„Streiktag Bildung“: Verdi und die GEW erhöhen den Druck im Tarifstreit – der dbb und der VBE halten sich zurück

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HAMBURG. Verdi und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)  erhöhen im Tarifstreit des öffentlichen Diensts der Länder den Druck. Nach einem bundesweiten Jugendstreiktag folgt nun ein «Stadtstaatenstreik» – und nur einen Tag später ein weiterer Warnstreik mit erwarteten 5.000 Teilnehmern allein in Hamburg. Für den 28. November ruft dann die GEW den «Streiktag Bildung» aus. Der dbb sowie der angeschlossene Lehrerverband VBE beteiligen sich daran nicht.

Die dritte – und letzte? – Verhandlungsrunde ist für den 7. und 8. Dezember in Potsdam geplant. Illustration: Shutterstock

Wegen eines «Stadtstaatenstreiks» im öffentlichen Dienst von Hamburg, Berlin und Bremen müssen sich die Bürgerinnen und Bürger am Mittwoch auf Behinderungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi erwartet nach eigenen Angaben bei Kundgebungen in Hamburg und Berlin Tausende Beschäftigte aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes der Länder. Die Kundgebungen würden jeweils wechselseitig live an den anderen Kundgebungsort übertragen, teilte Verdi am Dienstag mit. In Hamburg sollen auch Bremer und Berliner Beschäftigte an der Kundgebung teilnehmen, die mit zahlreichen Bussen zur Demonstration in die Hansestadt kommen wollen.

Nur einen Tag später, am Donnerstag, sind dann laut Verdi in Hamburg erneut Beschäftigte unter anderem der Landesbetriebe, der Fachbehörden, der Feuerwehr, der Schulen und der Bezirksämter sowie der Senatskanzlei und des Rechnungshofs aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Im Zentrum dieses Streiktags stünden der Umwelt- und Klimaschutz in der Hansestadt. Nach Angaben des dbb Beamtenbunds werden zur Demonstration und zur Kundgebung unter anderem mit dem dbb Bundesvorsitzenden Ulrich Silberbach und dem Bundesvorsitzenden der DPolG Bundespolizeigewerkschaft Heiko Teggatz etwa 5.000 Teilnehmer erwartet.

Für den von der GEW angekündigten «Streiktag Bildung» bleibt allerdings die Unterstützung des dbb sowie des angeschlossenen Lehrerverbands VBE bislang aus. Die GEW rechnet in Hamburg, Berlin, Leipzig und Karlsruhe trotzdem jeweils mit mehreren tausend Beschäftigten, die an diesem Tag die Arbeit niederlegen. «Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und -pädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte werden sich an den Aktivitäten beteiligen und den Forderungen der Gewerkschaften in der Länderrunde Nachdruck verleihen», so kündigt die Gewerkschaft an – wohlwissend, dass von Geschlossenheit der Beschäftigten angesichts der fehlenden Mitwirkung von dbb und VBE keine Rede sein kann. Ob sich so die Arbeitgeber beeindrucken lassen? Zweifelhaft.

Bereits am Dienstag hatten Studierende und Auszubildende im öffentlichen Dienst ihrem Ärger über die bisherige Tarifrunde Luft gemacht. Zum Jugendstreiktag fanden sich nach Verdi-Angaben rund 200 Auszubildende und Studierende unter anderem aus Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Berlin in der Hansestadt ein. Nach der Auftaktkundgebung vor dem Gewerkschaftshaus zogen sie mit Transparenten, Trommeln, Rasseln und Trillerpfeifen durch die Innenstadt, um danach Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel in seiner Behörde einen Besuch abzustatten. Der SPD-Politiker ist derzeit Vorsitzender der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL).

Unterstützt wurden die jungen Menschen von Verdi-Bundeschef Frank Werneke, der in seiner Rede Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann als Hauptproblem im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder ausmachte. Der CDU-Politiker und TdL-Vize sei «der härteste Punkt in diesen Tarifverhandlungen», sagte Werneke am Dienstag in Hamburg beim bundesweiten Jugendstreiktag von Auszubildenden und Studierenden im öffentlichen Dienst der Länder.

