„Wir können nicht glauben, dass Sie wirklich Schulöffnungen angeordnet haben“

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DÜSSELDORF. Ein Brief von Eltern – darunter auch etliche Lehrkräfte – an die nordrhein-westfälische Landesregierung sorgt aktuell für Wirbel im Netz. In dem Schreiben, das auch alle Abgeordneten des Landtags in Düsseldorf erhalten haben, fordern Bürgerinnen und Bürger einen besseren Schutz für Kinder, Jugendliche und ihre Familien in der Corona-Pandemie. Die Entscheidung, in der aktuellen dritten Welle die Schulen für den Wechselunterricht zu öffnen, „halten wir für unverantwortlich und können nicht glauben, dass Sie wirklich diese Anordnung getroffen haben“. Wir dokumentieren den lesenswerten Text in Auszügen. 

„Wir sind entsetzt“: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) auf einer Pressekonferenz Ende März. Foto: Land NRW

Für Schutz von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in der Corona-Pandemie

Bonn, 14. April 2021

„Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Laschet, sehr geehrter Herr Minister Dr. Stamp, sehr geehrte Frau Ministerin Gebauer, sehr geehrter Herr Minister Laumann,

(…)

Die Politik beteuert immer wieder, dass sie vorsichtig und den Infektionsschutz beachtend agiert. Wir möchten das sehr gerne glauben. Wir sehen allerdings mit großer Sorge die gerade in den Altersklassen der Kitakinder und Schüler:innen dramatisch steigenden Infektionszahlen [1] und die überquellenden Intensivstationen, in denen nun nicht mehr die Generation der Großeltern, sondern die der Eltern mit schweren Covid-19-Verläufen liegt. Von diesen Patienten werden fast 50% sterben. In den USA haben bislang 40.000 Kinder mindestens ein Elternteil an Covid-19 verloren [2], in Frankreich verloren an einer Schule 20 Kinder einen Elternteil. [3]

Der Besuch von Kita und Schule wird von Voraussetzungen abhängig gemacht, die dem aktuellen Infektionsgeschehen nicht im Ansatz entsprechen, v. a. hinsichtlich der VOC B.1.1.7, die inzwischen 88% der Infektionen in Deutschland ausmacht und sowohl infektiöser als auch pathogener ist, d. h. sich schneller verbreitet und kränker macht.

Wechselunterricht in Schulen soll stattfinden, wenn die AHA+L-Regeln umgesetzt werden, im Besonderen ein Abstand von 1,5m eingehalten werden kann, die Hände gewaschen/desinfiziert werden, ein MNS getragen und alle 20 Minuten gelüftet wird. Neu hinzu kam vor den Osterferien das Testen der Kinder mit einem Schnelltest in der Schule. Geplant ist, Schüler:innen zukünftig 2x pro Woche zu testen – die Testsituation in der Klasse unter Abnahme des MNS ist dabei völlig unzumutbar, wie zahlreiche Berichte von Lehrern und Eltern deutlich machen.

Diese verschiedenen Maßnahmen sollen der Sicherheit vor einer Corona-Infektion dienen. Sie reichen aber wissenschaftlichen Experten nach nicht aus. Bspw. stellen Aerosolforscher anschaulich dar, wie sich Aerosole in Klassenräumen verbreiten und sich somit auch Viren schnell und effektiv zwischen den Personen im Raum bewegen. Dieser bekannten Gesundheitsgefahr wird mit keiner der o.g. Maßnahmen Rechnung getragen. Auch das Lüften kann einen gegenteiligen Effekt haben, wenn „falsch“ gelüftet wird und Aerosole nicht abgeleitet, sondern nur im Raum verteilt werden und damit die Infektionsgefahr deutlich erhöhen und erweitern. Ein Gesundheitsrisiko, wie es das SARS-Cov-2-Virus darstellt, ist mit keinem bislang bekannten Risiko für Kinder und ihre Familie zu vergleichen und darf keinesfalls unterschätzt werden. Keine andere Infektionskrankheit, der Kinder und ihre Familien in Schulen und Kitas ausgesetzt sein könnten, füllt in gleichem Maße die Intensivstationen und hinterlässt so viele Langzeiterkrankte und Multiorgangeschädigte. Dem muss jede politische Maßnahme Rechnung tragen. Covid-19 ist neu und die langfristigen Auswirkungen auf Menschen, Gesundheitssystem und Gesellschaft können nach einem Jahr Pandemie noch lange nicht beurteilt werden.

