Deutschland sucht Lehrer: Quereinsteiger sind willkommen

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Die Lage ist ernst. In Deutschland herrscht ein akuter Lehrermangel. Damit das nicht so bleibt, gibt es jetzt auch die Möglichkeit, als Quereinsteiger aktiv zu werden. Heutzutage muss der Weg in den Lehrerberuf nicht zwangsweise mit einem Lehramtsstudium einhergehen.

Vielerorts mangelt es an ausgebildeten Lehrkräften. Der Deutsche Lehrerverband sprach jüngst davon, dass in Deutschland fast 40.000 Pädagogen fehlen. Besonders stark fällt dies in Berlins Brennpunkt-Schulen auf. In Deutschlands Hauptstadt hat man den Lehrerberuf deswegen jetzt auch für Quereinsteiger geöffnet. Auch andere Bundesländer wollen diesem Beispiel folgen. Um dem Lehrermangel in Niedersachsen schrittweise begegnen zu können, soll das Berufsfeld insgesamt attraktiver gestaltet werden.

Lehramtsstudium nicht mehr zwingend erforderlich

Um Schüler unterrichten zu können, ist in der Regel ein lehramtsbezogenes Studium erforderlich. Mittlerweile ist vielerorts aber auch ein Quereinstieg ohne abgeschlossenes Lehramtsstudium möglich. Um den Quereinstieg Lehrer zu schaffen, muss man natürlich trotzdem einige Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören zunächst die persönlichen Voraussetzungen, wie der Wunsch, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten und sein Wissen weitergeben zu wollen.

Sie besitzen ein mit einem Master, einem Magister oder einem Diplom abgeschlossenes Studium an einer Universität, einer Kunst- oder einer Fachhochschule? Perfekt, dann erfüllen Sie die formalen Voraussetzungen, um als Quereinsteiger im Lehrerberuf Fuß zu fassen. Oder können Sie einen ausländischen Hochschulabschluss nachweisen? Auch dann können Sie als Lehrer arbeiten. Sofern Sie kein deutscher Muttersprachler sind, brauchen Sie in diesem Fall noch Deutschkenntnisse auf dem Niveau C1.

Damit der Quereinstieg gelingt, muss nach Einstellungsbeginn eine dreimonatige Einstiegsfortbildung absolviert werden. Während dieses Zeitraums stehen Ihnen erfahrene Lehrer und Mentoren zur Seite. Danach erwartet Sie eine berufsbegleitende Phase der Qualifizierung. So können fehlende pädagogische und fachliche Kompetenzen ausgeglichen werden. Ob die nachgewiesenen Studienleistungen ausreichen, damit der Quereinstieg als Lehrer gelingt, muss im Einzelfall von der dem jeweiligen Bundesland übergeordneten Bildungsagentur geprüft werden.

Aktiv werden mit einem Vorbereitungskurs

Wer selbst aktiv werden möchte, kann dies über einen Vorbereitungskurs tun. Mit einem solchen Weiterbildungsangebot kann man sich auf den Quereinstieg als Lehrer vorbereiten. Die Teilnehmer erhalten bei einem zertifizierten Kurs umfassenden Einblick in den Berufsalltag des Lehrers. Die meisten Kurse dauern mehrere Monate und unterstützen Quereinsteiger dabei, sich bereits vor Beginn der unterrichtsbezogenen Fortbildung im System Schule zurechtzufinden. Dies gelingt durch Methodik und Didaktik ebenso wie durch das Erlernen eines adäquaten Umgangs mit Schülern und Kollegen.
Möchte man die Kurskosten nicht alleine tragen, kann man auf verschiedene Fördermöglichkeiten zurückgreifen, darunter Bildungsgutschein, Beförderungsdienst (BFD) der Bundeswehr und Deutsche Rentenversicherung Bund.

Ein solcher Kurs dauert 121 Tage und findet mehrmals im Jahr an über 200 Standorten statt. Der nächstmögliche Beginn ist der 14.08.2019. Damit während des Vorbereitungskurses individuell auf die einzelnen Teilnehmer eingegangen werden kann, liegt die Teilnehmerzahl in der Regel bei 10 bis 16, jedoch maximal bei 25. Der mit einem WBS-Zertifikat abschließende Kurs findet immer montags bis freitags von 8.00 bis 16.00 Uhr statt.

Um werdende Lehrer optimal auf ihren Berufsalltag vorzubereiten, werden alle wichtigen Themen angesprochen. Der Kurs splittet sich hierfür in mehrere Teilbereiche auf. Diese sind:

  • Einführung in das Online-Lernformat: 1 Tag
  • Einführung in den Lehrerberuf: 20 Tage
  • Vom guten Unterricht zum guten Lehrer: 20 Tage
  • Unterrichten in der Praxis: 20 Tage
  • Unterricht vorbereiten: 20 Tage
  • Leistungen bewerten: 10 Tage
  • Gelassenheit und Achtsamkeit als Lehrer/in: 10 Tage
  • Herausforderungen im Schulalltag: 20 Tage

