Schulklasse nimmt an Klima-Demo teil – Kultusministerium prüft Konsequenzen für Lehrkräfte

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LEIPZIG. Nachdem eine Leipziger Schulklasse während des Unterrichts eine Demonstration von Fridays for Future besucht hat, prüft das Kultusministerium Sachsen den Fall.

Vergangene Woche hatte es Demonstrationen in vielen deutschen Städten gegeben. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Die Teilnahme an der Demo während der Unterrichtszeit stelle eine Grenzüberschreitung dar, sagte eine Sprecherin des Kultusministeriums. Der Fall werde ausgewertet und mögliche Konsequenzen geprüft. Details wurden nicht genannt. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, darunter die «Bild»-Zeitung.

Die Sprecherin kritisierte, dass die Regelungen des sogenannten Beutelsbacher Konsenses nicht gewährleistet wurden. Dieser Konsens sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler bei politischen Themen nicht von Lehrkräften «überrumpelt» werden dürfen. Dass die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse vorher über die Teilnahme an der Demo abgestimmt hatten, sei keine Legitimation dafür.

Die Schulklasse hatte die Demonstration am vergangenen Freitag im Zuge einer Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit besucht, hieß es. In den sozialen Medien wurde mehrfach ein geschwärzter Infobrief an die Eltern geteilt, der teils für Kritik sorgte. Darin wurde die Teilnahme sowie die Vor- und Nachbereitung als «verpflichtend» bezeichnet. News4teachers / mit Material der dpa

Der Klimawandel bedroht die Menschheit – Forscher fordern mehr Aufklärung, Lehrer entsprechend angepasste Lehrpläne

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Mika
7 Monate zuvor

Okaaay, dann ist der Besuch einer Schulklasse bei einem Bundestagsabgeordneten ebenfalls grenzwertig? Oder nur gestattet, wenn derjenige dem Kultusministerium politisch genehm ist?
Ich bin gespannt, wie es ausgeht. Mein Tipp wäre: Zero Points für den Glorreichen.

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Es gibt ja Zuschüsse vom Bund, wenn die Abschlussfahrt nach Berlin mit dem Treffen mit einem Bundestagsabgeordneten kombiniert wird. Es wäre mal interessant zu erfahren, wie viele dieser Treffen mit einem AfD-Abgeordneten waren. Bei gut vorbereiteten Klassen wäre das bestimmt sehr erhellend.

Dejott
7 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Warum sollte man sich mit Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretikern treffen?

vhh
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Äpfel und Birnen? Da wäre wohl eher der Vergleich mit einer Wahlkampfkundgebung (AfD?) passend. Abgesehen davon wird die Teilnahme an Kundgebungen meist als Zustimmung zum Anliegen gedeutet (Gewerkschaften, gegen Krieg, für bessere Bildung…), als Pflichtbesuch ist das also eine verordnete politische Äußerung. Bei einem Abgeordnetenbesuch kann direkt auf die Themen und eventuelle Falschdarstellungen eingegangen werden, Nachfragen sind möglich, das Publikum begrenzt auf die Klasse.
Müsste man nicht, als hilfreiche Handreichung, in gute und schlechte Kundgebungen einteilen, besuchsfähig und nicht besuchsfähig? Die Bildungshoheit sorgt dann dafür, dass jede Landesregierung ihre eigene Liste erstellt…
Keine Wertung von Fridays for Future, keine Wertung dieses Falls, nur prinzipielle Überlegungen, ob das KuMi da wirklich rechtlich so falsch liegt. Engagierte, aber dumme Aktion.

Indra Rupp
7 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Klimaschutz ist nicht politisch, sondern normal.

Marc
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Klimaschutz an sich ja. FFF ist aber absolut politisch

