Beckmann rechnet mit der Bildungspolitik ab: „Kürzen, schönrechnen, verstecken, draufsetzen“ – und am Ende: Notstand

41

BERLIN. Die ersten Bundesländer sind aus den Sommerferien zurückgekehrt. Die aktuellen Krisen treffen auf Kitas und Schulen am Limit. Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sieht bei dem, was politisch passiert – besser: eben gerade nicht passiert -, um Kitas und Schulen bei der Bewältigung der riesigen Herausforderungen zu unterstützen, dass sich die Verantwortlichen von der Lebensrealität an den Bildungseinrichtungen weit entfernt haben. Er warnt vor einer gefährlichen Zuspitzung der Lage.

„In der Summe gravierende Folgen“: Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE. Foto: Friedhelm Windmueller / VBE

„Das, was in verschiedenen Bundesländern gerade in Summe an kurzsichtigen, die jahrelangen fundamentalen politischen Versäumnisse kaschierenden Maßnahmen zur ‚Bewältigung‘ der Krisen und deren Auswirkungen auf Schule und Kita verhandelt wird, ist zum einen gefährlich, zum anderen wenig zielführend“, sagt Beckmann und betont: „Die Politik verschiebt teilweise unter dem Deckmantel erweiterter Entscheidungsbefugnisse Verantwortung auf die Schultern des pädagogischen Fachpersonals und der Leitungen an Bildungseinrichtungen, die das weder zu verantworten haben noch lösen können. Das trägt weiteres enormes Konfliktpotenzial in Kitas und Schulen hinein und das geht auf Dauer nicht gut!“

Der VBE-Chef stellt fest: „Was gerade politisch angedacht und teils beschlossen ist, hat in der Summe gravierende Folgen. Es darf nicht die Aufgabe des pädagogischen Fachpersonals und der Leitungen vor Ort sein, frustrierten Eltern und Schüler:innen immer weitere Einschränkungen erklären zu müssen.“ Bereits im Mai 2021 habe eine repräsentative Umfrage von forsa im Auftrag des VBE gezeigt, dass es an jeder vierten Schule psychische Gewalt gegen Lehrkräfte gab, die im Zusammenhang mit der Umsetzung von Corona-Schutzmaßnahmen standen (News4teachers berichtete). Jetzt verschärft sich die Situation noch – durch die Integration von Flüchtlingskindern aus der Ukraine, durch die Energiekrise.

„Selbst die Streichung von ganzen Schultagen, Stichwort ‚Vier-Tage-Woche‘, wird offen in Erwägung gezogen“

Die Liste an Beispielen für fatale politische Entscheidungen und Fehlentwicklungen sei lang. Beispielsweise: „Pandemiebedingt, aber nicht nur deshalb, haben kognitive und psychosoziale Defizite bei Kindern und Jugendlichen zugenommen. Es ist Konsens, dass nur eine entsprechende Förderung dabei unterstützen kann, um das aufzuholen, damit die Bildungsungerechtigkeit in unserem Land nicht noch weiter zunimmt. Wohlgeformte Worte von Politiker:innen in diese Richtung hört man viele. Realität aber ist: Aufgrund des eklatanten Fachkräftemangels an Kita und Schule, vor allem hervorgerufen durch politische Versäumnisse weit vor Corona, werden Förderangebote zusammengestrichen, Lerngruppen vergrößert, Stundentafeln gekürzt und der Unterrichtsausfall nimmt zu. Selbst die Streichung von ganzen Schultagen, Stichwort ‚Vier-Tage-Woche‘, wird offen in Erwägung gezogen.“

Hintergrund: Das Land Sachsen–Anhalt will an einem Dutzend Schulen ein Modell mit vier Präsenz-Unterrichtstagen pro Woche und einem Tag fürs Distanzlernen oder praktische Tage in Unternehmen erproben (auch darüber berichtete News4teachers).

Beckmann: „Das Ganze wird gerne garniert mit weiteren Zusatzaufträgen für das pädagogische Fachpersonal, welches ohnehin schon überlastet ist: Es soll auf Covid-19 testen oder, wenn Stufenpläne fehlen, die sich an klaren Kriterien orientieren, entscheiden, wer wann getestet werden muss und welche Konsequenzen sich daraus ergeben: Konflikte vorprogrammiert! Es soll die mittlerweile über 150.000 Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine an Schule und weitere Tausende an Kitas integrieren, in dem Wissen, dass nicht einmal eine von zehn Schulen auf Übersetzer:innen oder Lehrkräfte aus der Ukraine zurückgreifen kann. Es soll vor dem Hintergrund der Klimakrise Energie sparen in vielfach maroden und energieineffizienten Gebäuden, die vor allem im Schulbereich über Jahre kaputtgespart wurden, wie uns ein Investitionsstau von annähernd 50 Milliarden Euro – berechnet durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau – vor Augen führt. Es soll bereit sein für digitalen Unterricht, vielfach allerdings ohne Rechtssicherheit dazu, was rechtens ist, ohne flächendeckendes WLAN usw..“

