Demos für Demokratie: In sozialen Medien läuft eine Hetzkampagne von rechts gegen Lehrkräfte auf Hochtouren

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BERLIN. Seit Wochen halten die Massenproteste gegen die AfD nun schon an. Auf allein drei großen Demonstrationen in Berlin, Freiburg und Augsburg sind am Samstag mindestens 200.000 Menschen (nach Veranstalterangaben noch deutlich mehr) auf den Straßen. Gegen die Proteste läuft in den sozialen Medien eine Desinformationskampagne von rechts auf Hochtouren – insbesondere gegen Lehrkräfte.

Wildfremde halten sich an den Händen und strecken diese in die Höhe. «Wir sind die menschliche Brandmauer», schallt eine Stimme von der Bühne. Mehr als 150.000 Menschen haben sich nach Polizeiangaben am Samstagmittag in Berlin vor dem Reichstagsgebäude versammelt. Für Demokratie und Toleranz, gegen rechts, Hass und die AfD. Die Veranstalter, ein Bündnis namens Hand in Hand, spricht sogar von 300.000 Teilnehmern. Angemeldet hatten sie ein Drittel davon. In etlichen weiteren Städten sind es am Samstag ebenfalls zum wiederholten Male ungewöhnlich viele Menschen, die auf die Straße gehen: rund 30.000 in Freiburg, etwa 25.000 in Augsburg, circa 10.000 in Krefeld, jeweils nach Polizeiangaben. Hinzu kommen weitere Demos im ganzen Land, teils mit vierstelligen Teilnehmerzahlen.

Seit gut drei Wochen gehen überall in Deutschland immer wieder Zehntausende Menschen gegen rechts und gegen die AfD auf die Straße. Auch Lehrerverbände haben zur Teilnahme aufgerufen (News4teachers berichtete). Gleichzeitig läuft in sozialen Medien eine Desinformationskampagne – vor allem gegen Lehrkräfte – auf Hochtouren. «Linke Indoktrination: Deutsche Lehrer beurlauben Schüler für die Teilnahme an Anti-AfD-Demos und verteilen dafür gute Noten. Die Eltern sind alarmiert, doch der grosse Aufschrei bleibt aus», so heißt es auf X beispielsweise. Oder: «Lehrer werden dazu aufgefordert, an den „Demos gegen Rechts“ teilzunehmen und sich im Unterricht zu „positionieren“. Das ist politische Indoktrination und hat in einem demokratischen Staat nichts an Schulen zu suchen.» Oder: «Unser Lehrer hatte einen Zettel. Da kamen dann die Namen derjenigen drauf, die nicht zur Demo gewesen sind.»

Die AfD beteiligt sich nach Kräften daran, solche Gerüchte zu verbreiten: «Nach dem „Fridays-for-Future“-Kult rollt nun die nächste Indoktrinationswelle durch unsere Schulen: Überall in Deutschland berichten fassungslose Eltern, dass ihre Kinder zur Teilnahme an linken Demonstrationen „gegen rechts“ genötigt werden», so behauptet die Partei auf X. Als Beleg wird der unbestätigte Bericht eines rechtspopulistischen Mediums über einen angeblichen Fall in Bayreuth angeführt, bei dem ein Lehrer Einsen für die Teilnahme an einer der Demonstrationen verteilt haben soll.

Die GEW hält auf Facebook dageggen: «Die AfD vertritt rassistische, homophobe, frauenfeindliche Positionen. Aufgabe von uns Pädagog*innen ists, den kritischen Umgang mit der AfD zu fördern & demokratiefeindliche diskriminierende Positionen im Unterricht zu thematisieren. Wir sind nicht neutral!» (Was die Neutralitätspflicht für Lehrkräfte bedeutet und was nicht – siehe Info-Kasten unten.)

Auslöser der Proteste ist eine Recherche des Medienhauses Correctiv zu einem Treffen radikaler Rechter mit einzelnen Politikern von AfD, CDU und Werteunion im November in Potsdam. Dort hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über das Konzept der sogenannten Remigration gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Demonstrant: Haben zu lange die Klappe gehalten

Erschreckt von den Ergebnissen dieser Recherche zeigt sich die Berlinerin Claudia Kirchert, die mit ihrer Tochter vor das Reichstagsgebäude gekommen ist. Die 49-Jährige spricht davon, mit der Teilnahme in der großen Gruppe etwas gegen das Gefühl der Machtlosigkeit zu tun. «Ich wäre vor einem Jahr möglicherweise noch nicht zu so einer großen Demo gegangen.» Die Hoffnung jetzt: Der AfD und Rechtspopulisten signalisieren, dass es ein Gegengewicht gibt. Ähnlich argumentiert Demonstrant Patrick Stein: «Ich glaube, wir haben zu lange die Klappe gehalten.» Er hat ein Schild dabei im Stil der Warnhinweise von Zigarettenschachteln: «Rassismus fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.»

Als die Menge den Sprechchor «Ganz Berlin hasst die AfD» anstimmt, hat ein Moderator eine andere Idee: «Ganz Berlin stoppt die AfD», gibt er vor, die Menge applaudiert und stimmt ein. Auf der Bühne sprechen viele junge Leute, teils mit migrantischem Hintergrund. In der Menge stehen auch viele mittelalte, bürgerlich wirkende Menschen und trotzen dem Regen, der anfangs nur nieselt und später heftiger wird.

Zu sehen sind bunte Fahnen, Grauhaarige mit Schildern gegen Deportationen, Tanzende, etliche Familien mit Kindern. Und auch einige, die sich als Betroffene der rechtsextremen Fantasien sehen: «Ich bin schwul. Ich wäre sicherlich eine der Gruppen, die von diesem rechtsradikalen Mob diskriminiert würde», sagt der 59-jährige Armin Dötsch, der am Morgen als einer der ersten in roter Jacke und mit Schildern des Sozialverbands SoVD vor Ort ist. Er betont auch: Man müsse den sozialen Kitt der Gesellschaft halten und verbessern.

👏 Ein starkes Signal gegen die AfD und für die Demokratie! 300.000 waren heute in Berlin bei der #WirSindDieBrandmauer-Demo. Was uns auch sehr freut: Über 100 Menschen haben an unserer Fotoaktion vor der Demo teilgenommen. Danke euch 🤗 ! pic.twitter.com/yhMsFBONRi

— Der Paritätische (@Paritaet) February 3, 2024

Serkan Bingöl ist mit einer Gruppe Geflüchteter gekommen, um ihn herum stehen vier, fünf junge Männer. Der 36-jährige ist Berliner mit deutschem Pass und Gymnasiallehrer. Er sagt: «Wir wollen ein Zeichen setzen für Solidarität und dass wir gegen Diskriminierung sind. Und dass wir es schön finden, wenn weiterhin eine Gesellschaft mit Vielfalt statt Einfalt in Deutschland existiert.»

Hoffnung auf gesellschaftliche Wirkung der Demos

Unverständnis gegenüber Menschen, die in der AfD eine Lösung für ihre Unzufriedenheit sehen, äußern an diesem Tag mehrere der befragten Menschen. Ein Schild bringt es so auf den Punkt: «Wenn die AfD die Antwort ist, wie dumm war dann die Frage?» Der 27-jährige Stefan Morlock hofft auf eine mehr als symbolische Wirkung der Demos auf Gesellschaft und Politik: «Das Handeln zeigt sich einerseits bei den Wahlen, aber auch im Alltag. Dass man sich einsetzt für die Schwächeren in der Gesellschaft.»

Mehrere Redner richten Forderungen an die demokratischen Parteien, sich gegen den Rechtsruck zu stellen und rechten Forderungen und Narrativen entgegenzutreten. Luisa Neubauer, Gesicht der deutschen Klimabewegung, sagt laut Redemanuskript: Man könne nicht an einem Tag auf der Demo «Friede, Freude, Demokratie für alle» rufen und dann ins Parlament zurückkehren und tief rechte Wörter, Sprache und Politik in die demokratische Mitte hineintragen. «Das geht nicht auf.»

In das Berliner Regierungsviertel waren schon einmal am 21. Januar nach Angaben der Polizei mehr als 100 000 Demonstranten gekommen. Der Bundestag, seit 1999 mit Sitz im umgebauten historischen Reichstagsgebäude, ist zentrales Symbol der bundesdeutschen Demokratie.

Bundeskanzler Olaf Scholz wertete bereits vorab die zahlreichen geplanten Demonstrationen gegen rechts an diesem Wochenende als «starkes Zeichen» für die Demokratie und das Grundgesetz. News4teachers / mit Material der dpa

Neutralitätspflicht

Lehrkräfte müssen parteipolitisch neutral sein (und dürfen beispielsweise im Unterricht nicht zur Wahl einer bestimmten Partei aufrufen). Sich für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus positionieren – dazu sind sie sogar verpflichtet. Das stellt das Deutsche Institut für Menschenrechte in einem juristischen Gutachten klar.

«Der aus den Menschenrechten abzuleitende und rechtsverbindliche Bildungsauftrag würde leerlaufen, wenn das Gebot der Chancengleichheit der Parteien so interpretiert würde, dass rassistische und rechtsextreme Positionierungen von Parteien nicht als solche thematisiert werden könnten. Das Gebot der Chancengleichheit der Parteien kann daher nicht so verstanden werden, dass Schulen ihren Bildungsauftrag nicht wahrnehmen können: Vertritt eine am politischen Wettbewerb teilnehmende Partei systematisch rassistische beziehungsweise rechtsextreme Positionen, sei es durch ihr Programm oder dadurch, dass sich ihre Führungspersonen wiederkehrend entsprechend äußern, dürfen Lehrkräfte dies im Unterricht thematisieren», so heißt es in dem Gutachten.

Und: «Dabei ist zu berücksichtigen, dass beamtete wie auch nicht beamtete Lehrkräfte gemäß den menschenrechtlichen Verträgen, dem Beamtenrecht und dem Schulrecht dazu verpflichtet sind, sich für die Menschenrechte, die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes und die dahinter stehenden Werte einzusetzen. Lehrer_innen haben nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, für die Grundprinzipien der Grund- und Menschenrechte einzutreten.»

Hier geht es zu dem vollständigen Gutachten.