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Klimaschutz ist politisch. Klimaschutz bzw. die Verweigerung von Klimaschutz entscheidet darüber, wer zukünftig seiner Lebensgrundlagen beraubt wird. Unsere Politik kann nur deshalb so entspannt mit dem Thema umgehen, weil wir z.B. nicht auf Tuvalu leben, welches aufgrund des Meeresspiegelanstiegs demnächst nicht mehr bewohnbar sein wird.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Ich bin da ganz anderer Ansicht als Sie. Wenn ich politische Bildung und Demokratieerziehung ernsthaft in Schule betreiben will, ist aus meiner Sicht das Erleben derselben im realen Leben unerlässlich, und damit auch z.B. der Besuch einer Demo. Natürlich schreibe ich als Lehrkraft meinen SuS nicht vor, die Thesen der besuchten Veranstaltung zu unterstützen – darum gehts auch überhaupt nicht. Sie erhalten Beobachtungsaufträge, die man vorher gemeinsam erstellt, und hinterher wertet man aus. Und wenn meine SuS im Rahmen von Unterricht eine AfD -Demo beobachten wollen, würde ich auch das machen, auf jeden Fall, und dann kann man trefflich argumentieren üben, Polemik auseinandernehmen usw.
Die rote Linie wären Veranstaltungen, welche voraussehbar eskalieren könnten, wie z.B. Aktionen der Letzten Generation.
Der Beutelspacher Konsens sieht ein Überwältigungsverbot vor – ich darf nicht meine privaten politischen Ansichten als die einzig richtigen darstellen oder SuS für ihre Ansichten sanktionieren. Ich darf mich aber durchaus politisch äußern, auch im Unterricht. Das Eintreten für Demokratie und Menschenrechte ist übrigens eine solche politische Äußerung.

PaPo
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ihre und die Position von @vhh schließen sich nicht gegenseitig aus:
Knackpunkt ist der Begriff der „Teilnahme an der Demo“ und die Ambiguität dieser Formulierung:

  • Wurde die Demo lediglich „besucht“ i.S.v. „beobachte[t]“ (evtl. auch inkl. „Beobachtungsaufträge[n]“ u.ä.)? Dann sind Ihre Ausführungen zu unterschreiben.

ODER

  • Mussten die Schüler verpflichtend bspw. am Demonstrationszug teilnehmen? Dann haben wir die Problematik, die @vhh skizziert, insb. dass „die Teilnahme an Kundgebungen meist als Zustimmung zum Anliegen gedeutet“ werden muss.

Problematisch erscheint i.S.d. ersten Punktes nicht, dass die Schüler die Informationsstände und Kundgebungen besuchen mussten, sondern i.S.d. des zweiten Punktes, dass zusätzlich die „Teilnahme am Demonstrationszug um den Leipziger Stadtring“ Teil des Tagesprogramms war. Diesen vom Rande (begleitend meinetwegen) zu beobachten, wäre kein Problem gewesen, aber „Teilnahme am Demonstrationszug“ klingt zumindest wie die Vorgabe eines Mitmarschierens, was definitiv gg. den Beiteslbacher Konsens verstößt.

Die Frages ist also, was mussten die Schüler dort wirklich tun? Handelt es sich nur um eine unglückliche Formulierung im Elternschreiben oder wurden die Schüler zumindest politisch instrumentalisiert (indem sie die Gesamtmasse der Teilnehmer des Demonstrationszugs erweiterten, folglich die Zustimmung zu selbigem in der öffentlichen Wahrnehmung mehrten und außenstehend individuell von Dritten als Zustimmende wahrgenommen werden mussten)?
Letzteres ist zweifellos ein Verstoß gg. den Beutelsbacher Konsens.

Die Diskussion darüber, ob Letzteres einen entsprechenden Verstoß darstellt und die Billigung dieses Verstoßes auch von Lehrerseite, weil der Zweck ja vermeintl. die Mittel heilige, ist befremdlich und zeugt ggf. von einer fehlsamen Auffassung der Erziehungs- und Bildungsaufgabe, die man als Lehrer hat, resp. von einem Unverständnis des Inhalts und Wesensgehalts des Beutelsbacher Konsens (und warum dieser für die „Demokratieerziehung […] in Schule“ so essenziell ist); oder: Amtseid áde…

Aber natürlich darf man sich als Lehrer „politisch äußern, auch im Unterricht“, und bspw. für den Klimaschutz eintreten. Letzteres sollte man bei hinreichender akademischer und themenspezifischer Bildung ohnehin, auch i.S.d. Bildungsauftrags, den man ja hat, aber ebenfalls in Hinblick auf die geboteten Verfassungstreue und die Erziehung der Schüler i.S.d. Grundgesetzes: Bspw. nennt ja Art. 20a GG den Schutz der „natürlichen Lebensgrundlagen und […] Tiere“ als Staatsziel. Da gilt es aber, die Schüler mittels BIldung und daraus resultierender Einsicht selbst zur Partizipation am Klimaschutz zu befähigen und zu ermutigen, nicht ihnen eine Protestmaßnahme o.ä. zu oktroyieren.

