.
Wenn mir vom Lehrer am Elternsprechtag mitgeteilt wird, dass mein Sohn sich im Unterricht daneben benimmt, dann bekommt nicht der Lehrer von mir eine Ansage, sondern mein Sohn ein ausführliches Gespräch inkl. Ansage, wenn ich wieder zu Hause bin.
So einfach ist das.
Es scheint so.
Mehr Zeit zum Klären (=mehr Personal) oder mehr Schulaozialarbeit kosten Geld,
der Ruf nach “Konsequenzen für die Eltern” scheint zurzeit nicht durchgeplant worden zu sein…
Seufz, ich weiß.
Fähigkeiten und Kompetenzen wie Toleranz, Frustration aushalten, warten können, anderen etwas gönnen, Empathie……
Alles olle Kamellen.
Die einfach eine Voraussetzung für Gemeinschaft sind.
Bei dem extremen Egoismus, sorry – Individualismus – bleibt Gemeinschaft auf der Strecke.
Das ist so bitter!
Ich habe heute eine Selbsteinschätzung bei meinen Schülern zu ihrer Mitarbeit eingefordert.
Das ging dann über “nur die Noten” hinaus.
Wir guckten außerhalb der Schule, wo Wissen, Können, Fähigkeiten und soziale Kompetenzen auch gut eingeschätzt werden können sollten.
Eine Schülerin aus dem Libanon, die erst seit Kurzem hier ist, meinte, man müsse sich vor allem gut überlegen, ob man ein guter Vater bzw. eine gute Mutter werden kann.
Sonst solle man es lassen.
Achte Klasse.
Leider ist das nur die halbe Wahrheit. Grund für diese Zustände in vielen Schulen ist auch die Erwartungshaltung, die die Pädagogik und Didaktik der letzten Jahrzehnte propagierte, dass Schule immer Spaß machen müsse und dass man nur mit Spaß wirklich etwas lernen könnte. So sind dann auch die Lehrer dieser Jahrgänge ausgebildet worden und vertreten diese Ansichten auch noch vehement. Man darf die Kinder nicht zu sehr belasten, nicht zu viel abverlangen und “Disziplin”, das ist doch Lernen wir vor 100 Jahren.
Aber wenn Unis so ausbilden, Lehrer so auftreten und Eltern/Schüler sowas erwarten, dann kommt es zu diesen schlimmen Zuständen allüberall an unseren Schulen.
Was bitte hat denn Spaß am Lernen mit verhaltensauffälligen Kindern zu tun? M.M. nach gar nichts. Es geht eher um schlechte Erziehung ohne Konsequenzen oder sich gar nicht kümmern ( mit 3 schon Mamas Handy in der Hand, nicht schauen, was und wie lange das Kind im Internet anschaut etc.), verhätscheln (Helikopter) oder schlechtes Vorleben der Eltern etc. Viele Eltern haben keine Ahnung, was sie anrichten. Ich fände da einen Elternführerschein eher angebracht. Unterschiedliche Lehrmethoden spielen da eher eine Rolle bzgl. nachhaltige Bildung.
Ich verstehe es. Lehrer sind letztlich zumeist auch Eltern. Und Eltern meinen heutzutage oft, man dürfe Kindern nichts vorschreiben, sie zu nichts zwingen, sie nicht überlasten, alles miteinander demokratisch aushandeln, nur spaßige Sachen machen. So verhalten sich dann diese Eltern auch, wenn sie Lehrer sind und wundern sich.
Möglich, dass das auch mit reinspielt. Auch, wenn LuL es besser wissen sollten.
Allerdings kann man Ihre genannten Dinge m. M. nach nicht in einen Topf schmeißen. Ich erziehe auch häufig demokratisch, aber es gibt Dinge, die nicht verhandelbar sind, sondern getan werden müssen: das geht von Zähneputzen bis zu respektvollem Umgang, aber auch das Respektieren, dass es woanders andere Regeln einzuhalten gilt. Und ja, das Leben sollte viel Spaß enthalten, aber nicht überall – manchmal müssen auch lässtige Dinge erledigt werden.
Ja, aber wenn Sie das so machen, heißt das ja nicht, dass es alle so machen. Wäre aber gut. 😉
Schon klar ;). Ich wollte nur verdeutlichen, dass demokratische und auch manchmal spaßige Erziehung nicht per se schlecht sein muss.
Es gibt wie immer nicht nur schwarz und weiß.
“Was bitte hat denn Spaß am Lernen mit verhaltensauffälligen Kindern zu tun? M.M. nach gar nichts.”
“Allerdings kann man Ihre genannten Dinge m. M. nach nicht in einen Topf schmeißen.”
Oder meinen Sie den Beitrag von Kohlrabi, der alle Eltern “heutzutage” schlechtredet?
Falscher Adressat, sorry :\
Das kam von mir. 1. Ging an Honduraner und 2. an Kohlrabi 😉
Verflixt!!
Ich ziehe meine Frahe zurück -__-
Schallender Unsinn! Sie verwechseln inhaltsleeren Spaß mit Motivation.
Auch wenn für Sie die Erkenntnis immer noch zu frisch anfühlen mag, dass Kinder bei Motivation (bspw. im Spiel) besser lernen, ist Ihre Behauptung, dass dies die gängige Erwartungshaltung wäre doch sehr(!) dringend zu belegen XD
Aber wahrscheinlich haben die Bildungsgewinner im Ausland ihren Erfolg dadurch ausgemacht, Kinder nicht zu motivieren, sondern durch unansprechenden, trockenen, methodikarmen Unterricht durchzupeitschen 😛
Lesen Sie meine Antwort an Ihren Vorredner. Dann bemerken Sie vielleicht, dass Sie da schallenden Unsinn geschrieben haben. (Wenn ich mich mal einmischen darf.)
“Was bitte hat denn Spaß am Lernen mit verhaltensauffälligen Kindern zu tun? M.M. nach gar nichts.”
“Allerdings kann man Ihre genannten Dinge m. M. nach nicht in einen Topf schmeißen.”
Oder meinen Sie den Beitrag von Kohlrabi, der alle Eltern “heutzutage” schlechtredet?
Die Bildungsgewinner (also die echten, diejenigen die Ingineure, MINTler und ITler sowie deren Patente rauspumpen als gäbs kein Morgen, NICHT die “Gewinner” in “Stuuuuuuudien”) geben einen trockenen F…eigenbaum auf das, was aufsässige, komplett derangierte SuS und deren Eltern “””wollen”””.
Ich sage btw. NICHT, dass wir jetzt China, Korea, USA, Indien eins zu eins kopieren sollen.
Aber zumindest sich mal ehrlich machen wäre nicht übel.
Machen wir uns ehrlich:
Ich halte es für furchtbar, wenn unsere Kinder nach denen in den USA, China oder Indien kämen.
Natürlich nicht alle, aber wenn man sich die Bildungspolitik ansieht, kann man sich als aufgeklärter Mensch nur gruseln.
Haben Sie deshalb keine europäischen Gewinner eingebracht? 😉
Wenn Sie meinen, die Studien brauchen andere Parameter für Bildungserfolg, können wir gerne darüber reden, aber Studien von der Hand zu weisen, weil die ihren Job und nicht ihre Meinung machten… Was soll ich damit anfangen?
«Wir brauchen die Bereitschaft, eigene Bedürfnisse nach hinten zu stellen – sonst werden wir irgendwann ein Land aus Egoisten haben.»
Es kann von den Kindern nicht verlangt werden, diejenigen zu sein, welche die Wünsche der Egoisten an der Macht erfüllen. Kinder sind äußerst gut darin, Machtverhältnisse zwar nicht verstandesmäßig, aber gefühlsmäßig zu erfassen. Dass die Täuschung der Kinder nicht gelingt, zeigt sich eben in ihrem auffälligen Sozialverhalten. Es ist ein Spiegel des Verhaltens von Erwachsenen, welche versuchen ihr eigenes egoistisches Verhalten zu verbergen, ja gar anderen die Schuld daran zu geben.
Steile These. Ich habe ehrlichgesagt Schwierigkeiten, die so zu teilen und würde mich über Quellen dazu sehr freuen
Beobachten sie. Schauen sie sich die Eltern der Kinder genauer an. Meist bleibt freilich keine Zeit dafür.
Das ADHS Kind, welches dauernd Grenzen überschreitet, könnte es sein das es einen cholerischen Vater hat, der dauernd Grenzen überschreitet? Möglichst nur dann wenn keiner von außen zuschaut? Könnte es also sein, dass das Kind lediglich die Stimmung widergibt und nachahmt was es erlebt? Menschen sind so.
Beobachten, Geschichten über die Familie erfinden und Kausalität nach dem eigenen Bias auslegen – verstanden XD
Spannend auch zu erforschen, ganz nach dem eigenen Bias ausgelegt, was an dem ersten Kommentar sie persönlich beschäftigt. Sie könnten es selbstverständlich für sich behalten, aber ich freue mich auch wenn sie darüber schreiben.
Ich sehe in Ihrem einige Dinge, die plausibel erscheinen. Wie weit dies die (jetzigen) Probleme begründet, hätte ich gerne durch Forschung belegt gesehen – da ich der These etwas abgewinnen kann.
In Ihrem zweiten Beitrag kombinieren Sie das Kind mit ADHS mit einem kollerischen Vater. Egal, wer wen stresst, jetzt muss ja einer am Ende schuld sein -___-
Dieses Konstrukt auf die in Artikel beschriebene Gesamtsituation zu übertragen, halte ich für ungeeignet (zumal Sie dieses in keinster Weise belegten).
Aber eigentlich wollte ich nur fragen, ob Sie (richtige) Quellen haben, die These stützen alles halb so wild
Ja, Danke. Das ADHS Kind ist eine Beobachtung aus meinem privaten Umfeld, nur um Beispielhaft zu beschreiben, was ich da meine. Kurz gesagt, der Kleine macht den Wilden und die Qualität des Unterrichts leidet darunter. Papa nimmt seinen Sohn in Schutz, am Ende muss ist irgendwer anders Schuld.
Egozentrische Eltern: Lebenslange Folgen von toxischen (narzisstischen) Eltern-Kind-Beziehungen (Michaela Krohn)
https://www.youtube.com/watch?v=Sury-4yiQcg
Sozialverhalten, Elternhaus werden im Artikel angerissen. Den im Video angeschnittenen Themenkomplex halte ich für relevant für die Gesamtsituation.
