Schule führen in Krisenzeiten wie Corona – Erste Sommerakademie für Schulleitungen in Bad Boll

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BAD BOLL. Was bedeutet Führung in der Schule – gerade in Krisenzeiten? Welche Herausforderungen sind damit verbunden? Und wie qualifiziert man Führungspersönlichkeiten im System Schule? Das waren Themen der ersten Sommerakademie für Schulleitungen in Baden-Württemberg, veranstaltet vom Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) und der Heraeus Bildungsstiftung. Rund 50 Schulleiterinnen und Schulleiter kamen in Bad Boll zusammen, um sich fit zu machen für das neue Schuljahr, um Inspirationen zu sammeln und Netzwerke zu etablieren.

Rund 50 Schulleitungen kamen in Bad Boll zusammen. Foto: Heraeus Bildungsstiftung

Ministerialdirektor Michael Föll eröffnete die Veranstaltung und wies auf den Stellenwert von Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung für Schulleitungen hin. Die Vorstandsvorsitzende der Heraeus Bildungsstiftung Dr. h.c. Beate Heraeus stellte insbesondere die Bedeutung von Grundschulen für die Demokratiebildung in Deutschland in ihrer Keynote heraus und zeigte sich beeindruckt vom Engagement und Einsatz der Führungspersönlichkeiten an Schulen. Der Präsident des ZSL, Dr. Thomas Riecke-Baulecke, machte deutlich, wie zentral die Weiterbildung und die Vernetzung von Schulleitungen ist: „Fachliches Lernen kann man teilweise digitalisieren, werteorientiertes Führen braucht hingegen den persönlichen Austausch“, so der Präsident. „Auch im digitalen Zeitalter bleibt zentral, Unterrichtsqualität ins Zentrum der Führungstätigkeit zu stellen“.

Mut zum ethikorientierten und zugleich auch agilen Führen

Im Eröffnungsvortrag machte der Arbeits- und Organisationspsychologe Prof. Dr. Peter Fischer von der Universität Regensburg den teilnehmenden Schulleiter/-innen Mut zum ethikorientierten und zugleich auch agilen Führen in schwierigen Zeiten und sprach zu „Trial and Error – agiles Handeln als heutiges Führungsprinzip für Schulen auf dem Weg in die digitale Zeit“. Fehler dürfe und müsse man machen, sie seien wichtig für neue Erkenntnisse, und man müsse lernen, Fehler auszuhalten.

Die anschließenden Konferenztage boten zahlreiche Workshops zu relevanten Kommunikations- und Managementtechniken – Wie manage ich erfolgreiche Konferenzen? Wie führe ich kritische Gespräche? – sowie zu Digitalisierung als Führungsaufgabe und „Entwicklungsmotor“ an Schulen.

„Schulleitungen sind die Schlüsselpersonen für die Sicherung und Entwicklung der Schulqualität.“ Foto: Heraeus Bildungsstiftung

ZSL-Präsident Dr. Riecke-Baulecke stand für aktuelle Fragen und Anliegen der Schulleiter/-innen bereit und betonte sein auch zukünftiges Engagement für die Qualifikation von Schulleitungen in den Bereichen Schul-, Personal – und Unterrichtsentwicklung in Zeiten der Digitalisierung: „Schulleitungen sind die Schlüsselpersonen für die Sicherung und Entwicklung der Schulqualität. Es gilt im Dialog mit den Schulleitungen die Fortbildung in Baden-Württemberg weiterzuentwickeln. Ein wichtiger Schwerpunkt wird die Sicherung von Basiskompetenzen der Schülerinnen und Schüler sein, wofür das ZSL langfristig angelegte Fortbildungen nach dem Konzept des Blended-Learnings, einer Mischung von Präsenz- und Onlineveranstaltungen, anbieten wird.“

„Ich konnte viel Neues mitnehmen, habe mein Netzwerk erweitert und gehe motiviert und gestärkt ins neue Schuljahr“, so einer der Teilnehmer zum Ende der Sommerakademie.

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