Länder und Bildungsverlage einig: Scansoftware für Schulen kommt nicht

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MÜNCHEN. Eine Scansoftware für Schulen, der sogenannte Schultrojaner, wird nicht kommen. Das meldet das bayrische Kultusministerium unter Berufung auf  die bayerische Delegation, die für die deutschen Länder mit den Schulbuchverlagen getagt hat.

Schöne neue Datenwelt: Mehr als 400 Schul-Computer sollten jährlich mit dem "Schultrojaner" ausgespäht werden. Illustration: Gerd Altmann / pixelio.de
Schöne neue Datenwelt: Mehr als 400 Schul-Computer sollten jährlich mit dem „Schultrojaner“ ausgespäht werden. Illustration: Gerd Altmann / pixelio.de

In den Verhandlungen zwischen den Ländern und den Schulbuchverlagen wurde Folgendes vereinbart:

  • Von dem aus dem Jahre 2010 vorgesehenen Einsatz einer Plagiatssoftware zur Überprüfung von Speichersystemen der Schulen und von der Einholung von Schulbestätigungen, dass sich keine digitalisierten Unterrichtswerke auf Schulrechnern befinden, wird im beiderseitigen Einvernehmen abgesehen.
  • Weiter wurde das Interesse der Länder und Bildungsmedienhersteller betont, den Lehrkräften professionelle pädagogische Materialien für den Unterricht anzubieten und ihnen Möglichkeiten zur digitalen Nutzung von Unterrichtswerken und -materialien zu geben. Für diese digitale Nutzung werden die Bildungs- und Schulbuchverlage wie die Länder in Gespräche eintreten, um eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten.
  • Die Gespräche sollen zügig – noch in diesem Sommer – beginnen, um baldmöglichst neue Vorschläge und eine neue Lösung vorstellen und realisieren zu können. Die von den Gesprächspartnern entwickelten Vorschläge sollen insbesondere auch mit den Lehrerverbänden diskutiert werden.

Danach haben die 16 Bundesländer und die Schulbuchverlage beschlossen, dass erneut gemeinsam nach einer Lösung für den digitalen Einsatz von Unterrichtswerken und -materialien im Unterricht gesucht wird. Das Recht der Urheber und Verlage an ihrem geistigen Eigentum sei ein hohes Gut, das an den Schulen respektiert und geschützt werde. Nunmehr komme es darauf an, die rechtlichen Rahmenbedingungen auszuloten und zu Lösungen zu kommen, die der Bildungs- und Lebenswirklichkeit im 21. Jahrhundert entsprechen.

Zum Bericht: „Schultrojaner“ steht vor dem Aus

 

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