Die Zufriedenheit mit der gelebten Demokratie in Deutschland nimmt ab. Zwar stehen laut einer aktuellen Studie immer noch rund neun von zehn Deutschen hinter der Demokratie als Idee. Mit der Demokratie, «wie sie in der Bundesrepublik Deutschland funktioniert», zeigten sich bei einer repräsentativen Umfrage für die Leipziger Autoritarismus-Studie im Frühjahr dieses Jahres allerdings nur 42,3 Prozent der Befragten zufrieden nach 57,7 Prozent zwei Jahre zuvor.
So niedrig wie jetzt war der Wert noch nie, seitdem die Wissenschaftler um Oliver Decker und Elmar Brähler 2006 erstmals danach gefragt hatten. Mit 29,7 Prozent ist der Anteil der Ostdeutschen, die auf diese Frage positiv antworteten, deutlich niedriger als unter den Westdeutschen, wo sich 45,5 Prozent der Befragten zufrieden zeigten.
Abschied von der Realität
Die Bundesrepublik stehe aktuell «vor einer ungewissen Entwicklung», heißt es in der Studie. Die Krisenwahrnehmung sei ausgeprägt und zum Charakter der Krise gehöre die Erwartung eines Entscheidungsmoments. Obwohl die Demokratie von vielen Bundesbürgern skeptisch betrachtet werde, sei derzeit aber noch nicht ausgemacht, dass autoritäre oder extrem-rechte Lösungen in der Breite der Bevölkerung Anklang finden. «Es zeigt sich aber eine Neigung zum Eskapismus – ein Abschied von der Realität, wie er im Aberglauben, der Verschwörungsmentalität und der Esoterik zum Ausdruck kommt.»
Ausgesprochene «Ausländerfeindlichkeit» wurde bei der Umfrage bei 31,5 Prozent der Ostdeutschen und 19,3 Prozent der Westdeutschen gemessen (im Mittel bei 21,8 Prozent – gegenüber 17 Prozent 2022). Vorurteile sind sogar noch weiter verbreitet: «Antimoderne Ressentiments geben durch die Abwertung „Fremder“ die Möglichkeit, autoritäre Aggressionen zu befriedigen. Dazu gehören neben Antisemitismus auch Muslimfeindschaft, Antiziganismus und Antifeminismus. Antiziganismus und Muslimfeindschaft sind im Westen seit 2022 angestiegen. Im Jahr der letzten Erhebung zeigten sich Westdeutsche nur zu einem Viertel bis einem Drittel bereit, Muslime abzuwerten. Heute ist es knapp die Hälfte, während sich das Bild im Osten kaum verändert hat», so schreiben die Autorinnen und Autoren.
Während solche Einstellungen im Westen demnach bei der Altersgruppe ab 61 Jahren am stärksten verbreitet sind, sind es im Osten vor allem die Menschen im Alter zwischen 31 Jahren und 60 Jahren, die sich bei der Beantwortung des Fragebogens entsprechend einließen. «Ausländerfeindlichkeit» sei oft eine «Einstiegsdroge in den Rechtsextremismus», sagt Mitautorin Ayline Heller. Die Zunahme dieses Ressentiments sei Resultat einer «Verschiebung von Sagbarkeitsgrenzen». Dass sich diese verschoben hätten, sei eine Folge des gesellschaftlichen Klimas und habe auch damit zu tun, wie in der Politik diskutiert werde.
Anteil rechtsextremer Einstellungen in Ost und West gleich
Betrachtet man die verschiedenen Facetten manifest-rechtsextremer Einstellungen insgesamt, zu denen die Wissenschaftler auch Chauvinismus, die Verharmlosung des Nationalsozialismus, Antisemitismus, Sozialdarwinismus und die Befürwortung einer rechtsautoritären Diktatur zählen, hat jedoch eine Angleichung zwischen Ost und West stattgefunden. Ein Faktor ist dabei den Angaben zufolge eine Zunahme manifest antisemitischer Einstellungen im Westen Deutschlands. Ein geschlossen rechtsextremes Weltbild haben laut Studie aktuell rund 4,5 Prozent der Ost- und 4,5 Prozent der Westdeutschen.
