Unterricht per Videokonferenz für mehrere Klassen gleichzeitig? Bildungsminister: Digitalisierung hilft gegen Lehrermangel!

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ERFURT. In Thüringen fehlen – wie in praktisch allen anderen Bundesländern – Lehrer, in manchen Fächern ist die Not groß. Nach Ansicht von Bildungsminister Holter könnte digitaler Unterricht Abhilfe schaffen. Erfahrungen mit Distanzunterricht gibt es ja bereits. Doch nicht alle finden den Vorschlag gut.

Live-Übertragungen aus dem Klassenraum? Könnten bald auch in Deutschland möglich sein. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Digitaler Unterricht kann nach Auffassung von Thüringens Bildungsminister Helmut Holter bei akutem Lehrermangel helfen. «Ja, auch unter dem Gesichtspunkt des Lehrermangels ist es ein Beitrag, um Fachunterricht zu ermöglichen», sagte der Linke-Politiker in Erfurt. Es gehe ausdrücklich nicht darum gehe, Lehrer zu ersetzen oder Lehrerstellen einzusparen. «Es geht darum, dass moderne Unterrichtsformen Einzug halten.» Analoger und digitaler Unterricht sollten seiner Meinung nach gleichberechtigt an Thüringer Schulen Alltag werden.

Die 967 Schulen im Freistaat hatten während der Corona-Pandemie erstmals im großen Stil Erfahrungen mit digitalem Unterricht gemacht. Teils wurden die rund 250 000 Schülerinnen und Schüler über Wochen hinweg aus der Ferne unterrichtet – über Videoschalten, eine Lernplattform und auch mit Arbeitsblättern und Aufgaben für das Lernen zu Hause. Allerdings wurde der Distanzunterricht teils auch heftig kritisiert.

Holter brachte nun eine Hybrid-Variante ins Spiel. Denkbar sei beispielsweise, dass ein Fachlehrer in einer Schule Physik unterrichte – und mehrere Klassen zugeschaltet seien, aus Schulen, wo es vielleicht nicht genügend Physiklehrer gebe. «Das müsste man aber rechtlich klären, auch Datenschutzfragen gilt es zu beachten», sagte Holter.

In Thüringen werden derzeit verschiedene Vorschläge zur Änderung des Schulgesetzes diskutiert. Ein Entwurf der Fraktionen von Linke, SPD und Grüne sieht vor, eine rechtliche Grundlage für Distanzunterricht zu schaffen.

«Sie wollen das Lehrerproblem dadurch lösen, dass man jetzt das Distanzlernen gesetzlich legitimiert. Das ist nicht unser Bild von Schule»

Der Thüringer CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner sieht das Vorhaben kritisch. Die Vorschläge von Rot-Rot-Grün gingen den Schulen an den Kragen, sagte er. «Sie wollen das Lehrerproblem dadurch lösen, dass man jetzt das Distanzlernen gesetzlich legitimiert. Das ist nicht unser Bild von Schule», sagte Tischner. Man könne digitale Hilfsmittel benutzen, «und natürlich muss man sie auch in der Schule verwenden. Aber dadurch ersetzt man keine Lehrer.»

Die FDP-Bildungspolitikerin Franziska Baum sagte, Holters Idee sei «kein großer pädagogischer Wurf». Ein Lehrer im Stream müsse nicht unbedingt besser sein als ein Youtube-Video. Am ehesten könne sie sich ein solches Modell noch in Berufsschulen vorstellen. Baum regte an, die Schulen zumindest zeitweise für Nicht-Akademiker zu öffnen, um den Lehrermangel in den Griff zu bekommen. Als Beispiel nannte sie Fachchemiker, die keinen Hochschulabschluss hätten, aber Chemie unterrichten könnten.

Der Linke-Bildungspolitiker Torsten Wolf wies auf einen Landtagsbeschluss vom 22. Juli 2021 hin, der aus zwei Anträgen von Linke, SPD und Grünen einerseits und der CDU andererseits hervorgegangen war. Darin heißt es, der Landtag bitte die Landesregierung, «für den Fall der Abwesenheit von Lehrkräften oder Schülerinnen und Schülern über die Pandemiesituation hinaus, eine Rechtsgrundlage für Distanzunterricht und die Anwendung hybrider Unterrichtskonzepte zu schaffen». News4teachers / mit Material der dpa

Beckmann warnt Kultusminister, mithilfe der Digitalisierung „den Lehrermangel zu kaschieren“

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92 Kommentare
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PaPo
1 Jahr zuvor

Insofern der Unterricht aus einem Unterrichtsraum in andere Unterrichtsräume der Schule übertragen wird… OK, bliebe das Problem der Betreuung. Aber bei einem Stream i.S.d. Distanzunterrichts zu den Schülern nach Hause – nein! Art. 2 GG! Ich nehme mein Recht an meinem eigenen Bild und Ton sehr, sehr, sehr ernst.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Holter meint ja sogar dieÜbertragung zu SuS bzw. Klassen an anderen Schulen !!!!!, „wo es [z.B.] vielleicht nicht genügend Physiklehrer gebe“!
Das geht ja gar nicht! Da wird der berühmte Thüringer Oberdatenschützer Hasse schon protestieren…
Wir dürfen in der Schule so vieles aus Datenschutzgründen nicht tun oder nutzen, aber LuL und SuS sollen sich solchen Situationen aussetzen?
Super finde ich ja auch die Aussage einer FDP-Politikerin in dem Zusammenhang:
„[…] Die FDP-Bildungspolitikerin Franziska Baum sagte, Holters Idee sei „kein großer pädagogischer Wurf“. Ein Lehrer im Stream müsse nicht unbedingt besser sein als ein Youtube-Video. Am ehesten könne sie sich ein solches Modell noch in Berufsschulen vorstellen. Baum regte an, die Schulen zumindest zeitweise für Nicht-Akademiker zu öffnen, um den Lehrermangel in den Griff zu bekommen. Als Beispiel nannte sie Fachchemiker, die keinen Hochschulabschluss hätten, aber Chemie unterrichten könnten.[…]“

https://www.thueringer-allgemeine.de/politik/holter-digitaler-unterricht-soll-gegen-lehrermangel-helfen-id236961013.html

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Was haben die Downvoter denn für ein Problem mit Art. 2 GG? Mag das einer der aktuell zwei elaborieren? 😀

Mannmannmann
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Ich habe nichts downgevotet (wenn ich mich entscheiden müsste würde ich aber den roten Daumen Tücken), finde dieses „Recht an Bild und Ton“ Argument in Verbindung mit Unterricht(sVerpflichtung) einfach blöd. Das war während dem Distanzunterricht schon gefühlt der letzte Versuch, sich vor der Arbeit zu drücken. Andererseits aber argumentieren, dass die LuL total benachteiligt sind, weil sie kein HO machen können.
Was denkt ihr denn, wie Firmen heutzutage funktionieren? Mit Brieftauben?
Also: von mir kein Downvote, und den Kommentar nur, weil hier Unverständis herrscht… (jahaaaa, ich bin Elternteil und habe keine Ahnung…)