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass auch für Kinder ab 12 Jahren ein Impfstoff entwickelt ist

Die Wissenschaft hat in Rekordzeit eine Impfung gegen Covid-19 entwickelt, es stehen weltweit mehrere Impfstoffe zur Verfügung und Länder, in denen der Impffortschritt weit gediehen ist, zeigen Hoffnung auf Beendigung der Pandemie machende Effekte in der Gesundheit der Bevölkerung. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass auch für Kinder ab 12 Jahren ein Impfstoff entwickelt ist. Das ist für Eltern eine große hoffnungsvolle Erwartung.

Allerdings liegt in Deutschland die Impfquote der Erstimpfung erst bei gut 16%, viele Impfberechtigte der Risikogruppe 1 und Pflegepersonal konnten geimpft werden, auch Lehrer und Erzieher haben – laut Minister Dr. Stamp – ein Impfangebot bekommen. Wir stellen aber fest, dass bei Weitem nicht alle Personen des Bildungssektors schon geimpft werden konnten –  ein Angebot allein reicht nicht aus, die Impfung muss auch erfolgen. Ein optimaler Impfschutz ist zudem erst nach Verabreichung beider Impfdosen zu erwarten. Das bedeutet, dass geimpfte Lehrer:innen erst 14 Tage nach der zweiten Impfdosis ausreichend geschützt sind. Ein Einsatz im Präsenzunterricht vor dieser Frist gefährdet das pädagogische Personal wissentlich und ist auch aus unserer Elternsicht nicht zumutbar.

Der Infektionsschutz an Schulen und Kitas mit einer Impfung des pädagogischen Personals ist nur eine Seite der Medaille. Die Kehrseite ist die noch nicht mögliche Impfung der Kinder und die in weiten Teilen noch nicht erfolgte Impfung der Eltern und Familienangehörigen. Schule entspricht erst dann einem pandemieangepassten sicheren Ort des Lernens und Lehrens und der kindlichen Lebenswelt, wenn alle am Bildungsgeschehen Beteiligte und ihre Angehörigen ein realisierbares Impfangebot erhalten haben.

Wir sind sehr besorgt über diese Entwicklungen! Wir sagen Nein zu den chaotischen Schulöffnungs- und Schließszenarien, weil der Infektionsschutz besonders hinsichtlich der über 50% infektiöseren Variante B.1.1.7 NICHT ausreicht. Wir sagen Nein zu Präsenzunterricht und -betreuung, solange Lehrer:innen, Erzieher:innen, Betreuer:innen und Schulbegleiter:innen nicht ausreichend geimpft sind! Wir sagen Nein zu Präsenzbetrieb, solange Eltern und Angehörige nicht geimpft sind!

Die pathogenen Folgen einer SARS-Cov-2-Infektion trifft Kinder im Verhältnis seltener und weniger schwer, darüber sind sich Wissenschaftler einig und darüber sind alle Eltern mehr als froh. Schwere oder tödliche Verläufe sowie bedrohliche Langzeitfolgen wie das Postvirale Entzündungssyndrom (PIMS) treten auf, sind aber vergleichsweise selten.

(…)

Ganz besonders schwer trifft es Kinder von Risikopatienten und Kinder, die von einem Elternteil allein großgezogen werden

Viel größer sind die Folgen der Pandemie für die Kinder allerdings durch Infektion ihrer Eltern und Angehörigen, durch deren mögliche Langzeiterkrankung und Tod. (…) Kinder sind dann besonders betroffen, wenn aufgrund der hohen Infektiosität des Virus beide Eltern erkranken und die Sorge um ihre Kinder nicht mehr wahrnehmen können. Ganz besonders schwer trifft dies Kinder von Risikopatienten und Kinder, die von einem Elternteil allein großgezogen werden. Fällt dieser Elternteil aus, muss stationär aufgenommen oder über Wochen intubiert werden, stehen diese Kinder ohne die sie versorgende Bezugsperson da. Die Ängste der Kinder, einen oder beide Elternteil(e) zu verlieren oder langzeiterkrankt zu erleben, sind immens und beschädigen die seelische Unversehrtheit traumatisch und oft irreparabel.