Unter den Befragten, die Sympathien für eine rechtsautoritäre Diktatur äußerten, war der Anteil der AfD-Wähler gemäß der Studie mit Abstand am größten. Auch chauvinistische Tendenzen waren laut Studie unter den AfD-Wählern am stärksten verbreitet, gefolgt von Anhängern von FDP und CDU/CSU. Bei allen Formen der von den Forschern gemessenen Ressentiments – mit Ausnahme des Chauvinismus – liegen die Werte der Männer deutlich über denen der Frauen.
Sexismus und Frauenfeindlichkeit im Osten auf dem Vormarsch
Eine Zunahme von Frauenfeindlichkeit stellen die Forscher bei Menschen im Osten Deutschlands fest, wo das Frauenbild früher deutlich progressiver war als im Westen. Bei der Zustimmung zu einzelnen sexistischen Aussagen liegen die Ostdeutschen – anders als in der Vergangenheit – aktuell sogar höher als im Westen. Hier sei eine «Retraditionalisierungstendenz in der jüngeren Generation» zu beobachten. Im Osten finden laut Umfrage rund 31,4 Prozent der Ostdeutschen, Frauen sollten sich «wieder mehr auf ihre Rolle als Ehefrau und Mutter» besinnen. Im Westen vertraten diese Ansicht demnach 25,7 Prozent der befragten Menschen im Alter zwischen 16 Jahren und 92 Jahren.
Wer sich besonders unzufrieden mit der Alltagsdemokratie zeigt, fokussiere seinen Ärger häufig auf Politiker und Parteien, erklärt Decker. Unter den Menschen, die über mangelnde Einflussmöglichkeiten klagen, gebe es viele, die Kompromisse nicht akzeptieren wollten, sondern nach einer vollständigen Umsetzung ihrer eigenen Ansichten verlangten. Ein weiterer Faktor der Unzufriedenheit im Kontakt mit Politik und Staat ist laut Studie die Bürokratie.
Die Studie entstand in Kooperation mit der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung und der Otto Brenner Stiftung der IG Metall. Ihre Ergebnisse findet die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, alarmierend. Sie sagt: «Wenn das so weitergeht, laufen wir Gefahr, eine Ressentiment-Republik zu werden.» Das dürfen man nicht zulassen. Die Studie zeige auf, was viele Menschen in ihrem Alltag beobachteten. Gruppenbezogener Menschenhass habe in allen Teilen Deutschlands eine ganz neue Dimension erreicht. «Millionen von Menschen spüren das in Form von alltäglicher Diskriminierung.» News4teachers / mit Material der dpa
Hier lässt sich die Studie herunterladen.
“…zum Charakter der Krise gehöre die Erwartung eines Entscheidungsmoments”, ja. Was denn sonst?
Die realistische Sicht, dass sich Krisen nicht mal eben so lösen lassen – sonst wären es ja keine Krisen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Dem Text als wesentliche Aussagen ist zu entnehmen,
dass ausgesprochene «Ausländerfeindlichkeit» bei der
Umfrage bei 31,5 Prozent der Ostdeutschen und
19,3 Prozent der Westdeutschen gemessen wurden
(im Mittel bei 21,8 Prozent – gegenüber 17 Prozent 2022).
Im Westen ist demnach Migrationsfeindlichkeit bei der
Altersgruppe ab 61 Jahren am stärksten verbreitet sind,
so im Osten es vor allem die Menschen im Alter
zwischen 31 Jahren und 60 Jahren sind, die sich
bei der Beantwortung des Fragebogens entsprechend einließen. «Ausländerfeindlichkeit» sei oft eine «Einstiegsdroge
in den Rechtsextremismus».