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Ich habe nicht gedownvotet , finde aber, dass Sie eine sehr lässige Einstellung zum Grundgesetz haben. Es als Faulheit zu interpretieren, weil jemand seine Grundrechte einfordert ist ein ziemlich starkes Stück. Sie können Grundrechte natürlich einfach blöd finden, das ist Ihnen überlassen.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Nun… obwohl ich keinen Videounterricht gemacht habe, habe ich – auch bspw. Sonntags – deutlich mehr (netto) gearbeitet, als in einer regulären Präsenzwoche: Reihen-/Stundenplanungen, Materialrecherche/-kreation, Kontrolle znd Dokumentation von Schülerabgaben/-leistungen etc.; alleine letzteres war eine Sisypharbeit: Bedenken Sie, im Unterrichtsalltag werden bspw. Hausaufgaben und Co. nur ounktuell und regelmäsig auch nicht um Detail kontrolliert… ich habe den Fehler im Lockdown gemacht, alles zu sichten, korrigieren (z.T. in Positivkorrektur) etc., was beim Umfang der Wochenaufgaben in quasi jedem einzelnen Fall wie eine Jlassenarbeits-/Klausurkorrektur ausfiel… bei ca 200 Schülern, die ich betreute.

Ungenommen, dass ich mir dann Wochentags den Freitag freinehmen konnte, den Samstag sowieso, aber an den anderen 5 Tagen war ich von Sonnenauf- bis z.T. lange nach Sonnenuntergang (auch bus tief in die Nacht) beschäftigt; Schüler-, Eltern- und Kollegiumsgespräche, Verwaltungsaufgaben und Co. sind ja auch angefallen.

Und ich bin da bestimmt eher die Regel als die Ausnahme. Ich muss mir also nicht vorwerfen lassen, mich „vor der Arbeit zu drücken“…

Mithin: Ich finde es bedenklich, die Wahrnehmung eines Grundrechts – und ich betone: für die es keinerlei(!) Rechtfertigung bedarf – salopp als „blöd“ abzuwatschen. Und mit Verlaub: (pubertierende) Schüler sind für Videoschalten ein ganz anderes Klientel, als Erwachsene in einer Firma.

Mannmannmann
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Fine ich total gut, dass Sie das gemacht haben! Korrektur, Kontrolle, Schülergespräche. Das war bestimmt nicht die Regel! Das als Fehler zu bezeichnen finde ich allerdings bedenklich. Bei unseren Kindern war von den LuL NULL bemerkbar. Keine Aufgaben, keine Korrekturen, keine Rückmeldung und auch kein Onlineunterricht. Kein Ton. kein Bild. Weil Datenschutz und „muss ich auch nicht“. An dieser Stelle: Danke für nichts.
Im Gegenzug hat die Klassenlehrerin aber im (Präsenz)Unterricht Handyaufnahmen der Kinder gemacht, um das ihrem Tutor (??) zu zeigen. Das wurde aber weder kommuniziert, noch wurde eine Zustimmung eingeholt. Die Kinder haben davon zuhause erzählt. Auf Nachfrage wurde das auch bestätigt, aber eine Information wäre nicht nötig und auch datenschutztechnisch bestünde hier überhaupt kein Problem…
Es wird hier leider oft mit zweierlei Maß gemessen und es entsteht der Eindruck, dass Datenschutz als Schutz vor Arbeit verstanden wird.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Mir ist unklar, wieso das Recht am eigenen Bild für Schülys akzeptiert und fast schon eingefordert, für Lehrys aber nicht …

Soweit ich weiß, gehören beide Gruppen zur Menschheitsfamilie und damit gilt Artikel 2 GG für BEIDE!

Sarah
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Richtig, solange die SuS ihre Kamera nicht anmachen müssen, wegen Datenschutz, muss ich auch nicht mehrere Klassen per Videoschaltung unterrichten, so einfach ist das!

Gleichzeitig wird uns wegen der Datenschutz-Keule so oft das Leben schwer gemacht, bzgl. Unterrichtsmaterialien, Video- und Tonmaterial zu Unterrichtszwecken, Microsoft Produkte (ohne Alternativen zu bieten)…

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Kein LuL weiß, was SuS während des gestreamten Unterrichts anstellen… Handyvideo mitlaufen lassen und dann ins Netz stellen, vielleicht sogar noch „witzig“ bearbeiten usw. Leider sind solche Dinge keine Seltenheit.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Abgesehen von denen, die lustigerweise plötzlich „im Unterricht“ erscheinen, Pferdebilder oder Schlimmeres einblenden, alles durcheinander bringen und sich dann ins Digitalnirwana zurückziehen….

Kommt immer auf die aktuellen Challenges bei Tictoc an….

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Beim Homeschooling habe ich auf die Videofunktion verzichtet. Da ich meist mit Präsentationen und digitalen Tafelbildern gearbeitet habe, war mein Gesicht ohnehin überflüssig, da die SuS sich auf die Erklärungen und die Unterrichtsinhalte konzentrieren sollten. Ich kann also durchaus ordentlichen Distanzunterricht machen und trotzdem auf zu Missbrauch geeigneten Bild-und Videoeinsatz verzichten.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Sehr konstruktiver Kommentar! Sehe ich auch so.

Anna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Definitiv! Ich glaube, einige haben noch nicht gemerkt, wie sich die Welt weiterentwickelt hat. Im Fernstudium ist es normal, dass z.b. Videolectures zur Verfügung gestellt werden, bei denen nur die Präsentationzu sehen und die Stimme zu hören ist. Bei Tutorien ebenfalls… man hat null Ahnung, wer hinter der Kamera arbeitet – und das ist auch egal, weil es schließlich um die Lerninhalte geht. So funktioniert Studium im 21. Jahrhundert.
Schulen sollten sich in den höheren Jahrgängen durchaus offen dafür zeigen (ab ca Klasse 8, darunter auf keinen Fall). Die Kids arbeiten doch eh vermehrt im Unterricht mit Tablets. Da ist der Sitzort doch schon fast egal….
Wir hatten im Homeschooling zwei mega-offene junge Lehrer, die ihre Präsentation gestreamt haben und dabei eben live erklärt und Fragen beantwortet haben. Bei denen lief das super. Mit zu neuen Ideen 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anna

Da werden die Faulheit und die Entziehungsmöglichkeiten ziemlich unterschätzt.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anna

Videolectures können helfen, Bildungsinhalte zu vermitteln. Das kann in bestimmten Bereichen auch sehr gut funktionieren. Dies sehe ich wie Sie. Lehrer Schmidt ist bei YouTube ja auch eine Bereicherung, wenn es darum geht, mathematische Lösungswege kennenzulernen und einzuüben. Aber ein Studium auf Basis von Fernunterricht? Da tritt die fachliche Auseinandersetzung, das direkte Miteinander, das Lernen vom Nachbarn, der auch gerade seine ersten Schritte ins neue Themenfeld unternimmt, in den Hintergrund. Sie sind digital in Ihrer Methodik extrem eingeschränkt. Auch das Sender-Empfänger-Verhältnis ist eher einseitig und nicht auf komplexe Interaktion ausgelegt. Insofern halte ich digitales Lernen nicht für geeignet, großflächig analogen Unterricht zu ersetzen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Aber so richtig neu ist das, was der Herr da zeigt, auch nicht.

