SPD-Politiker Ott fordert Schulreform: „30 Leute im Raum, einer sitzt vorne, so läuft das nicht mehr. Das ist wirklich Oldschool“ 

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DÜSSELDORF. Lehrkräfte werden dringend gesucht. Doch viele fühlen sich durch immer mehr Aufgaben überlastet und ausgebrannt. Der Oppositionsführer in Nordrhein-Westfalen, der Sozialdemokrat Jochen Ott (selbst Lehrer von Beruf) macht Vorschläge für eine Schulreform – konkret: die Lehrpläne zusammenzustreichen und die Arbeit von Lehrkräften anders zu bemessen.

Will Ministerpräsident anstelle des NRW-Ministerpräsidenten (Hendrik Wüst, CDU) werden: SPD-Fraktionschef Jochen Ott. Foto: SPD-Fraktion NRW

Der Oppositionsführer im NRW-Landtag, Jochen Ott (SPD), fordert eine radikale Kürzung der Lehrpläne an den Schulen und ein neues Arbeitszeitmodell für Lehrkräfte. «Unsere Lehrer sind total gestresst. Das Kernproblem dabei sind die Lehrpläne, die strikt eingehalten werden müssen und am Ende zentral geprüft werden», sagte Ott dem Nachrichtenportal «Ruhr24». «Das sorgt dafür, dass der Stress steigt und steigt, man krank wird. Wenn der Unterricht dann ausfällt, muss alles nachgeholt werden. Für wichtige Themen abseits der Lehrpläne bleibt zudem wenig Zeit. Um etwa Extremismus zu bekämpfen, muss man mit den Schülerinnen und Schülern darüber reden. Dafür haben die Lehrkräfte wegen der Lehrpläne gar keine Zeit – und am Ende warten ja auch noch die Klausuren. Wenn man wegen der Klausuren nicht eine KZ-Gedenkstätte besuchen kann oder den Landtag, dann führt das meiner Meinung nach zu einer falschen Gewichtung.»

Den Lehrern sollte nach Ansicht des SPD-Landtagsfraktionschefs, der früher an der Gesamtschule in Brühl Geschichte, Sozialwissenschaften und katholische Religion unterrichtet hat, nicht alles vorgeschrieben werden, was sie im Unterricht behandeln müssen. Wie sieht seine Lösung aus? «Indem man den Lehrerkräften vertraut und die Lehrpläne radikal zusammenstreicht, wie in Skandinavien. Indem man den Lehrkräften nicht alles vorschreibt, was sie im Unterricht behandeln müssen. Stattdessen sollten sie ihre selbst gewählten Inhalte in Ruhe unterrichten, damit sich diese in den Köpfen der Schüler festsetzen – und es nicht in reines Kurzzeitlernen ausartet, also schnell alles rein und schnell wieder raus aus den Köpfen.»

«Die Unterschiede in der Belastung der Lehrkräfte, die werden überhaupt nicht abgebildet im System. Alle werden gleich behandelt. Das ist ein Fehler»

Auch ein neues Arbeitszeitmodell schlägt Ott vor. Dieses sollte nicht mehr nur an der Zahl der 45-Minuten-Unterrichtsstunden ausgerichtet sein, sondern auch die anderen Aufgaben von Lehrerinnen und Lehrern erfassen. Ott wörtlich: «In Hamburg ist es zum Beispiel so, dass jedes Fach mit einem bestimmten Quotienten verbunden wird. Ein Lehrer, der Klassenlehrer ist, hätte zum Beispiel einen höheren Quotienten als jemand, der in der Sekundarstufe 1 Religion und Geschichte unterrichtet. Einfach aus dem Grund, weil er mehr Aufwand betreibt. Aber diese Unterschiede in der Belastung der Lehrkräfte, die werden überhaupt nicht abgebildet im System. Alle werden gleich behandelt. Das ist ein Fehler.» Zudem sollten die Verwaltungsassistenzen massiv ausgeweitet werden, um Lehrkräfte zu entlasten.

Der schwarz-grünen Landesregierung warf Ott vor, den Seiteneinstieg von dringend benötigten Lehrkräften in der Praxis zu erschweren. «Es findet sich immer etwas, warum jemand als Lehrkraft scheinbar nicht qualifiziert ist», sagte er. Er könne Hunderte Einzelfälle von NRW-Schulen nennen, wo eine Einstellung gescheitert sei. Manchmal versperrten auch die Bezirksregierungen den Quereinstieg. So gebe es ehemalige Hochschulprofessoren, die für einen Job als Lehrer für die Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten (MFA) an Berufsschulen aufgrund mangelnder Qualifikation nicht angenommen würden.

Zur Finanzierung der Ausstattung der Schulen verlangte Ott erneut ein milliardenschweres Förderprogramm und die Aufweichung der Schuldenbremse. «Wir könnten mit einem Darlehen der NRW-Bank, bei denen die Tilgung über das Land läuft, wahnsinnig viel erreichen.»

Ott sprach sich auch für eine grundlegende Modernisierung des Unterrichts aus. «Wir müssen anfangen zu verstehen, dass wir Kinder in einer medialen Welt ganz anders pushen und ihre Begeisterung noch mal wecken müssen», sagte er. «So wie wir früher Schule gemacht haben, 30 Leute im Raum, einer sitzt vorne, so läuft das nicht mehr. Das ist wirklich Oldschool.»

«Im Saarland und in anderen Bundesländern wird dabei an einem Tag in der Woche ein Projekttag abgehalten und dabei fächerübergreifend gearbeitet – etwa am Thema Klimaschutz»

Stattdessen? Der Sozialdemokrat verweist auf die Initiative «Freiday», die von der schwarz-gelben Landesregierung aber boykottiert werde. «Im Saarland und in anderen Bundesländern wird dabei an einem Tag in der Woche ein Projekttag abgehalten und dabei fächerübergreifend gearbeitet – etwa am Thema Klimaschutz. Da kann man am Ende sogar Klausuren oder Tests drüber schreiben. Aber man arbeitet eben nicht nach dem Fächerprinzip. Ich habe einst an meiner Gesamtschule eine Art Vorlesung zum Thema Europa abgehalten, bei der die ganze Stufe zusammenkam. Gleichzeitig konnten Lehrer, die dadurch freie Stunden hatten, Kindern mit besonderem Förderbedarf in kleineren Gruppen Unterricht in Mathe, Deutsch oder Englisch geben. Die Frage ist also: Wie organisieren wir Schule anders? Oder was mir noch immer auf der Seele brennt ist, wie einst 1000 Kinder im Hörsaal der Uni Köln saßen und mit dem Astronauten Alexander Gerst telefonierten – das waren drei Stunden Physik und da hat keiner Kügelchen geworfen oder anderweitig gestört. Das sind Kinder hinterher aus dem Hörsaal gekommen und haben gesagt, dass sie Wissenschaftler werden wollen.» News4teachers / mit Material der dpa

Hier geht es zum vollständigen Interview auf «Ruhr24».

„Wir haben hier praktisch kein klares Schulsystem mehr“: Wie Lehrer Jochen Ott die Bildungspolitik aufmischt

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Lera
14 Tage zuvor

40 Kinder unterschiedlichen Alters in einem Raum und einer springt im Quadrat: Das ist newschool.

Aber Rettung naht: Morgen wird mit Astronauten telefoniert, danach treffen wir den Bundeskanzler und am Nachmittag gibt es Delfinschwimmen.

Den politisch-administrativ festgelegten Anrechnungsfaktoren für gehaltene Unterrichtsstunden sehe ich freudig entgegen. Sie werden sicher für mehr Gerechtigkeit und weniger Stress sorgen. Eine profane Erfassung der Arbeitszeit wäre zwar rechtlich geboten, aber unterkomplex (=zu nah an der Wirklichkeit).

Katze
14 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Ein bisschen Ponyhof Feeling für die Kids am Nachmittag wäre auch ganz schön.

Katze
14 Tage zuvor

Lehrpläne noch radikal(er) zusammenstreichen. Hä? Stattdessen sollten wir selbst gewählte Inhalte in Ruhe unterrichten.

Hurra wir sinken weiter! Mit der Kreativität der Individualisten sowie viel Ruhe und Gelassenheit durch die Bildungskrise! 

… Widdewiddewitt und drei macht neune
Ich mach‘ mir die Welt
Widdewidde wie sie mir gefällt.

Auf Fachkräfte und Expertise aus Deutschland wird diese Welt dann wohl verzichten müssen.
Hauptsache egal!

RainerZufall
14 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Multiplikation und Adjektive werden abgeschafft. Es geht auch ohne 😉

Der Zauberlehrling
14 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Das stimmt. Als ich das gelernt bekommen habe, war es noch das Malnehmen und Wiewörter. Geht heute noch.

Katze
13 Tage zuvor

Meine vorne sitzenden Oldschool- Lehrer bekamen auf konkrete „Wie“-Fragen von uns auch noch konkrete Antworten. Welch finstere Zeiten.
„Wie“-Fragen gehen doch gar nicht mehr! Unsere heutigen SuS operieren mit Operatoren und fabulieren lustbetont auf dem Weg zu Kompetenz-Genies.

Mika
11 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Können Ihre SuS die Operatoren auseinanderhalten? Bei mir am Gym: kein Unterschied zwischen Nenne, Erkläre, Begründe usw.. Die wenigsten bekommen das hin.

Katze
11 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Das ist bei vielen meiner SuS auch der Fall. Oft kommt die Frage, ob „Beschreibe“ in Sätzen erfolgen muss. Hä? – ist dann mein Fragewort! Den Unterschied zwischen „Erkläre“ und „Erläutere“ im Kontext einer konkreten Aufgabe konnte auf Anfrage nicht mal die Fachberaterin schlüssig darlegen (erläutern?).
Auch mit Operatoren sind viele verloren!

RSDWeng
11 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Stimmt nicht; Verben und Addition gehören abgeschafft. Sie sind doch genauso überflüssig wie so manche Bildungsforscher mit großer Klappe.