Allein mir gruselt es bei der Vorstellung,
dass vor allem auch junge, beruflich
eingebundene und auch berufserfahrene
Menschen ab 30 Jahren aufwärts sich
in einer unchristlichen Weise für Hass
und Hetze gegen Menschen im Sinne
der AfD und anderer rechtsextremer Hetzer
politisch instrumentalisieren und einspannen lassen.
Vermutlich weil die Wessis als ausländische Okkupatoren wahrgenommen werden.
Dazu vielleicht: https://www.nordkurier.de/kultur/ostsee-erzgebirge-hoecke-westreporter-auf-zoofuehrung-im-osten-3059010
dto
Eine (normale) Entscheidung, nicht selten durch das Finden von Kompromissen
Hat die Redaktion einen Link zu der Umfrage?
Der ist am Fuß des Beitrags zu finden. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ich schätze, diese Studie trifft uns alle völlig unerwartet…
Als kleinen Perspektivwechsel: die meisten Menschen sehen ganz genau, wo die gesellschaftlichen Probleme liegen:
https://www.kas.de/documents/252038/29391852/Wovor+sich+die+Deutschen+f%C3%BCrchten+….pdf/f9f1a50a-e2e9-cc45-8f13-5a65ea8d67bc?version=1.0&t=1728393791269
https://www.ard-media.de/fileadmin/user_upload/media-perspektiven/pdf/2022/2212_Tschoetschel_Schumann_Roloff_Brueggemann_.pdf
Jetzt müssen wir nur noch warten, bis die (echten) Politiker*innen darauf kommen 😉
Ich habe den oberen Link mal repariert:
Wovor sich die Deutschen fürchten…
Man merkt an der Studie und diversen Wahlergebnissen, dass die Sorgen der Menschen, ihr aktuelles Leben betreffend, größer werden, weshalb die eher abstrakten und fernen Probleme mit geringerer Häufigkeit als relevant genannt werden.
Was sind eigentlich “echte Politiker” und was unterscheidet sie von “unechten Politikern”?
Erstens Vielen Dank 😀
Zweitens “dass die Sorgen der Menschen, ihr aktuelles Leben betreffend, größer werden, weshalb die eher abstrakten und fernen Probleme mit geringerer Häufigkeit als relevant genannt werden.”
Da stehe ich ein wenig auf dem Schlauch. Sind aktuelles Leben und abstrakte, ferne Probleme hier nicht gegensätzlich aufgestellt? Oder meinten Sie, dass sich DIES eben ändert?
Drittens war es eine zugegeben ungünstige Formulierung gegen (rechtskonform gewählte) Politiker*innen, welche an der Lösung von Probleme interessiert sind.
alles wenig Neues
auch in die andere Richtung schauend
hat halt nur Jahrzehntelang niemanden (im politischen Feld) interessiert
Demokratie ist eine Staatsform und besteht aus einem System von freien und geheimen Wahlen, Gewaltenteilung usw. Insbesondere wird die Regierung (indirekt) vom Volke gewählt. Das hat eigentlich nichts zu tun mit speziellen politischen Zielen aller Art, denn Demokratie drückt sich dann in den Gesetzen aus, die das Parlament macht. Wenn ein frei gewähltes Parlament restriktive Regeln für Zuwanderung beschließt, dann ist das nicht undemokratisch. Und die subjektiven Einstellungen der Leute für oder gegen dieses und jenes sind zunächst mal weder demokratisch noch undemokratisch. Demokratie ist das procedere, wie daraus Kompromisse entstehen.
Demokratie gibt’s mit und ohne Gendersternchen, mit und ohne queer-Beauftragte oder ähnliches, mit diesem oder jenem Schulsystem etc. Demokratie ist kein Sammelsurium politischer Ziele.
Eine UNDEMOKRATISCHE Einstellung der Leute würde sich in Tendenzen zur ABSCHAFFUNG der Demokratie äußern, nicht durch Ablehnung solcher speziellen politischen Ziele, über die ein demokratisch gewähltes Parlament befinden könnte.