Na dann hoffe ich mal, Sie finden in Ihrem privaten Umfeld genügend Beispiele, die Realität in ihrer Komplexität zu beschreiben – ansonsten wären vereinzelte Erfahrungen eventuell das falsche Mittel für diese Problematik =/
Erwachsene = die Eltern der Kinder
Es ist meiner Ansicht nach ein riesiger Fehler das Thema Migration nur der AfD zu überlassen.
Wir haben zunehmend Jungen in der 5.und 6. Klasse, die NULL Sozialkompetenz und NULL Mitgefühl haben.
Die lassen sich generell von Lehrerinnen (Frauen).nichts sagen. Wir haben in den letzten 5 Jahren so viele Disziplinarkonferenzen gehabt wie in den 20 Jahren davor.
Das ist ein Problem, kein Fremdenhass.
Allen diesen Kindern gemeinsam ist ein Migrationshintergrund aus dem arabischen Raum.
Um das klar zu stellen: Es sind nicht ” die Migranten”, ich habe Schüler/innen aus Syrien oder dem Libanon, die sich nie so asozial verhalten, im Gegenteil.
Aber diese Form der Respektlosigkeit, Verrohung und Disziplinlosigkeit ist “neu”, die Entwicklung ist beunruhigend.Und es muss das Ziel sein, hier gegenzusteuern ( Pflicht/Kita, Ganztagsschule, Hausaufgabenhilfe, Sozialarbeit,…). Und es gehört Ehrlichkeit dazu: Wir haben hier Probleme. Und es ist fatal, das zu negieren.
Es wird aber negiert und diese Vorstöße werden als rassistisch bezeichnet. Dies bestärkt die besagte Klientel noch in ihrem Verhalten, da sie mit dieser liberal-toleranten Art eben nichts anfangen können. Die Familien zuhause sind oft gebunden an kulturelle Wertvorstellungen, die den unseren nicht in allen Punkten entsprechen, und danach erziehen sie ihre Kinder und ignorieren dabei, dass diese nun in einer ganz anderen Umgebung mit ganz anderen Voraussetzungen eingebunden sind. Dann beginnt die Rosinenpickerei.
Wir sollten solche Gedankengänge und Ansätze endlich zulassen.
Wir wüssten nicht, dass solche “Gedankengänge und Ansätze” in Deutschland verboten wären. Im Gegenteil: Die Union redet von kaum etwas anderem als von vermeintlichen oder tatsächlichen Problemen (“Kleine Paschas”), die Migration verursacht (von der AfD ganz zu schweigen).
Wir wäre es, wir würden mal “Gedankengänge und Ansätze” in Deutschland verfolgen, die konstruktive Lösungen zum Inhalt haben – und nicht nur auf die niedersten Instinkte zielen. Etwa den, Sprachförderung für Migrantenkinder obligatorisch zu machen, um ihnen eine Chance auf Bildungserfolg zu geben. Das ist sie nämlich im Einwanderungsland Deutschland bis heute nicht. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/05/iglu-sonderauswertung-viele-kinder-die-zu-hause-kein-deutsch-sprechen-erhalten-keine-besondere-lesefoerderung/
Und – Binse: Kinder und Jugendliche ohne Perspektive sind nun mal tendenziell verhaltensauffällig.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Bessere Sprachförderung ist sicherlich keine schlechte Idee. Man kann es dabei aber auch nicht jedem Recht machen. Bayern wird z.B. aktuell stark kritisiert, weil dort ab nächstem Jahr vor Einschulung Sprachtests verpflichtend sein sollen und bei Defiziten erst ein Vorkurs Deutsch besucht werden soll. Sprachdefizite alleine werden wahrscheinlich auch nicht die Hauptursache sein. In Frankreich gibt es z.B. ähnliche Probleme, obwohl dort laut PISA-2022 der Anteil an Migranten wesentlich niedriger ist, die Mehrheit dort aus französischsprachigen Ländern stammt und auch zu Hause Französisch spricht.
” Bayern wird z.B. aktuell stark kritisiert, weil dort ab nächstem Jahr vor Einschulung Sprachtests verpflichtend sein sollen und bei Defiziten erst ein Vorkurs Deutsch besucht werden soll.”
Wer kritisiert die Bayern denn dafür? Also wirklich?
Zum Beispiel GEW, BLLV , Oppositionsparteien im Landtag usw. usw.
“Es ist absurd und viel zu überhastet, dass man jetzt ein Gesetz verabschieden möchte, mit dem man bereits Anfang 2025 die Sprache kleiner Kinder testen will, obwohl das Testverfahren noch nicht einmal entwickelt und evaluiert wurde.”
Scheint nachvollziehbare Kritik. Ich bin tendenziell eher im “erstmal machen”-Lager, anstatt auf die 100%-Lösung zu warten…
Mal schauen, was das wird
Habe ich gesagt, dass diese Gedankengänge verboten sind? Nein. Aber wenn sie geäußert werden, wird reflexartig der mahnende Zeigefinger in die Höhe gereckt. Wo sind denn die konkreten konstruktiven Lösungen der Regierung? Die Union hat momentan kaum Verantwortung dafür, kann also nur die Missstände anprangern. Und wo kein Problem gesehen wird, kann auch keine Lösung gefunden werden, so einfach ist das.
Und zu Ihrer Binse: Dazu müsste man erstmal eruieren, warum Kinder und Jugendliche hier ohne Perspektive sind und was dazu führt. Bei unserer Arbeitsmarktlage und dem gebührenfreien, für jeden zugänglichen Schulsystem müsste das doch gar nicht sein.
Das geführenfreie, für jeden zugängliche Schulsystem bietet nur leider keine obligatorische Deutschförderung für Migrantenkinder an – Grundlage für jeden Bildungserfolg.
Herzliche Grüße
Die Redaktoin
https://www.bamf.de/DE/Themen/Integration/ZugewanderteTeilnehmende/DeutschKinderJugendliche/deutsch-kinder-jugendliche.html?nn=282656
So viel zu Ihrer Behauptung, das Schulsytem biete keine Deutschförderung für Migrantenkinder an, das ist einfach falsch.
Und was nützt es, wenn die Sprache dann zuhause nicht gesprochen wird. kSie werden schon wissen, dass Sprache vom “Sprechen” lebt und Übung erfordert, allein im Unterricht lernt man eine Sprache nicht wirklich.
Es gibt natürlich keine obligatorische Sprachförderung von Migrantenkindern an deutschen Schulen – es gibt vereinzelte Angebote, die je nach Kommune unterschiedlich ausfallen. Das Ergebnis zeigt sich dann in Bildungsstudien wie IGLU. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/05/iglu-sonderauswertung-viele-kinder-die-zu-hause-kein-deutsch-sprechen-erhalten-keine-besondere-lesefoerderung/
Der Anspruch, dass Migranten zu Hause gefälligst Deutsch sprechen sollen, ist völlig weltfremd und absurd – damit macht sich Deutschland auf dem internationalen Arbeitsmarkt für Fachkräfte lächerlich.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Man muss mitnichten Deutsch Zuhause sprechen, sollte es vom linguistischen Standpunkt auch nur tun, wenn man es fehlerfrei kann. Eine andere Familiensprache, in der das Kind aber gefördert und ihm beispielsweise vorgelesen wird, bietet eine sehr gute Basis für schnellen Spracherwerb in Kita und Grundschule.
Das Erlernen einer Sprache erfolgt in den ersten Jahren nie fehlerfrei, oder haben Sie schon mal bemerkt, dass ein Kind beim Sprachenlernen astreines grammatikalisch richtiges Deutsch spricht (auch Muttersprachler). Eine Stunde Vorlesen am Tag genügt nicht, eine Sprache muss auch aktiv geübt werden, es heißt “Sprache”, nicht “Lese” oder “Schreibe”.
Und mit anderen Verwandten auch 😛
https://www.bamf.de/DE/Themen/Integration/ZugewanderteTeilnehmende/DeutschKinderJugendliche/deutsch-kinder-jugendliche.html?nn=282656
So viel zu Ihrer Behauptung, dass das Schulsystem keine Deutschförderung für Migranten anbietet.
Allerdings muss Sprache auch geübt werden, man lernt diese nicht im Unterricht in der Schule. Aber wenn man unter sich bleibt und sich nicht um die deutsche Sprache auch zuhause kümmert, dann kann das nichts werden, oder?
Wie schon so oft argumentiert wurde, Förderung ist keine Einbahnstraße.
Das Schulsystem bietet keine obligatorische Sprachförderung an – und keine ausreichende. Wie das BAMF schreibt: “Welche Angebote es für Ihr Kind gibt, erfahren Sie bei der Schulbehörde.”
Häufig eben keins. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/05/iglu-sonderauswertung-viele-kinder-die-zu-hause-kein-deutsch-sprechen-erhalten-keine-besondere-lesefoerderung/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das kann ich so nicht bestätigen. Ich habe etliche Schüler unterschiedlichster Nationen gehabt, die im 1. Schuljahr kein Wort Deutsch sprechen konnten. Wenn das Elternhaus eine positive Einstellung zum Lernen und zum Spracherwerb hatte, gab es keine größeren Probleme beim Spracherwerb, so dass diese Kinder in der 3. Klasse Aufsätze schreiben konnten und zu einem guten Schulerfolg kamen. Und das ganz ohne spezielle Sprachförderung! Wenn Eltern allerdings ihre Kinder nicht durch Zuwendung und Erziehung unterstützen, ging das schief.
Ich wehre mich dagegen, dass immer die Haltung verbreitet wird, mit genug Sprachförderung und Sozialarbeit können alle Probleme gelöst werden. Es hängt in großem Umfang von den Eltern ab und in einigen Fällen müssen Eltern auch deutlich auf ihre Pflichten hingewiesen werden. Und gerne auch mal Konsequenzen aufgezeigt werden. Das bezieht sich auf alle Eltern, nicht nur auf die mit Migrationshintergrund oder niedrigem sozialen Status!
