Startchancen-Programm: Erste Schulen nutzen Budget für Unterstützung (auch durch Angebote der Akademie Biberkor)

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KASSEL./BERG. Das Startchancen-Programm eröffnet Schulen in herausfordernden Lagen neue Möglichkeiten, ihre Bildungsangebote nachhaltig zu verbessern und gleichzeitig das Kollegium zu entlasten. Mit einem flexiblen Budget können Schulleitungen und Lehrkräfte an den sogenannten Startchancen-Schulen nun unter anderem Maßnahmen zur Förderung der Basiskompetenzen von Schüler:innen finanzieren – darunter personelle Unterstützung und Fortbildungen. Ein Beispiel liefert die Grundschule „Schule Am Wall“ in Kassel, die zu den ersten 92 von insgesamt rund 320 Schulen in Hessen gehört, die das Startchancen-Budget nutzen dürfen. Ein Vorhaben der Schulleiterin Sonja Timmer: Sogenannte „Neue Referendare“ als Lernbegleitungen in die Schule holen und dem Kollegium reformpädagogische Fortbildungen ermöglichen.

Raketenstart
„Wie sind jetzt so eine Art Vorhut“: Sonja Timmer, Schulleiterin der Kasseler Schule Am Wall, macht das Beste aus den Herausforderungen, die das neue Startchancen-Programm mit sich bringt. Als eine der ersten Schulen in Hessen macht sich die Grundschule nun an die praktische Umsetzung und plant Angebote der Akademie Biberkor über das Förderprogramm zu finanzieren. Foto: Shutterstock

Die Schule Am Wall gehört zur ersten Tranche der in Hessen ausgewählten Startchancen-Schulen, die von dem gleichnamigen Programm des Bundesbildungsministeriums profitieren. Das hat nicht nur Vorteile, denn schließlich ist das bundesweite Förderprogramm für Schulen im sogenannten Brennpunkt ganz neu und stellt die ersten teilnehmenden Schulen vor die Herausforderung, passende Maßnahmen zu definieren und entsprechende Mittel und Dienstleistungen einzukaufen. Dazu fließen allein nach Hessen in den kommenden zehn Jahren pro Jahr Bundesmittel in Höhe von 78,5 Millionen Euro. Deutschlandweit stellt der Bund etwa eine Milliarde Euro jährlich für das Programm zur Verfügung. Die Länder beteiligen sich jeweils in gleicher Höhe.

„Wie sind jetzt so eine Art Vorhut“, sagt Sonja Timmer lachend. „Diejenigen Schulen, die im nächsten Jahr ins Programm starten, werden es sicherlich einfacher haben, was beispielsweise die Abwicklung von Verträgen und Ausschreibungen betrifft.“ Gut, dass die Schulleiterin und ihr Kollegium schon auf vielfältige Erfahrungen zurückgreifen können. Deshalb stand ziemlich schnell fest: Ein Teil des Budgets, das die Schule inzwischen zugewiesen bekommen hat, wird für die Weiterbildung der Mitarbeiter:innen eingesetzt. Hierzu gehört der einjährige Montessori-Diplomkurs der Akademie Biberkor, einer Fort- und Weiterbildungseinrichtung für Lehrkräfte, der bereits zum zweiten Mal an der Schule stattfindet.

„Wir sind eine Grundschule in öffentlicher Trägerschaft, arbeiten allerdings auf Basis verschiedener reformpädagogischer Ansätze“, erklärt Sonja Timmer. „Die Montessori-Pädagogik unterstützt uns hervorragend bei unserem Konzept der Jahrgangsmischung und ermöglicht das selbständige Lernen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Kurse unseren Mitarbeitenden helfen, ihre Kompetenzen zu erweitern und noch gezielter auf die individuellen Bedürfnisse unserer Schüler:innen einzugehen.“

Die Grundschule hat schon 2008 begonnen, den Unterricht jahrgangsübergreifend zu gestalten. Inzwischen gibt es anstelle von Ziffernzeugnissen nur noch kompetenzorientierte Zeugnisse und das besondere Raumkonzept setzt auf das eigenständige Lernen am Vormittag – unter anderem mit Montessori-Materialien – in sogenannten Lernateliers. Die Räume wurden dem Konzept der mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Alemannenschule in Wutöschingen nachempfunden.

