BERLIN. Es war ein emotionaler und ungewöhnlicher Auftritt: Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) bittet am späten Sonntagabend für ihren vierwöchigen Familienurlaub nach der schrecklichen Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz um Entschuldigung. Das wirft Fragen auf – auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie: Spiegel behauptete noch Ende Dezember (als die Omikron-Welle längst durch Kitas und Schulen rollte), „Kinder sind nicht die Treiber der Pandemie“. Hat die Ampel-Koalition den Bildungseinrichtungen auch deshalb einen wirkungsvollen Coronaschutz versagt, weil eine wichtige Ministerin mit der Betreuung ihrer Kinder überfordert war? Aktualisierung am Nachmittag: Spiegel tritt zurück.
In Sachen Coronaschutz für Kinder lag die Priorität von Bundesfamilienministerin Anne Spiegel in den vergangenen Monaten klar auf weit offenen Bildungseinrichtungen. «Wie wichtig es für unsere Kinder ist, dass Kitas und Schulen möglichst lange offen bleiben, haben uns die Lockdowns in den beiden vergangenen Jahren schmerzlich gelehrt», erklärte sie am 24. Januar 2022 – im Einklang mit ihrer ehemaligen Kabinettskollegin, der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Die verharmlost die Corona-Folgen für Familien praktisch seit Pandemiebeginn. Hubig befand bereits am 15. Oktober 2020: „Die Schulen sind nicht die Treiber der Pandemie.“
«So geben wir den Kitas und Schulen mehr Flexibilität und helfen, Personalengpässe zu überbrücken»
Obwohl im Januar 2022 die Omikron-Welle mit Rekordinzidenzen durch die Kitas und Schulen rollte, war Spiegels Interesse weniger darauf ausgerichtet, Kinder und Personal vor Ansteckungen zu schützen – als vielmehr den Betrieb am Laufen zu halten. Den Kitas und Schulen bot sie dafür sogar Personal aus Bundesprojekten an, das erkrankte Erzieherinnen und Erzieher vertreten könne. «So geben wir den Kitas und Schulen mehr Flexibilität und helfen, Personalengpässe zu überbrücken», erklärte sie seinerzeit.
Die 41-Jährige ging am Abend darauf aber nicht ein, sondern räumte mit stockender Stimme ein, als rheinland-pfälzische Umweltministerin falsch gehandelt zu haben. „Das war ein Fehler, dass wir so lange in Urlaub gefahren sind und ich bitte für diesen Fehler um Entschuldigung.“ Ihre Entscheidung für den Urlaub begründete die heutige Bundesfamilienministerin – um Fassung ringend – „in einem ungewöhnlichen Schritt“ mit „privaten Details“. Ihre vier Kinder – eins im Kita- und drei im Grundschulalter – seien nicht gut durch die Pandemie gekommen. Und ihr Mann habe nach einem Schlaganfall unbedingt Stress vermeiden müssen. Ihre Familie habe Urlaub gebraucht.
Die zusätzliche Übernahme des Umweltressorts in Rheinland-Pfalz im Januar 2021 sei zuviel gewesen und habe ihre Familie “über die Grenze gebracht”. Sie habe einen Schritt gemacht, “der im Nachhinein ein Fehler war, weil er zu viel war.” Die damalige Landesministerin für Familie, Integration und Verbraucherschutz hatte das Umweltministerium nach dem Rücktritt von Ulrike Höfken (auch Grüne) wegen rechtswidrigen Beförderungen übernommen. Zugleich zog Spiegel als Spitzenkandidatin ihrer Partei in den Wahlkampf und übernahm nach der gewonnen Wahl im März das neu zugeschnittene und größere Klimaschutzministerium in Mainz.
Unmittelbar nach der Flut habe sie aber einen Krisenstab eingesetzt und weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht, sagte Spiegel am Sonntag. Die Abwägung zwischen ihrer Verantwortung als Ministerin und als Mutter sei ihr schwer gefallen. Während ihres Urlaubs sei sie immer erreichbar gewesen, habe Telefonate geführt und sich informiert. Wenn es einen Anlass gegeben hätte, den Urlaub abzubrechen, dann hätte sie dies getan, sagte Spiegel.
Bei der Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 sind in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen, davon 134 im Ahrtal. Rund 750 Menschen wurden in Rheinland-Pfalz verletzt und große Teile der Infrastruktur sowie Tausende Häuser zerstört. Viele Menschen leben noch immer in Not- oder Ausweichquartieren.
CDU-Chef Merz sagte vor Spiegels Statement der “Bild”-Zeitung: “Es beweist sich erneut: Für Frau Spiegel waren Urlaub und das eigene Image wichtiger als das Schicksal der Menschen an der Ahr. Der Bundeskanzler muss sie entlassen.” Unions-Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) sagte der “Rheinischen Post”: “Wenn es um Verantwortung geht, ist sie nicht erreichbar oder verreist.” Er könne sich nicht vorstellen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) “so ein Amtsverständnis gut findet”. Spiegel sei als Ministerin untragbar, fügte der CDU-Landesvorsitzende Christian Baldauf hinzu. “Eine Landesministerin, die während dieser schweren Katastrophe vier Wochen Urlaub macht, setzt die falschen Prioritäten.”
Spiegel war bereits in die Kritik geraten, weil sie sich in einem Kurznachrichten-Wechsel mit ihren Mitarbeitern direkt nach der Hochwassernacht um ihr politisches Image gesorgt hatte. Dazu hatte die Grünen-Politikerin im Untersuchungsausschuss des Landtags in Mainz gesagt, die Hilfe für die Betroffenen im Ahrtal sei für sie von höchster Bedeutung gewesen. “Es ist absolut falsch und ich weise entschieden zurück, dass ich irgendwann eine andere Priorität hatte.”
Trotzdem bleibt die Grundsatzfrage: Wie viel persönliche Betroffenheit kann sich die Politik erlauben? Prof. Christian Drosten, Chef-Virologe der Berliner Charité und Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung, erklärte am 1. Februar: „Wir haben eindeutig den Befund, dass die Übertragungen im Moment aus dem Schulbetrieb gespeist werden.“ Konsequenzen für die Corona-Politik der Bundesregierung? Keine.
„Nun bin ich zurück, wenn auch noch nicht völlig frei von Post-Covid-Symptomen“
Was das für Familien bedeuten kann, hat die Bundesfamilienministerin dann aber kurz darauf persönlich zu spüren bekommen: Sie infizierte sich am 24. Februar mit dem Coronavirus und erkrankte daran – nach eigenem Bekunden schwer. Erst knapp einen Monat später, am 23. März, meldete sie sich auf der Homepage des Ministeriums wieder zu Wort: „Nun bin ich zurück, wenn auch noch nicht völlig frei von Post-Covid-Symptomen.“
Das Sein bestimmt offenbar das Bewusstsein: In Sachen Corona meldete sich Spiegel in dieser Woche zu Wort – mit einem deutlich anderen Akzent als vor ihrer Erkrankung. „Wir haben jeden Tag 300 Corona-Tote. Das ist eine Zahl, die mich sehr besorgt. Daher sollten wir weiter Maske tragen in allen Situationen, in denen wir sie bisher getragen haben“, sagte Spiegel. Dumm nur, dass die Bundesregierung die Maskenpflicht in Schulen mittlerweile abgeräumt hat: Seit Inkrafttreten des neuen Infektionsschutzgesetzes dürfen die Bundesländer in der Fläche in Schulen keine Masken mehr vorschreiben.
Epilog: „Ich habe mich heute aufgrund des politischen Drucks entschieden, das Amt der Bundesfamilienministerin zur Verfügung zu stellen“, schreibt Spiegel am Montagnachmittag in einer Mitteilung. „Ich tue dies, um Schaden vom Amt abzuwenden, das vor großen politischen Herausforderungen steht“, führt sie weiter aus. News4teachers / mit Material der dpa
Der Beitrag wurde am 11. April um 15 Uhr aktualisiert.
Minister nehmen für sich in Anspruch, aus Überlastung Sonderregelungen (um nicht zu sagen “Sonderrechte”) in Anspruch nehmen zu können.
Nichts gegen ihre Aussage, die sicher widerspiegelt, wie es in vielen Familien in den letzten zwei Jahren ablief.
ABER: Warum werden dann Schulen nicht Pandemiesicher gemacht? Immer noch nicht?!
Wie kann man vor einer solchen Selbstdiagnose (Familie überfordert) riskieren, dass Hunderte, Tausende Familien bundesweit weiterhin unter den Pandemiefolgen leiden werden?
WARUM kommen nicht endlich Maßnahmen, die halbwegs sicherstellen können, dass Schulen SICHER offen bleiben können?
Und was ist mit den chronisch überlasteten Lehrern?
Wir können auch nicht mal in Urlaub fahren, wenn wir es dringend brauchen.
Nein, wir sollen auch noch in den Ferien Coronaaufholprogramme stemmen, für Eltern ansprechbar sein, Unterricht, Zeugnisse und Konferenzen vorbereiten…
Es gibt für Menschen in vielen Berufen lange schon keine Grenze mehr zwischen Arbeit und Privatleben!
Und so unabkömmlich wie Politiker in einer akuten Krisensituation sind wir Lehrer sicher nicht.
Vor allem werden wir nicht so bezahlt.
Aber selbst dann dürfte das nicht heißen, dass Lehrer, Menschen im Gesundheitswesen, in den übrigen helfenden Berufen oder auch Politiker immer und überall, jederzeit und grenzenlos zur Verfügung zu stehen haben.
Für alle Arbeitnehmer müssen gesundheitskonforme und familienkonforme Regelungen hinsichtlich Belastung und Arbeitsumfang gelten.
Überforderung kann man übrigens sicherlich ein Stück wit entgegenwirken, indem man gerade Politikerposten sinnvoll besetzt: Wer sich in der Materie gut auskennt und von Anfang an weiß, was er tut und was er zu tun hat, der leidet auch nicht so schnell unter Überforderung und Stress.
Ich wünschte mir, man ließe endlich mal alle Parteitaktik außen vor (Gruß an Herrn Merz…) und sorgte dafür, dass Arbeit sinnvoll und nachhaltig erledigt werden kann.
Wenn Mathelehrer vielleicht auch ein Stückweit Deutsch unterrichten können und das weitgehend ohne schreckliche Folgen bleiben kann, so habe ich nicht den Eindruck, dass ein fachfremder Minister angemessen und verantwortungsvoll für unser Land sorgen kann.
Das hat uns das Vorgehen der KM in den letzten Jahren überdeutlich gezeigt!
Ich habe nicht erkennen können, dass auch nur einer wirklich sachgemäße Entscheidungen treffen konnte, wollte oder hätten können…
Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.
Auch wenn mir jetzt viele Widersprechen werden: zum ersten Mal seit Jahren verstehe ich eine Politikerin voll und ganz. Corona mit Kleinkindern war für Familien eine massive Belastung und der Druck wird noch mehr steigen, durch die fehlenden Tests und das Durchlaufenlassen der Durchseuchung. Die Versorgung der Kinder bleibt wiederum an den Familien hängen. Wir müssen nur noch für die Wirtschaft bei Fuß stehen, so jedenfalls das Gefühl. Ohne PCR Tests keine Chance auf Covid-Reha im Fall der Fälle und die Kinderkrankentage werden auch wieder fallen. Vorsorge in Schulen und KiTas? Bei uns jedenfalls nicht.
Folge: ich nenne es mittlerweile Family-Burn-Out, die einzige Chance dagegen ist raus! Und zwar dorthin wo es keinerlei Probleme gibt, dem Alltag entfliehen und Kräfte tanken. Was viele VErgessen: das wurde Familien 2 Jahre lang extrem schwer gemacht: Urlaub in Deutschland => Familienzimmer selten oder geschlossen (an Nord und Ostsee wollte man lieber gut zahlende Erwachsene) und Preise ganz weit oben. Länder wo das mehr auf Kinder geachtet wird sind ohne Impfung nicht ohne 5 tätige Quarantäne danach zu bereisen. Finde folglich den Fehler.
Von meiner Seite Hochachtung für Frau Spiegel für diesen ehrlichen Kommentar. Hoffentlich folgt jetzt das polititsch notwendige: Familie fördern und Schulen/KiTas krisensicher machen. Jedenfalls wird man wohl noch träumen dürfen.
@Ale
Kein Widerspruch…
Danke!
Das mag ja alles verständlich sein und nachvollziehbar. Gut.
Aber wenn Politiker:innen für sich selbst Dinge in Anspruch nehmen oder Verständnis erbitten- dann auch für die, über die sie so hau-schnau bestimmt haben. Während sie sich das herausnehmen kann, arbeite ich an meinem 1. Ferientag ebenso durch wie am Wochenende, in den Winter-, Herbst-, Weihnachtsferien… nicht zuletzt deshalb, weil wir in der Schulleitung immer so zeitnah alles übergebrettert bekommen. Lass` ich das sein, kann ich nicht mal eben für einen Termin- auf wessen Kosten ?!- aus dem urlaub einfliegen. Gut, ich fliege auch- aber dann raus.
Die Tränendrüse kann sie sich also sparen. Wie man mit einem kranken Mann und 4 kleinen Kindern so einen Posten annehmen kann, ist mir schleierhaft. Da muss irgendetwas auf der Strecke bleiben!
Hm, komisch… einem Mann mit einer kranken Frau und kleinen Kindern hätte man wohl bei der Übernahme eines zusätzlichen Postens noch auf die Schulter geklopft, dem tollen Hecht!
