Nachwuchssorgen: Deutlich weniger junge Menschen nehmen Lehramtsstudium auf

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WIESBADEN. Nach Einschätzung der hessischen Grünen liegt die schwindende Attraktivität des Lehramtsstudiums auch an schlechten Arbeitsbedingungen. Sie fordern nun, den Ausbau multiprofessioneller Teams an Schulen zu forcieren.

junge blonde Frau in gelbem Pullover mit ablehnender Geste vor blauem Hintergrund
Lehramt? Och nö. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Im zurückliegenden Jahr haben in Hessen deutlich weniger Menschen ein Lehramtsstudium begonnen als in den Jahren zuvor. Im Sommersemester und Wintersemester zusammengerechnet gab es 2024 insgesamt 3.553 Anfänger in einem grundständigen Studium für alle Schulformen. Das geht aus einer Antwort des Kultusministeriums in Wiesbaden auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion hervor. Im Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 gab es jährlich 4.283 Studieneinsteiger. Das entspricht einem Rückgang von 17 Prozent.

Der Grünen-Bildungsexperte Daniel May bilanzierte, dies sei gegenläufig zur Entwicklung der Zahl der Studienanfänger und -anfängerinnen an Hessens Hochschulen insgesamt. Anscheinend habe der Beruf als Lehrkraft gegenüber anderen Berufen an Attraktivität verloren. «Das ist in Anbetracht des nach wie vor erheblichen Lehrkräftemangels auch in Hessen äußerst besorgniserregend», warnte May.

Hohe Arbeitsbelastung an Haupt- und Realschulen

«Die größten Sorgen bereitet uns derzeit der Bereich Haupt- und Realschullehramt», ergänzte der bildungspolitische Sprecher der Grünen. Hier sei der Rückgang der Studienanfänger geradezu dramatisch. «Dies dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass die Arbeitsbelastung an Schulen dieser Schulformen oft als besonders hoch empfunden wird.» Es handele sich häufig um Schulen mit vielen Schülern und Schülerinnen aus schwierigen Verhältnissen oder einem besonderen Förderbedarf.

Die Grünen forderten daher, dass der Ausbau multiprofessioneller Teams vor allem an diesen Schulen weiter beschleunigt wird, erklärte May. Zudem sollten schnellstmöglich weitere Wege ins Lehramt geschaffen werden, um gezielt neue Zielgruppen für den Lehrerberuf zu gewinnen.

Studentenzahlen waren wegen Corona-Pandemie eingebrochen

Die Anzahl der Studienanfängerinnen und -anfänger sei bundesweit – nicht nur im Lehramtsstudium – infolge der Corona-Krise eingebrochen, erläuterte ein Sprecher des Kultusministeriums. «Dass sich die Zahlen der Studentinnen und Studenten fürs Lehramt danach nicht wieder erholt haben, war nicht unbedingt zu erwarten.» Der Anstieg der Studierendenzahlen im Grundschulbereich deute darauf hin, dass der Lehrkräfteberuf nach wie vor attraktiv sei. Vermutlich spiele hier auch die Anhebung der Vergütung für Grundschullehrer und -lehrerinnen eine Rolle. News4teachers / mit Material der dpa

Akademiker-Lücke: Zahl der Studierenden bricht ein – Philologen befürchten weiter wachsenden Lehrkräftemangel

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119 Kommentare
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Rüdiger Vehrenkamp
19 Tage zuvor

Ach, die “multiprofessionellen Teams” wieder, für die ebenfalls kein Personal da ist. Ein wirklch toller Vorschlag. Lasst uns das Problem “fehlendes Personal” mit fehlendem Personal lösen.

Natürlich braucht man einen Ansatz. Mein erster Schritt wäre, die Arbeitsbelastung des vorhandenen Personals dadurch zu senken, indem ich die Lehrpläne entschlacke und somit die Stundenzahl senke. Dann fällt eben für die Schüler die 7. Stunde künftig weg. Außerdem weg mit unnötiger Verwaltungsarbeit an Schulen: Weg mit ewig vielen Statistiken, weg mit mehrfachen Lernstandserhebungen, weg mit Formularwüsten.

447
19 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Gesundheit: Gesucht wie irre. Warum sollten die in Schulen gehen? Anreiz?

IT? Jeder, der was in dem Bereich kann lässt sich Dinosaurier-Tech und sonstige Bedingungen nur gegen Aufschläge gefallen, die für Schulen niemand zahlen wird.

Würde man *einige* finden?
Ja, sicher.
Wäre das gut für einige Schulen?
Klar – und wäre ihnen zu gönnen.

Aber als Gesamtlösung?
Denke eher null Chance. 🙁

447
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie oben gesagt – ich bin keineswegs dagegen.

Ich glaube nur, dass die Summe von Idealisten (die so einen Job zB aus pro-sozialen Motiven annehmen würden) plus diejenigen, die persönliche Mitive haben (zB ganz anderes Arbeitsumfeld, Wohnortnähe…) bei weitem nicht ausreicht.

Wie gesagt: Ich gönne jeder Schule ihr Zusatzpersonal…zu tun gäbe es immer genug.

DerechteNorden
17 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Dagegen spricht aber doch, dass weniger Menschen ein Lehramtsstudium beginnen, in sämtlichen Bereichen, wo man mit Menschen arbeitet, immer weniger Personal zu finden ist …
Offensichtlich gibt es immer weniger Idealist*innen.

David
14 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, aber wer gern mit Kindern arbeitet, geht nicht vorrangig in die Gesundheits- und schon gar nicht in die IT-Branche. Was ist denn das für ein seltsamer Einwand?

unverzagte
14 Tage zuvor
Antwortet  David

Soll aktuell noch unseltsame Kinderärztinnen etc. geben.

David
14 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Ja, aktuell soll es die noch geben. Aber sind es denn viele? Und werden es mehr?

unverzagte
14 Tage zuvor
Antwortet  David

Zählen und evaluieren dürfen Sie gern selber.

