Mehr als 750 Polizisten nach Amokdrohung im Elsass im Einsatz

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STRAßBURG. Ein Unbekannter hat im Internet einen Amoklauf in einem Gymnasium in der Gegend um Straßburg angekündigt. Die Behörden reagierten für den angekündigten Tag, den Freitag, mit massiven Sicherheitsvorkehrungen. Vom Täter fehlt bislang jede Spur.

Ein Großaufgebot der Polizei hat am Freitag 59 Gymnasien in der Gegend von Straßburg abgesichert. Mehr als 750 Polizisten waren im Einsatz, dutzende Streifen patroullierten um die Schulen, Schüler wurden am Eingang kontrolliert.

französisches Polizeiauto
Ein massives Polizeiaufgebot sicherte am Freitag die Schulen im Unterelsass. Foto. EUDOXIO / Wikimedia Commons (CC-BY-SA-3.0)

Auslöser des Einsatzes war eine anonyme Drohung im Internet. Wie mehrere Medien, darunter die „badische Zeitung“ und „Focus Online“ berichten, hatte ein Unbekannter am Dienstagabend auf einer französischen Spieleseite angekündigt, am Freitag das „letzte Kapitel“ seines Lebens zu schreiben in einer bestimmten Stadt wo sich ein bestimmtes Gymnasium befinde. Das Leben vieler Menschen, darunter seines, werde an dem Tag enden, fügte er hinzu. Er sei im Besitz eines Jagdgewehrs und wisse, wie man es bediene.

Wie die Straßburger Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, habe man die Drohung sehr Ernst genommen. Auch im Falle eine Falschandrohung gehe man von einer geplanten Tat aus, da der Täter eine Anonymisierungssoftware verwendet habe. Zuvor war es den Behörden gelungen, die Botschaft bis in ein Internetcafé im Straßburger Bahnhofsviertel zurückzuverfolgen.

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Französische Medien veröffentlichten am Freitag ein Foto eines verdächtigen jungen Mannes mit einem Kapuzenpullover. Bislang gebe es aber noch keine heiße Spur, so die Staatsanwaltschaft.

Bereits am Donnerstag hatte sich in einer Pariser Grundschule ein etwa 50-jähriger Mann vor den Augen der Schüler erschossen. Ihm war es gelungen, mit einem Gewehr mit abgesägtem Lauf in die Schule zu gelangen. Der Elsässer Präfekt Stéphane Bouillon kündigte an, die Sicherheitsvorkehrungen bis auf Weiteres aufrechtzuerhalten.

(19.05.2013)

zum Bericht: Niederlande: Schulen in Leiden nach Anschlagsdrohung geschlossen

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