Gabriel würdigt Schavan als „hochanständig und kompetent“

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BERLIN. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat die zurückgetretene Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) als „hochanständige und kompetente Kollegin“ gewürdigt, um die es ihm außerordentlich leid tue.

Nachdenkliche Worte nach Schavans Rücktritt: SPD-Chef Sigmar Gabriel. Foto: SPD Niedersachsen, flickr (CC BY 2.0)
Nachdenkliche Worte nach Schavans Rücktritt: SPD-Chef Sigmar Gabriel. Foto: SPD Niedersachsen, flickr (CC BY 2.0)

Die Fälle Schavan und Guttenberg ließen sich nicht über einen Kamm scheren, sagte Gabriel in einem Interview mit der „Welt“: „Guttenberg war ein Aufschneider. Er war ein Medienprodukt, vielleicht auch ein Opfer seiner Selbstverliebtheit.“

Die Rücktrittsforderungen aus seiner Partei gegenüber Schavan hält Gabriel gleichwohl für gerechtfertigt. „Wenn in der CDU jetzt überlegt wird, wie mit dem Fall Schavan umgegangen werden sollte, müssen sich Angela Merkel und ihre Kollegen nur einmal kurz überlegen, wie wohl die Reaktion in der CDU/CSU und FDP wäre, wenn Frau Schavan eine sozialdemokratische Ministerin gewesen wäre. Ich mag mir das Geschrei der Kauders, Gröhes, Söders, Dobrindts und Brüderles dieser Welt lieber gar nicht vorstellen“, sagte er. Bei Politikern dürfe es keinen „Promi-Rabatt“ geben. Genau wie von jedem Doktoranden werde auch von Politikern erwartet, dass nicht abgeschrieben oder gefälscht wird.

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Allerdings betonte der SPD-Chef nachdenklich: „Das Rauf- und Runterschreiben von Personen ist manchmal widerwärtig.“ Trotzdem wünsche er für sich selbst und für die Kollegen aus allen Parteien, dass sie nicht „schmerzfreier“ würden. Gabriel: „Nur wer sich keinen Panzer und keine Rüstung zulegt, wird sich seine Sensibilität erhalten. Und die wird in der Politik dringend gebraucht.“ News4teachers

(10.2.2013)

Zum Bericht: „Schavans Rücktritt bekümmert Merkel“

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