Inklusion: Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf machen Einser-Abitur 

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DÜSSELDORF. Die Landesregierung gratuliert per Brief zu schulischen Spitzenleistungen – darunter 17 Geschwisterpaaren. Und: 13 Absolventen mit Förderbedarf. 

Glückwunsch. Foto: Shutterstock

Mit einem Glückwunschschreiben haben Ministerpräsident Hendrik Wüst und Bildungsministerin Dorothee Feller (beide CDU) allen Schülern und Schülerinnen mit einer Abschlussnote bis 1,3 gratuliert. Wie die Landesregierung mitteilte, seien unter den 1.850 Spitzenabsolventen auch 17 Geschwisterpaare gewesen und 13 Absolventen mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung.

Um diese außergewöhnliche Leistung zu vollbringen, seien nicht nur Talent, sondern auch harte Arbeit vonnöten gewesen sein, heißt es in dem Schreiben, «darauf können die Absolventinnen und Absolventen des Jahres 2025 mit Recht stolz sein.»

Die Leistung der Schülerinnen und Schüler wird mit einer Urkunde und wahlweise einem Büchergutschein oder einer Spende für einen guten Zweck, beides im Wert von 20 Euro, belohnt. News4teachers / mit Material der dpa

Sparen bei der Inklusion, Millionen für Förderschulen – “Sonderschulwesen wird gestärkt und Segregation zementiert”

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Unfassbar
1 Monat zuvor

Ist bekannt, welcher Art der Unterstützungsbedarf ist?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Fö-Bedarf GE oder Lernen wohl eher nicht.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sehe ich auch so. Damit haben wir dann die Inklusion aus den Hochglanzprospekten, die die Lehrer keine nennenswerte Probleme bereitet.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Doch, denn wer mit Förderbedarf ein 1er Abi schaft, hat mitunter ESE, Autismus,…

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

… schafft

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Müsste logischerweise ESE oder KB sein.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nö, Sie vergessen auch andere Fö-Bedarfe, die zielgleich unterrichtet werden, z. B. Seh-, Hör- und Sprachbehinderte.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ist Sehen nicht KB, weil ist ja körperlich?

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Körperlich betrifft die Motorik, nicht die Wahrnehmung übet Sinnesorgane.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Jein,… aber für den Fö-Bedarf (Schule) ist es ein großer Unterschied, da (körperlich-) motorische Einschränkungen andere Förderung und Hilfsmittel benötigen, als Einschränkungen der Wahrnehmung (siehe Kommentar @dickebank). Für die Einstufung “schwerbehindert” zählt es aber wohl zu den Körperbehinderungen.
Es gibt aber auch Schüler mit Sehbehinderungen und motorischen Einschränkungen und/oder auch kognitiven Beeinträchtigungen.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Danke. Bei den Absolventen mit dem Einser-Abitur kann man die kognitiven Beeinträchtigungen vermutlich ausschließen, Ausnahme höchstens der Bereich Autismus, wenn man den dazu zählt und nicht ins soziale zieht.

Gummibärchen
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

War auch sofort meine Frage.

Eine Antwort werden wir wohl kaum kriegen ….

Ich wüsste auch gerne, wie hoch der sonderpädagogische Stundenschlüssel pro Schüly ist.

Bei uns – GemS in SH – eine Stunde in Deutsch, eine in Mathe und mit Glück in einem weiteren Fach.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ist das von Relevanz? Bevor Sie herumweinen, das Abitur würde an alle verschenkt, wie das jahrelang ernsthaft befürchtet wurde – kann ich Sie beruhigen. Sie irren sich weiterhin 🙂

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Welcher Förderbedarf war es denn nun?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Hans Malz

Anscheinend ist es für Sie von Relevanz. Darf ich fragen warum bzw. who cares?

Addi
1 Monat zuvor

Die Überschrift täuscht die Allgemeinheit… Jemand der nichts mit Schule zu tun hat, denkt es wäre die Regel. Es sind aber absolute Ausnahmefälle!

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Addi

Falsch, es sind nicht – kognitiv eingeschränkte Schüler, die logischerweise genauso ein Abi schaffen können.
Ein Kind mit GE bekommt sein GE im Grunde schon abgesprochen, wenn es den Hauptschulabschluß schafft, zumal es dafür auch Noten erhalten muss, die es mit GE nicht bekommt.
Sobald beschlossen wird, dass es mit Noten beurteilt wird, steigt es zu LB auf.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wie definieren Sie denn “kognitiv eingeschränkt”?

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich schrieb nicht-kognitiv!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Addi

Absolute Ausnahmefälle?

Cool! Ich hoffe, diese Ausnahmeleistung wird beglückwünscht bspw. durch die Landesregierung…
Aber bereits jetzt fragen ja einige im Forum “neugierig” nach – nicht dass deren Vorurteile gegen Menschen mit Behinderung ins Wanken geraten XD

Jonoko
1 Monat zuvor

Liegt der Anteil von 13 von 1.850 über oder unter dem Anteil von allen Schülern mit sonderpädagogischer Unterstützung an allen Schülern? Ist es also eine gute oder eine schlechte Nachricht?

