Flüchtlingskinder als Verantwortliche für den Bildungsnotstand? Was Bob Blume Friedrich Merz ins Stammbuch schreibt

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BERLIN. Populistisches Schattenboxen in der Schulpolitik: Die CDU-Granden Carsten Linnemann und Friedrich Merz kopieren die AfD, anstatt sich mit den Herausforderungen des Bildungssystems auseinanderzusetzen – meint News4teachers-Gastkommentator Bob Blume. Er ist unter anderem Buchautor („Zehn Dinge, die ich an Schule ändern würde“), Podcaster („Die Schule brennt“) und ein sowohl in den sozialen Medien wie im Fernsehen präsenter Bildungsinfluencer, kurz: der wohl bekannteste Lehrer in Deutschland.

Ärgert sich: News4teachers-Gastkolumnist Bob Blume. Fotos: Niko Neithardt

«Ein Banker, ein Hartz-IV-Empfänger und ein Asylbewerber sitzen an einem Tisch. Auf dem Tisch liegen zwölf Kekse. Der Banker nimmt sich elf Kekse und sagt zum Hartz-IV-Empfänger: ‹Pass auf, der Asylant will deinen Keks.›»

So ungefähr geht ein Witz, den man als Blaupause für Populismus jeder Art nehmen könnte. In der vorliegenden Version ist die Punchline klar: Anstatt sich über das kapitalistische Gesellschaftsmodell Gedanken zu machen, lenkt man den Blick auf jene, die sich nicht wehren können. Victim-Blaming als Politikmodell.

In Bezug auf Schulpolitik ist das deshalb relevant, weil Friedrich Merz, der Parteivorsitzende der sogenannten Christlich Demokratischen Union und sein Generalsekretär Carsten Linnemann eine Version dieses Witzes gerade zum bildungspolitischen Parteiprogramm erheben. In der Merzschen Version hört sich das dann so an: „Zu viele Schulen haben viel zu viele Kinder, die die deutsche Sprache nicht richtig beherrschen“. „Das überfordert aktuell unser Bildungssystem“, so Merz in einem Interview mit der Stuttgarter Nachrichten.

Das perfide an einer solchen Strategie der Verantwortungslosigkeit ist, dass sie verfängt. Denn wer würde widersprechen, dass es an Schulen eine lingua franca braucht, damit die kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe gewährleistet werden kann? Und in der Tat können Lehrkräfte ein Lied davon singen, wie schwierig es ist, eine Klasse voller junger Menschen mit unterschiedlicher internationaler Geschichte ins Lernen zu bringen. Hat Merz also Recht?

Wer war denn jahrelang in Regierungsverantwortung und hat mit dafür gesorgt, dass das Bildungssystem so unterfinanziert ist, wie es ist?

Bei der Schlussfolgerung wird es klar: Auch deshalb müsse man illegale Migration begrenzen, so Merz. Auch deshalb? Die Schulpolitik wird also zum Vehikel für eine Aussage, die sich anhört, als hätte der CDU-Chef sie aus den 90-ern abgeholt. Bei der NPD. Dass man mit so einem Ansatz vor allem die tatsächlichen Rechtsausleger stärkt, hat vor einiger Zeit Jan Puhl im SPIEGEL analysiert, indem er den Erfolg Donald Tusks in Polen damit erklärte, dass er die populistischen Parteien einfach rechts liegen ließ. Tusk verweigerte sich dem Polarisierungswettbewerb und hat es geschafft, die Mitte zu mobilisieren.

Merz und Linnemann machen das Gegenteil davon. Sie spielen das gefährliche Spiel mit dem vorangegangen Witz, indem sie sich weder ihrer Verantwortung stellen noch ein politisches Angebot machen. Denn man könnte ja auch fragen, wer jahrelang in Regierungsverantwortung gewesen ist und mit dem goldenen Kalb der schwarzen Null dafür gesorgt hat, dass das Bildungssystem so unterfinanziert ist, wie es ist.

Hat nicht die viel gescholtene Angela Merkel 2008 auf dem Dresdner Bildungsgipfel von 2008 die Zielvereinbarung geäußert, dass 10 Prozent des deutschen Inlandsprodukts in Bildung investiert werden würden? Es ist eine rhetorische Frage, denn ja, das hat sie. Diese 10 Prozent wurden nie erreicht. Auch deshalb ist das Bildungssystem so krass unterfinanziert. Auch deshalb fehlen 45 Milliarden allein für die Schulgebäude. Auch deshalb fordern verschiedenste Parteien und Verbände 100 Milliarden. Nicht, weil das Geld einfach zu beschaffen wäre. Sondern weil es längst hätte da sein müssen.

Garnieren wir das Ganze mit falschen Prognosen der KMK, bestehendem Numerus Clausus für Studiengänge und einem totalen Chaos im Bildungsförderalismus, dann kommt man an die 11 Kekse, um die sich Merz und seine Handpuppe nicht kümmern. Nicht einmal im Ansatz.

Stattdessen sollen wir glauben, dass die bösen integrationsunwilligen Immigranten das Problem sind. Dass das Bildungssystem „überfordert“ sei – und zwar eben durch jene Immigranten -, ist nichts anderes als schäbiger Populismus. „Deutschland den Deutschen“ hieß es damals von der NPD. Weit ist der Weg nicht von dem einseitigen, aber durchschaubaren Versuch der politischen Spitze der Union.

Ein erster Schritt ist, das offenzulegen und dafür zu sorgen, dass dies nicht verfängt. Denn nochmal: Natürlich gibt es gerade eine Vielzahl von Problemen in den Schulen. Was man die Union fragen könnte, gerade weil sie in der Opposition ist und keine Verantwortung hat: Was denn ihre politischen Lösungsansätze sind, dem Bildungssystem wirklich zu helfen, anstatt es als billigen Strohmann für ihr perfides Schattenboxen zu nutzen. Als Opposition sollte man genügend Zeit haben, sich darüber Gedanken zu machen. News4teachers

CDU macht Flüchtlingskinder für den Bildungsnotstand verantwortlich – Merz: „Asylkrise ist auch eine Frage der Bildungspolitik“

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kanndochnichtwahrsein
11 Monate zuvor