So habe Vorjohann unter anderem gesagt, es sei nicht an den Arbeitgebern, die hohe Inflation auszugleichen. Das sei aber falsch, betonte der Gewerkschaftsboss. «Ich meine, wer wird es machen? Frau Holle wird es nicht machen.» Natürlich drehe sich die Tarifrunde darum, dass die gestiegenen Preise ausgeglichen werden. Dass Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) sage, im Norden herrsche finanziell Land unter, sei allein ihr Problem. «Dafür lassen wir uns nicht in Haftung nehmen.»

Verdi und der dbb fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende sowie dual Studierende unbefristet übernommen werden. Darüber hinaus verlangt die Gewerkschaft einen bundesweiten Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TV Stud).

Die TdL hatte in der zweiten Verhandlungsrunde hingegen deutlich gemacht, dass sie die Forderungen für viel zu hoch und nicht leistbar hält. Bei der dritten Verhandlungsrunde ab dem 7. Dezember geht es um die Gehälter für rund 1,1 Millionen Angestellte. Betroffen sind zudem rund 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte, auf die das Ergebnis üblicherweise übertragen wird. News4teachers / mit Material der dpa

Tarifverhandlungen: Länder legen auch in der zweiten Runde kein Angebot vor – jetzt gibt es Streiks

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41 Kommentare
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Bienchenmitstern
5 Monate zuvor

Wenn ich mir so vorstelle, dass Lehrer total gesucht werden und der Beruf stark unattraktiv wird oder schon ist und
dann sagt man so ‚jor, gibt nichts stagniert und dann bei 1,24, 5 Pr% rumkrepelt und die

Bediungen nicht verbessert, wisst ihr,
wie bei der Bahn und den Stahlern und den ganzen
Verwaltungsmenschen und Büros usw
mit ihren 32 Stunden, Leasingwagen

und homeoffice.

Das haut doch keinen jungen Menschen mehr vom Sofa, der digital alles mit dem Laptop macht und sich nen Beruf aussuchen soll/darf
Da müsst ihr dem schon irgendwas davon anbieten und locken (gut, Leasingwagen schon mal schlecht, aber müsst ihr mit den Std runter oder mit dem Gehalt höher oder einen Tag weniger oder sowas)

Sporack
5 Monate zuvor
Antwortet  Bienchenmitstern

Gesucht werden Lehrer/innen : Von wem?
Achso : https://www.lehrer-werden.nrw/stellenfinder

Wenn man jedoch konkret nachfragt, dann scheint das Interesse eher nicht gegeben zu sein.

Insbesondere Anerkennung von Unterrichts- und Lehrerfahrung, erworben im Hochschulbereich während maximal befristeter Anstellung nach WissZeitVG, zur Anwendung auf Eingruppierung und Einstufung beim Einstieg in das schulische Lehramt ist nicht gegeben.

„Am Besten Sie hängen ein Lehramtsstudium dran. Das Referendariat können wir Ihnen dann jedoch auch nicht erlassen“

Nö, dann eben nicht. Dann müssen eben viel jüngere Personen für den Lehrer/innen Job und ein passendes Studium motiviert werden, die dann ggf in meinen Übungsgruppen studieren.

Schule und Hochschulen könnten auch in Persona gut kooperieren, wenn man rechtlich hinreichend flexibel wäre.
Hochschulen/Unis generieren „nicht übernehmbare“ Personen mit Lehrerfahrung.
Schulen können/wollen/dürfen diese nicht passend durch z.B. Pädagogik-Kurse weiter zu qualifizieren…

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man wirklich lachen.

Das Obige soll natürlich nicht bedeuten, dass jede/r Wissenschaftler/in automatisch auch im Schuldienst als Lehrer/in gut einsetzbar wäre.
Nicht-fachliche Eigenschaften, die man auch nicht in Noten pressen kann, machen meiner Meinung eine gute Lehrkraft aus.

Kaffeetasse
5 Monate zuvor
Antwortet  Sporack

Entschuldigung, aber eine Ausbildung gibt es nicht ohne Grund. Vielen Hochschuldozenten würde so ein bisschen Ausbildung gut tun für die Wissensvermittlung, fand ich immer. Die ist oft furchtbar schlecht gewesen.