Jonoko
1 Monat zuvor
Antwortet  Jonoko

Laut https://www.sozialbericht.sachsen.de/schueler-mit-einem-sonderpaedagogischen-foerderbedarf-4335.html liegt in Sachsen die Förderquote, also der Anteil der Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf an allen Schüler bei etwa 11%. Ähnlich dütfte es in den anderen Bundesländern sein. Mit 13 von 1850 ist die Quote der Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf an allen Schüler in der Gruppe der Abiturienten in NRW mit Note 1.3 und besser nur bei 0.7%.

Bei etwa 11% Förderquote sehe ich eine Quote von etwa 0.7% bei den Abiturienten mit Note 1.3 und besser nicht als Erfolg, sondern eher als Misserfolg.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Jonoko

Aus der Menge aller Förderschüler heraus die mit 1er – Abitur ins Verhältnis zu setzen mit Absolventen des Gymnasiums mit 1er Abitur ist aus meiner Sicht jedoch nicht korrekt.
Sie müssten (nach meinem Verständnis), um eine diesbezüglich valide Aussage zu erhalten, die Menge aller Abiturienten mit Förderbedarf in Bezug setzen zu denen (aus dieser Gruppe) mit 1er – Abitur. Dann könnten Sie schlussfolgern, ob die Quote beeinträchtigter Abiturienten mit Einser-Abi der Quote nicht-beeinträchtigter Abiurienten mit Einser-Abi entspricht.
Wir haben fast jedes Jahr SuS mit sonderpädagogischer Förderung, welche das Abitur ablegen. Sooo besonders finde ich das nicht. Sonderpädagogischer Förderbedarf umfasst viel mehr als GE (ich habe persönlich noch keinen SoS unterrichtet, der mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung/Lernen das Staatliche Abitur abgelegt hat). Ich bin mir sicher, dass es an fast jedem Gymnasium in fast jedem Jahr SuS gibt, die mit Förderbedarf wegen EmSoz, körperlichen Beeinträchtigungen (Rolli, starke Sehschwäche, ..), chronischen Erkrankungen usw. das Abitur ablegen – warum auch nicht.

Ole
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Chronisch Krank ist kein Förderbedarf. Diese Kinder werden in andere Förderkategorien eingestuft. Rolli ist bei uns ein Ausschlusskriterium für das Gymnasium, da keine Schule seit 2009 entsprechend nachgerüstet wurde. Sehen vermutlich auch, zumindest sind die Schulgebäude auch dafür nicht hergerichtet. An unserer Schule mit über 800 Schülern gab es nur 6 mit Förderbedarf. 3 davon wurden rausgeschmissen. Der Rest hat nach eigener Aussage der Schule einen so geringen Förderbedarf, dass er nicht ins Gewicht fällt.

Gummibärchen
1 Monat zuvor
Antwortet  Ole

WAS?
Wegen Rolli kein Abi?
Dass das Sport-Abi nicht geht – ok. Aber gar nicht? Unfassbar!

Bei uns sind bis uu sechs Schülys mit Fö-Bedarf in einer Klasse. Tendenz steigend.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Gummibärchen

Und wieso geht Sport-Abi nicht? Schon mal was von Paralympics gehört?

mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Ole

Chronisch Krank ist kein Förderbedarf.”

Mag bei Ihnen so sein, bei uns haben diese Kinder Anspruch auf Förderung. Ich verlinke Ihnen gern mal die entsprechende Seite des MBJS.

mit freundlichen Grüßen,
Mika

Nachteilsausgleich für zeitweise oder chronisch kranke Schülerinnen und Schüler | Bildungsserver Berlin -Brandenburg

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Ole

Privatschule?

Ole
1 Monat zuvor
Antwortet  Jonoko

Die ca. 11% kenne ich aus unserem Bundesland auch. Ca. 3% der Kinder sind schwerbehindert. Damit bekommen ca. 8% einen Förderstatus ohne eine anerkannte Behinderung zu haben. Bei den üblichen Klassengrößen in der Sek I müsste es durchschnittlich in jeder Klasse ca. 3 Schüler mit Förderbedarf, davon einer mit Schwerbehinderung geben. Wenn ich mir die Praxis anschaue stelle ich mir die Frage: Wo verstecken die sich nur alle?

Ulla
1 Monat zuvor

Wieso sollten Schüler mit Förderbedarf kein Einserabitur machen?

Arn Onym
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Früher hätten die meisten davon vermutlich keinen Förderbedarf gehabt. Der Förderbedarf ES beispielsweise hat sich seit dieser UN-Behindertenkonvention vervielfacht.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Arn Onym

“Früher hätten die meisten davon vermutlich keinen Förderbedarf gehabt.”
Ja, die vielen, die bspw. blind an die Regelschule gingen…

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Naja, laut der Studie von Klaus Klemm führt die verbreiterte Basis, die durch die Förderpädagogen in den Regelstudien entsteht, durchaus zu mehr Diagnosen. Gibt es auch Studien, die das Gegenteil aussagen?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Hans Malz

Ja, immer mehr Kinder werden jetzt blind (augenroll)

Aber nein, es gibt keine Studien, die mehr Lernbehinderungen im “klassischen” Sinne belegen. Es scheint so – und halten Sie sich fest – dass immer mehr Kinder nicht mehr in das Raster einer völlig veralteten Regelschule passen.

