BERLIN. Die GEW hat sich mit einem dringenden Appell an den Berliner Senat gerichtet, geplante Zuschuss-Kürzungen beim Grips Theater (und allen weiteren Kinder- und Jugendtheatern der Bundeshauptstadt) zurückzunehmen. Das Grips sei für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie für die soziale und kulturelle Teilhabe von enormer Bedeutung.
„Wir machen nicht mit, wenn Kultur gegen Bildung oder Nahverkehr gegen den sozial-ökologischen Umbau ausgespielt werden sollen. Wir stehen nicht nur solidarisch zusammen, sondern kämpfen gemeinsam für den Erhalt dieser unverzichtbaren Einrichtungen. Kürzungen bedeuten steigende Ticketpreise – eine Entwicklung, die wir nicht hinnehmen dürfen. Die Zeit, in der das Portemonnaie über kulturelle Teilhabe entscheidet, sollte längst überwunden sein. Der Protest des Grips Theaters, des Theaters an der Parkaue, der Schaubude Berlin und aller anderen Kinder- und Jugendtheater ist unser gemeinsamer Protest für eine inklusive, gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft“, betont Gökhan Akgün, Vorsitzender der Berliner GEW.
„Schon bei den Pandemiemaßnahmen waren die Kinder und Jugendliche die Schlusslichter, jetzt ausgerechnet wieder Bildung, Soziales und Kultur so drastisch einzusparen, trifft die Schwächsten der Gesellschaft. Kinder und Jugendliche brauchen ihre Räume, brauchen Möglichkeiten der Teilhabe, der Selbstwirksamkeit, der Identifikation, des Austauschs und Dialogs. Diese Räume schaffen Bildung, Soziales und Kultur. Nimmt man ihnen diese Räume, gefährdet man den gesellschaftlichen Zusammenhalt und öffnet extremistischer Propaganda Tür und Tor. Die Kürzungen müssen dringend neu beraten und zurückgenommen werden“, so der Leiter des GRIPS Theaters Philipp Harpain.
Die vor kurzer Zeit von der Senatsverwaltung veröffentlichte Liste der ab 1. Januar umzusetzenden Kürzungen im gesamten Berliner Haushalt geht am 5. Dezember in die erste parlamentarische Lesung und soll am 19. Dezember 2024 im Plenum des Abgeordnetenhauses Berlin beschlossen werden. Bereits 12 Tage nach dem Beschluss müssten die Kürzungen umgesetzt werden. In einem Spielbetrieb, der über Jahre im Vorfeld geplant und mit Verträgen fixiert wurde. Insgesamt 130 Millionen Euro soll die Berliner Kultur ab dem kommenden Jahr einsparen.
Um der Solidarität gegenüber dem Grips Theater Ausdruck zu verleihen und gemeinsame Formen des Protests zu diskutieren, fand die jüngste Sitzung des Landesvorstands der Berliner GEW im Grips Theater statt. Der Landesvorstand der Gewerkschaft beschloss dabei einen Appell an den Regierenden Bürgermeister und die Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses, die Kürzungen zurückzunehmen. News4teachers
Nach Protesten: Schwarz-Grün nimmt Kürzungen im sozialen Bereich zurück (zur Hälfte)
Die GEW macht mobil? Wie denn mobil? Mit Worten?
GEW macht mobil/
“bei Arbeit, Sport und Spiel.”
Sie sagen es, jede Organisation ist nur so stark, wie ihre Mitglieder sie machen!
Kulturkürzungen sind immer eine heikle Sache, jedoch scheint es, als sei so manches Theaterangebot für Kinder in der Ästhetik des späten 20. Jahrhunderts verhaftet, außerdem wirkt manches doch sehr belehrend und holzschnittartig, gerade hinsichtlich der Frage, was “richtig” und “falsch” sein soll.