In Toilettenräumen in Lüneburger Schulen stehen künftig kostenlose Menstruationsartikel zur Verfügung. Die Stadtverwaltung habe die Sommerferien dazu genutzt, um 25 Spender zu beschaffen, teilte die Stadt mit. Sie werden demnach je in einem Mädchen-WC in weiterführenden Schulen, Grundschulen, städtischen Sporthallen und der Musikschule installiert.
Die Aktion geht auf einen Antrag des Stadtschülerrats zurück. «Es kann nicht sein, dass wir im 21. Jahrhundert leben und sich junge Frauen wegen ihrer Periode schämen. Meiner Meinung nach sollten Periodenartikel für alle kostenlos verfügbar sein», sagte Stadtschülerratssprecher Florentin Weber laut Mitteilung.
Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover hatte im vorigen Jahr allen weiterführenden Schulen die Finanzierung von Spendern mit kostenlosen Binden und Tampons zugesichert. Auch an zahlreichen anderen Schulen in Deutschland wurden mittlerweile Spender aufgehängt. News4teachers / mit Material der dpa
Kostenfreie Tampons und Binden in Schulen – eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit?
Laut Tante Google gibt es in Lüneburg 11 Grundschulen, je eine Waldorf- und eine Montessorischule, 3 Oberschulen, 2 Integrierte Gesamtschulen, 4 Gymnasien, 2 Förderschulen, 5 Berufsbildende Schulen sowie die Volkshochschule, dazu dann noch die Musikschule. Das sind für mich 31 Institutionen, der Artikel handelt von 25 Spender in Schulen und Sporthallen. Rechnerisch kommt das für mich nicht hin. Weiß die Redaktion, welche der Schulen aus welchen Gründen weggelassen wurden?
Ich bin übrigens gespannt, wie die Schülerinnen mit den Binden und Tampons umgehen. Ich hoffe, dass niemand auf die Idee kommt, sie zweckzuentfremden oder den familiären Bedarf damit zu decken.
Abgesehen davon hat jedes Sekretariat für Notfälle immer welche da. Diese Lösung finde ich persönlich völlig ausreichend.
Nein, das weiß die Redaktion nicht – und sie hat, sorry, Besseres zu tun, als dieser Frage nachzugehen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ich kümmere mich morgen darum, nach welchen Kriterien die Spendervergabe erfolgt ist. Habe vorhin den Artikel bei der Lüneburger Landeszeitung in Korrektur auf dem Tisch gehabt. Soweit ich mich erinnere, wurde dies im Artikel nicht beleuchtet.
Kann das aber ggf. morgen in der Redaktion erfragen bzw. darum bitten, dass die es erfragt.
Melde mich dann noch mal.
Am besten sofort den Bürgermeister anrufen 😉
Wir haben eine Oberbürgermeisterin.
Obwohl weiblich, wird sie mit der Fragestellung vermutlich überfordert sein. 😉
@Mary-Ellen
Sie ist aber immerhin ansprechbar und werbewirksam freundlich unterwegs und sie schien insgesamt wirklich freundlich, das hat man in solchen Positionen auch nicht immer …
Und: Samstags ins Büro gegangen – sic!
Naja, war halt eine Momentaufnahme während eines kurzen Aufenthaltes meinerseits.
War mal wieder sehr schön in eurem Städtchen. 🙂
LG nach LG 🙂 🙂
Och menno!!! 🙁
Da hätte man ja mal das ein oder andere Tässchen gemeinsam nehmen können!
(Deine Oberbürgermeisterin – Beschreibung ist zutreffend! Bin froh, dass wir sie haben.)
Beste Grüße zurück!
*Winkhand* 😉
@Mary-Ellen
Hübsche Idee mit “mal das ein oder andere Tässchen gemeinsam nehmen”.
Möglicherweise nächstes Jahr? (Wenn man vor dem Pons steht hat ja ein paar Häuser weiter was Neues aufgemacht: Hirschkopf an der Wand und großer Leuchter aus grünen Flaschen, weißt bestimmt schon wo …)
So hat man immer schöne Pläne 🙂
*Winkhand* zurück!
Ja, kenn ich natürlich, als Szene – Insiderin. 🙂
Meld dich einfach….über das Forum?
Keine Ahnung, wie es sonst ginge… :I
@Mary-Ellen
Über das Forum, genau.
Und dann wird das nächstes Jahr dort im “Lokal” aussehen wie im schlechten 50er-Jahre-Flm (weil ja hier alle Welt mitliest) und dann stehen da mindestens 100 Leute mit Erkennungszeichen “Zeitung unterm Arm und Nelke hinters Ohr geklemmt” … könnte witzig werden! 😉
@Hysterican
Schnapp dir dann auch ne Zeitung und ne Nelke! 🙂
An Bielefeld bin ich grad vorbei …
“Diese Lösung finde ich persönlich völlig ausreichend.”
Der Stadtschülerrat sah das nicht so, der Stadtrat Lüneburgs teilte diese Meinung.
Es gibt ja auch große Schulen mit mehreren Gebäuden…..
“Ich hoffe, dass niemand auf die Idee kommt, sie zweckzuentfremden oder den familiären Bedarf damit zu decken”
Mir ist mal gerüchteweise zu Ohren gekommen, dass ein männlicher Schüler starkes Nasenbluten mit einem Tampon gestillt hat….
Die Redaktion kann es mir auch nicht sagen., tut mir leid.
Sekretariat hat über Jahrzehnte bestens – und auch (früher!) sehr diskret – geklappt.
Ich fände es wirklich sehr viel besser, sinnvoller, Menstruationsartikel anders, also viel niedriger, zu besteuern!
Sie würden dann automatisch auch billiger, erschwinglicher für manche Bevölkerungsgruppen.
Dies ist übrigens eine uralte Forderung aller frauenbewegten Frauen, aller Feministinnen!
Aber da tut sich seit vielen Jahrzehnten nichts! Erbärmlich Eine Schande!
Schule braucht doch ihren eh bald noch mehr gekürzten Etat für andere, wesentlichere, Dinge!
Die haben doch ganz andere Baustellen!
Siehe dazu auch kürzliche Meldung.bei n4t, dass Grundschule evtl. über Investitionskürzung bei Klopapier und Seife (sic!) nachdenken muss. Absurd!
Mir kommt das – wohl gut gemeinte – Vorgehen von Schulen in Lüneburg folglich leider auch etwas wie (politische) Augenwischerei, Anbiedern, leicht populistisch vor.
Die MwSt für Menstruationsartikel wurde 2020 gesenkt. Zunächst ging der Preis auch runter, inzwischen kosten sie mehr als vor der Senkung(und teilweise ist dann auch noch weniger drin).
Vielen Dank für diese Info!
Politische Partizipation mit sichtbaren Resultaten für die Schülerinnen. Schöne Sache 🙂
Ich finde es auch schön. Jetzt müssen die Toiletten nur noch so sein, dass die Schülerinnen dort auch bequem und hygienisch ihre Binden/ Tampons wechseln können.
Absolut! Aber da wäre das im Artikel genannte Beispiel vielleicht ein Fingerzeig: Schüler*innen andere Möglichkeiten zur Selbstwirksamkeit ermöglichen und die Schulen zu Orten machen, wo sie sich gerne aufhalten. (Sinngemäß: “Ich spucke ja auch nicht in mein eigenes Wohnzimmer”)