Rechnungshof: Förderung von Schulmilch bringt nichts, von Obst ist o.k.

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LUXEMBURG. Das Ziel, das sich Kinder gesünder ernähren, indem ihnen verbilligte Milcherzeugnisse angeboten werden, erreicht es angeblich so gut wie gar nicht: Der Europäische Rechnungshof hält das Schulmilch-Programm der EU für nutzlos.

Die Wirtschaftlichkeitsprüfung hatte ergeben, dass das mit rund 90 Millionen Euro jährlich subventionierte EU-Schulmilch-Programm „weitgehend unwirksam“ ist. Auch nach 34 Jahren Laufzeit habe es nur „sehr geringe Auswirkungen“, heißt es in dem aktuell veröffentlichten Sonderbericht. Laut Rechnungshof werden die vergünstigten Erzeugnisse häufig sowieso in den Schulkantinen angeboten oder von den Empfängern auch ohne Subventionierung gekauft.

Schulobst wurde weniger kritisiert als Schulmilch; Foto: Karl-Heinz Laube / pixelio.de
Schulobst wurde weniger kritisiert als Schulmilch; Foto: Karl-Heinz Laube / pixelio.de

Bessere Noten bekam das 2009 eingeführte Schulobst-Programm, das Europas Schulkinder kostenlos mit Obst und Gemüse versorgt. Die Prüfer des Rechnungshofes untersuchten, ob die EU-Gelder dazu führen, dass Kinder mehr Obst und Gemüse essen und das Programm eine erzieherische Wirkung hat. Auch wenn es für eine endgültige Aussage über die Effektivität derzeit zu früh sei, sei das Programm aufgrund seiner Konzeption geeigneter, seine Ziele zu erreichen.

Die Konzeption der Schulobst-Initiative liefert laut dem Rechnungshof Anhaltspunkte, wie das Schulmilch-Programm verbessert werden kann. So haben sich die Prüfer – bei Fortführung des Milch-Projektes – beispielsweise dafür ausgesprochen, die Milcherzeugnisse kostenlos außerhalb der Schulkantinen zu verteilen. (kö)

 

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