Diese massiven Risiken für Kinder und ihre Familien in Kauf zu nehmen, um einen durch immer wieder erfolgende Quarantänen, Teilschließungen oder Vollschließungen unterbrochenen Präsenzunterricht mit beschränkten Lernerfolgen und unter eingeschränkten Möglichkeiten zu realisieren, erscheint uns mehr als unverhältnismäßig.

(…)

Die Pflicht der Testung an Bildungseinrichtungen des Landes NRW begrüßen wir grundsätzlich, haben aber einige kritische Anmerkungen dazu:

(…)

Die Testsituationen in den Klassenräumen sind in hohem Maße gefährlich, da Masken abgenommen werden müssen

Wir sehen mit größter Sorge, dass dieses wichtige Werkzeug der Infektionskontrolle im Bereich von Bildungseinrichtungen, Betrieben und Geschäftsbereichen vollkommen falsch verstanden als sogenannter „Türöffner“ missbraucht wird. In Schulen bedeutet das zu unserem Entsetzen, dass bei hohen Inzidenzen Kinder „freigetestet“ werden sollen, um einen scheinbar sicheren Präsenzunterricht durchführen zu können. Die Testsituationen sind in hohem Maße gefährlich, da Masken abgenommen werden müssen und der Testvorgang Husten oder Niesen erzeugen kann, so dass ungeschützt Aerosole in den Raum abgegeben werden können.

Wir sind entsetzt über dieses „Verbrennen“ eines effektiven Mittels der Infektionskontrolle! Wir sagen Nein zu Tests zur scheinbaren Absicherung von Präsenzunterricht. Wir sagen Nein zu gefährlichen Testsituationen in Schulklassen! Wir sagen Nein zur immer höher werdenden Belastung von Lehrkräften und Eltern!

Wir haben klare Vorstellungen, wie wir unsere Kinder und unsere Familien durch die Pandemie bringen wollen. Oberstes Ziel ist uns dabei, gesund zu bleiben. Wir erwarten von Ihnen, Herr Laschet, Herr Dr. Stamp, Frau Gebauer und Herr Laumann und allen anderen Politikern, dass Sie alles dafür tun, das Leben und die Gesundheit der Kinder und ihrer Familien zu schützen und zu bewahren.“

Hier lässt sich das vollständige Schreiben lesen – und mitunterzeichnen.

[1] https://www.ruhr24.de/service/corona-mutation-kinder-b117-covid-19-inzidenz-rki-auswirkung-grossbritannien-zahlen-deutschland-90262186.html

[2] https://amp.cnn.com/cnn/2021/04/05/health/parental-deaths-covid-19-wellness/index.html?_twitter_impression=true

[3] https://nachrichten.fr/ich-habe-angst-dass-sich-meine-eltern-anstecken-in-dieser-oberschule-in-drancy-sind-bereits-22-klassen-geschlossen/

Hunderttausende Schüler kehren in die Schulen zurück – in die 3. Welle hinein. Wie lange geht das gut? GEW: Grenze von 200 ist zu hoch!

 

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Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor

Auch dieses Schreiben wird die Therapieresistenz der Landesregierung nicht knacken . Typisch der Spruch von Laumann , man müsse sich einfach an höhere Inzidenzen gewöhnen …

Besorgter Bürger
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

An höhere Inzidenzen gewöhnen heißt an höhere Todeszahlen gewöhnen.

Was für ein menschenverachtendes Weltbild.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Man muss sich auch nur einfach an Kurzatmigkeit, Herzinsuffizienz, Nierenschäden und Vergesslichkeit gewöhnen, dann muss auch gar niemand irgendwie handeln. Schöne Welt.