Aber wie geschrieben… die Frage ist, was vor ort tatsächlich verlangt wurde.

vhh
7 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Das fasst es ganz gut zusammen, ich sehe auch keinen totalen Widerspruch zur Position von @Mika. Bei Demokratie und Menschenrechten gibt es natürlich keine Grauzone, auch Demokratieerziehung als Ziel ist klar, ich persönlich würde dazu keinen Demobesuch der Klasse durchführen. Mit den skizzierten Arbeitsaufträgen kann ich es allerdings nachvollziehen.

Karen Blümchen
7 Monate zuvor

Geht es noch? Aber wenn die Bundeswehr zur Rekrutierung kommen möchte, ist das ok?
Frage mich immer, was für Lehrkräfte sich die Dienstherrn wünschen.
Duckmäuser, Jasager und Feiglinge?
Oder einfach mal Leute mir Rückgrat, die ihren Bildungsauftrag ernst nehmen?

Hysterican
7 Monate zuvor
Antwortet  Karen Blümchen

Klare Antwort??
Ersteres!!

Dejott
7 Monate zuvor

CDU Sachsen halt. Ein Landesverband dessen Brandmauer zum Rechtsextremismus ähnlich stabil sein dürfte wie ein Pappkarton.
Moment….da war doch was:
https://www.saechsische.de/lehrer-aus-ganz-deutschland-reagieren-auf-offenen-brief-an-kultusminister-5015162.html

Wissenspflaster
7 Monate zuvor

Da lernt eine Klasse live, am praktischen Beispiel eines der Grundrechte (alle Deutschen haben das Recht sich … zu versammeln kennen ´) und der Lehrer:in werden dienstrevhtlich Konsequenzen angedroht!
Regiert in den Köpfen der Kultusminister noch Bismarck??

Hysterican
7 Monate zuvor
Antwortet  Wissenspflaster

Nö, der war liberaler…

Charlotte
7 Monate zuvor

Ich finde es schon kritisch, wenn Lehrkräfte die Teilnahme an einer Demo als verpflichtetenden Unterricht für die Schüler vorgeben – wie in diesem Fall geschehen (es handelt sich um ein Gymnasium in Leipzig). Sollte die Lehrkraft verbeamtet sein, verstößt sie außerdem gegen die Grundsätze des Berufsbeamtentums.

Hysterican
7 Monate zuvor
Antwortet  Charlotte

Hmmm, gilt das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ von 1933 immer noch?
Na, das erklärt ja Einiges.

Charlotte
7 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Ich verstehe den Bezug nicht. Stellen Sie unser Grundgesetz infrage?

Christine
7 Monate zuvor
Antwortet  Charlotte

Kennst du die Arbeitsaufträge, die die SuS erhalten haben? „Teilnahme an einer Demo“ ist nicht gleich „Teilnahme an einer Demo“ (im Sinne von ungeteilter Zustimmung).
Mal abgesehen davon, dass Klimaschutz uns alle angeht, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Lehrkraft von den Schüler*innen gar keine Positionierung bezüglich des Themas verlangt oder selber vorgegeben hat, sondern vielmehr beoachtende Arbeitsaufträge gegeben hat, um mit den Erkenntnissen die Reihe zu dem Thema abzurunden.

447
7 Monate zuvor
Antwortet  Christine

Um sich DAS vorzustellen, muss man sich das schon vorstellen wollen.

Lehrer bringen SuS auf eine Demo, bezeichnen die als „verpflichtend“ (sogar in Schriftform!) – aber wenn jetzt ein Schüler sagt „Nö, ich halte von FFF garnix und finde Autofahren cool“…dann wird der niiiieeermals nicht weggemobbt, über mündliche Noten drangsaliert und und und?

Weil der typische Lehrer ja GERADE bei politkorrekten Themen wie FFF so richtig neutral bleiben wird?

Klar, wer es glaubt wird selig.

Dejott
7 Monate zuvor
Antwortet  447

Wer ist denn der typische Lehrer?
Das, was Sie schreiben sind erstmal haltlose Behauptungen ohne Kenntnis der Schulinnenwelt.
Klingt wie eine Unterstellung aus dem AFD Kosmos.