Sporack
5 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

@Kaffeetasse: Da haben Sie sicherlich auch Recht.

Sporackck
4 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

Gemäß Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Stifterverband-legt-Masterplan-gegen-Lehrermangel-vor-article24567995.html

„In dem „Masterplan“ zur Lehrkräftebildung werden insgesamt 75 Maßnahmen vorgeschlagen.

So sollten die Bundesländer mindestens so viele Studienplätze für Lehramtsstudenten vorhalten, dass der prognostizierte Lehrkräftebedarf mit den Absolventen gedeckt werden könnte. Stipendien könnten junge Menschen für ein Lehramtsstudium begeistern.

Hochschullehrer, die angehende Lehrkräfte ausbilden, sollten dem Plan zufolge regelmäßig auch an Schulen unterrichten, so wie Mediziner, die Nachwuchs an der Uni ausbilden, ebenfalls praktisch tätig sind.“

Über den letzten Punkt bin ich echt positiv erstaunt, Aber was das für die beiderseitige Stundenplanung (Schule und Hochschule) bedeutet, mag ich mir garnicht vorstellen.
Eine „Übernahme“ sollte einfacher sein, als ein paralleles Unterrichten …
Die Zukunft wird es zeigen, was passiert.

Wutbürger
5 Monate zuvor
Antwortet  Sporack

Hab Bock jetzt als Professor anzuheuern. Habe viel Erfahrung im Schulbetrieb. Müsste dann doch auch passen, oder?

Sporack
5 Monate zuvor
Antwortet  Wutbürger

Einfach mal versuchen:
Beste Chance natürlich mit Promotion oder sonstiger „besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit“, entsprechend gesetzlich formaler Kriterien, diese sind im Hochschulgesetz festgelegt: z.B. HG NRW § 36

Vorher aber in jedemfall in die Lehrverpflichtungsverordnung hineinschauen.

Matthias
5 Monate zuvor
Antwortet  Bienchenmitstern

Ich frage mich auchseit ein paar Wochen, warum es unattraktiv ist und ein Lehrermangel da ist, die Verhandler aber nichts geben wollen. Es muss schon um die 12 Prozent bei rumkommen.

Kaffeetasse
5 Monate zuvor
Antwortet  Matthias

Weil es fast überall Personalmangel gibt.

Du Schmidt
5 Monate zuvor
Antwortet  Kaffeetasse

17 Prozent Reallohnverlust für Lehrkräfte derzeit sagt alles!

gehtsnoch
5 Monate zuvor
Antwortet  Du Schmidt

Hauptsache einfach mal was raushauen … sagt auch viel aus.

Fragezeichen
5 Monate zuvor
Antwortet  Du Schmidt

Fette Pension, unbegrenzte Lohnfortzahlung im Krankheitsfälle, private Krankenkasse (Beamte) sagen etwas anderes.

Na ja
5 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Ja- und das sind auch Dinge, die nicht zu verachten sind. Hinzu kommt der frühere Pensionseintritt als bei „normalen“ Beamt:innen.
Allerdings scheint das ja nicht mehr so wirklich zu „ziehen“.

Nun ja
5 Monate zuvor
Antwortet  Na ja

Meine Nachbarin und mein Nachbar waren in einem großen Unternehmen und gingen ab 57, 58 in Rente.
Als Lehrer stehste über 65 noch am Pult?!?

Diese Beamtensachen zählen für Gen Z nicht mehr und der Beruf gilt als unattraktiv.

Kaffeetasse
5 Monate zuvor
Antwortet  Nun ja

Und warum kehrten dann nun alle ostdeutschen Bundesländer zur Verbeamtung zurück? Und was las man hier nicht alles, wie notwendig das sei?!

