CDU drängt auf Gender-Stern-Verbot an Schulen – Bildungsminister sperrt sich

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ERFURT. In Thüringen können Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden, ob sie Texte mit Sonderzeichen für geschlechtergerechte Sprache verfassen oder nicht. Das soll in Zeiten des Kulturkampfes nicht mehr erlaubt sein: Die CDU setzt sich jetzt für ein Gender-Sternchen-Verbot an den Schulen des Freistaats ein – wie seit dieser Woche im Nachbarbundesland Sachsen-Anhalt. Der Bildungsminister allerdings sperrt sich.

Das Sternchen des Anstoßes. Illustration: News4teachers / Shutterstock

Gender-Sternchen erlaubt oder verboten? Während an Schulen in Sachsen-Anhalt Sonderzeichen für geschlechtergerechte Sprache inzwischen tabu sind (News4teachers berichtete), will Thüringens Bildungsminister Helmut Holter weiterhin keinerlei Vorgaben machen. «Jugendliche, mit denen ich rede, nutzen die Gendersprache. Warum soll ich denen das jetzt verbieten?», sagte der Linke-Politiker in Erfurt.

Veränderungen in der Sprache spiegelten sich auch in der Schule wider, argumentierte Holter. Gerade Kinder und Jugendliche seien da sehr neugierig und affin. «Das hat was mit Modernisierung der Sprache zu tun, es hat aber auch etwas mit Gleichstellung zu tun», sagte Holter. In den Schulen seien alle frei, in dieser Art und Weise zu schreiben oder zu sprechen. «Es wird kein Gender-Verbot geben. Es darf aber auch niemand dafür bestraft werden, dass er gendert oder dass er nicht gendert», sagte Holter. Das eine oder das andere dürfe nicht bewertet werden.

«Thüringen ist das Land der Dichter und Denker. Deshalb braucht es klare Regeln»

Ganz anders sieht das Thüringens CDU-Chef Mario Voigt: «Wenn wir regieren, wird es klare Vorgaben geben. Thüringen ist das Land der Dichter und Denker. Deshalb braucht es klare Regeln entsprechend der Beschlüsse des Rats für deutsche Rechtschreibung», sagte Voigt. Im kommenden Jahr wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. Der Rat für deutsche Rechtschreibung stuft Genderzeichen weiterhin nicht als Kernbestand der deutschen Orthografie ein, betonte zuletzt aber auch, dass die «Entwicklung des Gesamtbereichs» noch nicht abgeschlossen sei und daher «vom Rat für deutsche Rechtschreibung weiter beobachtet» werde.

Sachsen-Anhalts CDU-geführtes Bildungsministerium hatte kürzlich die Nutzung von Gender-Sternchen und ähnlichen Schreibweisen an Schulen untersagt. Das Verbot gilt demnach sowohl im Unterricht als auch im offiziellen Schriftverkehr. Es bezieht sich auf Grammatik-Sonderzeichen im Wortinneren, die die bewusste Ansprache aller Geschlechter zum Ziel habe. Neben dem Gender-Sternchen zählen dazu auch Konstruktionen wie «Lehrer:innen» und «Schüler_innen».

Bei der Bewertung von Schülertexten, in denen trotzdem Gender-Grammatik verwendet wird, will das Ministerium den Lehrerinnen und Lehrern zumindest Spielraum lassen. Es komme auf die Gesamtschau der Schülerleistung an, hatte ein Ministeriumssprecher gesagt. News4teachers / mit Material der dpa

Kulturkampf? Bildungsministerin untersagt Gender-Sternchen in Schulen

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TaMu
8 Monate zuvor

Mit oder ohne Genderzeichen müssen die geschriebenen Texte insgesamt richtig, also fehlerfrei, sein. Sie sollten auch in sich stimmig sein. Wer oben im Text gendert, muss das bis zum Ende richtig durchhalten. Ansonsten ist es ein Fehler, der die Note verschlechtert.
Wer bringt das den Schülern und Schülerinnen bei? Richtig gendern muss genauso gelehrt werden, wie alle anderen Feinheiten der deutschen Sprache. Mir kommt es so vor, als würde man das den Schüler*innen und Lehrer*innen selbst überlassen, was aus Bildungssicht nicht richtig sein kann.