David
14 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Haha, schön rausgeredet.

unverzagte
18 Tage zuvor
Antwortet  447

Können Sie sich vorstellen, dass es Leute gibt, die n i c h t primär wegen des schnöden Mammons in Schulen arbeiten? Gab, gibt und wird es trotzdem weiterhin geben.

447
18 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Klar.

Nur: Wie viele?

Unverzagte
17 Tage zuvor
Antwortet  447

Nicht zu wenig vermutlich. Ich behaupte mal, dass diese spezielle Arbeit in Schulen gar nicht zu leisten ist, wenn allein Geld als Hauptmotiv vorherrscht.

447
17 Tage zuvor
Antwortet  Unverzagte

“Anreize” kann natürlich vieles andere als Geld sein – umgekehrt laufen aber alle (echten, nicht herbeigelogenen) Anreize wieder auf Geld hinaus…das ist ja genau die Zwickmühle.

Denn das es für konkrete Schulen in der Realität mal satt Geld gibt – das ist ausgeschlossen.

unverzagte
17 Tage zuvor
Antwortet  447

Nein, es gibt diverse, ehrliche Anreize, die sich mit Geld nicht kaufen lassen. Das wussten schon die beatles vor 50 Jahren und haben darüber gesungen. Die besten Dinge im Leben kannst Du Dir mit Geld eben nicht kaufen. In der Schule sind das z.B. alles Erlebnisse, die nur in Gemeinschaft möglich sind. Ich mag Schüler*innen, naja, die meisten jedenfalls. Meine Fächer mag ich auch immer noch. Keine Ahnung, mit welchen Zwickmühlen Sie sich abmühen.

David
14 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Ja und was ist aus den Beatles geworden?

Unverzagte
14 Tage zuvor
Antwortet  David

Aus den noch Lebenden?
Tja, vermutlich atmen sie und komponieren hoffentlich auch weiterhin Großartiges.

David
14 Tage zuvor
Antwortet  Unverzagte

Großartiges komponieren die nicht mehr. Nur noch, um nicht in Vergessenheit zu geraten und um Geld zu verdienen. Sieht aus, als müsste man für manche Dinge, zumindest für die wichtigen, doch Geld auf den Tresen legen. Verrückt.

unverzagte
14 Tage zuvor
Antwortet  David

Na, Sie sind ja ein echter Musikexperte^^, als wenn es überhaupt auch nur ansatzweise denkbar wäre, dass eine der größten bands in Vergessenheit geraten könnte – außer im Kinofilm oder Absurdistan natürlich.
Wetten, dass ein Paul McCartney ganz sicher “kein Geld mehr verdienen” muss ?
Bestreitet hier übrigens niemand, dass mit einem Beruf, der vorrangig Spaß machen darf, auch Geld verdient sollte.

David
14 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Einer von uns muss ja der Musikkenner sein 😉

AvL
14 Tage zuvor
Antwortet  David

Die wurden Stars, und sie machten gute Musik.

unverzagte
14 Tage zuvor
Antwortet  AvL

Machen und werden machen.

AvL
14 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Kaputte Schulklos, nicht klimatisierte Schulräume im Hochsommer bei 40 Grad im Schatten und schimmelige Wände im Winter ermöglichen es unseren Kindern sich schon frühzeitig auf die Unannehmlichkeiten des Lebens einzustellen. Früh übt sich, wer ein wahrer Meister der Anpassung werden will.

David
14 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Wie dem auch sei, der Punkt, den ich mache, lautet, dass man die besten Dinge vielleicht nicht kaufen kann, wohl aber die wichtigen. Sie wissen schon, Lebensmittel, Strom etc. Ach, was red’ ich denn, wahrscheinlich leben Sie, wie die überbewerteten Beatles, von Luft und Liebe, nicht wahr?

Unfassbar
18 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Würden Sie für das halbe Gehalt bei gleichzeitig miesen Arbeitsbedingungen arbeiten? Nein? Eben.

Unverzagte
17 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Abgesehen von origineller Logik : Würde und hab ich die meiste Zeit, da ich „nur“ 50 % arbeite.

Unfassbar
17 Tage zuvor
Antwortet  Unverzagte

Sie kriegen damit nur das halbe Brutto.

Dann neu gefragt: Würden Sie für Ihr aktuelles Gehalt voll arbeiten? Nein? Eben.

unverzagte
17 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Nix “eben”. Sie versuchen mit Ihrem Beispiel lediglich zu belegen, dass ich mich vermutlich nicht ausbeuten lassen würde wollen.
Als bemühtes Gegenargument zur Ausgangsthese aber ungeeignet.

Unfassbar
17 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Doch, es sei denn, Sie können Rechnungen aufgrund des halben Gehalts zur Hälfte mit leuchtenden Kinderaugen bezahlen.

unverzagte
14 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Es gibt also ganz offensichtlich unterschiedliche Motive für Berufe. Eine träumt von Rechnungen, die Andere eher von gemeinsamen Erlebnissen und die Dritte träumt vielleicht auch von beidem. Dies ist komplett unabhängig vom mehr als bekannten Fakt, dass kaum wer ohne Kohlen leben kann. Eigentlich ganz einfach zu verstehen.

dickebank
17 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ja, aber dazu bedarf es ja erst einmal der genehmigung durch den AG, der aber den Antrag auf Teilzeit ablehnt.

Kleines – natürlich anektdotisches – Beispiel aus NRW gefällig?
Ehedem konnten Teilzeitkräfte sich bei Klassenfahrten entsprechend der Teilzeitquote ablösen lassen. Wer also eine halbe Stelle hatte, konnte sich mittwochs ablösen lassen. Wer das nicht wollte, hatte die Möglichkeit für den zeitraum der fahrt, sich auf eine volle Stelle setzen zu lassen. Das musste allerdings von der Bez.-Reg. genehmigt werden.
Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, ist diese Möglichkeit ab den 20ern des laufenden Jahrhunderts ersatzlos entfallen. Es gibt weder die zeitliche noch die finanzielle Kompensation, die einen für den Zeitraum der Fahrt mit den Vollzeitkräften gleichstellen würde, um so den Arbeitszeitbeschiss erträglicher zu machen.