Teachers for Future fordern Lehrkräfte auf, gegen Rechtsextremismus Position zu beziehen – trotz Versuchen der Einschüchterung

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Mary-Ellen
2 Monate zuvor

Liebe @Redaktion,
Im Opener schnell noch aus „Veranstalterangeben“ > Veranstalterangaben machen.
Besten Gruß!

PaPo
2 Monate zuvor

Danke, insb. die Neutralitätspflicht (und in dem Zusammenhang auch Beutrlsbacher Konsens und Co.) werden ja leider regelmäßig missverstanden, bisweilen als dürfe ein Lehrer ggü. seinen Schülern per se keine weltanschauliche, (sozio- u./o. kulur-)polit. Meinung o.ä. artikulieren oder müsse auch ggü. extremistischen, verfassungsfeindlichen o.ä. Umtrieben ’neutral‘ sein – das Gegenteil ist der Fall.

Was die Desinformations- und Dekegitimieeungskampagne der AfD und ihrer Sympathisanten angeht: Nicht überraschend, konspiratives Denken u.ä. ist ja mittlerweile Zeil der DNA dieser Partei… und trofft auf fruchtbaren Boden in Teilen der Bevölkerung. Holger Kreymeier bspw. hat da entsprechende Beispiele absurdester Verschwörungstheorien dekonstruiert (allerdings gkeichzeitig auf Missbrauchspotenziale in der Berichterstattung über die Demos hingewiesen): https://youtu.be/LC31Jtt25cI?si=ukC9gwn-Yi80jkbz.

Leider Teile ich nicht die „Hoffnung auf gesellschaftliche Wirkung der Demos“, der ARD-Deutschlandtrend lässt dies jedenfalls nicht vermuten: https://www.news4teachers.de/2024/01/wieder-grossdemos-gegen-rechtsextremismus-100-000-menschen-allein-in-duesseldorf/#comment-572037

Und zuletzt – geht doch:
„Dort hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über das Konzept der sogenannten Remigration gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.“
Eine deutlich unverfänglichere Darstellung als sonst, warum nicht gleich so?

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, diesbzgl. relevant sind m.E. allerdings einzig die Zustimmungswerte bei der sog. Sonntagsfrage: ‚Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre […]?‘

Hier bspw. die aktuellen Erhebungen diverser Meinungsforschungsinstitutionen im Überblick: https://www.wahlrecht.de/umfragen/ oder https://dawum.de/Bundestag/. Relativ einheitlich ist die AfD bei den neueren Erhebungen ’nur‘ noch bei ca. 19 % (einzige Abweichungen: Allensbach mit 19,5 %, INSA gestern mit 20 % und pollytix mit immer noch 22 %). Das ’nur‘ ist nur leider kein wirklicher Trost, denn es sind (a) immer noch ca. 1/5 der Bevölkerung, die die AfD bei einer Bundestagswahl wählen würden, (b) hat die AfD im Vergleich zur Bundestagswahl am 26. September 2021 ihr Umfragewerte immer noch quasi verdoppelt, und (c) wäre sie auch mit dem geringsten Wert von ‚lediglich‘ 19 % aktuell die zweitstärkste Partei bei einer Bundestagswahl.

Schön wäre es jedenfalls, wenn der Abwärtstrend tatsächlich einen Trend und nicht lediglich eine ephemere Fluktuation markiert. DIe Ergebnisse der nächsten Wochen und Monate sind hier relevant, auch wenn die Demosntrationen (erwartungsgem.) wieder abebben.

Und grausig wird es, wenn man nicht die Bundestagswahl als Richtwert nimmt, sondern die Zustimmungswerte in den einzelnen Ländern:

  • In Brandenburg gibt es einen leichten Knick, hat die AfD aber mit insg. 29,8 % ca. 10,5 % mehr als die zweitplatzierte, die SPD.
  • IIn Sachsen ist der Knick quasi nicht wahnehmbar (-0,1 %), die AfD mit 34 % die stärkste Partei.
  • In Thüringen sieht es auch so aus, da hat die AfD 33,3 %, trotz Knick.
  • Ähnlich sieht es in Mecklenburg-Vorpommern aus, wo der Knick zwar deutlich ist, allerdings auch nach wie vor der Abstand der AfD als stärkster Partei (31 %) vor dem Zweitplatzierten, der SPD (21 %).
  • In Sachsen-Anhalt hat die AfD auch einen Knick gemacht, ist aber mit 27,5 % quasi on pair mit der CDU (28,5 %), also aktuell (noch) zweitstärkste Partei.
  • Platz 2 im Saarland, mit 23 %, ebenso die CDU.
  • Auch in Bayern ist die AfD mit 14,6 % auf Platz 2, vom Knick keine Spur.
  • In Rheinland-Pfalz ist die AdF mit 20 % die drittstärkste Partei.
  • In neidersachsen reicht es auch für Platz 3, mit 18 %.
  • In Baden-Württemberg mit 18 % immer noch die drittstärkste Partei mit ca. doppelt so viel Zustimmung wie der Viertplatzierte, die SPD (9,8 %)
  • In Schleswig-Holstein ist die AfD nur bei 12 %, damit ebenfalls auf Platz Vier.
  • In NRW sind es zwei prozentpunkte mehr, da ist die AfD mit 14 % auf Platz 4.
  • Das gilt auch für Hamburg, die AfD mit 14 % auf Platz 4.
  • In Hessen auch Platz 4, allerdings 15,5 %.
  • In Bremen nix AfD…

Sicher, in den Bundesländern wird bei ähnlichen Ergebnissen die AfD wohl (noch) nicht zu Regierungsverantwortung kommen, bei einigen ist das aber dann wahrscheinl. eine Frage der „Brandmauer“ der CDU-Landesverbände. Mit Blick auf das,w as auch im Rest der EU, Europas und der Welt los ist, wie Rechtspopulisten erstark(t)en, wird mir da ganz anders.

Und dann hat die AfD aktuell bei der Europawahl aktuell auch noch den 2. Platz inne, mit 10 % vor dem Drittplatzierten und 5 % hinter dem Erstplatzierten: 23 %.

Dazu heute auf tagesschau.de:

„Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling sieht die AfD in dem Bundesland auf dem Weg der Radikalisierung […].

Die Frage eines mögliches Parteiverbots sieht er allerdings skeptisch. Es gehe eher darum, sich politisch und gesellschaftlich mit der AfD auseinanderzusetzen und die Menschen in der Demokratie zu halten, die die AfD wählen würden.

Die AfD polarisiert das Land. Auf der einen Seite erhält sie hohe Zustimmungswerte, in Umfragen liegt die Partei bundesweit bei um die 20 Prozent. Auf der anderen Seite herrscht Angst vor einem Erstarken des Rechtsextremismus und immer mehr Menschen gehen dagegen auf die Straße.

Die aktuellen Demonstrationen könnten allerdings auch zu einer weiteren Radikalisierung der AfD beitragen, befürchtet Parteienforscher Uwe Jun von der Uni Trier. Den anhaltenden Höhenflug der AfD hingegen hält er nicht für unmittelbar gefährlich für die Demokratie. Man müsse zwar abwarten, wie stark die Partei bei der Europawahl und den ostdeutschen Landtagswahlen abschneide. Doch eine Regierungsmehrheit im Bund für die AfD sei ’sehr unwahrscheinlich und in weiter Ferne‘, weil im Moment keine andere derzeit relevante Partei mit ihr koalieren wolle, betont Parteienforscher Jun“ (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afd-rechtsextremismus-102.html).

… aber Hauptsache in meinen Curriculum zu Wirtschaft-Politik steht, ich solle meinen Neuntklässlern beibringen, wie man ein Unternehmen gründet und verbringe ein bis zwei Drittel der Unterrichtsstunden mit Beruforientierung und Co. Für Demorkatiebildung und -erziehung, Parteipolitik und Co., wäre kaum Zeit, wenn ich mir die entsprechenden Freiräume nicht einfach nehmen würde. Aber angesichts solcher Umfrageergebnisse hat die entsprechende Bildung hier seit Jahrzehnten versagt.

Walter Hasenbrot
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Die Umfragewerte der Länder sind doch zum größten Teil alt und stammen aus der Zeit vor den Demos.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Die Umfragewerte von 8 Bundesländern sind aus der Zeit nach Veröffentlichung des Correctiv-Berichts (z.T. von Samstag), zzgl. der Werte für die BT- und die Europawahl. Ich glaube leider auch nicht, dass die Lage sich in den anderen 8 Bundesländern drastischer verändert hat.

Pauker_In
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Nun, die Demos dürften zum Nachdenken anregen, aber in Umfragen wird’s vielleicht nicht sofort erkennbar.
Mittlerweile wird der Artikel von Correctiv allerdings angezweifelt:
https://www.nzz.ch/international/es-gab-keinen-masterplan-remigration-zu-besuch-im-potsdamer-landhaus-adlon-ld.1775950
Spannend, wohin die Reise wohl gehen mag!

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„NZZ (die sich selbst getrost als „neurechts“ einordnen lässt)“

Ich würde widersprechen: Insg. möchte ich die NZZ tendenziell der Mitte bis Mitte-rechts zuordnen (quasi wie die FDP) und ihr attestieren, regelmäßig um eine ausgewogene Berichterstattung bemüht zu sein. Ja, mir ist nicht entgangen, dass in den letzten Jahren, parallel zur Dichotomisierung des polit. Diskurses und (damit) der Erosion polit. Diskussionskultur, die NZZ vermehrt Versuchen ausgesetzt ist, sie insg. zu devalvieren, ja bisweilen sie mit Junge Freiheit bis PI-News gemein zu machen, i.d.R. mit der intention einer Brunnenvergiftung (https://de.wikipedia.org/wiki/Brunnenvergiftung_(Rhetorik)), um sich inhaltlich (insb. in social media, Foren und Co.) per se nicht mit der NZZ auseinandersetzen zu müssen. Das tut ihr aber m.M.n. Unrecht, macht es nämlich einerseits einige Fälle, in denen Beiträge bisweilen weiter rechts der Mitte (aber links von „neurechts“) zu verorten sind, zum Regelfall, verfällt bisweilen dem prinzip shoot the messenger, und es ignoriert andererseits, dass die NZZ auch unzählige Beiträge links der Mitte publiziert, ja oftmals zum selben Thema nebeneinander entsprechend diametrale Beiträge veröffentlicht (und zwar in einer Anzahl, wie ich es oftmals vom ÖRR erwarten würde, zu kontroversen Themen dann aber nur eine einzige Meinung publiziert wird, statt mind. zweier Perspektiven). Ich möchte die NZZ im Verbund mit anderen Medien(!) bei meiner täglichen Medienschau nicht missen.