Der Kurs findet immer von montags bis freitags von 8.00 bis 16.00 Uhr statt. Allerdings unterscheidet sich die WBS Trainingsmethode von herkömmlichen. Dank des WBS LearnSpace 3D wird eine interaktive Lernumgebung geschaffen, ohne dass der Teilnehmer direkt vor Ort sein muss. Mit einem personalisierten Avatar bewegt sich der Teilnehmer durch die virtuelle Lernumgebung und erwirbt so nicht nur fachliche Kompetenzen. Ganz automatisch werden auch digitale Kompetenzen erworben. Zudem besteht durch die permanente Live-Verbindung via Headset mit Trainern und anderen Kursteilnehmern Interaktionsmöglichkeiten. Fragen stellen, gemeinsam diskutieren und aktiv am Unterricht teilnehmen gelingt so ohne Anwesenheit am Schulungsort.

Nähere Informationen gibt es unter www.wbstraining.de

WBS TRAINING AG
Lorenzweg 5
12099 Berlin
Telefon: 030 695450400
Fax: 030 695450408
E-Mail: kontakt@wbstraining.de
kostenlose Beratung: 0800 – 927 927 9
Web: wbstraining.de

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Krokodilstreichler
4 Jahre zuvor

Es gibt keinen Lehrermangel, sonst würde man aufhören, Referendare auf Wartelisten zu setzen statt sie sofort einzustellen. Das trifft sogar welche mit Mathe als Fach. Und die Entlasserei in den Sommerferien muss aufhören, Hubertus Heil hat diese Praxis aktuell erst auf BR (Bayerischer Rundfunk) kritisiert.

Palim
4 Jahre zuvor

Das können Sie ja dann mal den Kolleginnen und Kollegen erklären
– die 6 Wochen vor Schuljahresbeginn und am Anfang der jetzt beginnenden Sommerferien noch auf die Besetzung von Stellen warten und nicht wissen, wie sie die Klassenleitungen vergeben sollen
– die abgeordnet werden in dem Wissen, dass an ihrer Stammschule diverse Stunden ausfallen werden, weil die Abordnungsverfügung dort eine schlechtere Versorgung bewirkt, um an anderen Schulen einen einigermaßen erträglichen Wert zu schaffen

In Nds. sind selbst Stellen mit D-beliebig und Ma-beliebig bisher unbesetzt. Da darf sich gerne bewerben, wer mit dem Referendariat fertig ist und meint, zu lange in einer Warteschleife zu hängen.

Hier geht man am Tag nach der Prüfung und noch vor dem offiziellen Ende des Referendariats in den Vertretungsunterricht und anschließend auf eine Stelle der eigenen Wahl.

Wenn das kein Lehrermangel sein soll, bin ich auf die Erläuterung gespannt, was es dann ist.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor

Ja, Seiteneinsteiger sind willkommen. Wer fachrelevant studiert hat, hat das nötige Grundwissen und vor allem die Fähigkeit, sich Wissen und Fertigkeiten selbstständig anzueignen. Das musst du im Lehrerberuf können, denn du musst oft fachfremd unterrichten. Methodik, Didaktik und Pädagogik fehlen allerdings, die muss man berufsbegleitend, idealerweise vorher noch erwerben (Referendariat!).

Bei Weiterbildungen, die nicht von den KuMins angeboten werden, muss man vorsichtig sein. Es kann sein, dass das nicht anerkannt wird. Umsonst war es dann trotzdem nicht, denn man hat ja was gelernt, aber evtl. muss man dann trotzdem noch die Ausbildung durch die Schulbehörden absolvieren.

Jerome
10 Monate zuvor

Persönlich bin ich gerade dabei, meine Anerkennung zu erneuern. Es ist ein langer Weg.

Ich komme aus Frankreich, also dem ersten europäischen Land neben Deutschland. und das Ministerium fragt mich nach meinem CAPES.

Ich muss erklären, was der CAPES ist. Es ist kein Diplom, sondern ein Auswahlverfahren, um Beamter zu werden. Um zu diesem Auswahlverfahren zugelassen zu werden, braucht man einen Masterabschluss. Es gibt also kein Studium, das zusätzlich zum Master absolviert werden muss.

Ehrlich gesagt, bin ich zu meiner Frau nach Deutschland gekommen.
Es ist ein sozialer Selbstmord, seine Karriere als Beamter zu beenden, um zu seiner deutschen Frau zu ziehen. Außerdem gibt es in meinem Fall keinen CAPES für Französisch als Fremdsprache, obwohl mein Master dem Schulsystem gewidmet ist.

Sagen Sie mir nicht, dass Deutschland das französische Schulsystem nicht anerkennt.
Ich finde das beschämend.

Außerdem spreche ich sehr gut Deutsch, und dass man ein C1-Diplom in Deutsch haben muss, um Französisch zu unterrichten, ist ziemlich seltsam. Es gibt kein Interesse daran.

Aber ich denke, dass Deutschland versucht, die Einwanderung von Lehrern zu regulieren und aus diesem Grund unüberwindbare Barrieren errichtet.

Und das wird natürlich auch weiterhin so bleiben.