DÜSSELDORF. Die Zahl der Studierenden in Nordhein-Westfalen ist laut einer aktuellen Statistik um 4,4 Prozent gesunken – ein Einbruch wie seit knapp 20 Jahren nicht. In den Naturwissenschaften ist der Rückgang besonders dramatisch. Das betrifft automatisch auch den Lehrkräfte-Nachwuchs. Der Philologenverband fordert deshalb: „Wir müssen Lehrermangel nachhaltig beheben.“ Gemeint ist die Politik.
Laut Statistischem Landesamt IT.NRW ist die Zahl der Studierenden in NRW zum Wintersemester 2023/24 um 4,4 Prozent gesunken. Demnach waren 710.019 Studierende eingeschrieben, rund 32.500 weniger als im vorigen Wintersemester – laut IT.NRW der stärkste Rückgang seit fast 20 Jahren.
Besonders gebeutelt sind die Naturwissenschaften: Das Fach Physik hat ein Minus von 23,3 Prozent zu verzeichnen, es folgen Mathematik (–15,2 Prozent) und Chemie (–13,8 Prozent). In der Informatik fällt die Abnahme mit 6,1 Prozent vergleichsweise moderat aus; Germanistik/Deutsch verliert mit minus 7,4 Prozent deutlich, Anglistik/Englisch hingegen mit -0,1 Prozent kaum. Summiert auf die wichtigsten Fächergruppen ging die Zahl der Studierenden in Mathematik/Naturwissenschaften um 10,3 Prozent zurück, in den Geisteswissenschaften um 8,2 Prozent.
„Wir sehen den Rückgang der Studierendenzahlen, besonders in den Naturwissenschaften, mit großer Sorge“, sagt die PhV-NRW-Vorsitzende Sabine Mistler. Schon jetzt sei absehbar, dass nach dem Ausbau von G9 im Schuljahr 2026/27 an vielen Gymnasien fachspezifisch Lehrkräfte fehlten. Eine Entwicklung, die sich noch einmal deutlich verschärften könnte.
„Weniger Absolventinnen und Absolventen insgesamt bedeuten automatisch weniger junge Menschen, die auf Lehramt studieren und dann ein Referendariat beginnen, um Lehrerin oder Lehrer zu werden. Angesichts des dramatischen Lehrkräftemangels können wir uns diese Entwicklung keinesfalls leisten. Nur durch attraktive Bedingungen im Schuldienst, der auch die Bedürfnisse des Nachwuchses im Blick hat, werden die Studierendenzahlen wieder steigen.“ Kurz: „Das Lehramt muss für junge Leute wieder attraktiver werden.“
Zu einer echten Attraktivitätssteigerung gehören aus Sicht des Philologenverbandes unter anderem:
- Entlastung der Lehrkräfte von bürokratischen Aufgaben,
- Zeit für pädagogische Arbeit und guten Unterricht,
- Teilzeit-Möglichkeiten erhalten und ausbauen,
- gut ausgestattete Schulen und Schulgebäude,
- Vermeidung wunschortferner Versetzungen bzw. deren klare zeitliche Begrenzung,
- verlässliche Aufstiegschancen durch Ausschöpfung der Beförderungsstellen (vor allem A15).
Zwar ist die Zahl der der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter im Vorbereitungsdienst laut NRW-Schulministerium zum 1. Mai 2024 um sieben Prozent gestiegen, dennoch ist fraglich, wie viele von Ihnen am Ende tatsächlich ihren Schuldienst antreten. Laut einer Studie des Stifterverbandes aus dem vorigen Jahr liegt die Abbruchquote im Lehramt bei 46 Prozent. Fast die Hälfte aller Referendarinnen und Referendare biegt also während oder nach der praktischen Ausbildung in eine andere berufliche Richtung ab.
Auch die Zahl von derzeit (Stand Juni 2024) 6.000 unbesetzten Stellen in NRW gibt keinen Anlass zur Entwarnung. „Wir sehen zwar, dass die Landesregierung das Problem des Lehrermangels ernst nimmt, aber alle Bemühungen werden vergeblich sein, wenn die Arbeitsbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer sich nicht grundlegend und nachhaltig verbessern“, sagt Sabine Mistler. News4teachers / mit Material der dpa
Die SuS sehen ja, dass viele ihrer LuL nicht glücklich sind. Warum sollten sie einen solchen Berufsweg wählen? Es gibt genügend Alternativen.