Btw wer angestellte Lehrkraft und älter als 60 Jahre ist, hat Anspruch auf 24 Monate ALG I, kann also zwei Jahre vor Erreichen der Altersgrenze schon einmal das Rentnerleben antesten. Die BA muss für die zwei Jahre noch Beiträge an die DRV abführen. Gibt zwar weniger Geld und weniger Rentenpunkte aber mehr Freizeit und weniger Stress im Vergleich zur fortgesetzten Beschäftigung.
Achtung: Bei eigener Kündigung gibt es genau 90 Tage Sperre ohne Leistungsbezug!

Mika
17 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Das scheint hier anders zu sein: Sie bekommen sofort einen Job in der Schule angeboten. Wenn Sie den nicht annehmen, gibt’s ne Sperre für den Leistungsbezug. Macht eine Ex-Kollegin gerade durch, das Spielchen…

vhh
14 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Gefährlicher Rat! Anspruch 24 Monate -> Kürzung maximal um 1/4, also doppelte Zeit, 6 Monate. Anspruchsvoraussetzung: steht dem Arbeitsmarkt für mindestens 15h pro Woche zur Verfügung, wer denkt da nicht an nette Vertretungsstellen? Angebote ignorieren – zurück zum Anfang, Sperrzeit. siehe @Mika

DerechteNorden
17 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Ja, aber viele von denen haben dann irgendwann auch keine Lust mehr, weil das, was sie erleben, nicht schön ist.

Wenn wir Lehramtsstudierende im Praktikum haben, dann mache ich mir immer Sorgen. Wenn die in die falschen Lerngruppen kommen, …

unverzagte
17 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Seh ich genau anders rum: Ein frühstmöglicher Praxisschock zeigt lediglich einen Ausschnitt aus dem aktuellen Schulalltag, wann wäre denn für Sie der richtige Zeitpunkt für eine Konfrontation mit der Realität, wenn nicht zu Beginn ?

Mein erstes Jahr als Lehrerin durfte ich im sog. Brennpunkt einer Millionenstadt erleben, das war zwar ein unerwarteter Praxisschock und ich erinnere bis heute diverse Kandidaten, die z.B. in der dritten Klasse drohten, uns alle bis zum Ende des Schuljahres umzubringen. Nach einigen Ohnmachtssitationen setzten aber auch diverse hilfreiche Lerneffekte ein, die ich nicht missen möchte.

ABC
19 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Das wäre sehr wünschenswert, vor allem die Übernahme von Pausenaufsichten! Essen im Stehen auf dem Hof und zugleich sprechend Streit der SuS auf dem Hof sprechend schlichten. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit! Deshalb leiden so viele LuL an Magen- Darm- Beschwerden.
An wirklich ernsthafte und gesundheitsfördernde Änderungen der Arbeitsbedingungen der LuL glaube ich schon lange nicht mehr. Leider.

GBS-Mensch
19 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Da darf ich (ausnahmsweise) einmal zustimmen.

Es gibt genug Menschen, nicht nur theoretisch sondern auch in unserer Praxis, die gegen Honorar oder auch auf geringfügiger Basis und sogar festangestellt verschiedenste Aufgaben übernehmen:

Pausenaufsichten, Förderunterricht, Begleitung zur Schwimmhalle, Hausaufgabenbetreuung…

DerechteNorden
17 Tage zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Wo arbeiten Sie denn? Bei uns undenkbar. Nicht vergessen: Lehrkräfte machen das alles quasi unentgeltlich. Warum sollte ein Schulträger dafür denn Geld ausgeben, wenn er es für Umme haben kann?

GBS-Mensch
16 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

“Wo arbeiten Sie denn? ”

Hamburg.

“Warum sollte ein Schulträger dafür denn Geld ausgeben, wenn er es für Umme haben kann?”

Weil Lehrerstunden teurer sind?! Außerdem kommt es aus dem Budget und sind in den Sinne meine Mehrkosten.

wombatlover
19 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Welcher IT-ler arbeitet denn für das Gehalt, das er an einer Schule bekommt, wenn viel bessere Stellen zur Verfügung stehen? Der Gesundheitsbereich ist auch nicht gerade bekannt dafür, dass er Mengen von Menschen arbeitslos lässt.
Mir wäre in Hessen schon mal damit geholfen, dass man meine mir zustehende Gehaltserhöhung nicht einfach um ein paar Monate verschiebt. Apropos Gehalt, es wäre auch schön, wenn Hessen sich an den anderen Bundesländern orientieren würde…

Sepp
19 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

@ Rüdiger Vehrenkamp:

Ihr Vorschlag funktioniert nur dann, wenn es in den Lehrplänen wirklich so viel “Schlacke” gibt, also Inhalte, die man einfach so weglassen könnte. Schon jetzt haben wir massiv Probleme damit, dass in den MINT-Fächern die Pläne immer mehr ausgehöhlt werden und immer weniger Inhalte unterrichtet werden.

Bei dem ganzen Papier – und Orgakram gehe ich aber gerne mit.
Arbeitszeit-Studien zeigen, dass wir von unserer Arbeitszeit ca. ein Drittel mit Unterricht und ein Drittel mit unterrichtsnahmen Tätigkeiten (Korrekturen, Planung…) verbringen. Das letzte Drittel wird für unterrichtsferne Tätigkeiten verwendet, dort müsste man massiv entlasten.

@ Redaktion:

Eine normale Schule hat schon die Größe, dass sie als Firma eine eigene IT-Abteilung mit mehreren Mitarbeitern hätte. Wie wollen Sie IT-Spezialisten bezahlen, dass sie Schulen als attraktive Arbeitsorte ansehen?

