Studie: jeder zweite gehört zur Mittelschicht

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KÖLN. Jeder zweite in Deutschland gehört nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zur Mittelschicht. Diese bilde weiterhin eine stabile Säule der Gesellschaft, erklärte das arbeitgebernahe Institut am Mittwoch in Köln bei der Vorstellung der Studie «Arm und Reich in Deutschland. Wo bleibt die Mitte?». Demnach ist die Mittelschicht bunter geworden, umfasst den Facharbeiter ebenso wie den Gymnasiallehrer. Neben Beruf und Bildung ist das Einkommen ein Maßstab: Gehört ein Alleinstehender zur Mittelschicht, verfügt er laut Studie über ein monatliches Nettoeinkommen zwischen 1310 und 2457 Euro.

Der Studie zufolge kann die Mittelschicht auch auf «nennenswertes» Vermögen zurückgreifen. Ein Ehepaar verfüge hier im Durchschnitt über ein Nettovermögen von gut 160 000 Euro. «Die klassische Mittelschicht wohnt im Eigenheim», begründete Judith Niehues als Autorin der Studie die Höhe der Summe. Die Familie sei in der gesellschaftlichen Mitte kein Auslaufmodell. Insgesamt befinden sich nach IW-Angaben 42 Prozent des Nettovermögens in Deutschland in den Händen der Mittelschicht.

Den IW-Ergebnissen stehen Berichte gegenüber, die auf eine größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich und ein Schrumpfen der Mittelschicht hinweisen. Dagegen betonte Niehues, die Mittelschicht sei relativ stabil. «Die Mittelschicht ist auf einem vergleichbaren Niveau wie zu Zeiten der Wiedervereinigung». dpa

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