„Zwar ist die Zahl der der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter im Vorbereitungsdienst laut NRW-Schulministerium zum 1. Mai 2024 um sieben Prozent gestiegen, dennoch ist fraglich, wie viele von Ihnen am Ende tatsächlich ihren Schuldienst antreten.“
Steht im Text. Ihre Einschätzung passt daher nicht.
Das sind die üblichen Schwankungen in einem Bundesland. Aussagekräftiger ist die Zahl der neu anfangenden Lehramtsstudierenden:
„In Deutschland haben im Studienjahr 2022 insgesamt 68.059 Personen ein Lehramtsstudium aufgenommen. Diese Zahl ist rückläufig: So waren es im Jahr 2021 noch rund 70.400 Studienanfängerinnen und Studienanfänger, die ein Lehramt anstreben und 2020 rund 77.300“
https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-984312#:~:text=Berlin%3A%20(hib%2FCHA),anstreben%20und%202020%20rund%2077.300.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1366932/umfrage/studierende-lehramt/
Da halte ich gegen. Der Gesamtanteil der Lehramtsstudierenden hat sich prozentual kaum verändert bzw. ist leicht gestiegen.
Der Lehrermangel ist auf falsche Annahmen bzgl. der zu Grunde gelegten Geburtenrate sowie die nicht absehbare Entwicklung beim Zuzug geflüchteter Menschen zurückzuführen.
Die Fluktuation ist sicher größer geworden und viele halten aufgrund der Belastung nicht bis zur Pensionierung durch.
Ändert aber nichts an der Tatsache, dass es viele Menschen weiterhin ins Lehramt treibt. Sei es als Studienanfänger oder Quereinsteiger.
Sagt meiner Meinung nach auch viel über die generelle Situation am Arbeitsmarkt aus…will aber ja keiner hören…
Es ist doch nichts in Deutschland absehbarer als die Geburtenrate. Man weiß doch exakt, wie viele Kinder letztes Jahr auf die Welt gekommen sind, welche dann in fünf Jahren eingeschult werden. Und die Situation mit den Flüchtlingen ist ebenso ziemlich Konstant hoch seit dem Beginn des Syrienkrieges. Also seit 10 Jahren.
Der Fehler ist doch, dass man selbst noch vor drei Jahren kaum Planstellen geschaffen hat und die Leute massenhaft mit befristeten Arbeitsverträgen abgespeist hat. Da ist natürlich jeder Kandidat abgehauen, so bald er etwas besseres gefunden hat.
In Einzelfällen gibt es sowas sogar heute noch.
Ja klar.
Das hatte schon was von Vorsatz bzw. „wird schon“.
Schulen wurden geschlossen oder nicht erweitert bzw. renoviert.
Letztlich wurde die gesamte Infrastruktur auf Verschleiß gefahren und zentrale Themenbereiche privatisiert.
Dazu die Situation in der öffentlichen Verwaltung, bei der Polizei, Feuerwehr…
Als einzige Lösung wird nur von der Digitalisierung gesprochen. Als wenn damit strukturelle Probleme gelöst werden könnten.
Dazu sind noch viele „satt“ und denken in erster Linie an sich – über alle Berufsgruppen und gesellschaftlichen Schichten hinweg.
Wir müssten alle (wieder) mehr und länger Arbeiten…um den stetig wachsenden Sozialstaat und die damit verbundenen Transferleistungen sowie die Kosten für globale Krisen inkl. Klimawandel stemmen zu können.
Wer fängt an?
Ich kenne das auch andersherum: Lehramtsstudium angefangen und dann für den MA die Studienrichtung gewechselt.
Da gibt es vom statistischen Bundesamt auch andere Daten:
https://www.news4teachers.de/2023/02/zahl-der-studienanfaenger-fuers-lehramt-bricht-ein-lehrermangel-verschaerft-sich/
Und ja, natürlich spielen auch andere Faktoren eine Rolle, die Sie ja auch genannt haben. In jedem Fall muss man mehr tun, um das Lehramt wieder attraktiver zu machen.
Da stimme ich Ihnen definitiv zu!
Wichtig ist mir nur, dass man sich die Welt nicht schön oder schlecht redet.
„Meine Theorie“ ist ja, dass viele junge Menschen doch Lust auf den Beruf haben, der Praxisschock dann aber bereits im Studium (hohe Abbrecherquote, praxisfernes Studium) oder im später im Job (hohe Arbeitsbelastung, Bürokratie) kommt.