Mit genug Sprachförderung und Sozialarbeit können sicher nicht alle Probleme gelöst werden. Umgekehrt gilt: Ohne Sprachförderung und Sozialarbeit funktioniert das System ganz sicher nicht. Eltern, die kein oder kaum Deutsch sprechen, können ihren Kindern die Unterrichtssprache Deutsch nicht vermitteln – wie soll das gehen? Da können Sie mit Konsequenzen drohen, so viel Sie wollen. Und Schule ist nunmal ein Sozialraum, in dem Kinder und Jugendliche auch mit Problemen aufschlagen, die sie am Lernen hindern. Keine ganz neue Erkenntnis.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Dieses Schulsystem bietet niemanden etwas an, auch nicht (mittel-)starken Schülern. Wenn doch, dann sind es allenfalls Satelliten-Projekte. Wobei wir wieder bei dem Erfordernis sind, dass sich auch die Eltern zu bewegen haben.
Eltern, die selbst kein oder nur schlecht Deutsch sprachen, sollen ihren Kindern die Unterrichtssprache Deutsch beibringen. Aha. Herzliche Grüße Die Redaktion
Auch diese Eltern leben hier im Land und sollten doch zumindest ein gemäßigtes Interesse daran zeigen, selbst die Sprache zu erlernen, ist das denn so abwegig? Es fällt doch tatsächlich keinem ein Zacken aus der Krone, dies zu tun, bei vielen klappt es ja auch wunderbar und sie haben Erfolg damit. Wo ist also das Problem, das sie hier immer wieder vor sich hertragen?
Ein “gemäßigtes Interesse von Eltern” reicht, um eine Sprache so zu lernen, dass damit Bildungsansprüchen genügt werden kann – ohne dass diese Sprache systematisch in Bildungseinrichtungen vermittelt wird? Halten wir für Quatsch.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die an Bildung interessierten Eltern haben vor allem Freundschaften und Nähe ihrer Kinder zu muttersprachlich deutschen Kindern forciert und gefördert, in Kita und Schule. Wenn irgend möglich sind sie in bürgerliche Kieze gezogen.
Nicht der Migrationshintergrund sondern die Einstellung zu Bildung macht den Unterschied.
Was Sie beschreiben, sind Familien mit Aufstiegsperspektive innerhalb der deutschen Gesellschaft. Die gibt es aber nicht für alle Migranten gleichermaßen.
“Wie geht es diesen Beschäftigten, welchen Blick haben sie auf die Arbeitswelt hierzulande und welche Perspektiven sehen sie für sich? Das haben Serhat Yalçın, Natalie Hubenthal und Juliane Dieterich von der Universität Kassel mit Förderung der Hans-Böckler-Stiftung untersucht. Ein Ergebnis: Der berufliche Zugang zu qualifizierter Arbeit scheint vielen wenig realistisch. Tatsächlich finden viele Zugewanderte aber ‘zunächst keinen Eingang in den berufsförmig organisierten, formalen Arbeitsmarkt’. Über die Hälfte der Zugewanderten findet die erste Arbeitsstelle durch Freunde und Familienangehörige. Formal erworbene und zertifizierte Qualifikationen spielten hier eine untergeordnete Rolle, so die Wissenschaftlerinnen und der Wissenschaftler.” Quelle: https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-arbeit-ja-aufstieg-nein-57238.htm
Mit anderen Worten: Das deutsch-bürgerliche Aufstiegsversprechen “Aufstieg durch Bildung” funktioniert für viele Migrantinnen und Migranten nicht. Es geht nicht um die “Einstellung zur Bildung” – es geht erstmal darum, die Existenz zu sichern.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die Kinder sind also selber schuld 😉
Eltern sollten ihren Kindern beibringen, wie Sprache funktioniert. Es gibt gewisse Gesetzmäßigkeiten. Wer seine Muttersprache gut beherrscht, lernt meist auch rasch Deutsch.
Damit sind wir wieder beim Klassismus – Problem. Die Eltern sprechen ihre eigene Sprache eben auch nur marginal und sind manchmal auch Analphabeten.
Es ist tatsächlich zu überlegen, was es als Schulversuch mit Türkisch auch schon gibt, Kindern erst einmal ihre Muttersprache richtig zu lehren und dann Deutsch. Leider ist das politisch gerade nicht zu vermitteln.
Sie wollen also Menschen verbieten, die schlecht ihre Sprache sprechen – Problem für immer gelöst! 😀
Ich meine, sonst würden wir ja darüber sprechen, wie wir diesen Teufelskreis durch Bildung brechen könnten, die meisten Kinder mit Flucht-/ Migrationserfahrung schon viel besseres Deutsch sprechen als ihre Eltern und dass es wahnsinnig kurzsichtig/ unergiebig/ rassistisch ist, den Artikel letztlich auf die Herkunft der Familie und nicht die seit Jahrzehnten bekannten Risikofaktoren zurückzuführen 😀
“Verbieten” war falsch gewählt.
Ich wollte mich auf einen weltfremden Ruf nach Feenmagie berufen, welche bei Familien, die nicht gut genug sprechen, “poof!” macht – sodass Lisas System “Sinn” ergibt.
Ich konnte hoffentlich erklären, dass es mir nicht um den menschen- und logikverachtenden Irrsinn geschlossener Grenzen, sondern um das tagträumerische Herbeisehnen einer Ausgangssituation geht, welche zu den Jahrzehnte zuvor ausgewählten Werkzeugen passt.
Viel besser also 🙂
Zumindest sollten diese Eltern ihre Kinder an die Hand nehmen und sie an Sprachangebote heranführen, und sie selbst auch wahrnehmen. Wer soll es denn sonst machen?
Das Bildungssystem aus Kita und Schule selbstverständlich. Hat sogar die CSU schon verstanden: «Es geht im Kern darum, für die Kinder das Schlimmste im schulischen Kontext zu verhindern, was man sich vorstellen kann, dass ein Kind die Sprache nicht richtig spricht, nicht gescheit Deutsch spricht und dann im Unterricht nicht mitkommt, sich ausgeschlossen fühlt und natürlich den Lernstand nicht so erreichen kann wie andere, die eben Deutsch sprechen.» Quelle: https://www.news4teachers.de/2024/07/das-schlimmste-verhindern-verpflichtende-sprachtests-sollen-ab-einschulung-2026-gelten/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Einmal pro Woche DaZ für 90 Minuten reichen wohl eher nicht aus. Und dann sind wir wieder dabei: Wer soll es machen? Und es gibt tatsächlich sehr viele Eltern die sich in ihrem eigenen Sinne und im Sinne ihrer Kinder entsprechend bewegen. Die Eltern bleiben in der Pflicht.
Bei diesen Kindern macht es niemand – obwohl die Eltern dazu ermuntert/ gebeten/ im Internet zerissen werden.
Was jetzt? Mehr Schulabbrecher*innen können wir uns (nicht mehr) leisten.
Ich hätte mir einen Vorschlag der Bildungspolitiker*innen gewünscht, die Kinder, ggf. deren Eltern, zu befähigen.
Stattdessen Worthülsen seitens der Politik und überraschend viel Zustimmung/ Verständnis seitens der Lehrkräfte im Forum =/
Würde die (schlechtere) Förderung durch die Eltern nicht gerade den Misserfolg festigen? Ich habe kein Interesse daran, dir Leistungen von Schüler*innen immer weiter herabzudrücken.
Da wäre ein wenig Hilfe von Außen zur Herstellung von Chancengleichheit in der Bildung gefragt
“Etwa den, Sprachförderung für Migrantenkinder obligatorisch zu machen, um ihnen eine Chance auf Bildungserfolg zu geben. Das ist sie nämlich im Einwanderungsland Deutschland bis heute nicht.”
Wie bringen Sie eigentlich Ihre ständig vorgebrachten Thesen dieser Art in Einklang mit der Tatsache, dass es in historisch, traditionellen und genuinen Einwanderungsländern nullkommanichts dieser Förderungen gibt und dort gefordert und erwartet wird, dass diese Integrationsleistungen selbständig zu erfolgen haben ganz zu schweigen von der Forderung und Erwartung, dass der Lebensunterhalt eigenständig zu bestreiten ist?
Und noch viel mehr, dass dieser Ansatz in zahlreichen Metriken wesentlich erfolgreicher ist?
Das ist sachlich falsch. Beispiel Kanada: “Der Staat sieht Migration als Grundlage für wirtschaftliches Wachstum und will die Zuwanderung in den kommenden Jahren erhöhen. Kinder von Einwanderern und Flüchtlingen werden auf ihre Sprachkenntnisse getestet und können nach einer Bewertung an individuell zugeschnittenen Förderprogrammen teilnehmen. Die Englisch- und Französischkurse sind in dem zweisprachigen Land kostenlos. Sie finden zum Beispiel morgens vor dem regulären Unterricht in Klassenzimmern der Grundschule statt. Aber auch in anderen Fächern haben sogenannte English Language Learners Anspruch auf besondere Betreuung.” Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bildung/sprachfoerderung-kanada-frankreich-daenemark-grossbritannien-1.4556313
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das sind komplett andere Voraussetzungen und Ziele, die Kanada verfolgt. Es handelt sich hier um bewusste und gezielte Migration. Die Migranten, die sich hier einbringen und hier leben und arbeiten wollen, brauchen nicht sehr viel spezielle Sprachförderung.
Sagt wer?
Und was die Ziele der Migration angeht: “Ziel ist ein Einwanderungsrecht, das einer vielfältigen Gesellschaft gerecht wird, das Integration und Teilhabe von Migranten verbessert und auf den Fachkräftemangel gezielt reagiert.” Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/migrationspolitik-2023-2228406
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sagt Teacher Andi! Ist seine Meinung nichts wert? Werden nur Stimmen anerkannt, die Sie sich irgendwo raussuchen?
“Die Migranten, die sich hier einbringen und hier leben und arbeiten wollen, brauchen nicht sehr viel spezielle Sprachförderung ” – ist eine Tatsachenbehauptung, keine Meinung.