Georg
2 Jahre zuvor

Vielleicht bringt dieser Brief etwas. Eltern sind zahlenmäßig den Lehrern weit überlegen und wahlberechtigt. Die Eltern werden aber mit einer Aufhebung der Präsenzpflicht weitgehend zufrieden sein, die Lehrer müssen dennoch für die anwesenden Schüler vor Ort sein.

Elly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Das stimmt. Was aber dennoch bleibt: ein ERSCHÜTTERT-sein, eine Traurigkeit ob des empathielosen Umgangs mit allen an Bildung beteiligten. Und Ratlosigkeit: Was oder wen kann man noch wählen?

Tina+2
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Es gibt aber keine Aussetzung des Präsenzzwangs in NRW sondern Erpresserbriefe, Bussgeldandrohungen und die Drohung, es auf dem Rücken der Kinder auszutragen.

Michael Mayer
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Wer sagt Ihnen, dass Eltern soo schlecht über die LehrerInnen denken?
Nein, die meisten Eltern wollen auch nicht, dass die LuL krank werden, das sind unsere Freunde, Nachbarn und Familienmitglieder….und ausserdem kümmern sie sich auch noch regelmässig und in den allermeisten Fällen sehr engagiert um unsere Kinder.

Ich mag diese Seite eigentlich sehr, aber hier wird immer wieder (auch von Seiten der LuL) in den Kommentaren so getan, als wären LuL eine isolierte Gruppe die niemand ernst nimmt, oder als seien Eltern und LehrerInnen natürliche Feinde.

Wussten Sie, dass es sogar unter „den LuL“ Eltern gibt?

Vater_zweier_Kinder
2 Jahre zuvor

Auch dieser Brief, den ich so zu 100% zusagen kann und Unterschriebe, wird bei den Damen und Herren Politikern wieder im Nichts verpuffen.

Ich behaupte sogar, das die in dem Brief genannten Personen nicht Mal eine Zeile davon lesen werden.

Das ist ein Kampf, wie Don Quijote gegen die Windmühlen.
Die werden erst etwas ändern an ihrer Politik wenn vermehrt Kinder an den Folgen von Covid 19 sterben.
Leider!

Leseratte
2 Jahre zuvor

„Kreis ist neuer Hotspot in Deutschland

Die Corona-Zahlen im Kreis Sonneberg sind weiter gestiegen. Das Robert-Koch-Institut meldet am Montagmorgen eine Inzidenz von 433. Es ist der höchste Wert in ganz Deutschland. Das Landratsamt will die Corona-Regeln deswegen nochmal verschärfen. Sofern das Gesundheitsministerium zustimmt, soll voraussichtlich ab Mittwoch für alle Schüler nur noch Online-Unterricht stattfinden.
Das Infektionsgeschehen hat in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Vor einem Monat lag der Kreis noch bei einer Inzidenz von rund 100. Danach hatte es vermehrt Coronafälle in Schulen, Kitas und Seniorenheimen gegeben.“
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/corona-ticker-covid-waldklinikum-intensivstation-gera-testzentrum-universitaet-ilmenau-100.html

Man kann nicht glauben, dass hier bis jetzt überhaupt noch irgendeine Art von Präsenzunterricht stattgefunden hat.

Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Man nennt das “ Bildungsgerechtigkeit “ …

Elly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

@Klaus Lehmkuhl: unter dem Deckmäntelchen des Kapitalismus

Lempel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

Ach, man hat in Sonneberg letzte Woche doch weitreichende Maßnahmen ergriffen: Singen im Unterricht verboten und den Sportunterricht eingestellt. Hätten Sie was anderes erwartet?

Klaus Lehmkuhl
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lempel

Das sind aber radikale Maßnahmen …

BlankaUnsinn
2 Jahre zuvor

Tja, was soll man dazu sagen?
Auf jeden Fall sehr gut, dass dieser offene Brief an Herrn Laschet geschrieben wurde und Eltern jetzt endlich mal zum Schutz ihrer Kinder tätig werden.