447
7 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Meine Kenntnisse der Schulinnenwelt reichen jedenfalls dazu aus, SuS nicht „verpflichtend“ auf nicht versicherte Demozüge mitzunehmen – und dafür ministeriale Rüffel zu kassieren.

Und was diese Statussenker/Trolltechniken a la „ololol das klingt wie AfD ololol“ betrifft: Das funktioniert im Internet nicht wirklich.

Mit SuS eine Demonstration rechtssicher im Sinne z.B. von politischer Bildung besuchen ist möglich.
Nur halt nicht als (richtig schlecht verdecktes) Befürworten.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  447

Meine Oma sagte bei solchen Äußerungen, wie Sie sie gerade verbreiten: „Was ich selber denk und tu, trau ich auch den andern zu!“

Charlotte
7 Monate zuvor
Antwortet  Christine

Wenn die „Teilnahme am Demonstrationszug um den Leipziger Innenstadtring“ von der Lehrkraft als verpflichtend vorgegeben wird, finde ich das rechtlich mehr als problematisch. Sicherlich geht uns Klimaschutz alle an. Aber jeder sollte für sich selbst entscheiden, welchen Beitrag und WIE er diesen leistet. Sicherlich kann man sich über die Ideen und Forderungen informieren und sich an Infoständen informieren. Aber es gibt vielfältige Angebote – auch in Kooperationen mit Unis – um den Schülern das Thema näher zu bringen.

Karen Blümchen
7 Monate zuvor
Antwortet  Charlotte

Welcher Grundsatz soll das sein

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Charlotte

@Charlotte
Machen Sie sich bitte mit dem Beutelspacher Konsens vertraut. Ich habe Ihnen den entsprechenden Wikipediaartikel der Einfachheit halber mal verlinkt.
Mit freundlichen Grüßen,
Mika

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Beutelsbacher_Konsens

Bla
7 Monate zuvor
Antwortet  Charlotte

Ich finde es schon kritisch, wenn Lehrkräfte/Schulen/der Staat die Teilnahme am (kath./evan.) Religionsunterricht als verpflichtenden Unterricht für die Schüler vorgeben – wie generell geschehen und weiterhin bleibend und das sogar gesetzlich geregelt … Ethik für alle. Wissenschaft, statt staatlich vorgegebener Glaube. Glaube gerne – allerdings im Privaten. Säkularität als Ziel.

Pete
7 Monate zuvor

Das Kultusministerium sollte vielleicht auch mal auf den Prüfstand gestellt werden.

Hysterican
7 Monate zuvor
Antwortet  Pete

„TÜV-Plakette wird nicht erteilt…sorry, wir müssen die Karre leider stilllegen!“

Man wird doch wohl noch mal träumen dürfen.

Pit2020
7 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

@Hysterican

Mmmmmhhhmmmm …

Träumen ist auch nicht ungefährlich, sagt eine Studie 😉 von Ärzten 😉 :
https://www.youtube.com/watch?v=-OSkoP6KAsM
„… Das Monster zerkratzt dir dein Gesicht
Seine Finger sind lang und dünn
Wehr dich nicht, ’s hat keinen Sinn
Und es kichert wie verrückt
Als es deinen Hals zudrückt
Du schreist, doch du bist allein zu Haus
Das Monster sticht dir die Augen aus
Dann bist du still und das ist gut

Schlaf, mein Kleines, schlafe schnell
Dein Bettchen ist ein Karussell …“

Im Remix müsste man auf mehr als 1 Monster gehen, so in der Richtung von „x + 15“.

Würde eigentlich auch hier passen:
https://www.news4teachers.de/2023/09/gew-befragung-grossteil-der-referendare-klagt-ueber-stress-der-ihrer-gesundheit-zusetzt/

Fakten sind Hate
7 Monate zuvor

Was im Artikel nicht steht und ich besonders kritisch sehe ist, dass bei der Veranstaltung die braune Schlägertruppe (aka. Antifa) sowie die „Letzte Generation“ mit einem Stand auftreten durften, dies jedoch nicht in dem Informationsbrief erwähnt wurde. In diesem waren lediglich die üblichen und unkritischen Veranstalter aufgeführt.