Metalman
14 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Aha, also noch mehr Inputorientierung, noch ein Mediencurriculum drauf, dann ein paar Methoden hier, neue Lernfelder da und einen schönen umfangreichen Themenkatalog drumherum, das selbst in Nebenfächern. Das hat ja immer gut funktioniert. Schreiben wir noch mehr dazu, noch mehr Vorgaben, dann wird dieses Mal alles besser. Bestimmt 😉

Katze
13 Tage zuvor
Antwortet  Metalman

Nicht noch mehr Input, aber bitte auch nicht (immer) weniger.
Es macht keinen Sinn den SuS noch weniger „Inhalte“ und „Anstrengungen“ zuzumuten, als dies im MINT-Bereich Mitte der 1990er Jahre noch guter Standard war. Dazu brauchte es damals in den Naturwissenschaften und braucht es auch heute 2024 kein Mediencurriculum. Damals empfanden viele SuS dies nicht als „Zumutung“ sondern als Selbstverständlichkeit. Lernfelder? – einfach pauken, pauken, pauken. Der Erkenntnisfortschritt ist seitdem angewachsen, aber unseren Gymnasiasten ist dieser nicht mehr vermittelbar? Zu viel, zu schwer, zu anstrengend?

Wir schreiben weiter die Lehrpläne zu Leerplänen um. Macht für mich keinen Sinn.
Vielleicht habe ich in meinem Bildungsgang den falsche Input erhalten, um dies
Logik nachvollziehen zu können.

Metalman
13 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Dann sind wir uns ja einig. Ich habe den Autor so verstanden, sich von dem ganzen Blabla etwas zu lösen um Inhalte vermitteln zu können.

Anne S.
11 Tage zuvor
Antwortet  Katze

„Mit der Kreativität der Individualisten sowie viel Ruhe und Gelassenheit durch die Bildungskrise!“

„Die“ sind doch schon längst nicht mehr da, weil suspendiert. Solche „kreativen Individualisten“ beziehen Bürgergeld oder ALG 2.

Am besten einfach über andere aufregen.

Walter Hasenbrot
14 Tage zuvor

Andere Bemessung der Arebitszeit von Lehrkräften?

Wie wäre es denn einfach mal die Arbeitszeit zu erfassen, wie es das Gesetz vorschreibt.

Der Zauberlehrling
14 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Da wurde erst mal flink und fix beim Bundesminister Heil nach einer Aunahmegenehmigung für Lehrer gefragt. Der hat der Anfrage eine Abfuhr erteilt.

Das Deputatsstundenmodell stammt aus der Kaiserzeit. Da tut’s auch für 30 der Frontalunterricht aus der Kaiserzeit. Ha, jetzt hab ich’s geschrieben. Frontalunterricht.

Die Arbeitszeiterfassung wird nichts werden, da es bei der Programmierung einer entsprechenden datenschutzkonformen App Problelme gibt.

Freundin aus NRW
14 Tage zuvor

Die Junglehrer fordern die Arbeitszeiterfassung und wundern sich, warum das so lange dauert ?!

Der Zauberlehrling
14 Tage zuvor
Antwortet  Freundin aus NRW

Die Junglehrer werden das im Alter erleben, wenn die Jugend aus den Knochen gewichen ist.

Konfutse
14 Tage zuvor

Ich hoffe, die Junglehrer kriegen noch, bevor sie wirklich richtige Junglehrer werden, die Kurve und heuern woanders an. Meinen Praktikanten und Referendaren empfehle ich das. Ich kann diesen Beruf leider nicht mehr weiterempfehlen. Dafür haben meine oberen Dienstherren jahrelang gesorgt. Gute Arbeit, Chefs!

RainerZufall
14 Tage zuvor

Das wäre doch mal eine Schlagzeile: „Reichsbürger im Ministerium für Arbeit? Deputate wie zur Kaiserzeit“ XD

Aber ehrlichgesagt tue ich mich jetzt schon mit der Idee der Arbeitszeiterfassung schwer. Am Ende müssen Lehrkräfte dann weniger arbeiten oder Mehrarbeit verschweigen -___-

Biene
13 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Geliefert wie bestellt.

Unfassbar
13 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Die Sorge habe ich nicht, weil das Ministerium die Arbeit schon so definieren wird, dass die Lehrer ihre Aufgaben ohne Mehrarbeit erledigen können.

GriasDi
12 Tage zuvor

Die Stundendeputate wurden seit 75 Jahren kaum geändert, damals arbeitete man im öffentlichen Dienst noch 56 Stunden. Die Verringerung der Arbeitszeit sollte schnell nachgeholt werden

Teacher Andi
12 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Wie wollen Sie die Arbeitszeit objekitv erfassen? Indem jeder Lehrer aufschreibt, wievlel Stunden er gearbeitet hat? Da sehe ich Probleme.
Aber es wäre ein erster Schritt Klassenleiterfunktionen anzuerkennen, Lehrer mit zwei Hauptfächern besser zu entlasten gegenüber Kollegen mit zwei Nebenfächern, zusätzliches Engagement zu vergüten (Schülerfahrten, Austauschschülerprojekte, Engagenments, die den Schülern zugute kommen und nicht den Kultusministerien). Die finanzielle Ungleichbehandlung angestellter Lehrer sollte längst überarbeitet werden. Motivation steigt mit der Anerkennung, engagierte Lehrer belohnt man durch ihr Engagement und nicht, wieviel Stunden sie aufschreiben. Das käme bei den Schülern so gut wie nicht an.

Mika
11 Tage zuvor
Antwortet  Teacher Andi

“ Wie wollen Sie die Arbeitszeit objekitv erfassen? Indem jeder Lehrer aufschreibt, wievlel Stunden er gearbeitet hat? ”
Genau so läuft es in den allermeisten Unternehmen. Gibt sogar Technik dafür. Warum sollen Lehrer das nicht hinbekommen?

Teacher Andi
11 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Weil in den Unternehmen die Anwesenheit oder das einklinken mit Homeoffice erfasst wird, d.h. ich muss als Lehrer jedesmal, wenn ich korrigiere, Internet Recherche betreibe für die Vorbereitung, die Stunden plane, Schulaufgaben erstelle u.a. auf ein Knöpfchen des Stundenzählers drücken? Bei Fortbildungen und Schülerfahrten ist man dann permanent in der Zeiterfassung?
Wie soll das bitte gehen? Außerdem haben die Lehrer ein unterschiedliches Arbeitstempo mit Pausengestaltung bei der Vorbereituing bzw. beim Korrigieren. Jemand, der effizient arbeitet (dazu zähle ich mich nicht unbedingt) hat dann die schlechteren Karten? Und Sie meinen, dass da jeder ehrlich ist?
Es gehören stattdessen Studien her, weiviel Zeit man im Schnitt für die verschiedenen Aufgaben braucht, und danach kann man dein Aufwand einordnen. Ein pädagogischer Beruf kann nun mal nicht in ein Zeitschema gepresst werden. Das ist ja das Schöne an unserem Beruf. Es geht doch letztendlich um die Tatsache, dass den Lehrern immer mehr Zusatzaufgaben auferlegt werden, ohne den zeitlichen Aufwand auszugleichen. Und daran muss gearbeitet werden.

Mika
11 Tage zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Was soll dieses ewige Misstrauen… Lehrer sind genauso ehrlich oder unehrlich wie andere AN auch. Ich tracke seit diesem Schuljahr mit ner App, und hab da überhaupt nicht die von Ihnen beschriebenen Probleme. An den Schreibtisch setzen, App starten, fertig. Und ja, wenn Sie auf Fortbildung sind, sind Sie während der Fortbildungszeit dauerhaft in Arbeit, wenn Sie auf Schülerfahr sind vermutlich dauerhaft Arbeit oder Bereitschaft.
Einklinken ins Netz oder Einstempeln trackt genauso wenig die Effizienz des Arbeitens wie beim Lehrer. Bei anderen Berufen ist das kein Problem für Sie, beim Lehrer schon?
Arbeitszeit korrekt erfassen und gut. Geht in anderen Ländern auch, sogar mit Vorhersage wie in Schweden.

Sepp
9 Tage zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Aber es wäre ein erster Schritt Klassenleiterfunktionen anzuerkennen, Lehrer mit zwei Hauptfächern besser zu entlasten gegenüber Kollegen mit zwei Nebenfächern, zusätzliches Engagement zu vergüten (Schülerfahrten, Austauschschülerprojekte, Engagenments, die den Schülern zugute kommen und nicht den Kultusministerien).

Wenn Sie zwei Hauptfächer haben, sind Sie mehr Stunden in den gleichen Lerngruppen. Das ist doch einfacher, als wenn Sie deutlich mehr Lerngruppen haben, auf die Sie eingehen müssen.

Mit zwei Naturwissenschaften müssen sie ständig Material/Experimente vorbereiten, später wieder spülen, wegräumen etc. Da gehen auch einige Strunden in der Schule bei drauf. Dafür sind die Korrekturen sicher weniger aufwändig, als wenn Sie Deutsch-Aufsätze korrigieren. Aber die Kunst- und Sportlehrer haben es bestimmt viel entspannter, was die sicherlich anders sehen.
-> Es bringt nichts, die unterschiedlichen Fächer gegeneinander auszuspielen.

Was zusätzliches Engagement angeht:
Wenn wir z.B. komplette Tage bei MINT-Wettbewerben sind, dann wird im besten Fall die Zahl der sonst unterrichteten Stunden gezählt. Dafür ist man trotzdem komplett für die SuS verantwortlich.

Und ja, konsequenterweise müsste man für Klassenfahrten mit Übernachtungen die komplette Zeit bezahlen bzw. mit deutlich mehr Lehrkräften fahren. Oder wie sollte man sonst 11 Stunden ununterbrochene Ruhezeiten am Tag ermöglichen?

Ute
14 Tage zuvor

richig!
Im Unternehmen sitzt der Chef auch nicht mehr im Nebenzimmer und 30 davor an kleinen Tischen.
Wir brechen die Stundenpläne auf, wir optimieren und flexibilisieren.

30% vor Ort mit Lehrkraft, 30% in Lernräumen vor Ort und unterschiedl Aktivitäten und 40 % Homearbeit.

wer möchte, macht etwas mehr und erhält dadurch eine 4 Tage Woche!

Dann ist es wie fast überall derzeit im Berufsleben.

Das neue Modern!