Allen trotz widrigster Bedingungen erfolgreich um Intgration und guten Deutschunterrcht bemühten Lehrkräften gegenüber ist solcher Populismus anmaßend, wertet unsere Arbeit ab.
Die ist schon schwierig genug. Wir könnten alle Unterstützung brauchen – nicht zuletzt die der Politk.
Auch den zugewanderte Kindern selbst gegenüber ist das massiv ungerecht, denn sie sind oft in kurzer Zeit – ebenfalls trotz widrigster Umstände und Mangelverwaltung – in der Lage, einen Anschluss zu finden.
Sie könnten unter besseren Bedingungen dann auch einen Abschluss erreichen, derzeit ist das leider nicht immer der Fall, denn selbst Lehrer können Mangel nicht in jedem Fall in ein Wunder umwandeln.
Den Kindern in den aufnehmenden Klassen gegenüber – oft selbst schon unter alles andere als idealen Bedingungen lernend – ist es extrem demotivierend und geringschätzend, ihre (neuen) Freunde als “das Bildungssystem störend” zu titulieren.
So geht man nicht mit Kindern und Jugendlichen um!
Mit Lehrern auch nicht, aber die sind ja eh Verfügungsmasse.
Der Lehrer geht eh so lange zur Schule, bis er…

Als ganz schlimm empfinde ich die Debatte um Abschiebungen.
Erstmal fassen die Kinder Fuß, investieren viel Zeit und Energie ins Lernen, leben sich ein, entwickeln eine Zukunftsperpektive – und dann müssen wir erfahren, dass alle Bemühungen umsonst waren, wenn wieder eine Familie abgeschoben wurde, deren Kinder in der neuen Stadt, der neuen Sprache, dem neuen sozialen Umfeld angekommen waren. Einige davon mit besseren Zukunftsperspektiven als so manches hier geborene Kind.

Zuletzt empfinde ich es auch als vollkommen ineffizient und dem Steuerzahler gegenüber nicht korrekt, wenn erst Steuergelder für Bildung und anderes aufgewendet werden, die Personen dann doch abgeschoben werden und damit am Ende die Investition in den Sand gesetzt wird. Wäre Bildung eine Autobahn oder eine Brücke ins Nirgendwo, wäre der Steuerzahlerbund im Spiel.
Beid er Bildung setzt man das wenige vorhandene Geld, die wenigen vorhandenen personellen Ressourcen in den Sand, wohl wissend, dass Bildungsfinanzierung letztendlich Daseinssicherung bedeutet: Ohne Menschen mit Bildung keine Daseinsvorsorge, keine Ärzte, Krankenschwestern, Feuerwehrleute, Computerfachleute, Lehrer…

Ich kann den M… nicht mehr hören. Soll sich mal fragen, wer ihm den… (die Suppe kocht), wenn er es selbst nicht mehr kann… Wer jetzt so tönt holt sich womöglich in zehn Jahren die persönliche bulgarische Seniorennanny für kleines Geld ins Land… Fachpersonal eben… wozu braucht man dann Kinder und Schulen und Lehrer…

Lisa
11 Monate zuvor

Schlimm ist auch, dass ausgerechnet gut integrierte Familien abgeschoben werden und das mit dem Argument ” Bei denen wissen wir, wo sie wohnen”

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Es verfängt leider. Herr Scholz tönt leiser – weil er liefern muss – aber auch hier wird propagiert, 100 000 Asylant*innen abzuschieben würde alle Probleme lösen.

Ist halt zugeschnitten auf die entsprechende Bevölkerung. Wen interessierte Bildung denn im Wahlkampf? Wir fahren den Karren mit voller Geschwindigkeit vor die Wand (Rentenkatastrophe), aber der gesellschaftliche Bildungsnotstand wurde schon längst an die Eogenverantwortlichkeit ausgelagert..

Kaffeetasse
11 Monate zuvor

Die Aussage mit den Sprachkenntnissen ist sachlich vollkommen richtig. Sie wird auch nicht falsch dadurch, was andere früher versprochen und nicht gehalten oder sogar selbst verschuldet haben. Die Aussage trotzdem richtig. Darf das nicht gesagt werden? Weil man selbst mitschuldig ist? Darf man nie seine Meinung ändern und muss immer bei dem bleiben, was man vor 10 oder 20 oder 30 Jahren gedacht und gesagt hat? Dürfen es deshalb nur andere sagen? Warum? Die Aussage ist richtig, egal, wer es sagt.

Sepp
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@ Redaktion:
Der Vorschlag einer Deutsch-Pflicht auf Schulhöfen ist natürlich unsinnig. Aber mit der reinen Forderung nach Sprachförderung macht man es sich m.E. auch zu einfach.

In (Schul-)Alltag erleben wir doch beides:
Die zugewanderte Familie, mit der man nach einem Jahr relativ sicher Deutsch sprechen kann und bei der z.B. der syrische Vater mit seinem Sohn Deutsch lernt.
Aber wir sehen auch Kinder, die ihre Deutsch-Förderung regelmäßig schwänzen, die nach einem Jahr im Unterricht kaum ein Wort Deutsch sprechen und mit deren Familien man nicht ohne Übersetzer kommunizieren kann, obwohl die Familien seit mehreren Jahren in Deutschland sind.

Insofern kann und sollte man von zugewanderten Familien durchaus erwarten, dass sie sich Mühe geben, die hiesige Landessprache zu lernen. Das wird übrigens in anderen Ländern auch erwartet…

Sepp
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion,

Ich hatte in meinem Posting kritisiert, dass man es sich zu einfach macht, wenn man einfach nur Sprachförderung fordert. Diese Förderung muss auch angenommen werden. Man muss sich also durchaus Gedanken machen, wie man mit Familien und Kindern umgehen will, die – aus welchen Gründen auch immer – kein Deutsch lernen.

Bewusst habe ich allgemein von “zugewanderten Familien” geschrieben, um nicht auf Einzelfälle und Details einzugehen.

Aber warum unterstellen Sie, dass ich nicht informiert wäre, wie bspw. der Aufenthaltsstatus der Familien aus meiner Klasse ist oder aus welchen Ländern die Familien stammen? Gerade weil ich Hintergründe kenne, erwarte ich von einigen Familien, dass sie Deutschförderung annehmen, die hier z.T. auch für Eltern angeboten wird…

Herzliche Grüße,
Sepp

GriasDi
11 Monate zuvor

Sind wir beim selben Thema wie bei den Matheaufgaben. Die Aussagen von Merz verfangen in der Bevölkerung weil niemand sich die Mühe machen will, die Aussagen zu überprüfen.