PaPo
7 Monate zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Hatte auch überlegt, dies in meinem Beitrag (s.o.) zu erwähnen… aber bin letztlich zur Auffassung gelangt, dass dies relativ irrelevant ist, wenn unter „Teilnahme“ insg. nur das Beobachten (mittels Beobachtungsaufträgen) gemeint ist – ist dann lediglich eine Frage der didaktisch-pädagogischen Vor- und Nachbereitung und der konkreten Durchführung. Das verlangt ja keine zwingende Gemeinmachung mit entsprechenden Akteuren, sollte im Idealfall ein Bestandteil zur nüchternen, kritisch-reflektierenden Auseinandersetzung mit diesen Akteuren, ihren Agenden und Aktionen führen (und bedarf dabei natürlich auch entsprechender Informationen durch den Lehrer). Wir wissen über all diese Faktoren aber einfach nichts, weshalb man siche rst aufregen sollte, wenn hier irgendwie der Tendenz zur unkritischen Affirmation protegiert worden ist. Dass die Eltern nur oberflähclich informiert wurden, sorgt aber natürlich nicht für entsprechende Transparenz, sondern lässt Fragezeichen entstehen.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Oberflächliche Informationen? Es gab neben dem Elternbrief auch einen Elternabend dazu. Ich gehe davon aus, dass dort alle Eltern die Möglichkeit hatten, sich umfassend zu informieren.
Der Schulleiter hat betont, dass kein Schüler zur Teilnahme sowohl generell an der Veranstaltung als auch am Demonstrationszug gezwungen wurde – im Gegenteil, es gab Alternativangebote für diesen Fall. Die teilnehmenden SuS wurden im Vorfeld belehrt, kritische Distanz zu wahren. Selbst der Kreiselternrat dort sieht kein Problem.
Aber wenn man eine bestimmte Wirkung beim Leser erzielen will, gibt man nur Informationen weiter, die in die eigene Sicht passen, nicht wahr?
Quelle für meine obigen Aussagen:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/taro-schule-schueler-pflicht-demo-fridays-for-future-100.html#:~:text=Eine%2010.,den%20organisatorischen%20Ablauf%20zu%20schildern.

PaPo
7 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

„Aber wenn man eine bestimmte Wirkung beim Leser erzielen will, gibt man nur Informationen weiter, die in die eigene Sicht passen, nicht wahr?“

Den Schuh könnn Sie sich schööön selbst anziehen.
Was soll die Insinuation, der provokative Eskalationsversuch?
War mein Kommentar irgendwie indifferent, provokativ u./o. eskalativ?
Nein, war er nicht.
Also erläutern Sie mir, was Sie veranlasst, mich(!) hier in irgendeiner Art und Weise verdächtig machen zu wollen.

Zugegeben, der mdr-Artikel war mir (und offenbar auch der N4T-Redaktion) im Wust der inhaltlich immer gleichen Artikel zum Thema entgangen (sonst hätte die Redaktion ihn sicherlich referiert). Objektiverweise muss man allerdings auch konstatieren, dass er meine einzige Kritik im hier Ihrerseits kommentierten Kommentar meinerseits, nämlich derjenigen an einer offenbar lediglich oberflächlichen Information der Eltern hinsichtlich der Teilnahme der seitens @Fakten sind Hate genannten Gruppen, nicht entkräftet. Sie gehen lediglich „davon aus, dass dort alle Eltern die Möglichkeit hatten, sich umfassend zu informieren“ (evtl. im Unterschied dazu, dass die Eltern dort proaktiv über eine Teilnahme der genannten Gruppen informiert wurden), ich hingegen beziehe mich aus den skizzierten Gründen lediglich auf den Informationsgehalt des Elternbriefs, der de facto diese Information nicht bietet (weshalb ich auch keinen Konjunktiv benutzt habe). Und wenn Sie meinen Beitrag ohne jeden Bias lesen würden, würde Ihnen auffallen, dass weder der Umstand, dass die genannten Gruppen dort teilnahmen, noch der Umstand, dass dies (evtl.) nicht (hinreichend) kommuniziert wurde, m.E. kein besonderes Problem darstellt, wenn die „didaktisch-pädagogisch[e] Vor- und Nachbereitung und […] konkret[e] Durchführung“ passen. Der (evtl.) Informationsmangel ist lediglich in einem derartigen polit. Klima (in dem immer mehr Personen zur Indifferenz, zu dichotomen Weltanschauung neigen und auch hinter nüchternen Kommentaren gleich ein Agens des polit. Gegners vermuten) recht… unsensibel.