Dahinter steckt laut Beckmann „das immer gleiche Muster“ der politischen Entscheidungsträger, nur eben in unterschiedlichem Gewand: „Kürzen, schönrechnen, verschieben, verstecken und daraufsetzen, dass die Beschäftigten an Kita und Schule es schon lösen werden. Das Ganze wird zudem gerne damit legitimiert, dass wir alle ja den Gürtel enger schnallen müssen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Wenn man keine Luft zum Atmen mehr hat, wie es an Kitas und Schulen viel zu häufig bereits der Fall ist, kann man nichts mehr enger schnallen!“

„Es geschieht das Gegenteil von dem, was es für mehr Bildungsgerechtigkeit und -qualität braucht“

Beckmann weiter: „Anstatt vor dem Hintergrund all dessen zu sagen, ‚Wir haben es verbockt! Wir haben nicht rechtzeitig und konsequent gegensteuert, deshalb ist es jetzt unsere Verpflichtung, alles Notwendige zu tun, was es an wirklich nachhaltigen und wirksamen Maßnahmen braucht, damit das Ganze nicht endgültig gegen die Wand fährt‘, findet die Politik auf der Suche nach Antworten allein die bereits vielfach ausgeschöpften Alibi-Antworten. Wohl wissend, dass Maßnahmen wie die Reaktivierung von Pensionär:innen oder die Gewinnung von Seiteneinsteigenden weitestgehend erschöpft sind. Die Folgen von alledem: Noch mehr Mangel auf Kosten der Qualität, auf Kosten der Kinder, Jugendlichen und der pädagogischen Fachkräfte. Wenn dann noch Programme, die sich als äußert erfolgreich und immens wichtig etabliert haben, wie das Förderprogramm zur alltagsintegrierten Sprachbildung und Partizipation an Kitas kurzerhand gestrichen werden, wie von der Bundesregierung kürzlich verkündet, bleibt nur noch Fassungslosigkeit.“

Hintergrund: Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat erklärt, dass der aktuelle Entwurf des Bundeshaushaltes 2023 keine weiteren Mittel für das seit elf Jahren laufende Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ bereitstellt – ausgerechnet zu einem Zeitpunkt also, an dem Tausende von ukrainischen Kindern in die Einrichtungen kommen (hier geht es zum News4teachers-Bericht dazu).

Wütend formuliert der VBE-Bundesvorsitzende: „Die Krone setzt dem Ganzen die Bundesbildungsministerin auf, wenn sie sagt, sie sei zuversichtlich, dass es im Schuljahr 2022/2023 wieder einen ‚normalen Schulalltag‘ geben kann. Das ist nicht nur Augenwischerei, das ist auch brandgefährlich, denn hier wird als ‚normal‘ verkauft, was schon lange nicht mehr normal, sondern Mangelverwaltung ist.“

Hintergrund: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hatte unlängst erklärt, „das nächste Schuljahr muss ein normales werden, zumindest so normal, wie es nur möglich ist. Dafür werde ich kämpfen“. Wie sie dafür „kämpfen“ will – außer mit Verboten von Schulschließungen und der Maskenpflicht in Grundschulen – sagte sie nicht.

Beckmann entgegnet: „Die Ampel steht bereits auf Dunkelrot. Wenn es die Politik ernst meint mit dem Jahrzehnt der Bildungschancen, wie es im Koalitionsvertrag der Bundesregierung proklamiert steht, braucht es mehr, viel mehr! Statt Schönfärberei braucht es deutlich mehr Geld, deutlich mehr Anstrengungen und eine bundesweite Fachkräfteoffensive im gesamten Bildungsbereich! Andernfalls verstärken wir den Teufelskreis, weil junge Menschen, die sich für das Berufsfeld interessieren, ob der Rahmenbedingungen abgeschreckt werden und sich der Personalmangel weiter manifestiert. Dass wir uns das nicht einmal ansatzweise leisten könnten, hat eine im Frühjahr 2022 vom VBE beim Bildungsforscher Prof. Klemm in Auftrag gegebene Untersuchung nochmals mehr als deutlich gemacht (News4teachers berichtete ausführlich – hier): Im Jahr 2035 fehlen bis zu 158.000 Lehrkräfte! Ein Vielfaches von dem, was die Kultusministerkonferenz auf Basis unseriöser Berechnungen der Länder zuvor hat verlautbaren lassen. Wenn es eine wirkliche Trendwende geben soll, dann muss der Fachkräftemangel an Kita und Schule von den Ländern ohne Wenn und Aber endlich zur Chefsache gemacht werden!“ News4teachers

Teilzeitquote von Lehrkräften steigt auf Rekordniveau – Zahl der Studienanfänger ins Lehramt knickt ein

 

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

41 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Hortus Megabombus
1 Jahr zuvor

Kürzen, schönrechnen, verstecken, draufsetzen… naja, wer wundert sich: Lehrer werden immer teurer, alle wollen A13, alle wollen verbeamtet werden, alle wollen weniger tun müssen, also müssen es andere tun („multiprofessionelle Teams“), die aber auch bezahlt werden wollen… Lehrer werden immer teurer, also spart der Staat das Geld an anderer Stelle ein. Was soll er sonst machen? Woher soll er das Geld nehmen? Wer soll höhere Steuern zahlen? Wessen Subventionen sollen wegfallen? In welchen Bereich soll weniger investiert werden? Die Gratis-Mentalität scheint mir auch unter Lehrern weit verbreitet (sind ja nicht alle so!).