*Dramatische Pause*

Böse Menschen wie ich behaupten sogar, dass jahrzehntelange Versäumnisse sowie ein massiver Unwille zur Anpassung des Schulsystems zur Feststellung von “Förderbedarfen” führt. Warum man noch pimär auf die Förderschulen setzt, anstatt die Inklusion zu verbessern… 😉
https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/GP_Sonderweg_Foerderschulen.pdf

Jonoko
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wieso war früher ausgeschlossen, dass Schüler an Schulen für Gehörlosen, Sehbehinderte und anderen Körperbehinderungen ein sehr gutes Abitur machen? Eine einfache Recherche im Internet ergibt, dass Abitur z.B. an einigen Blindenschulen möglich war.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Jonoko

Weil diese Förderschulen in der Regel am Ende der SekI enden und keine gymnasiale Oberstufe haben.

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Ja, das stimmte in der Regel … aber ich weiß von einigen Fällen, wo die SuS z.B. mit einer extrem starken Sehbehinderung an ein Gymnasium übergegangen sind und z.B. ihre benötigten Lese- und Vergrößerungsgeräte in den regulären Oberstufenunterricht mitgenommen haben … die haben auch alle ein gutes Abitur gemacht.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Hysterican

Es gibt z.B. eine Vielzahl blinder bzw. stark sehbeeinträchtigte Juristen. Folglich müssen die die AHR, das erste und zweite StEx erworben haben. Und wie Sie schreiben, haben sie die AHR an einer GOSt einer Regelschule (GY oder GE) erworben haben.

Jonoko
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

“In der Regel” heißt nicht “immer”. Es wurde nicht behauptet, dass jede Förderschule früher auch Sek II anbot, sondern einige.

Die (Brandenburgische) Schule für Blinde und Sehbehinderte in Königswusterhausen führt seit 1951 zum Abitur.

Ein Gegenbeispiel reicht, um die Behauptung, man hätte früher an Förderschulen kein Abitur machen können, zu widerlegen.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Jonoko

Ich hätte es einschränken sollen auf lokale und regionale FöS. Dass es überregionale FöS mit einer GOSt gibt, habe ich ja nicht ausgeschlossen, weshalb ich “in der Regel” geschrieben habe. Ausnahmen bestätigen bekanntermaßen die Regel.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Naja, mMn. ist es auch sinnvoll solche hochspezialisierte und gut ausgestatte Schulen überregional anzubieten.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Jonoko

Danke! Auf diese Schule wies ich auch schon mehrfach hin. Und noch ein Interessanter link zu “früher im Osten”:
https://www.verband-sonderpaedagogik.de/wp-content/uploads/2022/04/zfh_2010_342.pdf

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

In NRW liegt es vermutlich an der Trägerschaft der “Schulen für Blinde und Sehbehinderte”. Die sind nämlich nicht in staatlicher sondern in kommunaler Trägerschaft einer der beiden Landschaftsverbände – LVR oder LWL.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

??? Die meisten (eigentlich alle) staatlichen Schulen sind in Trägerschaft von Kommune oder Landkreis.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Die Landschaftsverbände als Nachfolgeorganisationen der preußischen Provinzialverwaltungen sind eine NRW-Besonderheit.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Und das sind keine staatlichen Organisationen? Ein kommunaler Träger ist doch ein staatlicher Träger….

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Jonoko

In der Regel bezogen sich auf NRW.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Ein Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, der mit Ende der zehnten Klasse die Leistungen für das Abitur zeigte, konnte auch früher schon aufs Gymnasium wechseln. Wo ist das Problem?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“Ein Schüler, eine Schülerin mit sonderpädagogischem Förderbedarf wurde früher in der Regel nicht nach einem Lehrplan unterrichtet, der ihn (oder sie) befähigt hätte, aufs Gymnasium zu wechseln.”
Das stimmt so nicht! Jedenfalls nicht für die Sonderschulen der DDR. Nur Schüler mit kognitiven Beeinträchtigungen wurden nicht nach dem regulären Lehrplan unterrichtet. Alle anderen Fö-Bedarfe schon. Sie konnten also durchaus bei entsprechenden Leistungen das Abitur ablegen (evtl. an einer anderen Schule als der bis zur 10. Klasse, mit Internat z. B.)
Wie es im “Westen” war, weiß ich allerdings nicht.
Vielleicht lohnt es sich doch einmal die links zu lesen, die ich zum Thema “Sonderschulwesen der DDR” hier mehrfach postete. 🙂

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

„ Ein Schüler, eine Schülerin mit sonderpädagogischem Förderbedarf wurde früher in der Regel nicht nach einem Lehrplan unterrichtet, der ihn (oder sie) befähigt hätte, aufs Gymnasium zu wechseln.“

Das ist in der von Ihnen gewählten Verallgemeinerung schlicht und ergreifend falsch.