Die Kids können es nur in Dauerschleife sehen und stoppen, wenn sie nicht hinterher kommen.

Ça me fatigue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Es sagt ja schon einiges aus, wenn Sie den Schulbetrieb mit einer Firma vergleichen. In der Schule geht es um Kinder und Jugendliche und zwar immer um mindestens 25 gleichzeitig. Die sitzen da nicht, weil sie Geld dafür bekommen (so wie die Arbeitnehmer), sondern weil sie müssen.

Die SuS nehmen übrigens ihr Recht am eigenen Bild sehr ernst. Haben Sie schon einmal eine schwarze stumme Wand unterrichtet? So fühlt sich das beim Distanzunterricht an, wenn keiner das Bild freischaltet, alle Kameras also aus sind. Lehrer haben keinerlei Befugnis die SuS zu zwingen, die Kamera anzuschalten.

Stellt man dann Fragen an einzelne SuS, so kommt erst einmal keine Antwort. Lange verzögert wird einem dann mitgeteilt, dass man gerade auf der Toilette war. Währenddessen meldet sich ein Schüler mittendrin ab, weil das Essen fertig auf dem Tisch steht und er jetzt keine Zeit mehr hat. Bekommt man dann mal eine Antwort von irgendwem, hört man im Hintergrund jemanden, der die Antworten vorflüstert …. wer sitzt eigendlich noch alles als blinder Passagier in meinem Unterricht?? Und dann gibt es die, die nebenher zocken und keiner kann es kontrollieren.

Ach ja: falls in einer Klasse sich doch mal alle bereit erklären, die Kamera anzuschalten, bricht das System zusammen. Viele Privathaushalte haben nicht genug Bandbreite für die Datenflut, die 26 bis 30 Videostreams gleichzeitig erzeugen. …. es ist ein Kommen und Gehen …

Mit Unterricht hat das nur am Rande zu tun.

Digital kann man eher WENIGER SuS gleichzeitig betreuen als in Präsenz, wenn es sinnvoll sein soll!

Ça me fatigue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Es möge mir bitte jemand die roten Daumen erklären. Meine Darstellungen entstammen der gelebten Wirklichkeit!
Wir sollten aufhören, die schulrelevanten Themen getrennt zu betrachten.
Wie verträgt sich „wir nehmen alle mit“ und „wir holen jeden dort ab, wo er/sie steht“ und auch individuelle Förderung oder Begegnung gehäufter familiärer Probleme / Gewalt / Vernachlässigung / Schulverweigerung … etc. mit Massenveranstaltungen und Betreuung aus der Ferne?

Ich klage hier nicht Eltern an, ich stelle fest. Eltern sind mit ihren finanziellen / psychologischen / organisatorischen Problemen oft überlastet. Das ist nicht ihre Schuld. Es ist oft ein gesellschaftliches Problem.

Ich spreche hier für eine bessere Betreuung der SuS und der dafür notwendigen Bedingungen unter den aktuellen Gegebenheiten und festgelegten Regelungen/Verordnungen, die alle LuL rechtlich einhalten sollen.

Bitte immer alle Seiten betrachten.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

„Ich klage hier nicht Eltern an, ich stelle fest. Eltern sind mit ihren finanziellen / psychologischen / organisatorischen Problemen oft überlastet. Das ist nicht ihre Schuld. Es ist oft ein gesellschaftliches Problem.“

Ich lese daraus, dass Sie vermuten, „beleidigte Eltern“ könnten hinter dem Downvoting stecken.

Meine Vermutung ist eher, dass Ihrem Beitrag eine gewisse Präferenz für die Übertragung von Bild und Ton im Rahmen von Videokonferenzen zu entnehmen ist und Sie damit auf ein geteiltes Echo unter Kollegen treffen.

Eltern fühlen sich hier schon lange nicht mehr angegriffen bzw. ertragen die vielfach „wertschätzenden“ Kommentare mit relativer Fassung.

Ich würde Ihnen gerne unsere Erfahrungen aus dem Distanzunterricht der weiterführenden Schule unserer Tochter schildern….kleiner Haken: es gab keinen Unterricht via Videokonferenzen.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich korrigiere mich…Eltern ohne beruflichen Bezug zu Bildungsthemen scheinen hier als Gruppe überhaupt nicht mehr vertreten zu sein.

Es ist schon tragisch, dass hier vielfach dennoch die Annahme zu Grunde liegt, hier würden LK von „berufsfremden Lesern“ geärgert.

Ça me fatigue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

… nein … ich empfinde das auch nicht als ärgern … es sind verschiedene Meinungen.
Ich würde es nur gerne verstehen!

Ich habe hier auch nicht berufsfremde Leser angesprochen …

Wie oben schon erwähnt: es wird manchmal zu viel reininterpretiert.

Bitte einfach nur das nehmen, was da auch steht.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Ich habe tatsächlich bei Ihrem Beitrag persönlich kein Störgefühl, kann Ihre Schilderungen nachvollziehen und halte Ihre Einschätzung für plausibel.

Ich muss zwar nicht unterrichten, bin aber größtenteils in Online-Besprechungen unterwegs und dort zumeist verantwortlich, sodass ich meine eigenen Erfahrungen mit „schwarzen Wänden“, abgelenkten Zuhörern, Bandbreitenproblemen, etc. habe. Zumindest habe ich noch nicht mitbekommen, dass Dritte im Hintergrund aktiv waren.

Insofern:
Von mir gab es keinen roten Daumen und auch keine inhaltliche Kritik.

Ich habe lediglich den Versuch unternommen, meine Wahrnehmung zu bestimmten Themen einzubringen und die Kritik (in Form von roten Daumen) zu verorten.

Mir fällt bei der Diskussion unter LK auf, dass zu bestimmten Themen häufig kontrovers diskutiert wird. Beispielsweise in Bezug auf die Anforderungen / Bezahlung an das Grundschullehramt vs. weiterführende Schulen / Philologen.

Von etwas subtileren Diskussionen könnte der DerechteNorden bzw. Riesenzwerg berichten.

Sie sprachen in Ihrem Beitrag (relativ selbstverständlich) die Umstände bei der Nutzung von digitalen Medien an. Aus meinem eigenen beruflichen Umfeld weiß ich, dass es hierzu unterschiedliche Meinungen gibt.

Insofern vermu(te)te ich, dass es ggf. hier Anknüpfungspunkte für Kritik gibt.