Und wer kommt freiwillig an eine Schule, um dort alle 45 min oder 90 min für ca. 20 min als Aufsicht zu arbeiten?

Elke
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Niemand, der IT -Spezialist ist, arbeitet an einer Schule, da er in der freien Wirtschaft viel mehr verdient, denke ich.

Mika
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Studierende gibt es an Universitäten und Hochschulen: im ländlichen Raum eher dünn gesät. IT-Dienstleister sind teuer, die Kommunen klamm.

Fräulein Rottenmeier
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Unsere Stadt leistet sich IT- Mitarbeiter, die die Schulen betreuen. Unser Mitarbeiter kommt einmal in der Woche, was uns reicht, die restliche Zeit reist er an andere Schule und betreut dort.
Für die pädagogischen Netzwerke reicht das eigentlich, da wir auch vier Anrechnungsstunden für die Digitalisierungsbeauftragte und Medienbeauftragte hergeben.
Wofür des de facto nicht reicht, die Betreuung de ausgeliehenen IPads….naja….

Aber wenn man mal schaut, was diese Mitarbeiter verdienen, weiß man auch, dass es keine ausgebildeten ITFachkräfte sind, die wir da haben….sprich das Gehalt ist ehem….

Realist
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Lokaler IT-Dienstlesiter? Hattem wir, war dem Schulträger aber zu teuer, jetzt macht der es selber mit allen Konsequenzen…

Studenten? Der letzte Student, den wir hatten, sagte ganz klar, er mache das nur um Erfahrung in der Leitung von Gruppen zu gewinnen, finanziell würde er überall woanders mehr bekommen…

PaPo
17 Tage zuvor
Antwortet  Realist

WIr haben auch einen… da ist dann eine Person füretliche Schulen verantworltich und werden die bei uns täglich anfallenden Probleme nicht gelöst: Wir schreiben etliche Tickets pro Woche, die dann wochenlang im System sind und dann als gelöst markiert oder gleich gelöscht werden, ohne dass sich irgendwer mal um das Poblem gekümmert hätte. Besonders toll, weil wir hier alle Kreidetaflen abgeschafft und Smartboards angeschafft haben, die nicht im Ansatz das halen, was versprochen wurde…. das in meiner Klasse hat seit vier Monaten keinen Sound mehr andere funktionieren gar nicht. Unterricht ist z.T. nicht mehr möglich, auch wegen anderer technischer Probleme (Schulbücher? Gibt es nicht mehr, nur noch Onlinevarianten… wenn das WLAN mitspielt…).

Tja… wenn man den günstigsten Anbieter nehmen muss.
Die Stadt hingegen ist absolut begeistert, trotz unseerr jahrelangen Beschwerden………

DerechteNorden
17 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Wir haben einen FSJer, der das gut macht. Der wird aber anders bezahlt, nicht vom Schulträger.
Hier wird immer vergessen, dass es Schulträger gibt, die total hoch verschuldet sind.
Der Schulträger ist für die IT verantwortlich. Wenn der keine Kohle hat, dann …
Der Haushalt unserer Schule wurde gerade um 20% gekürzt.

Ich wundere mich immer wieder über die Unkenntnis der Situation.

Weiowei
17 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Wann haben wir angefangen, uns immer mit diesem klein-klein zufrieden zu geben, weil es “pragmatische Lösungen” braucht?

Und was genau ist hilfreich an beständig flukturierenden Kräften, die sich ständig neu reinfuchsen müssen?

Na ja
17 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Unsere Kommune beschäftigt für ALLE IT-Bedarfe zwei Mitarbeiter. Gibt es Probleme in Wasserwerk, muss die Schule halt zwei Tage warten…

Hans Malz
18 Tage zuvor
Antwortet  Elke

Ehrlich gesagt, brauche ich (z.B.) keinen richtigen ITler. Aber jemanden, der Aufgaben übernimmt, wie: das Einsortieren der Ipad (die die lieben Kollgen wieder irgendwie in die Wagen geworfen haben), Installation von Softwar, Aufräumen, Wartung und einfache Reparaturen etc … mir fallen da 1000 Dinge ein, für die man keinen A13 braucht (auch wenn dessen gesamte Arbeitskraft im Deputat abgedeckt ist). Solche Menschen bekommt man doch (hoffentlich).

Für die anderen Bereiche geht das genauso. Einfache Verwaltungstätigkeiten können viele.

Einen ITler mit meiner Erfahrung und meinem Vorwissen bekommt man natürlich normalerweise nicht unter A16. Aber ich arbeite halt gerne an meiner Schule. A13 ist allerdings meine absolute Schmerzgrenze! Ich kenne viele, die das genauso sehen, deshalb werden das keine Stellen für Hochqualifizierte werden. Hoffentlich berücksichtigt man das in der Stellenausschreibung.

E.S.
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Arbeitskräfte mag es geben. Fragt sich nur, ob sie Lust haben, diese Dienste zu leisten, wenn auch nur stundenweise. Unlust gibt es nicht nur bei Schulkindern und Ablehnung von Sanktionen für Drückebergerei ebenso. Man zeigt lieber Verständnis und Mitgefühl.

Fräulein Rottenmeier
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, die gibt es, aber solange diese Mitarbeiter mit schulischen Deputat (aka Lehrerstunden) bezahlt werden, hat jede Schule die Wahl, entweder auf Lehrerstunden zu verzichten und dafür weiteres Personal einzustellen, welches im Zweifelsfall nicht unterrichten darf und kann, oder darauf zu hoffen, dass die Lehrerstunden irgendwann ausgeschrieben werden dürfen und mit lehrendem Personal besetzt werden und solange unterversorgt zurecht zukommen. Und genau hier muss angesetzt werden. Nicht lehrendes Personal (SVAs, Alltagshelfer, SoFas, MPTs) darf nicht auf das Deputat angerechnet werden….denn dann kann kein KuMi mehr behaupten, die Stellen seien besetzt worden…..ist sowieso ein Unding, wer auch immer sich das so ausgedacht hat…..