Die Schweiz ist eine alte und anerkannte Demokratie, aber in Sachen Zuwanderung war man zumindest lange sehr reserviert und befürchtete eine Überfremdung, weil es eben nur relativ wenige Schweizer gibt. Deshalb ist eine Fremdenfeindlichkeit von Schweizern nicht gegen die Demokratie gerichtet, sondern gegen anderes. Man sollte das nicht alles miteinander vermengen.
“Eine UNDEMOKRATISCHE Einstellung der Leute würde sich in Tendenzen zur ABSCHAFFUNG der Demokratie äußern.”
Tut sie ja. Wir empfehlen, die Studie zu lesen. Denn darin zeigt sich eine deutliche Überschneidung bestimmter Positionen, insbesondere eben von Autoritarismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die Autorinnen und Autoren: “Antimoderne Ressentiments geben durch die Abwertung ‘Fremder’ die Möglichkeit, autoritäre Aggressionen zu befriedigen. Dazu gehören neben Antisemitismus auch Muslimfeindschaft, Antiziganismus und Antifeminismus. Antiziganismus und Muslimfeindschaft sind im Westen seit 2022 angestiegen. Im Jahr der letzten Erhebung zeigten sich Westdeutsche nur zu einem Viertel bis einem Drittel bereit, Muslime abzuwerten. Heute ist es knapp die Hälfte, während sich das Bild im Osten kaum verändert hat. In diesem Jahr wurden neue Dimensionen wie Antiamerikanismus, Antikapitalismus und Transfeindlichkeit untersucht. Vor allem letztere ist weit verbreitet.”
Herzliche Grüße
Die Redaktion
in der Studie steht aber, dass die Befragt*innen kaum Probleme mit der Demokratie an sich haben, sondern mit der Art und Weise, wie sie in Deutschland umgesetzt wird.
Heitmeyer erklärt ja im Interview (siehe oben) wie soziale Desintegration zu solchen Einstellungen führt.
Wer hat die soziale Desintegration vorangetrieben?
Wer hat nochmal die letzten 30 Jahre alle regiert?
“Das Grundgesetz baut zwar auf der Erwartung auf, dass die Bürger die allgemeinen Werte der Verfassung akzeptieren und verwirklichen, erzwingt die Werteloyalität aber nicht. Die Bürger sind grundsätzlich auch frei, grundlegende Wertungen der Verfassung in Frage zu stellen oder die Änderung tragender Prinzipien zu fordern. Die plurale Demokratie des Grundgesetzes vertraut auf die Fähigkeit der Gesamtheit der Bürger, sich mit Kritik an der Verfassung auseinander zu setzen und sie dadurch abzuwehren”
Antikapitalismus und Antiamerikanismus gab es bereits in den 68 er Unruhen, in der Friedensbewegung und man glaubt es kaum, bei den Anfängen der Grünen. Das ist nicht so neu. Die Transfeindlichkeit ist neu, weil auch Trans Identität als größeres Phänomen neu ist.
Zum Stichwort Demokratie:
https://www.diakonie-wissen.de/documents/11802457/11803230/Zitate_Kopiervorlage_fuer_Website_DD.pdf/f8e23865-182b-46ab-bfd9-7de9836594ba
Die Führungsschicht tat und tut weiterhin alles, um solche Trends zu ermöglichen. Vielleicht kommt es noch zur Besserung. Bin leider pessimistisch.
Corona? Ukraine-Krieg? Klimakrise? Was davon liegt in der Verantwortung der “Führungsschicht”?
Sie verbreiten Elitenhass – und damit das Narrativ der AfD.