Realist
14 Tage zuvor
Antwortet  Ute

Sie übersehen die Vorstellung der KMK davon, was die Aufgabe von Lehrkräften ist:
„Unterrichten, erziehen, BETREUEN; beraten“

https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2020/2020_10_15-Laendervereinbarung.pdf
Dort Art. 17 Abs.1

Also nichts mit „40% Homeoffice“. Die kleinen müssen betreut werden, damit die Eltern das BIP steigern können…

Gen Z: …

Karl-Heinz
14 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Von den Steuern der Eltern werden auch Sie bezahlt. Also: mal schön den Ball flach halten!

Realist
13 Tage zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Ach Karl-Heinz,

wofür mich der Arbeitgeber bezahlt ist mir ziemlich egal. Wenn er will, dass ich verstärkt „betreue“ wird halt bei den anderen Aufgabenfeldern reduziert: „Türschwellendidaktik“ statt intensiver Unterrichtsvor- und -nachbereitung, „erziehern“ nur noch, soweit es meinen unmittelbaren Unterricht betrifft (die vielfältigen Aufgaben von Gesundheitserziehung bis zum respektvollen Umgang miteinander überlasse ich dann den „Experten“, die sich immer so zahlreich beim Thema Schule zu Wort melden) und bei „Beratung“ verweise ich dann konsequent an den schulpsychologischen Dienst bzw. die Agentur für Arbeit…

Wenn ich einen Handwerker bestelle und ihn dann damit beauftrage meine Blumen zu gießen, wird er trotzdem 80-100 Euro pro Stunde plus Fahrtweg in Rechnung stellen und nicht auf die Idee kommen, die Zeit, die er mit Blumengießen verbracht hat, umsonst nachzuarbeiten…

447
13 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Genau so sieht es aus.
MESA regelt.

RainerZufall
12 Tage zuvor
Antwortet  Ute

Aber es geht ja um das Lernen der Kinder.
„Alle“ wundern sich und kratzen sich, warum Kinder aus der 6-Tage-Woche mehr üben und lernen konnten, während die heutigen Stunden an fünf Tagen nicht zuverlässig stattfinden können.
Wäre es nicht auch GERADE für die Kinder mit Deutsch als Fremd-/ Zweitsprache gut, mit anderen einen Samstag (mit Qualität) zu verbringen?
Wahrscheinlich würden die deutschsprachigen Familien als Erste versuchen, sich da herauszulösen… Zudem las ich, es würde eh ausschließlich an Tiktok liegen. Whatever…

Lisa
11 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Wir haben damals abgestimmt. Die Eltern, vorwiegend Deutsche, waren für den Schulsamstag. Sie wollten in Ruhe einkaufen, Kehrwoche machen ( war im Schwäbischen) und kochen. Die Lehrer waren dagegen. : D

Anne
10 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Die Lehrer wollten wohl auch mal in Ruhe einkaufen und kochen. Oder war geplant, das als Wochenendüberstunden zu bezahlen? Wohl nicht…

Mika
10 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Und, haben die Eltern mal darüber nachgedacht, wer die Kinder im Kitaalter von Lehrkräften betreut am Samstag? Oder machen das dann die Eltern?

potschemutschka
10 Tage zuvor
Antwortet  Mika

In der DDR haben Kindergärten samstags die Kinder von Lehrern, Schichtarbeitern, Verkäufern usw. im Wechsel betreut haben (eine Art Notbetrieb). Musste ich damals jeden 4. Samstag in Anspruch nehmen, wenn mein Mann Frühschicht hatte. Das heißt dann aber auch, dass die Kita-Erzieher samstags arbeiten müssten (zumindest alle paar Wochen). Es kam allerdings 2-3 mal vor, dass ich samstags vor verschlossener Kita-Tür stand (Kein Notbetrieb wegen Mumps, Scharlach … in der Einrichtung). Tja dann mussten meine Kinder an dem Tag mit mir zur Schule. War schon manchmal stressig 🙂

potschemutschka
10 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ergänzung: Wir hatten noch jeden Samstag Unterricht. Hatte mein Mann Spätdienst, gab es „fliegenden“ Wechsel, bei Nachtschicht schlief er erst, wenn ich wieder da war. Für Alleinerziehende natürlich nicht machbar.

Unfassbar
14 Tage zuvor

Da anzunehmen ist, dass es weiterhin zentrale Prüfungen am Ende der Jahrgangsstufen 10 und 13 geben wird, ist eine deutliche Änderung unwahrscheinlich. Aber selbst wenn, erwarte ich bei weitgehender Freigabe der Unterrichtsinhalte eine noch weitere Spreizung der Schülerfähigkeiten, weil in Schulen mit bildungsnaher Schülerschaft erheblich mehr und tiefergehende Inhalte vermittelt werden können als in Schulen mit bildungsferner Schülerschaft. Die Nivellierung nach unten, wie sie durch die zentralen Prüfung eingetreten ist, würde dadurch wieder aufgehoben. Ob man das gut oder schlecht findet, möge jeder selbst entscheiden.

A.J. Wiedenhammer
14 Tage zuvor

Das „einer sitzt vorne“ muss nicht schlecht oder „oldschool“ sein, dass mit den 30 Leuten (hier gerade 33, LK eingerecnnet) schon.

Galathea
14 Tage zuvor

33 SuS im LK? Oh Gott…

anka
14 Tage zuvor
Antwortet  Galathea

Ist wahrscheinlich NRW

Biene
13 Tage zuvor
Antwortet  anka

Kann auch Bayern sein. Da gibt es SL, die einen höheren Teiler als den vom Heiligen Weisen, für ihre Schule anlegen. Man frage nicht nach dem Grund.

Besseranonym
14 Tage zuvor

Bei um die 30 Lieblingen ist
„einerunterrichtetvorne“ häufig auch bei diesen beliebt, weil es Ruhe in die Klasse bringt – reizarmere Atmosphäre.

Lisa
14 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym

Wenn ich ehrlich bin, mich selbst hat als Schülerin guter Frontalunterricht am meisten beeindruckt. Diese Lehrer habe ich noch heute im Gedächtnis. Nicht die tollen Gruppenarbeiten, denn die anderen Schüler wussten ja nicht mehr als ich. Vermutlich will ich den alten Kaiser Wilhelm wieder haben….

RSDWeng
11 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Diesen adligen Herren möchten Sie und ich keinesfalls wieder haben.
Auch teile ich Ihre Meinung zum Frontalunterricht. Wenn er optimal vorbereitet und fragend gesteuert entwickelt wird und Teilzusammenfassungen ein in sich geschlossenes Tafelbild ergeben, ist das sehr gut für die Schüler, um die es ja gehen sollte.
Ich weiß jetzt schon, dass diesem Beitrag heftig widersprochen werden wird. Ich aber und viele meiner Kollegen, denen fast jede neue Sau, die durch das pädagogische Dorf getrieben wurde, wurscht war, sind in Ehren ergraut und heute relativ zufriedene Menschen. Und das ist auch die überwiegende Zahl unserer ehemaligen Schüler, was die mittlerweile sehr häufigen Klassentreffen beweisen.
Eine Einschränkung: Schüler und Eltern waren bis Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts nicht so anstrengend wie heute. So um 1995 veränderte sich vieles bis 2018, als ich pensioniert wurde,
zum Negativen hin. Und dieser Trend scheint nicht aufhören zu wollen.
Trotzdem: Es geht nichts über guten Frontalunterricht.

Hysterican
11 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

Ich widerspreche nicht, sondern ich stimme zu.

Es gibt sehr guten Frontalunterricht und sehr sehr miesen „schüler- und kompetenzorientierten Kleingruppenunterricht mit Selbststeuerungsphasen, bei dem hinterher – nach exzessiv ausgedehnter Erarbeitungszeit – Ergebnisse präsentiert werden, die einen schaudern lassen.

RSDWeng
10 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

Das glaube ich Ihnen gerne; Schüler brauchen eine fürsorglich und dennoch straffe Führung, sonst geht sehr viel daneben.

Der Zauberlehrling
14 Tage zuvor

Wieder einer mit Ideen.

Wieder einer, der krachend scheitert.

30 hatte ich schon lange nicht mehr vor mir.

Aber dafür habe ich in der Oberstufe das Kompetenzproblem Punk-vor-Strich. Diese Kompetenz scheint mir gerade unterentwickelt. Früher hätte ich formuliert: „Die wissen es nicht.“

Solange es zentrale Prüfungen gibt (und auf diese streben wir ja gerade seit vielen bundeseinheitlich zu) wird das mit „jeder unterrichtet was er will und fühlt“ nichts.

Wieder einer mit Ideen, die ins WC gehören.

Walter Hasenbrot
14 Tage zuvor

30 oder mehr habe ich ständig vor mir. An einem Gymnasium.

Tim Bullerbü
14 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ich auch. Oder 28, 29. Niedersachsen.

Der Zauberlehrling
13 Tage zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Um die 20 – mal mehr mal weniger, aber vor 20 Jahren das letzte mal 32.

Randlage, Konkurrenz, etc.

Besseranonym
14 Tage zuvor

28 – 31, jedes Jahr in so ziemlich allen Klassen 🙂 + Kompetenzproblem Groß- und Kleinschreibung, Satzzeichen, Satzbau….(“ Wir haben Deutsch, nicht Stichpunkt „), außerdem heißt der BK immer noch Merkel und in Thüringen ist im Mai Bundestagswahl…..
Vom Benehmen her geht’s, allerdings gibt’s auch das tablet- und handyproblem…..und trotzdem gehe ich immer noch gerne rein.
Dass der Lernerfolg in kleineren Gruppen größer wäre, juckt im Elfenbeinturm nicht wirklich jemanden.
Wenn ich die Zeit, v.a. für die Deutschkorrekturen, bei meinen Klassenstärken zusammenrechnen würde, so glaubt das kein Glorreicher…..Ich glaube ferner nicht, dass die 16 auf eine Arbeitszeiterfassung einlassen werden – z.B. mit dem Scheinargument der unterschiedlichen Fächerverbindungen.
Wo ein Wille, gäbe es schon einen Weg ( alle sind nie zufrieden ).

Biene
13 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym

Ich würde auch noch die selektive Erinnerung an den Unterrichtsstoff in allen Fächern miteinbeziehen. Bitte in Kombination mit dem äußerst beliebten Lernen nach Bulimie.
Der Elfenbeinturm ist mit den Illusionen von Träumen geschmückt und durch einen dicken Nebel von interessanten Ideen umgeben, so dass die brutale, harte Realität gar nicht ersichtlich ist.

