Platt-Deutsch als Abiturfach: Brodkorb legt Bildungsprogramm für «modernes Heimatgefühl» vor

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SCHWERIN. Mit einem 6,5 Millionen Euro schweren «Heimatprogramm» will Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) in den nächsten Jahren ein modernes Heimatgefühl in Mecklenburg-Vorpommern befördern. Neben der Errichtung eines Archäologischen Landesmuseums sind auch zahlreiche Maßnahmen für Kitas und Schulen vorgesehen. So sollen Kindergärten mit einer «Heimatkiste» ausgestattet werden, die Bücher, Spiele und Liederhefte zur Heimatpflege sowie Tanzanleitungen für regionale und internationale Tänze enthält.

Heimatpflege im Schulunterricht: Wappen von Mecklenburg-Vorpommern. Illu: Wikimedia Commons
Heimatpflege im Schulunterricht: Wappen von Mecklenburg-Vorpommern. Illu: Wikimedia Commons

Die Pflege der niederdeutschen Sprache soll in Kitas und Schulen vorangebracht werden. So soll es künftig möglich werden, ab Klasse sieben Niederdeutsch als zweite Fremdsprache zu lernen und an vier Gymnasien oder Gesamtschulen darin auch das Abitur abzulegen. Lehrbücher und Unterrichtsmaterialien sollen entwickelt werden. An der Universität Greifswald soll ein «Kompetenzzentrum für die Didaktik des Niederdeutschen» eingerichtet werden, um die Lehrerausbildung zu stärken.

Den Entwurf des Landesprogramms «Meine Heimat – mein modernes Mecklenburg-Vorpommern» stellte Brodkorb am Dienstag dem Kabinett in Schwerin vor. Es wurde dem Minister zufolge in den letzten Monaten gemeinsam vom Ministerium, dem Niederdeutschbeirat, dem Landesheimatverband und dem Landesjugendring erarbeitet. Der Öffentlichkeit soll es am 23. April in der Aula der Universität Rostock vorgestellt werden. Mit der Umsetzung des Programms, das zunächst bis 2020 laufen soll, will Brodkorb nach eigenen Worten im Mai beginnen. dpa

Zum Bericht: Lehrerverband will Mundart in der Schule stärken

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