“Eine alte Deutung aller Miseren feiert ihre Wiederauferstehung: die Überzeugung, eine abgehobene Elite sei für alles Schlechte verantwortlich. Eine Elite, die weltweit vernetzt sei, das eigene Volk aber verachte, ja bewusst bekämpfe. Eine Elite, die willentlich die ‘Umvolkung’ Deutschlands betreibe. (…) Seit den Dresdner Pegida-Demonstrationen hat sich in Deutschland eine Sperre des Anstands gelöst. Ein Vokabular des Hasses hat den öffentlichen Raum betreten, das von tief unten kommt.” Quelle: https://www.kas.de/de/web/die-politische-meinung/artikel/detail/-/content/anti-volk-
Herzliche Grüße
Die Redaktion
90,4 Prozent der Befragten befürworten Demokratie als Idee, also ideale Regierungsform. Die Umfrage kommt allerdings in einer Regierungskrise, die schon länger absehbar war, und da ist es dann so, dass die Menschen mit der aktuellen Regierung nicht ganz glücklich sind.
Der Umgang mit dem Ukraine – Krieg, nicht der Krieg selbst, liegt sehr wohl in der Verantwortung der Regierenden. Nicht die Krisen, sondern der Umgang bzw. die Bewältigung sind ja das, was die Kernaufgabe einer Regierung ist. Ich sehe das auch gerade bei der DANA in Spanien, die andalusische Provinzialregierung hat vernünftig entschieden, die valencianische hat es nicht getan. Allerdings konnte erstere aus den Fehlern der zweiten lernen. Das kann man ohne Elitenhass sagen. Kritik ist kein Hass, sondern ermöglicht Analysen.
Sie alle waren scheiße und sind scheiße (deutlich formuliert) – ist für Sie Kritik?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Muss ich überlesen haben. Nein, das ist keine Kritik sondern eine Beleidigung.
// Corona? Ukraine-Krieg? Klimakrise? Was davon liegt in der Verantwortung der “Führungsschicht”? //
Hat er das auch nur im Ansatz behauptet? Nein. Die Reaktion auf Krisen liegt aber sehr wohl in der Verantwortung der Politik und da sehen wir — gerade aktuell — kollektive Verantwortungslosigkeit.
Schauen Sie sich doch nur den aktuellen Kindergarten im Bundestag an, das Hickhack um die Vertrauensfrage (liegt ALLEIN in des Kanzlers Entscheidungsgewalt!), der von höchster Stelle verbreitete Unfug zu Möglichkeit/Unmöglichkeit von Wahlterminen, das Torpedieren von Koalitionsverhandlungen in Bundesländern aus der Bundespoltik heraus (BSW, CDU)… An erster Stelle steht immer nur die eigene Partei, die Partei und nochmal die Partei. Wo bleibt das Land? Die Kaiser und die Nazis haben die Parlamente abschätzig als Quasselbuden verunglimpft und man darf gespannt sein, wann die AfD diesen Sprachgebrauch wieder übernimmt.
Mich wundert bei dieser “Performance” jedenfalls nicht im geringsten, dass sich Menschen davon abkehren und einfach gestrickte Gemüter mehr Autorität wünschen. Ausgang leider nicht ungewiss.
Und jetzt erzählen Sie mir bitte nicht, dass das was wir da sehen, zur Demokratie gehöre.
Fällt Ihnen nichts auf an Ihrem Post? Sie zitieren den Kaiser und die Nazis – und stoßen ins gleiche Horn.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie müssen die Redaktion verstehen: Immerhin ist es Aufgabe der Medien, die Regierung vor Kritik zu schützen.
Sagt ein Staatsbediensteter über ein Medium, das tagtäglich Regierungspolitik kritisiert…
Wir kritisieren (nämlich immer in der Sache) – Sie hetzen (stets gegen Menschen). Das ist ein Unterschied.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wo Sie es so schreiben…
Ab wann sind solche Gesinnungsbekundungen bspw. für die Bundesländer relevant? 😉
Garnicht, da sie selbige These (sinkende Zustimmung zu zentralen Gebräuchen/Institutionen als Ausdruck diverser Phänomene, u.a. mangelnde Problemlösungsfähigkeit/-kompetenz der Führungsschicht) in großen Tageszeitungen und bei den üblichen Quellen nachlesen können.