Dass ein Schüler mit Förderschwerpunkt Lernen nach einem Lehrplan unterrichtet wird, der gegenüber dem Plan der Regelschule reduziert ist, liegt in der Natur des diagnostizierten Förderschwerpunktes Lernen: anderenfalls würde der Betreffende die Anforderungen der Regelschule erfüllen und würde dort nach dem dortigen Plan unterrichtet werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Mika

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Versuchen Sie sich wieder mit einem Blinden sich über Farben auszutauschen?

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Bin halt Vollblutlehrer… Aufgeben is nich.

Ulla
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie ich schon des öfteren hier geschrieben habe: Das System ist durchlässig. Ich unterrichte aktuell zwei Schüler, die vorher auf der Förderschule waren.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

… auch ich hatte schon Schüler, die von der Sonderschule/Lernen zur Hauptschule wechselten (Berlin, Nullerjahre). Sie wurden um ein Schuljahr zurückgestuft, null problemo!

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Durch den Wechsel von der FöS an eine HS werden die vormaligen Förderschüler aber Regelschüler. Und als solche machen sie den Schulabschluss.
Formal gesehen also wieder kein “Sonderschüler” mit Abschluss.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Da haben Sie wohl, wieder einmal, recht! 🙂

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das war vor einem Vierteljahrhundert.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Also war früher doch manches besser? 🙂

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Auf jeden Fall … ich hatte vor 10 Wochen z.B. noch Sommerferien und damit frei.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

So wie Sie über Eltern schreiben, bezweifel ich dies stark

Betroffene
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das kommt auf die Art der Förderschule an .
Sprachheilschulen in Baden-Württemberg arbeiten nach Grundschul Lehrplan.
Schon während der Grundschulzeit wechseln Kinder in die “normale” Grundschule.
Auch Korperbehinderte Kinder können später Realschulabscluss oder Abitur erwerben.
Welchen Förderschwerpunkt hatten denn die im Artikel erwähnten 13 Abiturientinnen?

Ole
1 Monat zuvor
Antwortet  Ulla

Immer dieses Märchen von dem durchlässigen Schulsystem. Bei uns werden Gymnasiasten mit Notenschnitt 1,5 genötigt auf die Förderschule zu wechseln, wo die Förderung angeblich besonders gut ist. Dort bekommt der Schüler dann nicht mal die BBR. Wir sehen, das System ist wirklich durchlässig. Weg von Bildung und Schulabschluss.

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  Ole

Wo unterrichten Sie – in Nordkorea?

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Ole

Welche Schule in welchem Bundesland? Ich halte das für Fabelei, sorry.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Kann man so pauschal nicht sagen! Auch auf Sonderschulen war/ist es möglich ein Abitur abzulegen, zumindest war es in der DDr so:
https://www.mdr.de/geschichte/ddr/alltag/erziehung-bildung/sonder-und-spezialschulen-ddr-100.html
Das Beispiel der Schule für Sehbehinderte in Königs Wusterhausen verlinkte ich bei n4t schon mehrfach. Interessiert wohl niemanden – weil nicjt sein kann, was nicht sein darf?
https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburgische_Schule_f%C3%BCr_Blinde_und_Sehbehinderte
https://www.blindenschule-kw.de/schule

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Ulla

Die einen ja, die anderen nein.
Werden SuS mit Förderbedarf zieldifferent unterrichtet, ist eine Benotung ausgesetzt. In den Beurteilungen dürfen nicht einmal Formulierungen verwendet werden, die an die sechsstufige Notenskala erinnern. Und ohne Noten kein Einser-Abschluss, weder am Ende der SekI noch am Ende der SekII.

potschemutschka
1 Monat zuvor

Folgende Aussage im Artikel verstehe ich nicht:
“Wie die Landesregierung mitteilte, seien unter den 1.850 Spitzenabsolventen auch 17 Geschwisterpaare gewesen …”
Das auf die Absolventen mit Fö-Bedarf besonders hingewiesen wird, verstehe ich ja. Aber was ist das Besondere daran, dass Geschwister (Zwillinge?) ein Abitur sehr gut zu absolvieren? Kann mir das bitte jemand erklären?

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Möglich ist auch, dass das ältere Geschwist im Laufe der Schulbahn ein oder zwei Jahre wiederholt hat und damit im gleichen Jahrgang des jüngeren Geschwists landete.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

…und warum muss das in der Rede so betont werden? Was ist daran so bemerkenswert?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Super! Ich schätze, dann braucht die Inklision in NRW nicht mehr verbessert werden – fordert ja ohnehin keiner. 🙂

Allen Ernstes, congrats an die Schüler*innen, die sich dies verdienten und nicht ausbremsen ließen/ lassen mussten von Lehrkräften, welche die Inklusion gerne zurückdrehen würden (was in Deutschland unmöglich ist und nicht geschehen wird)