MB aus NRW
1 Jahr zuvor

Gähn…da schaffen es ja meine Siebtklässler, besser zu provozieren…

Am „lustigsten“ ist dann noch, dass gerade das „weniger arbeiten“ (ob jetzt „wollen“ oder „können“ sei mal dahingestellt) ja gerade ein Problem des Mangels ist, Stichwort Teilzeit (und da bekommt eben auch nur einem Teil des Geldes)…

Also, versuchen wir das mit dem Provozieren doch jetzt noch mal richtig und mit etwas mehr Biss!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Hortus Megabombus hat die letzten Jahre wohl im Dornröschenschlaf gelegen ….

HM startet vielleicht in der kommenden Woche nach dem Aufwachen so richtig provozierend durch – ich bin gespannt.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ne, ich glaube, dass es sich bei dieser Spezies um ein massiv psychedelisch wirkendes Stereotyp … oder heißt es Steroid??? handelt.
Das (sic!) ist so von sich selbst berauscht, dass es die realistische Welt nicht mehr wahrzunehmen im Stande ist.

Realist
1 Jahr zuvor

„Lehrer werden immer teurer“

Unsinn. Die werden aktuell immer billiger dank Inflation (= realer Einkommensverlust) und praktischer Nullrunde (dank Verdi und katastrophalem TV-L-Abschluss).

Und der Staat hat aktuell dank der Inflation wieder Rekord-Einnahmen (alleine die Mehrwertsteuer sorgt dafür).

Bist du hier der von der Regierung beauftragte Propaganda-Troll?

TaMu
1 Jahr zuvor

Moment mal. Die derzeitige Krise wurde ganz ohne Ihr Szenario erreicht. Was Lehrerinnen und Lehrer jetzt fordern, haben sie noch gar nicht und hatten es auch die letzten 10 Jahre nicht. Es ist schon megabombig von Ihnen, die von der Politik bis hier ausgesessene Krise jetzt den LuL in die Schuhe zu schieben, die jetzt gerne wenigstens für ihre Arbeit unter immer härter gewordenen Bedingungen mehr Gehalt sehen wollen!

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Megabombig von Megabombus :-)))

Last edited 1 Jahr zuvor by Hornveilchen
Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Nive-au ? Niveau-au ! Au au ! Roundupmäßig formuliert: bombt das Unkraut endlich raus.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Geistlose Anbiederung zum Zwecke der Provokation.

Ich mag es, wenn Menschen sich treu bleiben.

Trotzdem müssen Sie das mit der Banane für die Affen noch üben. Man merkt immer noch, dass Sie nur nur einen Sturm der Empörung provozieren wollen.

Lassen Sie sich aber ruhig Zeit zum Üben. Ich bin es gewöhnt, dass es SuS gibt die auch nach vier Wochen noch nicht in der Lage sind den Flächeninhalt eines Quadrates zu berechnen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Wer keine Ahnung hat, verbreitet sie.

Wer neidisch ist, tut auch das kund.

Einmischen und Mitreden ist zu einem bequemen, anonymen Volkssport geworden.

TheTeacher
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Für mich stellt das „Einmischen und Mitreden“ eigentlich kein Problem dar, solange das halbwegs nachvollziehbar, wenn auch vielleicht dann inhaltlich falsch oder zu kurz gedacht, formuliert ist. Man darf ja ruhig mal auch eine total falsche Position vertreten. Denen kann man ja dann eben inhaltlich entgegentreten. Doof ist natürlich, wenn jemand verbohrt auf seiner nachweislich falschen Sicht beharrt. Typisch dafür: „Dazu stehe ich“ oder „Ist halt meine Meinung“.

Trolle sind in meinen Augen ein ärgerlicheres Problem, da es ihnen ja gar nicht um den Inhalt geht, sondern nur provozieren möchten. Ich werde auch Leute nie verstehen können, die einfach etwas herauszuposaunen, dann aber nicht auf die berechtigten Gegenargumente eingehen. Wer dazu nicht bereit ist, sollte es gleich lassen.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Leider ja