“Es gibt einen Unterschied zwischen einer Meinung und einer Tatsachenbehauptung. Im Gegensatz zur Meinung, kann man überprüfen, ob eine Tatsachenbehauptung wahr oder falsch ist. Meinungen sind sehr persönlich und man kann nicht beweisen, ob sie wahr oder falsch sind. Wenn Max also sagt: „Lisa nimmt Drogen!“ Dann ist das eine Behauptung, die man überprüfen kann. Wenn sich herausstellt, dass Max etwas Falsches behauptet hat, kann er dafür Ärger bekommen. Je nachdem, ob er wusste, dass seine Behauptung falsch ist, kann er für eine Verleumdung oder für üble Nachrede bestraft werden. Wenn du falsche Fakten behauptest, kannst du nicht auf die Meinungsfreiheit berufen! Wenn Max sagt: „Ich finde Lisa doof!“ Dann ist das eine Meinung, die weder richtig noch falsch sein kann.” Quelle: https://www.netzdurchblick.de/meinung-oder-behauptung.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Meine Sie das Kanada, das sich in den Flüchtlingscamps gezielt gut qualifizierte Menschen für die jährliche Quote an Refugees aussucht und wo man nach dem Wahlsieg Trumps die Kräfte an der Grenze in Alarmbereitschaft versetzt hat, um sich gegen irreguläre Migration zu wappnen?
Ernsthaft? Davon las ich (nich) nichts.
Können Sie bitte Quellen reinstellen?
Dass Sie davon nichts mitbekommen haben, kann ich mir gut vorstellen. Falls auch nicht in der Lage sein sollten ohne fremde Hilfe solche Informationen zu finden, kann ich Ihnen aber schon links nennen:
https://montreal.ctvnews.ca/rcmp-already-on-high-alert-for-potential-wave-of-migrants-after-trump-election-1.7102193
https://www.reuters.com/world/americas/canadian-police-brace-worst-case-scenario-asylum-seekers-fleeing-trump-2024-11-08/
https://help.unhcr.org/canada/economic-immigration-of-skilled-refugees/
Danke für die Links.
Ich bin zuversichtlich, dass Kanada die (laut Artikel schlimmstenfalls) bis zu 100 Flüchtlinge am Tag wuppen wird, das haben andere Chaoten auch schon geschafft 😀
Dass qualifizierte Flüchtlinge migrieren können, ist ja erstmal ein wirtschaftlicher Gedanke. Ich bin gespannt, ob Deutschland sich dazu irgendwann entschließen vermag – tatsächlich wurde da etwas “ähnliches” angestoßen.
Nirgends las ich aber etwas von Flüchtlingscamps, “Messermännern” oder der Überlegung, die Menschenrechte auszusetzen – weiter so 🙂
Zuletzt: “When you don’t create legitimate pathways, or when you only create pathways where people have to do the impossible to receive safety, you know, unfortunately, people are going to try to do the impossible”
Vielleicht mag die EU mal darüber nachdenken, anstatt Flüchtende im Mittelmeer ersaufen, sich von Milizen verschleppen oder von Schleppern ausnehmen zu lassen =/
Ich denke auch, dass Kanada die Steuerung der Migration noch ganz gut im Griff hat und Wirtschaft und Gesellschaft in Kanada von dieser Steuerung profitieren. Die RCMP wird sicher ihr bestes tun um ihren Auftrag zu erfüllen. Spielen Sie mit “andere haben es auch geschafft” auf BW an? In BW waren es in den ersten 8 Monaten 2023 im Schnitt ja gut 40 Menschen täglich, die über die Grenze zur Schweiz in the “Länd” kamen. Als daraufhin die Stimmung in BW kippte, die Zustimmungswerte für Blau auf weit über 20% anstiegen und Grün unter 20% absackte, wurden dann von der Landesregierung Kontrollen an der Schengengrenze “begrüßt” und vom BMI eingeführt. Mit dem Rückgang der Zahlen sank dann auch die Zustimmung zu Blau wieder unter 20% und ein Jahr später stand Blau in den Umfragen dann je nach Institut 1 -2 Prozentpunkte hinter Grün. Falls Sie auch das nicht mitbekommen haben sollten, könnte ich Ihnen bei Bedarf auch wieder Quellen nennen.
Die Eltern allerdings müssen schon bei der Antragstellung über sehr gute Englischkenntnisse verfügen – diese Kenntnisse und die Einstellung und Erfahrungen beim Sprachen lernen dürften dann den Spracherwerb der Kinder durchaus begünstigen.
Für die USA gilt selbstverständlich das von GBS-Mensch kommentierte. Für die Türkei übrigens auch.
Dann versuchen Sie mal, die “Weltsprache” Deutsch in Afrika oder Asien zu lernen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Danke Redaktion, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Dass in so einem reichen Land wie Deutschland noch immer fast 10% die Schule ohne Schulabschluss verlassen, ist ein absolutes Unding.
Und die Eltern sind einfach oft keine Unterstützung, das ist nicht immer Desinteresse. Ich habe Eltern ohne Sprachkenntnisse, einige sind Analphabeten, eine sind krank, anhängig…tausend Gründe. Die fallen als Unterstützung aus. Fakt. Umdenken ist angesagt.
Die Unterstützung kann nur aus Schule kommen.
Dann muss die Regierung aber auch mal so richtig viel Geld für die Bildung in die Hand nehmen, und das Problem nicht immer wieder zusätzlich den vorhandenen Lehrkräften aufbürden.
Sehe ich genauso.
Schwankt aber je nach Bundesland. Das geht von 5,3% in Bayern hoch bis über 11% in Schleswig Holstein. Wobei SH laut Statistik von allen Bundesländern im Westen mit Abstand den niedrigsten Anteil an ausländischer Wohnbevölkerung aufweist . In Bayern läge die Quote über dem Bundesschnitt in etwa auf dem Niveau von NRW .
Was ist denn “ausländische Wohnbevölkerung”?
Haben Sie persönlich überall mal geklingelt?
Der Punkt ist doch, dass wir in Deutschland überall Arbeitskräfte brauchen und es nicht mal hinkriegen, dass bei uns fast alle einen Schulabschluss haben.
Von Ausbildung war noch gar nicht die Rede.
Falls Ihre Frage tatsächlich ernst gemeint sein sollte: Ausländische Wohnbevölkerung wären Menschen, die in Deutschland als wohnhaft gemeldet sind, aber nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und im Ausländerregister erfasst sind.
Ließe sich z.B. bei beim Statistischen Bundesamt nachlesen:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Migration-Integration/Tabellen/auslaendische-bevoelkerung-bundeslaender-jahre.html
“Die Familien zuhause sind oft gebunden an kulturelle Wertvorstellungen, die den unseren nicht in allen Punkten entsprechen, und danach erziehen sie ihre Kinder und ignorieren dabei, dass diese nun in einer ganz anderen Umgebung mit ganz anderen Voraussetzungen eingebunden sind.”
So wie antisemitische Linke, wie rassistische und antisemitische und frauenfeindliche Rechtsextreme, wie Rassist*innen oder Frauenfeinde, die LGBTQ-Menschen die Existenz absprechen wollen.
Die Kinder sind hier nicht die Quelle und benötigen Hilfe – genauso wie antisemitische, frauenfeindliche und/ oder rassistische Menschen mit Migrationshintergrund.
Der Unterschied besteht darin, dass AfD und Bullerbü ein ernstes Thema zu vereinfachen versuchen, um Feindbilder zu stärken und bestehende Probleme nicht anzugehen.
(Die Kinder, die von weißen Verhaltensauffälligen verkloppt wurden, scheinen denen ja nicht allzu wichtig zu sein…)
Genau darum geht es, wenn die Werte hier nicht akzeptiert werden, die Sprache nicht gesprochen und die Gesetze missachtet werden, kann man helfen wie man möchte, es wird nicht viel dabei herauskommen. Die Grundhaltung von Menschen zu ändern ist sehr schwierig, und ohne Druck geht da so gut wie gar nichts. Vielleicht schaffen es die Kinder, sich von anderen Verhaltensweisen positiv beeinflussen zu lassen und dies so weiterzugeben.
“ohne Druck geht da so gut wie gar nichts”
Wie stellen Sie sich diesen vor?
Wirklich obligatorische Sprachkurse, verbunden mit Aufklärung über unsere Gesetze und Regelungen, die oft nicht kompatibel mit denen anderer Kulturen sind, aber für das Leben hier Voraussetzung. Ich kann nicht erwarten, von einem Staat alimentiert zu werden, den ich ablehne.
Wenn ich nach Amerika auswandern möchte, bekomme ich mehr als “Druck”, das grenzt schon an Schikane. Und wenn ich mich dem entziehen möchte, darf ich meine Koffer packen.
“Wirklich obligatorische Sprachkurse”
Sie wären überrascht, welche Parteien hier nicht kürzen wollen.
“verbunden mit Aufklärung über unsere Gesetze und Regelungen, die oft nicht kompatibel mit denen anderer Kulturen sind, aber für das Leben hier Voraussetzung.”
Haben Sie bezeiten gelesen, was AfD, Identitäre Bewegung oder Reichsbürger glauben? Oder meinen Sie die Paralleljustiz der katholischen Kirche? 😉
Ich bin tatsächlich Ihrer Meinung, was verpflichtende Sprachkurse betrifft. Kombiniert mit einer zeitnahen Arbeitserlaubnis – da ist etwas im Gange – könnte dies ein Anreiz sein.
Ebenso sollten aber Traumata und traditionelle Familienbilder nicht automatisch verdammt werden.
Was die USA betrifft… mal schauen, wie viele da noch hinwollen, weil sie dort ein gutes Leben erwarten…
Wie sähe der “Druck” bei Frauenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus bei Menschen Weißer Hautfarbe aus?
Der “obligatorische Sprachkurs” könnte hier nicht genügend Druck ausüben.
Wie brechen wir also deren unpassenden Wertevorstellung und machen sie unserer Gesellschaft gemein – wie wir es ja auch mit Migrant*innen und Flüchtlingen beabsichtigen?
Ich verwehre mich entschieden gegen den Vorwurf, dass ich Feindbilder stärken wolle.
Aber wenn Schüler im Unterricht einer 10.Klasse ernsthaft Homosexualität als “Abartigkeit” bezeichnen und da Gewaltphantasien zur ” Heilung” erörtert werden, dann ist das ein Problem.
Und wenn drei Sechstklässler auf den Kopf eines Mitschülers eintreten, der am Boden liegt und der danach eine Woche im Krankenhaus ist, dann ist das ein Problem.
Aber vielleicht gibt es sowas nur an meiner Schule und ich verallgemeinere zu Unrecht.
“Ich verwehre mich entschieden gegen den Vorwurf, dass ich Feindbilder stärken wolle.”
Das freut mich. Ich antwortete Teacher Andi.