In Summe wäre es einfacher, dass Kritik auch einfach benannt wird und wir hier nicht spekulieren müssen.

Leider gerät bei den Spekulationen gerne einmal die von mir angesprochene Gruppe der „berufsfremden Leser“ ins Visier, die ich generell schon kaum noch wahrnehmen kann. Passt aber offensichtlich häufig ins Weltbild. Kleinster gemeinsamer Nenner immer noch häufig: Kultusminister und Eltern.

Für mich ist alles gut – war nur ein Versuch…die (mittlerweile 8) roten Daumen müssten sich selbst erklären.

Ça me fatigue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Da haben Sie mich falsch verstanden. Ich meinte damit, dass ich nicht die Eltern für die familiären Situationen vetantwortlich mache, sie sind einfach oft nur überfordert mit der ganzen Situation.
Ich habe das nicht auf die Dowevotes bezogen.

Manchmal ist es echt schwierig, „wasserdicht“ zu formulieren. Zwischen den Zeilen kann man halt alles mögliche lesen, auch wenn der Autor das nicht so meinte.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Rote Daumen – Feiglinge ohne Argumente!

Nicht willens, sich auseinander zu setzen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Stimmt alles!

Das sind (in bestimmten Klassen) auch meine Erfahrungen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

„Blöd“ ist kein Argument, das ist eine Meinung.

Ein Recht ist ein Recht und muss auch für Lehrkräfte gelten – ich darf ja noch träumen…

Und unsere letzte Chance, uns vor der Arbeit zu drücken, lassen wir uns nicht nehmen 😉

Mal ehrlich – ist das ernst gemeint?

Mein Ironiedetektor hofft es sehr.

Last edited 1 Jahr zuvor by Riesenzwerg
Hoffnung
1 Jahr zuvor

Haha!

Georg
1 Jahr zuvor

Das klappt nur in sehr selbstständigen und vertrauenswürdigen Klassen, also eher Oberstufe und selbst dann nicht unbedingt.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Dem Lehrermangel kann man auch begegnen, indem man ganze Klassen einfach vor einen Monitor setzt, auf dem ein Lernvideo abläuft. Das geht auch an Hochschulen mit vorher aufgezeichneten Vorlesungen. Schon vor langen Jahren hatte Bertelsmann sowas angeboten. Der nächste Schritt wäre dann die vollautomatisierte Lernfabrik.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Das mit dem „einen Monitor“ finde ich viel besser!

Da lernen die einen Sozialkompetenz, die anderen Überleben und wir sparen Strom! 😉

An meiner Uni gab es tatsächlich das Telekolleg.

Aber da konnten wir unsere Dozenten tatsächlich im Fernsehen sehen und die Vorlesung in einem ganz anderen Setting erleben (war damals BWL).

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor

Die Entwicklung ist wohl unausweichlich. Der Lehrerberuf und das Referendariat haben mittlerweile auch durch das Internet einen so schlechten Ruf bei den Schulabgängern, sodass mit einem sehr lange andauernden Lehrermangel zu rechnen sein wird.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Klar. Das führt sicher dazu, dass mehr Leute auf Lehramt studieren oder quereinsteigen. Ganz sicher.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Sowas von ganz klar und sicher.
Der Quereinstieg für arbeitslose models, youtuber/influencer – alles begehrte Ausbildungsvisionen. Läuft 🙂

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Nein, es geht darum, dass ehemalige Referendare im Internet vor dem Ref warnen, und dies schreckt so einige Schulabgänger vom Lehrerberuf ab.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Seien Sie beruhigt: die paar Reffis, auf die Sie anspielen, haben einen vernachlässigbar geringen Einfluss. Der Erstkontakt in den Schulen mit den tatsächlichen Zuständen vor Ort, der Schülerklientel, den übergriffigen, frustrierten oder überambitionierten Eltern, der Ausstattung von Schulen und Lehrkräften, den ministeriellen Vorgaben, der fast nicht vorhandenen Entscheidungsfreiheit in Schule sorgt wesentlich zuverlässiger dafür, dass die meisten Seiteneinsteiger und auch einige Reffis nach wenigen Monaten abbrechen und sich Realist‘s Mantra anschließen: Lehramt? Ich bin doch nicht blöd! Und die SuS der letzten 10, insbesondere die der letzten 3 Jahrgänge sehen doch selbst, was in ihren Schulen abgeht. Im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung stehen die nämlich meist mit den Lehrkräften auf derselben Seite, was das Bemühen um gute Schule betrifft – das ist zumindest meine Erfahrung. Die gehen aus eigenem Erleben in andere Jobs, da braucht’s keine YT-Videos von Reffis.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Knicks und Diener @ Mika,
SuS sind nicht blind
und unsere Referendare merken sehr wohl live, was auf sie zukommt.
( Sie meinten gerade, dass man differenzieren muss; wie in allen Foren und blogs )

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Diese Entwicklung liegt an Verpennen der KuMis.

Wo und wie soll da bitte noch etwas für unsere Gesellschaft ganz Wesentliches gelernt werden? SOZIALKompetenz!

Einsamkeitskompetenz hat es während dieser dauerhaften Schulschließungen (ich weiß, die gab es nie!) gegeben.

Und nun soll das, was während Corona ganz schlecht war, gesetzlich verankert werden?!

Ja geht`s noch?

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ich fand es nicht ganz schlecht.

Viele (gute und/oder brave) Schüler haben es sehr genossen, nicht physisch Zeuge von Kevins Furz-Skills und seiner Gangster-Attitüde zu werden.

Sie waren traurig, dass sie wieder in die Schule mussten! Weil sie in Ruhe lernen wollen!

DA sind wir nämlich inzwischen angekommen.

Alx
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Bei mir haben die Kids mit niedriger Impulskontrolle extrem profitiert und sind richtig aufgeblüht.

Trotzdem waren alle heilfroh als die Homeschooling-Zeit vorbei war.
Und der Arbeitsaufwand war für mich viel höher.

Ist aber auch eine Erfahrung aus der Grundschule.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Das stimmt leider. War bei uns auch so.

Das ist ein gewollt übersehenes deutliches Zeichen dafür, dass in manchen Klassen Unruhe und Unterrichtsstörungen so groß sind, dass kaum oder nicht mehr (gut) gelernt werden kann.

Viele haben die Zeit des leisen Lernens genossen.

Der Uwe
1 Jahr zuvor

Funktioniert wunderbar: Lehrkraft steht vorne und doziert, Publikum schaut stundenlang, wartet auf den Bumerang.

Und wieder ein Beweis, dass „die Obrigkeit“ keine Ahnung vom Unterrichtsalltag hat.
Das mag an der Uni funktionieren, ggf. noch in der Oberstufe, wo der Kontakt mit SuS geringer ist. Aber wie soll das in der Grundschule gehen?
Aber spielt das eine Rolle, ob etwas geht? Nein! Die Digitalisierung wird es schon richten!