Aber was lernen wir daraus?
Herr Laschet kann NICHT Bundeskanzler!!!
Da wären wir echt verloren!!!

Herr Söder schützt die Kinder, Eltern und Lehrer zwar besser in seinem Bundesland, aber was ist mit den Kitas? Und außerdem ist er ein machthungriger Egomane.
Also: auch bitte NICHT Bundeskanzler!!!

Gute Alternative: Frau Baerbock („Die Grünen“) hoffentlich!!!

Denn wenn sich zwei „Deppen“ streiten … dann darf sich diesmal hoffentlich die richtige Partei freuen!!! 😉

In ihren Aussagen sind sie mir jedenfalls in der kürzeren Vergangenheit damit aufgefallen, dass sie mit ihrem Wahlprogramm inhaltlich ihre Hausaufgaben erledigt haben … und für die Kitas und Schulen schützende Maßnahmen fordern.

Und außerdem kann man den ganzen Schwachsinn, den die CDU seit der Pandemie fabriziert nicht mehr ertragen … und am allerwenigsten Herrn Laschet und Herrn Söder!!!

BenKly
2 Jahre zuvor

Nicht heulen, handeln! Lasst doch einfach mal alle eure Kinder zu Hause, was will das KM dann machen?!?
Unser Kind ist seit dem 22.03.21 zu Hause und wir keine Schule mehr betreten, sofern eine Masken- oder Testpflicht besteht. Denn so lange muss ich davon ausgehen das die Schule kein ausreichend sicherer Ort ist an welchem man sich ohne Schutzausrüstung aufhalten kann. Für mich kein Ort zum Lernen.
Daher, ich weiß das ist mich Aufwand verbunden, einfach mal alle Ihre Kinder eine Woche nicht zur Schule bringen. Wäre doch mal interessant ob das KM dann reagiert, wenn die Schulen plötzlich leer stehen.

Elly
2 Jahre zuvor
Antwortet  BenKly

Unser Kind ist auch durchgängig daheim. Die Präsenzpflicht erschwert das. Aber es ist möglich. Leider: wir sind immer noch die einzigen, die vorsichtig sind, und ich fühle mich oft so, als dass ich als „Schisser“ betrachtet werde (mein Sohn ist behindert mit Pflegegrad 4, und ich möchte einfach nicht testen, ob er das Virus „wegstecken würde“ oder nicht!!). Die Gesellschaft, bis in die Familien hinein, ist tief gespalten.
Gut, dass Sie Ihre Kinder schützen!!

Rosa
2 Jahre zuvor

Heute sind in BW-Mannheim am 19.4.2021 die Schulen kurz vor 200 geöffnet worden und ich finde es verantwortungslos und grob fahrlässig. Was ist unserer Regierung, Politik, KM ein Menschenleben noch Wert?! Kretschman spricht in BW der Kittel brennt und ist abgetaucht. Unter brennt versteht man etwas anderes, dass dringend sofortiger Handlungsbedarf besteht
und mit sofortiger Wirkung umgesetzt werden muss. Herr Ralf Scholl vom PhV-BW hat es auf den Punkt gebracht“ist andersweitig beschäftigt und Schule bleibt Zirkusplatz. Die Politik hat einen Schwellenwert von 200 festgelegt und bringt erneut Menschenleben in Gefahr. Karl Lauterbach als Mahner wird nicht gehört. Jeder Tag zählt und jeglicher Einsatz ist gefordert um Menschenleben zu schützen. Die Politik übergeht respektlos Herrn Lauterbachs tragende Beiträge um der Pandemie Herr zu werden. Söder und Lachet in dieser schwierigen Lebensphase so in den Mittelpunkt zu stellen und dabei keinen Blick fürs wesentliche zu haben bei einem tödlichen Virus ist es nicht Wert Kanzler zu werden. Welche Gefahr die Schulöffnung für Kinder und Jugendlichen und deren Eltern bedeutet wird von keinem der Politiker anerkannt. Verzeihen kann man diese Handlungsunfähigkeit nicht. Die Zeit hat tiefe Wunden hinterlassen und diese Verantwortung muss jeder in der Politik tragen der nicht zum Wohl der Menschen und Gesundheitsschutz beigetragen hat. Einen Schwellenwert der von vielen Mahnern angeklagt worden ist, wird weiter übergangen…….Die Klagewelle wird eintreffen, wenn ein Elternteil verstirbt…..und die Lehrer und Schulleitungen haben Dienstpflicht und fühlen sich in Ihrer Rolle als Lehrer nicht geschätzt und schon lange nicht mehr Wohl……