Indra Rupp
1 Monat zuvor

Ausgebildete Lehrer hier wissen nicht, dass es Behinderungen mit und ohne kognitive Einschränkung gibt und denken, da sei die Rede von Wunderkindern, die mit IQ 50 das Abi schaffen – und diese Lehrer müssen diesbezüglich dann klar stellen , dass das wohl Ausnahmen seien, damit jetzt nicht alle für Inklusion stimmen? Auweia!
Oder nach der Relation fragen, ob das ein nennenswerter Anteil der Förderschüler sei und damit dann den Rolli Fahrer mit IQ 120 mit dem Trisomie kind vergleichen?
Lohnt sich also nicht, als Rolli Fahrer Abi zu machen, wo es doch so viele mit Down-Syndrom gibt?
Meine Güte, wo bin ich hier gelandet…

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich gehe davon aus, dass Lehrer(!) das wissen, aber bei Nicht-Lehrern und Ministerpräsident Hendrik Wüst und Bildungsministerin Dorothee Feller bin ich mir nicht so sicher.

Ole
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das ist schön, das Sie davon ausgehen. Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, daß viele Lehrer das nicht wissen bzw. so handeln, als ob sie es nicht wüssten.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Tja, es soll ja Gründe geben, warum Lehramt, Sonderpädagogik und Sozialpädagogik vollkommen unterschiedliche Studienabschlüsse sind.

Erwarten Sie auch, dass Maschinenbauingenieure Ihnen ein Haus bauen könnten, da sie ja Ingeniure sind.
Würden Sie in ein Flugzeug einsteigen, das von einem Ingenieur für Abwasser und Siedlungsbau konstruiert worden ist?

Ole
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Und welche Spezialausbildung benötigen Sie genau, um den oben genannten Rollifahrer zu unterrichten?

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Ich erwarte, dass Pädagogen mindestens so viel über Kinder wissen, wie Eltern!
Bestimmte Infos über Behinderungen sind zudem Allgemeinwissen.
Studienräte haben mich diesbezüglich privat schon öfter verwundert.
Als die Früheinschulung durchgeboxt werden sollte, meinten Lehrer bezüglich der Bedenken von Eltern “wir sind alle Pädagogen”.
Auch Studienräte müssten doch etwas über kindliche Entwicklung gelernt haben, sind doch auch Pädagogen? Und Behinderungen und Beeinträchtigungen können eben auch Oberstufenschüler haben – wenn die Ausbildung dies nicht berücksichtigt hatte, ist das komplett weltfremd!

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

In meinem Studium kam Sonderpädagogik schlicht nicht vor, auch im Referendariat nicht. Alles was ich über die verschiedenen Förderbedarfe weiß, habe ich mir im Laufe meines Berufslebens angeeignet (angelesen oder erlebt). Und manchmal ist ganz sicherlich noch gefährliches Halbwissen dabei.
Ich habe Z.B. keine Vorstellung davon, wie ich ein Kind mit einer expressiven Sprachstörung therapieren könnte, oder welche Bedarfe genau Hörgeschädigte Kinder haben, um erfolgreich im Unterricht mitarbeiten zu können. Auch bei Kindern mit ESE fehlen mir eindeutig die sonderpädagogischen Kenntnisse, um mit Ihnen erfolgreich arbeiten zu können…..was brauchen autistische Kinder für Unterstützung?…….einzig LB würde ich mir zutrauen kompetent zu handeln….

Kurz: Ich bin keine Sonderpädagogin und auf den meisten Gebieten da durchaus Laie….

Indra Rupp
1 Monat zuvor

Das es aber behinderte Kinder mit und ohne kognitive Einschränkung gibt und es nicht ein Kind mit IQ 50 war, welches das Einser Abi geschafft hat, sondern ein Autist, ESE, Rolli kind, ect, weil die kognitiv natürlich mitunter auch das gleiche leisten können, wie alle anderen, ist Allgemeinwissen, oder?

potschemutschka
1 Monat zuvor

Ich vermute, Sie haben vor 2009 studiert. Aber müssten nicht alle Lehramtsstudenten ab 2009 – nach der UN-Richtlinie – dieses im Studium gelernt haben, zumindest in Ansätzen? Diese Frage stellte ich Rainer Zufall schon vor längerer Zeit – an eine vernünftige Antwort auf diese Frage kann ich mich leider nicht erinnern.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich kann Ihnen darauf keine Antwort geben……hab tatsächlich Anfang der 90 er Jahre studiert….

potschemutschka
1 Monat zuvor

Das dachte ich mir und das war ja auch lange vor der “Inklusionsdebatte”.
Von Rainer Zufall wird es wohl auch diesmal keine Antwort auf meine Fragen geben, ob sich seit 2009 zumindest im Sonderpädagogik-Studium zu diesem Thema etwas bewegt hat.
Wie es beim “normalen” Lehramt seit dieser Zeit aussieht, weiß ich nicht. Ich fürchte aber, auch da spielt das Thema “Inklusion” und die verschiedenen Fö-Bedarfe keine (große) Rolle.
Vor ca. 3 Jahren unterhielt ich mich mit einer Lehramtsstudentin (nicht Sopäd) darüber. Sie war damals, wenn ich mich recht erinnere, im 3. Studienjahr. Sie sagte zu diesen Dingen wurde bis zu diesem Zeitpunkt in ihrem Studium nichts in dieser Richtung thematisiert oder angeboten. (anekdotische Evidenz).
Auch darüber, wie ein Sonderpädagogik-Studium heutzutage im Vergleich zu vor 2009, aussieht, erfährt man leider nichts. Ich kann nur mein Studium beurteilen und habe dazu auch schön öfter gepostet. Es würde mich schon sehr interessieren, wie es im Westen vor 2009 war und wie es heute aussieht, um die Grundbedingungen für die immer wieder geforderte Inklusion zu schaffen. Werden jetzt Universal-Sonderpädagogen oder auch Universal-Regellehrer ausgebildet, die alles abdecken können (sollen)?

