Thüringen und Saarland wollen Bedingungen für Lehrer verbessern

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DÜSSELDORF. Thüringen und das Saarland wollen die Arbeitsbedingungen von Lehrern verbessern. Sie haben unter anderem vor, mehr Stellen zu schaffen und Lehrern einer Schulform den gleichen Lohn zu zahlen.

Will 600 neue Lehrerstellen schaffen: Thüringens Kultusminister Christoph Matschie. Foto: Kultusministerium Thüringen
Will 600 neue Lehrerstellen schaffen: Thüringens Kultusminister Christoph Matschie. Foto: Kultusministerium Thüringen

Thüringens Kultusminister Christoph Matschie (SPD) will zum kommenden Schuljahr rund 600 zusätzliche Lehrerstellen schaffen. Das berichtet das Nachrichtenportal „otz.de“. Gemeinsam mit Bildungsministern anderer ostdeutscher Bundesländer führte Matschie deswegen bereits Gespräche mit der EU-Kommission. Diese soll Thüringen und den anderen ostdeutschen Bundesländern bei der Finanzierung zusätzlicher Lehrerstellen helfen. Ziel der verstärkten Einstellung ist es, der „Überalterung der Lehrerschaft“ entgegenwirken. Laut Matschie liegt der Altersdurchschnitt der Thüringer Lehrerschaft bei über 51 Jahren und lediglich jeder zehnte Lehrer ist jünger als 40 Jahre. „Das hat zur Folge, dass in den kommenden 20 Jahren drei Viertel der Thüringer Lehrer das Renten- bzw. Pensionsalter erreichen“, so der Minister. Auch wenn derzeit noch ein Lehrerüberhang bestehe, müssten schon jetzt verstärkt neue Lehrer eingestellt werden, damit man in ein paar Jahren „nicht in der Falle der Demografie“ lande. Wie „otz.de“ berichtet seien aufgrund der sehr langfristigen, flexiblen Teilzeitmodelle mit Arbeitsplatzgarantie in den vergangenen Jahren kaum junge Lehrer neu eingestellt worden. Matschie plant „schulscharf“ einzustellen, heißt es weiter – also genau dort Lehrer mit bestimmten Fächerkombinationen zu beschäftigen, wo sie dringend gebraucht werden. Die Meldungen kämen dabei von den Schulen an das Ministerium, so Matschie.

Mit der Sorge, zu wenig junge Lehrer an den Schulen zu haben, ist Thüringen nicht allein. Auch im Saarland wollen sich die Parteien verstärkt für junge Lehrer einsetzen und sie mit finanziellen Verbesserungen an den Schulen halten. Wie die Saarbrücker Zeitung berichtet, planen CDU und SPD nach der Wahl Ende März, die Eingangsbesoldung anzuheben und damit die Abwanderung junger Lehrer aus dem Saarland zu stoppen. Sie wollen so die Entscheidung der Jamaika-Vorgängerregierung korrigieren, die Besoldung für Lehrer in den beiden ersten Berufsjahren um bis zu 350 Euro monatlich abzusenken. CDU und SPD, die als wahrscheinliche Koalitionspartner gelten, stellen laut der „Saarbrücker Zeitung“ in Aussicht, die Einstiegsbesoldung auch für die Lehrer anderer Schulformen wieder auf das bundesweite Niveau anzuheben. Klaus Meiser, CDU-Fraktionschef, sagte, dass eine neue Regierung darüber mit den Gewerkschaften reden und faire Lösungen finden müsste. Ulrich Commerçon, SPD-Fraktionsvize, kündigte einen „Stufenplan“ dazu an. Der „Saarbrücker Zeitung“ zufolge will die SPD zudem dafür sorgen, dass Lehrer, die an der gleichen Schulform unterrichten, auch den gleichen Lohn bekommen. Dies betreffe unter anderem ausgebildete Hauptschullehrer, die weniger verdienen als Realschullehrer, auch wenn sie genau die gleiche Arbeit machen. Die SPD will dies mit den Mitteln zahlen, die durch die stark sinkenden Schülerzahlen in den kommenden Jahren frei werden. FRAUKE KÖNIG

 

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