Palim
14 Tage zuvor

Ich würde dem Punk auch Vorrang geben.

Milchschnitte am Morgen
14 Tage zuvor

Arbeitszeiterfassung muss dringend her!!! 😉

Aufwändige Korrekturfächer wie Deutsch, Englisch, Geschichte anders bemessen werden.

4-Tage Woche für Lehrkräfte ermöglichen

Neueinsteigern gute Arbeitsbedingungen bieten!!! 😉
Gibt es denn genug Neueinsteiger oder hauen mehr ab? 😉

Bei uns haben eingie gekündigt!

RainerZufall
14 Tage zuvor

Bin bei Ihnen, kann mir aber gut vorstellen, dass das Land am Ende vorgibt, wie viel Zeit man für eine Korrektur haben darf…

Bla
14 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Dann korrigiert man eben nur diese Zeit?

447
14 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Nichts besseres könnte uns passieren. Dann aktiviert man „Befehl und Gehorsam 2.0“ und korrigiert EXAKT so lange – und keine Sekunde länger.

RainerZufall
13 Tage zuvor
Antwortet  447

Stimmt schon. Am Ende muss diese Frage geklärt werden. Habe aber die Sorge am Ende, das Schöne und Besondere einsparen zu müssen, um den Kindern den zeitlich passenden 08/14-Unterricht zu servieren =(

447
13 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Die Gefahr ist real.
Ich löse das für mich so, dass ich SuS bei spannenden Sachen ausdrücklich frage/abstimmen lasse, ob sie das „extra“ on top machen wollen.
Wenn das so ist – ok, sonst nicht.
Demokratische Schule und so.

Alex
14 Tage zuvor

Lieber Herr Ott, das Problem sind nicht die Lehrpläne. Das Problem sind die ganzen Zusatzaufgaben drumherum, die von Politik immer noch mehr drauf gepackt werden. Ich habe kürzlich die Ablehnung meines Teilzeitantrages erhalten. Vollzeit werde ich das bisherige Vorbereitungs- und Unterrichtspensum nicht mehr schaffen. Im Sinne meiner eigenen Gesundheit geht es also husch, husch zurück zum „oldschool-Modell“, klassischer Frontalunterricht und sowenig Tests wie irgend möglich. Und da braucht mir keiner mit einem hyper-dyper-supi Projektfreitag um die Ecke kommen.

JoS
14 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Sagen wir mal so: Beides zusammen funktioniert nicht. Wenn die Politik die Zusatzaufgaben gegenüber der Einhaltung starrer Lehrpläne priorisiert, ist das für mich in Ordnung. Darauf muss dann aber auch in den Prüfungen Rücksicht genommen werden. Ein Negativbeispiel ist das diesjährige Politik-Abitur in NDS, wo trotz des diesmal extrem kurzen Halbjahres (sechs Wochen) ein Thema aus 13.2 genommen wurde. Zieht man die üblichen Verluste durch Krankheit, Projekttage, Exkursionen sowie den Klausurtermin ab, blieb den Kolleg*innen kaum Zeit, mit dem geforderten Pensum durchzukommen.

Alex
13 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Sorry, aber für mich stünde immer die Priorisierung des Unterrichts im Vordergrund, nicht die der Zusatzaufgaben.

JoS
11 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Das mag ja Ihre persönliche Meinung sein, aber in einer Demokratie treffen gewählte Vertreter solche Entscheidungen. Unsere Aufgabe ist es, diese Entscheidungen dann möglichst sinnvoll umzusetzen.

447
10 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Und wenn die beschliessen, dass wir den Himmel grün anmalen sollen – melde ich gehorsamst: War leider nix, bitte größere Leiter zuweisen.

Tim Bullerbü
14 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Welches Bundesland?

Alex
13 Tage zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

NRW.

Freundin aus NRW
14 Tage zuvor

Die Arbeitszeiterfassung ist wichtig, denn es ist nur noch unfair. Während wir, 41 Stunden und Überstunden arbeiten / Wochenende nicht eingerechnet und an fünf Tagen pendeln,
haben andere eine 32 Stunde Woche, Schichtzuschläge bis zu 500 Euro und 4 Tage Wochen.

Das ist nur noch unfair und nicht erklärbar.
Warum soll die Lehrerin z.T. für weniger Geld über 41 Stunden arbeiten, während sie im Büro, bei der Bahn oder in der Autozuarbeit nach 4 Tagen den Stift fallen lassen kann?

Warum kann sie mit guten Abschlägen erst mit 67 in Pension, während sie woanders mit 63 aussteigen kann (Autobranche)? Das sind ganze 4 Lebensjahre!?

?

Onkel Thomas
14 Tage zuvor
Antwortet  Freundin aus NRW

Die Arbeitszeiterfassung gibt es schon. Ihr müsst die nur für euch machen. Eine einfache App ist kostenfrei und sollte reichen.
Das Problem ist der nächste Schritt. Eure Arbeitszeiterfassung dokumentiert erst einmal nur eure FREIWILLIGE Mehrarbeit. Daraus ist dann eine angeordnete Mehrarbeit zu machen; im zweifellsfall vor Gericht. Auf jedenfall müsst Ihr die Schlleitung fragen, wie Iher mit euren Überstunden umgehen sollt und wo Ihr Abstriche machen könnt um auf eure Stundenzahl zu kommen.

Alex
14 Tage zuvor
Antwortet  Onkel Thomas

Die Antwort meiner SL kenne ich schon: „Da musst du wohl mal an deinem Zeitmanagement arbeiten.“

Der Zauberlehrling
14 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Oder: „Sie müssen Ihr Privatleben in Ordnung bringen und die dort bestehenden Probleme lösen. Denn die hindern Sie daran, den guten Unterricht abzuliefern, für den Sie viel Geld bekommen!“.

Hysterican
11 Tage zuvor

Lassen Sie such scheiden,schaffen Sie den Hund und die Kinder ab, ziehen Sue in ein Pensionszimmer mit Zimmerwirtin, die Ihnen die Speisen und die Wäsche macht und darauf achtet, dass Sie spätestens ab 22 Uhr im Bett liegen,damit Sue für den nächsten Tag ausgeruht und unabgelenkt ihrer Arbeit nachgehen können.

Hmmm, habe ich vorhin nicht was über Bezüge zum Kaiserreich gelesen ??

Also – old-school in der Variante könnte doch eine Lösung sein?!!

anka
14 Tage zuvor
Antwortet  Freundin aus NRW

Sorry, aber Angestellte in der Wirtschaft mit Rente lassen sich nicht (gut) mit Beamten und Pensionsabspruch vergleichen.
Die z.T. lukrativen Abfindungen in der Wirtschaft für Vorruhestand (aktuell: Commerzbank) beruhen och darauf, dass man dort Mitarbeitende loswerden will.
Das Gegenteil gilt für LuL: bloß nicht die Arbeitszeit verkürzen, bloß nicht in Vorruhestand gehen; Jede/r wird gebraucht.

Mika
13 Tage zuvor
Antwortet  anka

Jut, Anka, dann übertragen Sie dass doch einfach auf angestellte Lehrkräfte.

anka
13 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Ich habe das nicht alleinig auf die verbeamteten KuK bezogen.
Dass Angestellte LuL finanziell legendär benachteiligt werden, ist ja nichts neues.
Bezogen auf angestellte LuL gilt aber ähnliches wie für Beamte* oben: im öff. Dienst (nach 10 Jahren) nahezu unkünbar, mit VBL-Zusatzversorgung in der Rente. Vom Grundgehalt (brutto) überdurchschnittlich bezahlt (im Vgl. zur ges. Arbeitnehmerschaft) und als Lehrer*: gefragt und nicht gekündigt.
Mir ist jedenfalls noch keine Abfindung in der Höhe dreier Jahresgehälter angeboten worden, damit ich die Schule verlasse.
Vielleicht hätte ich Bankkaufmann lernen sollen 😉

MikaV
11 Tage zuvor
Antwortet  anka

Die Kosten für die VBL-Zusatzversorgung zahle ich zu 90 Prozent selbst (Brandenburg), und zwar zwangsweise. Überdurchschnittlich ist mein Brutto im Vergleich zu vergleichbar qualifizierten Menschen absolut nicht.

Katinka
14 Tage zuvor

„Alle werden gleich behandelt.“ – Na wehe, ich behandle nicht alle gleich, dann ist es so unfair und ungerecht!!
Und zum Frontalunterricht: Ich mache regelmäßig – auch – Frontalunterricht und ich finde ihn unabdingbar. Gerade, wenn neuer Stoff eingeführt und erklärt wird, ist das nunmal die sinnvollste und effektivste Methode. Wenn sie es sich selbst erarbeiten sollen, kommt immer: Können Sie das bitte nochmal erklären? Ich weiß nicht, was daran schlecht sein soll, das Gros in Form von Frontalunterricht zu vermitteln im Wechsel mit Übungsphasen und kreativem Arbeiten in Partner- / Gruppenarbeit, mit Lernzirkeln oder kleinen Projekten. Die Mischung machte es doch aus? Ansonsten: Alt ist nicht automatisch schlecht, sondern manchmal einfach nur bewährt.