Kann man ggf. die Insassen des Bundestages Digital ersetzen? Die meisten sitzen doch nur rum. Da könnte man doch einiges sparen… OK, ich bin ja schon still.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Der Uwe

„Die Obrigkeit“ geht von ihren eigenen ViKos aus – da sind alle pünktlich, interessiert, keiner spielt CandyCrash, …… und haben am Ende Ergebnisse, die die (Schul)Welt verbessern 😉

Nein, die haben keinen Plan, keine Ahnung, lauter unsinnige Ideen und das Recht (wieso eigentlich ein Recht auf Sch…e?!), diese uns aufzustülpen.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Alles nur sehr halbherzig gedacht!!

Warum nicht eine Kooperation mit den Fußballklubs der 1. & 2. Liga anstreben…die sind flächendeckend über die Bundestepublik verteilt und könnten dann während der Woche, wenn die Stadien eh leer stehen, diese für Lehrveranstaltungen zur Verfügung stellen. Die Infrastruktur ist vorhanden…Großleinwand, Lautsprecheranlagen, Toiletten, Sitzplätze und die notwendige W-LAN-Infrastruktur. Dort könnte man en Block die Hauptfächer, Gesellschaftswissenschaften, Mintfächer und das Musische anbieten, Sportunterricht kann direkt auf dem Rasen durchgeführt werden.
Alles da – alles nah!
Und das Beste kommt noch!

Für die Versorgung von 20 bis 25 tsd SuS benötigt man nur jeweils eine Lehrkraft, die den Unterricht durchführt.

Wir kämen quasi mit 180 bis 300 LuL aus …für die ganze Bildungsrepublik Deutschland. Und was Marion Barth kann das können wir schon lange … und sogar noch per Videokonferenz.

Das sind doch die feuchten Träume der Kultusbürokratie u.v.a. der Finanzminister.

Es geht immer mehr, als man so meint…man muss einfach mal den Mumm haben, sowas konsequent durchzusetzen, habe ich letzte Woche in einer Schlagzeile bei N4T gelesen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

„Wir kämen quasi mit 180 bis 300 LuL aus …für die ganze Bildungsrepublik Deutschland. Und was Marion Barth kann das können wir schon lange … und sogar noch per Videokonferenz.
Das sind doch die feuchten Träume der Kultusbürokratie u.v.a. der Finanzminister.“

Na klar! 😉

Wie könnte es denn eigentlich zu den im Artikel oben geschilderten kognitiven Höchstleistungen der entscheidungsbefugten Obrigkeit gekommen sein?
So … oder so ähnlich vielleicht?
https://www.youtube.com/watch?v=PfCm3xqHfDY

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Genau so stelle ich mir das vor….nur dass die Polizei keine Zeit hat, mal anzuklingeln….

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

Vielleicht kann die Polizei das demnächst auch per Videoschalte erledigen? 😉

Realist
1 Jahr zuvor

 «Ja, auch unter dem Gesichtspunkt des Lehrermangels ist es ein Beitrag, um Fachunterricht zu ermöglichen», sagte der Linke-Politiker in Erfurt. Es gehe ausdrücklich nicht darum gehe, Lehrer zu ersetzen oder Lehrerstellen einzusparen. «Es geht darum, dass moderne Unterrichtsformen Einzug halten.»“

Das kriegt auch nur Holter hin: Sich in so einem kurzen Statement selbst zu widersprechen. Und es nicht einmal zu merken…

„«Das müsste man aber rechtlich klären, auch Datenschutzfragen gilt es zu beachten», sagte Holter.“

Übersetzt: Das haben die Schulen vor Ort, besser noch die unterrichtende Lehrkraft selbst zu klären. Und beim kleinsten Verstoß gegen den Datenschutz kommt der Landesdatenschutzbeauftragte mit der DSGVO-Keule. Und Holter? Der weiß dann bestimmt von nichts oder alles war irgendwie doch ganz anders gemeint…

„Baum [FDP-Bildungspolitikerin] regte an, die Schulen zumindest zeitweise für Nicht-Akademiker zu öffnen, um den Lehrermangel in den Griff zu bekommen.“

Ich sage es immer wieder: Wer heutzutage noch Lehramt studiert hat nicht mehr alle Tassen im Schrank: Unmöglich zu erfüllende, praktisch wöchentlich sich steigernde absurde Anforderungen und Ansprüche aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft. Und dann wird bald sowieso jeder vor die Klasse gestellt, der Lesen, Schreiben und Rechnen kann. Ganz ohne Studium. Lieber was Vernünftiges studieren und dann, nur dann, wenn man wirklich keinen angemessenen Job findet, sozusagen als Akt der letzten Verzweiflung, kann man immer noch irgendwo als Lehramts-Quer/-Seiteneinsteiger anheuern…

Ron
1 Jahr zuvor

Erst der Lehrer-Livestream, dann der rein synthetische Leerkörper. All das kann in speziellen Anwendungen und Konstellationen Sinn machen, doch meine feste Überzeugung ist, dass diese entmenschlichte Art von Bildung und Erziehung sehr unangenehme und noch gar nicht genau abschätzbare Folgen in der Persönlichkeitsentwicklung kommender Generationen haben wird.

omg
1 Jahr zuvor

Also reicht ja für jedes Fach ein Lehrer. Der nimmt jeweils alle Inhalte auf. Die Stunden können dann als Stream zu Hause von einer Bildungsvideoplattform gestreamt werden, die sinnvollerweise noch von den 16 Bundesländern parallel entwickelt, dann eingestampft und von einem kommerziellen Anbieter eingekauft wird. Wiederholungen können dann gegen einen geringe Gebühr zusätzlich gekauft werden.

Long Covid wird wirklich unterschätzt

Heute ist der 21.11.22. Nicht der 1 April.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Achtung – Ironie inside

„Es gehe ausdrücklich nicht darum gehe, Lehrer zu ersetzen oder Lehrerstellen einzusparen.“

Ja genau!

„«Es geht darum, dass moderne Unterrichtsformen Einzug halten.»“

Klar – Hauptsache Menschen einsparen und Strom verschleudern.

Dann bitte die Leistungsstandards verändern – ich kann nämlich nicht gucken, ob es mündliche Beiträge (2/3 der Note!) gibt bzw. ob sie rauschfrei sind, jede(r) die mitbekommt usw.

„Denkbar sei beispielsweise, dass ein Fachlehrer in einer Schule Physik unterrichte – und mehrere Klassen zugeschaltet seien, aus Schulen, wo es vielleicht nicht genügend Physiklehrer gebe.“

Geile Sache – dann muss die arme Socke vermutlich auch die Tests, Klassenarbeiten, Referate und Projektpräsentationen machen ……

Seien wir doch mal ehrlich – die KuMis mehrerer Generationen haben es verkackt und nun wird das Schulgesetz geändert, damit sie sich auch noch auf die Schulter schlagen können und sich freuen – Situation meisterlich gerettet und Kohle ohne Ende gespart.