Isabel Ruland
2 Jahre zuvor

Die Aktivitäten um den Brief lassen nicht nach.
Die Unterzeichnerliste wächst, auch von prominenten Personen, die in der Pandemie fachlich zu Wort kommen.
Er liegt inzwischen ALLEN Mitgliedern des Bundestages vor und in anderen BL wird er gerade von Eltern/Kolleg:innen angepasst und verschickt. Wir wollen gehört werden.

Tina+2
2 Jahre zuvor
Antwortet  Isabel Ruland

Das sind gute Nachrichten, dass er weitere Kreise zieht. Ich habe auch schon vor Tagen mitgezeichnet.

Hast du denn schon irgendeine Reaktion von relevanten Entscheidern aus der Politik bekommen?

Lametta
2 Jahre zuvor
Antwortet  Isabel Ruland

Vielen herzlichenDank!!!!

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Isabel Ruland

Ein toller Vorstoß für die richtige Sache!!! Vielen Dank dafür!!!

Ich bleib zu Hause
2 Jahre zuvor

Gut dieser Brief, aber ich fürchte die angesprochenen Politiker, für die Gesundheitsschutz, Fürsorgepflicht und Verantwortung offenbar Fremdworte sind, bringt das nicht von ihrem irrsinnigen Kurs ab. Die sind so gefangen in ihrem Ego, dass man den Brief genauso einer Mülltonne vorlesen könnte.

Ich sehe nur einen einzigen wirksamen Weg: Ziviler Ungehorsam!

Liebe Lehrer, bleibt zu Hause, liebe Eltern, schickt Eure Kinder nicht zu Schule, und haltet euch an die Regeln! Macht konsequent einen riesen Bogen um die Schulen!

Wenn dann nach zwei Wochen die Infektionszahlen deutlich runter gehen, und das werden sie, werden die angesprochenen Sturköpfe vielleicht endlich Lügen gestraft.

Riesenzwerg
2 Jahre zuvor

@Ich bleib zu Hause

Voll dabei!

Wenn dann die Zahlen runtergehen, freuen sich unsere KuMis und MiPräs, klopfen sich auf die Schulter und verkünden, sie hätten ja auch alles zur Senkung der Zahlen gemacht und wir hätten endlich gemeinschaftlich gehandelt. Hach, eie stolz werden sie auf sich sein!

Sina
2 Jahre zuvor

Bitte Mal an alle Abgeordneten in Baden Württemberg schicken mit derselben Anrede. Mal sehen ob es jemandem auffällt…Smile…

Ich denk nicht. Bürger schreiben oder Mails werden ignoriert und die Grünen sind da auch ganz groß drin mittlerweile!

Wahlen sie ja vorbei. Vorher Vorsicht an Schulen versprechen und dann unverantwortlich handeln. Vielen Dank.

In NRW wird immerhin mehr als doppelt so viel pro Einwohner getestet wie in BW.

Bk-Lehrkraft
2 Jahre zuvor

Mein Impfangebot muss wohl noch auf dem Postweg sein, wie wohl das von den meisten anderen Lehrern ausserhalb der Grundschulen.

—> „auch Lehrer und Erzieher haben – laut Minister Dr. Stamp – ein Impfangebot bekommen. “

Aber großes Danke an diese verantwortungsvollen Eltern.