Bla
11 Monate zuvor

“Die CDU-Granden Carsten Linnemann und Friedrich März”
Kann der Mann nicht bis März zumindest mal weniger Unfug von sich geben?
Ansonsten @Redaktion: Namensbenennung gerne ändern.

fradi
11 Monate zuvor

Es wäre hilfreich, wenn die an der Diskussion beteiligten Akteure Ursachen, Verantwortung und Schuld auseinanderhalten. Geflüchtete Kinder haben natürlich keine Schuld und noch nicht mal Verantwortung für die schlechter gewordenen Deutschkenntnisse. Sie können gleichwohl ein Teil der Ursache sein und es wäre wenig hilfreich, das einfach aus ideologischen Gründen zu verdrängen. Wenn jeder, der Teilursachen benennt, in die rechtsextreme Ecke gestellt wird, ist der Diskussion nicht gedient. Das ist einem Gymnasiallehrer wie Bob Blume eigentlich unwürdig.

Maggi
11 Monate zuvor
Antwortet  fradi

Es ist einfach ein Symptom zur Ursache zur erklären, dann liegt die Antwort auf der Hand und man muss nicht genauer hinschauen.
Ja , die Deutschkenntnisse sind ein Problem, aber das liegt doch am Bildungsplan und nicht unbedingt an den Kindern und Jugendlichen. Das Bildungssystem wurde jahrzehntelang vernachlässigt und auf eine schöngerechnete Kante geplant. Kaum eine Schule erfüllt ihren Lehrauftrag zu 100%. Um adäquaten Unterrichtsausfall leisten zu können, bräuchte man als Ersatz fachliche Lehrkräfte, die dann einspringen. Gibt es nicht.
Um Migranten schnell zu besseren Deutschkenntnissen zu verhelfen, bräuchte es reine Deutschkurs in unterschiedlichen Niveaus – wie z.B. in VHS oder beim Goetheinstitut. Wie oft ich intelligente, integrationswillige SuS habe, bei denen nur die Deutschkenntnisse das Hindernis sind, einen Realschulabschluss oder die Fachhochschulreife zu erlangen ist frappierend. Mit VAB-O oder VAB kommt man nicht weiter. Oft werden die Sprachzertifikate von KuK hergeschenkt, was keinem hilft, aber dort wird auch oft irgendjemand eingesetzt – Deutsch kann ja jeder. Warum jemand, der in einem anderen Land die Oberstufe besucht hat, jetzt in einer VAB-Klasse die Grundrechenarten wieder lernen soll, kann mir auch niemand erklären. Das ist total nervig für alle. Ich geben ihnen erst das verpflichtende Arbeitsblatt und dann was für die Lineare Algebra.
Nicht die Migranten sind das Problem – jedenfalls großteils – sondern dass die Politik seid 2015 es nicht geschafft hat, eine gut strukturierte Bildungsmöglichkeit zu schaffen, um den Migranten die Möglichkeit zu geben, ihren Sprachmangel schnell aufzuholen.

Honduraner
11 Monate zuvor

In der Merzschen Version hört sich das dann so an: „Zu viele Schulen haben viel zu viele Kinder, die die deutsche Sprache nicht richtig beherrschen“. „Das überfordert aktuell unser Bildungssystem“, so Merz in einem Interview mit der Stuttgarter Nachrichten.

Ich frage mich, was an dieser “Merzschen Aussage” falsch sein soll. Die Sprachkenntnisse vieler Flüchtlingskinder sind mindestens anfangs schlecht. Alle diese Kinder können dem Unterricht mindestens für die erste Monate kaum oder gar nicht folgen. Das ist so. Ihr Lernzuwachs in dieser Zeit ist in allen Fächern gering oder nicht vorhanden, aber eher gering (visuell bekommen sie ja doch einiges mit). Lehrer können das unter den gegenwärtigen Bedingungen kaum aufholen. Sie haben genug mit dem Rest der Klasse zu tun. Herr Merz hat also Recht. Was soll diese aufgesetzte, affektierte Polemik dagegen?

Maggi
11 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Naja ist das jetzt die Schuld der Migranten, oder die der Politik Zins des Bildungssystems, dass es vor der Einschulung oder der Integration in eine Regelklasse keine reinen Sprachkurse gibt, die diesen Kindern helfen so viel Deutsch zu verstehen, dass sie dem Unterricht auch folgen können.

Kaffeetasse
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Aussage eben nicht sagt, die Migranten seien schuld! Das ist eine gehässige Falschauslegung! Gerne nachlesen bei den Kommentaren oben!

Maggi
11 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Er sagt in dem oben genannten Link: „Auch deshalb müssen wir die irreguläre Zuwanderung in den Griff bekommen“, sagte Merz. „Die Asylkrise ist auch eine Frage der Bildungspolitik.“
Und dies ist einfach die Probleme umgekehrt – wir haben laut ihm keine Probleme in unserem Bildungssystem bzw. dessen Probleme seien durch die Asylbewerber entstanden. Das stimmt einfach nicht – auch wenn sie das evt. gerne so hätten. Die Vernachlässigung der Bildung gleichermaßen durch alle Parteien, die dort in den Landesregierungen waren und sind, sind die maßgeblichen Ursachen, dass unser Bildungssystem immer weiter hinterherhinkt. Die Wirtschaft will G8 umgesetzt sehen – wird gemacht und man merkt es ist nichts. Die Wirtschaft will einen neuen Bildungsplan für die Berufsschule – bekommt sie, dieser ist zwar deutlich schlechter, aber wen juckt das schon.
Wenn die etablierten Parteien nicht begreifen, dass nur massive Investitionen in die Bildung der Kinder und Jugendlichen dazu führt, dass Deutschland auch langfristig seinen Lebensstandard und seinen Wirtschaftsstandard behalten kann, dann funktioniert die “Schwarze Null” wie bei der Deutschen Bahn, den Autobahnen oder dem Handynetzausbau – nämlich nicht. Und es nicht die Lösung, die Migranten dafür Verantwortlich zu machen, aber es ist leicht, da sie die Probleme schneller ersichtlich machen. Das Bildungssystem wurde auf Kante und auf Einsparungen genäht und jetzt wundert man sich, dass es kollabiert?
Fahren Sie mit der Reserve im Tank auch noch 200km weiter und machen dann den Tank verantwortlich, dass er nicht reicht?