Rainer Zufall
8 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Ich stimme Ihnen zu, aber derzeit wird ja bereits die Existenzberechtigung infrage gestellt – wie immer.
Geduld ist gefragt und Schüler*innen dürfen jederzeit nachfragen 😉

TaMu
8 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich selbst bin gegen alles, was den Sprachfluss und das Textbild stört, denn ich rede, lese und schreibe sehr gerne. Deshalb bin ich auch gegen die Sonderzeichen und Sprechpausen. Gerade weil ich für gute Sprache bin und weil ich erkenne, dass die von mir kritisierten Zeichen wohl unaufhaltsam sind, möchte ich mich nun für die möglichst beste Vermittlung einer solchen Veränderung einsetzen.
Es ist mir ausschließlich sprachlich unangenehm, gegenderte Texte zu lesen. Noch unangenehmer ist mir aber, schlecht gegenderte Texte zu lesen.
Ich wünsche mir deshalb möglichst früh eine fachlich durchdachte Vermittlung dieser neuartigen Texte gerade durch die Schulen, am liebsten aber durch den Rechtschreibrat. So entstehen jetzt bereits verschiedene kognitive Gendermethoden, die sich jahrelang auf Texte auswirken werden, was vermeidbar wäre, wenn jetzt allgemein verständliche Grundlagen verankert würden, die auch auf Lese- und Sprachfluss Rücksicht nehmen.
Wenn etwas gehen muss, was ich bisher gut gefunden habe, möchte ich Einfluss auf das Neue nehmen, damit es ebenfalls gut werden kann.

Maggi
8 Monate zuvor

CDU nähert sich ihrem späteren Koalitionspartner AfD immer mehr an. Erinnert mich an das Zentrum in der Weimarer Republik…

Ein wirkliches Armutszeugnis einer ehemaligen Volkspartei. Aber was wundert es mich, wenn die Partei einen Vorsitzenden hat, der dagegen gestimmt hat, dass Vergewaltigung in der Ehe strafbar sein soll. Veränderung ist böse und muss verboten werden.

Es gibt immer mehr Punkte seinen Lebensabend nicht in diesem Land zu verbringen.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Merkmal einer Volkspartei ist die prinzipiell offene und breite Wählerbasis, entgegen einer Klassen- oder Klientelpartei.
Die politische Ausrichtung oder die Anzahl der Wählerstimmen (hier sowieso unproblematisch) tut da nichts zur Sache.
Insofern ist „ehemalig“ sachlich falsch. (Sollte auch wohl eher abwertend gemeint sein.)

Es interessiert mich ja sehr: Welches Land erscheint Ihnen den erstrebenswert in punkto Lebensabend? Besonders viele kommen da eigentlich nicht in Frage.

Georg
8 Monate zuvor

Volkspartei im Sinne einer Partei mit einem Stimmanteil von (deutlich) über 30% bei Wahlen kommt schon hin. Die offene und breite Wählerbasis gibt es bei so gut wie keiner Partei mehr, weil die sich alle um die Menschen aus dem mittleren und linken politischen Spektrum streiten.

Ihre letzte Frage kann ich auch nicht beantworten. Eines mit einem hohen Lebensstandard und halbwegs miteinander kompatibler Bevölkerungsstruktur wäre eine gute Idee.

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor

Nach Ihrer Definition können alle Parteien außer der FDP beanspruchen, Volksparteien zu sein.

Eine so breite Definition ist nicht sehr sinnvoll.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Wie ist denn Ihre Definition?

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

„Eine so breite Definition ist nicht sehr sinnvoll.“ Über sinnvoll oder nicht, läßt sich streiten. (Es ist aber eine übliche Definition, angefangen bei der Bundeszentrale für politische Bildung.)

Maggi
8 Monate zuvor

Die Frage stelle ich mir auch. Das wird für mich persönlich interessant, aber damit habe ich auch noch 20 bis 30 Jahre Zeit.