Ragnar Danneskjoeld
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Weil es diese Leute auf dem Arbeitsmarkt nicht gibt. Sonst würde man nicht fortlaufend in Krankenhäusern nach Pflegepersonal und in deutschen Ämtern nach ITlern suchen. Ist aber nur ‘ne Arbeitshypothese.
Grüße aus der bitteren Wirklichkeit,
Ragnar Danneskjoeld

Jette
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Klar, ich kann auch Badeanstalten in der Wüste suchen…

447
18 Tage zuvor
Antwortet  Jette

Ich schwebe mit – Dienstreise ahoi!

Mika
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Unser Schulträger sucht seit Jahren:allein er findet niemanden, der zum Gehalt im ÖD sich als ITler um die IT in der Kommune kümmern will. Die bislang 3 Leute arbeiten, so viel sie können, aber schaffen das rein zeitlich nicht, den Bedarf zu decken. Tscha, es fehlen Fachinformatiker – zu dumm, dass das Abitur als Maß aller Dinge gilt und kaum noch jemand Fachinformatiker wird. Und wer es wird, geht halt nicht in den ÖD.

Hans Malz
18 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Bei uns leider genau so.

dickebank
18 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Fachinformatiker geht auch mit FOR. Mit FHR oder AHR ist die Ausbildung aber auch noch möglich.

Mika
18 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Genau das meine ich: man man braucht kein Abi, um Fachinformatiker zu werden. Aber das Abi wird halt so gehypt, dass kaum noch jemand direkt nach der 10ten das lernt, und die Betriebe dank des Angebots lieber auf die volljährigen Abiturienten zurückgreifen.

Hans Malz
17 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Aber Leute, die “nur” eine Ausbildung haben, werden im ÖD auch nur entsprechend bezahlt. Da zählt ja nur der höchste Bildungsabschluss zur Einordnung in die Besoldung.

Leider, leider zahlen da andere deutlich mehr.

dickebank
16 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Aber die Besoldungsordnung beruht doch auf der Ständeordnung von “17hundert schlag mich tot”.

Fräulein Rottenmeier
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Erst mal muss man die Erlaubnis zum Suchen bekommen….wir haben vor fast 2 Jahren eine SVA beantragt, bisher bekomme ich immer nur die Rückmeldung, dass leider, leider kein Geld dafür da sei…..also brauche ich auch nicht suchen…..

Fräulein Rottenmeier
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Forderung besteht solange, bis die Partei -hier die Grünen – Regierungsverantwortung übernehmen, danach kehrt wieder die Realität ein und es regiert der monetäre Zwang….

Fräulein Rottenmeier
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist aber reine Spekulation. Was nützt es diese Frage zu klären oder darüber nachzudenken, wenn die Schulen dafür überhaupt keine Stellenfreigabe bekommen. Ich brauche das Go zur Ausschreibung und und dann sehe ich ja, ob sich jemand bewirbt.
Meiner Erfahrung nach, gibt es Bewerber. Ich bekomme reichlich Blindbewerbungen, die sich für alles Mögliche interessieren…..

Mika
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Solange Parteien nur fordern, so lange sie in der Opposition sind, bringt es halt nichts.
Beispiel Brandenburg,
BSW Wahlprogramm S. 27ff: Forderungen: Abbau von Arbeitsüberlastung der Lehrkräfte durch mehr Personal, Senkung des Personalschlüssels Kita
SPD Wahlprogramm S. 14ff:
Verbesserung des Personalschlüssels Kita, Lehrkräfte von nichtpädagogischen Aufgaben entlasten.

Und was ist passiert, nachdem in Regierungsverantwortung? Eben.
Die Forderungen von Oppositionsparteien sind Wahlkampf für die Zukunft, mehr nicht.

dickebank
16 Tage zuvor

Aber bitte erst das entsprechende Formular aus dem Downloadbereich der zuständigen Bez.-Reg. herunterladen, ausfüllen, einscannen und wieder hochladen:) – Und dann ausreichend lange abwarten, in der Hoffnung, dass die Mail den richtigen Sachbearbeiter erreicht hat bzw. dieser noch einen Überblick über die Eingänge in seinem Postfach hat..

Ulla
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Leider dürfen wir nicht selbst suchen, das macht der Schulträger. Und da gilt: Je billiger, desto besser.

Jette
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich bezweifle, das sich Personal findet, welches um 10.00 Uhr für eine halbe Stunde und um 11.30 für 20 Minuten zur Pausenaufsicht kommt. Ebenso, dass IT-Kräfte, die woanders für mehr deutlich mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen angestellt werden, in die Schule wechseln. Und Gesundheitsfachkräfte sind schon im Pflegebereich und in allen medizinischen Sparten Mangelware!

Realist
18 Tage zuvor
Antwortet  Jette

Das einzige, was man findet, sind Hilfskräfte und irgendeine Ausbildung oder Ahnung vom Fach…

Ulla
18 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Wir haben inzwischen unsere Erfahrungen mit ungelernten Kräften. Viele sind toll, aber einige steigen nur in die Schulen ein, weil es “zuhause mit den eigenen Kindern ja auch ganz toll klappt”. Und einige schmeißen nach wenigen Tagen hin.

ABC
19 Tage zuvor

In Brandenburg wird das Deputat, trotz besseren Wissens oder auch nicht, wieder erhöht.
Arbeitsbelastung senken? Fürsorgepflicht des Diensrherrn? Fehlanzeige!

Oh je
19 Tage zuvor

Homeoffice! Homeoffice! Homeoffice!