Katze
14 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

Volle Zustimmung!
Dazu folgendes (mal nicht aus Wolkenkuckucksheim):

 „Wenn Lehrer 10 Prozent mehr Zeit auf frontales Unterrichten verwenden, dann zeigen Schüler einen Leistungsvorsprung, der ungefähr dem Wissenszuwachs von ein bis zwei Monaten Schulbildung entspricht.“
Mehr zuhören, weniger diskutieren
Dabei ist nicht nur die Zeit relevant. Mehr Frontalunterricht bringt offenbar auch bessere Ergebnisse in Leistungsvergleichstests. „Die Praxis ging über Jahre in die entgegengesetzte Richtung“, sagt der Wissenschaftler. Weniger Frontalunterricht wurde häufig mit besseren Leistungen assoziiert, vor allem für schwächere Schüler. „Aber das stimmt so nicht. Bei einem durchschnittlich begabten Pädagogen hat die Abkehr vom Frontalunterricht deutlich negative Effekte.“
Mehr zuhören, weniger diskutieren, üben statt ständig experimentieren – das erscheint nicht nur für die guten Schüler äußerst gewinnbringend, sondern auch für schwächere und vor allem jene aus eher benachteiligten Schichten. In Amerika haben diese Ergebnisse die Fachwelt elektrisiert. Eine neuseeländische Metastudie kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Es ist ein Witz: Die moderne Didaktik mit ihrem Anspruch, Chancengleichheit zu bringen, schadet denen am meisten, die Hilfe brauchen.
„Ein Menschenexperiment entlang des Zeitgeistes“
„Man könnte die Schule seit Jahren als ein großes Menschenexperiment entlang des Zeitgeistes bezeichnen“, sagt Felten. Ineffizient sei das alles vor allem im Hinblick auf die schwächeren Schüler. Gerade die brauchten die genaue Instruktion des Lehrers. „Die Schüler müssen ganz klar wissen, was der Lehrer will.“

Aus einem Beitrag „Frontalunterricht macht klug“ von Inge Klöpfer, freie Autorin in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin, 15.12.12

Lisa
14 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

In den Neunzigern hörten wir noch im Seminar: Ein Phasenwechsel pro Stunde reicht, alles andere ist blinder Aktionismus.

Besseranonym
14 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

Danke !!
….ab ins Seminar mit Ihnen ( ernst gemeint )

Spirale
14 Tage zuvor

Jeder, der das Wochenarbeitszeitmodell aus Hamburg kennt, lehnt es ab. Es ist nämlich nicht erklärbar, warum z.B. in Deutsch der Faktor 1,6 für SEK I angesetzt wird, für Physik aber 1,4. Oder Sport mit 1,1.

Das kommt von BWLern und presst aus allen nur Stunden heraus. Wer das fürs eigene Bundesland fordert, kann kein Sozialdemokrat sein.

Unfassbar
14 Tage zuvor
Antwortet  Spirale

Der Aufwand bei den Experimenten darf in Physik und Chemie nicht unterschätzt werden.

JoS
14 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Sicher sollte man das nicht, aber das Verhältnis ist trotzdem definitiv nicht angemessen. Dazu kommt, dass das Verfahren gegenüber den Lehrkräften ungerecht ist, die tatsächlich aufwendige Versuche durchführen, während andere fast nur das Lehrbuch durcharbeiten. Der Aufwand in Fächern wie Deutsch hingegen lässt sich nicht so einfach vermeiden. Eine Lehrkraft, die etwa Ankreuztests statt Aufsätze schreiben lässt, kommt damit nicht lange durch.
Auch die angesetzten Faktoren für Klassenleitungen etc. sind übrigens lachhaft. Da hilft nur eine individuelle Arbeitszeiterfassung.

Fräulein Rottenmeier
14 Tage zuvor
Antwortet  Spirale

Der kennt eben nicht die Telekom-Studie aus NRW, die nämlich deutlich ausgereifter daherkommt….aber gut, man kann ja nicht alles kennen….auch wenn es das eigene Bundesland betrifft *augenroll*

anka
14 Tage zuvor
Antwortet  Spirale

Und das Hamburger Modell kann niemals nicht überarbeitet oder angepasst werden? So dass es modernern Gegebenheiten entspricht?
Darum geht es doch: dass die Belastung der Korrekturfächer ggü. Reli, Sport und Geschichte (S.I) abgebildet wird.
Und Sonstiges, wie Fachvorsitz, Klassenleitung etc. auch gewichtet wird.
Imho: ein aktualisiertes Hamburger Modell ist die einzig sinnvolle Lösung zur Erfassung der Arbeitszeit.
Im Kleinen passiert das doch (hoffentlich) an jeder Schule: die Korrekturentlastungen aus dem Anrechnungstopf werden nach gewichteten Klassenarbeiten/Klausuren verteilt.
Natürlich kann und muss man sich da über die Gewichtungsfaktoren verständigen (streiten?). Das im großen Maßstab ergäbe eine Art Hamburger Modell.

JoS
14 Tage zuvor
Antwortet  anka

Ein solches Modell mag eine Verbesserung gegenüber dem Status quo darstellen, hätte aber immer noch zwei gewaltige Nachteile:
Zum einen wird der tatsächliche Arbeitsaufwand, den eine Lehrkraft investiert, so nicht berücksichtigt. Ich hatte oben das Beispiel zweier Physik-/Chemie-Lehrkräfte, von denen eine regelmäßig aufwendige Versuche unternimmt, während die andere diese nur als Film vorführt oder stumpf mit dem Lehrbuch arbeitet. Natürlich kann man damit Arbeitszeitbetrug nicht verhindern, aber das würde ich der Mehrheit der Kolleg*innen nicht unterstellen. Da sollte doch eine gewisse Hemmschwelle vorhanden sein.
Zum anderen entspricht ein solches Modell nicht der höchstrichterlichen Rechtsprechung, die ganz eindeutig eine individuelle Erfassung der Arbeitszeit fordert. Und damit kann man sich die Diskussion eigentlich ohnehin schenken.

anka
13 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Faule Äpfel finden sich in jedem Korb (auch bei uns). Aber stellt das die Notwendigkeit einer Reform des Deputatmodells derart in Frage, dass wir es lieber ganz sein lassen?
Derzeit werden (NRW) bei den naturwissenschaftlichen KuK die Vorbereitungszeiten gar nicht angerechnet/entlastet. Der workload würde aber nach hamburger Art angepasst.
Faule KuK bleiben faul, egal in welchem Modell. Und als Beamte (meist) kann ihnen auch keiner etwas, egal in welchem Modell. Sollte also egal sein.
Ich persönl. sehe in einem angepassten Hamburger Modell jedenfalls keine
Nachteile ggü. dem Deputatsmodell.

JoS
11 Tage zuvor
Antwortet  anka

Ich sehe auch keine Vorteile gegenüber dem bisherigen Deputatsmodell. Wie gesagt: Die Rechtslage erfordert zwingend eine individuelle Arbeitszeiterfassung. Dabei dann zu betrügen, wäre definitiv ein Grund für ein Disziplinarverfahren mit ernsthaften Konsequenzen. Also definitiv ein gewichtiger Grund, sich das gut zu überlegen.

Anne
10 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Unterstellen Sie gerade den Kollegen, per se schon mal bei der Zeiterfassung betrügen zu wollen? Warum nur tut das niemand bei all den Homeofficearbeitern??

Christabel
14 Tage zuvor
Antwortet  anka

Welche Korrekturentlastung, welcher Anrechnungstopf? An meiner Schule werden Korrekturen überhaupt nicht angerechnet, da heißt es nur, „am Ende fallen doch die Stunden in den Prüfungsklassen weg“. Ja, das stimmt, aber nur für die KuK ohne schriftliche Prüfung fällt tatsächlich Unterricht weg, ich korrigiere jedes Jahr 3-4 Prüfungssätze, da fällt gar nichts weg. Schlimm, dass es so unterschiedlich gehandhabt wird!

Mika
13 Tage zuvor
Antwortet  Christabel

Und bei uns wird man trotz schriftlicher und mündlicher Abiprüfungen in den wegfallenden Stunden gern als Vertretung eingesetzt, weil: die Stunden fallen ja sonst weg!

anka
13 Tage zuvor
Antwortet  Mika

siehe meine Antwort an Christabel, oben.
Mein Tipp: wählen Sie einen fähigen Lehrerrat! Lassen Sie sich das nicht gefallen.

anka
13 Tage zuvor
Antwortet  Christabel

NRW:
Die Kurzfassung: In jeder Schulform gawährt die Landesregierung sog. Anrechnungsstunden. Einmal zur Verteilung durch die SL und einmal auf Vorschlag der Lehrerkonferenz. Die genauen Daten stehen in SCHIPS. Der Lehrerrat hat ein Anrecht auf Einsicht bei der SL. Die Anzahl hängt ab von Schulform und Anzahl der SuS und darin besonders der SuS in der Sek II.
Wenn Sie an Ihrer Schule davon noch nie gehört haben, dann wäre eine Möglichkeit die, dass der LR pennt oder die SL die Stunden des Kollegiums nach Gutsherrenart aufteilt (oder Sie ein newbie sind).
Bei uns (Gym) fließen ein Drittel der Anrechnungsstunden in die Korrekturentlastung.
Ein Tipp: fragen Sie den LR, der hat ein Anrecht auf Einsicht oder fragen Sie auf Konferenzen die SL.
PS: es wird übrigens unterschieden zwischen Anrechnungsstunden und Entlastungsstunden (z.B. wg. Schwerbehinderung, Alter).
Viel Erfolg!

Mika
12 Tage zuvor
Antwortet  anka

Das sind in Brandenburg KANN – Bestimmungen, die nur dann zum Tragen kommen, wenn genügend Lehrkräfte zur Abdeckung des Regelunterrichts da sind. Die Zahl der vom MBJS gewährten Anrechnungsstunden reicht nicht aus, um alle Ansprüche zu befrieden, da diese Stunden z.T. nach Schülerzahl vergeben werden. Die Entscheidung über die Gewährung dieser Stunden obliegt der Schulleitung.
Da wir seit Jahren kaum den Regelunterricht abdecken können, gibt es für „überwiegend Unterricht in der SEK II“ (eigentlich Grund für eine Anrechnungsstunden, ebenso wie Klassenleitung oder Fachleitung) nichts. Für Klassenleitung oder Fachleitung auch nicht.

Mika
13 Tage zuvor
Antwortet  anka

Korrekturentlastungen? Was‘n das? Gibts hier nicht. Ob 30 Abiklausuren oder 60: egal. Um das in der Frist zu schaffen, bleibt grad den spät schreibenden Kollegen mitunter nur die Krankschreibung.

anka
10 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Wo ist denn „hier“?

Mika
10 Tage zuvor
Antwortet  anka

Brandenburg

RSDWeng
9 Tage zuvor
Antwortet  Mika

…oder ein Gespräch mit dem Schulleiter. Wenn er seine Fürsorgepflicht ernst nimmt, gibt er einen oder zwei Tage frei für die Korrekturen. So habe ich es jedenfalls praktiziert.

