Mit „Schools for Earth“ Richtung Klimaneutralität

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Wie groß ist eigentlich der CO2-Fußabdruck unserer Schule? Und aus welchen Bereichen setzt er sich zusammen? Diese Frage stellen sich vor dem Hintergrund der immer schneller voranschreitenden Klimakrise viele Schulen, die gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern einen eigenen, engagierten Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen.

Schulen gehören zu den größten Energieverbrauchern der öffentlichen Hand. Die Frage nach dem eigenen Fußabdruck ist daher für viele Schulen der Einstieg in eine handlungsorientierte Auseinandersetzung mit dem Thema Klimaschutz. Greenpeace hat dazu gemeinsam mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung und bundesweit 18 Pilotschulen aller Schulformen einen CO2-Schulrechner entwickelt, mit dem jetzt jede Schule in Deutschland den eigenen Klima-Fußabdruck ermitteln kann.

Das kostenlose Online-Programm wird mit detaillierten Angaben u.a. zu den Themen Strom, Wärme, Wasser, Abfall, Verpflegung und Mobilität „gefüttert“. Das Ergebnis ist eine Übersicht über die Anzahl der jährlich emittierten Menge an Treibhausgasen, aufgeschlüsselt nach Emissionsbereichen und gemessen in Tonnen CO2-Äquivalenten. Optisch aufbereitet als Tortendiagramm wird auf den ersten Blick erkennbar, welche schulischen Bereiche die meisten Treibhausgase verursachen und wo Ansatzpunkte für besonders effektive Verbesserungen liegen.

© Lena Mucha / Greenpeace

Die Arbeit mit dem CO2-Schulrechner bietet viele Gelegenheiten Schülerinnen und Schüler in die Datenerhebung einzubeziehen und dazu, diese Arbeit in den fächerübergreifenden Unterricht zu integrieren. So bietet sich zum Beispiel eine schulweite Mobilitätsumfrage, mit deren Hilfe erhoben wird wieviel CO2 durch die täglichen Schulwege entsteht, als Projekt für den Mathematikunterricht an. Die Recherche der Verpflegungsdaten für den CO2-Schulrechner hat Anknüpfungspunkte an die Themen Ernährung und Landwirtschaft im Biologieunterricht und die Daten in den Bereichen Wärme und Strom können im Physikunterricht genauer unter die Lupe genommen werden. Natürlich kann mit dem CO2-Schulrechner aber auch außerhalb des Unterrichts gearbeitet werden – wie es bereits in vielen Schulen mit aktiven Umwelt-AGs oder Greenteams der Fall ist.

© Bente Stachowske / Greenpeace

Nach der Analyse des Ist-Zustands geht es an die konkrete Planung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen, wobei die Schulfamilie mit ins Boot geholt wird: Schüler:innen, Schulleitung, Schulträger und Lehrkräfte ebenso wie Hausmeister:in, Küchenpersonal, externe Dienstleister:innen und Eltern. Die treibende Kraft sind die Schüler:innen selbst. Die Handreichung „Unsere Schule für das Klima“ enthält Fragebögen und Checklisten, mit denen sie Klimaschutz-Baustellen im Gebäude und auf dem Schulgelände aufspüren können und bietet eine Fülle von konkreten Ideen und Anregungen zur Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks der Schule.

  • Blickpunkt Klassenzimmer: Heizung, Fenster, Lüften, Licht – hier kann an vielen Klimaschutz-Schrauben gleichzeitig gedreht werden.
  • Blickpunkt Mensa: Hält der Speiseplan einem Klimacheck stand? In welchem Verhältnis stehen vegetarische und fleischhaltige Gerichte, kommen die Zutaten von weit her, aus der Region oder bestenfalls aus dem eigenen Schulgarten?
  • Blickpunkt Verbrauch und Beschaffung: Welches Papier steckt im Kopierer, wie steht es um den Wasserverbrauch in den Toiletten und Duschen, wie energieeffizient sind die technischen Geräte? Womit wird geheizt, und ist die Heizungsanlage optimal eingestellt?

Das Greenpeace-Bildungsteam hat das Projekt “Schools for Earth” als konkretes Umsetzungsprojekt des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung (NAP) und im Sinne des “Whole School Approach” als ganzheitlichen Schulentwicklungsansatz entwickelt.

Mit “Schools for Earth” macht sich die gesamte Schulgemeinschaft auf den Weg in Richtung Klimaneutralität und mehr Nachhaltigkeit. Greenpeace unterstützt die Schulen dabei, den eigenen Klimafußabdruck zu ermitteln, das Thema Klimaschutz in den Unterricht zu integrieren und zusammen mit Schüler:innen und Schulgemeinschaft Handlungsoptionen zu entwickeln, die im unmittelbaren Lebensweltbezug Schule umgesetzt werden können. Angewandter Klimaschutz, Bildung für nachhaltige Entwicklung und demokratisches Miteinander werden dadurch zur gelebten Schulkultur.

Jede Schule kann bei “Schools for Earth” mitmachen. Einziges Zugangskriterium ist die Motivation und der Wille, etwas zu verändern. Da jede Schule anders ist, ist das Projekt sehr offen gestaltet. Die Schulen starten von unterschiedlichen Ausgangspositionen – etwa hinsichtlich ihrer Lage, ihrer Bauweise, Ausstattung oder bereits bestehender Projekte und Programme zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Darum setzt sich jede Schule individuelle Ziele und handelt in ihrem eigenen Tempo. Greenpeace steht den Schulen zur Seite, sämtliche Unterstützungsbausteine sind kostenfrei und es entstehen durch ihre Nutzung keine Verbindlichkeiten. Außerdem kann “Schools for Earth” mit bereits bestehenden Programmen kombiniert werden. Und nicht nur Greenpeace steht als Ansprechpartner zur Verfügung: Die digitale “Schools for Earth”-Community-Plattform vernetzt die wachsende Gemeinschaft engagierter Schulen. Mehr als 30 Schulen bundesweit sind schon dabei.

Am 9. November 2021 findet von 16:00 bis 18:00 Uhr die nächste „Schools for Earth“-Einstiegsfortbildung für alle interessierten Schulen statt.

In der Fortbildung stellt Greenpeace den CO₂-Schulrechner mit all seinen Funktionen und Partizipationschancen für die Schulgemeinschaft vor. Außerdem gibt es einen Einblick in die verschiedenen Handreichungen und „Schools for Earth“-Bildungsmaterialien sowie Impulse für die ersten oder nächsten Schritte auf dem Weg zur klimaneutralen und nachhaltigen Schule. Willkommen sind alle interessierten Akteur:innen der Schulgemeinschaft: Lehrer:innen, Schüler:innen und Schulleiter:innen.

Wer noch kurzfristig an der “Schools for Earth” Einstiegsfortbildung teilnehmen möchte, kann sich gern mit einer kurzen E-Mail an elisabeth.spohn-benzinger@greenpeace.org anmelden.

Mehr Infos zu “Schools for Earth” gibt es hier: greenpeace.de/schoolsforearth

Eine Meldung von Greenpeace e. V.

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