Die jungen Leute wollen überwiegend im Homeoffice arbeiten. Das hat sich seit Corona geändert.
Da helfen auch multiprofessionelle Teams nichts.
Wann wird das endlich begriffen…

uwe
19 Tage zuvor
Antwortet  Oh je

sag ich ja!
Sie sind auf dem richtigen Riecher.
Macht etwas online-Unterricht.

GBS-Mensch
19 Tage zuvor
Antwortet  Oh je

Welche jungen Leute sollen das denn sein?

Junge Leute, die verblödet genug sind, sich für einen”Präsenzberuf” zu entscheiden, aber gleichzeitig Homeoffice zu fordern.

Also so angehende Polizisten, Rettungssanitäter, Feuerwehrleute, Müllabtransportierende, Bäckerreiverkäuferinnen, Erzieher, Köche, Landschaftsgärtner usw. usf.

Kassieren und Regale einräumen gelingt sicherlich auch super gut von zu Hause aus. Aber zumindest könnte man die Kasse mit nach Hause nehmen und im Homeoffice abrechnen.

Teacher Andi
18 Tage zuvor
Antwortet  Oh je

Die Schüler wollen aber kein Homeschooling, so meine Erfahrung seit Corona. Und ich erachte es auch nicht als zielführend. Den Lehrerberuf ergreift man in der Regel, um mit den Schülern face-to-face zu arbeiten und nicht über digitale Medien. Da kann ich dann auch Roboter einsetzen.

uwe
19 Tage zuvor

Fassen wir es zusammen:

Lohnt finanziell nicht nach dem Studium
lohnt sich auch nicht wegen der Arbeitsbedingungen (42 versus 32)

447
19 Tage zuvor
Antwortet  uwe

Muss man aktuell – und wahrscheinlich die nächsten ca. 10 Jahre- halt leider so krass sagen. 🙁

GBS-Mensch
19 Tage zuvor
Antwortet  uwe

Auf wen genau trifft das denn zu (Vollzeitbezahlung aka 39,40 Stunden bei 32 Stunden vertraglicher Arbeit, am besten noch im Homeoffice)?

Erzählen Sie einmal! Und ich meine jetzt keine Kolibris sondern statistisch signifikante Gruppen.

Realist
18 Tage zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Autobauer? 35-Stunden-Vertrag mit durchschnittlich 16% Krankenstand (Tesla 20%), ergibt weniger als eine 30-Stunden-Woche…

Fräulein Rottenmeier
18 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Sie rechnen den Krankenstand mit ein?
Ich finde das Beispiel Autobauer zur Zeit nicht gerade passend gewählt, in Anbetracht der derzeitigen heraufziehenden Wirtschaftskrise hervorgerufen durch einen durchgeknallten GröPaZ…..

Besseranonym
18 Tage zuvor

Biete weltweiten Akteur/ Firma mit Hauptausbildungsberufen in Metall (wie oben Auto) und Etechnikbereich mit – per Haustarifvertrag 32h, zusätzlich Boni, Betriebsrente, etcpp.

Besseranonym
18 Tage zuvor

Ganz vergessen: Man lacht dort über das Exengeplänkel.
” Dann schreiben wir sie halt hier im Betrieb – kommst aufn Kaffee vorbei “, läuft.

Hans Malz
17 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym

Tja, im Betrieb ticken die halt anders. Da muss man sogar etwas “wissen”, was man nicht gerade vorher extra gelernt hat.

Ich beschreibe den Schülern das immer so: Wenn ihr beim Kunden sitzt und dem bei jeder zweiten Frage sagt, dass ihr das nicht wisst und mal eben bei ChatGPT nachfragen müsst, weil der Kunde euch auf die Frage nicht vorbereitet hat – Welchen Eindruck vermittelt das?

Paul K.
17 Tage zuvor

Doch saß passt doch. Wenn noch weiter Arbeitsplätze abgebaut werden wird demnächst die viele “Freizeit” geneidet.
Ich bin entsetzt, welche beschränkten Horizont studierte Menschen haben können.

dickebank
16 Tage zuvor

Ob die jetzt bei einem OEM schrauben oder bei KNDS oder Rheinmetall ist doch egal, die zahlen alle nach IGM-Tarif.

Petra OWL
17 Tage zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Meinen Mann
34 Std
3 Tage HO

Paul K.
17 Tage zuvor
Antwortet  Petra OWL

Lassen Sie mich raten: in den vielen Jahren vor Corona war er 5 Tage im Büro und Sie haben ihm eine lange Nase gezeigt und es sich nachmittags auf der Terrasse gemütlich gemacht und in den Ferien die Schultern geguckt.
Oder hatten Sie Streit, weil er sie mit dem ganzen Haushalt alleine lässt und sich jeden Tag aus dem Staub macht?
Ich würde Ihnen raten, sich schnellstmöglich aus dem Schuldienst wegzubewerben. Zumindest hoffe ich, dass Sie mit Ihrer Untufriedenheit weit weg von mir schalten und walten.

Remedy
18 Tage zuvor
Antwortet  uwe

42 versus 32?
Versteh ich nicht

Realist
18 Tage zuvor
Antwortet  Remedy

Musst du auch nicht, Hauptsache Gen Z versteht das…

Realist
19 Tage zuvor

Warum sollte man auch noch Lehramt studieren? Es gibt keinen logischen Grund mehr:

