Sächsische Lehrerverbände übergeben dem Finanzminister Hausaufgaben

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DRESDEN. Bei der heutigen Mahnwache vor der Staatskanzlei haben die Sächsischen Lehrerverbände (SLV, LvBS, pvs) dem Finanzminister ein Hausaufgabenheft für die bevorstehende Sommerpause übergeben. Es enthält Forderungen nach zeitnaher Aufnahme von Tarifverhandlungen in Dresden und Berlin. Auch der Kultusministerin wurden auf dem Weg zur Kabinettssitzung die Forderungen der Lehrerverbände überreicht.

Nach dem Eklat vom 11. Juni 2013, als den Gewerkschaften ein „Angebot“ diktiert werden sollte, erwarten die Lehrerverbände mit ihrer Spitzengewerkschaft dbb nun echte Verhandlungen zum Generationenwechsel im Schulbereich des Freistaates Sachsen. Außerdem müssen in Berlin mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder unmittelbar nach der Sommerpause Verhandlungen zu einer tariflichen Eingruppierung von Lehrkräften im öffentlichen Dienst der Bundesländer aufgenommen werden.

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Zum Gelingen des Generationenwechsels im Schulbereich des Freistaates Sachsen müssen die Inhalte des Regierungs-„Angebots“ vom 11.06.2013 nachgebessert werden. „Dieses betrifft zum einen die Eingruppierung, dort muss das Lehrerpaket deutlich überarbeitet werden. Höhergruppierungen müssen für Lehrer aller Schularten möglich sein. Zum anderen bedeuten Altersteilzeitregelungen für ältere Kollegen nicht nur eine Wertschätzung ihrer Arbeit, sondern ermöglichen zudem die Einstellung neuer, junger Lehrer. Weiterhin müssen Kollegen im aktiven Schuldienst entlastet werden – dazu steht im Regierungspaket nichts. Aber ohne deutliche Entlastungen wird der Generationenwechsel im Schulbereich nicht gelingen“, erläutert Rita Kiriasis-Kluxen, stv. SLV-Landesvorsitzende, die Forderungen.

Im gesamten öffentlichen Dienst sind Lehrkräfte die einzige Berufsgruppe, deren Eingruppierung in Gehaltsgruppen nicht durch einen Tarifvertrag, sondern durch einseitige Arbeitgeberrichtlinien geregelt ist. Bei den Verhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder im März 2013 kam es in Potsdam wiederholt zu keiner Einigung mit der Arbeitgeberseite. „Tarifbeschäftigte Lehrkräfte haben Anspruch auf einen Tarifvertrag, in dem auch die Eingruppierung in Gehaltsgruppen geregelt sein muss. Wir erwarten, dass sich der Finanzminister als stellvertretender Vorsitzender der TdL für diese Forderung stark macht“, erklärt Wolfgang Renner, stv. Landesvorsitzender des Sächsischen Lehrerverbandes, bei der Mahnwache in Dresden.
Wenn sich die Staatsregierung hinsichtlich der Forderungen nicht bewegt, werden die Lehrer nach der Sommerpause weiter kämpfen. Das haben die Vertreter der Lehrergewerkschaften auf ihrer heutigen Mahnwache in Dresden den Mitgliedern der Staatsregierung unmissverständlich klar gemacht.

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