„Martin Sellner, früherer Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, wird darin lediglich als „neurechter Referent“ eingeordnet.“
Zwei Sätze weiter: „Tatsächlich referiert der führende Kopf der österreichischen Identitären Bewegung bekannte rechte Narrative, spricht vom «Bevölkerungsaustausch» als der «grössten Gefahr» und von der «Masse an Illegalen und Kriminellen und Unintegrierten».“
Was genau erwarten Sie an dieser Stelle von der NZZ? Es wird gar im Ihrerseits zitierten Satz auf einen Artikel verwiesen, der sich entsprechend mit dem Gedankengut eines M. Sellner befasst. An anderer Stelle (d.h. unmittelbar zuvor) berichtet der Artikel von „Teilnehmern aus dem rechten und extrem rechten Milieu“ in Potsdam, falls es um das ‚Fehlen‘ der Hiwneises auf den Extremismus bei M. Sellner geht (was sich eigtl. aus dem Verweis auf die IB bereits ergeben würde).

Marion
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie wär’s mit folgender Einordnung: Spiegel – linksliberal,
NZZ – rechtsliberal.
Beides ist ok.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Was, bitteschön, soll am Spiegel ‚links‘ sein“

+

„Und was ist an der NZZ ‚liberal'“

=

„Uns scheint, dass viele Menschen nicht so recht wissen, was links und rechts überhaupt bedeuten.“

Die Polemik macht es nur noch schlimmer…

Lisa
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Richtig: Der Spiegel ist seit den OOer Jahren nicht mehr links, sondern neoliberal.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„wirtschaftliche Interessen“ ≠ links?
Öhm…

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn die polit. Orientierung eines Gründers eines Publikationsorgans die polit. Ausrichtung dieses Organs für Jahrzehnte (oder gar alle Ewigkeit) determinieren soll, auch unabhängig vom eigtl. Inhalt, verpufft Ihre Kritik an der NZZ natürlich, dann reicht die Nennung von Salomon Gessner oder zumindest Paul Usteri als entsprechendes Gegenargument. Wäre natürlich Unsinn, oder?

Und auch ungeachtet dessen:
Dass ein Rudolf Augstein auch Mitglied der FDP war, widerspricht nicht der Linksorientierung von Der Spiegel, selbst zu seinen Lebzeiten nicht, war die FDP ja (trotz ihrer allzeit primären Mitte-rechts-Orientierung) nicht nur einzig realistische parlamentarische Wirkstätte für Liberale jeder Couleur (also auch linksorientierte), sondern ignoriert dies die tatsächlichen Inhalte des Magazins und die Äußerungen, das Handeln und Wirken seines Gründers, der den Leitspruch des Magazins formulierte: „Liberal, im Zweifel links.“ Die Zweifel sind heute wohl die Regel.

Zudem muss im Widerspruch auch angemerkt werden, dass Der Spiegel heutzutage (oftmals auch ungenommen berechtigterweise) insg. FDP-kritisch bis (offen) -aversiv ist, auch linksradikalen Autoren ein Forum bietet (s. Margarete Stokowski), und die Inhalte natürlich im absoluten Gros linksorientiert sind. Und einerLinksorientierung widersprechen auch wirtschaftliche interessen nicht, das ist ja auch unsinnig. Sry, aber zu behaupten, Der Spiegel sei kein linkes Magazin, ist auch angesichts des Umstandes, dass dort oftmals einseitig ideologisch argumentiert wird (was kein Plädoyer für die Darstellung der Gegenseite, sondern gg. Ideologie insg. ist), reichlich absurd.

… was nicht heißt, dass es nicht immer noch eine hinreichende Menge auch qualitativ hochwerter Berichte etc. gibt.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Bzgl. Ihres ersten Absatzes:
„Ulkig“ ist, dass Ihnen nicht auffällt, dass aus Ihrem ‚Argument‘ umgekehrt ein Schuh wird und Sie inhaltlich auf Gegenrede überhaupt nicht eingehen, sondern lediglich Ihr ceterum censeo ohne jeden inhaltlichen Bezug zur Gegenrede rezitieren, mir („einmal mehr“ gar) eine „politisch recht einseitige Wahrnehmung“(basierend auf welchen Äußerungen eigtl.? Das ist doch einmal mehr ein haltloser Vorwurf) unterstellen (selbst aber die NZZ salopp-pauschal als insg. rechtsextrem devalvieren, Der Spiegel nicht als insg. linksorientiert orientieren u.ä.), wo ich jedoch – im Gegensatz zu Ihnen – ein recht differenziertes Bild beider Publikationsorgane zeichne. Sry, aber das ist ihrerseits irgendwo zwischen argumentum ad ignorantiam und invincible ignorance, im Mindesten Bias.

„Da fragen wir gar nicht erst, wofür Sie uns halten.“
Das wissen Sie doch. Entsprechende (konstruktive und nüchterne) Kritik meinerseits (die zwischen Ihren Berichten und Ihrer Moderation differenzierte) haben Sie aber in der Vergangenheit nie veröffentlicht, fühlten sich wortwörtlich beleidigt. Müssen wir also nicht vertiefen.

Dass es manchen Menschen schon als links gilt, sich zu einem freien, rechtsstaatlichen und weltoffenen Deutschland zu bekennen“
Sie haben diesen Strohmann hier jetzt mehrfach formuliert. Oder ist es Whataboutism? Ungenommen, dass es diese Personen gibt, die begegnen mir auch allerortens, devalvieren Positionen im Einklang mit dem Minimalkonsens unserer fdGO salopp als (bestenfalls) ‚linksideologisch‘ oder artikulieren ähnlichen Unfug. Aber wer sind diese Menschen hier bei N4T und warum äußern Sie Dgl. ausgerechnet im Zwiegespräch mit mir? Mich können Sie jedenfalls nicht meinen, denn dafür hätte ich gerne einen Textbeleg, woran Sie sowas irrigerweise festmachen wollen. IIRC habe ich von linker Politik insg. nur in drei Zusammenhängen hier in all den Jahren geschrieben: im Rahmen meiner polit. Selbsteinordnung, im Rahmen der Einordnung von Der Spiegel jetzt und bzgl. per definitionem identitätspolitischer Äußerungen mancher Kommentaroen etc. – falls Sie sich nicht auf mich bezogen haben, ignorieren Sie den letzten Absatz einfach.

Lisa
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die FDP hatte in der alten Republik einen linksliberalen Flügel. Und es war besonders die CSU ( Herr Strauß) , der den Spiegel als Wegbereiter des Terrorismus angegriffen hat.

Lisa
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Links von Strauß und der CSU auf jeden Fall.
Es gab in der BRD gar keine bedeutende Opposition von rechts. Nur von links. Auch die SPD war wesentlich linker, und die FDP mit ihr in Koalition. Die neoliberale “ Wende“ hat alles erst auf gemischt, in dem eine Partei plötzlich gesellschaftspolitisch linke Positionen vertreten und wirtschaftsliberal sein konnte.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Der Spiegel war noch nie links.“

Nachtrag… auch wenn die ‚Diskussion‘ hier tot ist und das wahrscheinl. keiner mehr liest (aber weil Autoritätsargumente hier besonders populär sind):

Am Insitut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wurde vor drei Wochen die Studie „Fehlt da Was? Perspektivenvielfalt in den öffentlichen-rechtlichen Nachrichtenformaten“ von Prof. Dr. Marcus Maurer (Institutsleiter), Dr. Simon Kruschinski und Dr. Pablo Jost veröffentlicht, in der die „Vielfalt und Ausgewogenheit“ der Berichterstattung des ÖRR und auch privatwirtschaftlich organisierter Leitmedien untersucht wird. Untersucht wurde mittels vier Indikatoren: „den Berichterstattungsthmen (Themenvielfalt), den erwähnten und zu Wort kommenden Akteuren (Akteursvielfalt) sowie der Bewertung von politischen Akteuren und der Positionierung entlang grundlegender gesellschaftlicher Konfliktlinien (Perspektivenvielfalt)“; interessant ist hier der letzte Indikator:
Die Autoren haben „die mediale Positionierung entlang von zwei grundlegenden gesellschaftlichen Konfliktlinien erfasst: 1) dem Konflikt zwischen Sozialstaatsorientierung und Marktliberalität (z. B. Sozialleistungen erhöhen vs. wirtschaftliche Anreize setzen) und 2) dem Konflikt zwischen einer liberal-progressiven und einer konservativ-autoritären Grundhaltung (z. B. individuelle Freiheiten vs. Durch-
setzung von Recht und Ordnung).“ Die Ergebnisse finden sich in Abb. 9:
https://www.polkom.ifp.uni-mainz.de/files/2024/01/pm_perspektivenvielfalt.pdf, S. 17 (im PDF: S. 19).
… und jetzt darf man mal raten, wo Der Spiegel und spiegel.de zu finden sind. Überraschung! Zwar sind auch weitere „gesellschaftlich[e] Konfliktlinien“ Definientia der polit. Positionierung, aber die beiden untersuchten Definientia sind bereits hinreichend für die Bewertung:
Natürlich ist Der Spiegel und ist auch dessen Onlineformat spiegel.de unzweifelhaft polit. links.

Das musste infach ergänzt werden.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

… vielleicht schauen Sie sich Abbildung und Studie nochmal etwas genauer an?
Und Studien in den Wind zu schlagen, weil die Ergebnisse einem nicht passen, dazu haben wir doch aktuell etwas: „Institutionen, die gesichertes Wissen vermitteln könnten, seien es staatliche Institutionen (z.B. Wahlergebnisse oder Gerichtsentscheidungen), das Bildungswesen, Medien oder Experten, werden […] delegitimiert. Sie könnten der eigenen, subjektiven Irrationalität im Wege stehen. Das Blöde an Fakten ist ja, dass sie stimmen – unabhängig davon, wie ich mich zu ihnen verhalte“ (https://www.news4teachers.de/2024/03/gastkommentar-warum-die-epoche-der-aufklaerung-vor-ihrem-ende-stehen-koennte/#comment-580378). Dass Der Spiegel nicht links sei, ist aber eine absolute fringe-Position, die ich hier tatsächlich das erste Mal gelesen habe. Können Sie mir weitere Instanzen nennen, die diese Position vertreten?