  • Man kommt mittlerweile mit jedem x-beliebigen Studium ins Lehramt, als Seiten-/Quer-/Um-/Absteiger. Und mit einem Nicht-Lehramts-Studium hat man zudem erheblich bessere Chancen, in der “freien” Wirtschaft unterzukommen, keine “Einbahnstraße Lehramt”. Lehramt wird quasi “Rudis-Resterampe” für alle, die es woanders nicht geschafft haben. Das prägt dann auch die Wahrnehmung des Berufs.
  • Der Seiten-/Quer-/Um-/Absteiger steigt oft zu wesentlich besseren Bedingungen ins Lehramt ein, muss sich oft nicht durch Referendariat mit der Bezahlung unter Mindestlohn (umgerechnet auf die aufgewendete Arbeitszeit) quälen und bekommt eine Übernahmegarantie, wenn er die Prüfung nicht versemmelt (und das ist heutzutage dank des Lehrermangels schon sehr schwer…). Teilweise auch Einstiegt als Bachelor mit A12: Diesen Einkommensrückstand holt ein Master+Referendariats-Lehrer trotz A13 nie wieder auf (Einkommensverlust + vier Jahre, die mehr für die Pension zählen!)
  • Als Lehrer ist man der Sündenbock der Nation für gesellschaftliches Versagen und soll alle Probleme praktisch ohne Unterstützung lösen: Von Smartphone-Sucht über Inklusions-Fetischismus bis hin zu Integrations-Versagen und Gesundheitsproblemen bei der nachwachsenden Generation.
  • Andere akademische Berufe locken mit mehreren Tagen Homeoffice pro Woche, der Lehrer darf tagsaus-, tagein zu den fernsten Dörfer im 100% selbtbezahlten PKW bei ständig steigenden Mobilitätskosten (Sprit, Auto, Reparatur) weit oberhalb der offiziellen Inflationsrate pendeln, der Dienstherr ist sogar zu geizig einen Zuschuss zum Deutschlandticket zu zahlen.
  • Man wird seit Jahrzehnten bei den Tarifverhandlungen abgehängt, entweder ist “die Kasse leer”, “die Zeiten schwierig” oder (wenn Geld da ist) es muss “für schlechte Zeiten gespart” werden… Ich wette darauf, wenn bei den TV-L-Verhandlungen auch ein zusätzlicher Urlaubstag herauskommen sollte, wird es bei den Lehrern heißen: “Der zusätzliche Urlaubstag ist in den Ferien zu nehmen,”
  • Andere Akademiker gehen mit bis zu einer halben Million Euro Abfindung Mitte 50 in den steuerzahler-subventionierten Vorruhestand, der Lehrer soll am Besten bis 67 vor der Klasse stehen, Altersentlastungen werden dank des Lehrermangels radikal zusammengestrichen. Die Medien ziehen eine Propaganda-Show ab, die zeigen, dass man auch noch mit 80 Jahren glücklich unterrichten kann…
  • Der Trend geht anderswo zur 4-Tage-32-Stunden-Woche, Lehrer mutet man zu trotz durch Studien nachgewiesener 45-46 Stunden-Woche (ferienbereinigt!) noch 1-2 Stunden pro Woche draufzusatteln, um die verfehlte Personalpolitik der Länder auszugleichen.
  • Beamtenstatus lohnt sich unter den aktuellen Bedingungen nur noch für Dauerkranke und Personen mit mindestens drei Kindern (die können außer üppigen Zulagen auch ordentlich Kinderkrankentage ziehen). Wer als junger Beamter zudem noch an eine Pension mit einer der heutigen Pensionshöhe entsprechenden Kaufkraft glaubt, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

Es gibt keinen vernünftigen Grund mehr Lehramt zu studieren! Keinen. Einzigen.

Fräulein Rottenmeier
18 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Ich möchte noch einen Grund dagegen hinzufügen:
Zukünftig dreht sich das Personalkarussell hübsch und gerade junge Lehrer werden davon betroffen sein. Die dürfen erstmal mindestens zwei Jahre irgendwo ein Loch stopfen, bevor sie an eine Schule ihrer Wahl kommen….

DerechteNorden
17 Tage zuvor

In SH sind es jetzt gerade drei Jahre.
Mein Chef schreibt gerade solche Stellen aus. Obwohl wir genügend junge Lehrkräfte befristet beschäftigen, nimmt keiner diese Stellen an, weil niemand erstmal für drei Jahre in die Pampa will. Die arbeiten dann lieber erstmal befristet weiter oder gehen nach HH.

Petra OWL
17 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Du bist so toll, Realist 🙂

Ceterumcenseo
19 Tage zuvor

Kein Wunder Quereinstieg und Co. wird ja massiv gefördert. Dumm ist der, der noch „regulär“ auf Lehramt studiert.
Zudem führt der Bolognaprozess dazu, dass viele den einfachen Weg gehen und so dann auch als Lehrer auftreten bzw. dies internalisiert haben.

Karl Heinz
19 Tage zuvor

Ja der Markt regelt das.
Vielleicht sollten Gewerkschaften & Co. mal fett Kampagne machen:

Studiert was ihr wollt, aber bloß nicht Lehramt!

Mal ein bisschen die Verhältnisse zuspitzen.
Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Wege.

Btw
Homeoffice ist doch totaler Quatsch.
Als Lehrkraft will ich doch MIT dem Kind arbeiten.
Außerdem befürworte ich doch nicht das SmartphoneVerbot, um die SuS dann am anderen Bildschirm zu binden…

Realist
18 Tage zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Homeoffice ist doch totaler Quatsch.
Als Lehrkraft will ich doch MIT dem Kind arbeiten.”

Kann schon sein, aber Gen Z sieht das offensichtlich anderes und lässt sich mehrheitlich von einem Job mit null Aussicht auf Homeoffice und 5-Tagen-Präsenz in den entferntesten Dörfern nicht locken…

Petra OWL
17 Tage zuvor
Antwortet  Realist

muss nicht 100% Remote sein
30-40 reicht

Gelbe Tulpe
18 Tage zuvor

Es gibt doch derzeit eh Einstellungsstopp in Brandenburg, das wird sich sicherlich auf andere Bundesländer ausweiten. Notfalls gibt es halt Klassen mit 40 Schülern, oder man unterrichtet mittels SOL zwei oder drei Klassen gleichzeitig.

Harald
18 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Da hätte ich noch nicht mal was gegen einzuwenden. Wird für jede Klasse eine Aufgabe aus dem Buch ausgesucht und ich sitze dann im Lehrerzimmer und trinke Kaffee.