Paulchen Panther
1 Jahr zuvor

Sie sind wohl weder Lehrkraft noch im Bildungsbereich tätig? Der Bildungsbereich wird seit Jahrzehnten kaputt gespart. Mehr Aufgaben, weniger materielle und personelle Ressourcen und völlig überlastete Lehrkräfte, die sich reihenweise in den Burnout arbeiten oder sich gezwungen sehen, in Teilzeit zu arbeiten, um gesund zu bleiben.
Deutschland liegt im OECD-Bildungsbericht für die Grundschulen übrigens regelmäßig an letzter Stelle bei den am BIP gemessenen Ausgaben. Investiert wird nur noch in kostengünstige Aufbewahrung (Betreuung im Ganztag), die meist mit prekären Arbeitsverhältnissen für die Beteiligten einhergehen. Bildung wird in diesem Land als unnötiger Kostenfaktor gesehen. Betreuung als notwendiges Übel, das kostengünstig zu gewährleisten ist.
Multiprofessionelle Teams gibt es in der Praxis auch kaum. Meist besteht das Team aus den normalen LK der Schule. Im Rahmen der Inklusion ist daher auch ein Platz an der Regelschule nur halb so teuer wie an einer Förderschule. Da soll eine Lehrkraft alle gleichzeitig individuell fördern, überall gleichzeitig sein und natürlich muss sie auch für alle sonderpädagogischen Fachgebiete und sämtliche medizinisch-psychologischen Krankheiten und Verhaltensstörungen Spezialist sein. Ach ja außerdem sollte die Lehrkraft auch sämtliche Sprachen perfekt sprechen. Schließlich sollen auch die Kinder aus anderen Ländern, die in die Klassen unabhängig vom tatsächlichen Lernstand zu integrieren sind, angemessen gefördert und die Elternarbeit gestemmt werden. Übersetzer gibt es nämlich meist nicht. Man kann ja auch wirklich erwarten, dass gleich bleibend hoher Unterrichtsstundenzahl jede Stunde zwei-, drei- oder auch viermal vorbereitet wird. Die faulen Säcke sollen doch mal endlich was tun.
Lehrer werden nicht immer teurer. Das Gehalt sinkt gemessen an der Kostenentwicklung seit Jahrzehnten. Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld weg. Bei den Beamten die Gehaltserhöhungen stets mit halbjähriger Verzögerung ausgezahlt und Abschlüsse, die meist nicht einmal die Inflation ausgleichen.
Aber seien Sie beruhigt. Bei der Entwicklung kostet der Bildungsbereich bald gar nichts mehr, da schlichtweg keiner mehr dort arbeiten will. Die Zahlen der Erstsemestler für Lehramt sind dieses Jahr ja bereits um 4% niedriger. Das machen wir dann alles mit ehrenamtlich engagierten Menschen. Das Geld geht dann in sinnvolle Subventionen wie z.B. Abwrackprämien, Konventionalstrafen für verfehlte Mautverträge, teure Berater und immer größere Bundes- und Landesparlamente und vieles andere mehr.
Warum gibt‘s eigentlich Lehrermangel, wo doch alle so toll bezahlt werden und immer weniger arbeiten? Aber Bildung wird sowieso überwertet, ist ja auch nur die einzige Ressource diese Landes. Da sind Investitionen in jedem Fall überflüssig und sinnlos.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Paulchen Panther

Alles richtig!

ABER eindeutig zuviel der Liebesmüh.

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Paulchen Panther

Vielen Dank, dass Sie u a. die häufig prekären Arbeitsbedingungen vieler Ganztagsbetreuungen erwähnen – auch diese werden je nach SL ausgepresst wie Zitrusfrüchte.

Salentin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Paulchen Panther

Er/Sie ist aber Lehrer. Das können Sie in den anderen Kommentaren merken (z.B. zur Verbeamtung in Berlin).

mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  Salentin

Hm, …vielleicht kann er/sie/es aber einfach nur lesen? Steht ja alles öffentlich in Zeitungen und allerlei sonstigen Medien!

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Salentin

Na zumindest sollte dann aber bekannt sein, dass es ein Gehalt für beamtete Lehrkräfte einfach nicht gibt („Bei den Beamten die Gehaltserhöhungen stets mit halbjähriger Verzögerung…Lehrer werden nicht immer teurer. Das Gehalt sinkt gemessen…“).

