Elternrat klagt: Zu wenig Schulmensen im Westen

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AURICH. Die Qualität des Essens, das Deutschlands Kinder mittags in der Schule serviert bekommen, steht nicht erst seit dem Wirbel um den Caterer Sodexo in der Kritik. Der Landeselternrat Niedersachsen klagt jetzt: Vielen Schulen, an denen die Kinder mittags versorgt werden müssten, fehlt eine Mensa.

 

Viele Schulen und Kindergärten lassen sich das Essen aus Großküchen liefern. (Foto: Moe/Flickr CC BY 2.0)
Der Landeselternrat Niedersachsen klagt: Nicht nur die Qualität des Schulessens stimmt nicht, es wird auch viel zu spärlich angeboten. (Foto: Moe/Flickr CC BY 2.0)

Während es im Osten zuletzt Probleme wegen der Qualität des Essens gab, klagen Eltern im Westen vor allem über die mangelnde Quantität des Angebots: Dort gibt es auch an Schulen mit Nachmittagsunterricht oft keine Möglichkeit, mittags ein warmes Essen zu erhalten. «Wir haben noch ganz viel Schulen, wo es Schwierigkeiten gibt, die Schüler überhaupt zu verköstigen», kritisierte die Vorsitzende des niedersächsischen Landeselternrates, Sabine Hohagen. «Da ist der Osten weiter, das hat bei uns keine Tradition.»

Der Elternrat sieht das mit Sorge: «Wenn immer mehr Schulen Ganztagsschulen werden sollen, dann muss man sich darum kümmern. Und dann muss dafür auch Geld in die Hand genommen werden.» Vielen Schulträgern sei eine Mensa aber schlicht zu teuer.

Fast Food statt Schulmensa

Doch auch wenn es einen Mittagstisch gibt, nutzten die Schüler das Angebot oft nur spärlich. «Die gehen oft lieber in die Fastfood-Lokale in der Nähe, wenn sie es dürfen – obwohl das deutlich teurer ist», sagte die Elternratsvorsitzende. «Und wenn es eine Mensa gibt, dann sind das vielleicht 80 Plätze für 180 Kinder – das ist viel zu wenig», sagte Hohagen.

Die Qualität des Essens an den Schulen sei äußerst unterschiedlich. «Da gibt es welche, wo die Eltern kochen und es gibt öffentliche Küchen oder Caterer, die anliefern und das Essen dann stundenlang in Wärmebehältern warm halten. Aber es gibt auch ökologisch total gute Sachen, die bezahlbar sind.»

Auch der Preis für die angebotene Qualität sei bei den Eltern immer wieder ein heißes Thema. «Es gibt aber auch viele positive Beispiele, die werden zunehmen. Das gemeinsame Essen mit Schülern und Lehrern wäre natürlich das Ideal», sagte Hohagen. dpa

(05.01.2013)

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