COVID-19 in der Schule: Warum ein Klassenraum ohne Lüftungsanlage nicht akzeptabel ist

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Lüften, lüften, lüften lautet das Gebot der Stunde. Aerosol- und damit potenziell virenbelastete Luft raus, frische Luft rein: So minimiert man das Ansteckungsrisiko in geschlossenen Räumen. Für Klassenräume bedeutet das: Mindestens alle 20 Minuten zwei gegenüberliegende Fenster für mindestens fünf Minuten weit öffnen. Das ist organisatorisch anspruchsvoll und erfordert ein sehr hohes Maß an Disziplin. Ganz abgesehen davon bedeuten geöffnete Fenster bei niedrigen Außentemperaturen einen massiven Wärmeenergieverlust, Staubeintrag und häufig Lärmbelästigung, beispielsweise von der Straße.

Während nun eine technische Lösung für alle diese dieser Probleme, nämlich Lüftungsanlagen, in modernen Bürogebäuden längst Standard sind und auch in Wohngebäuden immer häufiger eingesetzt werden, fehlen sie ausgerechnet da, wo sie täglich dringend gebraucht werden: in Schulgebäuden. Nicht zu fassen, dass in den meisten deutschen Schulen aktuell Schüler mit Decken und Daunenjacke im Unterricht sitzen – wegen der improvisierten Corona-Schutzmaßnahme „Lüftung“ bei geöffneten Fenstern.

Lüftungsanlagen können in jedem Klassenzimmer mit Außenwand relativ einfach nachgerüstet werden. Dabei bieten sie viel mehr Vorteile als „nur“ das Infektionsrisiko zu senken: auch einer zu hohen CO2-Konzentration im Raum und so dadurch verursachten gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsmangel wird dank der Frischluft entgegengewirkt. Die Kosten für ein Lüftungsgerät liegen inklusive Installation bei unter 8.000, – Euro pro Raum. Dabei darf nicht vergessen werden, dass dank der Wärmerückgewinnung die Heizkosten in den Folgejahren deutlich gesenkt werden.

Luft austauschen oder filtern?

Diskutiert werden aktuell Umluftanlagen, die die Aerosole aus der Umluft filtern. Deren Preis liegt bei rund 3.000, – Euro pro Raum. Zwar wird so tatsächlich das Infektionsrisiko verringert – allerdings nicht so zuverlässig wie bei einem „richtigen“ Luftaustausch durch eine Lüftungsanlage. Und alle genannten Zusatzvorteile einer echten Lüftungsanlage können diese „Luftwäscher“ ohnehin nicht bieten.

Die Frage ist also: Was sind uns unsere Kinder wert? Lüftungsgeräte in Schulklassen sind schon ohne Corona absolut sinnvoll. Angesichts der aktuellen Pandemie werden sie umso wichtiger – und die für eine Nachrüstung notwendigen Investitionen sind gut angelegtes Geld. Es braucht deshalb schnellstmöglich entsprechende Förderpakete der Bundesregierung und der Bundesländer, die nicht nur Nothilfe für eine kurzfristige halbherzige Lösung bereitstellt, die nach der Pandemie wieder obsolet wird. Vielmehr sollte im Interesse der Schüler, Lehrer und Eltern eine langfristig nachhaltige Lösung angestrebt werden: die Nachrüstung mit automatischen Lüftungsanlagen, die für einen sicheren Luftwechsel sorgen und gleichzeitig Energie dank Wärmerückgewinnung sparen.

Mehr Infos: www.stiebel-eltron.de/schullueftung

Dr. Kai Schiefelbein (links) und Dr. Nicholas Matten, Geschäftsführer STIEBEL ELTRON

Eine Meldung der
STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG
Dr.-Stiebel-Straße 33
37603 Holzminden
Telefon: 0 55 31 – 702 95 800
Telefax: 0 55 31 – 702 95 106
E-Mail: schullueftung@stiebel-eltron.de

 

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Sharon
3 Jahre zuvor

„Was uns unsere Kinder wert sind?“ Die Frage hat die Hamburger Schulbehörde doch schon beantwortet: 400 Euro. Nicht pro Kind, sondern Klasse. Das reicht dann wohl eher nur für die viel beschworenen Decken …

Frau M.
3 Jahre zuvor

3000€ oder gar 5000€ pro Raum werden die Bundesländer niemals zahlen. Da kann ich noch so viel bitten und betteln oder mit überzeugenden Argumenten kommen.
Wie wäre es, wenn die Hestellerfirmen, hier STIEBEL ELTRON, die Luftwäscher etc. günstiger anbieteten. Vor der Pandemie kosteten diese einen Bruchteil dessen, was sie nun kosten. Im Zuge der Gesundheit für alle, könnten diese Firmen vielleicht auf einen Teil ihrer Gewinnmargen bzw. anschließender auszuschüttender Devisenden verzichten.
Aber das sind alles Träume, während wir Lehrer und Schüler weiter in übervollen (weil Klassen ständig aufgeteilt werden) Klassenräumen hocken und gestresst frieren.

Achim
3 Jahre zuvor
Antwortet  Frau M.

Warum sollte die Hersteller und damit die Mitarbeiter auf ihren verdienten Lohn verzichten? Ich denke sie würden es sogar freiwillig machen, wenn die Lehrer auch auf einen Teil des ihren verzichten würden. Denn sie Arbeiten auch in besagten Räumlichkeiten. Und im weiteren könnten sich die Lehrer auch an Lüftungsanlagen für weniger priveligierte Firmen beteiligen, die dafür kein Geld haben, und nicht ständig in allen Medien rumjammern. Denn dort arbeiten vielleicht auch Eltern deren Kinder bei diesen Lehrern den Unterricht besuchen. Wie wäre das? Dann würde ein Teil Gerechtigkeit hergestellt.