Aki
1 Monat zuvor

Ernstgemeinte Frage, ich freue mich über konstruktive Vorschläge :
Wie würde man denn einen Schüler integrieren, der nonverbal ist, bichtwirkluch versteht, wenn man ihm erklärt, dass und warum er etwas nicht machen soll. Der kaum eine halbe Minute still sitzen kann, gerne aufalkes was um ihn rum ist rauf klettert. Probleme mit der Feinmorotik hat, gerne Menschen umarmt aber wegen der Feinmorotik ihren auch mal weh tut und Brillen runterschmeißt. Der Windeln braucht und das wohl sein Leben lang wird. Der sich einfach auf den Boden wirft, wenn ihm etwas nicht passt. Mit 6-7 ist er fast schon zu stark für seine zierliche Mutter.
Wie integriert man so ein Kind, dass seine Sicherheit und die der anderen Kinder gewährleistet ist?
Und wenn er dann mal 15- 16 ist, geistig nicht weiter aber jetzt so stark, dass es einen starken Mann braucht, ihn festzuhalten? Wenn er jetzt auf die Idee kommt, dass er ein Mädchen küssen will? Und selbst wenn er das ich tut aber immer noch nicht stillsitzrn kann, wie bringt man den anderen Kindern solche Sachen wie Integralrechnung in angemessener Zeit bei, wenn sie vielleicht eh schon Bammel vor dem Thema haben, oder sich wegen Abschlussprüfungen stressen?

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Aki

Sie beschreiben ein geistig beeinträchtigtes Kind mit maximalem IQ von 50,welches zB dem Down-Syndrom entspricht. Kinder mit Down-Syndrom sind aber idR sehr lieb. Wer nicht Trisomie 21 hat, aber IQ unter 50, ist vielleicht auch aggressiver, entspricht geistig ebenfalls einem Kleinkind. Wenn das Kind dadurch sich oder andere gefährdet, oder später auch sexuell belästigend wird, entspricht das im Grunde auch ESE. Bei der Krankenkasse erhöht sich durch so ein Verhalten der Pflegegeld – weil eben mehr auf die Person aufgepasst werden muss. Logischerweise müsste dann in der Schule auch der Anspruch auf Schulbegleitung steigen – auch wenn das evtl nicht so ist.
Diese Gruppe macht einen sehr kleinen Teil der Gesellschaft aus und dafür ist genug Personal da und immer da gewesen. Was die Ressourcen aufzerrt sind die eigentlich gesunden Kinder, die durch Medienkonsum, Vernachlässigung, schlechte Ernährung, nicht kindgerechte Umgebung, ect, krank und auffällig gemacht werden – das können wir uns als Gesellschaft nicht leisten.
Das ein Kind, wie das von Ihnen beschriebene, in der Oberstufe landet, da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.

Aki
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ja, aber meine Frage bleibt: wie integriert man so ein Kind?
(Trisomie 21 wurde ausgeschlossen, es gibt auch noch andere Behinderungen.
Dann nehmen wir statt Integralrechnung diebinomischen Formeln, irgendwas, was man in der achten oder neunten Klasse Hauptschule lernt.)

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Aki

Habe ich im 2.Kommentar geschrieben, ist quasi vom Kind aus gedacht, was für das Kind und die anderen Kinder am besten wäre. Wird so natürlich nicht kommen, weil die Eltern arbeiten wollen und der Staat die Schulpflicht durchboxt. Dann kann man nur noch alles aussitzen. Am besten mit der Klasse zum Bundestag fahren und dort den Unterricht abhalten.