Die Aussage, dass niemand mehr Lehrer werden möchte, weil die Arbeitsbedingungen woanders deutlich besser sind (bzw. sein sollen), halte ich für falsch.
Viele präferieren (auch) die Sicherheit bei ihrer Berufssentscheidung.
Mit etwas Abstand, zunehmender finanzieller Sicherheit und Beobachtungen im Freundes- und Bekanntenkreis, sieht die Bewertung dann sicher anders aus – wie hier dann oft auch zu lesen ist.
Bei Quereinsteigern würde ich vielfach eine andere Motivation zu Grunde legen. Hier haben die Arbeitsbedingungen im „ersten Leben“ vielleicht schon nicht gepasst oder man hatte keine Perspektive. Das Sicherheitsbedürnis würde ich ähnlich einordnen. Aber auch hier ist ein Trend zu erkennen.
Zum Abschluss von mir eine These:
Werden die politischen Zeiten noch unruhiger und bleibt die wirtschaftliche Entwicklung überschaubar, wird es wieder einen Überschuss an Lehrkräften geben – unabhängig von den aktuellen Bedingungen.
Sie haben den Psychoterror vergessen, der im Referendariat oft immer noch üblich ist. So etwas gibt es in kaum einem anderen Bereich, vielleicht noch in der Medizin und bei Jura.
Außerdem sehe ich einen Widerspruch zwischen der von Ihnen genannten „hohen Arbeitsbelastung, Bürokratie“ und
„Die Aussage, dass niemand mehr Lehrer werden möchte, weil die Arbeitsbedingungen woanders deutlich besser sind (bzw. sein sollen), halte ich für falsch.“
Weniger Arbeitsbelastung etwa durch freie Wochenenden und Abende, weniger Bürokratie, flache Hierarchien sowie flexible Arbeitszeitmodelle samt Home-Office/Workation sind durchaus Punkte, die für andere Berufe und Arbeitgeber sprechen und die mir junge Menschen regelmäßig als Gründe nennen, warum sie trotz prinzipiellem Interesse keine Lehrkräfte werden möchten.
„Weniger Arbeitsbelastung etwa durch freie Wochenenden und Abende, weniger Bürokratie, flache Hierarchien sowie flexible Arbeitszeitmodelle samt Home-Office/Workation sind durchaus Punkte, die für andere Berufe und Arbeitgeber sprechen“
Das ist unbestritten so.
Der Haken hierbei ist tatsächlich der, dass man an einen solchen Job kommen muss.
Ich wohne in einer Region, wo „ein großer Autobauer“ gerade Personal abbaut und einen Einstellungsstopp verhängt hat.
Es gibt wahnsinnig viele Leute, die hier alles auf eine Karte (z.B. MB Vertiefung KFZ-Technik) gesetzt haben und die bis auf Weiteres keine Einstiegsmöglichkeit in der Region haben. Nicht einmal mehr bei den Zulieferern.
Unter solchen Bedingungen (ins. bei Dax-Konzernen) zu arbeiten, ist aus meiner Sicht ein Privileg, was nur die wenigsten haben und lässt sich schwer planen.
Die, die es geschafft haben, wissen meist selbst nicht mehr, wie es dazu gekommen ist.
Bei guten KMU macht man schon die ersten Abstriche.
Die Branchen arbeiten in „Zyklen“. Entweder man sucht Personal oder man baut welches ab.
Man muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz sein oder örtlich flexibel…
…oder man wurde so sozialisiert und hat einen Elternteil bereits dort.
Den legendären Schweinezyklus gab es im Lehramt in der Vergangenheit auch immer, das können Sie nicht als Argument anführen. Noch Mitte der Nullerjahre wurde angehenden Lehramtsstudierenden (insbesondere für Grundschule) die sichere Arbeitslosigkeit prophezeit, so wie es bereits in den Achtzigerjahren der Fall war. Und in einer bestimmten Region bleiben kann man schon mal gar nicht, wenn man nicht gerade MINT studiert und Bestnoten hat. Aber wer das hat, bekäme in aller Regel in der Industrie sofort einen wesentlich besser bezahlten Job.