Alex
5 Monate zuvor
Antwortet  Na ja

Seit wann gehen Lehrer früher in Pension als „normale“ Beamte? Für uns gilt genauso die Regelaltersgrenze von 67 ( sogar noch + x Monate bis zum Endes des Schulhalbjahres!). Früher gehen Soldaten, Polizisten, Feuerwehrleute, Justizmitarbeiter.
Aber Hauptsache, mal wieder was über Lehrer rausgehauen…

Egvina
5 Monate zuvor
Antwortet  Na ja

In NRW ist es später. Da macht man das Halbjahr, in dem man das Pensionsalter erreicht noch voll. Schön, wenn man im Februar oder August geboren ist…

Alter Pauker
5 Monate zuvor

Tja, der hier so gehypte VBE lässt deutlich zu wünschen übrig….. War wohl nichts mit eintreten für die Mitglieder ….

Honduraner
5 Monate zuvor
Antwortet  Alter Pauker

Ist das nicht ein bisschen billig? Sie wollen uns damit sagen, Sie hatten doch Recht, dass der VBE keine Gewerkschaft ist, weil er sich bei diesem Streikaufruf zurückhält?!? Seltsame Logik. Ich teile sie nicht. Ich finde nicht gut, dass der VBE sich an diesem Streikaufruf nicht beteiligt und frage mich nach den Gründen, trotzdem stimmt ja nicht, was Sie behaupteten, dass der VBE keine Streikgelder zahlt usw.

Schlimmer finde ich, dass uns so viele angestellte Kollegen im Stich lassen und dass uns auch manche Beamte nicht unterstützen, egal, ob im VBE oder in der GEW oder wo auch immer, aber die Gehaltserhöhung wollen sie alle haben und weist niemand zurück. Vielleicht sollte es einfach wirklich mal nichts, aber auch gar nichts geben, wenn zu wenige mitmachen und der Streik einfach ergebnislos abgebrochen werden (ich bin langsam dafür) und dann können Sie uns ja alle vormachen, wie man anders mehr erreicht.

Wie sieht es mit Ihnen aus? Unterstützen Sie uns heute? Streiken Sie auch?

Kaffeetasse
5 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Ob das heilsam wäre? Es gibt einfach mal nichts! Oder wirklich nur für die Gewerkschaftsmitglieder!

Fakten sind Hate
5 Monate zuvor
Antwortet  Honduraner

Weil Sie „streiken“ müssen wir Nicht-Streikende dankbar sein?
Sie unterstützen eine Gewerkschaft, die verhindert, dass angestellte Lehrer um ihr Gehalt verhandeln dürfen.

Tarifvertrag kündigen! Jetzt!

Realist
5 Monate zuvor

So habe Vorjohann unter anderem gesagt, es sei nicht an den Arbeitgebern, die hohe Inflation auszugleichen.“

Muss ich mir merken. Wenn ich das nächste Mal Einkaufen gehe, bestehe ich auf den alten Preisen, denn es ist ja auch nicht meine Aufgabe die „hohe Inflation“ (= Kosten der Vorprodukte, Rohstoffe, Energie, Tarifsteigerungen im Einzelhandel, …) auszugleichen. Da werde ich einfach an der Kasse die alten Preise bezahlen…

Sporack
5 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Sind es nicht alles nur „unverbindliche Preisempfehlungen“?

In der Tat einen Pott mit Kaffee für 4 EUR zukaufen, neulich selbiges Preisschild bei einem Bäcker mit Sitz&Verzehrmöglichkeit gesehen, ist schon fragwürdig. Aber offenbar gibt es Kundschaft, die das kaufen (können).
Für mich hat ein Pott Kaffee 0,40 EUR nicht zu überschreiten.

„Der Markt wird es richten. – Aber der Kunde eher nicht ohne Verzicht.“

Honduraner
5 Monate zuvor

Was ist denn der Grund, dass dbb und VBE nicht mitmachen? Ich erfahre hier nichts dazu. Fehlten einfach die Absprachen? Treten nun auch ganz viele aus dbb und VBE aus? Und gehen alle in die GEW?

Sporack
5 Monate zuvor

Liebe GEW NRW,
falls jemand von Euch hier mitliest und Personal von unterschiedlichen Hochschulen in NRW für Streik motivieren möchte, vielleicht sogar neue Mitglieder finden möchte – dann solltet Ihr Euch mal auf dem Campus zeigen , auch wenn HAWen kleiner als Unis sind.