Katinka26
3 Jahre zuvor

Wenn Corona unser Leben möglicherweise noch jahrelang weiter einschränken soll, inkl. des Schulbetriebes, sehe ich langsam keine andere Lösung als Luftfilter!?
So kann es doch nicht weiter gehen!?

Irgendwann wird bei den steigenden Zahlen wieder das sog. Distanzlernen kommen (was meiner Erfahrung nach mehr schlecht als recht funktioniert), dann heißt es, wir sollen Druck rausnehmen, weniger Noten machen, den Lehrplan kürzen, großzügig sein beim Versetzen am Schuljahresende… Nächstes und übernächstes Jahr dann auch wieder? Wo soll das hinführen? Wie sollen die Kinder später im Berufsleben zurechtkommen?

Es muss auf Dauer eine andere Lösung her, entweder Schnelltests für alle, die morgens gemacht werden, Luftfilteranlagen oder irgendwas, was den Präsenzunterricht dauerhaft sicherstellt. Alles andere ist langfristig nicht machbar.

Susanne
3 Jahre zuvor

Überall dasselbe, an den Kindern, unserer Zukunft, wirkt gespart ohne Ende. Alles wird kaputt und krank gespart. Und im Ernstfall ist dann für die, die alles erwirtschaften oder erwirtschaftet haben nichts mehr da.

Das schmälert ehrlich gesagt meinen Glauben an die Gefährlichkeit des Viruses. Wäre dieser so heftig, sollte die Gesundheit doch an allererster Stelle stehen.

Manuela Klatt
3 Jahre zuvor
Antwortet  Susanne

Die Gefährlichkeit des Virus kann man sehen, wenn man sich auch mal die Reportagen über die auf den Intensivstationen Behandelten ansieht und sich anhört, was behandelnde Ärzte berichten.
Da es aber nicht alle gleich schwer oder schlimm trifft, ist es allzu leicht, die Gafaht zu leugnen, oder zumindest zu verharmlosen.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

„Während nun eine technische Lösung für alle diese dieser Probleme, nämlich Lüftungsanlagen, in modernen Bürogebäuden längst Standard sind und auch in Wohngebäuden immer häufiger eingesetzt werden, fehlen sie ausgerechnet da, wo sie täglich dringend gebraucht werden: in Schulgebäuden.“ Wir sparen dadurch eine knappe Milliarde Euro an Anschaffungskosten ein, wenn es keine Lüftungsanlagen für die Schulen gibt – versus 200 Milliarden, die als Wirtschaftshilfen ausgegeben werden. Eltern sind auch Steuerzahlen und haben ein Recht darauf, dass ihre Steuern dem Wohl ihrer Kinder zugute kommen!

Christian Schmidt
3 Jahre zuvor

„Mindestens alle 20 Minuten für 5 Minuten lüften. Das ist organisatorisch anspruchsvoll“ Entschuldigung, aber was daran ist bitte anspruchsvoll? Ich sag den Schülern alle 20 bzw 25min halt, dass sie die Fenster aufmachen müssen. Fertig…

Adiemus
3 Jahre zuvor

Das machen Sie mal mit Grundschülern.
Eine solch gestörte Unterrichtsatmosphäre beeinträchtigt das konzentrierte Arbeiten erheblich.
Und wie sieht es mit der Beziehungsarbeit aus???
Je jünger die Kinder, umso deutlicher ist die WICHTIGKEIT der Beziehungsarbeit für das nachhaltige Lernen.
Beziehungsaufbau in einer derart gestörten Lernumgebung ist fast nicht möglich.
Ich bin zutiefst getroffen und traurig über diesen elenden Zustand, der sich scheinbar noch zuspitzen wird.
Das Schulsystem wird wohl „an die Wand fahren müssen“, so wie das schon lange prognostiziert wird. Und dann können wir nur auf eine kreative und am Menschen orientierte „Auferstehung“ hoffen!!!

Andreas
3 Jahre zuvor

In einem früheren Kommentar merkte ich an, dass die Arbeitsschutzvorschriften der BGs und DGUV an Schulen von den Lehrern nicht beachtet werden. Darauf erhielt ich viele sehr deutlich formulierte Antworten, dass diese an Schulen und für Lehrer nicht gelten. Bei einem Besuch von Lehrern in unserem Ausbildungszentrum fiel den Lehrern zur Verschrottung bereitgestellte Recht neue Säulenbohrmaschinen auf. Sie fragten ob die Schule diese Maschinen haben darf. Ich entgegnete, dass die Maschinen den Sicherheitsvorgaben nicht mehr genügen und eine Umrüstung mit anschließender TÜV-Abnahme unwirtschaftlich wäre. Antwort der Lehrer: Das ist egal, die sind nur für Schüler. Also, was soll man sich bei so viel Verantwortungsbewusstsein denken? Sollte ich diese Maschinen rausgeben wäre ich mitschuldig bei einem Unfall. Genauso wird mit der jährlichen Prüfung von ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln verfahren, alles Fehlanzeige, selbst bei privaten in der Schule benutzten Geräten. Ein Beispiel: private Handyladegeräte, woanders gibt es die Kündigung bei Stromdiebstahl. Was gilt nun für Lehrer? Oder werden sich hier auch wieder nur die Rosinen rausgepickt und bei einem Unfall die Verantwortung an den Spender weitergereicht. Seit dem ist bei mir Vorsicht angesagt, wenn Besprechungen mit Lehrern stattfinden.