Ich heiße nicht gut, dass sie nicht zumindest kurzfristig als dem Urlaub zurückgekehrt ist (für Mann und Kinder wäre eine Übergangslösung bestimmt möglich gewesen), aber dann bitte nicht mit dieser altertümlichen Argumentation!
Hallo,
falls das an mich gehen sollte: mir wurscht ob Frau oder Mann. Jemand der weiß, wie schwer es Familien aktuell haben ist für mich die richtige Person in dem Amt. Fehler machen alle, wobei ihrer mE sogar keine echten Konsequenzen hatte. So wird wahrscheinlich wieder jemand Familienminister, der keine Ahnung hat, was Familie heutzutage bedeutet.
Das ist Unsinn und mitnichten “altertümlich” argumentiert.
Es gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Wenn jemand derart organisatorisch überfordert ist, kann er/ sie ein solches Amt nicht übernehmen. Punkt.
Ich stimme Ihnen zu, Männern wird in einer solchen Situation anders begegnet- die können sich ihre Kinder bzw. die Betreuungspflichten von Partnern, Kindern, Angehörigen etc. meist ohne negative Reaktion von außen oder Rechtfertigungsdruck von innen wegorganisieren. Das heiße ich nicht besser. Grundsätzlich stellt sich jedoch die Frage, ob man (neutral) alles haben kann- (mehrere) Kinder, einen fordernden Vollzeitberuf und dann noch wie bei Politikern die Pendelei. Das alles ist so auf Kante genäht, dass nichts dazwischen kommen darf und die Kinder fast vollständig fremdbetreut werden (müssen). Das geht in meinen Augen nicht- man muss sich da entscheiden. Corona zeigt ja, wie fragil diese Konstrukte sind.
“Hm, komisch… einem Mann mit einer kranken Frau und kleinen Kindern hätte man wohl bei der Übernahme eines zusätzlichen Postens noch auf die Schulter geklopft, dem tollen Hecht!”
Eine steile These, die durch nichts zu bestätigen ist. Seien Sie doch vielleicht etwas vorsichtiger mit solchen Aussagen.
Aber sie hat doch “nur vier Kinder”. Auf Switch reloaded konnte man vor Jahren einen herrliches Stückchen sehen: Die Super-Nanny zu Besuch bei Ursula von der Leyen. Von der Leyen zur Super Nanny: “Nur vier? – Mögen Sie keine Kinder”
Kristina Schröder mit weniger Kindern fand ich ehrlicher als Von der Leyen und Spiegel: https://www.focus.de/politik/experten/der-standpunkt-von-kristina-schroeder-ich-finde-dieses-ganze-gerede-von-fruehkindlicher-bildung-und-foerderung-anmassend_id_7562244.html
Kristina Schröder war für mich eine großartige Familienministerin, die Herz und Verstand noch auf dem richtigen Fleck hatte.
Das wurde mir erst so richtig klar im Vergleich zu ihren Nachfolgerinnen – allen voran die unselige Frau von der Leyen, die dann später auch noch als Verteidigungsministerin versagte.
Frau von der Leyen war eine Vorgängerin und Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von 2005 bis 2009.
Frau Schröder kam am 30.11.2009 ins Amt.
Kristina Schröder, das INSM und FidK Sprachrohr, ist mitnichten jemand mit dem Herz am rechten Fleck. Eher jemand mit dem fetten Lobby Geld. Die schreibt Kolumnen für Springer. Wer sowas gut findet, dem ist echt nicht mehr zu helfen Anne.
Mit so viel Verstand, dass sie die (personellen) Ressourcen des Bundestags bzw. der Partei für die Arbeit an der eigenen Dissertation nutzen konnte.
Und so viel Verstand, dass sie jetzt fleißig lobbyiert für Familien in der Krise und neue soziale Marktwirtschaftler u.v.m.
Und so viel Herz für die eigenen Belange.
@NichtSchonWieder
Kolumnen zu schreiben und darin seine Meinung zu vertreten ist doch nichts Schlimmes. Im Gegenteil! Ich freue mich über jede vom sog. Mainstream abweichende Meinung. Sie bedeutet mehr Meinungsvielfalt und erweitert die Sicht auf die Dinge.
Wer sowas schlecht findet, dem ist echt nicht mehr zu helfen, werte(r) “NichtSchonWieder “!
Danke, Danke, Danke! Sie hätte meiner Meinung nach gern zurücktreten dürfen, als sie die Berliner Springer Kita “Die Wolkenzwerge” mit sachlich schwer zu begründenden Lob bedacht hat. Einer Kita im sechsten Stock mit einer geplatteten Dachterrasse ein “herrliches Außengelände und ein “kluges pädagogisches Konzept” zuzuschreiben, das ist dreist und widerspricht den Interssen von Kindern. Daran ändert es auch nichts, dass von der Leyen höchstpersönlich auf einem riten Bobbycar über die Terrasse gefahren ist.
Leider hatte sie ein viel zu gute Presse.
Na ja,
und was wird das Ergebnis sein? Eine Person wird Familienminister mwd, die selbst keine Familie hat (jedenfalls aktuell keine kleinen Kinder, oder diese über Nannys abwickelt) und keine Ahnung was Familien hilft.
Ich arbeite auch in den Ferien, ich mache auch unbezahlte Überstunden, ja und? Die KMs verlangen auch, dass man besser 2 Tage von Abgabeende bereits die Arbeiten erledigt hat. Selbst bekommt man Infos mit etwas Glück in der Nacht bevor Sie gelten. Einsehen? Fehlanzeige. Sie war immerhin ehrlich und kennt die Probleme.
Sie war nicht ehrlich, sie war entlarvt, in die Enge getrieben und musste sich auch von den CDU- Minister:innen in NRW absetzen. Lesen Sie die Protokolle des Untersuchungsausschusses zur Flut des Landtags Rheinland- Pfalz, da sehen sie den Auftritt in einem anderen Licht.
@ Martina
Ich brauche Nachhilfe.
Was genau ist idF für Sie mainstream?
Und haben Sie ein Beispiel bez. abweichender Meinung für mich?
Nur mit diesen Infos kann ich erahnen, von welcher Meinungsvielfalt Sie sprechen.
Sorry @ Ale, ich komme wohl nur mit der Plazierung unter Ihnen näher an Martina ran.( ich hoffe Ihre family ist mittlerweile wieder einigermaßen fit. )
Auch von mir ein danke für diesen Kommentar
Sie haben völlig Recht – fast jeder versteht Frau Spiegel. Sehr sehr vielen Familien ging und geht es doch genauso. Auch wenn sie durch ihr Gehalt und ihre Stellung als extrem privilegierte gelten darf. Vier Wochen Urlaub mit vier Kindern und zwei Erwachsenen muss man sich auch leisten können.
ABER Frau Spiegel war als Ministerin und Politikerin in einer Position diese Situation Mitbestimmen und auch ändern zu können. Denn Gespürt hat sie scheinbar den Druck auch die Familien. Nur wollte sie nichts daran ändern
Richtig! Da gibt es andere BildungspolitikerInnen, die wegen permanenter “Abwesenheit” eher abtreten sollten.
Frau Spiegel (Grüne) soll wohl auf der emotionalen und persönlichen Seite irgendwie entlastet werden, für die zurückgetretene CDU-Ministerin in NRW gilt das natürlich nicht.
Warum das alles jetzt viele Monate nach der Flutkatastrophe erst diskutiert wird, ist völlig unverständlich. Vorher wusste man nichts davon? Oder wollte man die NRW-Wahl abwarten, um die dortige Ministerin “abzuschießen” ? Und welche Zuständigkeit hatte eigentlich die Bundesfamilienministerin bei dieser Sache?
Tja, da kam der politischen Absicht / Vorgabe / Ignoranz / Bunkermentalität doch tatsächlich die Realität dazwischen. Ahnt diese Frau jetzt zumindest, wie es Otto Normalverbraucher angesichts ähnlicher Situationen so gehen kann?
Wie sollte sie denn bei 75.600 € Übergangsgeld (welches bereits nach dem ersten Tag der Amtszeit zusteht) etwas erahnen?
75.600 € entspicht bezogen auf “Otto” dann 12 Monate lang monatlich 6.300 €.
“Otto” kündigt beim Arbeitgeber und erhält keine (Erst)-Versorgung, sondern für die Kündigung die Verantwortung daraus dann vom Amt eine dreimonatige Sperre der Leistungen on Top. Das ist Realität.
Bei Beamten, die nicht auf ihren eigenen Antrag aus dem Beamtenverhältnis entlassen werden, wird für ein Übergangsgeld zumindest eine vorherige einjährige Beschäftigungszeit erwartet.
Tja, das ist eben der Unterschied zwischen der “bel etage” und den Schmuddelkindern im Keller. Angesichts des inzwischen voll entfalteten “goldenen Fallschirms” dürfte die Wahrscheinlichkeit also relativ gering sein …
Man fragt sich dabei doch: Warum muss eine Frau mit 4 kleineren Kindern und einem Ehemann, der einen Schlaganfall hinter sich hat, überhaupt Ministerin werden? Gab es keine anderen Kandidaten dafür? Konnte sie keinen anderen Job übernehmen? Hätte sie nicht noch später MInisterin werden können? Man kann das Karriere-Denken auch übertreiben. Dann droht nämlich das berüchtigte Burnout.
Das ist auch typisch für dieses schreckliche Proporzdenken: Da müssen genügend viele Frauen ins Kabinett, genügend viele Partei-Linke müssen auch dabei sein und womöglich noch genügend viele Leute aus bestimmten Gegenden in Deutschland.
Studiert hat Frau Spiegel natürlich PPP (Politik, Philosophie und Psychologie), und das qualifiziert dann angeblich für nahezu jedes Ressort, die universellen Alleskönner/innen. Das alles müsste mal grundsätzlich beleuchtet werden, unabhängig von ihrer Person. Aber wer könnte das tun? Natürlich nur die Politikwissenschaftler/innen, und da hackt eine Krähe der anderen keine Augen aus. Die Väter des Grundgesetzes drehen sich derweil im Grabe um. Diese Parteienherrschaft haben sie nicht gewollt.
Und nochmals… bei einem Mann mit einer kranken Frau und kleinen Kindern denkt man da gar nicht drüber nach…das ist einfach der tolle Kerl, der auch noch die Familie versorgt.
Warum stellt niemand diese Denkweise infrage?
Müntefering hat alle Ämter aufgegeben, um seine krebskranke Frau zu pflegen! – Spiegel dagegen hatte ein Faible für Ämterhäufung!
Na ja,
Spiegel lebt im Heute. Es ist normal, dass beide Elternteile arbeiten bzw. man sich versucht damit zu zurecht zu finden. Nicht nur indirekt fordert das die Gesellschaft von Eltern. Drum hat Sie wenigstens versucht, dass zu Leben was Sie von anderen verlangt. Mit den Konsequenzen die die meisten Familien tragen. So jemand könnte endlich mal etwas verändern.
Gab es denn Anhaltspunkte dafür, dass sie das gewollt hat? Mir sind keine aufgefallen. Wenn der Staat den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschülern gibt, müsste in zumindest einem Bereich der Rechtsanspruch eingeschränkt werden oder später einsetzen. – Fakt ist, dass wir einen Fachkräftemangel haben, der enorm ist. Auch auf dieser Seite wurde darüber immer wieder berichtet.
Mal aus dem Blickwinkel der Betroffenen an der Ahr gesagt: Laschet hat sich albern wie ein Karnevalsprinz im Katastrophengebiet geriert, Frau Spiegel fuhr in den Urlaub. Es gibt noch immer viele Betroffene, die keine Hilfsgelder erhalten haben, die keine Heizung haben oder im Container leben. Frau Spiegel ist zurückgetreten, Laschet…. würde das niemals tun. Von daher gebührt Frau Spiegel jede Achtung dafür, dass sie geradesteht für ihr unpassendes Verhalten während der schrecklichen Tragödie an der Ahr.
Jetzt übertreiben Sie aber. Ohne Druck wäre sie nicht zurückgetreten. Hat sie selbst gesagt und ihr “Ich”, “ich”, “ich” sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie die Flutopfer nur am Rande erwähnt hat.
@ Bin: Sie vergessen, dass Frau Spiegel sich ja gerade auf die Kinder und den Mann mit dem Schlaganfall berufen hat (steht oben), um sich zu rechtfertigen. Natürlich darf jede(r) sich beliebig viel zumuten, aber besser nicht mehr als dann tatsächlich auch realisierbar ist. Ob man einem Mann den damaligen Urlaub eher nachgesehen hätte, ist keineswegs gesichert. Man hätte vermutlich verlangt, den Urlaub zu unterbrechen und die Familie zeitweilig allein zu lassen.
Andererseits: Rücktritte wegen irgendwelcher Verfehlungen, die länger zurückliegen, sind auch fragwürdig. Ich sehe schon kommen: eines Tages muss ein Minister zurückreten, wenn herauskommt, dass er 20 Jahre zuvor als Schüler mal geschwänzt hat.
Moral: Wenn Frau Spiegel Lehrerin geworden wäre, dann hätte sie ohne jeden Widerspruch in den Ferien ihren Urlaub genießen können, und ihren Job hätte sie behalten. Hätte sie es doch so gemacht! Lehrerinnen werden gesucht, grüne Politikerinnen gibt es genug.
@Carsten60
Entweder ich vertsehe Sie falsch oder der Lehrerinnenvergleich hinkt wirklich gewaltig.
Wäre sie Friseurin gewesen, dann wäre das auch nicht so schlimm gewesen… Was ist das bitte für ein Vergleich.