Torsten
11 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Die Aussage von Herrn Merz ist erstmal richtig und wird leider gern von den Medien „ausgeschlachtet“.
Fakt ist: Unser Bildungssystem leidet unter vielen Problemen, die zwar immer wieder angesprochen werden, jedoch nach wie vor nach Lösungen verlangen.
Fakt ist: Lösungsvorschläge, die gemacht werden, bleiben in unserem föderalistischen System leider immer wieder nur Vorschläge, da es kein einheitlichen sind. 16 Bundesländer, die sich gern streiten und eigentlich nur ein gemeinsames Ziel haben: Mehr Geld!
Fakt ist: Die Migration ist ein gesamtdeutsches Problem, wird in der Verantwortung aber gern zwischen Bund, Länder, Regionen und Kommunen hin und her geschoben.
Fakt ist: Wenn sich dann ein Politiker zum Thema äußerst, dann werden plötzlich alle hellhörig.
Fakt ist: Die Migrationskinder können nichts dafür, dass sie bei uns sind und auch beschult werden müssen. Die Eingliederung in unser, schon selbst problembehaftetes Schulsystem, gelingt mal besser, mal schlechter. Ja, die meisten Kids sind der deutschen Sprache nicht mächtig. Es ist eine Herausforderung, die Herr Merz, wenn auch unglücklich formuliert, hier anspricht. Dieser Herausforderung müssen wir uns jedoch stellen, ob wir wollen oder nicht.
Die Verantwortlichen im Bund, den Ländern, den Regionen und den Kommunen sollten jedoch die notwendigen Voraussetzungen schaffen und sich aktiv und vorfallen einheitlich an den Problemlösungen unseres Bildungssystem arbeiten:
Fakt ist: Dazu gehört auch Herr Merz.

Ulrike M.
11 Monate zuvor

“Victim-Blaming”? Wie abgehoben ist der denn? Beherrscht Herr Blume selbst nicht die Landessprache? Oder braucht man jetzt den Google-Übersetzer, um seine Texte zu verstehen?

Maggi
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulrike M.

Das nennt sich Anglizismus und ist Teil der Sprachentwicklung. Für Sie gerne hier nachlesbar:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anglizismus
Dass Sie die These des Textes nicht verstanden haben, merkt man an ihrem Beitrag, denn die Verwendung des Anglizismus ist nicht das Problem.

Ein Wörterbuch finden Sie dann hier:
https://m.dict.cc/deen/

Kaffeetasse
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Wer verstanden werden will, sollte sich verständlich ausdrücken.

Anderen zu empfehlen, nebenbei ein Wörterbuch liegen zu haben, ist sowas von arrogant!

Maggi
11 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Nein, das ist eine Kompetenz, die in der Schule vermittelt wird. Und Anglizismus ist ein normales Stilmittel im Sprachgebrauch. Ich werde meinen SuS sagen, dass ich ihnen den Rat, ein Wörterbuch zu verwenden, nur aus Arroganz gebe.

unverzagte
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Liebe Maggi, vermutlich meinte die Kaffeetassemit mit “anderen” weniger Ihre SuS als hiesige Kolleg*in.

Alter Pauker
11 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Nein. Kaffeetasse ist ein typischer Troll, der hier für eine Weile seinen Hass auf Lehrer abreagiert. Die Inhalte sind egal und austauschbar, er agiert lediglich mit Plattitüden.

Tigerente
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Nee, nur weil einige meinen, Sie müssten uns allen damit ihren “Bildungsgrad” kundtun, ist das noch lange kein “normales Stilmittel”. Wollen Sie nur mit “Ihresgleichen” kommunizieren? Dann schreiben Sie doch gleich alles auf Englisch oder reicht es dafür dann doch nicht?

Maggi
11 Monate zuvor
Antwortet  Tigerente

Klar, sie verwenden bestimmt keine Anglizismen. Also nicht den Begriff Handy, Fast Food oder oder oder.
Doch würde es, aber das mache ich in englischsprachigen Foren oder bei entsprechenden Zeitungen.

Ulrike M.
11 Monate zuvor

Zur Wahrheit gehört auch, Herr Blume, dass Millionen ins Bildungssystem geflossen sind und fließen, nur kommen die nicht bei den Schülern an. Die gehen nämlich in die Geldbörsen der Lehrer, weil man jahrelang den Lehrermangel nur einfach damit bekämpfen wollte, dass man die Gehälter gesteigert hat. Und nach den aktuellen Zahlen hat das nicht einmal was gebracht. In Berlin bekamen neueingestellte Lehrer seit 2013 oder so sofort die Gehaltsstufe 5 (damals die höchste). Das soll bis zu 1600 Euro mehr im Monat ausgemacht haben. Im Monat, Herr Blume! Für 1 Lehrer, Herr Blume. Und dann nehmen Sie mal die Kosten für die Dienstlaptops, die nun bei vielen in den Schränken herumliegen. Das sollen 500 Millionen gewesen sein, die das kostete. 500 000 000, Herr Blume. Da ging das Geld hin. (usw, nur 2 Beispiele) Aber bei den Schülern kam nichts an, ok, doch etwas, nämlich dass sie in Berlin jetzt wieder die Lehrmittelfreiheit haben, also ihre Schulbücher nicht selber kaufen müssen. Die kauft nun die Schule, aber die sehen nach dem 2. Jahr oft so schlimm aus. Ich schäme mich dafür, dass wir den Kindern solche beschmutzten und beschädigten Bücher zum Arbeiten geben. Manche Eltern kaufen das Schulbuch nun doch selbst für ihr Kind, weil sie ihm so ein schmutziges und kaputtes von der Schule nicht zumuten wollen. Es ist nicht zu wenig Geld da. Es wird nur falsch eingesetzt.

emma
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulrike M.

Fremdschämen für diesen Beitrag.

Alter Pauker
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulrike M.

Uiuiuiui! Da hat aber der Neidhammel zugeschlagen!

Lösung: Werde selbst Lehrer!!! Es gibt davon nämlich viel zu wenig! Komisch, oder?

Kaffeetasse
11 Monate zuvor
Antwortet  Alter Pauker

Von Neid reden immer die, die Angst haben, ihre Privilegien zu verlieren. Sonst sind das immer die oberen Zehntausend. Aber auf die Abgeordneten-Diäten zu schimpfen, ist ein Volkssport.

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Ich sage es Ihnen mal ganz platt: Die ganzen Leute, die auf Lehrerinnen und Lehrer schimpfen und z.B. meinen, dass diese (zu) privilegiert wären, können froh sein, dass LuL oftmals langjährig verbeamtet sind.

