Wechsel an der VBE-Spitze: Brand löst Beckmann ab (der Ehrenvorsitzender wird)

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BERLIN. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat einen neuen geschäftsführenden Vorstand. Neuer Bundesvorsitzender ist der bisherige Schatzmeister des Verbandes, Gerhard Brand, Landesvorsitzender des VBE Baden-Württemberg. Der langjährige Bundesvorsitzende Udo Beckmann trat zur Wahl in der VBE-Bundesversammlung, die nun in Berlin tagte, nicht mehr an. 

Hat Udo Beckmann an der VBE-Spitze abgelöst: Gerhard Brand. Foto: VBE Baden-Württemberg

Gerhard Brand trat schon als Referendar in den VBE ein. Er habe sich sehr bewusst für den VBE entschieden, sagte er anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Landesverbands Baden-Württemberg. „Nicht, weil mein Mentor im VBE war, sondern weil der VBE zwei Grundsätze hatte, die für mich bedeutend waren: Er hat sich für das Berufsbeamtentum ausgesprochen, was mir in dem Bereich am wichtigsten war. […] Das andere war, dass sich der VBE offen gegen Standesunterschiede ausgesprochen hat. „Alle Lehrer sind Lehrer“, hieß es“, so der neue Bundesvorsitzende weiter.

Der langjährige Bundesvorsitzende Udo Beckmann trat nicht mehr zur Wahl an. Er war von 2009 bis 2022 Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung. Schon seit 1997 war er stellvertretender Bundesvorsitzender. Dem VBE gehört er bereits seit 1979 an. Von 1996 an und parallel zu seinem Engagement im Bundesverband führte er bis 2017 den VBE NRW als Landesvorsitzender.

„Mit hohem Engagement formte er den VBE Bundesverband zu einem eigenständigen Impulsgeber in der Bildungslandschaft“

Für seine immensen Verdienste für den Verband wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In der Begründung heißt es: „Unter seinem Vorsitz profilierte sich der VBE als eine der beiden großen Lehrkräfteorganisationen auf nationaler und internationaler Ebene zu einer starken bildungs- und gewerkschaftspolitischen Organisation. Mit hohem Engagement, einem steten Quell an Ideen und seinem festen Wertekompass formte er den VBE Bundesverband zu einem eigenständigen Impulsgeber in der Bildungslandschaft.“

Auf der Position des 1. Stellvertreters wurde Rolf Busch bestätigt, dessen Heimatverband der thüringer lehrerverband (tlv) ist. Für die Position des 2. Stellvertreters wurde Tomi Neckov, 2. Vizepräsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), gewählt. Als Schatzmeister des Bundesverbandes wurde Stefan Behlau gewählt. Er führt im Rahmen einer Doppelspitze den Landesverband Nordrhein-Westfalen (VBE NRW).

„Der VBE Bundesverband wird weiter von der Politik einfordern, qualitätsvolle Bildung in Kita und Schule zu gewährleisten“

Ein Leitantrag der Bundesversammlung fokussiert auf den enormen Fachkräftemangel und die fehlenden Ressourcen im Bildungsbereich. Der VBE Bundesverband werde weiter von der Politik einfordern, qualitätsvolle Bildung in Kita und Schule zu gewährleisten, heißt es darin. Dafür müsse die Beseitigung des Fachkräftemangels oberste Priorität haben, ohne die Qualität der Ausbildung abzusenken.

Die Herausforderungen in den Bildungseinrichtungen und die gestiegenen Ansprüche an sie erforderten mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen eine ganzheitliche Herangehensweise, hierfür benötigten die Einrichtungen multiprofessionelle Ansätze und Sichtweisen. Zudem müsse nach dem Ausstattungsschub nun der Digitalisierungsschub kommen. „Durch Fortbildung und externe professionelle Unterstützung bei der Wartung muss die Fokussierung auf die dienende und unterstützende Funktion digitaler Prozesse ermöglicht werden.“

Nicht zuletzt ist Kernforderung, jetzt in die Strukturen zu investieren und endlich die notwendigen Voraussetzungen für die Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab 2026 zu schaffen. Dazu gehören ausreichendes und qualifiziertes Personal sowie ein entsprechendes Raumangebot. News4teachers 

Beckmann rechnet mit der Bildungspolitik ab: „Kürzen, schönrechnen, verstecken, draufsetzen“ – und am Ende: Notstand

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lehrer002
1 Jahr zuvor

Hoffen wir, dass der VBE weiter eine gute Gewerkschaftsarbeit leistet, die auf den Interessen der Lehrkräfte basiert!