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Was wir erwarten? Dass ein Rechtsextremist, ein langjähriger Führer einer verfassungsfeindlichen Organisation, auch als solcher benannt wird. Und dass als Hintergrund erklärt wird, dass die Verschwörungserzählung vom ‚Bevölkerungsaustausch‘ in rechtsterroristischen Kreisen als Legitimation für politische Morde dient.“
Dem wird m.E. hinreichend nachgekommen, auch mit BLick auf die klientel der NZZ (das sit ja nicht die BILD, wo man ggf. bei Adam und Eva anfangen und alles erklären muss, sondern hier kann man wohl u.U. auch eine geisse Vorbildung annehmen).

„Die traditionsreiche NZZ baut ihre Präsenz in Deutschland aus. Und erhält dort mit ihrem politischen Kurs viel Applaus aus Kreisen der AfD.“
Seine Laudatoren sucht man sich i.d.R. nicht aus, ergo sollte man Bewertungen auch nicht davon abhängig machen, wer einem applaudiert – das macht Beitragsinhalte nicht falsch oder richtig, wertig oder unwertig, ausgewogen oder unausgewogen, rechts- oder linkspolitisch, liberal oder antiliberal etc., ebensowenig devalviert politisch-programmatischer o.ä. puntkueller Konsens mit insg. inhaltlich doch entgegenstrebenden Akteuren, die eigenen Positionen, die auch lediglich entsprechende Überschneidungen nicht entwerten oder zu genuinen Positionen dieser Akteure machen. Mithin, ich habe nicht abgestritten, dass es auch bei der NZZ „einige Fälle“ (ohne diese zu quantifizieren) gibt, „in denen Beiträge bisweilen weiter rechts der Mitte (aber links von ’neurechts‘)“ publiziert werden. Ohne entsprechende Erhebung, wie viele Beiträge der NZZ tatsächlich in diese Kategorie fallen, verbietet sich m.E. die Behauptung (und nichts anderes ist es dann per definitionem), dass die NZZ ein ‚rechtes‘ Blatt (i.S.v. weiter rechts als Mitte-rechts) sei (da warne ich als Sozialwissenschaftler vor entsprechendem Bias und möchte lieber die Empirie bemüht wissen, insb. angesichts des skizzierten Œuvres insg.); meine Eindruck sit ein anderer (und damit sind witr aktuell bestenfalls bei Eindruck gg. Eindruck). Mithin: „Unter dem Begriff ‚Neue Rechte‘ wird eine geistige Strömung verstanden, deren Ziel die intellektuelle Erneuerung des Rechtsextremismus ist.“ Dies der NZZ per se vorzuwerfen erscheint so oder so überzogen. Und was ist die Alternative? Alles an Positionen, Argumenten und Co. nicht mehr zu thematisieren, das zwar auch links der AfD (und auch im genuin linken Spektrum) vertreten wird, das der AfD aber irgendwie gefallen könnte?

„Wenn die NZZ ein liberales Blatt sein soll, dann ist der Spiegel linksradikal.“
Nunja… wenn Sie ‚radikal‘ so definieren wollen, dass es im Hufeisenschema noch im demokratischen Spektrum aber tendenziell am Rand desselben ist (während ‚extrem‘ außerhalb des demokratischen Spektrums ist), dann findet man sicherlich eine subjektiv u.U. erhebliche Menge an entsprechenden Beiträgen beim Spiegel (insb. online). Aber auch das würde ich nicht quantifizieren wollen, da würde ich offen die Möglichkeit des Bias einräumen, dass mir entsprechende Beiträge einfach prägnanter (in Erinnerung) erscheinen (man nehme bspw. einen beliebigen Beitrag von Margarete Stokowski), aber quantiativ vielleicht nur einen kl. Teil des Œuvres insg. ausmachen. Aber was bringt hier ein Eindruck gg. Eindruck?

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ist mir zu… platt.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, sry, ich sehe nicht, dass Sie diesbzgl. an einem Meinungsaustausch interessiert wären, Ihre Meinung scheint nicht verrückbar. Ich habe meine Auffassung zur NZZ ausführlicher geschildert, Sie zumindest klar gemacht, dass Sie das Blatt so oder so irgendwo (deutlich) weiter rechts sehen, als ich es für angemessen halte (und ich spare mir hier Beispiele, dass dies meinerseits keine fringe-Position ist). Hier prallen grundsätzlich divergierende Perspektiven aufeinander, u.a. was genuine Merkmale spektrumspezifischer Positionen/Politik (auch wemn dies eigtl. keine Frage subjektiver Auffassungen ist), angemessenen Modus und Ton von Kritik, wie auch vermeintl. „Kumpanei“ und (noch) legitimen Journalismus, die Notwendigkeit von Vorbehaltserklärungen u.ä. betrifft. Es bleibt beim Plädoyer für mehr Differenzierung. Wir müssen uns ja nicht weiter/wieder im Kreis drehen und aiuf beiden Seiten unnötig Energie verschwenden. 🙂

AA-Stiftung
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Frauen mit Migrationshintergrund bekommen in jüngeren Jahren mehr Kinder als Frauen ohne Migrationshintergrund. Die Bevölkerungszahl in Deutschland würde ohne die Migranten deutlich sinken, mit anderen Worten rein biologisch wird über mehrere Generationen der Anteil Menschen ohne Migrationshintergrund automatisch abnehmen, der der Menschen mit Migrationshintergrund automatisch steigen. Der Begriff Bevölkerungsaustausch ist somit nicht von der Hand zu weisen, er wird ja auch mit „demographischer Wandel“ beschrieben. Den fremdgesteuerten Bevölkerungsaustausch kann man aus meiner Sicht tatsächlich ins Reich der Verschwörungstheorien verlagern.

Mika
2 Monate zuvor
Antwortet  AA-Stiftung

Tja, bei mir im Dorf bin ich ziemlich glücklich drüber, dass Beziehungen, aus denen Kinder entstehen, nicht nur zwischen den „UR-Dörflern“, also den sog. Biodörflern existieren. Der Genpool wäre ansonsten doch ziemlich verarmt, und zwar nicht zum Vorteil zukünftiger Generationen. Und ob man die Grenze jetzt bei „Dorf“ oder „Land“ zieht, ist absolut wumpe. Mensch ist Mensch, und „Great reset“ einfach nur Schwachsinn, Sorry!

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  AA-Stiftung

Eben, es gibt keinen „Bevölkerungsaustausch“, sondern eine Veränderung, welche geschieht, aber nicht von jemandem gezielt herbeigeführt wurde.
Und deshalb ist der Begriff „Bevölkerungsaustausch“ falsch. Wird aber natürlich von rechter Seite sehr gern verwendet.
Alle, die sich – so wie Sie doch auch – lediglich auf einen Wandel beziehen, sollten das andere Wort tunlichst vermeiden und nicht auch noch schreiben, dass er ja eigentlich zuträfe.
NEIN, er tut es eben nicht.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Hier sind wir bzgl. Begrifflichkeiten und Co. einmal d’accord.

Pauker_In
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Wilderink ist sich sicher und würde beschwören: «Hier ist nichts Böses gesagt worden»“ – das ist die Substanz des NZZ-Artikels.
Ähm – nein, da steht schon noch etwas mehr.

Walter Hasenbrot
2 Monate zuvor
Antwortet  Pauker_In

Was Martin Sellner und die Identitäre Bewegung seit vielen Jahren fordern und betreiben, ist doch längst bekannt.

Wegen der Remigrationsforderung Sellners gilt die Identitäre Bewegung dem Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem.

Dass der rechtsextreme Veranstalter des Treffens in der NZZ nun ganz andere Dinge erzählt, sollte sollte niemanden wundern.

Von niemandem, der die rechtsextreme Szene seit längerem beobachtet, wird die Corretiv-Recherche bezweifelt. Im Gegenteil: Dort ist die Verwunderung groß, dass Dinge die seit Jahren bekannt sind, nun Millionen von Menschen gegen die AfD auf die Straße bringen, als hätten die Leute nur euf ein Zeichen gewartet, die Straße von den Rechtsextremen friedlich zurückzuerobern

Da sind wieder mal Fake-News aus der „neurechten“ Ecke.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

„Wegen der Remigrationsforderung Sellners gilt die Identitäre Bewegung dem Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem.“
Ich glaube die Agenda der IB insg. und deren ideologische Fundierung (Ethnopluralismus etc.) sind schon hinreichend, um eine entsprechende Einordnung eines ihrer zentralen Akteure vorzunehmen.

„Dort ist die Verwunderung groß, dass Dinge die seit Jahren bekannt sind, nun Millionen von Menschen gegen die AfD auf die Straße bringen, als hätten die Leute nur euf ein Zeichen gewartet, die Straße von den Rechtsextremen friedlich zurückzuerobern“
Diesbzgl. sind wir d’accord, mein Reden.

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Manchmal braucht es eben noch den einen Tropfen, bis das Fass überläuft.
Ich finde es befremdlich, wenn man sich jetzt daran stößt, dass erst jetzt etwas in Bewegung gekommen ist, anstatt sich positiv zu äußern.
Schade, dass einige Menschen immer etwas auszusetzen haben.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Hier wurde Verwunderung darüber artikuliert, dass erst der Bericht von Correctiv „das Fass überlaufen“ ließ, obwohl alles, was erst bzgl. des Treffens enthüllt worden sein soll, jedermann (bereits geraume Zeit) im Vorfeld des Berichts und ohne besonderen Rechercheaufwand hätte in Erfahrung bringen können (und es verwunderlich ist, dass Dgl. nicht allg. bekannt ist), all dies zudem insg. keine besondere Überraschung darstellt (s. https://www.news4teachers.de/2024/01/auch-in-hamburg-schon-zum-zweiten-mal-zehntausende-gegen-rechtsextremismus/#comment-571748). Man kann sich durchaus daran stoßen, dass der Anlass nicht ’nachhaltig‘ ist und u.U. andere probleme zeitigen könnte:

Der Bericht hat m.M.n. so evidente wie gravierendere ‚handwerkliche‘ Mängel (von der Präsentation bis zur inhaltlichen Schilderung), bzgl. der man hätte antizipieren können, dass sie zum Einfallstor der AfD werden und unterminieren, dass sich mehr AfD-Sympathisanten u.ä. von der Partei abwenden, als andernfalls ggf. möglich gewesen wäre, auch weil es Kritik, Ressentiments u./o. konspirativen Schwurbeleien, denen die AfD selbst protegiert, Anknüpfungspunkte bietet. Trotzdem wird der Bericht aktuell als der ‚heilige Gral‘ der Recherche dargestellt. Kurz: Ich kann die AfD beschissen finden und kann den Bericht trotzdem kritisieren, muss es m.M.n. sogar, allerdings scheint man mancherorts irgendwie zu verlangen, dass man dem Bericht irgendwie mit besonderem „Respekt“ o.ä. begegnen müsse, auch weil der Zweck die Mittel heilige. Daran stoße ich mich. Und da passt das despektierliche „immer etwas auszusetzen“ nicht, sondern hier get es um Dinge, die einem im Kampf gg. die AfD auf die Füße fallen können. Man muss doch auch bei gemeinsamem Agens nicht unkritisch-affirmativ ggü. allen Mitteln und Wegen von jedermann sein.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, ich kann Sie nicht vom haltlos-suggestiven Insinuieren abbringen, I know.