Als LuL kann man auch nicht während der Abschlussklausurphase einfach in den Urlaub fahren für 4 Wochen, auch wenn das eine anstrengende Zeit für viele ist…
Dazu hat sie ein ganz anderes Berufsprofil … Den Ministerposten hat dort eine Person, LuL gibt es mehrere. Die Verantwortung liegt auch bei einer anderen Reichweite … Das Gehalt ebenso. Die “Unterstellten” auch.
Verstehe echt den Vergleich nicht – können Sie das bitte etwas ausführlicher Beschreiben?
Kann ich: bei Lehrern stehen die Ferien fest im Kalender, da kann man einen Urlaub planen. Bei Regierungsmitgliedern kann es immer sein, dass Katastrophen dazwischenkommen, leider. Ist schon oft passiert. War hier natürlich doppeltes Pech, eine Katastrophe zur Unzeit. ich meinte nur sinngemäß: in einem bescheideneren Job wäre ihr das alles nicht passiert. Siehe auch den Beitrag unten von Pit gestern 22:46. In diesem Fall stimme ich Herrn v. Lucke voll zu.
Das ist nicht der Punkt- wie ich eben erläuterte.
Warum wird das jetzt allen unterstellt?
Bei einem Mann in der gleichen Situation hätte ich genau die gleiche Meinung vertreten: Wenn man privat so am Anschlag ist, kann man eben nicht so viele Ämter übernehmen.
Ich bin selbständig und kann meinen Kunden auch nicht sagen, dass der Auftrag in nächster Zeit nichts wird wegen privater Dinge. Dann zahlen die einfach nicht oder verklagen mich sogar wegen Nichtlieferung. Als Ministerin hat sie aber ein regelmäßiges Salär weit oberhalb des Mindestlohns bezogen, unabhängig davon was sie abliefert. Diesen Komfort haben Millionen Menschen in diesem Land nicht.
@Carsten 60
Geht’s noch? 50€ in die Macho – Kasse!
Sie ist doch nur ein tragisches Beispiel, wie es um die Vereinbarkeit von “Chefposten” für Frauen mit der Familie und kleinen Kindern in BRD steht….nämlich: gruselig!
Aber überall nach der Frauenquote schreien….
Siehe oben meinen Kommentar gestern 18:13.
@Carsten60
Natürlich ist der Urlaub von LuL planbar. Das stimmt. Aber auch als Angestellter ist Urlaub durchaus planbar. Der Arbeitgeber darf dir gesetzlich nicht einfach einen Urlaubsrahmen geben ohne weiteres. Ablehnung muss begründet sein. Klar ist die Realität oft anders – aber gesetzlich ist es mal so.
Vorteil LuL Ferien: Man weiß, wann die sind und kann vorab gut planen. Arbeit kann man ebenfalls mit einplanen.
Nachteil LuL Ferien: Man ist relativ unflexibel und muss eben genau diese Tage nehmen. Eine “Auszeit”, wenn man gerade viel um die Ohren hat gibt es auch hier nicht zu jeder Zeit. (Mitunter daher verstehe ich den Vergleich echt nicht …)
Als normal Angestellter kann man doch durchaus Urlaub einreichen und nach Bewilligung ebenfalls planen. So habe ich das auch in meinen alten Jobs (als nicht LuL) gemacht. Ging prima und problemlos.
Selbständige können auch planbar Urlaub machen. Wenn die gute Auftragslage aber genau auf diesen Zeitraum prallen, dann muss man sich Prioritäten setzen. Das muss dann jeder selbst wissen. Das ist noch einmal eine andere Nummer und sind andere Rahmenbedingungen.
Hier sprechen wir aber von einen der wenigen Ministerposten. Sie hatte zuvor schon in NRW einen, hier ists eben der Bund und an anderer Stelle. Das Arbeitsprofil sollte ihr in beiden Fällen bewusst sein. Dafür haben die hohen Politiker doch Berater und sind in den alten Ämtern gewesen.
Daher sprechen wir hier auch von dem Profil eines/einer Bundesministers/Bundesministerin. Hier gehört die hohe Verantwortung und die Flexibilität in den Urlaubszeiten einfach mit einher. Das sollte und muss jeden in solchen Ämtern klar sein. Ansonsten müsste man halt einen Stab dafür haben der das ausgleicht und das Ganze abklären.
Der Verdienst von ca. 17.000 Euro/Monat kommt halt nicht von selbst. Ob sie den Druck und die Verantwortung eines solchen Amtes tragen kann und will, konnte sie wohl selbst durchaus mitentscheiden.
Davon mal abgesehen, dass sie wohl doch einiges beschwichtigen wollte und mitunter einfach gelogen hat. Hier dann noch sonderlich viel Empathie zu verlangen ist schon ein Stück. Das hat sie nämlich auch nicht wirklich gezeigt. Es ging immer an erster Stelle um die Karriere und das Image. In dem Fall um die “Auszeit”. Alles doch recht egoistische Gründe – das kann man jetzt bewerten, wie man will. Auch der “Abgang” und die “Rechtfertigung” waren doch sehr egoistisch aus meiner Sicht.
Klar die Frau hatte sehr viele Probleme an der Backe.
Berufliche Belastung, erkrankter Ehemann und dazu vier kleine Kinder.
Da brauchte man eine Auszeit zur Erholung.
In Anbetracht der Folgen bei der Flut hält sich mein Mitleid jedoch in Grenzen.
Dies aus folgendem Grund.
Ich kenne nach Corona und Co. an den Schulen keinen der nicht eine längere Auszeit bräuchte. Darüber wird aber nicht diskutiert. Niemand in der Politik verschwendet einen Gedanken daran, wie man Lehrer, Ärzte, Krankenhauspersonal oder viele andere Berufe für eine gewisse Zeit entlasten könnte um ihnen die Chance zur Erholung geben. Im Gegenteil, man macht eher noch eine Schippe voll drauf. Man muss ja alles was in Corona liegen geblieben ist nachholen.
Ich persönlich hatte mal einen Referendar der seine Pflichten nur mangelhaft erledigte. Dies rechtfertigte der mit momentanen persönlichen Problemen (Freundin weg, Vater krank, Hund tot). Die zuständige Frau vom Ministerium meinte dazu im Gespräch nur “Wir haben alle persönliche Probleme. Diese dürfen jedoch keinesfalls unseren Dienst beeinträchtigen”.
Wir stellen also fest, dass die Belastungen durch Corona und persönliche Schicksalsschläge in unserer politischen Führung keinen Menschen im Kreis der Entscheidungsträger interessieren. Damit müssen wir alle leben. Das ist eben unser Problem!
Warum sollten wir dann Verständnis für das Vorgehen einer Ministerin haben, die ihre Pflichten einfach mal ruhen lässt weil sie überlastet ist und persönliche Problem hat.
Wir erledigen unsere Aufgaben weil wir es müssen. Wenn wir eine Auszeit brauchen, dann müssen wir eben Abstriche im Beruf machen und die finanziellen Folgen und den Karriere-Knick hin nehmen.
Daher sehe ich es nicht ein, dass eine Ministerin die Auszeit für sich einfach reklamiert, weil sie es kann.
Es hätte auch Frau Spiegel frei gestanden, auf ihr Amt als Landes-Ministerin zu verzichten, den Aufstieg zur Bundesministerin ab zu lehnen und sich so die zeit zur Erholung und Lösung ihrer persönlichen Probleme zu verschaffen.
Hätte selbst genehmigte Erholungspause durch die Flutkatastrophe keine gravierenden Folgen gehabt, würden wir normalen Bürger noch nicht einmal etwas davon erfahren.
Bei allem Verständnis, das ist Wasser predigen und Wein trinken.
Lehrreich ist jedoch, wie rapide das Verständnis von Politikern für Probleme wie Überarbeitung ansteigt, wenn sie selbst betroffen sind.
“dass eine Ministerin die Auszeit für sich einfach reklamiert, weil sie es kann.”
Quod licet Iovi, non licet bovi
Wenn Sie sich gerne als Ochse sehen wollen.
Eine Ministerin ist keine Göttin. Die Privilegien von Regierungsmitgliedern sind klar definiert (Dienstwagen, persönliche Referenten usw.).
@Carsten60
Steht das vielleicht an falscher Stelle? Das passt nicht zu obigen.
Aber ja, die Privilegien sind klar definiert. Aber eben auch das Jobprofil in vielen Hinsichten (siehe oben). Man kann nicht nur die Vorteile verlangen und die Nachteile (Bedingungen) ignorieren.
Volle Zustimmung, deshalb bitte keine Krokodilstränen!
@ Schattenläufer
Ich sehe es ebenso.
Wenn jetzt zum family- burnout ( Klasse gewählt von @ Ale) auch noch ein longcovid dazukommt ( es sieht so aus), wird die FM ohnehin entscheiden müssen, was ihr iM möglich ist. Dies fällt am Anfang sicher schwer, d.h sie wird zum Parteispielball; die Politik wird ihr ala Friedrich Merz schnell vermitteln, dass MimiMi wegen covid nicht sein darf (ganz abgesehen von ihrem wirklich unerträglichen unüberlegt überforderten Vorgehen nach der Flutkatastrophe).
Es wird auch nicht helfen, dass der Kanzler sich ” berührt ” zeigte.
Egal ob Mann, ob Frau, es scheint für mich so wie eine nachträglich konstruierte Rechtfertigung, die dann nicht überzeugte:
Urlaub nach Schlaganfall (Ehemann 03/2019) erst zweieinhalb Jahren später in 2021 für FÜNF (nicht vier) Wochen. Dann die Corona-Erkrankung als dringender Erholungsgrund, welche aber erst 2022, also sechs Monate nach dem Urlaub, Ende Feb. 2022 auftrat.
Online-Teilnahme während Urlaub an Kabinettssitzungen verwirrend. Das RLP-Sonderkabinett in Mainz tagte nach der Flutkatastrophe nach dem 14. Juli erst zweimal, später einmal in der Woche. Telefonische Erreichbarkeiten im Urlaub für die Staatssekretäre erst mittels Rückruf möglich. Überlastung. Vertretung. Corona. Familie. Untersuchungsausschuss.
Frage ich nach Plausibilität, würden SuS in der Sek I solche “Entschuldigungen” sicher besser hinbekommen. Für mich hat dies nichts mit einer Verurteilung von Frau Spiegel (aufgrund des Urlaubs) als Person / BFM zu tun, sondern mit glaubwürdigen Fakten.
Ein konsequenter Abschied!https://www.tagesschau.de/eilmeldung/anne-spiegel-ruecktritt-101.html
Den Rücktritt finde ich überzogen. Aber so ist das heutzutage. Macht ein Politiker einen Fehler – wobei ich hier eher übertriebene Hysterie der anderen sehe als einen wirklichen Fehler – versucht die Gegenseite sofort, Kapital daraus zu schlagen. Rücktritt! Das macht immer die den poltischen Gegner schlecht und nützt einem selbst. Hofft man.
Letztlich führt es dazu, dass Politiker versuchen, keinen Fehler einzugestehen, denn keinen Fehler zu machen, ist ja unmöglich. Wir selbst “erziehen” sie also mit unseren Reaktionen zum Vertuschen und Verheimlichen und Lügen.
Man kann nur den Kopf schütteln. Bekommen wir, was wir wollen?!?
“Wir selbst „erziehen“ sie also ”
Vertuschen – täuschen – leugnen sind bekannte Verhaltensmuster Suchtkranker (Karrieresucht?) und Motivationen allein der handelnden Person.
Was der Vergleich mit Suchtkranken soll, verstehen wohl nur Sie selbst. Es scheint mir einzig und alleine Ihrer Gehässigkeit Genüge zu tun.
@Aleidis, von edlem Wesen
Sie selbst haben doch mit:
Wir selbst „erziehen“ sie also mit unseren Reaktionen zum Vertuschen und Verheimlichen und Lügen.”
argumentiert.
Machen Sie sich erst zu “Sucht” etwas schlau und dann schreiben wir drüber auf sachlicher Augenhöhe.
An den Maßstäben müssen sich alle nachfolgenden Politker:innen messen lassen, vor allem aus den Parteien, die nun am lautesten gerufen haben.
Allerdings fragt man sich, wo diese Kritiker in den letzten Jahren waren, als es um Verschwendung, persönliche Bereicherung und Korruption ging.
Da gab es nicht einmal eine Entschuldigung.
Wäre ja super, wenn jetzt auch ein paar Kultusminister zurücktreten würden. Da lief ja auch nicht immer alles astrein die letzten 2 Jahre…
Und dann?
Ehrlich gesagt fände ich es gut, wenn man diese Posten nicht mehr nachbesetzen würde.
In RLP hat Spiegel als Familienministerin nichts gegen die Corona-Verharmlosungs-Politik von Hubig und Dryer unternommen. Das fand ich persönlich sehr schade und unverständlich. Ich hätte mir von einer grünen Politikerin anderes erwartet – ein reflektiertes, wissenschaftsbasiertes Handeln, um pragmatisch Verbesserungen herbeizuführen. Als Umweltministerin war Spiegel dann eingesprungen – wohl aus karrieretechnischen Gründen, aber offensichtlich mit Überforderung. Als Bundesfamilienministerin hat sie die weiteren Covid-Wellen durchlaufen lassen, ohne aktiv zu werden, sieht man von ein paar Statements ab.
Ihren Auftritt gestern Abend empfinde ich dennoch als traurig, weil er eine zutiefst verunsicherte und verletzte Person zeigte.
