WIESBADEN. Einen Schulfrieden strebt die neue schwarz-grüne Koalition in Hessen an und lädt zum Bildungsgipfel. Opposition und Verbände fordern eine offene Diskussion und äußern Zweifel an den Absichten der Regierung.
Mit einem Bildungsgipfel will die schwarz-grüne Koalition den jahrelangen Streit über die beste Schulpolitik im Land beilegen – doch die Einladung an Opposition, Lehrer, Eltern und Schüler wird mit großer Zurückhaltung aufgenommen. Wer von Schulfrieden rede, müsse auch eine Vorlage dazu machen, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Jochen Nagel, am Freitag in Wiesbaden. Der Koalitionsvertrag von CDU und Grünen sei aber «auf allen Ebenen eine Konfliktvorlage».
Auch die Vorsitzende des Elternbunds, Hella Lopez, sagte, sie stehe nur für konstruktive Diskussionen unter gleichberechtigten Partnern bereit. Der Koalitionsvertrag lasse dies aber nicht erwarten. Landesschulsprecher Armin Alizadeh sagte, ihm gehe es darum, seine Ansichten einbringen zu können und nicht darum, nur angehört zu werden.
Am Donnerstag hatte bereits SPD-Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel gesagt, seine Partei beteilige sich nur an einem ergebnisoffenen Gipfel. Doch mit dem Koalitionsvertrag wolle die künftige Regierung das bisherige Schulsystem zementieren. (dpa)
Zum Bericht: Hessischer Philologenverband begrüßt Schulpolitik von Schwarz-Grün