Irgenwie scheinen diese Leute die Menschen am anderen Ende der Geräte zu vergessen – aber das ist ja auch nicht wirklich neu.

Und wenn wir noch mal weiter denken – wo und wie lernen die Kids denn dann bitte Sozialkompetenz, Partner- und Gruppenarbeit? Wird das alles aus den Standards rausgenommen?

Na denn.

Auch lustig:

„Als Beispiel nannte sie Fachchemiker, die keinen Hochschulabschluss hätten, aber Chemie unterrichten könnten.“

Hier liegt der Schwerpunkt ja wohl auf dem Wort „unterrichten“ – und das mussten wir sehr lange lernen und üben und unsere Erfahrungen machen.

Bin gespannt, ob das dem Fachchemiker besser gelingt. 😉

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Sollten wir einmal endgültig konstatieren, dass es den KuMis und damit natürlich auch uns als Ausführungsinstanz letztlich scheißegal sein muss, was und wir in Schulen läuft?

Wahrscheinlich würden wir erheblich entspannen…ich verweise nochmal um den YouTube-Link von Pit … und dann einfach die Segel streichen.

Ich bin handwerklich begabt, habe ein gewisses finanzielles Polster angelegt (zu meinem körperlichen Polster ;-). ) und könnte die kommenden Jahre bis zu meinem Ableben vllt sogar ganz gut überstehen.

Ergo! Nach uns die Sintflut….und dann ab in die Steinzeit.

Dieser Staat schafft gerade die Grundlage für seinen eigenen Niedergang….und faselt davon, über zukünftige unzulängliche Bildungs- und Strukturreformen den Status Quo aufrecht erhalten zu wollen.

Lächerlich….wir bewegen uns auf fröhlichen Untergang zu…und beauftragen Volldeppen damit, die wichtigen Weichen „nicht“ zu stellen.

Eine perverse Form der Lust am eigenen Untergang.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Wir konstatieren endgültig! 😉

Und nun kann der Spaß losgehen!

Ich glaube auch, dass wir viel Entspannung sind, wenn wir die Klappskallies da „oben“ nicht so ernst nehmen, aber wachsam bleiben bei den illustren Ideen, die da verbrochen werden.

Ich glaube auch, dass wir unseren eigenen Untergang vorbereiten. Aber nach den bisherigen Erfahrungen unserer Planer wird vermutlich auch das schief gehen, seufz.

Die Steinzeit birgt Chancen – nutzen wir sie!

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Na gut,
Wenn Du das sagst,
dann gucke ich schon mal alle iceages wieder (Danke Ihr Kumis) und klaue Bambam von den flintstones die Keule.

Im Ernst @ Riesenzwerg,
Steinzeit für ALLE hieße mit den basics w i e d e r anfangen,
und irgendwann gibt’s auch wieder Veggie-Mammut-Steaks 🙂 nach ganz viel Erarbeitung und Übung.
Dazwischen liegt mittlerweile ein langer Lernprozess, den sich, – außer er nutzt stur weiter Bewährtes, da gehört bei mir auch IT dazu –
jeder wieder von vorn erarbeiten muss – wenn die Glorreichen jeden entertainer weiter einem soliden Lehrer-Mammut mit Aus- und Weiterbildung vorziehen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Ist das Leben nicht ein Kreis(lauf)?!

Wir als Menschheitsfamilie müssen mit den BASICS wieder anfangen!

Wir haben doch alles vergessen – wie es scheint.

Ich nutze auch den Digitalkrams, ist ja mehr oder weniger Pflicht. Ich folge diesem „Mach-einige-sehhhr-reich-und-vernichte-Lebensraum-und-Zukunft-für-sehr-viele-andere“ einfach nur nicht blindlings und nicht unkritisch.

Solide Lehrer-Mammuts sind eine aussterbende Spezie – der erste Schritt? 😉

Da werden die Entertainer dringend gebraucht – das ist gefühlt auch mein Job (jaaaa, Job! Denn ich habe Lehry gelernt 😉 ) geworden.

We love to entertain you – dear Schülys!

But you must learn – digitally or not 😉

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Im Grunde werden doch die Eltern durch die Hintertür immer mehr zu Hilfslehrern gemacht. Liebe Eltern, unterstützt die Forderungen der Lehrer/innen, nach mehr ausgebildeten Lehrkräften, sonst erwischt es euch!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Wiederholung: Wir haben den Höhepunkt der Bildungskrise noch nicht einmal erreicht.
Da ist noch Luft nach oben, wie z.B. auch diese Episode wohl zeigen dürfte.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

….und dabei wird sogar noch versucht, Hundescheiße als feinstes Nougat zu verkaufen…..

Mo3
1 Jahr zuvor

„Der Distanzunterricht [in der Corona-Zeit] wurde heftig kritisiert.“ Warum denn nur? Weil beim digitalen Unterricht oft die direkte Ansprache fehlt und weil man zu viele Schüler damit „verloren“ hat. Digital klingt für Politiker halt modern. Video-Schaltungen – nur weil es möglich ist – haben aber mit modernem und digitalem Unterricht nicht viel zu tun und dass werden wahrscheinlich selbst die Verfechter von „altmodischem“ Frontalunterricht so empfinden und nichts davon halten.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

….immer so, wie es den Herrschaften in den Führungsebenen gerade passt.

Johannes
1 Jahr zuvor

Wie gesagt: Ein arbeitsloser Fachchemiker (Was soll das genau sein?) ist sicher nicht ohne Grund arbeitslos bei dem Bedarf der Branche. Und ohne Hochschulabschluss kann er/sie/es Chemie unterrichten. Aha.
Und wenn kein Lehrer da ist, kann ein zugeschalteter mehrere Klassen an mehreren Standorten beschulen. Die SuS beaufsichtigen sich dann selbst? Aha 2.
Funfact: Seit wir in den Klassen interaktive Boards haben, dürfen- laut Dienstanweisung- keine SuS mehr in den Wechselpausen oder sonstwann ohne Aufsicht in den Räumen bleiben.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Diese Absurditäten fallen den Idioten in den Behörden gar nicht mehr auf, weil sie viel zu sehr damit befasst sind, aus einem Würfel einen Ball zu machen … und sich dann wundern, dass dieser nicht rollt.

CoronaLehren
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Die Regelung ist aber echt aus dem letzten Jahrtausend, alsl nur wenige Personen den Schlüssel zum DV-Raum hatten und man einen beantragen musste.

Bei uns läuft in den Pausen oft youtube, allerdings eher bildungsferne Inhalte.

Solche Regelungen zehren an den Kräften und verschleißen wertvolle Mitarbeiter.

