Hessen: Ein Ex-Fallschirmjäger soll jetzt CDU-Schulpolitik machen

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WIESBADEN. Als Ex-Fallschirmjäger kennt sich Günter Schork mit schwierigen Missionen aus. Nun soll er nach dem lautstarken Rücktritt von Hans-Jürgen Irmer die CDU-Schulpolitik vertreten.

Die hessische CDU-Landtags-Fraktion hat den Abgeordneten Günter Schork zum Nachfolger von Hans-Jürgen Irmer als schulpolitischer Sprecher gewählt. Der 56-jährige Diplomkaufmann und frühere Fallschirmjägeroffizier erhielt 25 Ja- und 15 Nein-Stimmen, wie die Fraktion mitteilte.

Vorgänger Irmer war vergangene Woche aus Protest gegen den geplanten islamischen Religionsunterricht und das Landesschulamt als Schulpolitiker zurückgetreten. Beide Vorhaben sind in der CDU umstritten, werden aber aus Rücksicht auf die FDP mitgetragen. Irmer war von seinen Kollegen mangelnde Koalitionstreue vorgeworfen worden. Der Oberstudienrat aus Wetzlar, der immer wieder mit islam-kritischen Äußerungen Schlagzeilen macht, bleibt aber Vize-Fraktionschef.

Schork sitzt zwar seit 2009 in kulturpolitischen Ausschuss, hat sich aber fachlich bislang mehr mit Kommunalfinanzen beschäftigt. In den vergangenen Wochen hatte er Irmer mehrfach vertreten, wenn dieser sich im Schulausschuss nicht selbst zu Wort melden konnte. Er verteidigte Irmer auch, als dieser den Muslimen die bewusste Täuschung Andersgläubiger als angebliches Gebot des Korans vorhielt. Die Frage danach müsse man stellen dürfen, sagte Schork.

Die Grünen nannten Schork bildungspolitisch das «letzte Aufgebot» der Union. «Wieder einmal hat die hessische CDU die Chance zur Erneuerung verpasst», sagte der Abgeordnete Mathias Wagner. Die 15 Gegenstimmen zeigten, dass viele CDU-Leute nicht mehr mit diesem Kurs einverstanden seien. Auch die Linke sprach von einem verpassten Neuanfang. dpa
(25.9.2012)

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