Wollen wir hoffen, dass nun jemand für das Amt der Bundesfamilienminsterin berufen wird, der ideenreich, aktiv und durchsetzungsstark ist. Es gibt viel zu tun.
Frau Spiegel gehört zu den Leuten, die immer postulieren, dass die Kinder doch von multiprofessionellen Kräften “betreut” werden sollen, dieweil die Eltern ungestört ihrer Karriere nachgehen. Gewiss hätte sie als Ministerin genug Geld gehabt, um eine solche “Betreuung” privat zu organisieren. Aber gerade sie widerlegt dieses Konzept nun damit, dass ihre Karriere eben mit den Kindern doch nicht so richtig kompatibel war, weil die Kinder “nicht gut durch die Pandemie gekommen sind”.
Tatsächlich scheinen sogar etliche Politikerinnen (Baerbock, Matthäus-Maier) dann einen Hausmann zu Hause zu haben, analog zu einer Hausfrau. Der Unterschied: ein Hausmann wird beklatscht, Hausfrauen werden aber als ewig gestrig abgetan. Das Problem aber bleibt.
Für Normalverbraucher: ich sehe nicht den Fortschritt, wenn heute zwei Einkommen erforderlich sind, um überhaupt eine Familie zu ernähren. Früher konnte selbst ein einfacher Straßenbahnfahrer eine Familie ernähren, heute ist das selbst bei Lehrern oder Ärzten nicht mehr der Fall. Und Leute wie Frau Spiegel finden das wohl auch noch gut — zumindest bei den anderen.
Leider wahr!
Probleme mit Corona und Erkrankungen an Corona hat die Vielzahl der Bevölkerung auch in eigenen Familien in der Corona-Pandemie, teilweise auch in Kurzarbeit oder mit Jobverlust, bereits durchlebt.
Der Ehepartner erkrankte März 2019 und dann muss es ein Familienurlaub erst nach knapp 2½ Jahren vom 23.07. – 29.08.2021 sein.
Kann man so machen, könnte man auch zeitnah in Angriff nehmen.
Den Grünen-Vorstand nicht einmal über die Urlaubszeit zu informieren liegt dann eher an eigenen Prioritäten. Nur das zugeben, was ohnehin schon durch die Presse gelaufen ist, eine Stilfrage.
Karriereverlauf:
Seit 2019 ist sie Mitglied des Parteirats der Grünen und im Bundesverband.
Zum 01.01.2021 übernahm Sie das Umweltministerium in RLP. Am 18. Mai 2021 das neue Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität und wurde Stellvertreterin der Ministerpräsidentin.
Am 7. Dezember 2021 trat sie als Klimaschutzministerin zurück, um am darauf folgenden Tag ins Bundesfamilienministerium zu wechseln, zumindest für 124 Kalendertage.
Zumindest hatte sie am 18.07.21 während der Ansprache des Bundespräsidenten im Hochwassergebiet nicht vor laufender Kamera gelacht.
Spiegel war seit 2016 Ministerin in Rheinland– Pfalz also bitte erst schauen, dann polemisieren.
Sachliche Frage sollte sein, wer die Fakten nach “Gusto” biegt.
Augenmerk war 2019 ff., das in der Entschuldigung zuerst angeführte Jahr der Rechtfertigung und weniger die perfekte Vita.
Biographie Anne Spiegel Lebenslauf
https://www.was-war-wann.de/politik/biografien/anne-spiegel.html
https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/bundeskanzleramt/bundeskabinett/1974082-1974082
https://dewiki.de/Lexikon/Anne_Spiegel
@gehtsnoch
Stimmt, die Abfolge der Ereignisse macht den Unterschied.
Albrecht von Lucke stellt das ebenso heraus, dazu gibt es noch A. Spiegels Erklärung – die VOR dem Rücktritt.
https://www.youtube.com/watch?v=YAL1WNJ488U
Auch noch interessant:
https://www.youtube.com/watch?v=VzdAAm1P_bM
Das übliche “zwischen Stuhl und Popo passt noch was Pattex” einerseits und Partei”freunde” (Jeder hat eine Chance verdient 😉 und möchte auch mal in Verantwortung kommen.) andererseits …
Und Anton Hofreiter ist immer noch keine Frau! 😉
Einer geht noch:
https://www.youtube.com/watch?v=mRvSS0ssgkY
Derartiges ist in dieser Form zuvor noch nicht geschehen – ob es in der Folge für Veränderungen im Polit-Zirkus sorgen wird, Stichwort “Fehlerkultur”?
Eine Frage: Warum benutzen sogar Lehrer und Lehrerinnen so oft den Begriff “Auszeit”? Solange wir leben, gibt es keine “Auszeit”, aber jede Menge Begriffe, mit denen sich besser beschreiben lässt, was jemand vermisst, sich gönnt (mehr freie unverplante Zeit) oder dringend braucht (Erholung, oder, oder, oder)
4 mal Auszeit von 24 Postings. (Die 2 von Ihnen nehme ich mal nicht drauf)
Soll man schreiben: “Wenn sie Erholung braucht und sich einen Urlaub gönnt”?
Erholung gibt es im Übrigen ebenfalls so wenig für viele. Die Urlaubszeiten sind oft nur wenige Tage und dort kann man sich nur bedingt wirklich richtig erholen. Auch hier wäre der Begriff Erholung dann falsch?
Weiß nicht … Ist doch klar, was gemeint ist. Überforderung -> Auszeit? Finde das Wort eigentlich schon gut gewählt. Ist aber evtl. auch einfach eine Frage, wie man den Begriff jetzt genau sieht.
Für mich ist der Begriff “Auszeit” dem gestörten Verhältnis zur Zeit geschuldet. “Keine Zeit zu haben” wird gesagt, aber gemeint ist “keine Zeit für etwas” zu haben. Zeit ist immer da. Sie vergeht auch nicht, aber indem wir unser Altern nicht ausdrücklich ansprechen wollen, ist es eben die Zeit, die vergeht. Von einer “Lücke im Lebenslauf” wurde früher auch nicht gesprochen. Euphemismen beschönigen vieles. Sogar als Synonym für eine Strafe wie der “Stille Stuhl” oder die “Stille Treppe” dient die Bezeichnung “Auszeit”. Als Kind hätte ich sie bestimmt nicht als “pädagogisch wertvoll” angesehen.
Vielleicht weil sogar Lehrer und Lehrerinnen menschliche Wesen sind.
Ja, aber welche, die den Ruf haben, es immer besser zu wissen. Deshalb habe ich ja auch gefragt. 😉
Im Berufsleben nennt es sich „Sabbatical“ als unbezahlte Freistellung des dann ruhenden Arbeitsverhältnisses. Meist für 3 bis 12 Monate.
@Kritischer Dad*NRW
Mittlerweile werden auch neue, flexible Modelle ausprobiert – dort, wo man flexibel ausprobieren KANN anstatt nur ministeriale Arbeitskreise zum Thema Flexibilität “anzudenken” und dann “in meinem Haus” nach unten weiterzureichen und zu vergessen – halt 1 Projekt von vielen …
Exemplarisch:
https://www.handwerk.com/erfahrungsberichte-flexible-arbeitszeit-zufriedene-mitarbeiter
Solche Initiativen gibt es bundesweit, diesen Bericht habe ich so auf rasch gefunden. (Einen TV-Bericht dazu habe ich erst gestern gesehen … da erinnere ich leider nur den Bericht, aber nicht die Quelle.)
Ob das in größeren Systemen so funktionieren könnte kann ich nicht beurteilen, dazu fehlen mir einfach die Sachkenntnisse.
Aber immerhin sollte das eine Anregung sein.
Es ist ja schon auffällig, dass scheinbar alle Beteiligten zufrieden sind.
… Ohjeh, ich merke gerade: Für die Branche “Erziehung und Bildung” ist das bisher doch eher ein Argument gewesen, etwas NICHT zu machen und darum geht man auch auf “Nummer sicher”, indem man die zahlreichen Vorschläge oder bei nahenden Problemen die Hinweise (Remonstrationen) ignoriert, ggf. abheftet, ggf. die remonstrierende Person eindringlich “bespricht”, wie hier einige Foristen in den letzten Monaten berichteten.
Schade.
Also steht zu befürchten, dass jetzt in den oberen Etagen ein bissl Staub aufgewirbelt wird (u.a. in NRW der Wahl geschuldet) und dann nach dem Getöse ein beruhigend-sonores “Weiter so!” 🙁
“Sie infizierte sich am 24. Februar mit dem Coronavirus und erkrankte daran – nach eigenem Bekunden schwer. Erst knapp einen Monat später, am 23. März, meldete sie sich auf der Homepage des Ministeriums wieder zu Wort: „Nun bin ich zurück, wenn auch noch nicht völlig frei von Post-Covid-Symptomen.“”
Also: 1 Monat Auszeit wegen Covid für Frau Spiegel. Man kann Frau Spiegel viel vorwerfen, aber sicherlich, dass sie sich nicht um ihrer persönliche(!) Gesundheit kümmert.
Daran sollten sich alle Lehrkräfte ein Beispiel nehmen! Wenn ich sehe, wie sich Kollegen und Kolleginnen, bereits nach weniger Tagen “freitesten”, um sich dann in stark angeschlagenem Zustand in die Schule zu schleppen, denn “die Kinder können ja nichts dafür!”, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Man sollte sich bei Covid diesen Spiegel-Monat gönnen, so wie es die große Politik mit gutem Beispiel vormacht. Und wenn es Post- / Long-Covid-Symptome gibt, dann eben auch zwei oder drei Monate. Und da ohne Masken und Impflicht die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sich Lehrkräfte mehrmals im Jahr mit Covid infizieren, dann heißt dass möglicherweiser, dass eine Lehrkraft im Durchschnitt das halbe Jahr krankgeschrieben ist. Und krank ist krank, dann ist auch nichts mit Distanzunterricht!
Also: An unseren politischen Vorbildern orientieren und alles wird gut!
Am 12. März 2022 hat sie aber vor dem Untersuchungsausschuss “Flutkatastrophe” in RLP ausgesagt.
@Realist
“Spiegel-Monat” for your health.
Sehr sinnvoll und darum für alle Covid-Erkrankten zwecks bestmöglicher Genesung bestimmt hilfreich.
DAS müsste auch im Interesse der Wirtschaft liegen. Also müsste es diesen “Spiegel-Monat” dann auch für alle Berufssparten geben, die wurden ja gestern (oder vorgestern?) von einem Foristen hier genannt: Handel, Handwerk … bis hin zu den immer gern beispielhaft angeführten Busfahrern, Kassierern, usw usf.
Dass es auch im Interesse der Erkrankten selbst ist, kann “man” (Wirtschaft und alle anderen, die – in welchem Rechtsverhältnis auch immer – Menschen beschäftigen) dann ja mal so hinnehmen. 😉
Jaja, ich weiß … aber man wird ja auch im fortgeschrittenen Alter noch träumen dürfen?
@ Pit 2020
Freilich, gerade im fortgeschrittenen Alter sollte “man” träumen – dürfen. Jeder hat seine Erfahrungen und Wünsche.
Jeder kann auch seine persönliche Strophe anfügen (an den verlinkten song)
https://youtu.be/cECB9YbuJq0
@Realist
Ein “Spiegel-Monat” sollte umgehend zur Regel werden.
Frau Spiegel hat in der Tat da keine öffentlichen Termine wahrgenommen, jedoch in eigener Sache neun Tage vor der Pressemitteilung vor dem Untersuchungsausschuss RLP ausgesagt und auch an einer Kabinettsklausur teilgenommen. Über ein vorzeitiges Freitesten liest man nichts. Zumindest hat die durchlaufene Infektion ein gewisses Umdenken bei ihr wohl erkennen lassen.
Anne Spiegel äußert sich zu ihren Post-COVID-Symptomen (21.03.2022)
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/anne-spiegel-aeussert-sich-zu-ihren-post-covid-symptomen-194314
Vielleicht wird neue BFamM Ekin Deligöz die als Nachfolgerin gehandelt wird.
Sie ist Diplom-Verwaltungswissenschaftlerin und seit 1997 deutsche Staatsbürgerin. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder und gehört der Konfession der Aleviten an.
Sie ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit dem 8. Dezember 2021 Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, bisher unter Frau Spiegel.
In meine Augen passender als die weiteren Grünen-Kandidatinnen, wo ein nicht beendetes Theologiestudium und zwei Kinder oder VWL-Diplom und seither Umweltschwerpunkte ohne Kinder zur weiteren Auswahl stehen.
Mal schauen was im grünen Osterei dann drin sein wird.
Sie tritt aufgrund des politischen Drucks zurück – nicht aus Einsicht?
Ich finde es unbedingt notwendig und erstrebenswert, dass immer mehr Frauen in der Politik sind, aber die Skandale und Rücktritte in der letzten Zeit sind nicht dazu angetan, das Vorurteil zu mildern, dass Frauen wegen der Kinder und anderen Verantwortungen im Job nicht so belastbar seien, öfter ausfielen und daher lieber Männer eingestellt wurden (ich teile diese Ansicht NICHT!).
Dennoch finde ich es wichtig, dass eine Frau, die ein verantwortungsvolles Amt bekleidet, sich der Gefahr bewusst ist, dass sie die alten Vorurteile wiederbelebt, wenn sie die Familie und die Kinder als Begründung für eigenes Versagen anführt. Wirkliche Gleichberechtigung ist erst erreicht, wenn, wie z. B. in der Familie von der Leyen, dann der Vater die Familienrolle übernimmt oder – das Geld dürfte bei Ministerinnen allemal reichen – man sich eine Nanny oder andere professionelle Hilfe zur Seite stellt, wenn es anders nicht geht, also hinter einer starken Frau auch mal ganz selbstverständlich ein Mann steht, statt klassisch nur umgekehrt.