PS: Wenn das Kind wirklich nicht zu bändigen und so kräftig ist, dass eine erwachsene Person, also die Begleitung, es nicht hindern kann, andere Kinder zu verletzen, zu belästigen, sexuell zu nötigen, ect, dann gilt das logischerweise genauso in der Förderschule! Denn dort sind ja nicht kräftigere Erwachsene! Man kann sich diesbezüglich also nicht mit optimalen Bedingungen dort rausreden. Hier haben schon öfter Schulbegleiter geschrieben, dass sie von der Förderschule gewalttätige Kinder kennen würden, von denen sie selber auch schon verletzt wurden. Sie könnten dort gar nicht so schnell reagieren, um zu verhindern, dass das Kind einen Stuhl nach den anderen Kindern wirft und die würden sie nicht auf die anderen Kinder in der Regelschule loslassen wollen. Ich finde es so schrecklich makaber, dass dabei immer alle ausblenden, dass in der Förderschule auch andere Kinder sind! Aber die scheinen weniger Wert zu sein, als die Regelkinder.
Man begnügt sich einfach oberflächlich mit angeblich optimalen Bedingungen dort, damit man sich damit nicht mehr befassen muss – aus den Augen, aus dem Sinn.
Kann eine erwachsene Begleitung nicht verhindern, dass so ein Kind als Jugendlicher einfach ein Mädchen gegen dessen Willen küsst, dann gilt das sowohl für den Pausenhof der Regel-als auch der Förderschule und ist für ein Mädchen in der Förderschule als genauso schlimm zu beurteilen.
Die Lösung kann in beiden Fällen nur ein täglich kurzer Aufenthalt mit Intensivbetreuung sein, vielleicht 2h täglich – auch das ist Teil der Integration, dass man (auch für zB Autisten) Teilhabe gewährt und an der Möglichkeit zur Teilhabe arbeitet, aber so, dass es fördert und nicht überfordert und schadet.
Wer sich ein Bein gebrochen hat, soll ja auch wieder laufen lernen, aber mit kleinen Schritten und nicht mit einen Marathon beginnen.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Aki

Wir haben für MA, Deu und Eng verschiedene Kurse. Für Englisch, da scheint mir das differenzieren auch am nötigsten, sogar noch einen extra Förderkurs, zusätzlich zum G und E Kurs.
Kinder müssen nicht dauerhaft aufeinander hocken, um integriert zu sein. Sie haben ja auch nicht alle die gleichen Hobbys am Nachmittag oder wählen alle die gleiche AG. Es muss aber eine gewisse Anzahl an gemeinsamen Stunden sein, damit sie sich als Klasse empfinden und nicht als “wir” und “die”!
Beim Rest fördert man individuelle Bedürfnisse. Bei uns gibt es zB unter den WPK’s extra einen WPK für Förderkinder, genannt “Lebenspraxis”, dort lernt man einkaufen gehen, kochen, Überweisung ausfüllen, ect.
Ich habe übrigens für Klasse 8 – 10 für meine Tochter auch das Fach Geschichte in Abrede gestellt und sofort bestätigt bekommen. Da steht nämlich das Thema Weltkrieg an. Wie erklärt man einem geistig behindertem, mit Grundschulkindern vergleichbarem Kind den Weltkrieg oder die Euthanasie und die Bilder von verhungernden Kindern und das an denen Experimente durchgeführt wurden?
Die Schulleiterin antwortete zu recht prompt : Gar nicht!
Deshalb macht meine Tochter während Geschichte, wie sie selber sagt “FÖJ” – sie hilft der FÖJlerin Freitags in der 1.und2.Stunde beim Tiere versorgen und sagt immer stolz “ich mach FÖJ!”
Soll heißen : Wie integriert man das von Ihnen beschriebene “Dreijährige” bei binomischen Formeln? Gar nicht! Es kann mit seiner Begleitung Kastanien sammeln und zählen gehen und der Grundschule oder dem Kindergarten nebenan bringen, wenn es nicht genug vergleichbare Kinder in der Nähe gibt, dass man dafür einen Kurs anbieten kann. Das wird bei so einem Kind wohl leider der Fall sein und wir können es auch nicht täglich stundenlange Schulweg zurücklegen lassen, damit es mit vergleichbaren Kindern zusammen kommt.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Aki