OMG
9 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

…und so machen es andere auch noch, so wie ich. Das gibt tatsächlich das Dienstrecht in allen Bundeslaender her. Und das erhalten alle und nicht nur auf Antrag.

Mika
9 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

Ja, das geht auch mal für einen Tag. Aber ganz ehrlich: wenn ich 30 Abiklausuren zu liegen habe, und es kommen noch 30 als Zweitgutachter hinzu: was nützen mir da ein oder zwei freie Tage???

Makkaroni
9 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Was machen die bayerischen Lehrer denn alle kommendes Jahr? Ich bin schon gespannt!

RSDWeng
9 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Sicher nicht allzu viel; aber immer noch besser als gar nichts.
Es kommt auch auf das Fach an. Am schlimmsten trifft es die Kolleginnen und Kollegen, die zwei Sprachen unterrichten und prüfen. Hier müssten sich die Lehrerverbände stärker einbringen.

0815
14 Tage zuvor
Antwortet  Spirale

Die Sozialdemokraten hatten in NRW sehr viel Zeit dafür, ihre Visionen umzusetzen. Das, worüber sie sich heute beschweren, ist das Ergebnis ihrer Politik.

Lessi
13 Tage zuvor
Antwortet  0815

Nicht nur in NRW….!

Realist
14 Tage zuvor

„Ein Lehrer, der Klassenlehrer ist, hätte zum Beispiel einen höheren Quotienten als jemand, der in der Sekundarstufe 1 Religion und Geschichte unterrichtet.“

Die EU-Arbeitszeitrichtlinie stellt auf die TATSÄCHLICH geleistete Arbeitszeit ab und nicht auf irgendwelche fiktiven „Quotienten“ oder „Faktoren“, welche insbesondere im Hamburger Arbeitszeitmodell unter dem Vorbehalt der „Auskömmlichkeit“ zustande gekommen sind: Die Faktoren mussten so gewählt werden, dass aller Unterricht und alle weiteren Tätigkeiten damit abgedeckt sind. Das löst das Problem überhaupt nicht, dass Lehrkräte (im Durchschnitt) viel mehr arbeiten als sie eigentlich müssten (und als alle anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst). Die Arbeitsbelastung und der Umfang der Tätigkeiten, die von Lehrkräften verlangt werden, sind einfach zu hoch. Faktoren hin oder her… in Hamburg sind die Teilzeitquoten zudem die höchsten bundesweit.

Solange Lehrkräfte im Schnitt drei bis fünf unbezahlte(!) Überstunden pro Woche machen, unter Berücksichtigung der „Ferien“ (siehe diverse Arbeitszeitstudien), während anderswo die 4-Tage-32-Stunden-Woche angepeilt wird (u.a. Forderungen der IGM) wird sich Gen Z vom Lehrkräfteberuf fernhalten. Wer ist schon so blöd und arbeitet 45 Stunden pro Woche, wenn er dasselbe Geld oder dank Übertstundenzuschlägen noch viel mehr mit (aktuell) 35 bzw. 38,5 Stunden woanders auch bekommen kann? Wo es echtes Homeoffice gibt? Und wo „Wertschätzung“ der eigenen Arbeit nicht nur in Sonntagsreden vorkommt?

Lessi
13 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Absolute Zustimmung! Außer…Arbeitszeit in der Grundschule (z.B. Klasse 1und 2; viele Elterngespräche, FAV`s, Zusammenarbeit mit JA und Co, verbale Zeugnisse und Zuarbeiten schreiben, Tritratrullala- Events usw.usw.) meist zwischen 50 bis 60 Stunden pro Woche! Meine höchste Wochenarbeitszeit betrug 72 h). Ich erfasse meine Arbeitszeit schon seit mind. 15 Jahren. Es wird nicht besser- nur noch viel schlimmer. So gern ich den Job immer gemacht habe, es ist Betrug irgendwo. Gen Z wählt diesen Job nicht!

Hans Malz
14 Tage zuvor

Keine Panik, die SPD tönt immer nur in der Opposition so. Sollten die gewählt werden, gibt es immer Gründe, warum dies und das nicht geht. Über 20 Jahre Lehrer in NRW und ich habe sie alle gesehen. Alle gleich schlecht … halt, eine stach raus: Frau Löhrmann! Die war noch schlechter als die anderen … aber auch nur geringfügig.

Warten wir also mal ab und ignorieren, was der forsche Ex-Kollege da so vor sich hinsabbelt. Gibt eh nix.

anka
14 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Sylvia L. war ne Grüne (unter und mit der großen Kümmerrerin von der SPD, Kraft).
Im Grundsatz stimme ich zu: Forderungen in der Poosition kosten nix. In der Regierung dann schon (Siehe z.B. JA-13; fand die FDP so lange gut, bis die Immobilienmaklerin dann Ministerin wurde).

Hans Malz
14 Tage zuvor
Antwortet  anka

Das Frau L. eine grüne war weiß ich. Ich habe aber noch die großartien Behler und Schäfer von der SPD miterlebt. Wie schon gesagt: Frau Löhrmann hat mich tief beeindruckt, da die zur Unkenntnis noch ein gewisses Sendungsbewußtsein hatte. Aber jede andere hatte auch ihre Höhepunkte … und wenn ich so nachdenke, ja die Immobilienmaklerin mit erfolgreicher Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten war natürlich ebenfalls großartig.

Deshalb kann Herr Ott von mir aus wunderbar schwadronieren … ich glaub dem nix.

anka
13 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Ich stimme Ihnen zu Sylvia L. war der allergrößte Fehlgriff auf diesem Posten, deit es den gibt. Dieses Sendungsbewußtsein: Jetzt macht mal ganz (billig) Inklusion, wir brauchen das Geld woanders. Haben Sie noch in Erinnerung, welche komfortabel ausgestatteten Lehrstühle aufgebaut wurden in der Zeit?
Und sie war sogar Gesamtschullehrerin!
Hat aber m.E. nix mit Otts Glaubwürdigkeit zu tun, noch hat er credit.

Hans Malz
12 Tage zuvor
Antwortet  anka

Kurzinfo: Herr Ott ist seit 2010 Landtagsabgeordneter, also schon zu der Zeit von Landesmutter Kraft und Löhrmann. Da habe ich aber irgendwie nix von dem gehört. Ja, das Schuliministerium hatten die Gründen, aber er war doch Teil der Landesregierung und hätte gegen das alles Sturm laufen müssen! Deshalb keine Glaubwürdigkeit.

anka
10 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Teil der Landesregierung? Ott?
Das ist neu und nicht richtig: er war Abgeordneter aber ohne Ministeramt, also auch kein Teil der Landesregierung, er war allenfalls stv. Fraktionsvorsitzender.
Und das diskreditiert ihn in Ihren Augen?

Individualist
14 Tage zuvor

So reden Oppositionsführer, aber keine Abgeordneten, wenn ihre Partei regiert und den Schulminister stellt. Sollte Herr Ott Schulminister werden, wird er auch ganz anders reden. Er wird auf Haushaltsprobleme verweisen.

anka
14 Tage zuvor
Antwortet  Individualist

Das befürchte ich auch, aus unguter Erfahrung.
Trotzdem: er hat recht. Und sollten wir LuL ihn dabei nicht eher unterstützen als fatalistisch zu posten: „Quatsch, wird eh nix, kann nicht funktioneieren“?
Wer hat denn einen besseren Vorschlag? Im konstruktiven Sinne.

potschemutschka
14 Tage zuvor
Antwortet  anka

Mein konstruktiver? Vorschlag: mal die Praxisberichte von echten Lehrern hier bei n4t lesen, darüber nachdenken, Ursachen erforschen und mit Praktikern! Lösungen suchen.

anka
13 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ganz ehrlich: konstruktive Vorschläge lese ich hier arg wenige (meine nicht Sie).
Das Jammern und Wehklagen über unseren Beruf überwiegt mit hier. Das konstruktive kommt mir etwas kurz.
Alles nur doof zu finden und zu kritisieren, bringt nichts und Niemanden weiter (meine nicht Sie).

Kaba
12 Tage zuvor
Antwortet  anka

Liebe Anka,
danke für Ihren Beitrag: Ich finde auch, dass es hier sehr wenig Konstruktives gibt.

Hysterican
11 Tage zuvor
Antwortet  Kaba

Könnte daran liegen, dass man – nachdem ma das über Jahre hinweg betrieben hat d feststellen musste,dass es niemanden interessiert – diese unfruchtbare Arbeit nicht mehr machen will.

Nicht alle sind so unermüdlich in ihrem Tun, wie der gute Sysiphos .

potschemutschka
10 Tage zuvor
Antwortet  Kaba

@anka@Kaba
Welche konstruktiven Vorschläge hätten sie denn? – aber bitte nur praxistaugliche! und kosten dürfen sie natürlich auch nichts!

Individualist
14 Tage zuvor
Antwortet  anka

„Das Kernproblem dabei sind die Lehrpläne, die strikt eingehalten werden müssen und am Ende zentral geprüft werden“, sagte Ott. Und er fordert eine „grundlegende Modernisierung des Unterrichts“.
Das ist populistisches Wahlkampfgetöse. Es war auch die SPD, die die zentralen und verbindlichen KMK-Bildungsstandards sowie zentrale Prüfungen beim MSA und im Abitur unterstützt hat. Einfach nur Inhalte reduzieren, das kann jeder vorschlagen. Aber WELCHE?
Reformvorhaben sollten in einem Schulversuch erprobt werden, bevor man ihren Erfolg hinausposaunt. Vielleicht gibt’s dabei ja auch Nachteile?

Unfassbar
13 Tage zuvor
Antwortet  Individualist

Die Versuche werden mit Sicherheit an Schulen durchgeführt, bei denen alles gelingen wird. Danach werden die Vorteile des Versuchs mit den Nachteilen des bestehenden Systems verglichen. Wie immer.

447
14 Tage zuvor
Antwortet  anka

Genau das „konstruktive“ ist die Falle.
Mit „konstruktiv“ gegen Machtlogik – des wird nüscht.

Hans Malz
13 Tage zuvor
Antwortet  anka

Wir unterstützen ihn, damit die SPD wieder Regierungsverantwortung hat und wir dann (wie immer) verladen werden? Nein, dazu fehlt mir „Ein unerschütterlicher Glaube ans Gelingen“.