Was ist nur mit den Menschen los?
Die Frau hat nichts weiter gemacht, außer mit ihrer Familie in den Urlaub zu fahren.
Ja 10 Tage nach der Flutkatastrophe.
Hätte trotzdem niemandem das Leben gerettet, wenn sie nicht in den Urlaub gefahren wäre
Ihr jetzt dafür einen Vorwurf ist doch krank
Und alle Medien müssen sich darüber dass “Maul” zerreißen.
Seit wann sind Hetzkampagnen zum neuen Volkssport geworden?
Die Begründung ist einfach nicht gut oder glaubwürdig. Ich weiß es nicht… Andere können bei Überforderung ebenfalls nicht einfach nen Urlaub machen.
Dazu die politische Halte. Sie hat es doch anscheinend selbst gemerkt – laut den Aussagen herauszulesen – dass es für viele Familien sehr schwer ist momentan.
Das ist ihr Amt … Dann ist es an ihr für bessere Bedingungen zu kämpfen, statt “abzutauchen”.
Ansonsten ist sie für das Amt halt einfach nicht sonderlich geeignet. Das muss man sich dann auch eingestehen denke ich?
Momentan kann sich auch eine Außenministerin oder ein Bundeskanzler halt keine lange “Auszeit” gönnen. Das geht einfach mit dem Amt einher – was Herrn Scholz auch klar ist und er bereits mehrfach darlegte. Man muss sich auch etwas auf die Amtsträger verlassen können.
Dazu dann noch die ganzen Rechtfertigungen, welche auf viele Menschen momentan zutreffen, bei gleichzeitig priviligierter Situation (genug Geld, um einiges abzufangen, Beziehungen), welche andere nicht haben.
Was wäre die Konsequenz? Warten, bis sie wieder überfordert ist? Hier muss man halt auch ansetzen – kann sie den Druck entgegenstehen und trägt Verantwortung oder muss sie sich rausziehen?
Lesen Sie die Akten des Untersuchungsausschusses des Landes Rheinland- Pfalz. Dann werden Sie revidieren , sie habe “nichts weiter gemacht”!
“Die Frau hat nichts weiter gemacht, außer mit ihrer Familie in den Urlaub zu fahren.”
Image, aber netter Versuch!
Eine Antwort: Weil der Begriff “Auszeit” die von Ihnen angesprochenen und weitere Begriffe subsummiert bzw. die Folge deren ist. Der Grund, also ihre erwünschten Worte, mag unbekannt sein, die benötigte Folge wäre/ist dann die Auszeit. Es geht ja nicht um eine Auszeit vom Leben selbst, sondern von den herrschenden Lebensumständen.
Was meinen Sie mit “sogar” Lehrer und Lehrerinnen?
Ich finde es schon arg hanebüchen, den Rücktritt von Frau Spiegel zum Anlass zu nehmen, um mal wieder Corona zu thematisieren. In den Schulen kehrt langsam Ruhe ein und die Kinder freuen sich auf Ausflüge, Schullandheime und Sportfeste.
Falls Sie es nicht bemerken: Die Inzidenzen sinken ebenso, wie die Zahl intensivpflichtiger Patienten und das, obwohl die Maßnahmen zurückgefahren werden. Mein Klientel ist im Übrigen ebenfalls nicht “gut durch die Pandemie” gekommen, damit sind aber vor allem die monatelangen Schulschließungen vom letzten Jahr gemeint.
Es geht Richtung Sommer.
Es sind Ferien (bspw. in Bayern).
Die Testungen werden zurückgefahren oder sind überlastet.
Die Maskenpflicht ist erst frisch gefallen.
Die Frage ist eher, wie geht es weiter?
Jetzt kommt erstmal die Abschlussphase für viele SuS.
Dann gehen wir irgendwann wieder in den Winter… So ist das halt mal.
Wird hier vorgesorgt ? (Luftfilter, Konzept – v.A. falls Zahlen wieder steigen -> wieder vermehrt Testungen, Maskenpflicht, Distanzunterricht, worst case lockdown)
Lassen wir es einfach mal drauf ankommen?
Das Virus ist nicht weg. Es kann aber endemisch werden. Es kann aber auch wieder stärker “einschlagen”.
[Den vielen Kommentaren nach geht es hier aber auch nicht direkt um Corona … Das haben v. A. Sie in’s Spiel gebracht]
Ja, aber dann bitte bei Frau Spiegel beschweren, die selbst Corona und die Pandemie angeführt hat in diesem Zusammenhang.
In den Schulen kehrt Ruhe ein – selten so gelacht. Wenn Sie darunter verstehen, dass permanent Kinder und LK krank fehlen, dass die Abiturienten nicht wissen, ob ihre Prüfungen wie geplant laufen, dass Familien „dank“ Kindern, die sich in den letzten (maskenfreien) Tagen vor den Ferien infiziert haben, ihren wohlverdienten Urlaub abbrechen müssen, dann, ja dann ist tatsächlich Ruhe eingekehrt.
@Schattenläufer: du sagst es und ich sehe es genauso. Man muss im Leben Prioritäten setzen. Und wenn es berechtigterweise in dem Fall die Familie ist, dann stehen Geld und politische Karriere eben hintenan. Dann geht es Frau Spiegel eben nichts anders als dem gewöhnlichen Volk.
Deshalb kein Mitleid von mir.
Im Übrigen verstehe ich auch nicht, für welche ausgezeichnete Arbeit ihr jetzt gedankt wird. Meines Erachtens hat sie Corona in den Bildungseinrichtungen einfach negiert und laufen lassen.
Alle unter den Kommentaren hier, die Frau Spiegel verteidigen, müssen für sich folgende Fragen beantworten:
– Hätte ich bei einem Herrn Spiegel genauso reagiert?
– Warum vermischte ich Bundesfamilienministerin mit Landesumweltministerin?
– Warum setze ich bei Frau Spiegel andere Maßstäbe an als bei Bademeistern (m/w)?
– Wieso wurde jemand Ministerin, wenn dafür nicht belastbar genug?
– Wieso war Frau Spiegel nicht ehrlich und gab ihre Überforderung zeitnah zu?
– Was außer ihr Geschlecht machte Frau Spiegel zu einer geeigneten Ministerin in Land und Bund?
(Gerüchteweise kommen Stimmen auf, dass die nicht minder überforderte Frau Lambrecht ins Familienministerium wechselt und Herr Hofreiter Verteidigungsminister wird.)
Es geht doch nicht nur um den Urlaub, sondern auch darum, dass sie am Tag der Katastrophe schon als Umweltministerin versagte (Falschinfo, Gendern in der Mail wichtiger als Warnung u. Evakuierungen veranlassen, essen gehen, nicht erreichbar sein), sich am Tag danach Sorgen um ihr Image machte (Blame game, Wording, den Medien ein falsches Bild vermitteln) und danach in Urlaub fuhr. Zudem verschwieg und log sie (an Kabinettsitzungen teilgenommen), belog auch ihre Partei. Ihr Rücktritt ist erzwungen. Er kommt nicht aus Einsicht! Wahrscheinlich ist sie immer noch der Meinung, alles richtig gemacht zu haben.
Wofür soll man sie loben?
Dafür, dass sie aus Machtgier den kranken Mann und vier kleine Kinder sich selbst überließ? Mit ihrem Einkommen hätte sie übrigens auch eine Nanny u. eine Haushaltshilfe zahlen können. Jede fürsorgliche Ehefrau u. Mutter hätte zugunsten der Familie ihre Karriere auf Eis gelegt.
Dafür, dass sie nicht selbst gegangen ist, sondern erst nach öffentlichem Druck?
… um nur Einiges zu nennen.
Fr. Spiegel ist ein typisches Beispiel für das Peter-Prinzip.
Und Posten-Geschacher nicht nur zwischen den Parteien (das kennen wir ja), sondern auch zwischen dem linken und dem Realo-Flügel der Grünen. Demnächst kommt dann noch der Proporz nach sexueller Diversität, damit der “Regenbogen” auch abgebildet ist. Wie die Wähler darüber denken, ist vollkommen egal. Niemand will wissen, wieviele Wähler der linke und der Realo-Flügel hätten, wenn getrennt gewählt würde.
Blödsinnigerweise hat das Umweltministerium in der katastrophe überhaupt keine Zuständigkeit. Die hatte, da es keine landesweite Katastrophenlage war, ja nicht einmal das Innenministerium. Die räumliche und sachliche Zuständigkeit lag einzig und allein beim Stab des HVB im Landkreis Ahrweiler. Der HVB (Hauptverwaltungsbeamte) dieser Region ist der Landrat.
Dieser hätte die Unterstützung der vorgestzten Dienststellen einfordern müssen. Auch bei Großschadensereignissen oder Katastrophen geht die Zuständigkeit nicht automatisch auf die nächste Ebene über. Der Katastrophenfall im Lkr. Ahrweiler ist ja nicht einmal förmlich beschlossen worden. Stattdessen hat man die einzelnen Kommunen sprich Bürgermeister vor sich hin wursteln lassen. Folglich gab es kein koordiniertes Vorgehen.
Der eigentliche Fehler des zuständigen Umweltministeriums liegt in der Zeit vor der Amtsübernahme von Frau Spiegel, es gab keine entsprechenden Hochwaser- bzw. Überflutungspläne. Also wenn der und der pegelstand erreicht wird, dann droht Überschwemmung in den und den gebieten und folgende Maßnahmen müssen von den zuständigen Stellen eingeleitet werden. Wie wenig vorbereitet die Gemeinden waren, sieht man an der Tatsache, dass es denen ja nur teilweise gelungen ist, rechtzeitig ihre Fahrzeuge und Gerätschaften aus den gefährdeten Tallagen zu evakuieren, so dass zu einer großen Zahl von Ausfällen an Rettungsmitteln kam.
Absatz 2 teile ich nach Recherche nicht ganz:
RLP-Klimaschutzministerium
Schutz des Wassers, als Lebensmittel Nummer 1 und Raum für Bäche und Flüsse durch Bau von Kläranlagen , Sanierung von Abwasserkanälen, Renaturierung von Gewässern und Maßnahmen des Hochwasserschutzes
https://mkuem.rlp.de/de/ueber-uns/das-klimaschutzministerium/
Es gibt für RLP noch die alten Karten vor der Hochwasserkatastrophe online.
Roter Hinweis:
–BITTE BEACHTEN: Die neue Datenlage an der Ahr ist noch nicht berücksichtigt!–
https://hochwassermanagement.rlp-umwelt.de/servlet/is/8662/
Hochwasserrisikokarte (rechts oben):
Das Gebiet Schuld / Ahr (Karte oben links) hat in rosa die Überflutungsflächen eingezeichnet, die auch im Juli 2021 in der ausgewiesenen Breite nebst Bundesstrasse überflutet wurden.
Es gab dazu auch einen Bericht mit der Kiesgrube etc. der natürlich nun nicht mehr online ist.
Hochwassergefahren- und Risikokarten in Deutschland (Status 2019)
Oben links kann der gesuchte Ort, z. B. “Ahrweiler, Rheinland-Pfalz” eingegeben werden.
https://geoportal.bafg.de/karten/HWRM/
Die gesetzlichen Überschwemmungsgebiete im Kreis Ahrweiere wurden bereits am 04.10.2021 aktualisiert.
Das mit der Zuständigkeit sieht mitunter Frank Roselieb wohl anders. Hier wird die Zuständigkeit und Verantwortung vom Krisenmanagement durchaus bei ihr gesehen.
Gegen den Krisenstab und den Landrat gibt es bereits Ermittlungen. Natürlich ist das nicht nur bei einer Person. Jetzt kam das mit dem Urlaub von Frau Spiegel eben medial ans Licht und in den Vordergrund und man macht Druck.
Der Umgang mit dem Ganzen ist halt höchst fragwürdig. Kurz danach in den Urlaub zu fahren. Das ist wie Herr Laschet sein Lacher einfach gefundenes Fressen. Das hat ihm ebenfalls massiv Stimmen gekostet und wurde stark angeprangert. Frau Spiegel hat eben noch versucht sich irgendwie rauszuwinden und auf Empathie zu hoffen. Nichtsdestotrotz hat sie gelogen und auf die Situation einfach nicht gut reagiert. Ganz unabhängig, wer hier welche Verantwortung bzw. Befugnisse hat. Das war definitiv ein falsches Zeichen.
Die Anzeichen und die Pläne gab es – siehe Post von “gehtsnoch”. Es wurde auch eindringlich gewarnt? Nur reagiert halt zu spät bzw. falsch (Pressemitteilung).
Hier gehörte einfach eine dringliche Warnmeldung – auch medial (TV, Online, Radio usw.) her. (Aber ja, im Nachhinein ist man meist klüger)
Aber das Landesuntersuchungsamt ist dem Umweltminsterium in RLP bezüglich “Gewässer” unterstellt! Und dieses Amt hatte eine Hochwasserwarnung mit hoher Priorität am Tag des Unwetters an das Umweltministerium gesandt. Von dort wurde die Warnung nachmittags aber nur per Mail weitergeleitet. Frau Spiegel hätte demnach tagsüber tätig werden können, wenn sie die Sache im Griff gehabt hätte: Nämlich auf allen Kanälen die Warnungen des Landesuntersuchungsamts weitergeben, Innenminister kontaktieren, Landräte, selbst in das Kriserngebiet fahren und nachschauen. Stattdessen ging sie abends mit einem Parteifreund in Mainz essen.
