DORTMUND. Ein 17-Jähriger soll einen Mitschüler an einem Dortmunder Berufskolleg am Mittwoch mit einem Messer am Kopf verletzt haben. Der Jugendliche sei festgenommen und das 19 Jahre alte Opfer ambulant im Krankenhaus behandelt worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei war zu einem Großeinsatz zu der Schule ausgerückt.
Die Lage sei unübersichtlich gewesen, sagte der Polizeisprecher. Mittlerweile gehe man anhand zahlreicher Zeugenbefragungen davon aus, dass es zu einem Streit zwischen mehreren Schülern gekommen sei. Dabei gerieten insbesondere der 17-Jährige und der 19-Jährige aneinander.
Der 17-Jährige wurde schon kurz nach der Tat festgenommen, die Polizei berichtete aber anfangs noch von einem zweiten Täter, der auf der Flucht sei. Dieser habe sich mittlerweile als Schüler entpuppt, der bei dem Streit schlichtend eingegriffen habe, sagte der Polizeisprecher. Dem 17 Jahre alten Tatverdächtigen wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt. News4teachers / mit Material der dpa
Merkwürdig oft endet ein Streit mit dem Gebrauch eines Messers. Wo kommen nur diese vielen Messer her? Bringen unter 18-Jährige diese Messer alle legal mit in die Schule? Wenn nicht, dann könnten ja stichprobenartige Taschenkontrollen helfen. Dann gibt’s zumindest Bußgelder. Wie anders soll man dem Problem beikommen? Mit gutem Zureden? Siehe:
https://www.bussgeldkatalog.net/waffengesetz/messer/
Durch Wegschauen.
Erst pure Empirie führt zu Einsichten – bis dahin wird jeder “Bote” unbotmässiger Botschaften eben “geköpft” (=sozial vernichtet).
Ich bin mal poolside – hier gilt ganz klar “MESA”.
Komisch, früher gab es sowas in diesem Ausmaß nicht.
Insgesamt ist die Jugendgewalt in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen – gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2020/01/langzeitstudie-kriminalitaet-und-gewalt-von-jugendlichen-ist-deutlich-zurueckgegangen-auch-durch-den-einfluss-der-lehrer/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wenn Studien dermaßen dem persönlichen Eindruck der meisten Menschen widersprechen, wage ich ihre Ergebnisse zu bezweifeln.
Jetzt könnte man mich nach beliebter n4t-Weise als “wissenschaftsfeindlich” bezeichnen, doch die eklatanten Widersprüche kann und möchte ich nicht ignorieren.
Mit Statistik wird m. E. reichlich viel Meinungsmache und Politik betrieben.
Ich frage mich z.B., ob die heutigen Statistiken auf manchen Gebieten nach denselben Kriterien erstellt werden wie ihre Vorgänger? Sind sie also wirklich vergleichbar?
Mögliche Erklärung (Zitat aus dem von der Redaktion verlinkten Artikel): “Die Wissenschaftler um den Kriminologen Klaus Boers und den Soziologen Jost Reinecke haben von 2002 bis 2019 in Duisburg rund 3000 Personen zwischen dem 13. und 30. Lebensjahr regelmäßig nach selbst begangenen Straftaten, Einstellungen, Werten und Lebensstilen befragt. Das Ergebnis glichen die Forscher mit dem Erziehungs- und Strafregister ab.”
Daran sieht man, wer befragt wurde, und wer nicht.
Der Link widerspricht doch nicht einem wachsenden Gebrauch und einer wachsenden Präsenz von Messern in Schulen. Früher wurde vielleicht dafür mehr geprügelt. Dort steht auch:
“Jugendrichter können seitdem [1990] Strafverfahren leichter einstellen.”
Es verändert natürlich die Statistik der verurteilten Täter, wenn die Verfahren öfter eingestellt werden. Jedenfalls gibt’s ein neues Wort, das vor Jahrzehnten in der Öffentlichkeit unbekannt war: “jugendliche Intensivtäter”