„Wir haben Schüler:innen, die mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen an unsere Schule kommen, und viele Kinder mit Migrationshintergrund. Deshalb setzen wir auch auf das altersübergreifende Lernen. Das Startchancen-Budget hilft uns jetzt, genau die Unterstützung und die Tools zu finanzieren, die wir für eine noch intensivere individuelle Förderung brauchen.“

Neue Referendare: Impulse für die Schulentwicklung und personelle Unterstützung 

Dazu gehören auch zum schulischen Konzept passende Lehrkräfte beziehungsweise Lernbegleiter:innen. Ab dem nächsten Schuljahr plant Sonja Timmer deshalb, über das in drei Säulen aufgeteilte Förderprogramm für eine Lehrkraft die Ausbildung „Neues Referendariat“ der Akademie Biberkor zu finanzieren.

„Wir decken unseren Stundenunterhang von etwa 90 Stunden in der Regel mit Lehraufträgen ab. Dadurch, dass wir so vielseitig arbeiten, brauche ich einfach bestimmte Personen, die uns hier im Sinne eines multithematischen Teams unterstützen können. Und die werden nicht in dem normalen Schulsystem ausgebildet“, sagt Sonja Timmer. Schon vor zwei Jahren hat ihre Schule gute Erfahrungen mit einer Neuen Referendarin aus dem in Deutschland bislang einzigartigen, ganzheitlichen Projekt für Lehrkräfteaus- und Weiterbildung der Akademie Biberkor gemacht.

Die Referendar:innen sind entweder bereits staatliche ausgebildete, teils auch erfahrene Lehrkräfte, oder haben das erste Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen, bevor sie das einjährige Neue Referendariat antreten. Das Besondere: Der Fokus der Ausbildung liegt auf zukunftsorientierten pädagogischen Ansätzen ebenso wie der Festigung der Lehrer:innenpersönlichkeit. Der theoretische Teil findet in Form von Seminarwochenenden an Schulen mit herausragendem pädagogischen Konzept in ganz Deutschland sowie in den Räumen der Akademie in Bayern statt. Der Praxisteil kann an ausgewählten Ausbildungsschulen ebenfalls in ganz Deutschland absolviert werden. Darüber hinaus hospitieren die Neuen Referendar:innen an Schulen mit besonderen pädagogischen Ansätzen wie eben der Alemannenschule in Wutöschingen.

Der Vorteil: An der Ausbildungsschule werden die Neuen Referendar:innen durch einen Mentor oder eine Mentorin begleitet und können das neu Erlernte mit Unterstützung erfahrener Lehrkräfte direkt in der Praxis umsetzen. Gleichzeitig bringen sie frische Ansätze und Know-how mit in die Schule und arbeiten selbständig mit, so dass das gesamte Kollegium profitiert.

„Wir haben jetzt einen Kandidaten für das neue Schuljahr, der gerade auch noch seine Montessori-Ausbildung macht“, freut sich Sonja Timmer. „Das ist für uns ein großer Gewinn. Jetzt hoffen wir natürlich, dass wir diese temporäre Ausbildungsstelle rasch über die Säule III des Startchancenprogramms, also dem Teil, der für die personelle Aufstockung angedacht ist, finanziert bekommen. Aber wir sind da ganz positiv“, gibt sich die Schulleiterin zuversichtlich.

Über die Akademie Biberkor

Die Akademie Biberkor gehört zu den renommiertesten reformpädagogischen Aus- und Weiterbildungsstätten in Deutschland. Die Akademie wurde 2014 aus der Überzeugung heraus gegründet, dass Bildung mehr als nur Wissensvermittlung sein sollte – sie soll die individuellen Fähigkeiten und Potenziale der Lernenden fördern und zur persönlichen Entfaltung beitragen. Mit einem stetig wachsenden Kursangebot und einer konsequenten Ausrichtung auf die Bedürfnisse einer zukunftsfähigen Schule hat sich die Akademie Biberkor seither zu einem wichtigen Partner zukunftsorientierte Schulen und für pädagogische Fachkräfte entwickelt.

Informationen zum Angebot der Akademie Biberkor finden Sie unter www.akademie-biberkor.de .

Kontakt:

Kursorganisation

Telefon: +49 (0)8171 – 2677 – 155

Kursplanung, Finanzen

Telefon: +49 (0)8171 – 2677 – 151

E-Mail: post@akademie-biberkor.de

Bürozeiten der Akademie: Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 12:00 Uhr und 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr; Freitag 8:00 bis 13:00 Uhr

Dies ist eine Pressemeldung der Akademie Biberkor e.V..

Akademie Biberkor: Wir gestalten Lernen für die Zukunft! Ganzheitliche und praxisorientierte Bildungsangebote für Pädagog:innen

 

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Alese20
1 Monat zuvor

Super, mehr davon!