Und zur Ergänzung:
Der Schulleiter hat betont, dass kein Schüler zur Teilnahme sowohl generell an der Veranstaltung als auch am Demonstrationszug gezwungen wurde – im Gegenteil, es gab Alternativangebote für diesen Fall.
Der Beutelsbacher Konsens ist nicht erst verletzt, wenn es einen konkreten Zwang gibt, sondern auch bereits bei Formen des (empfundenen) subtileren Drucks (resp. faktischen Zwangs). Es wurde korrekterweise hingewiesen, dass es i.d.S. auch unerheblich ist, ob die Schüler im Vorfeld gemeinsam für diese Aktion votierten. Und lesen Sie den mdr-Artikel bitte nochmal selbst:

„Den Vorwurf, die Schüler seien überrumpelt und gezwungen worden, zu der Demonstration zu gehen, kann der Kreiselternrat (KER) Leipzig nicht nachvollziehen. In einer Mitteilung schreibt der KER, dass die Zehntklässler schon zu Jahresbeginn ‚frei und demokratisch‘ abgestimmt und mehrheitlich für die Teilnahme an der Demo gestimmt haben sollen. Zudem habe es alternative Projekte gegeben, auf die die Schüler hätten ausweichen können.“

Kann man auch so lesen, dass es nicht „Alternativangebote für diesen Fall“ gab, sondern irgendwann im Vorfeld die Möglichkeit für die Schüler, dass diese ein anderes Projekt hätten wählen können.

Weiter heißt es:
„Die Lehrkraft der 10. Klasse habe mit kontroversen Meinungen zu dem Projekt gerechnet und beim Elternabend darüber informiert, dass es keine Verpflichtung gebe, an Sprechchören oder anderen Aktionen während der Demo teilzunehmen. Die Schülerinnen und Schüler sollten zudem eine ‚kritische Distanz‘ wahren. Im Anschluss an die Klima-Demo sollte es eine Reflexion zwischen Lehrern und Schülern geben.“
Keine Verpflichtung zur Teilnahme „an Sprechchören oder anderen Aktionen während der Demo“ ist nicht das Gleiche wie keine Verpflichtung zur Teilnahme am Demosntrationszug. Letztere ist ein Problem per se, auch wenn die Schüler dort schweigend und mit ernster Miene o.ä. mitmarschieren.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Klar. 10-Klässler trauen sich nicht, ein anderes Projekt zu wählen, weil sie sich subtil durch den Gruppenzwang dazu gezwungen fühlen. Ich weiß ja nicht, an welcher Schule Sie unterrichten – meine Zehntklässler sind sehr wohl in der Lage, ihren Willen zu artikulieren. Ihre nicht? Liegt vielleicht daran, dass sie sich durch Sie „überwältigt“ fühlen? Und die Eltern trauen sich ebenfalls nicht, ihr Kind bei der Wahl eines anderen Projektes zu unterstützen?
Echt, das ist albern. Bevor man Mutmaßungen worüber auch immer verbreitet, sollte man erst mal recherchieren- wenn ich googeln kann, bekommen Sie das doch sicher auch hin.

PaPo
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Mika, dass ist mir zu dumm… arbeiten Sie einfach an Ihrer Lesekompetenz, so kompliziert es nicht. Mein Beitrag lässt keinen Spielraum für Ihre blöden Insinuationen. Und denken sie einmal nach, warum der Beutelsbacher Konsens zwingend weit auszulegen ist (und zwar so, dass er keinerlei problematische Spielräume, auch erst gar nicht in der Theorie, zulässt). Die einzuge Person, die hier mutmaßt (“ auch einen Elternabend dazu. Ich gehe davon aus […]“; „Liegt vielleicht daran, dass sie sich durch Sie überwältigt‘ fühlen?“ etc.) sind Sie.

Abermals: Gemessen an dem, was ich tatsächlich schreibe, wo mutmaße ich oder liege ich falsch? Wo sehen Siedas Problrm )vielleicht mal ohne Angriffe u./o. Umterstellungen). Und sehen Sie jetzt ein Problem im ‚Mitmarscieren‘ oder nicht?