Gelehrtengesellschaft Leopoldina feiert Einstand in neuem Domizil

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HALLE. Albert Einstein, Charles Darwin, Max Planck und andere berühmte Forscher waren Mitglieder der Leopoldina. Mittlerweile ist die Gelehrtengesellschaft Deutschlands Nationale Akademie der Wissenschaften – mit neuer nobler Adresse in Halle.

Mit in das neue Domizil ist auch eines der ältesten Akademiearchive der Welt umgezogen: Etwa 1.700 laufende Meter an Unterlagen beherbergt die Leopoldina. (Foto: Leopoldina/Markus Scholz)

Im Dezember 2011 wurde der Schlüssel überreicht, zum Jahreswechsel der Umzug in das neue Domizil bewältigt und nun kommt die Prominenz: Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) wird am Freitag beim Festakt zur offiziellen Eröffnung des neuen Hauptgebäudes der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle erwartet. Die Akademie berät die Politik, benennt Brennpunkte der Gesellschaft und gibt Empfehlungen.

Rund 400 geladene Gäste werden zu dem nicht öffentlichen Festakt erwartet, wie eine Sprecherin mitteilte. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper (FDP), sollen auch dabei sein. Wissenschaftler aus dem In- und Ausland wollen zudem bei einem Kolloquium zur Rolle Nationaler Akademien im 21. Jahrhundert diskutieren.

Die seit 1878 in Halle ansässige Leopoldina ist die älteste naturwissenschaftliche Gelehrtengesellschaft in Deutschland. Zu den rund 1400 gewählten Mitgliedern aus 30 Ländern gehören zahlreiche Nobelpreisträger. Dies war auch in der Vergangenheit so, berühmte Forscher wie Albert Einstein, Charles Darwin, Max Planck undNiels Bohr gehörten der Leopoldina an.

1652, fast ein Jahrzehnt vor der Gründung der Royal Society in London, hatten vier Ärzte in der Freien Reichsstadt Schweinfurt den Grundstein für die Gründung der „Academia Naturae Curiosorum“ gelegt. Ihren Namen erhielt die Naturforscher-Akademie Leopoldina, als Kaiser Leopold I. sie 1687 zur Reichsakademie erhob. Später zog sie nach Halle um, wo sie außerhalb der Innenstadt ansässig war. Am 14. Juli 2008 wurde die Leopoldina zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt. Um angesichts der neuen Aufgabe mehr Platz zu haben, wurde 2009 das jetzige Hauptgebäude erworben.

Ganz in Weiß erstrahlt nun das auf dem Jägerberg gegenüber der Moritzburg gelegene repräsentative Gebäude, das zuvor jahrelang leer stand und verfiel. Die Grundstruktur des mehr als 100 Meter langen Hauses geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als Freimaurer die Räumlichkeiten unter anderem für Rituale nutzten.

Für die aufwendige Sanierung stellte die Bundesregierung aus dem Konjunkturpaket II rund 16 Millionen Euro zur Verfügung. Das Land Sachsen-Anhalt steuerte knapp eine Million Euro bei. Auf rund 6000 Quadratmetern Fläche befinden sich unter anderem ein Festsaal mit Empore und ein Vortragssaal. Nach bisherigen Angaben sollen künftig 70 Mitarbeiter in dem neuen Haus tätig sein. dpa

(23.05.2012)

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