Dies verhindert bei den meisten nämlich, dass sie aussteigen und sich was Neues suchen und der Personalmangel an den Schulen noch größer wird.
Der Großteil der LuL, die ich kenne, hat die Nase gestrichen voll und würde jederzeit hinschmeißen.

Riesenzwerg
11 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Und auf Lehrkräfte zu schimpfen ?

Auch Volkssport, oder?

Und zwar ohne deren Arbeitspensum und Arbeitsbereich zu kennen.

Carstikennts
11 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Doch, das Arbeitspensum kennen hier mittlerweile alle: 65 Stunden pro Woche, auch in den Ferien bei nur 3 Wochen wirklich frei (mitten in den Sommerferien, wo der Urlaub am teuersten ist).
Arbeitsbereich: vorbereiten, Nachbereiten, Elterngespräche, Telefonieren, Emails schreiben, sich fortbilden, Schulbücher aussuchen, Lehrerausflug machen, unterrichten, auf das KM schimpfen, auf die Eltern schimpfen, darauf aufmerksam machen, wie gut es alle anderen haben.

Carstikennts
11 Monate zuvor
Antwortet  Carstikennts

Entschuldigung! !!!Ich habs echt vergessen. Wie konnte ich!
Die Konferenzen! Ich hab sie echt vergessen…. vielleicht kann das hier nochmal jemand klarstellen, damit dieser Lapsus ja nicht nochmal passiert!
Die am Schuljahresbeginn. Die Notenkonferenzen. Die Vorbereitungskonferenzen. Die Nachbereitungskonferenzen. Die Konferenzen, wegen denen Unterricht ausfällt und die, die, die bis 3 Uhr morgens gehen. Und die Konferenzen zur Vorbereitung des Lehrerausflugs. Und die Konferenzen mitten in den Ferien.
Sorry, das war jetzt echt eine Unachtsamkeit.
Ich korrigiere auch die Arbeutszeit (nach oben): 70 Stunden! Feiertagsarbeit und Wochenendarbeit nicht mitgerechnet.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Carstikennts

Na sehen Sie: geht doch!

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Carstikennts

Konferenzen sind wichtig aus Gründen der Schlafhygiene. Wichtig ist nuur eine Vertrauensperson, die einen rechtzeitig weckt.

Mathe macht glücklich.
11 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Es geht doch nichts über gut gepflegte Vorurteile.

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulrike M.

Tipp zum goggeln (im Zusammenhang mit angeblich zu hohen Lehrergehältern): Beamtenbesoldung Hessen verfassungswidrig

Zu den Schulbüchern: wenn die schon im 2. Jahr oft schlimm aussehen, müssen die SuS besser damit umgehen lernen (ggf. beschädigte Bücher bezahlen!). Ich kenne das nicht so.

Aber von außen (Geberland…) betrachtet herrscht in Berlin ohnehin eine unfassbare Gratismentalität vor.

Maggi
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulrike M.

Also die Lehrergehälter sind nicht sonderlich mehr gestiegen, als in der freien Wirtschaft – für Akademiker*innen. Diese Erhöhung fand deshalb statt, weil sonst die Akademiker*innen nicht in den Schulbetrieb, sondern in die freie Wirtschaft gegangen sind. Ebenso ist es normal, dass der Arbeitgeber die Arbeitsmaterialien für seine Arbeitnehmer stellt – wie in der freien Wirtschaft muss hier der Staat bzw. die Bundesländer nachziehen, weil sonst wieder die Menschen in der freien Wirtschaft arbeiten wollen, da es sich rechnet. Dass die Länder die Devise kaufen, statt sie wie jede größere Firma zu leasen, verstehe ich auch nicht – muss man aber nicht, da ja die Länder ich lieber ein schlechtes Tool entwickeln lassen (wegen dem deutschen Datenschutz), statt bestehende zu nutzen und entsprechende Verträge mit den Firmen zu schließen (Moodle vs. MS Teams) – was auch in der freien Wirtschaft nicht so gemacht wird.
Die Bücher sahen schon immer aus wie Sau, auch zu meiner Schulzeit vor über 30Jahren. Das hat nichts mit den Migranten zu tun. An unserer Schule sehen die Bücher gut aus, weil wir die Eltern der Kinder, die ein Buch versauen, dieses bezahlen lassen. Da dies bekannt ist, achten die Eltern und Schüler*innen auf die Bücher.

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Die Lehrer müssen sehr wohl ihr Arbeitsmaterial selbst finanzieren, denn außer den Lehrbüchern braucht man noch Fachbücher, Fachzeitschriften, alternative Lehrbücher und Aufgabensammlungen, und natürlich Arbeitszimmer mit kompletter Einrichtung, Desktop, Laptop, Datenträger en masse, Hefte, Notenplaner, Stifte, Bastelmaterial für kreative Stunden, Druckerpapier, Ordner, DVDs, Programme, Materialien aus dem Internet, die man nur kostenpflichtig erhält, da läppert sich was zusammen im Jahr, bei einer Steuerersparnis von vielleicht 10% der Kosten.
Was die Bücher anbelangt …., es ist leider so´, dass man nicht schont, was einem selbst nciht gehört. Da muss man selbst bei fast schon erwachsenen Leuten kontrollieren (Einband verlangen) und ggfs. Schadenersatz verlangen. Man hat sich in der Vergangenheit aber auch nicht künstlich aufgeregt, wenn man als 8. Schüler das Buch erhalten hat und dies entsprechend aussah.
Die Lehrergehälter sind im Vergleich zu Berufen mit ähnlicher Ausbildung in der freien Wirtschaft immer noch unterbezahlt und nicht in dem Maße gestiegen. Erst jetzt, da alle Lehrerberufe auf A13 umgestellt werden sollen, schlägt das zu Buche.

Tigerente
11 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Wie lesen Sie denn? Fehlt es da an Kompetenz? Ulrike schrieb nicht, dass die Migranten schuld seien am desolaten Zustand der Ausleih-Lehrbücher, sondern dass man die inzwischen wieder nicht selber kaufen muss und sie deshalb so furchtbar aussehen. Ich bin fassungslos, wie Sie die Aussagen anderer verzerren!

Auch an unserer Schule gibt es diese Drohung. Eingehalten wird sie nie. Die Sekretärin sagt, was soll sie machen, wenn die aber nicht zahlen?!?

