Ministerium begrüßt Gratis-Tampons in Schulen (sieht sich aber außerstande zu zahlen)

3

In der Debatte um kostenlose Hygieneartikel an Schulen besteht dem niedersächsischen Kultusministerium zufolge gegenwärtig keine rechtliche Möglichkeit, die Artikel aus dem eigenen Haushalt zu finanzieren. «Für die Beschaffung von Artikeln, wie zum Beispiel Binden oder Tampons, sind in Niedersachsen die Schulträger verantwortlich, also die Städte und Kommunen», hieß es in einer Antwort des Ministeriums.

Tampos und Binden bereitzuhalten, mindert Stress für junge Frauen. Foto: Shutterstock

Es sei zeitgemäß und unterstützenswert, Menstruation zu normalisieren und enttabuisieren, teilte das Ministerium weiter mit. Wie viele Schulen in Niedersachsen genau eine kostenlose Vergabe der Artikel testen, ist der Behörde nicht bekannt. Medienberichten zufolge gab oder gibt es entsprechende Vorhaben unter anderem in Hannover, Osnabrück und Braunschweig.

Anzeige

Im März dieses Jahres hatte der Landesschülerrat Niedersachsen, also die Interessenvertretung der Schülerinnen und Schüler, gefordert, dass kostenlose Menstruationsartikel an allen Schulen in Niedersachsen ausgelegt werden. Das Land solle die Tampons und Binden bezahlen.

In der Stadt Bremen will das Bremer Bildungsressort, das auch für Kommunales zuständig ist, finanziell ermöglichen, dass alle Schulen der Stadt die Artikel kostenlos zur Verfügung stellen können. Die Umsetzung soll den Schulen überlassen bleiben. Ein mehrmonatiger Versuch an sieben Schulen in Bremen hat nach Ressortangaben überwiegend wohlwollende Reaktionen hervorgebracht. News4teachers / mit Material der dpa

Kostenfreie Tampons und Binden in Schulen – eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit?

 

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

3 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
A.J. Wiedenhammer
9 Monate zuvor

Ach herrje, ich bin auch für die kostenlose Abgabe von fast allem, was schön oder nützlich ist und niemanden schadet.
Solange ich es nicht bezahlen muss….

Trotzdem erschließt es sich mir nicht wirklich, wieso die kostenlose Abgabe von Menstruationsartikeln die Menstruation als solche enttabuisieren soll. Da stelle ich mir andere Maßnahmen hilfreicher vor.

Fakten sind Hate
9 Monate zuvor

„Ministerium begrüßt Gratis-Tampons in Schulen (sieht sich aber außerstande zu zahlen)“

Die Überschrift ist irgendwie passend. Alle fordern oder finden irgendetwas begrüßenswert. Wenn es dann aber an die konkrete Umsetzung/Finanzierung geht, sollen die anderen arbeiten und die Solidargemeinschaft zahlen.

Wer zahlt? Der Nettosteuerzahler.

Wer räumt den Müll weg? Natürlich der Hausmeister.

Wer schraubt den Automaten an? Darf ich nicht. Der Hausmeister macht’s.

Wer befüllt den Automaten? Keine Zeit. Nicht meine Aufgabe. Hausmeister?

Das zieht sich im Übrigen durch viele Themenfelder in der Schule durch. Es wollen alle Mitreden, die arbeit bleibt dann aber liegrn.

Realist
9 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Natürlich der Steuerzahler. Aber komischerweise wird immer bei den Schulen aufgejault. Gerade heute kommte Habeck mit seiner neuesten Idee, der Industrie einen weiteren „mittleren zweistelligen Milliardenbetrag“ (= ca. 50 Milliarden) in den H… zu blasen. Wo bleibt das das Aufheulen des „Steuerzahlers“?