447
13 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Sie müssen aktiv Angst um die Versorgungströge bekommen.

Das ist der Weg.

Hans Malz
13 Tage zuvor
Antwortet  447

Der ist seit 2010 Abgeordneter im Landtag. Nach so langer Zeit hat er die Rente durch, wir müssen also leider einen anderen Weg finden.

RainerZufall
14 Tage zuvor

Gute Nachricht: Wir haben kaum noch Leute, die vorne sitzen können 😉

Bitte erstmal die Personallage stabilisieren und ausbauen, bevor der Unterricht revolutioniert wird

potschemutschka
14 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

„Wenn die Tatsachen nicht mit der Theorie übereinstimmen – umso schlimmer für die Tatsachen.“ (G. W. F. Hegel)

Biene
13 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Gab es da nicht mal was über Statistiken von einem Politiker aus Großbritannien. Der würde an dieser Stelle auch passen.

potschemutschka
13 Tage zuvor
Antwortet  Biene

Meinen Sie: „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.“ (wird W. Churchill zugeschrieben) Ja, passt irgendwie immer, zu sämtlichen Studien 🙂

Karl-Heinz
13 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Aha… Alles gelogen, wie’s Ihnen gerade so passt? Interessantes Weltbild. Passt aber zu Ihrem übrigen Geschreibsel hier so a la „Früher im Osten war’s halt doch besser!“

potschemutschka
11 Tage zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Manches war eben doch besser, z. B. die Personalausstattung der Schulen (mehr als 100%), Lehrer und Erzieher wurden vorausschauend und geplant ausgebildet (anhand der Geburtenzahlen und des Renteneintritts der Lehrer und Erzieher), das Stundendeputat war geringer, die Bezahlung allerdings auch, dafür war die Wertschätzung in der Gesellschaft höher …

potschemutschka
11 Tage zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

P.S.: Ich bin zwar schon ziemlich alt, aber dieser Spruch ist noch älter und wird von Statistikern (Aussage eines befreundeten Statistikers) immer wieder gern zitiert. Warum nur? Könnte auch daran liegen, dass sich so ziemlich jeder die für ihn passenden Zahlen heraussuchen kann und man durch verschiedene Darstellungen (Dezimalzahlen, Brüche, Prozente, verschiedene Diagramme) die in Mathe weniger begabten Menschen (dazu gehören leider auch einige „Entscheider“) schön blenden kann (da muss man nicht mal „fälschen“, manchmal genügt es auch, ein paar Zahlen wegzulassen).
Ich gebe zu, dass mit dem „Fälschen“ ist nicht richtig, aber wie gesagt, der Spruch stammt nicht von mir. 🙂

Ich_bin_neu_hier
14 Tage zuvor

«So wie wir früher Schule gemacht haben, 30 Leute im Raum, einer sitzt vorne, so läuft das nicht mehr. Das ist wirklich Oldschool.» – ZWEI Lehrkräfte vorne? Boah, ey – Revolution! Oder so: vierzig Schüler im Raum, vor vierzig Bildschirmen, einer pro Schüler, und ein Lehrer/Betreuer in einem Callcenter in Indien, der bei Bedarf zugeschaltet wird?

Hysterican
11 Tage zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Genau so, „da bin ich Fan von“, wie Stefan Stoppok so gerne singt…..

https://youtu.be/ZI2RvCqSY8U?si=Zuo4LA6vli0GPIJu

Ich_bin_neu_hier
14 Tage zuvor

*Aber diese Unterschiede in der Belastung der Lehrkräfte, die werden überhaupt nicht abgebildet im System. Alle werden gleich behandelt. Das ist ein Fehler.“ – Genau, da geht noch was: Es gibt garantiert Lehrkräfte, die sind noch nicht optimal überlastet – da müssen wir unbedingt noch draufpacken, um zu spar…, äh, aus Gründen der Gerechtigkeit, äh, für leuchtende Kinderaugen, äh… ach egal, uns ist bisher immer noch was eingefallen!

Ich_bin_neu_hier
14 Tage zuvor

„Oder was mir noch immer auf der Seele brennt ist, wie einst 1000 Kinder im Hörsaal der Uni Köln saßen und mit dem Astronauten Alexander Gerst telefonierten – das waren drei Stunden Physik und da hat keiner Kügelchen geworfen oder anderweitig gestört.“ – Ja, das war sicher toll. Jetzt verstetigen wir diesen Erfolg, indem wir dieses Erlebnis mehr Kindern, nein, allen Kindern ermöglichen. Huch – wir brauchen mehr Astronauten! Na, wer von den Damen und Herren Politikern möchte sich denn freiwillig ins All schießen lassen, um allen leuchtenden Kinderaugen dieses einmalige Erlebnis zu ermöglichen? Ja, natürlich auf eigene Kosten und in der Freizeit. Ja, natürlich holen wir euch wieder runter, großes Lehrerehrenwort – das läuft natürlich nicht so wie bei Politikern und ihren Wahlversprechen!

Lisa
14 Tage zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Ich bin mir sicher, dass wenn die Kinder täglich im Hörsaal der Uni sitzen würden, ihr Verhalten wieder ein anderes wäre. Alles Neue ist erstmal schön!

447
13 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Sobald SuS erkennen, dass hinter einer Methide, Didaktik, Lehrmittelwahl….WHATEVER doch wieder „nur Schule“ steckt (man also was lernen und damit leisten soll) – in exakt der Sekunde ist mit der Begeisterung Schluss.

Die Kinder sind doch nicht doof.

Hans Malz
14 Tage zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Keine Sorge, die wollen nur solange Astronaut werden, bis man die mathemtischen und physischen Grundlagen anpackt. Dann wird es schnell anstrengend und es fliegen wieder Kügelchen.

Onkel Thomas
14 Tage zuvor

Gemeinsam sind wir stark! Gemeinsam gestalten wir Zukunft!(lt. DGB BW, 2020):

@GEW & Co. (DGB) Bitte stellt euren Mitgliedern ein
Zeiterfassungstool für eure Mitglieder zur Verfügung. Arbeitet offensiv und Publikumswirksam über alle Lehrerinteressenvertretungen zusammen.

An alle unzufriedenen Lehrkräfte:
Organisiert euch, wendet euch regelmässig an eure Interessenvertretungen und artikuliert eure Wünsche.
Fordert eure Interessenvertretungen auf zusammenzuarbeiten.
Sollte es (Warn-)Streiks geben, dann nimmt alle dran teil.
Nur so wird es eine relevante Arbeitnehmervertretung geben, die etwas bewegen kann. Die nächste Tarifrunde kommt.

Lisa
14 Tage zuvor

Mit dem Lehrplan gebe ich ihm Recht. Manches Wissen zum Auswendig lernen sollte gestrichen, dafür eher Fertigkeiten trainiert werden, und zwar die grundlegenden, Rechnen, Schreiben, Lesen. Dann und erst dann kann der Schüler Sachverhalte überhaupt erst sinnvoll“ googeln“ Ich nehme mal das Beispiel “ Hamburger Hafen“. Schiffe sind interessant, ein Hafen ist es auch. Doch was tun, wenn keiner in der Nähe ist? Stattdessen müssen die Schüler den Unterschied zwischen Stückgut und Schüttgut lernen. Und das für Zehnjährige, die noch nie am Meer waren. Trockener geht es nicht. Und was lernt der Schüler, was er nicht an einem anderen Sachverhalt genauso hätte lernen können? Also da Lernziele zu haben und das an dem Thema machen zu dürfen, dass entweder aus der Lebenswelt der Schüler kommt oder mich selbst begeistert, dann kann ich auch Begeisterung vermitteln, das wäre schön eine große pädagogische Freiheit.

Der Uwe
13 Tage zuvor

Klar können wir die Lehrpläne weiter einkürzen. Lesen üben statt Mathe (bis die Defizite in Mathe auf den Plan kommen, dann wird halt weniger Musik und Kunst gemacht).
Wir können auch ganze Fächer streichen (bloß nicht Reli!!!). Eine Lehrkraft kann locker zwei Klassen übernehmen, dann steht auch niemand Oldschool vorne.
So käme die Deutsche Bildungslandschaft sicher Weltweit auf Platz 1, noch vor China!!

Was auf gar keinen Fall passieren darf ist folgendes:

  • Lehrkräften Verwaltungstätigkeiten abnehmen
  • In der Schule auf Unterricht konzentrieren statt auf Aufbewahrung und Nacherziehungstätigkeiten und Dokumentation
  • Arbeitszeit einfach als Arbeitszeit erfassen und ggf. Überstunden Vergüten
  • Fort- und Weiterbildungen sowie verschiedene Konferenzen in die Ferienzeit legen
  • Unterreichtsausfall endlich als solchen vermerken, sobald der Unterricht nicht im normalen Rahmen stattfinden kann
  • Arbeitsschutz beachten
  • Einen gewisen Anteil an Personalüberhang einplanen, damit bei Krankheit eine Vertretung möglich ist (eine, die nicht nur aufpasst, dass niemand aus dem Fenster fällt)
  • Und, ganz wichtig!! Auf gar keinen Fall darf der Beruf der LuL in irgendeiner Weise einen guten Ruf bekommen oder gefragt sein

Was seit Jahrzehnten läuft kann doch nicht schlecht sein.
Haben wir immer schon so gemacht, schon zu Kaiserszeiten.

Nachdenker
13 Tage zuvor

Da redet einer, der stolz auf seine eigene Vorlesung für die „ganze Stufe“ verweist, gegen den Frontalunterricht. Ja geht’s noch? Woher kommt diese unsägliche Sucht deutscher Politiker, sich als Dampfplauderer über Bildungsfragen profilieren zu wollen? Gibt es keine anderen Aufreger-Themen? Dass ein in die Politik flüchtender Lehrer seinen Berufskolleginnen und -kollegen einen solchen Bärendienst erweist, macht ihn (und seine Partei?) praktisch unwählbar. Stand das S nicht einmal für ’sozial‘?