Ansonsten haben wir einen ziemlich flächendeckenden Fachkräftemangel, der sich angesichts von 13 Millionen Neurentnern und nur 9 Millionen nachrückenden jungen Menschen in den nächsten Jahren weiter verschärft. Deshalb ist der Wettbewerb um Talente auch so, wie er ist. Das führt dazu, dass mittlerweile fast 18% aller neu ausgeschriebenen Stellen über alle Branchen hinweg (also inklusive Bereichen, in denen aus zwingenden Gründen kein Homeoffice möglich ist) HO-Möglichkeiten enthalten. 22% aller Beschäftigten arbeiten teilweise im Homeoffice, 15,1% der Unternehmen bieten eine Workation an. Das sind also keine Nischenphänomene, sondern betrifft Millionen Menschen. Da kann das Lehramt einfach nicht mithalten.
Stimme Ihnen größtenteils zu.
Ich würde nur Homeoffice nicht zwingend immer mit besseren Arbeitsbedingungen gleichsetzen.
Das Gesamtpaket muss stimmen:
z.B.
1. Unbefristete Verträge / Sicherheit bzgl. des Arbeitsortes.
2. Arbeitszeiterfassung (keine Vertrauensarbeitszeit)
3. Vergütung + Urlaubsanspruch
4. Flexible Arbeitszeiten / Möglichkeit auf Teilzeit und Rückkehr in den alten Job
5. Homeoffice
…
(Reihenfolge / Präferenz beliebig).
Homeoffice ist ein (für viele wichtiger) Teil und dominiert auch aus meiner Sicht gerade die Diskussion.
Letztlich erlebe ich aber hier in der Region auch bei gestandenen Mitarbeitern des oben angesprochenen Autobauers eine extreme Unsicherheit bzgl. des eigenen Jobprofils (um Entlassung muss keiner fürchten) und den zukünftigen Aufgaben.
Home Office ist hauptsächlich so beliebt, weil man da im Monat mal eben 200 Euro an Spritkosten spart, die man dann statt dessen sinnvoll investieren kann. Familien, die eventuell ihr zweites Auto ganz abgeben können, sparen sogar noch mehr Geld. Ich kenne einige Familien, welche nur noch ein Auto besitzen, seitden der Mann im Home Office arbeitet. Das ist finanziell natürlich extrem attraktiv.
Ich wage zu behaupten, dass ein Großteil der unglücklichen LuL in anderen Berufen noch unglücklicher/hilfloser/überforderter/unzufriedenen wären.
Aber ja: die Menschen, die in einem Berufsfeld arbeiten ziehen andere Menschen an oder halten sie von einer bestimmten Berufswahl ab.
Ich gehe mal davon aus, dass der Prozentsatz der Unglücklichen/Hilflosen/Überforderten/Unzufriedenen in allen Branchen in etwa gleich hoch ist.
Gewagte These.
Es gibt heute eine solche Varianz nicht nur von Berufen, sondern auch Arbeitsplatzvarianz INNERHALB der Verufe/zwischen den Firmen…gerade aktuell gibt es richtig viele, gute Chancen.
Na logisch kann da jemand in Beruf/Firma A unglücklich und in B glücklich sein.
Über das Minus von 8 Prozent bei den Geisteswissenschaften habe ich mich ehrlich gesagt auch ein ganu kleines bisschen gefreut. (Bin selbst Master of blupp. No offence. Zwinkersmiley.)
Gestern auf dieser Seite noch Azubimangel, heute Akademikermangel. Der Baum brennt ja echt an beiden Enden.
Auch wenn das vielleicht etwas Stereotyp ist:
MINT-affine Menschen sind meistens nicht sehr menschenaffin im Sinne der Steuerung sozialer Interaktionen. Das gilt aber sicherlich auch für Geisteswissenschaftler.
Es spricht sich wohl langsam herum, dass Lehrer heutzutage Experten für (kleine, junge) Menschen sein müssen und nicht Experten für ein Fach. Wer Wissenschaftler sein will, soll in die Wissenschaft gehen.
Polemischer formuliert: Lehrer müssen Pädagogen sein, was sie entgegen ihrer Selbstzuschreibungen nicht sind.
„Es spricht sich wohl langsam herum, dass Lehrer heutzutage Experten für (kleine, junge) Menschen sein müssen und nicht Experten für ein Fach.“
Ich würde das differenzierter sehen:
Wir sind eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe und haben vom Inklusionskind bis zum Hochbegabten alles dabei.
Natürlich benötigt man gerade bei den jüngeren Jahrgängen viel pädagogisches Handwerkszeug.