@ S.
Es ist eine Schande, dass das, was der BK live vor der Kamera versprochen hatte – Wiederherstellung des Zustandes vor Flut auf Staatskosten, wenn Versicherungen nicht leisten – bisher in keinem Fall umgesetzt wurde.
War wohl doch eine wahltaktische Aussage- nicht schön. Derlei macht mehr als unzufrieden.
Inkompetenz. Machtgier. Unehrlichkeit. Selbstüberschätzung. fehlendes Feingefühl … immerhin 134 Tote im Ahrtal und Hunderte, die ihr Heim verloren haben … soll der Urlaub und die Diskussion darum davon ablenken?
„Wir brauchen ein Wording, dass wir rechtzeitig gewarnt haben, wir alle Daten immer transparent gemacht haben, ich im Kabinett gewarnt habe, was ohne unsere Präventionsmaßnahmen und Vorsorgemaßnahmen alles noch schlimmer geworden wäre etc.“ – Anne Spiegel (GRÜNE) am 15.07.2021
@Wollte.ich.mal.gesagt.haben.
Daran kann ich mich auch erinnern.
Wird jetzt aber “vergessen”.
Von einigen wirklich vergessen ( schnelllebige Zeiten usw ) , von anderen bewusst beiseite gewischt. Passt nicht zum Prinzip “Ehrenrettung”, nachdem schon das Peter-Prinzip in der Endstufe ankam mit einem krachenden Feuerwerk und entsprechend Aufmerksamkeit auf sich zog.
18.03.2022: Stenografischer Bericht der 22. Sitzung
Haltung der Bundesregierung zu den Vorwürfen gegen Anne Spiegel in Zusammenhang mit der Flutkatastrophe 2021. (Ab Seite 93 ff.)
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjJ-IzSpI73AhVRgv0HHVgVD5EQFnoECBMQAQ&url=https%3A%2F%2Fdserver.bundestag.de%2Fbtp%2F20%2F20022.pdf&usg=AOvVaw3gBDyEvIl3BmATaeWGK_Ng
@ Bla
So ist es, RV braucht seine tägliche Portion Corona, früh, mittags und abends.
Ist aber auch verständlich. Hat er doch so viele Textbausteine generiert, die kann man doch nicht verkommen lassen. Es bleibt bei hingeworfenen Brocken globaler Art:
Da müsste doch jeder was finden und antworten.
Allerdings, kaum einer hört. Sie und ich schon, aber anders:
– Sie mit einer kurzen Klarstellung/ Ausblick
– Ich, um festzustellen, dass wohl jede Thematik irgendwo zwangsläufig eine ” Prise Corona ” enthalten wird. Trotzdem gelingt im Forum ein interessanter Austausch zur Thematik Politverhalten.
Was für eine unerträgliche zynische und familienfeindliche Berichterstattung! Nochmal fürs Protokoll: Familien leider mehr darunter, wenn Schulen und Kindergärten ein halbes Jahr geschlossen sind als wenn ein Kind mal zwei Wochen krank zuhause ist. Wenn wie aktuell die Inzidenzen rückläufig sind und keine Überlastung des Gesundheitssystems droht, mit der stets argumentiert wurde, dann ist die Lockerung von Schutzmaßnahmen absolut richtig und geboten. Jetzt so zu behaupten, gerade die Familien, die unter Schutzmaßnahmen am meisten gelitten haben, würden unter deren Lockerung am meisten leiden, ist die komplette Verdrehung der Tatsachen!
Und zur Causa Spiegel: Wer sich alte weiße Männer ohne Familienleben in politische Ämter wünscht, mag ja gerne so abscheudlich argumentiert und Frau Spiegel aus dem Amt mobben. Ich habe jedenfalls großes Verständnis für ihre Situation und ihre Entscheidungen!
“Wer sich alte weiße Männer ohne Familienleben in politische Ämter wünscht…” Eine Diskriminierung, egal von welchen Teilen der Gesellschaft auch immer, finde ich immer abstoßend. Sie sollten sich schämen und hier vielleicht ein Wort der Entschuldigung hinterlassen.
Die Gehirnwäsche funktioniert. Ein Narrativ von der armen Familienmutter in Not, die Überforderung unter Tränen einräumt. Ist ja sooo verständlich und nachvollziehbar.
Aber sie muss sich von der Mallorca-NRW- Ministergarde absetzen.
In Wahrheit ist Spiegel nicht minder skrupellos. Eigennutz vor Amtsverantwortung. Vertuschen eigener Fehler und Belügen von Parlament und Öffentlichkeit. Darum geht es!!!
Ihre Kinder und ihren Mann zu betreuen, ist ihre Privatsache- genau wie bei mir auch. Und wenn sie das nicht auf die Reihe bringt, darf sie so ein Amt nicht annehmen. Genau wie andere auch.
Scheinbar gibt es doch stark unterschiedliche Wahrnehmungen
“…so abscheudlich argumentiert und Frau Spiegel aus dem Amt mobben. Ich habe jedenfalls großes Verständnis für ihre Situation und ihre Entscheidungen!”
In diese steinige Situation hat sie sich nach meinem Empfinden höchstselbst ohne weitere Hilfen allein durch fragwürdige Manipulation(en) oder waren es Gedächtnislücken manövriert.
Altes Sprichwort: “Ehrlich währt am längsten.”
Anne Spiegels Irrtum / Es war Politik, kein Pop
https://www.spiegel.de/kultur/anne-spiegels-ruecktritt-es-war-politik-kein-pop-a-62eec8f2-487c-4fe8-9a5b-77a6afce73d7
@ Pit2020
hat es im Kommentar oben bereits treffend ausgedrückt:
“Stimmt, die Abfolge der Ereignisse macht den Unterschied.”
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/menschen-schicksale/id_91808420/bundespressekonferenz-schliesst-boris-reitschuster-endgueltig-aus.html
Erkennen Sie Ihr Idol?
Jedenfalls ist Das SchandZitat (bereits von @ The Teacher wiedergegeben) im blog des reitenden Schusters nachzulesen.
@DSK
Die Maskenpflicht wurde erst seit paar Tagen fallen gelassen. Die Zahlen stiegen erstmal an. Jetzt sind Ferien. Dazu wird es wärmer.
Natürlich leiden Familien bei einem Lockdown von einem halben Jahr mehr, als von zwei Wochen (nicht lebensgefährlich) krank sein. Das bestreitet doch auch niemand?
Ob die Familien (insbesondere SuS) langfristig durch gelockerte Maßnahmen leiden, wird sich zeigen.
Das muss nicht sein. (Endemische Lage)
Das kann aber sein. (Neuere stärkere Variante/n)
Auf jeden Fall würde es nicht schaden, wenn man einen (oder mehrere) Notfallplan hat, falls es schief geht.
Luftfilter usw. haben viele Schulen nämlich immer noch nicht (genug).
Falls man jedoch die Situation Corona mit Varianten künftig als normal sehen will, dann bitte nicht weinen, wenn das die Schulen, Kitas, Krankenhäuser, Pflegeheime usw. eben nicht mehr handhaben können. [Ob man sich dann auch einfach mal 4 Wochen Urlaub gönnen kann? *Kopf kratzt*]
Achja, da wären wir wieder bei Frau Spiegel:
Es geht den Meisten wahrscheinlich nicht einmal darum, dass sie überlastet war und einfach mal Zeit brauchte (oder wollte). Es geht v. A. darum, was sie von anderen erwartet und fordert, aber selbst um Empathie – welche sie nicht zeigte – bittet. Dazu ging sie mit der Situation einfach falsch um … Lügen und Egoismus ist vllt. nicht sooo positiv für Empathieforderungen.
Für die Entscheidung, dass sie (wegen Parteidruck) zurücktritt, habe ich auch Verständnis ;).
Mehr Lockerungen, mehr kranke Schüler, mehr Lehrerausfall, weniger Unterricht…
Weniger Lockerungen, weniger kranke Schüler (bzw. Eg. Maske kaum andere ansteckende Schüler) weniger Lehrerausfall, mehr Unterricht…
Wer mehr Lockerungen in Schulen will, muss mit mehr Konsequenzen rechnen, als mit zwei Wochen Unterrichtsausfall, neben den gesundheitlichen Konsequenzen.
Kann doch eigentlich nicht schwer zu verstehen sein.
Bei dem Gehalt, welches sie hat , kann man sich Hilfe nach Hause holen !.Wer betreut den deren Kinder wenn sie nicht anwesend ist?
Da gibt es bestimmt ein gutes Netzwerk, um deren geordnetes Familienleben zu organisieren!
In wie vielen Familien, mit weniger Einkommen, aber vielleicht noch mehr Abwesenheitszeit evtl. sogar von beiden Elternteilen ( Schichtarbeit oder mehrere Jobs), ist eine Betreuung auch möglich, ohne evtl. jemanden einstellen zu müssen!
Ein guter Plan ist dafür beim normalen Bürger nötig, da die Finanzen keine Entlastung bieten!
Über diese Familien spricht keiner, leider!
@ redaktion
Liebe Redaktion, hier werden von @ DSK
Bewusst und Absichtlich fakenews verbreitet
[…] ” keine Überlastung des Gesundheitssystems droht ” […]
Dies ist nicht zutreffend und brüskiert das gesamte KHpersonal
Beleg: Reportage in FAKT/ ARD von gerade eben
( die u.a. gezeigte Karte enthielt viele angefragte – die Überlastung bestätigende Kliniken – quer durch Deutschland; sie ist noch keineswegs vollständig)
und bereits verlinkte Artikel aus zahlreichen überregionalen und regionalen Zeitungen verschiedener Foristen.
Meine konkrete Frage: Wie lange/durch wie viele noch – darf auch hier im Forum weiter dafür gesorgt werden, dass ein falsches Bild der aktuellen KH- Situation entsteht?
@ Redaktion – 2
B e l e g
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy82ODM0ZjM4OC04YzFkLTQxNjQtYmFkYy05NzNlZGM2YzlhMjI
War gestern Abend in Fakt sehr informativ was über das Südharzklinikum in Nordhausen berichtet wurde.
Aktuelle Situation:
• Stationen für 14 Tage geschlossen, da Pflegepersonal nicht verfügbar war.
• Kapazitäten auf Stationen werden eingeschränkt.
• Mehr Personal im Krankenstand als zurückkommt.
• Mehr Corona-Patienten als je zuvor.
• Corona-Patienenten die nicht beatmet werden sind auf Stationen Zimmer an Zimmer mit
Patienten ohne Corona statt auf Isolierstationen untergebracht
• Pflegepersonal wechselt ständig zwischen Corona-Patienen und Normalpatienten auf
Station
• in mehreren Universitätskliniken Deutschlands ist genau so das aktuelle Bild
@ Kritischer Dad* NRW
Dankeschön
Für das Aufschlüsseln war ich gestern Abend – vor Schicht zu mütend.
@Sissi und DSK
Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte…
https://www.tz.de/welt/corona-herbst-news-inzidenz-omikron-lauterbach-chaos-prognose-91470051.html
https://www.tagesschau.de/inland/coronavirus-krankenhausgesellschaft-101.html
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/MV-kippt-weitgehend-3G-Viel-Zustimmung-aber-auch-Kritik,coronavirus6626.html
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Coronavirus-Blog-Die-Lage-am-Dienstag-12-April,coronaliveticker1696.html
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Behrens-Niedersachsen-wird-kein-Corona-Hotspot,hotspot140.html
“Die Maskenpflicht wurde erst seit paar Tagen fallen gelassen. Die Zahlen stiegen erstmal an.”
Kann ich nicht erkennen:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/COVID-19-Trends/COVID-19-Trends.html?__blob=publicationFile#/home
@ Stromdoktor
Hallo Doktorchen,
Sie können noch so oft Quellen veröffentlichen, eins enthalten diese nicht.
– Die rki- Zahlen z.B. enthalten * geschätzte * nachgemeldete Inhalte ( bereits von mir gepostet) Dr Wieler selbst weist darauf hin.
GM und eben auch Wieler gehen von einer idR mindestens doppelt so hohen Inzidenz aus.
Was könnte das für Sie bedeuten?
Der Rettungsdienst kommt zu spät. Die Notaufnahme ist übervoll und besetzt mit jungen Fachleuten. Ihre lange geplante OP wird wiederum verschoben. Sie liegen auf einer 300km vom Wohnort entfernten Station, auf der sowohl Coronainfizierte als auch Patienten ohne Corona versorgt werden.
Ihren Angehörigen wird ein Besuch untersagt.
Beim Hausarzt erhalten Sie einen Termin in 2 Wochen (und die Notaufnahme ist voll)……….
Es ist sehr einfach, darauf hinzuweisen, dass, weil die IS ( in einigen aber nicht den meisten Fällen) nicht überbelegt ist, im KHsektor alles save läuft.
Hinterfragende, logisch Differenzierende finden den Fehler:
Die IS- Belegung ist – nur ein Kennzeichen –
( auch auf Normal kann man sterben ), Normalstation, Personalstand, OPbelegung etc. werden vernachlässigt – > Risiko !
Nicht nur die IS arbeitet medizinisch und auch KHpersonal kann krank werden, Stationen müssen zeitweise geschlossen werden.(Über Zahlenweitergabe, die KH als Privatanbieter möchte ich mich nicht äußern…..dürfte klar sein)
Lieber Stromdoktor, ich möchte nicht weiter über diese Thematik diskutieren, ich hatte Ihnen dies bereits an der *rkiquelle erklärt und es bringt nichts, die reale Praxis mit Quellenbergen zu überschütten, sie bleibt wie sie ist, – mörderisch.