Christof Arn
13 Tage zuvor

In diesem Interview bringt Jochen Ott spannende Vorschläge, und einige davon werden von manchen Lehrpersonen bereits umgesetzt. In der Schweiz breitet sich das „Churer Modell“ aus, weit über die Stadt Chur hinaus, in der es als Teil der öffentlichen Schule entwickelt wurde und weiter entwickelt wird. Hier wird hochkonzentriert und zugleich individuell gelernt. Könnte gut sein, dass der Lehrplan besser erfüllt wird als im Standardunterricht. Denn, und das muss auch mal gesagt sein: Oldschool hat sicher Vorteile, und genauso auch Nachteile: Bloß weil die Lehrperson allen Stoff vorgetragen hat, hat ja noch niemand was begriffen. Man kann Gutes aus der Oldschool und Gutes aus neuen Modellen auch kombinieren. Eine so gebaute Lehrpersonenausbildung, die für Quereinstieg genauso passt, und außerdem auch als Erstausbildung weitere Menschen anspricht, liegt auch pfannenfertig und praxiserprobt bereit; für jedes Bundesland, das gerne weniger Lehrpersonenmangel hat.

vhh
13 Tage zuvor
Antwortet  Christof Arn

Vortrag der Lehrkraft als einziger Unterricht, das war zu Kaisers Zeiten, niemand denkt, das wäre ausreichend. ‚Oldschool‘ ist nicht dieser Beschriebene Strohmann!
‚Pfannenfertig und praxiserprobt‘: Private Hochschule, nicht anerkannter Abschluss, intensive Betreuung, Kosten 6500,-CHF +21 x 300,-/Modul, Erprobungsphase und Evaluation bis 2025. Praxiserprobt, als Modell für Massenbetrieb?
Churer Modell: Nach dem verlinkten Video handelt es sich primär um ein Lernsetting, das den Übergang in die Grundschule erleichtern soll. Ich kenne Kollegen, die etwas Analoges in ihren Sek1-Klassen versuchen. Die Resonanz ist bei weitem nicht so positiv, intrinsische Motivation nicht besser, Inputphasen im Kreis ‚unbequem und unpraktisch‘ u.ä. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Raum nicht als dritter Pädagoge dienen kann, es gibt nahezu keine Doppelbesetzungen…
Man kann in die genannten Richtungen denken, aber sofort übernahmefähige Lösungen sind das sicherlich nicht. Herr Ott bringt Vorschläge, aber deren Umsetzung muss dann mit vorhandenen Mitteln erfolgen. Man reiche dem Ertrinkenden ein Lehrbuch über Schwimmtraining…

Kaba
12 Tage zuvor

Es lohnt sich auch, hierauf einen Blick zu werfen:

https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/lehrerarbeitszeit-infografik-so-viele-stunden-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/#wie-viel-lehrkraefte-arbeiten

43,7% der Lehrkräfte arbeiten unterdurchschnittlich. Die Studie ist zusammen mit Gewerkschaft entstanden.
Meiner Erfahrung nach werden Stunden, die ausfallen, nicht unbedingt abgezogen.
Wichtig finde ich, tatsächlich alle Zeit einer Lehrkraft, die sie in die geforderten Aufgaben steckt, zu berücksichtigen und so eine Jahresarbeitszeit zu ermitteln (wann gearbeitet wird – abends,nachts, … – finde ich unerheblich, das ist in anderen Berufen bei einem Teil flexibler Arbeitszeit auch so und ermöglicht ggfs. eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf).

Realist
12 Tage zuvor
Antwortet  Kaba

„43,7% der Lehrkräfte arbeiten unterdurchschnittlich.“

Wow, ich glaube Kaba ist da etwas ganz Heißem auf der Spur! Ca. die Hälfte arbeitet weniger als der Durchschnitt (ca. 46,4 Stunden pro Schulwoche), d.h. ca. die andere Hälfte arbeitet mehr! Unerhört!

Wann kommt endlich die Studie, die den Median der Wochenarbeitszeit von Lehrkräften feststellt? Dann würde wohl sogar herauskommen, dass ganze 50% weniger als der Median arbeiten! Faule S… diese Unterrichtsbeamten!

Kaba
10 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Ihr Ton gefällt mir nicht. Und das hat nichts mit Ihrer Meinung zu tun, die ich respektiere.

Mika
11 Tage zuvor
Antwortet  Kaba

Tipp: Artikel, die man verlinkt, vorher lesen!

Sie hätten dann sicher bemerkt, dass:
– der Durchschnitt der wöchentlichen Arbeitszeit über 46h beträgt,
– in jeder Schulform mindestens 50% der Lehrkräfte mehr als 46h arbeiten
– zwischen 65 und 76% aller Lehrer jedes Wochenende in der Schulzeit arbeiten
– zwischen 49 und 60% aller Lehrkräfte jeden Sonntag in der Schulzeit arbeiten
– die tatsächliche Wochenarbeitszeit von Lehrkräften rund 50h beträgt.
Und nun?

Hans Malz
11 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Aber wenn man vorher genau liest, kann man ja nicht mehr so schön pöbeln.

Kaba
11 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Erklären Sie mir bitte, wo ich pöble – danke.

Kaba
11 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Ich hatte das alles schon gelesen. Den Tipp hätte es nicht gebraucht :-).
Dass ich mir Arbeitzeit in Teilen selbst einteilen kann, finde ich gut. Und bei einer Umfrage antworte ich dann natürlich auch damit, dass ich jedes Wochenende arbeite. Um ein volles Deputat abzuarbeiten und die Schulferien frei zu haben, muss ich auch weit mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten. Das schaffe ich auf Dauer auf keinen Fall in fünf Wochentagen.
Die Studie zeigt meiner Meinung nach, dass es an manchen Stellen noch etwas Luft gibt, um Überstunden bei den anderen zu reduzieren.

Mika
10 Tage zuvor
Antwortet  Kaba

Wenn die Wochenarbeitszeit im Mittel bei 50h liegt, sind die Stellen mit Luft genau wo?

Kaba
10 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Aus welcher Studie/Umfrage kommt Ihre Zahl von 50h im Mittel?

Ramadi
10 Tage zuvor
Antwortet  Kaba

Niemand muss die ganzen Schulferien frei haben. Admin, Planung, Vorbereitung, Elterngespräche, Konferenzen… das kann man alles auch in der unterrichtsfreien Zeit machen. Wenn man aber unbedingt Ferien will, dann muss man halt unter der Woche mehr arbeiten.
Aber das eine wollen und das andere bejammern ist einfach sehr verkürzt.
Ein neues Arbeitszeitmodell muss her, das die Belastung der Lehrkräfte nivelliert und nicht in Druckwellen abbildet. Das bedeutet unterm Strich: good bye Nichtstun in den Ferien.
Aber ich habe den Eindruck, das ist eben nicht gewollt.

Pober
12 Tage zuvor

Ob jetzt 20 oder 30 SuS, Frontal oder didaktisch wertvoll: für mich sind das Randdiskussionen.
Das Kernproblem liegt woanders: a) Mehr Bildungsstreben bei geringerer Vorbildung, b) Mathematik als Angstfach und c) Deutsch lernt man Experimentieren.
Ich bin für eine grundlegende Reformierung des Systems. Weniger Gewichtung der mündlichen Mitarbeit in Fächern wie Mathe und Physik. Gemeinschaftliches Schulsystem mit Leistungsfächern ab Klasse 7 oder 8. Daneben ca 15h gemeinschaftlichen Basisunterricht in Ma, De, E, SoWi, NaWi. Bis dahin muss jeder SuS Rechtschreibung, Grundrechenarten und ein Grundverständnis unseres politischen Systems haben. Ab dann nur noch 3h Ma, D, E plus Sowi, um eine breite Allgemeinbildung sicherzustellen, mit alltagsrelevanten Themen bzw alterspezifischen Themen ( zB in Mathe Prozente, Statistik, grundlegende Geometrie, Verteilungsrechnung, Umgang mit Formeln, sb Klasse 9 Funktionen, Grundlagen! der Analysis …).

Daneben eben 15h modularer, fächerübergreifender Unterricht eben in Spezialisierungen und nach Interesse. Idealerweise auch nicht nur ein reines Leistungsfach ,Mathe‘, sondern eher Spezialisierungsrichtungen wie angewandte NaWi, ein Fach Statistik und Empirie oder ein Fach Modellierung, Wirtschaftsmathe usw. In Deutsch dann eben Literatur oder Rhetorik. Oder Theater. Sport je nach Sportart, Sportwissenschaft, Ernährung und Sport usw. Englisch Conversation, Writing, Culture usw. Alternativ 2./3. Fremdsprache. Wirtschaft. Politik & Geschichte usw. So eine Spezialisierung geht dann 1 Jahr, danach kann man sich neu Einwählen. Ein Modul hat dann 4h pro Woche, wird also intensiv behandelt.

Für den mittleren Abschluss müssen dann wegen mir 8 Spezialkurse erfolgreich abgeschlossen sein, für FOS 12 und für das Abi 20 (so als Orientierung). Ein Modul schließt mir Prüfung oder Projektarbeit ab. Und nach x erfolglosen Modulen endet die Schullaufbahn.

Mal so als Idee…

Michael J.
12 Tage zuvor

Endlich! Das könnte nebenbei die NRW-SPD retten!

Hysterican
11 Tage zuvor
Antwortet  Michael J.

Sorry, aber nach meinem Dafür- bzw Dagegenhalten sind die nicht mehr zu retten.

Fräulein Rottenmeier
10 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

Oh, bloß nicht! Dann geht das mit den schlechten Bedingungen in der Umsetzung der Inklusion hübsch weiter, so wie es mit dem 9. Schuländerungsgesetz 2013 angefangen hat. Da wurden damals unter der SPD ein paar Millionen und Lehrerstellen locker gemacht. Das Geld war ausschließlich für Fortbildungen gedacht….und damit dachte man, damit wäre es genug…..

anka
10 Tage zuvor

Die KuMi war doch Sylvia L. (Die GRÜNEN), und die MP Kraft (SPD).
Alle Versäumnisse allein der SPD anzulasten (weiter oben) ist nicht ganz richtig.
Die lieben GRÜNEN haben auch ihren Teil der Verantwortung, den hier sogar größeren.

MB aus NRW
11 Tage zuvor

Also das Einhalten der ohnehin immer weiter zusammengestrichenen Lehrpläne ist so ziemlich das, was mir am wenigsten Stress in der Schule bereitet…