AlexZ
5 Monate zuvor

Wenn das Geld nicht für die arbeitende Bevölkerung da ist, dann sollte es vielleicht auch nicht für die Sozialhilfeempfänger da sein. in den unteren Gehaltsklassen ist der Gehaltsunterschied zwischen arbeiten und nicht arbeiten etwa 2.50 € pro Stunde. Bei Mir sind es, 7.50 €. aber nur weil ich ne billige Wohnung habe. Bei einer neuen Wohnung wären es nur 4.87 €. Wer geht denn für 2.50 € arbeiten oder für 5 €.
Da ist Bürgergeld mit Schwarzarbeit viel lukrativer.

Fakten sind Hate
5 Monate zuvor
Antwortet  AlexZ

Wenn Sie Kinder haben, dann schmilzt auch Ihr 7,50Euro-Stundenvorteil dahin. Damit meine ich noch nichtmals die üblichen Bürgergeld-Rechnungen, sondern die regelmäßig verschwiegenen Leistungen, wie z. B. Klassenfahrten. Diese zahlen Sie entweder selbst oder beantragen Sozialhilfe. Für letzteres müssen sie aber erstmal Ihr Einkommen und Vermögenswerte offenlegen sowie regelmäßig beim zuständigen Amt vortanzen. Immer wieder. Für jede einzelne Klassenfahrt. Diese Arbeitszeit kommt auf ihre 40h-Woche noch drauf.

Sesam öffne dich
5 Monate zuvor

Wenn die Beteiligung mau ist, brecht den Streik ab und lasst die machen, die alles kritisieren und sich nicht beteiligen. Das wäre konsequent!

Autobahnabfahrt
5 Monate zuvor

Sogar die Bibliothekare streiken, aber die Lehrer „lassen für sich streiken“ und wettern lieber über das Bürgergeld (siehe Kommentar von AlexZ, der, ich glaube, nie müde wurde, A13 für alle und mehr zu fordern):

https://taz.de/Arbeitskampf-in-Berlin/!5971293/

Hans Malz
5 Monate zuvor

„So habe Vorjohann unter anderem gesagt, es sei nicht an den Arbeitgebern, die hohe Inflation auszugleichen.“
Ein gutes Argument, wenn ich wieder Schüler ergebnisoffen zum Lehrerberuf berate. War da nicht was mit „Fürsorgepflicht“? Aber ok, ich lese und staune.

Bei aller Kritik an der GEW finde ich übrigens das Verhalten der Beamtenvertretungen ziemlich seltsam. Anfrage nach den Gründen ist raus.

Ulrike M.
5 Monate zuvor

Wir können nur froh sein, dass die GEW diesen Streik nicht alleine veranstaltet, sondern andere Gewerkschaften wie Verdi usw. dabei sind! Das hat an die Zehntausend auf die Straßen gebracht! Danke!

Kynnefjäll
5 Monate zuvor

Wenn alle mehr Geld haben wollen, dann steigen die Preise und man steht wieder da wie vorher und dann fordert man wieder mehr Geld usw. Was für einen Sinn ergibt das? Wo soll das Mehrgeld herkommen? Man kann doch nur das ausgeben, was da ist. Ach so, dann wieder Preise erhöhen. In 10 Jahren verdienen wir dann dreimal so viel wie jetzt und haben aber auch nicht mehr als jetzt.Tolle Aussichten.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Kynnefjäll

Sie scheinen auch nur eine Einkommensart zu kennen. Geld geht nicht verloren, es ist immer nur wo anders. Bleibt die Frage, wem nutzt die hohe Inflationsrate.
Arbeitverdichtung bei sinkenden Reallohn kann auch nicht die Lösung sein.
Wie viel der Corona- und Energiehilfen, die aus dem steuerfinanzierten Staatshaushalt entnommen worden sind bzw. als Sondervermögen auf spätere Haushalte übertragen worden sind, sind denn den von nichtselbständiger Erwerbsarbeit Betroffenen zugute gekommen?