Warum der vielen Worte an AfD-Kritik vergeuden? Ich habe sie und ihre Inhalte, Positionen und Programmatiken hier regelmäßig als Scheisse“, „beschissen“ u.ä. bezeichnet, vor ihr gewarnt etc. – ohne Gegenrede muss ich Dgl. doch nicht elaborieren. Wieso vor Bekehrten predigen?

Gegenrede gibt es ja vielmehr (und Ihre „Frage“ ist ein Paradebeispiel dafür), wenn man nicht jedweder Kritik, Aktion oder sonstigen Maßnahme gg. die AfD absolut(!) unkritisch-affirmativ gegenübersteht, wenn man nicht nach dem Motto verfährt, dass der Zweck die Mittel heiligt, wenn man inhaltlich-argumentativen Diskurs zur Maxime macht (darum geht es mir auch, was Sie auch wissen, weil ich Ihnen ggü. und hier veröffentlicht Dgl. immer und immer wieder erläutert habe).

Ganz allgemein: Ich muss argumentativen Fallstricken, logischen Fehlschlüssen, einem unangenessenen Ton u.ä. nicht laudieren, nur weil sich Dgl. gg. einen grneinsamen Gegner wendet. Hat was mit Redlichkeit, Integrität und dem Umstand zu tun, nicht Methoden und Techniken das Wort zu schreiben, die auch Sie mit ungekehrten Vorzeichen nicht zulassen würden. Hat auch was mit dem Kampf gg Extremismus allg. zu tun, dessen Merkmale ja u.a. Dogmatismus, so sinple wie absolute Freund-Feind-Schrnata, Alkeinwahrheitsansprüche und Co. sind… Nietzsche, Abgründe und so ……..Sie sehen in Kritik offenbar per se Unterminierung, Sabitage, false flag etc.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Hören sie doch einmal auf, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Inwiefern ist es denn bitte vergleichbar, (a) dass ich einerseits mir hier offensichtlich (auch erfahrungsgem.) einen Wolf schreiben muss, um auch nur die geringste Kritik zu elaborieren, zu erläutern etc., um Ihnen keinen Vorwand bieten zu können, wieder etwas mir ggü. zu insinuieren (was Sie trotzdem machen, weil Sie Inhalte entsprechend ignorieren und z.T. leider immer wieder Strohmänner konstruieren; s. diese ‚Diskussion‘ hier), gleichzeitig nicht diese Mühe investieren muss, wo dieser Zwist nicht besteht, und (b) dass ich andererseits nicht moniere, dass „Rechtsextrem“ vermeintl. „zu wenig zu Wort gekommen“ seien (Ihr framing meiner diesbzgl. Forderungen ist exemplarisch für Ihren Unwillen / Ihre Unfähigkeit, sachlich und inhaltlich korrekt zu bleiben), sondern für eine ‚ordentliche‘ (im skizzierten Sinne) Berichterstattung plädiere (die bspw. im Mindesten konkrete Aussagen von deren Interpretationen zu differenzieren weiß – das Ihnen dies keine Selbstverständlichkeit ist, ist… provlematisch)?

Ich unterstelle Ihnen doch auch nicht, nicht gg. die AfD zu sein, nur weil Sie Kritik an der Kritik an der AfD torpedieren und damit vom eigtl. Thema ablenken. Weil so eine argumentation Quatsch wäre. Ähnliches machen Sie aber mit ungekehrten Vorzeichen

„Sie fordern stattdessen immer wieder eine öffentliche Auseinandersetzung mit den Inhalten der AfD – und fragen dann ernsthaft, warum Sie sich vielleicht mal mit dem eigentlichen Thema, nämlich den rechtsextremen Positionen der AfD, beschäftigen sollten?“
Lesen Sie den Satz vielleicht nochmal… oder erläutern mir gleich, wo Sie diesbzgl. einen Unterschied zu sehen meinen.

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Worin besteht Ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen den „Inhalten der AfD“ und den „rechtsextremen Positionen der AfD“? Irgendwie verstehe ich Ihren letzten Satz nicht. Ist das vielleicht ein „insider-Ding“ zwischen Redaktion und PaPo? Ich kann irgendwie nicht folgen, sorry.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ach… weil das irgendwie unterging:
„Sie mäkeln an den Demonstrationen gegen den Rechtsextremismus herum.“
Auch das ist komplett falsch. Wie kommen Sie darauf?
Ich „mäkel“ allenfalls am Correctiv-Bericht herum. HImmelweiter unterschied.

Nick
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

„In Bremen nix AfD“, ok, dafür ist dort die BIW stark vertreten, lt. Wikipedia eine rechtspopulistische Wählervereinigung.

Lisa
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Ich könnte mir auch vorstellen, dass AfD- Wähler auf Grund der Demonstrationen und des gesellschaftlichen Gegenwindes jetzt nicht mehr alle mit ihrer Meinung herausrücken. Es ist nicht jeder Mensch auf Krawall gebürstet, mancher gar regelrecht konfliktscheu. Die Wahrheit wird bei der Europawahl zu Tage treten. Und bei den Landtagswahlen. Ich fürchte, dass die AFD höchstens 2,3 Prozentpunkte verloren hat.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Deshalb ja das Plädoyer (unabhängig von den Demos), die AfD inhaltlich-argumentativ zu stellen. Letzte Woche noch als Mitleser in einem Forum erlebt, dass ein Kommentator, der für einen (unsinnigen) Kommentar wie den Folgenden auf Lebzeit gebannt wurde: „Die Menschen wählen ja die AfD, weil sie um die wirtschaftliche Entwicklung besorgt sind. […] Ich finde das Besorgniserregend, wenn meiner Aufassung nach nurnoch bsw und AfD für eine eurozentrische Wirtschaftspolitik einstehen. Das sollte eigentlich das Anliegen aller „Volks“-Parteien sein.“ Das ist natürlich insg. und nicht erst in seiner Allgemeinheit und Simplifizierung unsinnig, kontraproduktiv ist dann aber sicherlich auch die Reaktion der Moderation dort gewesen: „[…] wer offen eine rechtsradikale Partei unterstützt, der hat [hier] rein gar nichts zu suchen. Du stehst direkt auf Ban. Spar dir also die Mühe dich erneut hier anzumelden; du fliegst bei Sichtung direkt ohne Kommentar wieder raus.“ Statt des Arguments, des Mittels der inhaltlichen Korrektur etc., wurde hier der hammer benutzt – ähnliches sehe ich allerortens. Die Leute lassen dann ja nicht von der AfD ab, vielelicht gar erst recht nicht, sondern bleiben für sich oder wenden sich einem Peer zu, dass die Wahrscheinlichkeit, entsprechenden Personen doch noch zur Einsicht zu verhelfen, drastisch reduziert.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich dachte „in einem Forum“ wäre eindeutig nicht N4T. 😉
Ja, war nicht bei N4T.

Lisa
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Schon das Parteiprogramm ist absolut unsozial. Arbeitslosenabsicherung auf Suppenküchen – Niveau. Aber wie stellte schon Rosa Luxemburg fest? “ Arbeiter … wählen oft gegen ihre Interessen“

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Wirtschafts-, Finanz-, Familien-, Europapolitiik etc.- die Programmpunkte der AfD sind in allen Ressorts beschissen, keine Frage!

Mondmatt
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Demos sind wichtig und gut. Ein starkes Zeichen für die Demokratie.

Ein Problem habe ich mit der Reaktion unserer demokratischen Parteien auf die Demos.

Leider wird dort gerne der Schluss gezogen, dass die Demonstrationen gegen AfD und Rechtsextremismus gleichzeitig als Anerkennung und Bestärkung ihrer eigenen guten Politik zu sehen sind.

Dies halte ich für eine gefährliche Fehlinterpretation.

Die Demonstrationen gegen Rechts zeigen lediglich, dass eine große Mehrheit keine rechtes Gedankengut teilt und dass somit eine bürgerfreundlichere und volksnähere Politik der demokratischen Parteien der AfD schnell das Wasser abgraben würde.

Leider sieht man in der Politik hier genau das was man sehen möchte.
Nicht wir müssen was tun, die Leute wollen die AfD eigentlich mehrheitlich gar nicht, sondern klasse weiter so, alles ist gut.

Nick
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Bürgerfreundlichere und volksnähere Politik“? Es genügt eine glaubhafte Politik.

Nick
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sagen Sie doch ganz offen, welcher Partei wir bei der nächsten Wahl die Stimme geben sollen. Welche Partei wünschen Sie sich?

Lisa
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Tut mir Leid: Reich? Reich wie die Mehrheit meiner Schüler und der Zustand der Schule? Da kann ich nicht mitjubeln. Frei ja, natürlich.

AA-Stiftung
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie hoch ist den das Medianvermögen? Durchschnittswerte werden durch die Milliardäre verzerrt.

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Was versteht man eigentlich unter einem „Haushalt mit geringem Vermögen“? Sind das die, die jetzt 316.000 Euro auf dem Konto haben (bzw. Werte in dieser Höhe besitzen – Auto, Datsche, …)? Was ist mit den Menschen. die gar kein Vermögen haben? Da kenne ich einige (fast nichts auf dem Konto, kein Auto, …)? Die träumen von solchen „Nettovermögen“, trotz jahrzehntelanger harter Arbeit gehen einige von denen zur „Tafel“.