Rainer Zufall
8 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Nicht von Parteispitzen auf die Basis schließen. Erstere fahren einen – meiner Meinung nach – falschen Wahlkampf gegen alles Neue (und verwechseln Stillstand mit Stabilität), aber deren Basis würde dem politischen Gegenüber nie Diktatur, Tötungsabsichten und genetische Wertlosigkeit anmaßen. Diese Brandmauer sollte sich (wieder) im Politikalltag zeigen.

Rainer Zufall
8 Monate zuvor

Land der Dichter, Denker und Ironie, hm?
Oder glaubt Herr Voigt, dass Denken ist den Herren der Schöpfung vorbehalten?
Vielleicht wollen sich die Dichter und Denker auch nicht allzu sehr mit Wirkung und Macht der Sprache auseinandersetzen…

Aber Danke für die Inspiration: Sprecht und schreibt so, wie es alle vor Euch taten – wie Goethe eben 😉

Fakten sind Hate
8 Monate zuvor

Nachdem bereits an den Universitäten bereits Abschlussarbeiten aufgrund fehlender Gendersprache als mangelhaft bewertet worden sind, dreht sich der Wind langsam in die Gegenrichtung.

Actio erzeugt Reactio. Das Motto „leben und leben lassen“ gilt wohl nicht mehr.

Den Sprachkrieg haben jedoch die Gendersternchen angefangen.

Lena Hauenstein
8 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Haben Sie für die These zu den Unis einen Beleg? Ich erinnere mich da an den Fall mit dem RCDSler, der in einem.Seminar zu inklusiver Sprache einen Text in inklusiver Sprache verfassen sollte, sich verweigert hat und von dem es dann hieß, er sei diskriminiert worden.

Fakten sind Hate
8 Monate zuvor
Antwortet  Lena Hauenstein

Sie können sogar eine Professorin persönlich anschreiben und nachfragen.
TU Dortmund, Fachbereich Erziehungswissenschaften

Peace
8 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Gilt ja wohl nicht für alle Unis gleichermaßen. An meiner Uni wird nicht gegendert.

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

„Den Sprachkrieg haben jedoch die Gendersternchen angefangen.“

Das ist so nicht richtig. Es gab nie ein staatliches Gebot, in Unis oder Schulen zu gendern.

Jetzt soll das Gendern aber staatlich in Schulen verboten werden.

Die Radikalen sitzen eindeutig bei den „Konservativen“, die nicht ertragen können, dass andere anders reden und eine andere Meinung haben.

Fakten sind Hate
8 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Wortklauberei. Alleine hier im Forum gibt es genügend Personen, die sowohl die eine als auch andere Seite unterstützen.

So wie Sie wiedermal. Sie der linke Freiheitskämpfer gegen die rechten „Konservativen“.

Aber, hey. Die Flaggenfarbe der Antifa passt doch gut zur Afd. Die Ideen sind ebenfalls die gleichen.

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Keine Wortklauberei, sondern Fakten.

Aber die hassen Sie ja.

PS: Was soll der Bezug auf die Antifa?

Fakten sind Hate
8 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Was glauben Sie, weshalb sich das „(m,w,d)“ bei Auschreibungen durchgesetzt hat? Es gab genügend Gerichtsurteile bei Nichteinhaltung gegen den Arbeitgeber. Die grundlegenden Gesetze werden vom Bundestag/Bundesrat erstellt und abgesegnet. Dann gibt es noch den öffentlichen Dienst.

Auch alleine hier im Forum gibt es genügend Personen, die sowohl die eine als auch andere Seite unterstützen. So wie Sie wiedermal. Sie, der linke Freiheitskämpfer gegen die rechten „Konservativen“.

Aber, hey. Die Flaggenfarbe der Antifa passt doch gut zur Afd. Die Ideen sind ebenfalls die gleichen.

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Ihr Beispiel ist doch gerade eines, in dem nicht auf die in Frage stehende Weise gegendert wird.

Sie haben also geradebelegt, dass Ihre Behauptung falsch ist.

Dejott
8 Monate zuvor

„Thüringen ist das Land der Dichter und Denker. Deshalb braucht es klare Regeln.“ Hanebüchener und armseliger kann man das Gendern Sternchen Verbot wohl kaum begründen. Es geht auch wohl eher darum, sich an den potentiellen AFD Wähler anzuwanzen. Peinlich, dumm und kleingeistig.