Das Gejammere des BDI/BDA läuft doch im Grunde darauf hinaus, den Arbeitnehmern zu erklären, dass sie gefälligst ihren Arbeitsplatz zugunsten der Kapitalanteilseigner zu finanzieren hätten – entweder durch Lohnverzicht oder über höhere Steuern und Absenken der Sozialleistungen, um weitergehende Subventionen gegen zu finanzieren.

China, Amerika und Russland pumpen Unsummen in ihre Volkswirtschaften, um diesen auf den weltmärkten Vorteile zu erkaufen. Und bei uns meint eine Partei mit Fast-Drei-Prozentpunkten, sie müsse sich für den Einhalt einer Schuldenbremse einsetzen, die in dieser Form absolut nicht situationsangemessen ist, da sie nicht zwischen Konsum- und Investitionsmitteln unterscheidet.

gehtsnoch
5 Monate zuvor
Antwortet  Kynnefjäll

Nennt es sich dann „Lohn-Preis-Spirale“ oder doch „Preis-Lohn-Spirale„?Hauptsache die Gewerkschaften haben einen Grund ihre Lohnforderungen mit erhöhten Preisen begründen zu dürfen.
Bleibt weniger eine Ursache der Inflation als mehr eine dauernde Anpassungsreaktion.

Alex
5 Monate zuvor
Antwortet  Kynnefjäll

Nur das seit 2 Jahren die Preise deutlich gestiegen sind, die Löhne (im ÖD) aber so gut wie gar nicht. Die höheren Löhne sind definitiv nicht schuld an den höheren Preisen, das ist lediglich Arbeitgebersprech, um ( mehr als berechtigte) Lohnerhöhungen abzulehnen.

Chris
5 Monate zuvor
Antwortet  Kynnefjäll

Wenn wir nur dreimal soviel verdienen wie jetzt, die Mitglieder der IG Metall aber das sechsfache Einkommen nach Hause bringen, wer hat dann wohl bei viermal so hohen Preisen mehr in der Tasche?

Die Entlohnung im öffentlichen Dienst muß mit der Industrie mithalten!

Kaffeetasse
5 Monate zuvor
Antwortet  Kynnefjäll

Genau. So läuft das ab.

Lachmöve
5 Monate zuvor
Antwortet  Kynnefjäll

Sie haben Recht. Vielleicht sollten sich viele einmal fragen und natürlich nachlesen, wie eine Inflation entsteht, also Ursachenforschung als studierte Lehrer! Ich würde nur streiken, wenn es um bessere Arbeits -bzw. Rahmenbedingungen gehen würde, damit der Schulalltag angenehmer, stressfreien wird, ich auch mehr Zeit für mich und meine Familie hätte. Wenn ich jetzt 500 € mehr erhalte, ändert sich daran nicht viel. Doch dann hätten die Gewerkschaften weniger Unterstützer, aber wenn es ums Geld geht, dann schreien viele auf. Ja, liebe Kollegen, denkt mal etwas tiefer, was ihr ja auch von euren Schülern verlangt.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Lachmöve

Sind die Lohnsteigerungen den kausal verantwortlich für das Ansteigen der Inflation?

Könnte man nicht anordnen, dass die Beschäftigten im ÖD weniger Primärenergie verbrauchen dürfen, damit die Energiepreise das Tarifgehalt weniger belasten?

Ferner könnte man die Beschäftigten des ÖD – vor allem in Ballungsräumen – doch zwangsweise umsiedeln, damit sie nicht mehr so stark von hohen Mietzahlungen oder Kosten für Wohneigentum betroffen wären.

Es gibt also für die Dienstherren viele Alternativen, um eine Erhöhung der Erwerbseinkommen zu verhindern:)

Dass die arbeitszeit – auch von lehrkräften – erfasst werden muss, ist doch bereits Rechtslage. Dafür kann also nicht gestreikt werden. Es kann allenfalls dagegen geklagt werden, dass die Dienstherren dieses Urteil nicht umsetzen.

Nun ja
5 Monate zuvor

Ergebnis sollte über 10 % liegen

alles andere geht gar nicht

Egvina
5 Monate zuvor

Ich habe heute den Streikaufruf vom VBE/ dbb für den 5. Dezember in Düsseldorf gekriegt. Halten sich also doch nicht zurück.