Haben die auch Nazis zitiert? Sie sollten Ihre Zeitung wechseln
Vielleicht versuchen wir es mit der dänischen oder französischen Demokratie, wenn die deutsche nicht zufrieden stellt.
Und wie sieht es mit linksextremen Einstellungen aus?
Spielen – erkennbar – keine Rolle. Herzliche Grüße Die Redaktion
Stimmt. Ich habe große Angst vor Linksextremen…
Auch wenn ich sicher gleich von der Redaktion geschimpft werde wegen “Politiker-Basching” oder ähnlichem:
In Sachsen und erst recht in Thüringen haben die Wähler klar und deutlich eine konservatien oder rechte Politik (wie auch immer man das nennen will) bestellt, werden aber vermutlich eine linke Politik bekommen. Und für die Bundestagswahl ist Ähnliches zu erwarten, Merz kündigt ja alles Mögliche an, was er später garantiert nicht umsetzen kann.
Auch wenn ich die Motive dahinter verstehen kann, das ist Aushöhlen der Demokratie durch die politische Elite.
Anders wäre es vielleicht, wenn die Abgeordneten das Wählervotum als Auftrag nähmen, ihre Politik zu ändern, aber es ist nun wirklich nicht zu erwarten, dass z.B. eine Frau Esken sagt: “Wir müssen auch als SPD unsere Politik dem Wählerwillen anpassen”.
“In Sachsen und erst recht in Thüringen haben die Wähler klar und deutlich eine konservatien oder rechte Politik (wie auch immer man das nennen will) bestellt, werden aber vermutlich eine linke Politik bekommen.”
Ein Teil der Wähler hat klar und deutlich eine konservative oder rechte Politik bestellt (was immer das in der konkreten Landespolitik sein soll) – ein Teil nicht. Und wenn letzterer eine parlamentarische Mehrheit zusammenbekommt, dann stellt er die Regierung. Das ist Demokratie. Und kein imaginiertes Wünsch-Dir-Was.
Dass die CDU nicht mit der AfD koalieren würde (was Sie offenbar für den “Wählerwillen” halten), war übrigens klar vor der Wahl angekündigt. Es ist nicht das “Aushöhlen der Demokratie”, wenn eine Partei nach der Wahl tut, was sie vor der Wahl ankündigt.
Sie reden hier übrigens Rechtsextremisten das Wort: Sowohl die AfD in Thüringen als auch die in Sachsen werden von den Verfassungsschutzbehörden als “gesichert rechtsextremistisch” geführt. Das Vertreiben von Millionen Menschen aus Deutschland, verniedlichend “Remigration” genannt, gehört zu deren Programm.
Und zur Demokratie gehört (neben Wahlen) auch der Rechtsstaat, was im Kontext hier bedeutet: Schutz von Bürgerinnen und Bürgern vor Polit-Verbrechern.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Problem ist nur, dass der AfD durch diese Brandmauer immer mehr Zulauf bekommen wird. Ob man das möchte, sei einmal dahingestellt. Juniorpartnerschaft zum Runterkommen wäre vor einer absoluten Mehrheit besser.
Wir behaupten das Gegenteil und können es auch belegen: Der Zulauf zu Rechtspopulisten und Faschisten in Ländern, in denen Konservative keine Brandmauer ziehen, ist ungebrochen – von Österreich bis zu den USA.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie können sich auf den Kopf stellen.
Wenn die AfD weiter die einzige Partei bleibt, die sich einem Kernanliegen der Mehrheit der Bürger (angeblich) annimmt, nämlich einer Begrenzung der ungesteuerten Migration, dann wird sie immer weiter Zulauf bekommen. Vollkommen egal ob sie faschistoide Züge zeigt und für Sie und mich unwählbar ist.
