Gegen Rechtsextremismus – für Demokratie: Bundesweit wollen wieder Bürger demonstrieren

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BERLIN. Die Proteste in Folge der Correctiv-Enthüllungen über ein Treffen von Rechtsextremen reißen nicht ab: Bundesweit sind für Freitag, Samstag und Sonntag insgesamt 178 neue Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie in Deutschland geplant (Stand: 19. Januar, 10 Uhr) – darunter einige mit mehreren Tausend erwarteten Teilnehmern. Auch Schüler- und Jugendorganisationen rufen zur Teilnahme auf.

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In mehreren Bundesländern beteiligen sich außerdem Ministerpräsidenten an den Kundgebungen, so etwa in Hamburg. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) will an einer Demonstration an diesem Freitag teilnehmen. Dort werden rund zehntausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Im thüringischen Jena will Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) ebenfalls an diesem Freitag mitdemonstrieren. Für Samstag werden in Hannover mehr als zehntausend Demonstrierende erwartet. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat seine Teilnahme angekündigt.

Dort hat ein Bündnis aus Gewerkschaften, Kirche, Sportvereinen und Politik für 14 Uhr zu einer Kundgebung unter dem Titel «Hannover zeigt Haltung» aufgerufen. Zu den Rednern zählen neben Weil der frühere Bundespräsident Christian Wulff (CDU), die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, und der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister.

In Braunschweig hat der Stadtschülerrat für Samstag (14 Uhr) eine «Demo gegen die faschistischen Deportationspläne von AfD und Werteunion» geplant. Erwartet werden rund 2000 Menschen, darunter der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, Christoph Meyns.

«So hat es damals auch angefangen» lautet das Motto einer Kundgebung am Samstag (12 Uhr) in Wilhelmshaven, zu der unter anderem die evangelische Kirche, SPD, Grüne und Nabu aufgerufen haben. Gerechnet wird mit rund 1000 Teilnehmern. Als Redner will unter anderem der Präsident des Niedersächsischen Landkreistages, Sven Ambrosy (SPD), auftreten. Weitere Demos gegen rechts sind am Samstag in Lüneburg, Lingen, Osterholz-Scharmbeck und Emden angemeldet.

In Bremen soll es am Sonntag (12 Uhr) «Laut gegen rechts» werden. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hat sein Kommen angekündigt. Angemeldet sind 500 Teilnehmer, die Polizei stellt sich aber auf deutlich mehr Demonstranten ein. Unter anderem Fußball-Bundesligist Werder Bremen hatte zur Teilnahme an der Versammlung aufgerufen.

Für Sonntag ist in München eine Großdemonstration gegen Rechts geplant. Hauptinitiator ist die Klimabewegung Fridays for Future. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Die Enthüllungen über rechtsextreme Deportationspläne (News4teachers berichtete) haben viele Menschen bundesweit aufgeschreckt. Bereits in den vergangenen Tagen war es nach einem Bericht des Medienhauses «Correctiv» über ein Treffen mit Rechtsradikalen in Potsdam zu Kundgebungen gegen rechts gekommen, oft mit deutlich mehr Teilnehmern als erwartet.

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Unter anderem in Köln versammelten sich mehrere Zehntausend Menschen. In Hannover demonstrierten am Dienstagabend etwa 8000 Menschen. In Potsdam kamen 10.000 Menschen zusammen, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). «Ich stehe hier als eine von Tausenden von Potsdamerinnen und Potsdamern, die einstehen für Demokratie und gegen alten und neuen Faschismus», sagte Baerbock. Zu einer Kundgebung am Brandenburger Tor versammelten sich laut Polizei 25.000 Menschen.

Mehrere Tausend Menschen haben auch in der Freiburger Innenstadt gegen Rechtsextremismus demonstriert. Die Organisatoren, ein Bündnis aus lokalen Jugendorganisationen mehrerer Parteien, sprachen von 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

«Correctiv» hatte über ein Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und CDU in einer Potsdamer Villa vom 25. November berichtet. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang. News4teachers / mit Material der dpa

Hier geht es zu einer Übersicht der in Deutschland geplanten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus.

Rechtsextremismus auf dem Vormarsch: Wie ist es um die Demokratie-Bildung an den Schulen bestellt?

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5 Kommentare
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Blau
10 Monate zuvor

Hier findest du eine Demo in deiner Nähe:
https://www.demokrateam.org/

Mary-Ellen
10 Monate zuvor

Hier gibt es auch eine Liste

https://zusammen-gegen-rechts.org/

Inselbegabung
10 Monate zuvor

Wenn die AfD verboten wird, geht ein Großteil der Mitglieder und Wähler mit Sicherheit zur neuen Maaßen-Partei (Werteunion). Dann geht alles von vorne los. Macht das Sinn?