BERLIN. Schon an 17 Tagen innerhalb eines Jahres legten Berliner Lehrer die Arbeit nieder, um für mehr Lohn zu protestieren. Im Februar sollte wieder Unterricht ausfallen – doch ein erneuter Warnstreik wurde nun verschoben.
Der für Februar 2014 geplante Warnstreik angestellter Berliner Lehrer ist erst einmal vom Tisch. Nach einem ersten Gespräch mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) habe man erneute Aktionen verschoben, teilte die Lehrer-Gewerkschaft GEW mit. Nun sollen weitere Gespräche Anfang des kommenden Jahres folgen. «Es ist gut, dass die Berliner GEW erkennt, dass der richtige Weg über bundesweite Tarifverhandlungen führt», sagte Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) zu dem Entschluss. Er hatte zuvor stets betont, dass die TdL für Tariffragen zuständig sei.
«Finanzsenator Nußbaum hat nun Zeit und Gelegenheit, sich in die Verhandlungen einzubringen und die von uns schon in der Vergangenheit vorgeschlagenen Lösungsmöglichkeiten aufzugreifen», sagte Berlins GEW-Vorsitzende Doreen Siebernik. Sollte bis März keine tragbare Verhandlungsplattform gefunden sein, müsse sich Nußbaum den Vorwurf gefallen lassen, dass er seiner Verantwortung nicht nachgekommen sei. «Für diesen Fall bereiten wir weitere Streiks vor.»
Die GEW fordert für die angestellten Lehrer einen eigenen Berliner Tarifvertrag und die gleiche Bezahlung wie für die verbeamteten Kollegen. In diesem Jahr legten Pädagogen in der Hauptstadt schon an 17 Tagen die Arbeit nieder. Zuletzt hatten am 5. Dezember laut Bildungsverwaltung 1859 Lehrer gestreikt.
In Berlin gibt es fast 9.000 angestellte und etwa 20.000 verbeamtete Lehrer. Seit 2004 kommen junge Pädagogen nicht mehr in den Beamtenstatus. Nach GEW-Berechnungen bekommen sie in 40 Dienstjahren bis zu 230.000 Euro netto weniger als verbeamtete Kollegen. dpa
Zum Bericht: Angestellte Lehrer: 230.000 Euro weniger als verbeamtete Kollegen – netto