Was Sie sich wünschen, nämlich dass die Abtrünnigen Bürger *plötzlich* die Segnungen dieser Migration erkennen, weil sich alle einhergehenden Probleme in Wohlgefallen auflösen, und wir dann wieder linke Mehrheiten trotz offener Grenzen bekommen, ist eine Illusion. Das wird nicht passieren.
Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich aber auch eine florierende Wirtschaft – und die geht mit Migrantenfeindlichkeit nunmal nicht zusammen. Und jetzt?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das ist die übliche unzulässige Vermischung von benötigter Zuwanderung von Fach- und Arbeitskräften mit ungesteuerter Migration über die Hintertür Asyl nach dem survival-of-the-fittest-Prinzip. Ich denke das wurde oft genug durchgekaut.
Wenn man übrigens die Wirtschaftlichkeit (Sie haben damit angefangen!) der Migration betrachtet, müsste man sofort den Familiennachzug älterer Menschen unterbinden, weil dieser uns volkswirtschaftlich stark belastet. Aber ich glaube nicht, dass Sie so wirtschaftlich denken wollen.
Doch, wir denken ökonomisch. Menschenfeindlichkeit rechnet sich nicht. Gerne hier nachlesen: https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-06/migration-deutschland-europawahl-menschenfeindlichkeit-marcel-fratzscher
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Kinder, Kranke und Ältere krepieren lassen.. – zum Glück bewahren die Menschenrechte sie vor Phantasien wie den Ihren.
In Bezug auf die Wirtschaft brauchen wir auch dringend Servicekräfte. Schauen Sie sich mal um! Bei wie vielen Bristros, Supermärkten etc. wird um Personal geworben?
Diese Servicekräfte zahlen später auch in unser verbesserungswürdiges Rentensystem ein, es besteht also auch durchaus ein Anreiz für alle, Menschen in Arbeit zu bringen, die in Deutschland Asyl beantragen (auch wenn für Sie Bürgerkrieg und Verfolgung anscheinend eine Art von “Trick” zu seien scheinen….)
Gut, dass Sie es erkannt haben.
ich hatte schon die Sorge, dass Inflation, Energiepreise, zu hohe Mieten, schlechte Bildung/ Pflege oder die Rentenkatastrophe echte Probleme wären,
aber es waren einfach nur die Ausländer an allem schuld sind – wie einfach! 😀
Die demokratischen Parteien täten gut daran, den Schwachsinn der AfD nicht mehr nachzuplappern und sich um ECHTE Probleme zu kümmern: Mieten, Gesundheitssystem, Infrastruktur, Klimakatastrophe, Pflege- und Rentenkatastrophe, tausend andere Dinge und ganz am Schluss natürlich Bildung…
Das Kopierern (rechtsextremer) Populist*innen stärkt am Ende nur das Orginal.
Spinner*innen gibt es immer, aber Migration ist nicht die größte Sorge der Bevölkerung.
https://www.kas.de/documents/252038/29391852/Wovor+sich+die+Deutschen+f%C3%BCrchten+….pdf/f9f1a50a-e2e9-cc45-8f13-5a65ea8d67bc?version=1.0&t=1728393791269
Migrant*innen und Flüchtlinge eine Herausforderung (wie ALLES andere auch) aber kein Problem, welches den praktizierten Fremdenhass in irgendeinerweise rechtfertigen würde.
Ist echt schade. Mit welchen “Alparteien” und “Verrätern” sollte bzw. WILL die AfD denn überhaupt verhandeln?
Politik dem Wählerwillen anpassen oder konkrete Probleme zu lösen versuchen?
Das sind hier tatsächlich zwei verschiedene Paar Schuhe.
Nur weil Thüringen eingeredet wurde, die “Mutter aller Probleme” wären explodierende Flüchtlingszahlen, oder dass dieses Bundesland die Ukraine und ihren brutalen Angreifer Putin zu Verhandlungen auffordern könne…
Dies hat ja nicht allzu viel mit der Realität zu tun 🙁
Genau mein Humor
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