Pflegegrad, nicht Pflegegeld

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Aki

Ich würde übrigens so ein Kind mit Betreuung zum spielen in die Schule lassen und nur kurz (was die Betreuung sogar bezahlbar macht) . Sport, Pause, evtl Musik, auf jeden Fall Kunst, Feste und Anderes. Daran teilhaben.
Das Kind ist wie ein Dreijähriger, es braucht maximal Kindergarten – ähnliches, vielleicht mal 5 min bei anderen Fächern reinschnuppern, evtl dafür auch extra etwas in den Unterricht einbauen. In der Grundschule zB “bewegtes lernen”. Ein Rechenspiel. Bei Waldorf wurde da auch Mathe “geturnt”. Das Kind darf mitturnen, bekommt vielleicht eine spezielle Aufgabe zum helfen. Mathe ist es dann eher für das Kind, wenn es mit der Betreuung die gesammelten Kastanien zählt, die sie der Klasse für den Sachunterricht bringen. Es darf dann jedem eine (wieder zählen) Kastanie geben und vielmehr muss es für einen “Dreijährigen” auch nicht sein. Grundsätzlich ist halt alles “begreifende” Lernen gut und generell für alle Kinder gut. Da muss ich Waldorf ja loben, auch wenn ich schlechte Erfahrungen wegen der Steiner Ideologie und anderem dort gemacht habe. Also, nicht über Kastanien Bäume, Blätter ect reden und im Buch angucken, sondern nach draußen gehen und einsammeln. Da könnte so ein Kind mit Betreuung auch prima mitkommen und darf sich bewegen.
Alles weitere ist nur im Sinne der Eltern, damit sie arbeiten können, des Staates, damit die Schulpflicht erfüllt ist.
Es braucht als “Dreijähriger” vor allem die Geborgenheit seines Zuhauses und seiner Eltern. Genau wie bei wirklich Dreijährigen spielt es nicht wirklich mit anderen, sondern es ist eher ein nebenher spielen.
Leider wird genau das Gegenteil gemacht. Gerade in Förderschulen haben diese Kinder einen Ganztag, weil die Eltern entlastet werden sollen. In der Regelschule wiederum wird versucht, es mit allen Kräften an dem teilhaben zu lassen, was seine biologisch Gleichaltrigen machen – nicht was seine geistig Gleichaltrigen machen, dann müsste man es nämlich eher in den Kindergarten schicken! Geht leider auch nicht, denn Kindergartenkinder und größere Kinder oder Erwachsene, die geistig im gleichen Alter sind, kann man nicht zusammen lassen, da der Größere oder Erwachsene größer und stärker aber geistig nicht weiter ist, wäre also eine Gefährdung der anderen Kinder. Aber auch Achtjährige wollen idR nicht mit Älteren oder Erwachsenen, die geistig Achtjährigen entsprechen, spielen. Das ist leider das Los solcher behinderter Menschen. So ganz kann man das auch nicht 1:1 nehmen. Meine Tochter entspricht mit 15 einem Grundschulkind, aber andererseits auch wieder nicht und sie merkt auch selber, dass sie kein Grundschulkind ist, würde auch nicht mit so kleinen Kindern spielen wollen, kann man aber logischerweise auch nicht mit den anderen 15jährigen gleichsetzen. Und da diese Kinder nur einen sehr kleinen Teil der Gesellschaft ausmachen, findet man auch in Förderschulen nicht mal eben welche, die gleich sind. Für Außenstehende sind es alle die gleichen “Behinderten”. Tatsächlich können da 50 IQ Punkte Unterschied sein. Ein Kind entspricht geistig zB einer Zwölfjährigen und soll den Rest seines Lebens nur mit geistig Dreijährigen verbringen? Da ist die Regelschule besser!
Da kann man nur ein Zwischending basteln. Deshalb nimmt das von Ihnen beschriebene Kind am Leben biologisch Gleichaltriger Teil, aber am besten in den Bereichen, mit denen ein geistiges Kleinkind am ehesten etwas anfangen kann.
Übrigens hört man ständig über aggressive Kinder, die ihre ganze Kraft einsetzen, wie das nur werden soll, wenn die größer und stärker werden. Sind Ihnen Fälle in nennenswerter Anzahl bekannt, wo solche Kinder später dauerhaft drei Erwachsene zum festhalten um sich herum haben müssen? Das ist schon ein bisschen übertrieben. Auch was sexuelle Belästigung durch ” Dreijährige” betrifft. Das wird dem Bild geistig behinderter Kinder, die idR lieber als andere Kinder sind und auch kognitiv gar nicht zu bösen Plänen in der Lage, nicht gerecht.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Aki

Falls dieses Kind überhaupt mit Dreijährigen verglichen werden kann. Wahrscheinlich eher mit U3.

Marion und TaMu beschreiben hier immer sehr schön, was U3 eigentlich brauchen. Das wäre kein Unterricht mit binomischen Formeln und auch keine Kita, schon gar nicht Ganztag!

Die Förderschule ist quasi mit der Ganztag Kita vergleichbar, nur halt mit mehr Stühlewerfern, weil man dorthin alle, die man als Last empfindet, exkludieren will und die sich entsprechend dort konzentrieren. Also nein, ich würde ein U3 Kind nicht in eine Stühlewerfer – Ganztag Kita lassen. Und auch, wenn es selber Stühle wirft, ist es dort nicht gut aufgehoben.
Also das definitiv auch nicht, schon gar nicht wenn das Kind für diesen “optimalen Platz” morgens 2h gefahren werden muss, um dann von 8-16 Uhr dort zu sein und erst um 18 Uhr wieder Zuhause .

Eigentlich würde eine Eltern-Kind – Gruppe ein paar Mal pro Woche für2h schon reichen und selbst dann sind U3, auch die geistigen U3, mitunter schon reizüberflutet und werden zum Schluß knatschig.

Das heißt ja nicht, dass man nicht auch an die Eltern denken soll. Die brauchen ganz viel Unterstützung Zuhause und auch Geld. Irgendwo gehört es zum Risiko des Kinder kriegens aber auch dazu, dass es anders kommen kann als gedacht und das müssen Eltern dann auch mittragen! Mit so einem Kind ist Kariere halt Essig! Wenn man selber einen Unfall hat, eine Krankheit oder Behinderung bekommt, mitunter ja auch. Wenn das Kind Ganztag wegorganisiert wird, damit die Eltern fast so leben können, als wäre nichts gewesen, ist halt 100% im Sinne der Eltern und Null im Sinne der Kinder.
Wir werden durch den demographischen Wandel eh erfahren, dass es nur eine kurzzeitige Illusion war, dass der Staat alle Alten, Jungen, Behinderten, Kranken selber händeln kann und die Familienmitglieder unbehelligt davon ihre eigenen Egos ausleben können.