Heinz
18 Tage zuvor

Multiprofessionelle Teams und die Schaffung neuer Wege ins Lehramt sollen die Probleme also lösen.

Warum soll man im Raum Frankfurt Lehrer werden? Die Bedingungen durch die Migration sind hart und man kann sich mit dem Gehalt relativ wenig leisten, zumal die Entwicklung gegenüber anderen Branchen eher schlecht ist. Auch Quereinsteiger stehen für Jobs an der Hauptschule nicht Schlange.

Bei “Lohnt sich das” wurde gerade ein Sozialpädagoge vorgestellt. Er kümmert sich insgesamt um zehn Jugendliche und unterstützt sie bei der Bewerbung. Geregelte Arbeitszeiten, Zeit für die Klienten und kein Leistungsdruck. Das Gehalt ist etwas unterhalb eines Lehrers, dafür aber nur FH Studium und kein Referendariat. Wer soll sich ernsthaft den Lehrerjob antun, wenn es auch viel leichter geht?

Was mich am meisten interessiert: Woher nimmt das Land Hessen zukünftig seine MINT Lehrkräfte für die Oberstufe? In Mathematik werden schon seit 20 Jahren viel zu wenige Absolventen hervorgebracht. Welcher Informatiker möchte an eine Schule wechseln?

dickebank
18 Tage zuvor

Rechnet man einmal die ausländischen Studenten aus den Zahlen der Immatrikulierten heraus, wird man feststellen müssen, dass die Zahlen der Studierenden insgesamt sinken. Das ist Folge der Demographie. Dass von dem Rückgang der Zahl der Studierenden nicht alle Fakultäten gleichmäßig betroffen sind, muss nicht besonders erwähnt werden. Interessant wäre in dem Zusammenhang nur, welche Studiengänge überproportinal betroffen sind.

Realist
18 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Jetzt verstehe ich den Trend zu “Sprachkenntnisse auf Niveau B2 reichen für Lehramt” besser…

Omg
18 Tage zuvor

Nicht nur das – auch die Zahlen der LIV brechen ein. In drei Jahre. Geht an HR Schulen das Licht aus. Das HKM wird aber auch daraus eine Siegesmeldung machen.

Realist
18 Tage zuvor
Antwortet  Omg

“Um unsere Klimaziele zu erreichen, haben wir uns entscheiden, an den Haupt- und Realschulen die Lichter ausgehen zu lassen. Dieser Prozess hat jahrlange Vorbereitung gebraucht, aber dank unserer Weitsicht ist uns dies dank einer Kombination aus unzumutbaren Arbeitsbedingungen, Lohnerhöhungen weit unter der Inflationsrate und stetiger Steigerung der tatsächlich aufzuwendenden Arbeitszeit vollumfänglich gelungen.”

Ragnar Danneskjoeld
18 Tage zuvor

Die Ratten betreten das Schiff gar nicht mal mehr. Kluge Tierchen.

dickebank
16 Tage zuvor

Wieso auch Schiff, es gibt doch Flugtaxis.

447
14 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Stimmt, in China sind die ersten am Start.

Lera
18 Tage zuvor

Die traurige Realität der real existierenden „multiprofessionellen Teams“ ist, das da einer die Arbeit macht (ja, genau, die Lehrer), und die anderen haben gelegentlich tolle Tipps parat, wie man seine Arbeit künftig besser machen könnte.

Wir brauchen echtes Team-Teaching mit echter Arbeitsteilung, keine Pseudo-Teams, die entlasten mich null.

447
18 Tage zuvor

Was ich parteiübergreifend erstaunlich finde: Es wird jeder und alles gefordert, ausser was helfen würde:
1) Mehr richtige Lehrer
2) Kleinere Klassen

Klar – darf ja nix kosten.

GriasDi
18 Tage zuvor

Bekomme pro Woche 30:15 bezahlt (Teilzeit), habe bisher einen Wochenschnitt von 42:15. Wollen halt viele StudentInnen für ihr Arbeitsleben nicht.

H. F.
17 Tage zuvor

Vielleicht würden mehr Schüler später den Lehrerberuf anstreben, wenn der Lehrer wieder autark im Mittelpunkt des Unterrichts stehen und mit Begeisterung den Schülern Wissen und Fähigkeiten bei weitestgehender Methodenfreiheit vermitteln dürfte? Ein angesehen Person wäre?

Entschuldigung, aber wer möchte schon gleichzeitig Sozialarbeiter, Mädchen für alles, Erzieher, Animateur, Datensammler, Elternunterhalter und “Lernbegleiter” sein? Es ist doch eine Zumutung, in welche Richtung sich das Berufsbild entwickelt.

447
14 Tage zuvor
Antwortet  H. F.

Sie vergessen das wichtigste Ding:

…und dabei so tun, als wäre er/sie ein unterwürfiger Kellner, der für Selbstverständlichkeiten wie pünktliches Erscheinen, nicht beleidigt werden usw. noch *dankbar* zu sein hat.

cs71
12 Tage zuvor

Zum einen liegt es an unserem Schulsystem und zum anderen an dem System des Studiums. Beides müsste dringend reformiert werden. Es gibt tatsächlich junge Leute da draußen, die etwas verändern wollen und es besser machen möchten wie es ihnen ergangen ist. Dies ist aber nicht möglich. Da sitzen sie in ihrem Studium und lernen Sachen die sie für den Job nicht brauchen und das was dringend gelehrt werden müsste fehlt fast gänzlich. Die Struktur ist so festgefahren, dass man nichts ändern kann. Werder im Studiums noch in der Schule. Noten bewerten nur den Moment und ob jemand etwas gut auswendig gelernt hat nicht aber den Menschen und das was er wirklich kann. Wenn beides überdacht würde wäre es einfacher und angenehmer für alle Beteiligten und würde sicher besser und effektiver etwas lernen.