Thüringens Schulen haben einen gewaltigen Sanierungsstau. Für die notwendigen Arbeiten seien nach einer aktuellen Abfrage des Thüringer Infrastrukturministeriums bei den Schulträgern mehr als 1,5 Milliarden Euro nötig, sagte eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage. Es hätten allerdings nur 23 von 33 Schulträgern im Freistaat geantwortet, «so dass der tatsächliche Investitionsbedarf noch höher liegen wird», sagte die Sprecherin.
Bei den Schulen in Deutschland gibt es eine grundsätzliche Arbeitsteilung: Für das Personal ist das Land verantwortlich. Für die Gebäude tragen die kommunalen Schulträger die Verantwortung. Das sind in der Regel Landkreise, kreisfreie Städte sowie größere, kreisangehörige Städte. Allerdings unterstützt das Land – in diesem Fall: Thüringen – die Schulträger beim Schulbau und -erhalt.
Bei der aktuellen Abfrage sei aufgefallen, dass es in der Landeshauptstadt Erfurt offenbar einen besonders großen Sanierungsstau an den Gebäuden gebe. Bei den nötigen Investitionssummen pro Schüler habe die Meldung der Landeshauptstadt «mehr als dreimal so hoch wie im Mittel der übrigen Schulträger» gelegen.
Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke) sagte, schon seit 2015 greife die rot-rot-grüne Landesregierung den Schulträgern unter die Arme, um den angelaufenen Investitionsstau aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Seit damals seien mehr als 500 Millionen Euro in 127 Bauvorhaben an Thüringer Schulen investiert worden. «Es ist für die Thüringer Landesregierung ein zentrales Anliegen, ein modernes und zeitgemäßes Lernumfeld für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen.» Die Schulbauförderung des Landes solle deshalb fortgesetzt werden.
Nach Angaben des Ministeriums stehen im laufenden Jahr für den Schulbau insgesamt 63 Millionen Euro als Förderung zur Verfügung – zusätzlich zu den Geldern, die die Schulträger über den kommunalen Finanzausgleich erhielten. News4teachers / mit Material der dpa
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