Nur jedes vierte Kind mit Behinderung besucht eine Regelschule

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BERLIN. Menschen mit Behinderung müssen immer noch mit Vorurteilen und Barrieren im täglichen Leben kämpfen, meldet die „Aktion Mensch“, eine der größten Förderorganisationen für eine inklusive Gesellschaft.

Der 3. Dezember jedes Jahres ist ein von den Vereinten Nationen ausgerufener Gedenk- und Aktionstag, der das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung wach halten soll. Fernab der schriflich verbrieften Rechte etwa in der UN-Behindertenrechtskonvention, besucht nur jedes vierte Kind mit besonderem Förderbedarf eine Regelschule. Die Zahl der Arbeitslosen ist unter Menschen mit Behinderung seit 2009 um 5,6 Prozent gestiegen, in der Gesamtbevölkerung hingegen um 14,9 Prozent gesunken. Und in einer Befragung der Aktion Mensch in Sachen Barrierefreiheit (April 2012) wiesen 80 Prozent der Befragten auf Defizite in ihrer Stadt hin.

Der Weg zur Inklusion ist noch lang, sagt die Aktion Mensch:  Junger Mann mit Down-Syndrom. Foto: fabnie / Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)
Der Weg zur Inklusion ist noch lang, glaubt die Aktion Mensch: Junger Mann mit Down-Syndrom. Foto: fabnie / Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Erster Auftritt der „besten Freunde“ in Deutschland

Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember  veranstaltet die Organisation „Aktion Mensch“ einen Lese- und Gesprächsabend mit Philippe Pozzo di Borgo und seinem ehemaligen Pfleger Abdel Sellou in der Berliner Columbushalle. Die Geschichte des querschnittsgelähmten Philippe Pozzo di Borgo und  Abdel Sellou bildete die Vorlage für den weltweiten Kinoerfolg „Ziemlich beste Freunde“. Erstmals treten die beiden Autoren gemeinsam live in Deutschland auf und diskutieren zusammen mit ZDF-Moderatorin und Dressurreiterin Bettina Eistel und dem blinden Bergsteiger Andy Holzer in der Berliner Columbiahalle über gesellschaftliche Barrieren und zwischenmenschliche Begegnungen. Durch den Abend führt ZDF-Moderatorin Barbara Hahlweg.

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1993 wurde der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung von den Vereinten Nationen zum ersten Mal ausgerufen. Weltweit machen Menschen in zahlreichen Aktionen und Veranstaltung an diesem Tag auf die Rechte von Menschen mit Behinderung sowie auf ihre Situation in der Gesellschaft aufmerksam. Jedes Jahr findet der Aktionstag unter einem anderen Motto statt: Im Jahr 2012 rufen die Vereinten Nationen dazu auf Barrieren abzubauen, um eine offene und inklusive Gesellschaft für alle zu ermöglichen.

Am 3. Dezember 2012 erscheint unter dem Titel „Ziemlich verletzlich, ziemlich stark  – Wege zu einer solidarischen Gesellschaft“ das neue Buch von Philippe Pozzo di Borgo – in Zusammenarbeit mit Jean Vanier, Laurent, de Cherisey im Hanser Verlag. nin

(2.12.2012)

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