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  Tigerente

Wenn sie nicht zahlen bzw. Bücher nicht abgeben, bekommen sie kein Zeugnis. So ist das bei uns.

Hornveilchen
11 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Das dürfen Sie gar nicht so machen. Viele Lehrer haben Glück, dass die Eltern das Schulrecht nicht schlechter kennen als die meisten Lehrer!

Hornveilchen
11 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

*schlechter kennen ! (vertippt)

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Grundregel: Wenn etwas leicht umzusetzen und sinnvoll ist, ist es wahrscheinlich verboten.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulrike M.

Ich bräuchte keine Gehaltserhöhung, wenn mein Stundenkontingent herabgesetzt würde, all die Verwaltungsaufgaben, die ich nebenbei erledigen muss, von eigens dafür geschulten Fachkräften erledigt würden, die psychologische Arbeit mit den Kids und Eltern ebenfalls von Fachkräften übernommen würde und Schule allgemein so organisiert würde, dass ich richtig gut mit den Kids arbeiten könnte, so dass sie so adäquat, wie es geht, beschult werden können.
Indirekt haben Sie somit recht, aber Ihr Beitrag klingt, als wären wir Lehrkräfte die Bösen in der Geschichte.

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Gleiches Geld für weniger Arbeit (mal platt gesagt) wäre aber schon eine Gehaltserhöhung.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Sorry, das ist ein Denkfehler, denn man hat mir umgekehrt einfach immer mehr aufgebrummt. Ich mache quasi ständig unbezahlte Überstunden, werde aber nicht dafür bezahlt, oder?

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Da steht was von “Stundenkontingent herabgesetzt” bei gleichem Gehalt, bzw. “keine Gehaltserhöhung”. Das Deputatsmodell ist nun mal das Arbeitszeitmodell der Lehrkräfte. Und danach wäre es eine Gehaltserhöhung.
Dass alles andere einen teilweise unzumutbaren Umfang angenommen hat bestreite ich ja nicht.
Vermute den Denkfehler eher bei Ihnen.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Nö, ganz und gar nicht. Aber vielleicht finden Sie ja auch die Diskussion über die Arbeitszeiterfassung für unsere Tätigkeit völlig unnötig.

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Was ich wie finde oder nicht überlasse ich Ihrer Phantasie.

Riesenzwerg
11 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Ja, steht da und ist auch richtig.

Offenbar haben Sie den Teil mit “immer mehr aufgebrummt” überlesen.

Wir werden für die Stunden bezahlt, die wir unterrichten.

Vor- und Nachbereitung samt Korrekturen werden theoretisch über die wahnsinnig langen Ferien – unterrichtsfreie Zeit (also kein Urlaub!) – ein wenig entschädigt.

Alles Andere – wirklich a l l e s ist “aufgebrummt” und unbezahlt.

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Leseverstehen: DerechteNorden möchte ausweislich des obigen Posts für das gleiche Gehalt nicht nur weniger Stunden unterrichten, sondern auch in diversen Bereichen Arbeit an Fachkräfte abgeben.
Das wäre quantitativ weniger Arbeit für das gleiche Gehalt. Nominell Gehaltserhöhung.

Meine persönliche Meinung ist in diesem Zusammenhang irrelevant. Die kann man meinen Posts sonst auch ganz gut entnehmen, denke ich.
Als Schulleitungsmitglied benötige ich auch keine Belehrungen über die Struktur des Lehrberufs.

Mir ist aber zu sowas meine Zeit zu schade, ich bin hier raus.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Geht man davon aus, dass man früher für – inflationsangepasst – für dasselbe Geld so gearbeitet hat, wie ich es mir zurückwünsche, wäre es keine Gehaltserhöhung.
Wenn man dann noch bedenkt, dass die Zusatzaufgaben tatsächliche Mehrarbeit bedeuten, die über die veranschlagten 40 Std. Gesamtarbeitszeit hinausgehen, kann von einer Gehaltserhöhung noch weniger die Rede sein.

Kaffeetasse
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulrike M.

Da sprechen Sie eine unangenehme Wahrheit aus. Sie merken es an den Reaktionen.

emma
11 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Es wäre eine Wahrheit, wenn man das Ganze mit Fakten und Daten belegen würde. Leider gab es keine Quellenangabe.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Ja, Lehrkräfte verdienen viel zu viel, was man daran sieht, dass wir eine richtig krasse Anzahl von arbeitslosen LK in Deutschland haben. Ulrike sagt ja selbst, dass es immer mehr Bewerber*innen in Berlin gäbe. Mindestens zehn auf eine Stelle.
Alle wollen nicht viel arbeiten, dafür aber verbeamtet sein und viel Geld für die wenige Arbeit erhalten.
Und was machen Sie so, Kaffeetasse?

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Arbeitslos oder arbeitssuchend?
Arbeitslos im Sinne des Leistungsbezuges können ja nur tarifbeschäftigte Lehrkräfte sein, die in die AV eingezahlt haben.
Aus dem Dienst entlassene verbeamtete Lehrkräfte werden zwar bei der RV nachversichert (AG-Anteil), es werden aber keine Beiträge in die AV gezahlt.
Folglich sind die vormaligen Beamten allenfalls Bezieher von Bürgergeld und werden voin der Arbeitsagentur als arbeitssuchend geführt.

Wie immer alles eine Sache der Definition.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Kaffeetasse hat doch vollkommen recht.
Ich kriege fürs Nichtstun Geld.

Uwe
11 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Manchmal reagieren die Menschen auch heftig auf Vorurteile und Beschimpfungen, mit Wahrheit hat das nix zu tun.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulrike M.

Uiuiuiuiui…
ein Versuch der Sortierung:

  1. Berlin hat jahrelang nicht verbeamtet mit dem Ergebnis, dass der Lehrermangel extrem wurde. Aus diesem Grund führte es die Anhebung der Erfahrungsstufe auf 5 ein. Die dadurch in Berlin angestellten Lehrkräfte sind durchaus bei den SuS angekommen, würde ich sagen.
  2. Mit den Diensttablets gebe ich Ihnen recht. Sowas kommt dabei raus, wenn man die Betroffenen nicht im Vorfeld fragt, was sie benötigen.
  3. Selbst wenn es das benötigte Personal gäbe, um die Förderung von Kindern zu gewährleisten, würde es nicht eingestellt werden: ansonsten HÄTTEN wir nämlich an jeder Schule kleinere Klassen, Schulkrankenschwestern und Sozialarbeiter. Oder glauben Sie, dass erst in der Pandemie aufgefallen ist, dass man sowas brauchen könnte? Der Grund: die waren zu teuer!
  4. Gleiches gilt für die Ausstattung der Schulen. Bröckelnde und schimmelnde Wände, eine zum Teil über 60 Jahre alte Möblierung, zugige Fenster: „normale“ Betriebe wären aus Arbeitsschutzgründen längst geschlossen worden. Bei den Schulen jedoch passiert nichts. Der Grund: zu teuer!

