HANNOVER. Niedersachsens Grüne wollen bei einer Wiederwahl die Investitionen in die Bildung ausbauen und den Schulen mehr Gestaltungsräume geben.
Bei der Vorstellung des schulpolitischen Programms ihrer Partei erklärte Spitzenkandidatin Anja Piel in Hannover, ihre Pläne bei den Themen Ganztagsschulen und Inklusion seien der Gegenentwurf zu denen von CDU und FDP. «Wir werden große Investitionen in die Bildung tätigen müssen», sagte Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić (Grüne). Das sei auch bei möglichen Koalitionsverhandlungen mehrheitsfähig, so Piel.

Zu den Forderungen gehören eine deutliche Aufstockung von Lehramtsstudienplätzen, eine Weiterentwicklung der Inklusion sowie eine bessere Besoldung für Grundschullehrer. Im Kampf gegen den Lehrermangel sollen auch Hürden für Quereinsteiger abgebaut und ausländische pädagogische Qualifikationen schneller anerkannt werden. Neben einem Ausbau des Angebots beim Schulessen wollen die Grünen im Falle einer erneuten Regierungsbeteiligung zudem 1000 zusätzliche pädagogische Fachkräfte an 1000 Schulen einstellen. Die Schulen benötigten zudem weniger Erlasse und mehr Spielräume für die Entfaltung eigener Ideen und Konzepte, sagte Heinen-Kljajić. (dpa)
Die Grünen wollen offensichtlich die Arbeitsbelastung der Dezernate auf Kosten einer höheren (unbezahlten) Belastung der Lehrkräfte durchsetzen. Das ist nämlich die Folge der Aussage “Die Schulen benötigten zudem weniger Erlasse und mehr Spielräume für die Entfaltung eigener Ideen und Konzepte.”. Gerade bei alle Schulen im Land angehenden Dingen wie Abschlüsse, Inklusion, Digitalisierung sind einheitliche Anweisungen notwendig. Deren Erfüllung würde im Gegensatz zu dem Süppchen, das jede Schule für sich mit den vorhandenen finanziellen Möglichkeiten kocht, erheblich mehr Geld kosten.
ZITAT: “Die Schulen benötigten zudem weniger Erlasse und mehr Spielräume für die Entfaltung eigener Ideen und Konzepte, sagte Heinen-Kljajić. (dpa)”
Das finde ich eigentlich gut. Ich bin ein Anhänger von mehr Selbstständigkeit für die Schulen (innerhalb eines klaren, aber weiten Rahmens). Natürlich wäre es mir am liebsten, wenn alle Lehrer und Schulen so arbeiten, wie ich es gut und richtig finde, aber ich erkenne an, dass andere anders denken und man in einer freiheitlichen Gesellschaft nicht “zu ihrem Glück zwingen” kann. Deshalb finde ich es dann gut, wenn innerhalb eines klaren, aber weiten Rahmens wie gesagt ein Freiraum besteht, in dem sich Lehrer und Schulen ausprobieren können und dann kann man sich die Ergebnisse anschauen und daraus lernen.