-mm-
1 Jahr zuvor

Ich bin der Meinung, so jemand wie sie sollte einfach mal eine Woche lang den Schuldienst eines Vollzeitlehrers übernehmen. Egal welche Fächer, auch egal ob Unterricht überhaupt stattfindet, reicht auch in reiner betreuenden Funktion. Wichtig aber, ohne Unterstützung einer weiteren Lehrkraft. Das würde natürlich auch zusätzliche Konferenzen und andere schulinterne Veranstaltungen betreffen. Sie dürften dann frei wählen, ob sie die Stunden mit Inhalt füllen oder auch nicht. Letzteres könnte allerdings zu einem Tumult unter den Schülern führen, den sie eigenverantwortlich unter Kontrolle bringen müssten. Auch für die anschließende Elterngespräche wären sie dann zuständig. Den einwöchigen Zeitraum dürfen sie frei wählen. Da wäre vielleicht die erste Woche nach den Ferien zu empfehlen. In diesem Zeitraum sind die Infektionszahlen noch nicht aus dem Ruder gelaufen und sie können sich mit 30 weiteren Personen in einigermaßen gelüfteten Räumen aufhalten ohne sich dabei den Ar…. abzufrieren. Vorher aber unbedingt den Wetterdienst checken. Eine über 30 Grad Woche ist genauso wenig zu empfehlen wie eine Regenwoche mit viel Wind. Bedenken sie die offenen Fenster. Packen sie sich täglich einen kleinen handlichen Imbiss ein, der in wenigere als 5 Minuten verzehrt werden kann, denn mehr Zeit werden sie im Lehrerzimmer dafür nicht haben. Falls sie doch noch ins Gespräch mit Kollegen kommen sollten, dann seien sie bitte nicht überrascht, dass es den meisten Lehrern nicht um ihr Gehalt, sondern um angemessene Arbeitsbedingungen geht- zum Wohle aller am Schulleben Beteiligter. Und das beinhaltet naturgemäß auch eine recht beachtliche Anzahl an Schülern. Ach, noch was. Wenn sie sich am Freitag Nachmittag nach Hause schleppen, dann vergewissern sie sich bitte, dass keine Arbeiten, die sie in dieser Woche angefangen haben für die kommende Woche liegen bleiben. Besser, sie planen zur Nacharbeitung ihr gesamtes Wochenende mit ein. Wir wollen doch nicht, dass die Lehrkraft, die sich solange in ihrem Job erholen durfte, gleich am ersten Wochentag mit zusätzlichen Aufgaben überlastet wird.

Salentin
1 Jahr zuvor
Antwortet  -mm-

Offensichtlich ist „Hortus Megabombus“ aber bereits Lehrer/in.

Last edited 1 Jahr zuvor by Salentin
Hornveilchen
1 Jahr zuvor

O,o … du traust dich ja was in einem Lehrerforum?! Aber du bist doch auch Lehrer, wenn ich deine anderen Kommentare richtig deute.

Respekt!

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Ja, wahnsinnig mutig! Anonym in einem Forum provozieren. @Hornveilchen: Wenn Sie davor Respekt haben…oje!

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

@Mariechen

Womöglich erglühen vor Respekt des Hornveilchens Wangen wie zart knospende Rosen … 😉
Weiter oben in den Kommentaren:
„Hornveilchen
Antwortet  TaMu
Megabombig von Megabombus :-)))“
(Ob da beim Tippen gejubelt wurde wie sonst nur beim Konzert? Warum erinnere ich mich gerade jetzt an die TV-Bilder von den ersten Tokio-Hotel-Konzerten?)
Es sei gegönnt. 🙂

Auch goldig vom Hornveilchen:
„Aber du bist doch auch Lehrer, wenn ich deine anderen Kommentare richtig deute.“
Jaja, die Deutungshoheit …
Aber @Salentin deutet ja in dieselbe Richtung. … Tokio-Hotel-Bilder werden überlagert von der Frage, ob @Saltentin und @Hornveilchen jetzt schon unter „Schwarm-Intelligenz“ zu verbuchen sind? Gehört Schwarm-Intelligenz auch zu den maßlos überschätzten Phänomenen in diesen wilden Zeiten?
HUCH! Schon wieder eine neue Frage: Wie viele „Deuter“ sehen bald noch das angeblich vermutlich „offensichtlich“ megabombige und werden uns das kundtun?
Man darf gespannt sein …

Hey, schon wieder eine Idee (Ich kann nichts dafür, ich schwöre!) und ich kann es mir nur mit dem Hornveilchen-Lob „Megabombig von Megabombus :-)))“ erklären … und natürlich in Verbindung mit dem inhaltlichen Effekt des MegaBOMBUS-Eingangspost, und da darf ich mal aus dem verlinkten Artikel zitieren: „Es muss spritzen!“ 😉
https://www.waz.de/staedte/essen/arschbomben-wettbewerb-auf-zollverein-mit-profi-springern-id226610065.html

Friedenstaube
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Hier sind nicht nur Lehrer, wenn ich bisherige Darstellungen richtig deute, sondern auch viele Erzieher. Manchmal merkt man es am Stil. Und natürlich sind hier auch viele, viele Lehrer NICHT dabei. Gewöhnlicherweise melden sich eh am meisten die Kritiker zu Wort und nicht die Befürworter.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Wie sagt der Volksmund: Gleich und Gleich gesellt sich gerne.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

;o) Ich weiß, was Sie da probiert haben … aber so billige und „all inclusive“ Fachkräfte wie LuL gibt es sonst wahrscheinlich nur noch in der Fantasie

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Ich bin dafür, dass wir abstimmen:

