Nicht verhandlungsfähig: Angegriffener Lehrer wird vorerst nicht selbst angeklagt

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ULM. Vor kurzem war er in einem Prozess das Opfer – doch der Lehrer steht selbst im Visier der Justiz. Ihm wird unter anderem sexueller Missbrauch vorgeworfen. Eine Anklage droht aber erstmal nicht.

Das Gericht bekommt erstmal nichts zu tun. Foto: Shutterstock

Es geht um den Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen und den Besitz jugendpornografischer Inhalte: Ein angegriffener Lehrer aus Ulm wird vorerst nicht angeklagt. Die Polizei fand auf dem Handy des Lehrers Fotos von mindestens 23 Schülern aus den Jahren 2016 bis 2023, teilweise erst 13 Jahre alt.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat ein Gutachten ergeben, dass der Beschuldigte aus gesundheitlichen Gründen nicht verhandlungsfähig ist. «Danach kann derzeit nicht davon ausgegangen werden, dass der Beschuldigte sich adäquat in einem Verfahren verteidigen könnte», teilte der Oberstaatsanwalt Michael Bischofberger auf Anfrage mit.

Der Zustand des Mannes werde «zu gegebener Zeit» erneut überprüft, so der Staatsanwalt. Bis dahin werde das Verfahren vorläufig eingestellt. Der damals 34-Jährige war im vergangenen Februar beim Verlassen des Schulgebäudes mit einer Art Baseballschläger auf den Kopf geschlagen und dabei lebensgefährlich verletzt worden.

Nach wochenlangen Verhandlungen wurde ein angeklagter früherer Schüler am Mittwoch wegen Beihilfe zu gefährlicher Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Die Tat konnte ihm das Landgericht aber nicht nachweisen. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft war davon ausgegangen, dass sich der Ex-Schüler für ein missbräuchliches Verhalten des Lehrers rächen wollte. News4teachers / mit Material der dpa

Unbefriedigendes Urteil nach Angriff auf Lehrer: Angeklagter verurteilt (ein bisschen)

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3 Kommentare
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Ragnar Danneskjoeld
3 Monate zuvor

Man darf gespannt sein, wann das RP juristische Schritte unternehmen kann, um den “Kollegen” endlich aus dem Dienst zu entfernen und für die Allgemeinheit Pensionskosten zu sparen.

Peter Sommer
3 Monate zuvor

“fand auf dem Handy des Lehrers Fotos von mindestens 23 Schülern aus den Jahren 2016 bis 2023, teilweise erst 13 Jahre alt.”
Äh, ja und?
mit oder ohne Kleidung … das wäre eine Information.