Ihre Sorge betreffend haben wir viel Arbeit vor uns:
“Aber wenn Schüler im Unterricht einer 10.Klasse ernsthaft Homosexualität als “Abartigkeit” bezeichnen und da Gewaltphantasien zur ” Heilung” erörtert werden, dann ist das ein Problem.”
Absolute Zustimmung!
https://taz.de/Kita-der-Schwulenberatung-Berlin/!5887215/
https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2024-03/papst-konferenz-anthropologie-berufungen-kritik-genderideologie.html
https://www.lsvd.de/de/ct/429-Ehe-fuer-Alle-Welche-Abgeordneten-und-Parteien-waren-dafuer
Macht keinen Sinn, sich auf Sprachkurse zu konzentrieren – welcher Sinn würde schon dahinter stecken? 😉
“Allen diesen Kindern gemeinsam ist ein Migrationshintergrund aus dem arabischen Raum.”
Nö! Ich könnte Ihnen eine ganze Sammlung von Anekdoten dieser Art über Kinder aus der Subsahara, aus der Ukraine, aus Afghanistan und auch über Kinder ohne Migrationshintergrund berichten.
Vielleicht wäre man beim Teddybärenwerfen und Flaggen hissen etwas zurückhaltender gewesen?
“Und es muss das Ziel sein, hier gegenzusteuern ( Pflicht/Kita, Ganztagsschule, Hausaufgabenhilfe, Sozialarbeit,…).
Muss es das? Eine ukrainische Familie bei uns beschäftigt und bindet, neben den regulären Kräften natürlich, einen Dolmetscher, eine Familienhilfe und einen bereits genehmigten, aber noch nicht vorhandenen Schulbegleiter. Und selbstverständlich ist es nicht die einzige Familie mit entsprechendem Hilfsbedarf.
Irgendwann ist es nur noch ein Fass ohne Boden und man muss schon einmal sehr ernsthaft die Frage stellen, wie viele Ressourcen man auf importierte Probleme verwenden kann und will.
Und diese deutsche perfektionistische Neigung zu Hundertprozentlösungen bei dezentral verteilten Kindern ist da nicht hilfreich.
Man kann da durchaus zentralisierten, spezialisieren und ressourceneffizient agieren.
Faszinierend, ich stimme Ihnen zu 2/3 stark zu und habe bei 1/3 enorme Magenschmerzen 😀
Von einem Fass ohne Boden sind wir meiner Meinung nach noch großzügig entfernt – da kümmert sich die KMK entsprechend drum…
Aber wenn man sieht, wie weit sich sehr viele Kinder mit Migrations- oder Fluchterfahrung integerierten und die deutsche Sprache so viel besser als ihre Eltern beherrschen, glaube ich auch, dass der Perfektionsgedanke die Sicht auf die Integration in einer Generation tendenziell verstellt
Wenn man es richtig anstellte, wäre es vielleicht kein Fass ohne Boden. So, wie man es jetzt macht, ist es das.
Man verweigert aus ideologischen Gründen Achtzigprozentlösungen, propagiert Hundertprozentlösungen und erhält in der Realität ideologiekonforme Vierzigprozentlösungen, die für keinen Beteiligten zufriedenstellend sind und alle Beteiligten überfordern.
Exttem gut auf den Punkt gebracht, unterbewerteter Beitrag, imho.
Ich bin sehr gespannt, wie Sie künftig zur Inklusion schreiben, auch wenn es derzeit keine 100%-Lösung gibt 😉
Das kann ich mir nur schlecht vorstellen.
Wie sähe eine Vierzigprozentlösung aus?
Ja, das muss es. Die Menschen sind hier. Das Asylrecht ist nicht abgeschafft.
Die wenigstens Ukrainer/innen gehen von einer Rückkehr aus, der Krieg schein nicht dem Ende nah- auch, wenn Trump das behauptet.
Das wird also noch Jahre, Jahrzehnte gehen und wir müssen ein Interesse haben, dass die Kinder, Jugendliche, Erwachsenen Deutsch lernen und lernen/ sich ausbilden lassen, arbeiten- alternativ gehen 890.000 Menschen dauerhaft in die Sozialsysteme.
Das wäre sicherlich teurer.
“Die wenigstens Ukrainer/innen gehen von einer Rückkehr aus, der Krieg schein nicht dem Ende nah- auch, wenn Trump das behauptet.
Das wird also noch Jahre, Jahrzehnte gehen…”
Damit widersprechen Sie schon einmal dem ständig wiederholten, naiven, Narrativ, dass die schon wieder ( zeitnah und freiwillig), zurück gehen.
Schon diese kleine Einsicht wäre schön ein epichaler Fortschritt.
“(…)alternativ gehen 890.000 Menschen dauerhaft in die Sozialsysteme.”
Das ist wohl der Denkfehler, dass man meint, unsere Sozial- und Hilfesysteme millionenfach für Gott und die Welt öffnen zu müssen.
Diese gedankliche Prämisse ist nicht umunstößlich und ich bin mir ziemlich sicher, dass die nächste Regierung das ändern wird, ändern werden muss.
“Das Asylrecht ist nicht abgeschafft.”
Das “Asylticket” zur grenzenlosen Alimentierung und Unterstützung wird keinen Bestand mehr haben.
Sie lamentieren über Probleme, die Sie einer gewissen Ethnie in die Schuhe schieben, ohne ein Bewusstsein dafür, dass Sie mit Ihrer Weltsicht Teil des Problems sind
“Es ist meiner Ansicht nach ein riesiger Fehler das Thema Migration nur der AfD zu überlassen.”
Meinen Sie nicht “Integration”?
“Respektlosigkeit, Verrohung und Disziplinlosigkeit ist “neu””
Da haben Sie vielleicht nicht ganz unrecht:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/junge-alternative-teilnehmer-an-wanderung-sollen-ueber-ghettos-fuer-juden-und-arbeitslager-fabuliert-haben-a-45b6eec4-09b8-430a-af41-02e70de82d8f
https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/rechtsextremismus-schulen-brandenburg-100.html
https://www.br.de/nachrichten/kultur/hausfrauen-trend-tradwives-wie-problematisch-ist-die-bewegung,UByhVwM
Es wäre fatal, diese Probleme zu negieren – vielleicht sollten wir uns um unsere GESAMTE Jugend kümmern – ungeachtet der Hautfarbe? 😉
Nein, ich meine nicht Integration.
Es gibt Menschen, die sich nicht integrieren möchten.
Die sind hier z. B.geduldet und haben kein dauerhaftes Bleiberecht.
Und es gibt einfach Eltern, die auch nach Jahren die Sprache nicht sprechen und auch nichts unternehmen, um das zu ändern.
Das sind Fakten. Mir geht es darum, dass der Fokus von den Eltern(!) weg muss.
Der Staat/ die Länder muss die Kinder (!) erziehen, fördern, bilden.
Und das geht meiner Ansicht nach nur über Kita/ Schule/ Jugendarbeit/Sozialarbeit/ Angebote (Sport, Jugendtreff, Hausaufgabenhilfe, Hort,…)
“Es gibt Menschen, die sich nicht integrieren möchten.”
Nazis, Reichsbürger* und Querdenker*innen, Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und religiöser Fanatismus – wenn weiß kein Problem?
Wir haben in Deutschland mehr Rechtsradikale als Moslems, aber hey, viel Glück bei den Sprachkursen 😉
Aktuell 5,5 Millionen Muslime und 40.600 Rechtsextreme, Ihre Aussage oder Wahrnehmung ist also sehr interessant. Einfach mal so rausgehauen ……..
Laut aktueller Autoritarismus-Studie haben 4,5 Prozent der erwachsenen deutschen Bevölkerung ein geschlossen rechtsextremes Weltbild, das sind rund 3 Millionen. Dazu kommen Migrantenfeinde, Antisemiten, die vermeintlich bürgerlichen Wählerinnen und Wähler der AfD etc. – kommt schon was zusammen. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/11/zufriedenheit-mit-der-deutschen-demokratie-nimmt-stark-ab-migrantenfeindlichkeit-zu/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wie definiert man ein “geschlossen rechtsextremes Weltbild” – sind das AfD-Mitglieder, AfD-Wähler und wer noch?
AfD-Wähler wohl kaum – bei 20 Prozent in den Umfragen. Wir haben auf die Studie verlinkt. Schauen Sie hinein. Herzliche Grüße Die Redaktion
Welche Kriterien gibt es dann, um die Zahl so genau festlegen zu können?
Wer für nichts steht, fällt für alles um, hm?
https://www.boell.de/de/leipziger-autoritarismus-studie
Viel Spaß beim Lesen. Richten Sie (ggf. berechtigte Kritik) bitte an die Autor*innen der Studie.
Das sind vielleicht in Ihren Augen alles Rechtsextreme, aber so kann man das nicht stehen lassen. Und wenn die Migrantenfeindlichkeit zunimmt, hat das nicht unbedingt mit einer poltischen Gesinnung zu tun, sondern mit gesellschaftlichen Problemen, die auf uns hereinbrechen.
Das sehen wir eindeutig anders. Wer glaubt, gesellschaftliche Probleme lösen zu können, indem er auf Sündenböcke eindrischt, hat eine politische Gesinnung – und zwar keine gute. Hatten wir schon mal in Deutschland.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Niemand stellt die Herausforderungen der Migration infrage.
Feindlichkeit gegen Migrant*innen… wie soll man diese Einstellung denn sonst beschreiben, wenn nicht als politisch??
https://www.der-postillon.com/2019/11/maenner-abschiebung.html
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/rechtsextremismus-studie-100.html
Wie kommen Sie auf 40.000??
Auch Kinder mit asiatischem Hintergrund machen meiner Beobachtung nach keinerlei Probleme, sind gut integriert, können sehr gut Deutsch und die Muttersprache, sind kreativ, leistungsbereit und erziehbar.
Ja, wo liegt bloß der Unterschied? Erhalten asiatisch-stämmige Kinder mehr, bessere, andere Sprach- und Sozialförderung?
Was könnte es nur sein?
Eine gewagte, ja revolutionäre These: könnte es die Einstellung des Elternhauses sein?
Kann es wirklich sein, dass es kulturell unterschiedliche Einstellungen zu Themen wie: Bildung, Anstrengungsbereitschaft, Respekt (auch geschlechtbezogenem Respekt) gibt?
Und wäre es so: wie groß kann der Einfluss von Schule und anderen Institutionen überhaupt sein, wenn dort ganz andere, ja sogar entgegengesetzte Werte vermittelt werden (sollen)?