Zur Wahl – Hortus Megabombus!!! 😉

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Lieber Hoirtus Megabombus, wahrscheinlich wollen Sie nur provozieren, aber ich falle mal darauf rein.
Gratismentalität unter Lehrern!!! Nennen Sie mir bitte einen Politiker, einen Beamten oder Angestellten im öffentlichen Dienst, einen (weil es gerade so aktuell ist) der Intendanten der ÖR, der sein Material, jeden Stift, Bücher,. Lehrmaterial, Papier, Laptop, Desktop, Schreibtisch, Ordner, und, und, und selbst finanziert. Welcher Lehrer kann Geschäftsessen abrechnen, Dienstfahrten zur Schule, zu außerschulischen Einsätzen (geschweige denn Chauffeur), Zuschläge für Abendstunden wegen Konferenzen, Elternabenden, welcher Lehrer hat ein eigenes Büro, Berater, Assistenten für die vielen Zusatzaufgaben ….??? Und das alles aus Steuergeldern. So viel zur Gratis-Mentalität bei Lehrern, ha ha. Und vor allem weniger tun müssen. Ist schon klar.
Und woher soll der Staat das Geld nehmen?? A.Merkel zu Amtsantritt: „Bildung ist unser höchstes Gut!“ Also hat man gemeint, dass dies zur Chefsache gemacht würde. Weit gefehlt! Geld ist im Überfluss da für alle möglichen Projekte. Schon vergessen? Der Einsatz in Afghanistan kostete ca. 18 Milliarden Euro mit dem Effekt: Null. Die Kosten der Flüchtlingskrise möchte ich mir gar nicht vorstellen. Selbst China bekommt noch Entwicklungshilfe von uns und die reiche Kirche erhält jedes Jahr (ohne Spenden und Zuschüssen) 500 Millionen. Wie soll das der Staat bezahlen? Scheinbar ganz easy, weil hier nie etwas hinterfragt oder kontrolliert wird.
So, nun dürfen Sie gegenargumentieren, denn alle wollen ja A13, völlig unangemessen, da viel zu teuer für den Staat. Nun, dann muss der Staat halt mal ohne Lehrkräfte auskommen. Aber da der Beruf so leger ist, gut bezahlt bei wenig Einsatz, immer nur Freizeit, ein bisschen unterrichten, bin ich sicher, dass wir genügend Nachfolger haben werden, die diese Aufgaben mit Kusshand übernehmen werden.

Bauklötzchen
1 Jahr zuvor

Wenn ich bedenke, wieviele Bedienstete und Angestellte anderer Bereiche (Gesundheitswesen, Einzelhandel usw.) in den letzten Monaten bis heute wegen der teilweise unerträglichen Arbeitsbedingungen gekündigt und sich andere Beschäftigungsfelder gesucht haben…
Gilt Ihre Einschätzung auch für diese Menschen? Auch für die, die für höhere Löhne streiken, für bessere Rahmenbedingungen? Dann stellen Sie hier aber einen verdammt großen, wichtigen Teil der Gesellschaft an den Pranger.
Vielleicht sollten Sie Ihre Perspektive mal (gesetzt den Fall, Sie gehören wirklich dazu) über die eines Lehrers hinweg erweitern und so erkennen Sie vielleicht mit etwas Empathie, dass das Empfinden von Be-/Überlastung, Anerkennung und Erwartung ein zutiefst individuelles ist. Wenn Sie (gesetzt den Fall, Sie gehören wirklich dazu) Ihre Arbeitsbedingungen und die Entlohnung dafür als angemessen empfinden, freut mich das sehr für Sie! Dann wäre allerdings ein weniger pauschalisierender, herabwürdigender Ton, mehr ein sachlicher Blick auf dieses Problem angebracht. Gerade als Lehrer (gesetzt den Fall, Sie gehören wirklich dazu) sollte man dies in seiner Vorbildfunktion doch auch den Schülern vorleben.

Pentaleon
1 Jahr zuvor

Da ist viel Wahres dran, @Hortus…, aber laut sagen sollten Sie das wohl besser nicht.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Trotzdem sind die Lehrer dringend nötig. Das kann man schon an so dummen und bornierten Beiträgen wie ihrem sehen.
Ohne die teuren Lehrer gäbe es noch mehr Menschen, die ihr Weltbild unreflektiert von der BILD übernehmen.

Realist
1 Jahr zuvor

Alles richtig, was Herr Beckmann sagt, nur es wird wie immer nichts nützen und als „Jammerei“ der Lehrkräfte abgetan. Die Politik ist „dank“ der „globalen Herausforderungen“ (Ukraine-Krieg, Gaskrise, Corona, Inflation, Flüchtlingsströme) ja auch fein raus und kann alles auf diese externen schieben und die Verantwortung (wie immer) weit von sich weisen…

Was Beckmann vergessen hat: Der katastrophale Abschluss im TV-L über 2 Jahre wird dank der Inflation zu einem realen Einkommensverlust nach Steuern (kalte Progression beachten!) von mindestens 18% Prozent im öffentlichen Dienst der Länder führen: Tariferhöhung über zwei Jahre von ca. 2,5% (die Corona-Einmalzahlung ist einmalig und kann daher prinzipiell bei der Berechnung ignoriert werden, die Preisniveausteigerung bleibt dagegen erhalten). dagegen stehen dieses Jahr mind. 8 % Inflation (dank der Gaspreiserhöhung + Umlage rechnen einige Ökonomen schon mit 10%) und im nächsten Jahr wohl auch noch mind. 6-8%. Diesen Einkommensverlust wird der öffentliche Dienst der Länder (und damit die Lehrkräfte) auf viele Jahre nicht mehr aufholen: 20% Tariferhöhung zum Ausgleich alleine Ende 2023 sind vollkommen unrealistisch. Dagegen fordert die IG Metall alleine für das aktuelle Jahr 8%: Der öffentliche Dienst ist auf absehbare Zeit überhaupt nicht mehr konkurrenzfähig, insbesondere im MINT-Bereich: Fehlen ja jetzt schon massenhaft Lehrkräfte in dem Bereich.

