“Das Schlimmste verhindern”: Pflicht-Sprachtests sollen ab Einschulung 2026 gelten

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MÜNCHEN. Im Koalitionsvertrag hatten sich CSU und Freie Wähler bereits auf Sprachtests für angehende Schulkinder in Bayern geeinigt. Kommendes Jahr sollen die ersten Eltern deshalb Post bekommen.

“Kein Kind darf durchs Raster fallen”: Florian Herrmann (CSU), bayerischer Staatskanzleichef. Foto: Bayerische Staatsregierung

Die verpflichtenden Sprachtests vor der Einschulung sollen erstmals bei den Kindern in Bayern angewendet werden, die im September 2026 in die Schule kommen. Zu Beginn des Jahres 2025 erhalten die Eltern der Kinder von der zuständigen Grundschule ein Schreiben mit allen wesentlichen Informationen. Das Kabinett gab die dazu notwendigen Regelungen zur Verbändeanhörung frei, damit können im nächsten Schritt zunächst Bildungsverbände und andere Experten ihre Kommentare abgeben.

«Es geht im Kern darum, für die Kinder das Schlimmste im schulischen Kontext zu verhindern, was man sich vorstellen kann, dass ein Kind die Sprache nicht richtig spricht, nicht gescheit Deutsch spricht und dann im Unterricht nicht mitkommt, sich ausgeschlossen fühlt und natürlich den Lernstand nicht so erreichen kann wie andere, die eben Deutsch sprechen», sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) in München. Kein Kind dürfe durch das Raster fallen, «nur weil es vom Zufall abhängt, ob sich die Eltern kümmern oder nicht kümmern».

Eigentlich sollten die Sprachtests schon zum nächsten Schuljahr kommen

CSU und Freie Wähler hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag auf die Einführung der Sprachtests verständigt. Im vergangenen November hatte es aus der Regierung geheißen, die Sprachtests sollten bereits bis zum Beginn des Schuljahres 2024/2025 auf den Weg gebracht werden. Die Umsetzung der wichtigen Maßnahme dürfe nicht bis zum «Sankt-Nimmerleins-Tag» dauern, Ziel sei es, das ganze operabel zu haben für das nächste Schuljahr, sagte Herrmann damals.

Die Feststellung des Sprachstands für die etwa viereinhalb Jahre jungen Kinder solle in einem zweistufigen Verfahren an den jeweiligen Grundschulen erfolgen: Per fest etabliertem Sprachtest im vorletzten Kita-Jahr und per Sprachscreening bei der Schulanmeldung, hieß es weiter. Bei zu großen Sprachdefiziten soll es – je nach Alter – entweder ein verpflichtendes Vorschuljahr oder den Besuch von Sprachunterricht geben.

Ministerium verspricht Schulen zusätzliches Personal für neue Zusatzaufgabe

Sollte eine staatlich geförderte Kita erklären, dass kein erheblicher Sprachförderbedarf bestehe, muss das Kind nicht an der Sprachstandserhebung an der Grundschule teilnehmen. Das Kultusministerium werde die Schulen durch die zentrale Bereitstellung eines wissenschaftsbasierten Instruments sowie zusätzliche personelle Ressourcen unterstützen.

Herrmann betonte, es solle keine «unsinnige» Bürokratie entstehen, es müsse aber garantiert sein, dass jedes Kind, das eingeschult wird, in der Lage ist, Deutsch so zu sprechen, wie es notwendig ist. News4teachers / mit Material der dpa

Gezieltere Frühförderung durch Screening aller Kinder vor der Einschulung: Bundesweit einmaliges Modellprojekt gestartet

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3 Kommentare
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RainerZufall
1 Monat zuvor

Eine sinnvolle Maßnahme. Selbst wenn die Fördermaßnahmen noch nicht bestehen, sollte die Diagnostik erfolgen, um einen aktuellen Bedarf zu ermitteln – könnte höher als angenommen ausfallen…

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Das wird dann wieder irgendwie klein gerechnet. Für die Integrationskurse der Erwachsenen wird Geld gestrichen. Ich denke nicht, dass es den Kindern anders geht.

Besseranonym
1 Monat zuvor

” Wenn bei einem Kind ein Förderbedarf festgestellt wird, dann muss es demnach eine Kita mit dem Vorkurs Deutsch besuchen.”

https://www.br.de/nachrichten/meldung/angehende-schulkinder-in-bayern-muessen-kuenftig-sprachtest-absolvieren,300697c3e

Ich weiß, dass rundum Kitas Deutschlernspiele, Lesenachmittage….
anbieten. Das ist schon schön; für das neue Konzept brauchts aber dann mehr.

Wer soll den Vorkurs geben oder hab ich da was überlesen ?
(Das wäre ein schöner Pensionsjob.
Das wäre dann die vierte Ausbildung.)

Ich hoffe, es werden bereits Stellen ausgeschrieben. ( soll heißen: gibt es schon ein schlüssiges Konzept? Wurden die Grundschulen hoffentlich miteinbezogen?…….weil, auch in Bayern dauert sowas und grundsätzlich:

Das könnte etwas bringen. Wenn man dann die SchuleingangsUntersuchung noch verpflichtend machen würde, vlt sogar zusammen mit dem Dtest – Träumchen