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  CoronaLehren

Nein. Die digitalen Stifte und anderes Equipement bekommen Beine, die SuS rufen irgendwelche Seiten auf (Sie sprechen selbst von nicht jugendfreien bzw. bildungsfernen Inhalten), manipulieren die Geräte usw. Deshalb die DA. Ihre Schlusseinlassung teile ich.

auchdasnoch
1 Jahr zuvor

Die können ihren Sch… bald selber machen!
Groß und breit wird in Thüringen über Datenschutz debattiert. Vor allem: Was man alles nun nicht mehr darf!
Und dann soll ich mich filmen lassen? Ach ja, ich vergaß, der Datenschutz gilt ja nur für die Schüler.
Ich habe schlichtweg keinen Bock mehr, mich so – ich sag mal – ungleich behandeln zu lassen!

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  auchdasnoch

Frage:
“Waren Sie schon mal im Fernsehen?“
Antwort:
“Ne, aber im Kino!“

oh Mann….

Michi
1 Jahr zuvor

Das Physiklehrerbeispiel ist ja wohl das dümmste Beispiel überhaupt. Das hat nichts mit modernem Physikunterricht zu tun. Experimente nur als Demo-Experiment und nur zum Zugucken? Das war schon Ende des letzten Jahrtausend völlig veraltete Didaktik.

Dann kann man den Unterricht auch gleich sein lassen und bekommt so Leute dabei raus, wie die Politiker, die das vorgeschlagen haben…. Naturwissenschaftler und Ingenieure auf jeden Fall nicht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Michi

Das war schon in den Achtzigern üblich, dass Schülys die Experimente durchgeführt haben.

Nun kaum noch möglich – Klassen zu groß (Kinder werden Jugendliche und w a c h s e n). Mit so vielen Schülys auf engem Raum sind Experimente nicht immer möglich, kein Platz.

Aber per Video-Schalte (ein furchtbares Wort, brrrr) ideal! Nur einer, der es hoffentlich kann, baut auf und führt durch. Spart auch Material.

Dumm nur, dass das Learning by Doing dann auf der Strecke bleibt…

CoronaLehren
1 Jahr zuvor

Wer braucht schon Youtube ..

Distanzlernen hat früher schon funktioniert – mit z. B. dem unvergessenen Eberhard Weiss:

TELEKOLLEG II: Mathematik Teil 1/3 – YouTube

Es wäre doch nur gut, wenn der beste Lehrer seines Faches in der jeweiligen Landeshauptstadt sitzt und der Stream je Fach und Klasse dann per Stream in die hintersten Winkel des Landes verteilt wird. Dann gibts es auch keine Neider und Meckerer, keine „wir hatten aber einen ganz schlechten Lehrer“, etc.

Wenn der „Sender“ dann auch noch die Korrekturen übernimmt, gibt es höchstens Erschöpfungseffekte, aber nicht dadurch, weil zwei Kollegen im Fach Deutsch den Aufsatz diametral über die Notenskala hinweg bewerten – nur so als Beispiel. 🙂

55 Jahre Telekolleg …Mit Eigeninitative klappt das.

51 Folgen Englisch für Anfänger stehen als DVD zur Verfügung …

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  CoronaLehren

„Schöne Neue Schulwelt“!
Bestechend, oder? D a s wollen wir für unsere Kinder/Jugendliche, oder etwa nicht?

Ach nee! Ist nur abschreckende Satire!

laromir
1 Jahr zuvor

Alles klar. Ich geh dann mal YouTube Videos suchen und werde mal meine Kurse bis Weihnachten damit unterri…halten. komisch…hat ein KuK schon früher mit ständigen Filme schauen versucht…undn irgendwie hatten die SuS trotz permanenter medialer Lehr- und Erklärvideoberieselung sehr wenig Plan… irgendwie haben die sich einfach nicht alles merken wollen, was da über den Monitor flimmerte… aber tolle Idee

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Ich habe mich für – eingestreut –
Asterix und Obelix entschieden…..eigentlich aus absolut egoistischen Gründen, damit ich immer wieder dran denke, aufzupassen,
dass mir der Himmel ( in Form der 16 samt des Olymps ) nicht auf den Kopf fällt. 🙂 – Für die SuS ists bestimmt nicht schädlich.
Dankeschön für den Denkanstoß @ Iaromir.
(Sorry, aber ich suche noch immer nach dem Kraut gegen solche Glorreiche Blitzmerkerideen – bisher erfolglos, drum – Überlebens-Ironie)

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Das ist doch DIE Lösung schlechthin: 200 Schüler können zusammengefasst werden und dem Unterricht beiwohnen, ja beiwohnen, können sie, wenn sie denn wollen, die Motivation wird gegen Null gehen. Lehrermangel auf diese Weise zu beseitigen ist ein Armutszeugnis. Ich habe in der Coronazeit 2 Parallel-Klassen zusammen unterrichtet mit dem Ergebnis, dass gar nichts mehr ging. Über 50 Schüler digital im Blick zu behalten ist schier unmöglich, und fast jeder Schüler versucht, sich irgendwie zu drücken. Aber das ist unseren glorreichen 16 nicht bewusst, die denken tatsächlich noch, dass alle Schüler hochmotiviert sind und alles brav mitmachen. Das ist schon im realen Unterricht nicht so, aber da hat man wenigstens noch Möglichkeiten des Einschreitens. Distanzuntericht geht allenfalls bei Fortbildungen und Abendschule, wo erwachsene Leute einen Abschluss anstreben.
Mittlerweile spricht sich auch in externen Kreisen herum, dass die Schul- und Bildungsorganisation insgesamt eine Katastrophe ist. In einer Unterhaltung mit einem führenden Bankangestellten wurde mir mitgeteilt, dass ein Unternehmen, dass so geführt würde wie von den Kultusministern, spätestens nach 1 Jahr bankrott wäre. Das habe ich immer gesagt, aber noch nie von außen gehört. Wie wahr.

Dreamghost
1 Jahr zuvor

Wow, letztes Jahr hieß es noch „von deutschem Boden darf nie wieder Distanzunterricht ausgehen,das ist ein Verbrechen an den Kindern.“ Jetzt ist anscheinend auch wieder alles egal. Als Politiker muss man echt Hirn UND Rückgrat an der Garderobe lassen.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dreamghost

Ist das ansteckend “ Hirn UND Rückgrat an der Garderobe lassen “ ?
Dann hör ich auf.
Oooh, all diese Hirn- und Rückgrat – schädigenden Ergüsse infizieren hoffentlich nicht.
Gibt’s da vorbeugend etwas dagegen ?
Impfung oder so? – wohl nicht
Außer einem soliden LmaA-Gefühl und ganz viel Erfahrung, wies trotzdem halbwegs läuft ?….wohl nicht.

Danke @ Dreamghost für das zutreffende Bild.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Da gibt es doch bestimmt was von RATIOpharm…. 😉

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Wäre fast lustig, wenn es nicht so traurig wäre.

Während der Pandemie gab es Distanzunterricht. Dabei haben LuL Videokonferenzen mit 15-25 SuS gemacht.
Das war laut Politik der Grund für massive Schäden bei den SuS. Depressionen, Adipositas, Lernlücken bis hin zu einer Suizidneigung.