@Sissi
Die Datenlage war schon immer grottig. Das gilt in “guten” wie in “schlechten” Zeiten. Insofern ist das Thema Dunkelziffer immer präsent. Aktuell ist dennnoch ein Trend in Richtung weniger Neuinfektionen zu erkennen. Neben den (verwässernden) geringeren Testzahlen in Gesellschaft und Schule ist scheinbar der Höhepunkt dieser Welle durchschritten. Das möchte ich gerne sachlich festhalten (mit Verweis auf die Quelle RKI).
Zu Ihren Schilderungen der belasteten KH und den daraus resultierenden Konsequenzen für “normale” Patienten sehe ich keinen Widerspruch. Hier würde ich allgemein den Zeitversatz zwischen Infektion und Hospitalisierung heranführen.
Die “pauschale” Überlastung des Gesundheitssystems ist offensichtlich rechtlich (im Sinne der Ausrufung von Hot-Spot-Regelungen) nicht gegeben. Dazu habe ich oben einige Quellen geliefert, die Sie mit Ihren Schilderungen widerlegen möchten. Für mich schließt das gegenseitig nicht aus.
Und ganz generell:
Da KH nicht erst seit gestern wirtschaftlich betrieben werden müssen, ist für mich ein objektiver Einblick in die Abläufe/Entscheidungen und Einschätzungen nicht gegeben. Insofern verlasse ich mich diesbezüglich auf die Einschätzung der Experten.
Wir brauchen darüber nicht mehr diskutieren. Ich finde es ebenfalls mühselig, zig Quellen zu recherchieren, die Ihrer sehr verallgemeindernden Expertenschilderung gegenüberstehen. So einfach ist es leider nicht.
Ich gebe Ihnen aber Recht in Bezug auf die Auslastung/Überlastung des Personals in KH und den Konsequenzen. Das ist aber auch ein Stück weit ein generelles, gesellschaftliches Thema und z.T. unabhängig von Corona zu sehen.
Sehe ich genauso. Seit 2 Jahren wird die Pandemie auf dem Rücken des Krankenhauspersonals ausgetragen. Ein Freund von mir arbeitet auf der Intensivstation und ist völlig fertig und jeden Tag am Limit. Er regt sich unheimlich auf über diese Maskenphobiker und Normalitätsbefürworter. Er trägt seit 2 Jahren mehr als 12 Stunden am Tag eine Maske. Und einige bekommen das nicht mal zum Einkaufen hin. Und jetzt wird erzählt, die Krankenhäuser wären nicht mehr überlastet. Zitat von ihm “Wie kann man nur so realitätsfremd sein. Wer sich weiterhin an Schutzmaßnahmen hält, zeigt Solidarität mit dem Krankenhauspersonal. Klatschen bringt uns nichts.”
Danke! Ich habe Ihren Kommentar zu spät gelesen. Auch meine Erfahrung und Gedanke.
@Stromdoktor
Ja und nein.
Jetzt sind Ferien, natürlich steigen sie deshalb noch nicht. Da einfach nicht getestet wird. Zuvor waren viele Auswertungslabore ausgelastet. Wenn nach den Ferien die Testungen wegbleiben, dann werden sie wahrscheinlich auch nicht ansteigen. (Logisch, oder?)
Wenn die Testungen, trotz Aufhebung der Maskenpflicht, weiterhin so laufen (PCR/Schnelltests), dann wird es bestimmt ansteigen. Das warten wir mal ab.
Der Sommer kommt – dort werden die Zahlen – wieder runter gehen normalerweise.
Dann kommt es drauf an, ob es eine endemische Lage wird/ist oder sich neue (evtl. schlimmere) Varianten bilden.
Der Winter wird wieder kommen. Darum geht es. Hier könnten die Zahlen dann wieder immens werden. Eine Glaskugel hab ich aber auch nicht. Das wird sich alles zeigen und kann in beide Richtungen gehen.
ABER: Es muss ein sinnvolles und durchführbares Konzept für den Notfall geben. Und das sehe ich weder präventiv (noch Masken bis Sommer, Luftfilter, Digitalisierung, Klausurenzeit usw.), noch künftig angesetzt (richtig durchdachtes Konzept -> “Wenn… eintritt, dann …Maßnahmen).
Hier sollte man sich auch mal ehrlich machen und zugeben, dass wenn die Lockerungen nach hinten losgehen, wir dann eben evtl. noch mehr entgegen wirken müssen und die Maßnahmen wieder konsequenter verlaufen müss(t)en.
Dazu kommen natürlich zusätzliche Maßnahmen, um auch über der Pandemie hinaus das Schulleben zu erleichtern (Rahmenbedingungen, LuL anwerben und auch dafür Bedingungen schaffen).
@Bla
Ich teile Ihre Einschätzung zu den Zahlen und Effekten sowie zur Einordnung der aktuellen Situation.
Ganz generell kommt uns derzeit unabhängig davon (vielleicht) der saisonale Effekt und die “Wellen-Systematik” zu Gute. Einflussfaktoren, die die aktuellen (den R-Wert steigernden) Entscheidungen kompensieren. Man sieht auch eine leichte Bodenbildung beim R-Wert. Das spricht dafür, dass die Inzidenzen nicht im gleichen “Tempo” sinken, wie unter den bis kürzlich geltenden Maßnahmen. Da der R-Wert aber weiterhin unter 1 liegt, ist die Welle voraussichtlich erst einmal gebrochen.
Mich würde es zumindest nicht überraschen, wenn wir über den Sommer auch ohne Schutzmaßnahmen vergleichsweise (mit der Omikron-Welle !) geringe Infektionszahlen haben.
Ihren Ausblick Richtung Herbst teile ich. Auch Ihre Forderung nach einem Notfallplan. Im Moment möchte man der Situation im Herbst mit einer Maskenpflicht begegnen. Ohne Impfpflicht, mit gleicher Personalausstattung in den Bildungseinrichtungen und KH, ohne Testkonzepte…und der Hoffnung auf Schleimhautimmunität und das Ausbleiben von Mutationen.
Politisch so gewollt. Maßnahmen genau in dem Umfang, wie zur Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Lebens notwendig.
Viele Experten gehen aber auch von einer Welle im Sommer aus. Die Omikron Variante ist temperaturunabhängiger. Sie ist in Südafrika ja auch im Sommer ausgebrochen. Zusammen mit fehlenden Schutzmaßnahmen kann ich Ihrer Prognose nicht folgen. Die Regierung hat keinerlei Konzepte für die Zukunft. Zu hoffen, es wird schon werden, ist mir zu wenig. Kommt es zu einer Sommerwelle, die bis zum Herbst anhält, ist klar, was uns erwarten wird. Das sich bis dahin noch viele impfen lassen, auch eher unwahrscheinlich. Fazit Dieses Land bekommt nichts auf die Reihe. Ziel scheint zu sein, die Wirtschaft am Laufen zu halten. Der Rest ist egal. Das wird sich rächen. Mit einem Virus lässt sich nicht verhandeln.
@ Kätzchen
außer mit BA.2 😉
Spaß beiseite: du hast es sehr realistisch beschrieben und kommst zum selben Schluss wie viele Wissenschaftler.
-> unter @ Echt verlinkt -> mögliche wahrscheinliche Szenarien.
Ich bin mittlerweile nicht mehr sicher, ob die aktuelle Regierung überhaupt noch bereit ist gegenzusteuern. Egal was da noch kommt. Das Zauberwort heißt jetzt doch Eigenverantwortung. Wie es in vielen Krankenhäusern tatsächlich aussieht – interessiert nicht. Ob in einigen Städten Buslinien zusammengestrichen werden müssen und die Leute dann selbst zusehen müssen, wie sie zur Arbeit oder sonstigen weiter entfernten Terminen kommen – interessiert nicht. Ob der Müll aktuell in in einigen Orten nicht mehr abgeholt werden kann, nachdem das System vorher auch schon auf Kante genäht war- interessiert nicht.
Eine funktionierende Infrastruktur kann auch durch Eigenverantwortung ersetzt werden. Die Kranken bemühen lieber von vonerein keinen Arzt mehr – Eigenverantwortliche Selbstbehandlung und wenn’s schief geht war der Tote wahrscheinlich ja sowieso schon vorerkrankt, wenn juckt’s.
Pünktlichkeit wird im Arbeitsleben auch überbewertet- ein hurtiger einstündiger Spaziergang abends und morgens ist der Gesundheit eh zuträglicher, als im vollbesetzten Bus zur Arbeit zu fahren- wieder ein Pluspunkt für die Eigenverantwortung.
Und der nichtabgeholte Müll macht sich, wie vielerorts zu beobachten, in Randstreifen oder auch im Wald sehr dekorativ.
Eigenverantwortliches Handeln kann soviele überflüssige Gesetzte und Regelungen ersetzen. Das Allgemeinwohl ist zweitrangig. Hauptsache man fühlt sich so richtig frei. Frau Spiegel hat es doch auch sehr schön veranschaulicht, wie Eigenverantwortung funktioniert. Bedeutet : Erst mal komme ich, dann komme ich, dann komme ich und wenn’s doch nicht wie gewünscht funktioniert, dann bin ich eben doch nicht mehr verantwortlich. Wide, wide Witt…
@ Echt
Danke für Ihre plastische Darstellung.
Bei uns wird der Müll derzeit nicht am best. Tag, sondern, wenn es menpowermäßig möglich ist, abgeholt, d.h. die Tonne steht an der Straße, GsD ist es noch nicht soo warm……..
Ich hänge einen Artikel an, in dem ein Gesamtbild der Misere gezeichnet wird.
https://www.theguardian.com/commentisfree/2022/apr/12/herd-immunity-covid-reinfection-virus-world?CMP=share_btn_tw
@Echt
Ich glaube, Sie beschreiben tatsächlich viele noch vor Wochen von der Politik befürchtete Szenarien. Wenn diese so massiv eintreten werden, dann gibt es bestimmt auch wieder Maßnahmen.
Eines steht fest:
Erst kommt das wirtschaftliche und als zweites das gesellschaftliche Leben. An das Ende ist der Schutz des individuellen Lebens gerutscht.
In DIESEM Moment geht die Rechnung der Politik auf, da DIESE Welle gebrochen ist.
Die aktuellen Auswirkungen werden von der Politik und den entsprechenden (relevanten) Gesellschaften/Unternehmen/Betrieben scheinbar nicht in dem Maße bewertet, wie sie von der Bevölkerung bzw. den Betroffenen gesehen werden.
Vielleicht an Ihrem Beispiel zum ÖPNV:
Die Buslinien (auch die Schulbuslinien) wurden hier in der letzten Delta-Welle bereits zusammengestrichen. Mit Verweis auf Personalmangel. Aus Sicht des Infektionsschutz kaum zu begreifen…
Wirtschaftlich kam es dem Unternehmen vielleicht sogar zu Gute. Zwar weiterhin Personalkosten auch im Krankenstand, aber weniger variable Kosten für Treibstoff, Wartung, Reinigung. Verlustminimierung.
ICH möchte damit keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Infektionslage ziehen. Das soll ein (wirtschaftlicher) Aspekt sein, der (vielleicht) bei Entscheidungsträgern eine Rolle spielt.
Abschließend noch mal zu den Zahlen bzw. zur Risikoeinschätzung des RKI:
“Die Infektionsgefährdung wird für die Gruppe der Ungeimpften als sehr hoch, für die Gruppen der Genesenen und Geimpften mit Grundimmunisierung (zweimalige Impfung) als hoch und für die Gruppe der Geimpften mit Auffrischimpfung (dreimalige Impfung) als moderat eingeschätzt”
Darauf stützt sich die Politik und daraus wird mutmaßlich das Thema “Eigenverantwortung” abgeleitet.
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikobewertung.html
Ansonsten würde da auch noch stehen, dass die Auslastung in den KH hoch ist und weiterhin ein hohes Infektionsgeschehen vorliegt…jeder liest halt das, was er lesen möchte.
Ich lese tatsächlich aus den aktuellen Zahlen heraus, dass sich die Situation leicht verbessert und der Trend hoffentlich anhält. Dann würden wir etwas Zeit gewinnen…zur Vorbereitung des Herbstes.
Wie die Vorbereitung ausgeht, wissen wir wahrscheinlich alle…
@ Stromdoktor. Ich schätze Ihre Bemühungen um eine neutrale Betrachtung der Gesamtlage. Sie scheinen weiterhin auch noch Vertrauen in die politische Kompetenz bei der Pandemiebekämpfung zu haben. Diese Sicht teile ich leider nicht. Die individuelle Belastung des Einzelnen findet aus politischer Sicht keine Beachtung mehr. Dabei wird aber außer acht gelassen, dass viele Einzelne wiederum eine Gesellschaft ausmachen. Diese immer weiter belasteten Menschen, die zum Wohl und Frieden einer Gemeinschaft, die Infrastruktur aufrechterhalten, zu ignorieren, bereitet den Boden für noch viel weiter gehende gesellschaftlich bedrohliche Entwicklungen. Die politischen Akteure denken insgesamt zu kurz, wenn die Bemühungen nur soweit gehen, die lodernde Glut in Schach zu halten. Unsere Gesellschaft beginnt sich immer weiter zu spaltet. Und zurzeit wird einfach akzeptiert, dass ein nicht unbedeutender Teil der Gesellschaft immer größere Lasten zu tragen hat, ohne Aussicht auf Besserung, geschweigedenn Anerkennung der Leistungen. Die sg Eigenverantwortung ohne Regeln destabilisiert unsere Gesellschaft, da die Orientierung fehlt. Ich bin kein Freund von irren Vorschriften, aber in Krisenzeiten müssen politische Entscheidungsträger eine transparente und gemeinwohlorientierte Handlungsfähigkeit beweisen, um Sicherheit zu vermitteln. Das sehe ich zurzeit nicht.