Hornveilchen
1 Jahr zuvor

War hier nicht mal bestritten worden, dass der VBE eine Gewerkschaft sei? Die zweite neben der GEW? Der lese hier mal genauer nach!

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Emil behauptete das. Jetzt weiß ich es wieder.

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Und Emil hat Recht.
Das zentrale Merkmal einer Gewerkschaft ist nämlich, dass sie zum Durchsetzen von Interessen der Arbeitnehmer Streiks ermöglicht. Das macht die GEW als echte Gewerkschaft.
Der VBE kann sich nennen wie er will, eine echte Gewerkschaft ist er nicht. Der Name sagt schon „Verband…“. Und nur weil jemand Gewerkschaft draufschreibt, ist noch lange keine Gewerkschaft drin.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Das stimmt aber nachweislich nicht. Warum beharren Sie so penetrant darauf? Wenn es verschiedene Gewerkschaften in einem „Bereich“ gibt, ist es immer die größte, die zum Streik aufruft und die Verhandlungen führt.

So zahlt ja dann auch der VBE als Gewerkschaft Streikgeld.
https://www.vbe.berlin/aktuelles/news/wie-bekomme-ich-mein-streikgeld/

Warum beharren Sie auf Ihren Falschdarstellungen? Fragen Sie doch mal den VBE selbst! @ Hornveilchen hat Recht.

Lehrer
1 Jahr zuvor

Fragen Sie doch mal beim VBE nach. Dann wissen Sie Bescheid.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Und hier:

„Die VBE-Landesverbände
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) vertritt als parteipolitisch unabhängige Gewerkschaft die Interessen von ca. 164.000 Pädagoginnen und Pädagogen – aus dem frühkindlichen Bereich, Primarstufe, Sekundarstufen I und II und dem Bereich der Lehrkräftebildung – in allen Bundesländern.“
https://www.vbe.de/

Ca. 164.000 – GEW: ca. 280.000, gar kein so großer Unterschied.

Iri-Hor
1 Jahr zuvor

Der VBE ist die konservative Bildungsgewerkschaft im Gegensatz zur GEW, aber weitaus kleiner. Dennoch, ick wundere mir nich, ick staune, was man da jetzt von den Konservativen von der CDU als Ausgleich für die nicht zu verbeamtenden Lehrer in Berlin liest.

@n4t-Redaktion, bitte auch mal darüber berichten. Warum schließen sich SPD, Grüne und Linke nicht an?

„Die Christdemokraten wollen es nicht dabei belassen, dass die Angestellten lediglich 300 Euro pro Monat mehr bekommen. Diesem Vorhaben der Koalition („Nachteilsausgleichsgesetz“) wollen sie noch drei weitere Punkte hinzufügen:

Eine stufenweise Stundenermäßigung mit fortschreitendem Alter soll gewährt werden.Der Senat soll prüfen, inwieweit eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für angestellte Lehrkräfte beispielsweise auf ein Jahr ausgeweitet werden kann. Bei Beamten gibt es gar keine zeitliche Grenze.Der Senat soll Modelle der Bezuschussung für eine private Altersvorsorge von angestellten Lehrkräften prüfen.“https://www.tagesspiegel.de/weniger-unterricht-mehr-lohnfortzahlung-berliner-cdu-will-angestellte-lehrer-besserstellen-9010891.html

Das klingt doch alles schon viel freundlicher!

Last edited 1 Jahr zuvor by Iri-Hor
Minotaurus
1 Jahr zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Ja, bitte berichtet auch mal darüber. Das hört sich doch echt gut an. Und vor unmittelbar bevorstehenden Wahlen kann man da schon etwas Druck machen. Einige Tausend Lehrer könnten das Zünglein an der Waage sein!

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Und die CDU Berlin tritt für das gleiche Stundendeputat aller Lehrämter ein (25).

GEW und Rot-Grün-Rot, bitte übernehmen!!!!!