Lari Fari
8 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Genau- diese Begründung entlarvt viele(s). Aber wie gesagt, Das Wettern gegen „das Gendern“ ist inzwischen papolär. Vor allem männliche Menschen ergehen sich da exzessiv. Überzeugen kann Mann oder Frau da niemanden- deshalb ist es obsolet. Aber bei Schülerinnen und Schülern oder Schüler:innen. Schüler*innen, Schüler_innen, SchülerInnen oder wie auch immer, ein Bewusstsein zu schaffen, damit sie sich ihre eigenen Gedanken machen und Auffassungen bilden können, das kann ich als Lehrerende und als Mensch jederzeit. „Das Gendern“ ist nicht zuletzt durch das Grundgesetz gedeckt. Bin also da gaaaanz entspannt.

PaPo
8 Monate zuvor
Antwortet  Lari Fari

„papolär“

Kennen wir uns?
Habe ich Sie (unter Ihrerseits anderem Namen oder stiller Mitleser) irgendwie traumatisiert, ist die kognitive Dissonanz sooo enorm Ihrerseits, dass Sie nicht anders können, als mich selbst dort zu attackieren, wo ich gar nicht aktiv bin, mir Positionen zu unterstellen, die ich nicht vertrete, nichts außer infantilen Provokationen und inhaltsleerem (und auch sprachlichem) Geschwurbel der Marke ‚Argumente für und Wider meine Position interessieren mich nicht!‘ i.V.m. Sexismus und (anderen) logischen Fehlschlüssen?!

Vielleicht auch zur Abwechslung irgendwelche Argumente, ja möglicherweise gar Überzeugungsversuche artikulieren, statt vor dem eigenen Peer als vermeintl. Rechtschaffender reüssieren zu wollen? Wie wäre es?

Nein? Schade. 🙂

PaPo
8 Monate zuvor
Antwortet  Lari Fari

Nachtrag zum (spärlichen) Inhalt Ihres Beitrages:

Jetzt bin ich aber gespannt…

„Aber bei Schüler[n] […] ein Bewusstsein zu schaffen, damit sie sich ihre eigenen Gedanken machen und Auffassungen bilden können, das kann ich als Lehrerende und als Mensch jederzeit.“

Bewusstsein für was? Gedanken zu was? Sinn und Unsinn des Genderns resp. einzelner Varianten desselben? Wie meinen Sie, dass Sie dies bewerkstelligen, beginnend mit der Materialebene? Präsentieren Sie verschiedene Pro- und Kontraargumente für und wider das Gendern resp. einzelne Varianten desselben u./o. lassen diese von den Schülern erarbeiten?

Das würde mich ehrlicherweise enorm wundern…
… denn erfahrungsgemäß sind Personen, die in dieser Angelegenheit so auftreten wie Sie, gemessen an den in öffentlichen Diskussionen auf Plattformen wie N4T kolportierten, (a) regelmäßig fehlsamen bis falschen Fakten und Daten, (b) den defizitären Argumenten für das Gendern resp. der einzelnen Varianten desselben und der Missrepräsentation der der Argumente das Gendern resp. der einzelnen Varianten desselben (s. Strohmänner) i.V.m. (c) den demonstrierten Lücken resp. einer komplett fehlenden Expertise zum Thema insg. (Forschungsstand; Wissenschaftsliteralität; deskriptive Linguistik etc.) einerseits und (d) einer dennoch praktizierten unbedingten Rigorosität in der Positionierung für das Gendern, zzgl. (e) des generellen Diskursniveaus, das sich i.d.R. in allerhand logischen Fehlschlüssen und insb. roten Herringen (hier speziell den ad hominem-Atttacken) verfängt, aufgrund dieser Umstände eher unglaubwürdig als Personen, die ihren Schülern wirklich eine dem Beutelsbacher Konsens entsprechende, die gesellschaftliche Kontroversität, entsprechende Argumente beider Seiten, den aktuellen Forschungsstand und Co. tatsächlich reflektierende Auseinandersetzung mit dem Phänomen ermöglichen………

