Studie: Professoren betreuen immer mehr Studierende

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MADEBURG. Wie anderswo auch verzeichnen Sachsen-Anhalts Hochschulen Zulauf. Das ist einerseits erwünscht, andererseits haben sich die Professoren um die wachsende Zahl Wissbegieriger zu kümmern.

Ein Professor in Sachsen-Anhalt hat im Schnitt immer mehr Studierende zu betreuen. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) in Berlin. Betreute 2003 ein Professor noch rechnerisch 11,5 Studenten, so sind es nach den neuesten Zahlen von 2012 inzwischen 13,6. Der bundesweite Durchschnitt liegt fächerübergreifend bei 15,9 Studierenden pro Wissenschaftler.

Allerdings sei das Ergebnis vergleichsweise gut, heißt es in der Studie. Auch der Pressesprecher des Wissenschaftsministeriums, Robin Baake, schätzte die Entwicklung positiv ein: «Das Betreuungsverhältnis hat sich nur durch die angestiegene Studierendenzahl verschlechtert. Das hat nichts mit Einsparungen oder Ähnlichem zu tun.»

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Besonders dramatisch ist die Entwicklung im Bereich der Ingenieurwissenschaften. In den zehn Jahren, die die FiBS-Studie untersuchte, hat sich die Zahl der Studierenden pro Professor hier mehr als verdoppelt – auf zuletzt 23,7. «Um die Jahrtausendwende war das Interesse am Ingenieurwesen gering. Jetzt sind diese Studiengänge jedoch ausgelastet», erklärte Baake die Differenz.

Die Auslastung der Professoren an den Fachhochschulen im Land ist wesentlich höher als an den Universitäten (28,7 zu 10,4 Studierenden), da an den Universitäten mehr geforscht wird, was zusätzliche Stellen erfordert. Diese senken dann den Schnitt.

Positiv ist laut Studie im Ländervergleich die Quote bei den Sprach- und Kulturwissenschaften: Hier betreut jeder Wissenschaftler in Sachsen-Anhalt laut Studie im Schnitt 18 Studierende. Das macht Platz zwei im deutschlandweiten Vergleich hinter Bayern. dpa

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