Modell-Kita an der Hochschule soll Pädagogik anschaulich machen

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MÖNCHENGLADBACH. Ein neues Kompetenzzentrum an der Hochschule Niederrhein widmet sich der Frage, wie sich mehr Bewegungsanreize in die Kindheitspädagogik bringen lassen. Dazu soll eigens eine Modell-Kita entstehen.

„Bewegung ist ein elementares Grundbedürfnis", meinen die Initiatoren den neuen Kompetenzzentrums. Foto: k-girl / Flickr (CC BY-NC 2.0)
„Bewegung ist ein elementares Grundbedürfnis", meinen die Initiatoren den neuen Kompetenzzentrums - und wollen das in ihrer Kita demonstrieren. Foto: k-girl / Flickr (CC BY-NC 2.0)

An der Hochschule Niederrhein gibt es ein neues Kompetenzzentrum. Es heißt „Kindheitspädagogik in Bewegung“, ist am Fachbereich Sozialwesen in Mönchengladbach angesiedelt und kümmert sich im Wesentlichen um drei Dinge: Es möchte im Bereich der Kindheitspädagogik forschen und die Ergebnisse in die Lehre integrieren; es möchte im Bereich der Fort- und Weiterbildung eng mit den Trägern von Kindergärten und Kindertagesstätten zusammenarbeiten; und es möchte gewissermaßen als Referenzobjekt Träger einer Modell-Kita auf dem Campus der Hochschule werden.

„Bewegung ist ein elementares Grundbedürfnis. Bei Kindern findet die Auseinandersetzung mit sich und ihrer Umwelt über ihren Körper statt, indem sie ihre Umwelt mit den Händen buchstäblich begreifen“, sagt Prof. Dr. Astrid Krus. Zugleich ändere sich in unserer Gesellschaft das Bewegungsverhalten. „Weil sich schon Kinder seltener körperlich bewegen, nehmen Unfälle im Kindesalter zu. Kinder lernen immer weniger, Risiken einzuschätzen“, fügt Prof. Dr. Christina Jasmund hinzu. Die beiden Professorinnen leiten das neue Kompetenzzentrum. Zugleich koordinieren sie seit rund zwei Jahren den Bachelorstudiengang „Bildung und Erziehung in der Kindheit“, der sich speziell an Erzieherinnen richtet.

Dabei geht es um die Professionalisierung der Ausbildung pädagogischer Fachkräfte – unter besonderer Beachtung des Themas Bewegung. Denn Astrid Krus und Christina Jasmund sind der Meinung, dass der Faktor Bewegung noch immer nicht den Stellenwert für die frühkindlichen Bildungs- und Entwicklungsprozesse besitzt, den er haben sollte – und zwar sowohl in der pädagogischen Ausbildung der Erzieherinnen als auch in den Kindertagesstätten selbst. Das wollen sie mit dem Kompetenzzentrum auf mehreren Ebenen ändern.  Wichtiger Bestandteil ist die Arbeit mit den Trägern von Kindertagesstätten.

„Uns schwebt ein Familienzentrum für alle vor“

Ein weiteres Ziel des Kompetenzzentrums ist die Gründung einer Modell-Kita auf dem Campus der Hochschule Niederrhein. „Uns schwebt ein Familienzentrum für alle vor, das mit Diversitäten umgehen kann, mehrsprachig ist, multiethnisch und inklusiv“, sagt Christina Jasmund. Weil das Thema Bewegung hier einen besonderen Platz einnehmen soll, müssen auch die Räumlichkeiten entsprechend sein. Da Bewegung, Entspannung und Gesundheitsförderung nicht nur die Kinder betrifft, denken die Professorinnen an ein Bewegungszentrum für Mitarbeiter der Hochschule, Lehrende und natürlich die Studierenden.

„Wir möchten ein niederschwelliges Bewegungsangebot für alle Kinder schaffen“, erklärt Astrid Krus. „Kinder mit motorischen Problemen können in den klassischen Sportarten oft nicht mithalten und werden ausgegrenzt. Mit psychomotorischen Angeboten ließe sich solchen Kindern Zugang zu mehr Bewegung verschaffen.“ idw

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