… oder anschaulicher: Wer hier schon Godwin’s law bemüht und aus jedweder Kritik am Gendern salopp-pauschal eine genuin rechte bis rechtsextreme politische Position herbeifantasiert, wer in Kategorien denkt, die Kritiker des Genderns quasi automatisch als queer- bis insg. menschenfeindlich devalviert, wer jede Kritik am Gendern inhaltlich ignoriert und den kritikern im Mind. sinistre Motive unterstellt u./o.ä. und wer dabei mit dem ganzen Repertoire an Verächtlich- und Lächerlichmachung arbeitet, mit Unterstellungen, Strohmänenrn und Co., der wird es seinen Schülern kaum durchgehen lassen, am Ende der „eigenen Gedanken“ das Gendern begründet abzulehnen. Change my mind…

Pauker_In
8 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Als „Lehrerende“ ist man wohl echt… am Ende.

PaPo
8 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

*lol* Hatte ich komplett überlesen. ^^

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor

Der Minister hat Recht.

Es kann schließlich nicht das Ziel von Schule sein, Ausdrucksmöglichkeiten zu verengen und Diskussionen, die in der Gesellschaft geführt werden, aus ihr auszuschließen.

Einige angeblich „Konservativen“ verhalten sich wie in Orwells 1984, indem Sie Wörter aus der Sprache löschen wollen, damit manche Dinge nicht mehr gesagt werden können.

PaPo
8 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ob Orwell es gut fände, wenn Sie Ihne immer wieder für Ihren Strohmann missbrauchen?
Hatten wir doch bereits: https://www.news4teachers.de/2023/07/mitglied-des-rechtschreibrats-sagt-gendern-sollte-nicht-als-fehler-gewertet-werden/#comment-534867.
Welche Dinge sollen denn nicht mehr geesagt werden können bzw. könnten dann nicht mehr gesagt werden, selbst bei einem umfassenden Verbot von Gendersternchen und Co.? Neusprech ist dann doch etwas komplexer in seiner Wirkweise…

Und was soll abermals der Unsinn von „angeblich ‚Konservativen'“ – geben Sie doch zu, dass für Sie Kritik am Gendern (und gemeint sind Varianten wie das Gendersternchen) per se eine rechte Position rechts von den Konservativen ist, eine rechtsradikale Position. Sie wissen natürlich, dass dies Unsinn ist, dass Kritik am Gendern im gesamten polit. Spektrum (s. auch: https://www.news4teachers.de/2023/06/lehrkraefte-nach-rechtsextremen-vorfaellen-an-burger-schule-nichts-hat-sich-veraendert/#comment-529467) prävalent ist, dass auch ein Gros der Menschen, die polit. links orientiert sind, gg. das Gendern ist. Und nein, das ist dann keine rechte Ausnahmeposition in einer ansonsten linken polit. Weltanschauung und nein, auch no true Scotsman-Pseudoargumente verfangen dann nicht.
Denn Sie wissen ja, dass der Argumente gg. das Gendern mehr sind, als gustatorisch-ästhetische Unwillensbekundungen und insb. mehr als antiprogressive Ressentiments und Prinzipien derjenigen, die primitiv gg. „linksgrün-versifft“ propagieren. Denn Ihnen sind ja die Gegenargumente auch hier bei N4T nicht entgangen, auch wenn Sie diese ignoriert u./o. (z.T.) auch nicht verstanden haben. Und falls Sie das alles doch verneinen, dann sollten Sie sich einfach gar nicht zu sozio-politischen und -kulturellen Themen öffentlich äußern, insb. nicht als Lehrer, zugute unserer Profession.

Und nein, all dies vedeutet nicht, dass ich die Position der CDU in Thüringen affirmiere, bevor SIe mir einen Strohmann basteln wollen.

Ungeachtet dessen stimme ich Ihrem zweiten Satz uneingeschränkt zu.

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Jetzt wollen Sie mir im letzten Absatz sogar den Mund verbieten.

Das ist ein weiterer Beleg dafür, dass die angeblich Konservativen ein großes Problem mit unserer liberalen Demokratie und der Redefreiheit haben.