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Also erklärt man diesen Menschen einfach, dass Sie ja nicht arm sind, sondern nur „relativ arm“, da sie ja im Durchschnitt ein Nettovermögen von 316.000 Euro besitzen und dann sind alle zufrieden und glücklich ?

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Da haben Sie Recht. Nur vergleichen sich die meisten Menschen mit denen aus ihrem Umfeld und nicht mit denen aus anderen Ländern. Meine alleinerziehende Friseurin mit abgeschlossener Berufsausbildung und im 2-Schicht-System (auch samstags Arbeit, keine 4-Tage-Woche) fragt sich z. B.,warum sie trotz Vollzeitarbeit noch aufstocken muss, weil der Mindestlohn zwar erhöht wurde, aber trotzdem nicht reicht. sie hat garantiert keine 316.000 an Vermögen, allerdings ein altes Auto, damit sie zur Arbeit kommt. Wie lange sie diesen körperlich anstrengenden Beruf noch machen kann, weiß sie nicht und ihr wird Angst, wenn sie an die Rente denkt.

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ergänzung: Die Enkelin einer Freundin spielt mit dem Gedanken, Friseurin zu werden. Als ich meine Friseurin fragte, ob sie das in der heutigen Zeit empfehlen könnte, meinte sie: „Eher nicht! Es sei denn das Mädchen hat genug Eigenkapital (Nettovermögen?), um ihren Meister und sich dann mit einem eigenen Salon selbständig zu machen.“ Übrigens kämpft die Friseurbranche auch mit zunehmendem Fachkräfte(Nachwuchs)mangel.

dickebank
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Die 60%-Schwelle …

Wer weniger als 60% des Durchschnitteinkommens hat gilt als arm.
Das der Durchschnitt nicht das Maß der Dinge ist, sollte jeder im Mathe-Unterricht der weiterführenden Schule gelernt haben.
Statistisch ist der Zentralwert (Medien) wesentlich aussagekräftiger als das arithmetische Mittel. Interessant in diesem Zusammenhang wäre ein Boxplot, damit die Quartile mit besonderem Blick auf das obere und das untere Quartil veranschaulicht sichtbar würden.

Mir fällt in Diskussionen wie diesen komischerweise immer Liz Mohn ein, die auch nur eine geringe Rente aus der GRV bezieht, die sie durch ihre sozialversicherungspflichtige Arbeit als Sekretärin ihres späteren Ehemannes erwirtschaftet hat. Da sie eine unterdurchschnittliche Rente von der DRV bezieht, ist sie statistisch gesehen eine „arme Rentnerin“.

So viel zum Thema „relative Armut“.

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Ich weiß zwar nicht, warum SIE die DDR jetzt ins Spiel bringen, aber bitte schön: In der DDR war die Spanne zwischen arm und reich wesentlich kleiner, die Menschen konnten von ihrer Arbeit/Rente leben (wenn auch nicht in Saus und Braus), keiner musste zur Tafel oder Suppenküche… Weder meine, noch die Eltern meines Mannes (und noch so einige, die ich kenne) hätten es sich in der BRD leisten können je zwei Kinder Abitur machen und studieren zu lassen. Wohnungen waren knapp, aber die Mieten bezahlbar. …

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Meine Friseurin ist Ossi.

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion, in Ihrer Argumentation vergessen Sie allerdings, dass auch der Westen vom „Billiglohnland DDR“ ganz gut profitiert hat, u. a. von der Zwangsarbeit (auch politischer!) Häftlinge in der DDR. „Quelle“, „Neckarmann“, „Salamander“ und viele andere Firmen haben sehr gut davon profitiert. Aber das vergißt man leicht. Einen weiteren Punkt, die unterschiedlichen „Reparationszahlungen nach dem 2. WK“ vergessen Sie auch immer wieder, obwohl an anderer Stelle schon mal erwähnt. Westberlin hätte ohne die „billigen“ Lebensmittel aus der DDR auch ganz schön alt ausgesehen. Wenn man wollte, könnte man zu all diesen Punkten leicht Informationen finden, aber wer will das schon (wissen).
Übrigens Ihren Satz: „Die Menschen konnten nur deshalb von ihrer Arbeit/Rente leben, weil das Geld dafür aus dem Westen kam.“ – empfinde ich als Beleidigung für alle DDR-Bürger, die ehrliche Arbeit geleistet haben!

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Irgendwie komisch, dass hierzu (genau wie bei der Nazi-Vergangenheit des Dirndls) keine Kommentare kommen. Man zeigt eben nur gern mit dem Finger auf die anderen, vergißt aber vor der eigenen Tür zu kehren. 🙂

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ergänzung: Es ist mMn. auch eine Beleidigung für Menschen heute, wenn zu viele nicht von ihrer harten ehrlichen Arbeit leben können und noch aufstocken müssen, bzw. nach Jahrzehnten harter Arbeit nicht von ihrer Rente leben können.

Walter Hasenbrot
2 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Sie werfen einfach mit populistischen Parolen ohne Inhalt um sich. Das ist das Problem.

Benennen Sie doch einfach konkrete Dinge, die Sie sich in der Politik anders wünschen.

Darüber könnte man konstruktiv diskutieren.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Eine demokratische, welche das Wahlsystem nicht abschaffen möchte. Es stehen viele (nicht alle) zur Auswahl 😀

Blau
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Glaubhaft vielleicht im Sinne von sich nicht öffentlich streitende Gründe und FDP-Politiker, die sich teils widersprechen.

AA-Stiftung
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sicher? Diskussionen wie zwischen Strauß und Wehner im Plenarsaal gab es schon lange nicht mehr.

Unfassbar
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Darum ging es mir nicht, vielmehr um Diskussionen auf hohem intellektuellen und inhaltlichen Niveau ohne Diffamierungen des Anderen.

Unfassbar
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich wäre bei Ihnen und damit beim heutigen Kindergarten in den großen Fernsehdebatten im Bundestag, wenn das die einzigen Worte wären, die die einander zugeworfen hätten.

Arno
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie wissen eben zu wenig über die Geschichte der Bundesrepublik. Es gab 1966-69 die erste Große Koalition mit Kiesinger als Kanzler, Brandt als Vizekanzler, Strauß als Finanzminister, Schiller als Wirtschafts-minister und Wehner als Minister für gesamtdeutsche Fragen.
Quelle: Wikipedia

Mary-Ellen
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Der letzte Absatz “ Mittlerweile hat es sich eingebürgert,…“ beschreibt die, ich nenne es mal Misere, sehr treffend!

Canishine
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Ausgleich von Interessen“ Nein, die Idee ist, sich darüber auszutauschen, was ein sinnvoller Weg sein könnte, wobei viele Perspektiven helfen können. Interessen gibt es viele, teils auch solche, die den sinnsuchenden Austausch verhindern wollen.

Canishine
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich hoffe, die Eltern des Grundgesetzes waren mit etwas mehr Idealismus bei ihrer Arbeit, als sie dieses nicht als Sammlung von Basisinteressen bezeichnet hatten (obwohl z.B. die körperliche Unversehrtheit häufig ein eigenes Interesse sein wird, aber evtl. nicht im Interesse eines Anderen.) Schließlich ist es ja auch die Grundlage dafür, gewisse Interessen nicht bei einem Interessenausgleich berücksichtigen zu müssen und zu dürfen. Damit hätten Regierungen die Aufgabe, Ideale, z.B. das der Menschlichkeit und des Respekts in der Realität zumindest teilweise zu verwirklichen, nicht allein, um die Realität zu verwalten.
Auch in der Bildung hoffe ich, die Kinder nicht allein darüber motivieren zu müssen, dass sie Mathematik wegen der Interessen der Mehrheitsgesellschaft lernen, obwohl Mathe sie nicht interessiert (oder sie zu vertrösten, dass es in ihrem Interesse wäre.)

Bücherleser
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Zeit online“ über Reaktionen auf Kundgebungen gegen Rechtsextremismus: „Merkwürdig, dass bei aller Unterstützung der Proteste durch die demokratischen Parteien nirgends ein lautes Nachdenken darüber einsetzt, was aus ihnen folgen soll. Nirgends in der demokratischen Politiksphäre hört man ein ; ´Wir haben verstanden`, fast nirgends Selbstreflexion über die Tatsache, dass das Gift, das die AfD versprüht, längst auch in der Mitte zu wirken beginnt.“

Lisa
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die deutsche Demokratie ist nicht gesund, solange es an manchen Orten ein persönliches Risiko darstellt, Person of Color, jüdisch, queer oder antifaschistisch zu sein.
Ich bin einverstanden. Aber Deutschland ist eine Demokratie.
Ich könnte auch sagen: Deutschland ist kein wirklich reiches Land, solange an manchen Orten noch Menschen hungern, frieren oder obdachlos sind .
Da sagen Sie doch: Deutschland ist reich. Mit Statistik.
Eine Statistik, dass unser Land demokratisch ist, finde ich bestimmt auch.
Ich sehe den Unterschied nicht ganz.

Mondmatt
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Bin jetzt mit Fug und Recht verwirrt.

Einerseits ist es den demokratischen Parteien, trotz aller politischen Handlungsspielräume, also nicht möglich sich durch eine politische Auseinandersetzung mit den Gründen des Erstarkens der AfD zu befassen.
Es ist ihnen auch nicht möglich durch politische Maßnahmen die Zufriedenheit der Bevölkerung zu verbessern.

In anderen Artikeln wurde dargelegt, dass AfD Wähler einfach unrettbare Faschisten sind. Für die Demokratie verloren.

In einem dritten, kürzlich erschienen Beitrag fordert eine Ministerin aber, dass die Lehrer durch politische Bildung den Rechtsruck auffangen sollen.

Das bedeutet denn also, wenn die Lehrer ihre Arbeit gut genug erledigen, dann können sie ohne jeglichen realen Handlungsspielräume mehr als alle aktiven Politiker oder selbst die Bundesregierung gegen die AfD erreichen?

Sie können sogar unrettbar verlorene Nazi zurück in den Schoß er Demokratie führen.

Entweder sehr optimistisch oder einfach immer so wie es passt.