Wie im Artikel verlinkt: Klemm prognostiziert gegen Ende des Jahrzehnts 80.000 fehlende Lehrkräfte, für 2035 schon 158.000 fehlende Lehrkräfte. Das lässt sich nur mit massiver Erhöhung der Arbeitsbelastung der Lehrkräfte lösen (mehr Unterrichtsstunden, größere Lerngruppen, Arbeiten bis 70 Jahre, wie ja schon von Arbeitgeberverbänden gefordert, massive Absenkung der Anforderungen an den Einstieg in den Lehrerberuf (2. Staatsexamen -> Master-Quereinstieg (machen praktisch schon alle Bundesländer)-> Bachelor-Quereinstieg (machen schon einige Bundesländer) -> „Ausbildung ist einem Studium gleichwertig“ (Stark-Watzinger, wird schon realisert in z.B. Florida (USA): Ex-Militärangehörige ohne Studium dürfen als Lehrkräfte in öffentlichen Schulen anfangen).

Ein sich selbst verstärkender Prozess: Game over!

Palim
1 Jahr zuvor

Danke für die klaren Worte, die die Misere auch für die deutlich darlegen, die es nicht täglich erleben.

„Wenn es eine wirkliche Trendwende geben soll, dann muss der Fachkräftemangel an Kita und Schule von den Ländern ohne Wenn und Aber endlich zur Chefsache gemacht werden!“
Beim letzten Satz denke ich allerdings:
Was nutzen „Chefsachen“ oder „Bildungsjahrzehnte“, wenn sich dann doch keiner kümmert?

Gerade in der Bildungspolitik nutzt es auch nichts,
wenn, wie seit Jahren, die Zuständigkeiten immer bei anderen gesehen werden,
wenn Bundesminister in den Medien wohlfeile Vorschläge unterbreiten, die sie selbst gar nicht umsetzen können,
wenn jede neue Landesregierung Entwicklungsarbeit und Forderungen in die Schulen schiebt, gleichzeitig aber die Ressourcen weiter zusammenstreicht,
wenn Kommunen das Geld fehlt, um die Vorgaben des Landes umzusetzen.

Die Länder müssten ohne Wenn und Aber Geld in die Hand nehmen, um den Mangel in jeglicher Hinsicht aufzuheben, also Personal, sanierte Schulgebäude, Digitalisierung, und endlich damit aufhören, sich im Sparen zu überbieten.
Alles andere ist bewusst fahrlässig.

Das wird aber nicht passieren, solange man weiter vertuschen kann, wie es ist,
solange man irgendwelche Personen zur Betreuung in die Klassen stellen kann, sodass der Anschein von Unterricht erweckt wird, und niemand die erteilten und nicht erteilten Stunden und das Abweichen von Erlassen dokumentiert,
solange Schulgebäude von Kommunen als intakt bezeichnet werden, und niemand den Zustand unabhängig prüft,
solange Arbeitsschutz-Beauftrage der Länder keine Handhabe haben, wenn der Arbeitsschutz in den kommunalen Gebäuden nicht umgesetzt ist,
solange Digtialisierung zwar angesagt, die notwendigen Ressourcen für Planung und Umsetzung aber nicht zur Verfügung stehen.

Dazu darf der VBE samt der GEW und anderer Verbände gemeinsam an einem Strang ziehen und deutliche Konsequenzen aufzeigen, die den Lehrkräften an den Schulen den Rücken stärken. Vielleicht kann man dazu Dienstvereinbarungen verfassen, die die Lehrkräfte entlasten und die Verantwortung deutlich denen zuweisen, die sie tragen sollten.
Reicht die Lehrkräfteversorgung nicht, fällt Unterricht sichtbar aus. Schuld ist das Land, dass seit Jahrzehnten nicht für ausreichend Personal sorgt.
Fehlt das Personal, kann die Betreuung in Schule und Kita nicht gewährleistet werden und die Kinder gehen nach Hause. Schuld ist das Land, dass seit Jahrzehnten nicht für ausreichend Personal sorgt.
Fehlt es an Ausstattung oder sind Schulen marode, kann dort kein oder nur eingeschränkter Unterricht stattfinden. Schuld ist die Kommune, die seit Jahrzehten die Ausstattung vernachlässigt.
Fehlt es an digitalen Möglichkeiten und dem notwendigen Rechtsrahmen, muss entgegen der Curricula auf Digitales im Unterricht oder in der Arbeit der Lehrkräfte verzichtet werden. Schuld sind das Land, das zwar fordert, es aber nicht schafft, den Rechtsrahmen sicher zu erstellen und zu kommunizieren, und die Kommunen, die die Digitalisierung zwar umsetzen sollen, die aber kein Personal für die Schulen bereitstellen.

