Expertin: Impfskeptiker verantwortlich für Masern-Vormarsch

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BERLIN. Von 2010 auf 2011 hat sich die Zahl der Masernfälle in Europa vervierfacht. Experten führen das auf Fehlinformationen über Impfrisiken zurück.

Nicht nur in Deutschland, auch in anderen Staaten Europas erleben Masern derzeit ein unerwünschtes Comeback. 90 000 Masernfälle wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) allein in den vergangenen drei Jahren europaweit gemeldet. Von 2010 auf 2011 habe sich die Zahl vervierfacht, hieß es auf dem Europäischen Kongress für Infektionskrankheiten (ECCMID) in Berlin. «Vor allem Frankreich, aber auch Italien und England sind betroffen», sagte WHO-Masernexpertin Prof. Susanna Esposito von der Universität Mailand. Auch in Berlin gibt es seit Wochen wieder ungewöhnlich viele Fälle.

Kind mit Masern
Rote Hautflecken sind typisch für eine Masern-Erkrankung. Foto: CDC/NIP/Barbara Rice / Wikimedia Commons

Grund sei in Westeuropa vielerorts die Skepsis von Impfgegnern, die Schäden durch Nebenwirkungen der Impfung befürchteten. «Unter anderem geht dies auf eine Veröffentlichung von 2009 zurück, die die kombinierte Masern-Mumps-Röteln-Impfung mit Autismus in Verbindung brachte», sagte Esposito. «Aber die zugrunde gelegten Daten sind vollkommen falsch. Das ist mittlerweile klar.» Die Folge sei jedoch, dass die Durchimpfungsquote von 95 Prozent, die für eine Eliminierung der Masern in der Gesamtbevölkerung nötig sei, vielerorts nicht erreicht werde, sagte die Expertin anlässlich des Fachkongresses. An dem Treffen nehmen bis Dienstag mehr als 10 000 Mediziner teil.

Die hoch ansteckende Infektionskrankheit mit den typischen roten Hautflecken kann auch zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen führen. Im östlichen Teil Europas wie in Rumänien seien Masernfälle häufig, weil es dort lange Zeit keine flächendeckende Impfung für die Bevölkerung, speziell für Sinti und Roma, gegeben habe. So kam es dort 2010 zu einem Ausbruch mit 24 000 Betroffenen, 90 Prozent davon waren Roma. Alle Staaten müssten mitmachen, betonte Esposito. Eine gute Überwachung des Impfstatus sei wichtig – und ebenso die Auffrischungsimpfung, die längst nicht alle wahrnähmen. «Sonst reicht der Schutz nur für fünf Jahre.» (dpa)

(28.04.2013)

zum Bericht: Epidemiologen fordern weitere Verbesserung der Impfquoten

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1 Kommentar
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Ella
10 Jahre zuvor

zu diesem artikel kann man nur den kof schütteln.
1. Es ist doch komisch, dass die masernerkrankungen in ländern wie frankreich und england (beide länder haben die IMPF-PFLICHT!) so extrem angestiegen sind.

2. Es ist richtig, dass die eine nebenwirkung von masern eine lungen- oder hirnhautentzündung sein kann. aber dies ist bei fast jeder krankeit der fall, die mit hohem fieber und einem infekt verbunden ist.

3. das (-hier so gefährlich dargestellte) fieber wird im kindesalter meist gut tolleriert. man geht heute davon aus, dass kinder, die in der kindheit an kinderkrankheiten mit hohem fieber erkranken, später weniger häufig an krebs und diversen autoimunerkrankungen leiden.

4. Es geht gar nicht allein um die möglichen impfschäden, sondern um die tatsächlichen:
– in den impfseren sind verschiedene schwermetalle und gifte sowie diverse antibiotika (u.A. formaldehyd und verschiedene alluminiumverbindungen) enthalten, die den organismus dazu bringen, auf den impfstoff zu reagieren. Diese Stoffe sind -nachgewiesenermaßen- hochgiftig.

-trotzdem werden sie den meisten säuglingen zum ersten mal im alter von acht wochen verabreicht. In einem stadium, in dem der körper noch gar nicht in der lage ist, darauf zu reagieren, weil er noch kein eigenes immunsystem besitzt. dies ist allerdings nötig, um eine impfreaktion zu erzielen.

– bis heute hat die medizin keine möglichkeit gefunden, eine immunität nach einer impfung nachzuweisen. es gibt lediglich die möglichkeit der titerbestimmung, die allerdings in keinem fall eine aussage darüber treffen lässt, ob eine immunität vorliegt oder nicht. es ist weder bekannt, ob ein impfschutz existiert, noch wie lange er vorhält.

mit sicherheit sind es nicht die impfgegner, die eine erneute „masernwelle“ auslösen. hier zeigt sich viel mehr das ergebnis unseres „vorbeugewahns“ wir pumpen unsere organismen mit stoffen voll, die dafür gedacht sind, uns im erstfall am leben zu erhalten. Nur tun wir dies, lange bevor der ernstfall eingetreten ist. und dann wundern wir uns, warum unsre „vorbeugenden maßnahmen irgendwann einfach versagen.