Hysterican
2 Monate zuvor

v.a. das unfassbar dreiste Gesabbel von Weidel und Co zur Selbsterklärung ihrer faschistoiden Parteiziele und den verfassungsfeindlichen Übernahme- und Umsturzphantasien – mit dem Zweck, sich den berechtigten und nun eindeutig belegbaren Vorwürfen zu entziehen, machen mich einfach nur noch wütend.

Die unsäglichen Umdeutungsversuche seitens der AfD zu den endlich aufgewachten und öffentlich agierenden demokratischen Massen sind von einer Verachtung und Frechheit beseelt, die einen atemlos macht.

Man kann nur hoffen, dass diese demokratische Energie zur Erhaltung unserer grundrechtebasierten Verfassung möglichst lange erhalten bleibt … die Vorwürfe der Antidemokraten (fi**en Deutschland) an die demokratischen Institutionen und aktiven Gruppen, sie missbrauchten die demokratischen Spielregeln zur Diskreditierung einer oppositionellen Partei sind so hanebüchen dumm, dass man mit der Agitation gegen diese Kryptofaschisten auf jeden Fall weitermachen muss – je mehr die auf die demokratischen und verfassungsgemäßen Demonstrationen und die daran teilnehmenden Menschen eindreschen, desto mehr entblößen sie ihr wahres Gesicht – nämlich die hässliche Fratze einer rechtsextremen Partei, die auf keinen Fall mehr Einfluss auf politische Prozesse und Entscheidungen bekommen darf.

Ale
2 Monate zuvor

Leider auch bei uns angekommen,
AFD-wählende Kollegen sehen die AFD mittlerweile als Familie, jedenfalls verteidigen Sie diese so. Es ist massiv extrem geworden, da wird Jan Peters auf Grund seiner ehrlichen Angaben zur PengZeit als „absichtlicher Lügner in der AFD Phase“ tituliert und die Demos als „unsozial und von oben diktiert“ (obwohl die Demos gegen Rechtsextremismus sind). Es ist katastrophal geworden, keine Diskussion mehr möglich, nichts mehr. In dieser Hinsicht ist die Partei sehr erfolgreich, es werden immer mehr „blinde“ Anhänger gezüchtet, die die Partei über Freundschaften stellt. Traurig, einfach nur traurig.

Biene
2 Monate zuvor
Antwortet  Ale

Nicht nur über die Freundschaften, auch über Familie. Leider.

Walter Hasenbrot
2 Monate zuvor

Ich bekenne: Ich habe auch gegen die rechtsextreme AfD demonstriert.

Bringt mir dieses zeitige Geständnis nun mildernde Umstände, wenn die AfD nach der erträumten Machtübernahme gegen die Demonstrierenden vorgehen will?

Walter Hasenbrot
2 Monate zuvor

Es wäre ja schön, wenn die populistischen Vorwürfe der rechtsextremen AfD wenigstens logisch wären.

Wie soll ich meine Schüler denn für die Demos freistellen wenn die Demos ohnehin hauptsächlich am Wochenende stattfinden?

Die Demos während der Woche finden auch außerhalb der Schul- und Arbeitszeiten statt. Sonst hätten die Zehntausenden ja gar keine Zeit, dort hinzugehen.

Biene
2 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Die Herrschaften haben wohl eine andere Zeitrechnung als die „schweigende“ Mehrheit der Bevölkerung. Anders kann sich diese von Negativ-Intelligenz nur so strotzende Aussage nicht erklären lassen.
Oder die wünschen sich wieder eine Samstagsschule.

Nick
2 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ihre Schüler können doch am Wochenende zur Demo gehen. Wo liegt das Problem?

Walter Hasenbrot
2 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Offensichtlich haben Sie meine Kommentar nicht verstanden.

Einfach noch einmal lesen.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Natürlich grölen die jetzt lauter.
Sonst könnte man am Ende noch den Eindruck gewinnen, die Gesellschaft wäre nicht in der Mitte gespalten, sondern habe einen in Teilen rechtsextremen Rand, der nicht am zivilisierten, demokratischen Diskurs teilnehmen will – geschweige könnte.

Was die Kolleg*innen betrifft, freue ich mich wie viele sich (trotz z.T. grässlicher Kommunikation der Vorgesetzten) einbrachten und bringen.
Umgekehrt irritierte und verägerte es mich ein wenig, wie oft ich mit dem Hinweis auf „politische Neutralität“ oder möglichen Ärger durch Vorgesetzte vertröstet wurde… -___-

Spirale
2 Monate zuvor

Ich weiß, es ist schwer, aber die Demos sind gegen Rechtsextremismus und gegen die AfD und nicht ausschließlich gegen die AfD *. Nicht jeder Rechtsextreme wählt die AfD, nicht jeder AfDler ist Rechtsextrem. Wie ich bereits woanders schrieb: Aufhören mit moralisieren, anfangen mit Fakten die Widersprüche der Politik der AfD aufzudecken.

* Beispiel hier: https://www.tagesschau.de/inland/demos-gegen-rechtsextremismus-104.html

Aron Leb
2 Monate zuvor
Antwortet  Spirale

V.a. den Teilsatz „aufhören mit moralisieren“ finde ich richtig und wichtig.
So, wie es im Moment läuft, prognostiziere ich, dass die Demos das Gegenteil des Intendierten bewirken.

Meine kleine private, „empirische Studie“ (vulgo: 2 Dutzend Gespräche) bestätigt meinen Verdacht, dass die Mehrheit die aktuellen Demos als moralisch überladene, konzertierte Aktion der Regierung (!!!) interpretiert!
Wohlgemerkt bei Leuten, die mit wenigen Ausnahmen eher in der diffusen politischen Mitte verortet sind oder unpolitisch.
So solle damit von den eigenen Regierungsproblemen und anderen Demos (Stichwort Bauernproteste) abgelenkt werden. Da begegneten mir Aussagen wie „Regierung demonstriert gegen ihr Volk“, das bekannte Silone-Zitat oder „Gesinnungsmasturbation“. Zwei bemühten den Vergleich mit Weimar in dem Sinne, dass sich nun Links- und Rechtsextreme gegenseitig aufpeitschen.

Wie mein Vorredner andeutete und davon bin ich fest überzeugt: die weit überwiegende Mehrheit wählt die AfD nicht aus tumber Affinität zu völkischem Chauvinismus oder ähnlichem, sondern aus blanker Not, Trotz und/oder kategorialem Dissens mit der politischen Ausrichtung.
Mit BSW und WU kann sich das Ganze noch ein etwas verschieben, aber aktuell gibt es halt nur eine „etablierte“ Partei, um diesen Dissens nachhaltig zum Ausdruck zu bringen, ergo fällt die Wahl halt auf die. Manch politische Schule ist auch gar nicht vertreten. Wo ist denn bspw. eine Wahlalternative für liberal eingestellte Menschen? (Und man verzeihe mir die Polemik, aber wer mir jetzt mit FDP kommt, der ist nicht mehr ganz bei Trost oder versteht nichts von Liberalismus…)

Ich war privat selbst lange politisch aktiv. Schon ganz früh, das dürfte 2014 gewesen sein, hieß es auf Parteiveranstaltungen immer vollmundig „wir müssen die AfD argumentativ entlarven“. Dummerweise ist es nie passiert, auch in den vielen Jahren danach nicht. Ich schiebe es auf intellektuelle Behäbigkeit oder die Sorge „Scheiße, die könnten im einen oder anderen Punkt recht haben“. Ächtung ist viel einfacher als die konkret-inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Konkurrenten und dem Wähler. Gleichzeitig gefiel man sich in der herablassenden Pose gegenüber dem schäbigen Parvenü.

Mit der Überheblichkeit ist es allmählich vorbei, jetzt kommt die Angst. Die Feig- und/oder Faulheit fällt uns nun auf die Füße. Daher soll es nun ein Verbot richten (als ob das was nutzt).
Wir müssen uns schon mal selbstkritisch hinterfragen: Was haben wir dazu beigetragen? Ist es nützlich, wenn wir uns „nur“ am Symptom AfD abarbeiten, statt mal ganzheitlich nach den tieferliegenden Ursachen zu forschen?
Ein Ansatzpunkt solcher Forschung wäre dann, sich mal mit AfD-Wählern zu unterhalten und nach den Motiven zu fragen, ohne sie gleich mit Vorwürfen zu überschütten. Ich fürchte nur, es wird kaum passieren.

AA-Stiftung
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ist Ihre Meinung nicht streng genommen auch eine einfache Lösung? Glauben Sie ernsthaft, dass ein Verbot der AfD die jetzigen AfD-Wähler zurück in Richtung CDU bringen würde? Ich habe da große Zweifel, eher Sorgen, dass sich diese Leute noch ganz anderen Parteien zuwenden.

AA-Stiftung
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie halten es ernsthaft für demokratisch, wenn Sie ungefähr 50% der Wahlberechtigten bundesweit oder etwa zwei Drittel der Wahlberechtigten in Sachsen von der Wahl ausschließen?

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  AA-Stiftung

Nein, die Redaktion will wahrscheinlich alle Wahlberechtigten ausschließen und in Sachsen sogar 110%.//Aus

Übrigens wussten Sie, dass man Menschenrechte nicht aussetzen kann? Nein, auch 99% der Wahlberechtigten können das nicht. Und das ist auch gut so!!!

Mika
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke!

Lisa
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber doch genau so populistisch ist doch : “ Ukraine braucht mehr Waffen um den Krieg zu gewinnen “ „feministische Außenpolitik“ “ Wenn wir alle Räume nur auf 19 Grad heizen, retten wir das Klima“ etc.
Wo wird da die Komplexität der Welt gesehen? Das ist keine politische Meinung, nur ein Hinweis darauf, dass es Vereinfachungen in jedem Lager gibt.