Wenn etwas gesagt wird, was Ihnen nicht gefällt, wollen Sie das notfalls mit Verboten unterbinden.

PaPo
8 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ich will Ihnen nicht den „Mund verbieten“ – *lol* – es war ein gutgemeinter Rat an Sie, damit Sie sich nicht unentwegt selbst desavouieren – und auch zugunsten unserer Profession, weil mancher Beobachter von Ihnen (fälschlich) auf den Rest der Lehrerschaft schließen könnte (und man solchen Personen keine Steilvorlagen bieten sollte); wie sagte bereits Mrs. Gump wohlmeinend (und vielleicht auch warnend): „Dumm ist der, der Dummes tut.“ So wie man jmd. zur Seite nimmt, der gerade dabei ist, eine Situation zu schaffen, die für Ihn und alle anderen peinlich wird. Das ist kein (Forderung nach einem) Verbot. Und Ihre Reaktion darauf ist reichlich abstrus. Schade, dass ihre erste Reaktion zudem ist, diesen Rat zu ignorieren…

… und sich in m.E. hysterischem Geschwurbel zu verlieren. Ich finde es amüsant, dass Sie mit Ihrem meinerseits skizzierten Diskurshabitus, der Sie ja jedwede Gegenrede mundtot machen wollen, indem Sie Ihr Ggü. als im mind. weeeit rechts, als demokratiefeindlich u.ä. verunglimpfen wollen, jetzt textlich wild mit den Armen wedeln und nach unserer liberalen Demokratie und nach Redefreiheit kreischen, die Sie doch sonst mit Ihrer Attitüde gerne konterkarieren.
Liberale Demokratie und Redefreiheit bedeuten übrigens nicht, dass Ihre Mitmenschen Ihnen jeden Unsinn unkommentiert durchgehen lassen, Sie keine Gegenrede bekommen. Hätten Sie wohl gerne. ^^

Aber Sie haben hier einmal (man mag es nicht glauben) Recht mit Ihrem ceterum censo von „angeblich Konservativen“ (dieses Mal Ihrerseits sogar ohne Anführungszeichen), Sie konstruieren sich nämlich, wie oben bereits dargelegt (man kann es sich nicht ausdenken) ein unfassbar simples, komplett plattes Weltbild im Kampf gg. Ihre eigene kognitive Dissonanz: Denn ich bin tatsächlich lediglich angeblich ein Konservativer… und zwar lediglich nach Ihrer Behauptung (und der von ein paar Ihnen Gleichgesinnter hier mit ähnlich ignorant-dichotomer Weltanschauung)……… und zwar a-u-s-s-c-h-l-i-e-ß-l-i-c-h begründet darin, dass ich gg. das Gendern bin, vollkommen unabhängig von meinen konkreten Argumenten und auch noch nachdem Sie mehrfach aufgeklärt wurden, dass das keine genuin und auch keine exkl. (im Mindesten) konservative Position ist, sonder eine im Gros des kompletten polit. Spektrums. Haben Sie natürlich ignoriert. Das ist sooo bescheuert, man kann es sich echt nicht ausdenken. ::-)

Sie haben den Inhalt meines Beitrags komplett ignoriert und gleichzeitig komplett bestätigt… auch ’ne Leistung.

Fakten sind Hate
8 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Orwell schrub im gleichen Abschnitt, den Sie gerade ansprechen, dass sich die Sprachänderung nicht von der „Elite“ aufzwingen lässt. Zumindest nicht langfristig. Das „freiheitliche“ Gendersternchen wird wohl – frei nach Orwell- bald begraben sind. „Der König ist tot. Lang lebe der König.“ Nach Bratwurst, Klima und Gendersternchen… Was wird die nächste Runde sein?

Walter Hasenbrot
8 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Und jetzt soll durch ein Verbot des Genderns Menschen eine Sprechweise aufgezwungen werden.

Ich würde bei CDU und AfD allerdings tatsächlich nicht von Eliten sprechen.

Gegendert wird übrigens seit den 70er Jahren in zunehmendem Maße. Dass das bald aufhört, ist doch lediglich das Wunschdenken eines alten, weißen Mannes.