Ja, es ist genug Geld da, aber das fließt eben in andere Projekte der Bundesregierung und der Länder, nicht in die Bildung. Die 100 Milliarden der Bundeswehr gab Herr Scholz nach Beginn des Ukrainekriegs frei, um die Bundeswehr in einen ansatzweise wehrfähigen Zustand zu versetzen. Die Bildungskrise in Deutschland ist offensichtlich noch nicht ernst genug, um ernst genommen zu werden.

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulrike M.

Wo haben sie sich denn dieses “Wissen” angeeignet? In der B….zeitung? Oder bei RTL plus? Der Lehrerberuf ist so privilegiert und hoch bezahlt, dass ich ihn nie wieder ergreifen würde. Und ich habe jahrelange Erfahrung in anderen Berufen.

Ernsthaft?
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulrike M.

Satire bitte kennzeichnen. Danke.

Riesenzwerg
11 Monate zuvor

” „Zu viele Schulen haben viel zu viele Kinder, die die deutsche Sprache nicht richtig beherrschen“. „Das überfordert aktuell unser Bildungssystem“, so Merz in einem Interview mit der Stuttgarter Nachrichten.”

Dem stimme ich vorbehaltslos zu!

Und zwar seit Jahren.

Kinder in der zigsten Generation Deutsch – ! – können kein Deutsch.

Über die Gründe kann man spekulieren oder es lassen. (digitale Babysitter, überarbeitete Eltern, zu viele Kids in den KiTa-Gruppen, man spricht zu Hause nicht miteinander, Mütter telefonieren beim Schieben des Kinderwagens oder plötzlich ausgebrochene epidemische Viren, die den Nachwuchs befallen… – wer weiß das schon?!).

Ansonsten weiß mdw, dass aus diesen Mündern selten etwas Gutes kommt.

Nachdenker
11 Monate zuvor

Parteipolitische Grabenkämpfe und Bekenntniskriege nützen nichts. Ich würde gern eine Forderung des Blume-Artikels aufgreifen: Wer einen massiven Missstand benennt, sollte zumindest über Lösungsansätze nachdenken. “Verstärkte Sprachförderung” (Redaktion) ist keine Lösung, sondern bloß ein winziger Schritt auf dem Generationen-langen, steinigen Weg zu einer Bildungs- und Gesellschaftsreform. Nach einem Jahr DaF in England und 8 Jahren DaF in Ägypten sehe ich Probleme, die weit über den Spracherwerb hinausgehen. Die nötige Enkulturation können Kindergärten, Vorschulen und Schulen nicht alleine leisten, es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, deren Lösung keinesfalls garantiert ist, selbst wenn es viele Menschen guten Willens gibt. Ich unterrichtete Jugendliche, die nach 3 Jahren deutschem Kindergarten, 5 Jahren Grundschule und 7 Jahren Oberschule (DSB Kairo) innerhalb weniger Wochen in radikale islamistische Gedankenmuster zurückfielen. Deutschland ist ein Einwanderungsland geworden und wir brauchen gemeinschaftlich getragene Lösungsansätze. Hier ein paar Ideen: 1 Jahr verpflichtende Vorschule mit massivem Deutschunterricht (altersangemessen, z. T. spielerisch etc.), Ersatz des wenig effizienten Grundschulenglisch durch Deutschunterricht, durchgängig 5-6 Wochenstunden Deutsch in weiterführenden Schulen, an den uns wichtigen Werten orientierter Unterricht, Jugendarbeit, Elternarbeit, Verknüpfung von Sportsubventionen mit Enkulturationsleistungen, etc. etc. Dabei lautet die Hauptfrage nicht: Wer soll das bezahlen?, sondern: Woher bekommen wir die Menschen, die das können? Kämpfen wir uns nicht aneinander ab, sondern an diesem Jahrhundertproblem!

Dodi
11 Monate zuvor

Danke für den Beitrag! Die Schwierigkeiten der Schulen sind heftig und mit Sicherheit auf viele verschiedene Gründe zurückzuführen. Es bleibt aber die Frage, warum besonders arabische oder türkische Zugewanderte im Bildungsniveau so weit hinterher bleiben. Eine ehrliche Auseinandersetzung wäre wichtig!!

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Dodi

Es kommt nicht auf den ethnischen Hintergrund, sondern auf den sozialen Hintergrund an.
Wenn Zuwanderer*innen aus sozial-benachteiligten Umfeldern stammen, dann ist es für deren Kids schwieriger mitzuhalten.
Gerade aus diesem Umfeld haben wir sogar viele Eltern, die analphabetisch sind.
Wenn man sich schlau macht, merkt man, dass Zugewanderte mit Eltern, die ein höheres Bildungsniveau haben und einem gehobenen sozialem Umfeld entstammen, diese Probleme nicht haben.
Schauen Sie sich analog dazu bio-deutsche Kinder an, Sie werden feststellen, dass es dort genauso ist. Es ist nachgewiesen, dass auch bio-deutsche Kids mit sozial-benachteiligtem Hintergrund sehr ähnliche Schwierigkeiten haben.
Aus der Praxis (GemS mit sehr heterogener Schüler*innenschaft) kann ich das absolut bestätigen.
Ehrlich genug?

ed840
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Solche pauschalen Aussagen sind m.M. mit Vorsicht zu genießen. Ich halte es für wesentlich wahrscheinlicher, dass eine Kombination der einzelnen Faktoren die Bildungskarrieren der Kinder beeinflusst. Es gibt ja z.B. auch Migrantengruppen deren Kinder trotz eher nachteiligen soziodemografischen Voraussetzungen in der Schule statistisch gesehen sogar erfolgreicher sind als Kinder ohne Migrationshintergrund. Solche Phänomene wurden auch schon in anderen Ländern beobachtet.