Die Zahlen sinken, weil es Ferien gibt, und es wird weniger getestet. AUch PCR – wenn Sie gerade mit RKI argumentieren – bitte auf Testzahlen zu schauen. Letzte Wochen waren wir bei 55% positiv Rate von Tests, jetzt sind wir bei schlappen 51% … Und die 300 Verstorbene am Tag sprechen auch nicht von einer Verbesserung. Die Masken sind jetzt in den Schulen weg – alles wird sich in 2-3 Wochen nach den Ferien zeigen. Also Information ist gut, nur muss sie auch immer im Zusammenhang gesehen werden.
@tachelesme
Lassen Sie uns gerne gemeinsam in wenigen Wochen Bilanz ziehen.
Nach meiner Lesart wurde die Welle schon vor den Ferien und vor Auslaufen des bis dato gültigen Infektionsschutzgesetzes gebrochen.
Die von Ihnen eingebrachten Einflussfaktoren laufen in der Tat dagegen und die aktuellen Zahlen sind daher nicht sonderlich belastbar.
Ich hoffe auf die Verstetigung des zuvor eingesetzen Trendes und eine verbesserte Ausgangslage für alldiejenigen, die eine Infektion vermeiden wollen und müssen – trotz Aufhebung von Maßnahmen, die gegenläufig (Maskenpflicht) oder verwässernd (Testpflicht) sind.
@ Redaktion
– veröffentlichte Kommentare –
In den letzten Tagen haben einige Foristen schon bemängelt, dass die Beiträge nicht mehr als Antworten unmittelbar zu bestimmten Beiträgen aufzufinden sind.
Unter Android habe ich vor Tagen schon festgestellt, dass die bisherige Struktur der Beiträge (eingerückte Antworten) entfallen ist.
Jetzt sehe ich hier erstmals bei bereits 121 Kommentarbeiträgen die gleiche Auflistung.
Bisherige Antworten zu Beiträgen sind nun teilweise aus Zusammenhängen herausgerissen, was ich als sehr unübersichtlich empfinde. Sicher sehen dies einige Foristen ähnlich.
Ein Zufall oder einem Update geschuldet? Meinerseits wurde auf meinem PC keine Software (Browser) aktualisiert.
Wird nun ein Vorspann zum eigentlichen Kommentar mittels Copy & Paste erforderlich werden, damit neue zeitversetzte Antwortbeiträge noch verständlich lesbar sein werden?
Gerne höre ich von der Redaktion.
Grüße
Sehr geehrte/r “gehtsnoch”,
die Leserposts werden nach einem Update des Redaktionssystems der besseren Lesbarkeit halber nicht mehr eingerückt, platzieren sich aber bei “Antwort” auf einen bestimmten Post weiterhin direkt darunter.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
@Redaktion
Bei mir stehen leider auch alle Kommentare linksbündig untereinander. ( Ich habe das gestern erstmalig gesehen. )
Man kann nicht mehr erkennen wer auf wen geantwortet hat.
Der Unterschied ist mir ersichtlich, weil das unter DIESEM Artikel ja vor 2 Tagen noch anders und vor allem übersichtlich war.
Aber jetzt ist das ein heilloses Durcheinander, es schreibt ja auch nicht jeder Forist “@…” am Anfang des Textes.
Vielleicht ist das ja Geschmackssache, aber eine bessere Lesbarkeit ist das meiner Ansicht nach nicht. UND kommunikativ einfacher auch nicht, wenn ich gar nicht sehen kann
– ob
– wer auf wen geantwortet hat.
Kann man das bitte wieder so darstellen wir vorher?
Vielen Dank für die neuen Änderungen.
Jetzt ist es (wieder) übersichtlich. 🙂
@ Stromdoktor
Ich bin dann mal – was weiteren Austausch mit
Ihnen angeht – raus.
Erfinden Sie gerne weiter das Rad neu.
Ich bleibe lieber beim Wesentlichen, Realistischen: im Leben, in der Schule, in der Praxis, gestützt von solider Wissenschaft.
( auch zu sehen im Artikel, bei @ Echt verlinkt)
Und bei einer, die weiß, was los ist:
https://mobile.twitter.com/EckerleIsabella/status/1514197783582023684?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Etweet
@Sissi
“Ich bin dann mal – was weiteren Austausch mit
Ihnen angeht – raus.”
Ein bisschen erleichtert bin ich jetzt schon…
@Echt
Vielen Dank für Ihre ausführlichen Antworten und Stellungnahmen!
Vertrauen habe ich tatsächlich nicht mehr in Politik. Ehrlich gesagt auch schon vor der Pandemie nicht mehr. Dabei habe ich die ersten, stringenten Maßnahmen der Pandemiebekämpfung unter Merkel noch als überraschende Ausnahme in Sachen Entscheidungswillen empfunden.
Den Kurs des ungefähr letzten Jahres kann ich nicht nachvollziehen.
Ich hätte mir gewünscht, dass man zu Beginn der Pandemie Personal und Räumlichkeiten für einen gut organisierten Wechselunterricht bereitstellt. Im Gespräch mit Bekannten haben wir über die Container aus der mittlerweile vorletzten Flüchtlingskrise gesprochen, über Hotels, Tagungshotels, das Entkoppeln von Schulzeiten…Ich hätte niemals gedacht, dass wir das so in den Sand setzen. Normalerweise geht ja dann doch eine Welle der Solidarität durch das Land, wenn eine Krise auftritt. Nichts dergleichen in Sachen Kita und Schule. Als Eltern haben wir das logischerweise zur Kenntnis genommen. Es ist ja nicht nur ein Schlag ins Gesicht für die LK gewesen…
Ich habe auf “größere” und intelligentere Lösungen gehofft. Insofern tue ich mich sehr schwer, das zu vergessen und dann genauso ernst und emotional ein Thema wie z.B. die Maskenpflicht zu diskutieren. Ich empfinde den Schritt als absolut nicht ausreichend, um Infektionsschutz sicherzustellen. Und ich habe erkannt, dass das politisch auch nicht mehr gewollt ist.
Meinen “Auftrag” hier sehe ich darin, die jeweils aktuelle Situation und ggf. zu erwartende Trends in die Diskussion einzubringen. Und ein Stück weit Mut zu machen, dass nicht jeder Zeitpunkt in der Pandemie auch gleich hohe Risiken mit sich bringt. Zudem möchte ich immer wieder einbringen, dass die verbleibenden Maßnahmen ziemlich sicher nicht vor einer Infektion schützen werden. Zumindest nicht, wenn man am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilnehmen muss/möchte.
Ich bin ratlos. Das Infektionsrisiko war nie höher. Ich hoffe auf deutlich geringere Infektionszahlen im Sommer, auch wenn ich Drosten im Hinterkopf habe (“kein infektionsfreier Sommer”).
Eigentlich müssten wir uns schon über den kommenden Herbst unterhalten. Jeder aus seiner Perspektive. Kurz- und mittefristig sind keine Entscheidungen zu erwarten.
Und dann bin ich im Prinzip bei Ihren Ausführungen…die beiden Sichtweisen auf die Pandemie sind hier ausreichend vertreten. Die gesellschaftliche Spaltung auch hier in vollem Gange. Ich unternehme (zugegeben recht erfolglos) den Versuch, mit einer mittlerweile angstfreien und emotionslosen Sichtweise auf das Thema eine (nach bestem Wissen) objektive Perspektive einzubringen. Meine eigenen Positionen haben sich dabei der jeweiligen Situation (vor Impfung, nach Impfung, nach Infektion) und ein Stück weit der politischen Lage angepasst. Bin da wenig dogmatisch.
Ich bin der Meinung, man muss im Gespräch bleiben…
Nochmals vielen Dank für Ihre Beiträge!
@ Stromdoktor
Vielen Dank für Ihre Offenheit.
Ich denke auch, dass ein offener Austausch möglich sein muss, um als Gesellschaft zu funktionieren. Das scheint schwieriger zu werden, insbesondere in Krisenzeiten. Die Gefahr ist groß, dass Meinungen sich verhärten und ins Extreme gehen. Daher schätze ich offene Haltungen, um die Option einer Annäherung oder eines Kompromisses zu erhalten. Im Privat- und Berufsleben können wir dies versuchen. Um der weiteren Spaltung der Gesellschaft entgegen zu treten, müssen aber besonders die politisch Verantwortlichen mit gutem Beispiel vorangehen und den Bürgern Entscheidungen nachvollziehbar machen. Ich habe den Eindruck, dass dies vielen politischen Akteuren nicht bewusst zu sein scheint. Das führt bei vielen, auch bei mir, immer wieder zu einem Gefühl der Ohnmacht und persönlicher Handlungsunfähigkeit, da politische Handlungen somit willkürlich erscheinen. In diesen Krisenzeiten brauchen wir klare und transparente Haltungen, sonst haben großspurige Heilsversprecher leichtes Spiel. Es gilt nicht nur die Krisen zu bewältigen, sondern als offene und demokratische Gesellschaft zu bestehen.
Daher: Bleiben Sie dran! Versuchen Sie weiterhin ihre Meinung bei Kritik zu erklären. Ich habe den Eindruck, dass viele Foristen hier das schätzen. Durch diese Art des Austauschs, kann es aber natürlich auch mal zu Missverständnissen kommen, auf die nicht immer unmittelbar reagiert werden kann. Eine reale Diskussionsrunde würde ich mir mit vielen Foristen hier sehr interessant vorstellen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und freue mich immer wieder, wenn ich auf Menschen treffe, die klare Haltungen haben und dabei ein echtes Interesse haben, auch entgegengesetzte Meinungen nachvollziehen zu wollen.
@Echt
Erneut vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort und Ihr Feedback zu meinen Beiträgen.
Das Gefühl der Ohnmacht kenne ich. Ergänzt um Fassungslosigkeit würde ich sagen. Mittlerweile bekommen wir es ja nicht einmal (mehr) hin, Infrastruktur-Projekte in Time, Quality und Budget zu bauen. Politisch ist man seit X-Jahren nur noch kurzfristig unterwegs. Vielleicht kommen wir durch die aktuelle außenpolitische Lage aus der jeweils eigenen und gesellschaftlichen Komfort-Zone ein Stück weit heraus…
Letztlich haben viele hier vertretene Berufsgruppen etwas gemeinsam. Eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit und Fähigkeit, in diesem System und unter diesen Gegebenheiten ein relativ unpolitisches Leben führen zu können.
Leider ist es so, dass wir uns größtenteils von der Politik verwalten lassen – auch wenn wir eine politische Meinung haben. Mittlerweile ist fast jeder zwischen Beruf, Familie und sonstigen Anforderungen gebunden und verzichtet dabei auf ernstzunehmenden Protest bzw. ein nachhaltiges Engagement in der Sache.
Und so “treffen” wir uns dann sporadisch hier. So wie es zeitlich bei jedem passt.
Eine Diskussion im “richtigen Leben” fände ich auch sehr spannend. Wahrscheinlich müsste man aber erst einmal in die Terminkoordination einsteigen…ich würde mir die Zeit nehmen…
Nochmals vielen Dank für Ihre Nachricht!
“Ministerin Spiegel hat Wohnung in Berlin gefunden” (06. Februar 2022)
Sechs-Zimmer-Wohnung muss es sein, hat jedem ihrer vier Kinder ein eigenes Zimmer versprochen
Bin dann mal so “gehässig” (@Aleidis, von edlem Wesen) und frage mich, ob möglicherweise die mehrwöchige Corona-Auszeit ab dem 24. Februar vielleicht irgendwie und nicht völlig abwegig mit dem Umzug von Speyer nach Berlin damit in Zusammenhang stehen könnte?
https://www.rheinpfalz.de/lokal/speyer_artikel,-ministerin-spiegel-hat-wohnung-in-berlin-gefunden-_arid,5312393.html
Ministerin Anne Spiegel auf Wohnungssuche
https://www.tagesspiegel.de/berlin/ministerin-anne-spiegel-auf-wohnungssuche-familien-mit-mehr-als-zwei-kindern-sind-in-berlin-nicht-vorgesehen/27905882.html
(hier sind die Kommentare vieler Berliner dazu äußerst interessant)
Ich bin einmal gespannt, welchen Job Frau Spiegel demnächst an Land zieht. Obwohl sie Übergangsgeld bekommt, wird dieses wohl nicht lange reichen.
Ich tippe auf den Vorsitz/Geschäftsführung in irgendeiner (politischen) Stiftung (sollte mehrere hundertausend Euro pro Jahr bringen) oder “Politikberatung” (sollte Tagessätze ab ca. 2000€ bringen).
@gehtsnoch
Naja, Frau Spiegels Wohnungsproblem hat sich durch die Job-Geschichte ( der Job ist Geschichte ) mittlerweile wohl von selbst gelöst, wenigstens soweit es Berlin betrifft … und für den Fall, dass der Umzug noch nicht durchgeführt ist und die Familie noch in RLP ist.
Sonst doppelt schade.
Aber auch dann wird sie immer noch mehr “Verbindungen” haben als Familie “Otto Normalverbraucher”.
Wird schon …