Eisenmann will Schulpsychologen-Stellen doch nicht streichen

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STUTTGART. Nach heftiger Kritik an bekannt gewordenen Streichungsplänen, will Baden-Württembergs Schulministerin Susanne Eisenmann nun doch die 28 Stellen von Schulpsychologen an den staatlichen Schulämtern erhalten. Schon jetzt ist rund jede vierte Stelle an den schulpsychologischen Beratungsstellen im Land nicht besetzt.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sieht von Stellenstreichungen bei den Schulpsychologen ab. Da diese Experten wichtig seien für Krisenprävention und -bearbeitung, würden 28 Stellen bei den staatlichen Schulämtern, deren Wegfall erwogen worden sei, gesichert, teilte eine Sprecherin der Politikerin mit. Die Mittel müssten an anderer Stelle eingespart werden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Verband der Schulpsychologen hatten angesichts jüngster Gewalttaten Heranwachsender vor Einsparungen gewarnt.

Muss nach heftiger Kritik nun an anderer Stelle sparen: Baden-Württembergs Kulstusministerin Susanne Eisenmann. Foto: Landeshauptstadt Stuttgart / flickr (CC BY-NC 2.0)
Muss nach heftiger Kritik nun an anderer Stelle sparen: Baden-Württembergs Kulstusministerin Susanne Eisenmann. Foto: Landeshauptstadt Stuttgart / flickr (CC BY-NC 2.0)

Nach dem Amoklauf eines Schülers in Winnenden mit 16 Toten hatte die Zahl der Schulpsychologen an den Beratungsstellen im Südwesten auf 194 erhöht werden sollen. An den 29 Beratungsstellen seien aber derzeit nur 144 davon besetzt, hatte GEW-Landeschefin Doro Moritz kritisiert. Grund seien Elternzeit, Krankheit oder Weiterbildung von Kollegen. Vertretungen seien schwer zu organisieren.

Die CDU-Fraktion begrüßte das Umdenken im Ministerium. Die ehemalige CDU-Obfrau im Sonderausschuss Winnenden Sabine Kurtz sagte, die Schulpsychologie trage dazu bei, einen Amoklauf an den Schulen im Land unwahrscheinlicher zu machen. Schulpsychologen seien in kritischen Situationen kompetente Ansprechpartner und hilfreiche Wegweiser. Große Herausforderungen kämen auf die Schulen auch durch Flüchtlingskinder mit belastenden seelischen Verletzungen zu. (dpa)

• zum Bericht: Trotz Flüchtlingskindern und wachsenden Problemen mit Gewalt: Ministerium will bei Schulpsychologen sparen – Empörung

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