MMn ist der Einfluss des Elternhauses/der Herkunftfamilie immer stärker.
Oder können es Sterotype sein, die die (in diesem Fall: vielfach bessere) soziale Situation der Kinder außer Acht lässt?
“Asiatisch gelesene Menschen in Deutschland sind in widersprüchlicher Weise sowohl von positivem als auch negativem Rassismus betroffen. Einerseits werden sie vielfach als ‘Vorzeigemigrant*innen’ beschrieben und gegen andere (post)migrantische Gruppen ausgespielt; andererseits werden sie als homogene Masse dargestellt, von der eine Gefahr für die Weiße Mehrheitsgesellschaft ausgehe. Antiasiatischer Rassismus in Deutschland umfasst unterschiedliche Formen von Gewalt. Diese reichen von verbalen Mikroaggressionen über strukturelle Diskriminierung bis hin zu körperlichen Angriffen und Morden. In Kitas und Schulen werden Kinder in Lehrbüchern und bei Festen mit rassifizierten Missrepräsentationen von ‘asiatischen Körpern’ und ‘asiatischer Kultur’ konfrontiert.” Quelle: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/antirassismus-2020/316771/antiasiatischer-rassismus-in-deutschland/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Eine gewagte, ja revolutionäre These: könnte es die Einstellung des Elternhauses sein?”
Wäre es ein Armutszeugnis für eines der reichsten Länder der Welt, wenn die Zukunft eines Kindes davon abhängen würde, wie viel Bock die Eltern gerade haben?
Supergewagt. Als die USA im großen Stil un Fachkräfte aus dem Ausland warben, um den unverhohlenen Rassismus seit dem Weltkrieg zu übertönen, entstanden neue Rassismen nach den neuen Mitbürger*innen, die daheim nichts hatten und wie blöde lernen mussten, um es zu etwas zu schaffen – eine Bildungselite wurde zum Stereotypen.
Und wir haben es mit ganz normalen Menschen zu tun, nur weil wir Rechtsextreme in die Regierung wählen, Ausländer*inne und Flüchtlinge an den Grenzen “abwehren” und Bildungsgewinner*innen anderer Hautfarbe als Putzfrauen betrachten wollen – ganz naiv natürlich 😉
Naja, die “gute” Nachricht ist, dass wir inzwischen auch dringend nach Busfahrer- und Kellner*innen und anderen Servicekräften suchen, bei denen die Einstellung des Elternhauses nicht allzu stark ausfallen muss.
https://www.focus.de/familie/erziehungsberaterin-inke-hummel-immer-mehr-tyrannenkinder-welche-fragen-eltern-sich-stellen-sollten_id_176083681.html
Hier findet man Antworten, wenn man zu den Eltern auch Lehrer in ihrem Verhalten dazu nimmt.
Danke für den Link!
Danke, da spricht mir jemand aus der Seele!
Dieser Artikel bringt es auf den Punkt:
– Inklusionskinder in der „Normalklasse“ mit 1,5 h/Woche (!!!) Unterstützung durch Sonderpädagogen
– Migrantenkinder ohne irgendwelche Deutschkenntnisse und ohne irgendwelche personelle Unterstützung (!!!) in der „Normalklasse“
– dazu das schwierige Sozialverhalten insgesamt
– und tatsächlich auch die Probleme mit den deutlich anderen Kulturen (großes Gelächter unter bestimmten Schülern, als die Schwangerschaft einer unverheiratete Kollegin bekannt wird)
Ich habe meinen Beruf immer gerne ausgeübt, aber auch ich kann ihn definitiv nicht mehr weiterempfehlen und komme an meine Belastungsgrenze
Das tut mir leid. Was fordern/ brauchen Sie, um Ihrer Berufung treu bleiben zu können?
Es gibt bei uns kein Personal, das Eltern informiert, wenn Kinder erkranken, sich die Zähne blutig schlagen, deren Blutzucker ständig kontrolliert werden muss…usw. Heute festgestellt: Wir brauchen medizinisches Personal. Alles läuft neben und in dem regulären Unterricht. Handy sei Dank. Und nein, die Sekretärin ist für solche Dinge nicht zuständig.
Nebenbei gilt natürlich auch noch, was Frau Höschele-Fischer geschrieben hat.
Aber das Ende naht zum Glück.
“In Baden-Württemberg ist dieses Problem der Umfrage zufolge deutlich größer als im bundesweiten Vergleich”
Ist das wirklich so im Vorzeigebundesland, oder jammern die Lehrkräfte hier nur lauter als anderswo?
“Vorzeigebundesland” in welcher Beziehung?
Man kann BW vorzeigen.
So im Sinne von: “Guckt mal, das ist ein Bundesland!”
Was soll diese schräge Bemerkung?
Was soll Ihre Bemerkung?
Wenn schon dann bitte “Länd” (sic)
Es heißt “The Vorzeigeländ”
Sollten Sie vielleicht besser dem Foristen erklären, der den Begriff ins Spiel gebracht hat.
Ich blicke inzwischen auf fast 30 Jahre Lehrtätigkeit zurück und erlebe meine Arbeit in der Grundschule als sinnstiftend und bereichernd. Diese vielen Jahre in der Schule haben aber auch ihren Tribut gefordert, meine Kraft geht langsam zur Neige und diese Zustände in den Klassen haben viele KuK kommen sehen. Wir standen/ stehen schließlich in der ersten Reihe.
Das System wurde kaputtt gespart und wir mit Forderungen und immer mehr Aufgaben überschüttet und überlastet. Anerkennung, Wertschätzung? Fehlanzeige. Und all die Analysen, Studien, Sonntagsreden zu bekannten Problemen und deren Ursachen (schwieriges kindl. Sozialverhalten, Eltern ziehen sich aus ihrer Verantwortung zurück, s. Artikel) bin ich so, so leid. Alles seit gut 20 Jahren als Entwicklung beobachtbar gewesen.
Einsicht/Weitsicht bei den Politikern? Wohl kaum, denn dann wäre unser Schulsystem jetzt nicht in einer derartigen Krise.
Ich bin dennoch gern im Unterricht, denn meine schulischen Bedingungen gehören in der heutigen Zeit und innerhalb des Ruhrgebiets immer noch zu den besten. Allen Kolleginnen und Kollegen wünsche ich viel Kraft und eine gute Zeit.
Das ist leider vielfach selbstverschuldet. Die Lehrer sind in den letzten Jahrzehnten fast entmachtet worden, um es mal so auszudrücken. Sie dürfen ja fast gar nichts mehr bei Unterrichtsstörungen tun (ich übertreibe natürlich).
Ich schaue mal auf Berlin. Wenn du jemanden beim Abschreiben erwischt, darfst du gar nichts tun bis Klasse 5. Du darfst nur Du-du-du sagen. Wenn es sich wiederholt, sollst du ein Elterngespräch führen. Wer aber lädt denn Eltern ein, um ihnen zu sagen, ihr Kind habe abgeguckt?! Das ist ein 1-Minuten-Gespräch. Und da ich es will und nicht die Eltern, können sie zu jedem Termin sagen, da können sie aber nicht und ich muss kommen, wann es den Eltern passt, wenn sie überhaupt deswegen zur Schule zu kommen bereit sind. Und dann diskutieren wir darüber, wie man das Abgucken, was wohl fast jeder mal versucht in seinem Schulleben, verhindern kann, oder was? Und dann sagen die Eltern mir, das ist meine Aufgabe. Ja, ist es. Aber ich muss laut Schulgesetz dieses Gespräch führen. Erst danach dürfte ich im Wiederholungsfalle eine 6 geben. Das ist doch alles besch…… eiden.
Man hat die Lehrer entmachtet und wundert sich nun, dass sie oft ohnmächtig sind gegenüber Regelverletzungen.
Ich gebe ihnen Recht. Man hat die Lehrer in vielerlei Hinsicht entmachtet. Aber ihr Beispiel finde ich schon schlecht gewählt. Entwerfen sie doch A und B Klassenarbeiten und das Problem hat sich erledigt…
Ich glaube, darum ging es nicht wirklich. Sondern um Vorschriften, die uns das Leben schwermachen.
Aber sagen Sie es nicht vorher.
ODER Sie drucken dieselbe Arbeit auf verschiedenfarbiges Papier… Ist doch ein Klassiker!
Warum darf man bis Klasse 5 nichts tun?
Auf einer Fortbildung zur emotionalen und sozialen Entwicklung von Förderkindern hat der Dozent es treffend formuliert: Trotz der nachweislichen Ineffektivität und der absolut kontraproduktiven Natur von Bestrafungen fordern viele Lehrer*innen immer wieder nach Bestrafung, Bestrafung und noch härteren Maßnahmen. Es bringt einfach nichts. Im Gegenteil, es schadet sogar, da es die Beziehung zu den Schüler*innen erheblich (zer)stören kann. Es ist an der Zeit, alternative Ansätze zu finden, die auf Verständnis und Unterstützung basieren, anstatt auf Strafe.
Hier mal ein Beispiel zum Thema Höflichkeit :
Ich empfand es als Kind demütigend, Bitte und Danke zu sagen. Da ist in meiner Erinnerung immer die Situation im Einkaufsladen, an der Fleischtheke, wenn man eine Scheibe Wurst zusammengerollt in die Hand bekommt und an der Kasse, wenn man sich einen Lutscher nehmen darf.
Da sind die großen Erwachsenen und blicken von oben auf einen herab und fordern Dankbarkeit und man steht in dem Moment so im Rampenlicht und alle prüfen, ob man auch ein liebes Kind ist. Umgekehrt hört man aber von den Erwachsenen so etwas nicht. Ich jedenfalls nicht. Das Bitte und Danke wurde immer nur von den Kindern gefordert, so als wenn die Erwachsenen eine Stufe höher stehen und diese Höflichkeit deshalb nicht nötig haben. Und sie haben natürlich auch das Geld, um sich nach Belieben Lutscher oder Wurstscheiben zu kaufen und das Kind eben nicht. Dieses muss also dankbar sein, weil es etwas bekommt, obwohl es kein Geld hat. Deshalb habe ich dem als damals eher schüchternes Kind zwar Folge getragen, aber stets mit einem ganz unangenehmen, widerwilligem Gefühl im Bauch und nie mehr als absolut verlangt wurde.