Neugierig
1 Jahr zuvor

Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Bildungschancengerechtigkeit ist noch geringer als die Jahre zuvor. Eindeutige Verlierer sind die Kinder aus prekären oder sozial schwachen Elternhaus. Die Coronalücken lassen sich hier nicht mehr schließen und die Eltern können/wollen nichts für ihre Kinder leisten. Finanziell wird es für Alleinerziehende mit mehreren Kindern kaum möglich sein die regulären Schulsachen zu kaufen. Ich bin froh, dass es in BW wenigstens noch die Schulbuchleihe gibt.
Mit meinem Gehalt komme ich klar, aber nicht mit den zunehmend schlechteren Arbeitsbedingungen. Zu viele Aufgaben sind in den letzten 15 Jahren dazu gekommen und die Veras etc. haben keinerlei Auswirkung. Es wird seit Jahren immer weniger in Bildung investiert und ganz besonders in der Elementarbildung! Kitas sollen zum Nulltarif Bildung übernehmen die früher im Elternhaus stattgefunden hat und Grundschulen sollen auffangen was Eltern nicht mehr leisten wollen/können. Traurig das D sich immer noch Bildungsland nennt.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Neugierig

Netter Begriff „Gerechtigkeit“ – erst recht „Bildungsgerechtigkeit“.

Nicht einmal die Judikative schafft Gerechtigkeit, deren Aufgabe ist es allenfalls Recht zu sprechen. Die Diskrepanz zwischen geltendem Recht (Gesetzmäßigkeit) und Gerechtigkeit (Moral/Ethik) ist dabei riesig. Und jetzt sollen durch schulische Maßnahmen die lehrkräfte im Rahmenm des Schulalltages „Bildungsgerechtigkeit“ herstellen. Dabei gibt es nicht einmal eine Legaldefinition des Begriffes. Auf welchen Wegen soll denn das Ziel erreicht werden, wenn nicht einmal klar ist, wo dieses Ziel liegt?

Kleines Bsp aus dem Schulalltag, zu Beginn eines jeden Schuljahres klagen Eltern übder die Ausgaben, die sie für die Teilnahme am Unterricht für ihre Kinder übernehmen müssen, um Schulmaterial zu besorgen. Wäre vielleicht hilfreich, die Eltern würden auch mit den eigenen Kindern um den sorgsamen und sparsamen Umgang mit diesen ressourcen zu sprechen, um sich finanziell zu entlasten. Am Ende einer Schulstunde liegen mehr Seiten Papier auf dem Boden oder in der Tonne als beschriftet in den Mappen der SuS. Dasselbe gilt für zersplitterte Geodreiecke und Lineale sowie zerhackte Radiergummis oder zerbrochene Stifte etc.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

EinBildungsland.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Lieber Dil….
…was für eine wundervolle, kontemplative Zusammenfassung unseres Problems!!!

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Einbildungs-Land!

Der Akzent liegt auf Einbildung.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ein Bildungs-schland eher 😉

Die aufgestellten Forderungen finde ich richtig und gut.

Welche konkreten Aktionen, (mediale) Angriffe auf Druckpunkte der Politik/Parteien usw. plant Herr B., um die Forderungen durchzusetzen?

Toralf Seidemann
1 Jahr zuvor

Wenn ich mir, nach dem Text des Beitrages und all den zutreffenden Kommentaren die über die Lehrkräfte, vorstelle, dass ca 8,4 Mio junge Menschen in der Vollzeitschulpflicht nicht die geringste Chance haben, diese desolaten Zustände zu ändern, geschweige denn ihnen zu entkommen, dann wird mir echt schlecht.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Chapeau, Herr Beckmann!!

Das Ganze ist konsequent Programm!!…die KuMis haben „gelernt“ (sagt man so, obwohl ich den Kretins der letzten Jahre – über alle Parteien und alle Grenzen der BL hinweg eine knallharte ‚Lernunfähigkeit‘ attestieren würde), dass es in ihrem Amt clever ist, Unmögliches, Unmachbares, Unsinniges, Unerträgliches (schlicht SCHEIßE) nach unten zu delegieren, allerdings ohne die jeweils notwendigen, erwartbaren, problemlösenden, praxisorientierten und v.a. justiziablen Befugnisse mitzugeben, um dann im Falle des garantierten Scheiterns, Verschlechterns, Zerstörens von funktionalen und sinnvollen Strukturen die Schuld dafür auf die Basis (sprich: die LuL) abzuwälzen.

Das gesamte Konzept von „KuMi in den einzelnen BL“ ist gescheitert.

Für Schulen ist der natürliche Feind das jeweils zuständige Kultusministerium (und die dahinter verborgene Bürokratie).

Dergestalt sollten Schulen sich auch dieser Institution konsequent entgegenstellen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog