Gescheitertes Volksbegehren: Verband fordert neue Lernkultur an Gymnasien

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MÜNCHEN. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) hofft, auf eine grundlegende Reform aus dem gescheiterten Volksbegehren zum G8. Es sei Zeit, die Schule fit für das 21. Jahrhundert zu machen.

Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) fordert eine grundlegende Reform des bayerischen Gymnasiums. «Schüler wurden in den letzten 100 Jahren mehr belehrt, als dass sie gelernt haben», sagte der BLLV-Präsident Klaus Wenzel. Es sei Zeit, die Schule fit für das 21. Jahrhundert zu machen. Deshalb bedauere er das Scheitern des Volksbegehrens für eine Wahlfreiheit zwischen acht- und neunjährigem Gymnasium: «Jetzt könnte der Eindruck entstehen, alles sei in Ordnung und man müsse gar nichts ändern.»

 

Es sei Zeit, vom Anhäufen bloßen Faktenwissens zu einer neuen Lernkultur zu kommen, die auf Diskussion, Reflexion und Anwe

Eingang eines Gymnasiums (Ausschnitt)
Wichtiger als die Länge der Schulzeit sei die Lernkultur an den Gymnasien, befindet der BLLV. Foto: bbroianigo / pixelio.de

ndung setze. Bisher prüfe das Gymnasium vor allem die Leistung des Kurzzeitgedächtnisses, nach dem Motto «Auswendiglernen – Prüfen – Benoten – Vergessen». Eine grundlegende Reform sollte Wenzel zufolge entscheiden, was Schüler heute wirklich wissen müssen und was sie sich selbst an Wissen und Kompetenzen in der Schule aneignen dürfen.

Er hoffe, dass das Kultusministerium das gescheiterte Volksbegehren als Chance verstehe, sich mit einer grundlegenden Reform zu profilieren – und dass dabei die Fehler der G8-Reform nicht wiederholt werden: «Dieses Mal sollte man sich genug Zeit lassen für die Reform – und die Betroffenen zu Beteiligten machen: Lehrer-, Eltern-, Schülervertreter und Wissenschaftler sollten eingebunden werden.» (dpa)

zum Bericht: G8/G9-Volksbegehren – Bayerns Politiker ringen um die Deutungshoheit

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