Der Distanzunterricht der Pandemie hat einer ganzen Generation laut Aussage vieler „Experten“ Schäden bis an ihr Lebensende beschert. Ich erinnere mich, dass man den LuL sagte „Aufgrund der Schäden des Lock-Down für die SuS darf es so etwas nie, nie wieder geben.

Jetzt ist Lehrermangel und man hat mal das Spar-Potential nachgerechnet.
Schwups ist Distanzunterricht für Gruppen aus mehreren Klassen plötzlich ein Wundermittel zu Rettung der Bildung.
Eigentlich genau das Gleiche wie in der Pandemie. Jetzt nur mit so vielen Schülern, dass man beim besten Willen nicht auf einzelne SuS oder Fragen eingehen kann.
Praktisch Telekolleg.

Beschämend, dass man das gleiche Vorgehen zur Verweigerung von Arbeitsschutz verteufeln und wenige Monate später zur Verschleierung des eigenen Versagens in schlechterer Form empfehlen kann.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Unsere KuMis halt!

Was gibt es da noch zu sagen?

Finagle
1 Jahr zuvor

Unmittelbare Fragen: Sind die SuS, die der Übertragung digital beiwohnen, zum Zeitpunkt der Übertragung in ihrer jeweiligen Schule? Wenn ja, wer erfüllt die Aufsichtspflicht? Lehrkräfte werden es ja wohl nicht sein.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Finagle

Der Deutschlehrer z.B. könnte doch die digitale Physikstunde beaufsichtigen… 😉

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Wir haben auch Mangel an ausgebildeten Deutschlehrern….

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Dann macht es der Quereinsteigerdeutschodereinanderesfachlehrer 😉

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Hamwanich, jedenfalls nicht über, so dass der Aufsicht machen könnte. Die zugeschaltete Schule bekommt ja keine Stunden für den Kurs, sonst könnte auch ganz profan derPhysiklehrer den LK unterrichten.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Ich bin dafür, dass sich jeder Arbeitnehmer bei der Arbeit Filmen lassen muss und dies dann an 100 Haushalte übertragen wird.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Einfach mal ein paar Videos von Prof. Joern Loviscach zum Thema flipped Classroom und zur Digitalisierung im Bildungswesen anschauen und man merkt schnell, wie sinnfrei dieser Vorschlag ist.

Gabriele
1 Jahr zuvor

Könnte evtl. aber wirklich – allerhöchstens! – nur temporärer „Notnagel“ sein, und äußerst wohlüberlegt in Einzelfällen eingesetzt!!!
Und dann auch nur der gegenwärtigen prekären Notlage geschuldet!

Wieder einmal eine reine „Kopfgeburt“ am Amtsschreibtisch, angesichts des Schlamassels!

Und die vielfältigen Erfahrungen mit digitalem Unterricht bzw. aus der Praxis des Distanzunterrichts während der Pandemie nur sehr (!) selektiv (!) für seine Argumentationslinie – gleichsam handverlesen passend – als Grundlage ausgewählt.

Der Kultusminister ist höchtwahrscheinlich kein Lehrer, also kein Experte!

Denn sehr erfahrene SchulpraktikerInnnen wissen gerade um die überragende Bedeutung auch des Zwischenmenschlichen (LehrerIn – SchülerInnen) beim Lernen!

Hattie-Studie: die L e h r k r a f t ist entscheidend. Und zwar nicht nur wegen didaktischer und methodischer Kompetenzen.

Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Es ist alles gesagt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Drei rote Daumen für die Wahrheit!

Ich bin fassungslos.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Spricht halt für Ignoranz in höchster Potenz!

Klingt selbstgewiss und arrogant. Ich weiß. Totschlagargument!

Ausgewiesene Expertise, jahrzehntelange Erfahrung von LehrerIn, die mit Herzblut, Leidenschaft ihre Fächer unterrichtet hat, mit Leib und Seele für „ihre“ Jugendlichen, die ihr anvertrauten GymnasiastInnen, und „ihre“ Schule gewirkt hat, im Alpha-Zustand (!) unterrichtet hat, all dies gilt einfach immer häufiger n i c h t s mehr!

ExpertInnenwissen in Theorie und Praxis interessiert einfach immer weniger – oder gleich gar nicht!

Stattdessen:
Völlige Laien, Beratungsresistente, BesserwisserInnen, zahlreiche neunmalkluge, selbsternannte „ExpertInnen“ – und auch viele „DummschwätzerInnen“ – geben den Ton an, abzulesen an den „likes“ und „dislikes“.
Mich verwundert das schon lange nicht mehr.

Dieser Ungeist verbreitet sich inzwischen auch zunehmend bei n4t, bedauerlicherweise!

Da kann man halt nix machen. Ist leider inzwischen häufig auch auf vielen Politikfeldern zu beobachten.

Man kann dann nur seinen eigenen Werten und Überzeugungen unbeirrt treu bleiben – und auf bessere Zeiten – und (späte) Einsicht – hoffen.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Nee hilft er nicht. Genauso wenig wie Online-Erziehung gegen ErzieherInnenmangel hilft. Ein Großteil der Unterrichtszeit wird ja dafür benötigt, um für Ruhe und eine einigermaßen angemessene Lernatmosphäre zu sorgen. Aber vor Bildschirmen sind ja alle Kinder plötzlich ganz konzentriert und strebsam – auch ohne Betreuung. Oder würde doch daran gedacht, dass diese Kinder auch betreut werden müssen?
Komischerweise ist das Schulprojekt mit Salman Khan (vor einigen Jahren der große Hype) auch nicht durchgestartet, obwohl es mit riesigen finanziellen Mittel gepusht wurde.

Heiko
1 Jahr zuvor

Hallihallo, Frau Schimke ist Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes und nicht des tlv

Bernd Gebert
1 Jahr zuvor

Um Herrn Holter und andere Kollegen aus der Kultusminister Konferenz auf Ideen zu bringen empfehle ich diesen Artikel https://www.das-macht-schule.net/lehrermangel/

Hans
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bernd Gebert

Eine der Ideen im o.g. Artikel ist, dass Teilzeit-Lehrer am besten Vollzeit bzw. mindestens 3 Stunden mehr pro Woche freiwillig arbeiten sollten. Vor einigen Jahren hat man gerne Vertretungslehrer höchstens bis zu Sommerferien befristet eingestellt, dann dürften diese sich während der Ferien beim Arbeitsamt melden. Ich habe im Ausland studiert (Diplom-Abschluss) und dort als Oberstufenlehrer gearbeitet. In Deutschland habe ich einige Zeit als Vertretungslehrer gearbeitet (das 1. Staatsexamen in einem MINT-Fach wurde anerkannt). Als ich außerhalb der Schule eine unbefristete Stelle bekommen konnte habe ich zugegriffen, obwohl ich als Gymnasiallehrer gerne weiter tätig wäre. Man könnte ausländische Lehrer, bei denen nur das 1. Staatsexamen anerkannt ist, auch unbefristet einstellen. Kaum jemand sucht eine Stelle für ein paar Monate.