Der Grund, dass ich meine Mutter nie habe Bitte und Danke sagen hören, ist übrigens genau der Gleiche, wie bei mir. Sie ist damit genauso von oben herab behandelt worden, als Kind, so als wäre das eine Art Bestrafung!
Das hat sie aber nicht hinterfragt, nur so übernommen, weil man das halt so macht und ist der Situation, wo man sich bedankt, selber ausgewichen.
Später, als Erwachsene, habe ich da ein Selbstbewusstsein entwickelt und war von mir aus höflich, also freiwillig, und habe das dann auch nicht als erniedrigend empfunden. Mit einer Ausnahme : Bei meinen Eltern bin ich das umgangen. Bei meinen Geschwistern und anderen Verwandten habe ich mich da emanzipiert, bin nicht von denen abhängig, lebe mein eigenes Leben, da ging das dann irgendwann auch. Bei meiner Mutter kam das erst ganz zum Schluß, als sie schon krebskrank war, dass sie dieses Verklemmte ablegte.
Und jetzt das merkwürdige :
Bei meinen eigenen Kindern hatte ich dieses erniedrigende Gefühl, wenn ich mich bedanke, nicht. Sind ja auch meine Kinder, stehen nicht “über” mir. Ich hab da eigentlich gar nicht groß drüber nachgedacht. Ich habe andere Familien gesehen, die einen ganz ungezwungenen höflichen Umgang miteinander hatten, hatte mich da wie gesagt als Erwachsene emanzipiert und bin ganz ungezwungen höflich mit meinen Kindern umgegangen. Da waren auch keine Erwartungen oder Hintergedanken. Ich weiß ja, wie Kinder das so empfinden, wenn man sie zur Höflichkeit auffordert und wollte da nicht ständig mit triezen, habe da eigentlich auch nichts erwartet. Und siehe da : Meine Kinder sind absolut höflich! Die bedanken sich ständig bei mir und benutzen die genannten Worte und fielen auch im Kindergarten damit auf. Das wurde mir erst nach und nach bewusst, weil ich das gar nicht geplant hatte. Der Grund dafür ist mir aber klar: Sie empfinden Bitte und Danke sagen nicht als erniedrigend, weil die Erwachsenen ( resp. Ich) das auch ständig tun, und wichtig, auch dem Kind gegenüber! Früher war das wohl mitunter nicht so üblich, weil man mit der Forderung nach Dankbarkeit dem Kind seinen “Stand” zeigen wollte. Für meine Kinder dagegen sind diese Worte ganz normaler Teil der Umgangssprache.
Also kurz : Seit höflich zu euren Kindern, dann sind sie es auch!
Wenn ich “an der Fleischtheke […] eine Scheibe Wurst zusammengerollt in die Hand bekomm[e]”, dann freue ich mich und sage ‘Danke!’ – kommt nur leider kaum mehr vor. ^^
Der kleine PaPo möchte aus dem Smoland abgeholt werden ^^
Mein Mann hat mal für große Erheiterung an der Wursttheke gesorgt, als er sich über die Altersdiskriminierung beklagt hat.
Wie, der auch? – Oder sind wir verheiratet?
Danke für die Kommentare, haben mir den Morgen versüßt. ^^
Es geht hier wahrhaftig nicht um “bitte”, “danke” sagen oder grüßen, da werden im Klassenzimmer oft schwerere Geschütze aufgefahren wie beschimpfen mit Kraftausdrücken, schubsen der Lehrer, bedrohen, bewusst Unterricht stören und Verweigern der Leistungsnachfragen. Das hat mit den Höflichkeitsfloskeln, die Sie beschreiben, gar nichts zu tun, sondern dies sind eklatante Fehlentwicklungen aus unterschiedlichsten Gründen, wobei die Erziehung und ein intaktes Elternhaus eine maßgebliche Rolle spielen.
Teacher Andi, vielen Dank!
Das finde ich etwas obskur und auf alle Fälle eine Einzelmeinung, die man nicht verallgemeinern darf. Irgendwas ist da schiefgelaufen. Bitte nicht auf alle übertragen.
Kommunikation auf Augenhöhe können viele heute immer noch nicht. Unausgesprochene Machtverhältnisse stehen immer im Mittelpunkt der Kommunikation. “Bitte” und “Danke” sind dann das erzwungene Ergebnis, auch wenn die Wurstscheibe ( als Symbol) vom Kind als widerlich empfunden wird. Es darf halt nicht zu seinen eigenen Gefühlen stehen, ja um noch weiter zu gehen, ihm wird beigebracht das seine Gefühle und Bedürfnisse falsch sind. Das 1×1 der schwarzen Pädagogik, noch heute.
😉
Jajaja, so war es ja auch nicht gemeint, ne. Sondern, im Kontext des Ausgangskommentars bezüglich des widerwillige oder eben nicht widerwilligen Bachgefühls des Kindes, sei auf das Konzept der Kommunikation auf Augenhöhe hingewiesen.
Meiner Beobachtung nach sagen Erwachsene, die Kinder zu “Bitte” und “Danke” anhalten, überproportional häufig selber diese Worte.
Zum Thema “bitte und danke sagen” fallen mir zwei Dinge ein, die ich schon öfter in den Öffis beobachtet habe: Heutzutage passiert es seltener als noch vor 20 Jahren, dass älteren und/oder behinderten Menschen ein Sitzplatz angeboten wird. Aber wenn doch, hört man auch nicht immer ein “Danke” von dieser älteren Person. Der zweite Punkt, der mir dabei aufgefallen ist, die die den Platz frei machten waren meist Kinder oder junge Leute, die nicht als bio-deutsch gelesen werden. (Vielleicht ist das nur in Berlin so – aber das ist mir nicht nur einmal aufgefallen!)
Mensch, da schreibt man so einen Kommentar und fast 20 Kommentare folgen….
Muss ein großes Ding gewesen sein…
🙂
Die meisten schreiben und klatschen sich gegenseitig Beifall, dass es das Elternhaus sei, das erziehen müsse. Dafür bekommt man dann viel Zuspruch und damit endet es auch wieder. Alles bleibt, wie es ist. Aber man sich gegenseitig zugestimmt, nicht schuld zu sein. Ist das wirklich alles? Mehr passiert nicht?
Sehe ich auch so. Was bringt es denn, auf gewisse Eltern zu verweisen, die es tun müssten, aber nicht tun und die man dafür nicht belangen kann?
Was ist die Lösung?
Man sitzt leichtfertig bestimmten Idealvorstellungen auf. Häufig sind geflüchtete Schüler bereits im fortgeschrittenen Sek1-Alter, ohne (ausreichende) Deutsch-Kenntnisse und ohne eine zu unserem Schulsystem vergleichbare Schulhistorie. Wie geht man vor, und zwar ohne dabei den Rest der Schülerschaft zu vernachlässigen? Ich finde, dass die Eltern der betreffenden Schüler eine große Portion Verantwortung für ihre Kinder aufzubringen haben. Wer denn sonst?
Na, dann warten Sie mal darauf, dass die ihre Verantwortung wahrnehmen.
Die Schule oder gar die anderen Eltern müssen dieses Defizit nicht kompensieren.
Auch die Schule hat einen ErziehungsAUFTRAG! Laut Bundesverfassungsgericht 1977. Den setzen die Lehrer um. Wer denn sonst.
Sie formulieren es korrekt: “AUCH”, aber das bedeutet nicht- ausschließlich.
Was sind die Eltern auch so bescheuert, vor Krieg/ Folter/Hunger zu fliehen.
Bildungsauftrag: Schule.
Machen wir Lehrkräfte doch auch gerne, aber wir brauchen Hilfe ( Geld, Sprachkurse, personelle Unterstützung).
Ein weiterer Fluchtgrund ist die Perspektivlosigkeit. Wenn man seinen Kindern eine Perspektive geben möchte, muss man sich als Eltern entsprechend orientiert verhalten. Es gibt ja Eltern (mit/ohne Migationshintergrund), die machen das. Für mich bleiben die eigenen Eltern immer in der vorrangigen Pflicht.
https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/mediathek/infografiken/infografik-fluchtursachen-warum-fliehen-menschen/
“Geld, Sprachkurse, personelle Unterstützung” wird es nicht unbegrenzt geben, übrigens – nirgendwo.
Art. 6 GG geht nun mal davon aus, dass das Elternhaus erzieht. Schlagen Sie eine Änderung vor?
Und wieso darf man nicht verlangen, das GG auch mi Inhalt zu füllen? Beim Religionsartikel wird das immer verlangt.
Ich empfehle mehr Praxis während des Pädagogikstudiums und schlage hierfür ein halbjähriges Pflicht-Praktikum in der Abendgastronomie vor.
(Ersetzt auch diverse Psychologieseminare!)
Wer da gut klarkommt, hat gute Chancen, eine schwierige Klasse erfolgreich anzuleiten.
Natürlich alkoholfrei.
🙂
Ein müßiges Thema!
Viele scheinen meiner Meinung nach die Abwesenheit des Problems zu dessen Lösung zu erklären.
Jetzt sitzen wir hier die nächsten 30 Jahre und warten darauf, dass die Eltern sich – warumauchimmer – plötzlich um das Verhalten der Kinder kümmern, wo sie es offenbar zuvor nicht konnten oder wollten -___-
Wer soll es denn sonst machen?
Das Problem besteht darin, dass es derzeit nicht geschieht.
“Eltern in die Pflicht nehmen” ist ein Zielzustand der Problematik. Die Politik sollte sich überlegen, WIE wir dahinkommen und nicht tatenlos die Wünsche der Lehrkräfte nachsabbeln
Die Eltern sind immer für die Entwicklung ihrer Kinder verwortlich. Im Unterricht werden nur bestimmte Basics vermittelt, und das funktioniert nur, wenn der Wille der Schüler vorhanden ist, sich diese anzueignen (z.B. Pubertät- anderes Thema). Ich z.B. investiere in meine Kindern Geld und vor allem Zeit/ Interesse. “Die Politik sollte sich überlegen…”, klingt anonym… Übrigens, es gibt viele tollen Angebote für jeden Schüler im außerschulischen Bereich, welche nichts oder nur wenig kosten. Sollen die Lehrer oder die Politiker die Kinder einsammeln und sie dort vorstellen? Nein, es bleiben immer die eigenen Eltern in der Pflicht.
