BERLIN. Wie es scheint, sind Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) hinsichtlich einer besseren Bezahlung der Berliner Grundschullehrer die Hände gebunden. Die Tarifgemeinschaft der Länder lasse eine Besserstellung der Hauptstadtpädagogen nicht zu. Auch beim Länderfinanzausgleich müsse das Land Berlin Einbußen befürchten, wenn Grund- und Sekundarschullehrer die gleiche Bezahlung erhielten.
Berlin kann nach Ansicht von Kollatz-Ahnen Grundschullehrer nicht als einziges Bundesland besserstellen. Eine bessere Bezahlung könne Berlins Stand in den Verhandlungen zum Länderfinanzausgleich gefährden, sagte er im Abgeordnetenhaus. Die Personalausgaben der stark verschuldeten Länder seien zentrale Kritikpunkte in diesen Gesprächen. Wenn Grundschul- und Sekundarschullehrer gleich bezahlt würden, wie die Lehrergewerkschaft GEW fordert, kämen auf das Land 60 Millionen Euro Kosten pro Jahr zu.

Kollatz-Ahnen hatte am Mittwoch mit der GEW über ihre Forderungen gesprochen. Unter anderem ging es um die Forderung nach gleicher Bezahlung von angestellten und verbeamteten Lehrern, die nach Einschätzung des Senators nicht vom Land, sondern nur in der Tarifgemeinschaft der Länder geregelt werden kann. Danach rief die Gewerkschaft die angestellten Lehrer für den 20. und 21. Juni erneut zu Warnstreiks auf.
Die Bezahlung der Grundschullehrer könne voraussichtlich außerhalb der Ländertarifverträge geregelt werden, sagte Kollatz-Ahnen. (dpa)