Trulla
2 Jahre zuvor

Herr Laschet ist gerade damit beschäftigt, seinen Kompetenzbereich auf den Bund auszudehnen . Dann kann er nicht nur in NRW, sondern im ganzen Land so agieren, wie in NRW. Und sicher bedankt er sich bei seinen Unterstützern mit einem entsprechenden Posten.
Gesundheit im Bildungsbereich ist ihm offensichtlich unwichtig, sonst hätte seine Ministerin Gebauer doch nicht seit Beginn der Pandemie einen Freifahrtschein für ihr gefährdendes Handeln.

Viva
2 Jahre zuvor

Der Brief ist eine ganz tolle Aktion! Danke aus vollem Herzen dafür!

Es ist nur sehr schade, dass er mir erst heute hier zum ersten Mal begegnet, obwohl ich doch auch eigentlich recht regelmäßig in den Medien lese, um übers Geschehen informiert zu sein.

Der Brief deckt sehr weitgehend ab, was gehört werden muss und was gesagt werden sollte aus Elternsicht in dieser Gefahrenlage. Ich hoffe nun, dass wir Eltern nicht nur gehört, sondern auch verstanden werden.

In jedem Fall aber hat er den Eltern eine Stimme gegeben, die bisher noch nicht so gehört wurden und das dürfte einem Anteil von gut 2/3 entsprechen, wenn man an Meinungsumfragen denkt, die bezüglich Schulschließungen z.B. immer mal wieder in den Medien aufgetaucht sind. Die Mehrheit der Bürger(innen) setzt sich schon ernsthaft mit der Pandemie auseinander. Bei den Politiker(innen) dagegen scheint es nicht so eindeutig zu sein.

Dennoch: Der Brief wirkt wie eine wohltuende Sonderzufuhr Frischluft bei langanhaltender Atemnot durch Ärger, er befreit! Vielen, vielen Dank dafür!

alter Pauker
2 Jahre zuvor

Nun bleibt wirklich nur noch die „Rache des kleinen Chinesen“ via Wahlzettel. Was Herr Laschet in NRW verbrochen hat und noch verbricht, lässt einen Ausblick zu, was er als Bundeskanzler noch alles anstellen dürfte. Nachdem Söder seit heute „out“ ist, ist die CDU (ich kann leider nur für mich selbst sprechen) absolut un-wählbar. Analog zu Baden-Württemberg. Manche CDU-Mitglieder haben bereits begonnen, aus der CDU auszutreten-man kann nur hoffen, dass die Wähler Laschets CDU auch einen gewaltigen Denkzettel verpassen-einer Partei, die einen solchen Kanzler vorschlägt, muss ein klares Signal gezeigt werden!

Echt
2 Jahre zuvor
Antwortet  alter Pauker

Die Politik hat sich in weiten Teilen von der Bevölkerung entfernt. Das wird durch das sehr kurzsichtige, in erster Linie (vermeintlich) wirtschaftsfreundliche Handeln gegenüber ihren Lobbyisten-Freunden, sehr deutlich. Die Interessen der Parteibasis mehrfach zu ignorieren, um den Karnevalsprinzen Kuschel- Laschet zu intronisieren, macht die Fehlentwicklungen im Demokratieverständnis, mehr als sichtbar.
Man kann die Ereignisse innerhalb der CDU nur als interessenbasiertes Parteigekungel der Berliner Regierungsblase verstehen. Die offensichtlichen Interessen des Fußvolkes werden ignoriert. Nun ja, hauptsache das Volk schweigt und schafft. Mit dem erwirtschafteten Steuergeld kuschelts sich noch netter mit Grünen und SPD, wobei Laschet ja auch einen Faible für Lindner und Co hat. Laschet kann halt so gut harmonisieren. Jetzt kann ein Herr Söder die Harmonie auch nicht mehr stören. Und die AFD stellt sich ohnehin selbst bloß. Oder gibt es für die Kuschelparteien, angesichts einer wachsenden Gruppe an politisch Heimatlosen, doch noch Probleme? Wir werden sehen… .
Diversität erwünscht, aber bitte nicht in der politischen Harmonie- Blase.

P.S. Ich konnte mir diesen kleinen, nicht direkt schulbezogenen, Beitrag nicht verkneifen. Andererseits, was
lernen wir und die Schüler aktuell über unsere Demokratie?