Lisa
11 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Es kommt unter anderem sehr daran an, wie weit Bildung in der Kultur einen hohen Wert hat. Das ist in Ostasien beispisweise der Fall. In den muslimischen Ländern war das auch so, bis einige davon auch dank westlicher Außenpolitik zu failed states wurde. Da gab es jahrzehntelang dann keine Schulen oder nur sehr schwierig Zugang. So Afganistán, Irak und teilweise schon Syrien. Bei den afrikanischen Kulturen kann ich es nicht beantworten, ich nehme an, das kommt auf das Land an.

ed840
11 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

@Lisa: Ich bin der Meinung, dass der Einfluss der Eltern, deren Wertschätzung von Bildung und ob sie ihre Kinder in dieser Beziehung auch positiv beeinflussen, ein extrem wichtiger Faktor sein könnte. Das kann vermutlich dann auch negative Faktoren wie niedrige sozioökonomische Verhältnisse im Elternhaus überkompensieren. Da sollte man m.M. kulturelle Einflüsse nicht völlig ausschließen. Wenn dann das “overachievement” der zweiten Generation wieder nachlässt, obwohl deren Eltern schon im Einwanderungsland aufgewachsen sind, dort überdurchschnittlich hohe Bildungserfolge erzielt haben und auch ökonomisch deutlich bessere Voraussetzungen haben, könnte man auch da einen Zusammenhang sehen.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Ach so, Sie tuten in das Sarrazin-Horn.

ed840
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wer glaubt mangels stichhaltiger Argumente mit persönlichen Provokationen agieren zu müssen. hat sich für mich als Diskussionspartner disqualifiziert.

Palim
11 Monate zuvor

Ich bedanke mich für den Beitrag bei Bob Blume.
Danke dafür, den Lehrkräften eine Stimme zu geben.

Es wäre wichtig, wenn Lehrkräfte das wahrnehmen und sich dahinter stellen und es laut zum Ausdruck bringen, damit es noch mehr Gehör findet. Dazu gehört auch das Teilen des Artikels.

Warum kann man den Artikel selbst nicht mit einem Daumen nach oben bestärken?

Hornveilchen
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Nein, ich als Lehrkraft möchte mich ganz und gar nicht dahinter stellen, sondern ausdrücklich davon distanzieren! Herr Blume spricht nicht für mich!

Mae
11 Monate zuvor

Also, ich bin ja nun schon etwas aelter ….
Ich bin Anfang der 70er Jahren eingeschult worden. Wir hatten viele tuerkische “Gastarbeiterkinder”; zuhause wurde bei denen kein deutsch gesprochen. Die sind alle ziemlich unvermittelt in Deutschland in der Schule gelandet; die Muetter sprachen haeufig ueberhaupt kein deutsch, und hatten haeufig ueberhaupt keine Schulbildung.

Die Antwort der Schule (des Bildungswesens)?

  1. extra Deutschunterricht am Nachmittag
  2. separater Unterricht in Tuerkisch (auch am Nachmittag) – so genau erinnere ich mich nicht mehr, aber das war wohl jahrgangsspezifisch und auch generell ein bisschen “Nachhilfe”
  3. Religionsunterricht am Nachmittag (von einem islamischen Geistlichen) – auch in der Schule
  4. ein Angebot speziell fuer Muetter (das allerdings generell nicht angenommen wurde)

Es wurde sehr viel getan, damit diesen Kinder der Spagat zwischen ihrer Herkunft und der deutschen Kultur gelingt. Die Eltern zuhause waeren damit naemlich voellig ueberfordert gewesen. Aber sie wollten, dass die Kinder das Bildungsangebot wahrnehmen. Ich will damit nicht sagen, dass alles Heile Welt war und es keine Probleme gab. Aber die Probleme, die sich dann in den spaeten 70er und den 80er Jahren im Bildungswesen ergaben, waren nicht den Immigranten zuzuschreiben.

Die politische Einstellung hat sich seither voellig geaendert. Natuerlich sind die Zahlen heute andere; auch der Migrationshintergrund ist vielfaeltiger, und bringt weit mehr Herausforderungen mit sich. Es ist aber nicht alles eine Geldfrage. (Ich lebe jetzt in England, und es erstaunt mich immer noch, wie viele Angebote hier von geschulten Freiwilligen organisiert und abgewickelt werden. Ich selbst arbeite ehrenamtlich mit Jugendlichen – “diverser Hintergrund” ist Normalitaet.)

Ich bin Deutsche.
Ich bin aber auch Migrantin.
Meine Grosseltern waren Deutsche – aber auch sie waren Migranten. Das war damals auch hoch-politisch.
Ist schon Ironie, wie in meiner Familie “Deutsch-sein” und “Migrationszwang” Hand-in-Hand gingen.
Mit “christlich” hat diese Debatte nicht viel zu tun. Mit Menschlichkeit aber auch nicht.
Migration hat es immer gegeben und wird es immer geben. Und leider werden Migranten auch immer politisiert.

Hornveilchen
11 Monate zuvor
Antwortet  Mae

Die Deutschkenntnisse der Einwanderergeneration sind oft aber alles andere als super.

GS in SH
11 Monate zuvor
Antwortet  Mae

Ganz im Ernst: Wie viele Migranten sprechen schon, zu mindest ein wenig, Englisch?
Englisch ist in fast allen Ländern der Erde die erste Fremdsprache.
Englisch ist die Hauptsprache in den sozialen Medien und in der Wissenschaft.
Fast alle Ukrainer, die nach Deutschland gekommen sind, sprechen etwas Englisch, genauso wie Menschen aus Afrika, Indien, dem vorderen Orient….
Wie viele Deutsche können Englisch, wie viele Briten, US-Amerikaner können Deutsch?
Auf – selbst rudimentäre – Sprachkenntnisse aufzubauen, ist viel einfacher, als eine Sprache ganz neu zu lernen.
Also: kein guter Vergleich!

Lisa
11 Monate zuvor
Antwortet  Mae

Bei Spaniern und Griechen gab es sehr aktive Elternvereine. Sie haben sich teilweise gegen die Politik durchgesetzt. Bei den Türken gab es muttersprachliche Lehrer, die zumindest an meiner zweiten Schule immer bereit waren, zu übersetzen. Sie würden allerdings nicht von Deutschland, sondern von den Heimatländern bezahlt.Daher gab es manchmal Diskussionen über Nichtstaatsbürger des betreffenden Landes, die aber eben die Muttersprache hatten.