Aron Leb
2 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Antwort zeigt leider, dass Sie die Intention meines Kommentars nicht verstanden haben. Wo war ich missverständlich?
Es ist eben NICHT zweckdienlich, mit „Gegen-Populismus“ zu reagieren. Mit der Vorhaltung, bei der AfD sei alles nur auf einfache Denkschablonen zurückzuführen, macht man es sich schon sehr einfach. Zu einfach!
Das ist genau die Überheblichkeit, die ich kritisiere. Mal davon abgesehen, dass auch jenseits der AfD bis weit in den „Mainstream“ vielfach banale, monokausale Denkstrukturen existieren – oder schlichte Inkompetenz (exemplarisch seien mal Herrn Habecks „Einlassungen“ zu Fragen der Wirtschaft zu nennen, die jeden Volkswirt – außer Herrn Fratscher – die Haare zu Berge stehen lassen).
Und ich halte es für einen Widerspruch, wenn sie einerseits für ein Verbotsverfahren plädieren, andererseits doch inhaltliche Auseinandersetzung wollen (oder ist das ein Strohmann-Argument). Ich bin gegen das Verbotsverfahren – nicht, weil ich ein AfD-Fanboy bin, wie manche gleich unken werden, sondern weil es u.a. die geistige Erschlaffung beweist. Ich halte es für einen – sorry – geradezu infantilen Glauben, das mit einem Verbot und ein bisschen volkspädagogischer Umerziehung würde man dem Problem Herr.
Und ich wiederhole nochmal: Die AfD ist ein Symptom.
.

DerechteNorden
2 Monate zuvor
Antwortet  Aron Leb

Meine kleine private, „empirische Studie“ (vulgo: 2 Dutzend Gespräche) bestätigt meinen Verdacht, dass die Mehrheit die aktuellen Demos als moralisch überladene, konzertierte Aktion der Regierung (!!!) interpretiert!
Wohlgemerkt bei Leuten, die mit wenigen Ausnahmen eher in der diffusen politischen Mitte verortet sind oder unpolitisch.“

Was für seltsame Leute kennen Sie?!
Ich habe den Eindruck, dass Sie uns hier einen Bären aufbinden und gezielt Nebelkerzen gezündet haben.

Mika
2 Monate zuvor
Antwortet  Aron Leb

„ die weit überwiegende Mehrheit wählt die AfD nicht aus tumber Affinität zu völkischem Chauvinismus oder ähnlichem, sondern aus blanker Not, Trotz und/oder kategorialem Dissens mit der politischen Ausrichtung.“
Wer im Wissen, dass Abgeordnete der AfD den „Parteienstaat“, sprich also das demokratische System der politischen Willensbildung, abschaffen wollen und das Ausweisen sowohl von Migranten als auch von „nicht assimilierten Deutschen“ nach Regierungsantritt als Versprechen bezeichnen, immer noch AfD wählt, kann dies meines Erachtens nicht mehr mit „purer Not“ (btw: pure Not? Wieso?), Trotz (mal ehrlich: bin ich hier im Kindergarten, dass ich die Demokratie aus Trotz aufs Spiel setze?) begründen. Und wenn man, um mal mit Feine Sahne Fischfilet zu sprechen, weil einem das Bier nicht schmeckt, aus der Pissrinne säuft, spricht das eher für völlige geistige Minderbemitteltheit als für einen nachvollziehbaren Grund. Ja, ich denke, die Ampel treibt mit ihrer visionsfreien und sprunghaften Politik etliche Menschen ins Lager derer mit den vermeintlich einfachen Lösungen. Und trotzdem entscheidet jeder selbst, ob und wen er wählt. Politische Aufklärung unbedingt und immer wieder, und unter klarer Benennung dessen, was die AfD ist: eine sich immer offener zu totalitären und rechtsextremen politischen Grundsätzen bekennende Partei.
Und wenn Sie aus Ihren 24 Gesprächen schlussfolgern, dass „die Mehrheit“ die derzeitigen Demonstrationen gegen Rechts als von der Regierung inszeniert einschätzt, bleibt mir nur zu empfehlen: bewegen Sie sich mal raus aus Ihrer Bubble! Und denken Sie logisch! Hunderttausende pro Wochenende hat zwar die DDR zur 1.Mai-Demo auch geschafft, aber da bestand Teilnehmerzwang, und der wurde auch durchgesetzt bzw. das Fehlen hinterher „ausgewertet“. Wenn heute Hunderttausende pro Wochenende auf die Straße gehen, machen die das freiwillig, alles andere ist Geraune aus der rechtsverschwörerischen Ecke. Welche Mittel hätte die Regierung denn, so viele Menschen so oft auf die Straße zu bringen? Für jeden 20€? Ick lach mir tot! Das wären dann ja pro Wochenende 3-4 Millionen, von den bürokratischen Kosten mal ganz abgesehen. Das ist lächerlich, und das wissen Sie und vermutlich Ihre 24 Gesprächspartner selbst.

Rainer Zufall
2 Monate zuvor

Interessant zu lesen, wie in der Kommentarspalte zu „Hetzkampagne von Rechts gegen Lehrkräfte“ eine nicht unerhebliche Anzahl von „Kommentaren“ sich mit den simplen und selbstverständlichen Grundlagen der Redaktion überkreuzen… -___*

Mika
2 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Was genau wollen Sie denn mit Ihrem Kommentar ausdrücken? Ich raff’s nicht ganz…

potschemutschka
2 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ich auch nicht.

Indra Rupp
2 Monate zuvor

Leser von Welt und Bild gehen wohl eher nicht auf Demos und gehören statistisch wohl weit häufiger zu den Afd – als zu den Grünen-Wählern. Siehe Kommentare.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article249937296/Niedersachsen-AfD-drittstaerkste-Kraft-CDU-vor-SPD.html#Comments

Auch ein Grund, sich bei den Wählern auf der linken Seite wohl zu fühlen. Die lesen nicht so viel….. *******.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie oblagen in der Vergangenheit ja leider dem Trugschluss, dass „links“ irgendwie per se positiv sei, insg. bedeute „alles mit gutem Willen und Gutmütigkeit“ u.ä., haben selbst den Kommunismus als „nicht links!“ (zur Ehrenrettung von „links“ etc.) verklärt resp. wollten gar Linksextremismus relativieren (s. https://www.news4teachers.de/2023/04/rechtsextremismus-an-schulen-gew-noch-kein-flaechenbrand-aber-es-wird-heisser/#comment-520630). Ich hoffe, diesbzgl. hat sich etwas Ihrerseits geändert.

Worauf ich hinaus will:
Ja, ich fühle mich insg. auch „bei den Wählern auf der linken Seite wohl[er]“ als auf der rechten Seite, aber auch „[d]ie lesen […] so viel….. *******“ – auch da gibt es Publikationen wie die Zeitschrift antifa, Belltower.News und so manche fragwürdigere Artikel in der taz, bei SPON und Co. Insb. bei letzteren beiden ist natürlich nicht alles Grütze, ich will das nichtmal irgendwie quantifizieren (könnte ich gar nicht), aber Dgl. gilt auch für WELT und selbst die BILD gleicht einem blinden Huhn, das ab und zu einmal ein Korn findet.
Oder lange Rede, kurzer Sinn: Ihr letzter Satz ist viiiiiiiiieeeeeeeeel zu pauschal.

Und natürlich wird man unzählige Demonstranten finden, die politisch rechts der Mitte stehen. Denn auch wenn es immer populärer wird, ‚rechts‘ irgendwie als monolithischen Block zu sehen und mit Merkmalen zu bedenken, die ‚Rechts‘ irgendwie mit mind. rechtsrradikal, bisweilen -extremistisch synonymisieren, ist auch ‚rechts‘ ein Spektrum, das beim Liberalismus Mitte-rechts beginnt und erstmal Kosnervative unterschiedlicher Couleur umfasst, bevor man zu den Radikalen (AfD etc.) und schließlich den Extremisten (auch ein Gros der AfD etc.) angelangt. Einer der vielen unterschiede zwischen ’normalen‘ Rechten und Rechtsextremen ist ja u.a., dass Erstere die Letzteren ablehenn, sich im Gros der Positionen sogar diametral entgegenstehen.

btw:
Die BILD ist in AfD-Kreisen und einer Leserschaft rechts dieses Bereichs des politischen Spektrums gar nicht sonderlich populär, als insg. konservatives Blatt regelmäßig nicht hinreichend ‚rechts‘, sondern zu opportun dem Eigeninteresse (und damit oftmals auch gg. Agenden weiter rechts der eigenen Position im rechten Spektrum) verpflichtet (wenngleich der Populismus, des Blattes, der spekulativ-empörende Dauerton u.ä. dort durchaus Anklang finden). Rechtsaußen hat hierzulande ja mittlerweile nicht ohne Grund auch den Begriff „Cuckservative“ (https://taz.de/!5219474/) inzwischen adaptiert.

Indra Rupp
2 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Wenn Sie die Kommentare in dem von mir verlinkten Artikel lesen, stellen Sie fest, dass dort keiner die E*** in der Hose hat, sich klar gegen die Afd zu positionieren und eine Grenze zur CDU/FDP zu ziehen, also zu sagen :“Ich wähle konservativ, aber die Afd hat einen an der Waffel, die gehen zu weit.“ Statt dessen wird auf die Grünen abgelenkt, das erstarken der Afd ignoriert und die Demonstranten lächerlich gemacht. Da fehlt mir eindeutig die Brandmauer.

PaPo
2 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich habe wirklich keine Muse, mich durch unzählige anonyme Forenbeiträge bei welt.de zu quälen. Inwiefern soll das auch repräsentativ und nicht ledlglich anekdotrisch für unser Subthema sein? Ihr erster Satz in Ihrem Ausgangsbeitrag ist nur Spekulation, ebenso Ihr letzter Satz. Das sit der Punkt. Mithin ist es ein Trugschluss, von dem Umstand, dass sich dort(!) vermeintl. niemand „klar gegen die Afd zu positionier[e] und eine Grenze zur CDU/FDP […] zieh[e], zu schließen, dass sich die Beschuldigten nicht doch klar gg. die AfD positionieren und eine Abgrenzung „zur CDU/FDP“ vornehmen wollen würde, würde man sie um eine entsprechende Positionierung bitten. Mag sein, dass es bestimmte Äußerungen und Äußerungskontexte dort gab, die eine entsprechende Stellungnahme erfordert hätten, weil sonst entsprechende (evtl. falsche) Eindrücke entstehen, aber insg. muss angemerkt werden, dass es es ebenso unsinnig ist, von polit. rechts orientierten Menschen (was ja bspw. auch ordinäre Kosnervative umfasst) pro forma eine Distanzierungserklärung zr AfD zu verlangen, wie es unsinnig ist, von Muslimen pauschal eine Distanzierung von muslimischen Terroristen zu verlangen.