Es wurde jahrzehntelang mehr Verantwortungsbewusstsein der Eltern gefordert und selbstgerecht mit den Augen gerollt, wenn deren Kinder ohne Abschluss von der Schule gingen.
Die Zeiten von witzigen Antworten zum Thema ist vorbei
Es sollte doch aber jedem Lehrer, der gerne alles auf die Eltern abwälzen möchte, bekannt sein, der schulische Erziehungsauftrag ist dem elterlichen nicht nach-, sondern gleichgeordnet. Das hat das Bundesverfassungsgericht 1977 entschieden. Auch die Schule hat einen ErziehungsAUFTRAG!
“Alles” auf die Eltern Anwälten? So ein Verhalten von Lehrern kenne ich nicht. In einer Klasse sitzen 25 ff. Schüler und jede (-r) hat das Recht auf gleiche Behandlung. Wer soll die Defizite der Eltern ausgleichen? Nein, die Bringschuld derer bleibt.
Sorry, sollte abwälzen heißen, nicht Anwälten. Verflixte Tastatur
Fand Ihre Ausführung interessant.
Und dann fand ich doch verkürzt diese Gesetzespassage:
Nach § 2 SchulGNRW (Schulgesetz NRW) ist das oberste Ziel des Erziehungsauftrags die
Ist ja erziehungstechnisch mit dem Religionsunterricht ein heißes Eisen …
Schulgesetz NRW – SchulG
https://www.schulministerium.nrw/schulgesetz-fuer-das-land-nordrhein-westfalen
@KritischerDad*NRW
Die 3 Punkte und besonders die Reihenfolge finde ich höchst interessant. Was ist mit Kindern atheistischer Eltern? Zählen die dann unter “verhaltensoriginell”, auch wenn sie die Würde anderer Menschen achten und Bereitschaft zum sozialen Handeln zeigen, aber keine Ehrfurcht vor Gott haben?
Habe ich etwa wieder ein TABU berührt? Ich bin aber auch ungeschickt! 🙂
Haben Sie nicht und ja 🙂
Die vorgegebene Reihenfolge kann man nachlesen:
§ 2 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule
(1) Die Schule unterrichtet und erzieht junge Menschen auf der Grundlage des Grundgesetzes und der Landesverfassung. Sie verwirklicht die in Artikel 7 der Landesverfassung bestimmten allgemeinen Bildungs- und Erziehungsziele.
(2) Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung. Die Jugend soll erzogen werden im Geist der Menschlichkeit, der Demokratie und der Freiheit, zur …
Okay, aber das beantwortet nicht die Frage, ob Schüler, die keine “Ehrfurcht vor Gott” haben, im Sozialverhalten “abgewertet” werden, auch wenn sie alle anderen Punkte erfüllen. Denn, wenn es in der Landesverfassung festgelegt ist, wäre Atheismus dann nicht ein Verstoß gegen die Landesverfassung?
Bundesrecht bricht Landesrecht, hier das weltanschauliche Neutralitätsgebot das Erziehungsziel “Erfurcht vor Gott”.
Danke! Ich hatte schon Angst, dass der NRW-Verfassungsschutz Atheisten unter Beobachtung nimmt. 🙂
Ich arbeite an einer Schule als Pädagogische Fachkraft und assistiere den Lehrkräften, dabei beobachte immer wieder, wie leicht es sich manche machen: Probleme werden gern mit Schwung auf die Eltern geschoben. Dabei wird doch bei uns das Modell gefördert, dass Kinder schon früh möglichst ganztags betreut werden sollen – und die Ganztagsschulen schießen wie Pilze aus dem Boden. Eltern werden ermutigt oder gedrängt, ihre Kinder dorthin zu schicken, oder haben schlicht keine Wahl, weil sie finanziell auf das Einkommen angewiesen sind.
Nun verbringen Kinder also oft mehr Zeit mit ihren Lehrerinnen und Lehrern als mit den eigenen Eltern. Und viele Schulen bieten sogar in den Ferien ganztägige Betreuung an. Die Realität ist also, dass Kinder praktisch durchgehend in Einrichtungen sind und das oft von klein auf. Krippen nehmen Kinder schon mit wenigen Lebensmonaten auf. Unter diesen Umständen zu behaupten, dass die Hauptverantwortung für alles bei den Eltern liege, ist, sagen wir mal… eine recht kreative Sichtweise.
Was ich in meiner Erfahrung außerdem beobachte: Besonders junge Lehrerinnen und Lehrer nehmen es mit der Verantwortung manchmal nicht allzu genau, die Kinder auch tatsächlich *angemessen zu beschulen*. Vielen scheint es wichtiger, als die “coolen Lehrer” zu gelten, die bei den Kindern gut ankommen. Es wird dann gern mal erwähnt, dass Regeln ja eigentlich auch ein bisschen überflüssig seien. Für manche ist es ein innerlicher Feiertag, wenn die Klasse bei ihrem Betreten begeistert jubelt – was die Kinder am Ende tatsächlich lernen, tritt in den Hintergrund.
Dieser “Coolness-Faktor” bringt jedoch die Kolleginnen und Kollegen, die mit Herzblut und Engagement unterrichten, oft in eine schwierige Lage: Sie stehen da und müssen sehen, wie sie den Unterricht wieder auf Linie bringen. Die Verantwortung liegt also mindestens genauso bei uns Lehrkräften, von denen sich leider einige ihrer Aufgaben schlicht nicht ernst genug annehmen.
Sie haben in vielen Pukkten Recht, aber die Ganztagesbetreueung sollte so geschaffen sein, dass man die ersten 3 Jahre zuhause erziehen kann, das wäre wichtig für das Kind. Und nur darum geht es, um die ersten 3 Jahre, danach werden die Einflüsse sowieso vielfältiger.
Dieser “Coolness Faktor” nutzt sich außerdem relativ schnell ab, so zumindest meine Erfahrung. Je größer der Altersabstand zwischen Lehrer und Schüler wird (und so ist es nun mal im Berufsleben), desto schneller empfinden die Schüler einen Lehrer, der unbedingt “cool” sein will, als peinlich und anbiedernd. “Berufsjugendliche”Lehrer werden ab einem gewissen Alter oft als” nicht-ernst-zunehmen” wahr genommen.
Wie wäre es denn mit klassischer Konfliktlösung? Argument- Gegenargument- Kompromiss? Ich lese hier sehr viel Rechtfertigung für eigenes Nicht- Handeln bzw. fehlende Verantwortungsübernahme.
Wenn ich Eltern in die Verantwortung bekommen möchte, muss ich auch zu diesen eine (professionelle Arbeits-)Beziehung aufbauen. Andersherum darf ich als Eltern nicht immer so tun, als wäre mein Kind ein unfehlbares Goldstück. Sind sie ja Zuhause auch nicht durchgehend…und da sind wir schon beim kleinsten gemeinsamen Nenner:
transparente Kommunikation mit klarer Problembenennung. Wenn ich weder als Lehrkraft noch als Eltern in der Lage bin, klar zu formulieren, dass ICH ein Problem mit Person/Verhalten/Reaktion/Methode habe und bei der Lösung dieses Problems die Hilfe bzw. Expertise meines gegenübers benötige, dann redet man bestenfalls weiter aneinander vorbei, in der Regel aber zunehmend gegeneinander. “In die Verantwortung nehmen” ist ein gegenseitiger Akt, der eine gewisse Toleranz und Fehlerkultur (insbesondere eigene) voraussetzt. Also etwas, dass dieser Tage sowohl den SuS, deren Erziehungsberechtigten als auch den Lehrkräften abzugehen scheint.
Die größte Herausforderung und Belastung ist die Bürokratie!!!!! Wir ersticken in Formularen und Vorschriften!!!!
Bezüglich der Überbelastung weinen die Lehrer mal wieder auf hohem Niveau. Was machen die wenn sie mal in der freien Marktwirtschaft arbeiten mit 28 Urlaubstagen und einer 40 bis 55 Stundenwoche.
das die Kinder immer Respektloser werden fällt mir im Alltag und als Jugendtrainer auch auf, da sollten die Eltern mal wieder erziehen. Die Kinder sollten mal alle 8 Wochen ohne Smartphone auskommen dann “spinnen” die auch nicht mehr so und danach den Internetzugriff im handy sperren fände ich gut. Leider ist die Erziehung der eigenen Kinder teilweise sehr schwer da man in unserem Land als Mutter gezwungen ist zu arbeiten, und das ziemlich zeitnah nach der Schwangerschaft, da sonst das Geld einer Durchschnitts- Familie nicht ausreicht um vernünftig leben zu können. Da muss die Politik was tun, die wiederum sehen dieses Problem nicht da die lieben Politiker viel zu viel verdienen und dann noch diverse Zuwendungen von Firmen bekommen (die sie nicht angeben müssen), des weiteren haben Politiker auch noch Zeit einen Nebenjob auszuüben der auch gut bezahlt ist. Da läuft doch was falsch
Viele Beiträge, die ich mir nicht alle durchlesen werde, aber das Thema interessiert mich schon. 1. Lehrer, sehr oft verbeamtet, tragen eine hohe Verantwortung- Kinder/ Jugendliche zu helfen, Fähigkeiten/ heute sagt man Kompetenzen zuentwickeln, damit unser Staat / Wohlstand für alle erhalten bleibt. Wer dies nicht kann, sollte sich eine andere Arbeit suchen. Doch oft ist die finanzielle Absicherung ein Hauptgrund, warum man diesen Beruf ergreift. Und die, die eine andere Motivation haben, packen auch die unterschiedlichen Herausforderungen, haben Strategien, ausreichend Resilienz. 2. Warum wundert man sich über die Auffälligkeiten der heutigen Schülergeneration! Die Kinder werden heute ganz anders erzogen. Sie stehen im Mittelpunkt der Familien…etc. und auf einmal kommen jüngere Kollegen, die ihre eigenen Kinder auch so erzogen haben, mit Kindern aus anderen Familien nicht klar! Ja, und dann der Aufschrei / Forderung , dass bitteschön die Erziehung im Elterhaus erfolgen soll. Und wo bleibt der Pädagoge in der Schule? Ach nein, er/ sie sind ja so überlastet. Es stimmt, alle in der Gesellschaft sollten pädagogisch unterwegs sein, nur dann werden wir wieder eine Besserung finden.