Aber wenn Sie bspw. mal einen Leistungskurs in einem MINT-Fach mit hochbegabten Schülern unterrichten, das hatte ich letztens, dann müssen Sie fachlich absolut sicher sein.
Didaktik spielt da kaum noch eine Rolle. Die Schüler merken aber schnell, wenn jemand Quatsch erzählt und dann ist man als Lehrkraft ganz schnell unten durch. Meine Schüler haben sich richtig gefreut, als sie eine Frage hatten, die ich ihnen nicht beantworten konnte und selbst nachlesen musste…
Das ist korrekt. Richtig lustig wird es dann, wenn die Lehrkraft das Fach fachfremd unterrichtet. Das haben wir an unserer Schule in der Fachoberschule (Klassen 11 und 12). Das finde ich für die entsprechende Lehrkraft sehr unangenehm, weil man Schüler hat, die wollen und natürlich auch eine gute Abschlussprüfung schreiben möchten, man als Lehrkraft aber nicht unter vertretbarem Arbeitseinsatz liefern kann. Mathe, Deutsch, Englisch, Informatik sind an Schulen in bestimmten ländlichen Regionen selbst in der Oberstufe nicht unbedingt fachlich abgedeckt.
Ja, genau so sehe ich das auch. Im Berufsschulbereich unterrichtet man Klassen, bei denen es auf massig Fachwissen ankommt. Die Fortschritte in der Wirtschaft sind in den letzten Jahren immens gewesen. Ich denke da an die Auszubildenden im Bereich KFZ, Chemikant, MT Radiologie/Labor/FD/OT usw. Die Liste lässt sich problemlos fortsetzen. Wer da nicht einigermaßen auf dem aktuell technischen Standard unterrichtet, wird massive Probleme bekommen.
In BY gibt es für Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen die Pflicht im bestimmten Zeitraum berufliche Praktika in den Firmen ihrer Fachrichtung zu machen.
Wie oft kommt das denn vor? Oder anders formuliert, welchen Anteil der Schülerschaft betrifft das und welcher Anteil hat andere Bedürfnisse?
Das sind eben immer die Probleme mit der eierlegenden Wollmilchsau. Im Grundsatz ist das durchaus lösbar. Für spezielle Aufgaben könnte man sich entsprechende Expertise einkaufen oder anstellen.
Aber das System Schule ist da wohl zu starr.
Naja, wir haben bspw. nicht so viele Chemie-Lehrkräfte mit Fakultas für Sek II (nur bei Physik ist es noch enger). Insofern wechseln wir uns bspw. bei den Leistungskursen mit 2 KuKs ab. Wir haben also immer einen Leistungskurs – entweder in Jg-12 oder in Jg-13.
Die Kurse wählen i.d.R. die absoluten „MINT-Nerds“. Wir gesagt, die merken ganz schnell, ob jemand Ahnung hat oder nicht.
Wie oft kommt es vor, dass Schüler in der Oberstufe Kurse wählen, die ihnen liegen, mit deren Inhalten sie sich z.T. privat beschäftigen, in denen sie gutes Fachwissen haben und eine fachlich gute Lehrkraft haben wollen? – Relativ häufig, würde ich sagen!
Dabei geht es mir gar nicht nur um MINT. Eine fachlich fitte Lehrkraft kann doch auch Zusammenhänge in Wirtschaft, Politik, Geschichte oder Sprachen viel besser vermitteln.
Gegenfrage: Glauben Sie, dass Schüler eines Leistungskurses lieber eine Lehrkraft haben wollen, die jedes Mal ein ganzes Feuerwerk an Methoden abbrennt, aber dafür weniger Ahnung von Fach hat?
Da fühle ich mich zum Widerspruch herausgefordert. Der Großteil von Schule findet nicht in Leistungskursen in der gymnasialen Oberstufe statt.
Auch die großen Probleme und Herausforderungen der Institution Schule schlagen sich nicht in Leistungskursen der gymnasialen Oberstufe nieder.
Ich störe mich tatsächlich v.a. an Ihrer Aussage:
„Es spricht sich wohl langsam herum, dass Lehrer heutzutage Experten für (kleine, junge) Menschen sein müssen und nicht Experten für ein Fach.“
Natürlich müssen Lehrkräfte mit Kindern und Jugendlichen umgehen und auf sie eingehen können. Ohne funktionierende Beziehungseben klappt das Lernen nicht.
Aber ich muss nicht ständig ein großes Methodenfeuerwerk nutzen oder sämtlichen bildungspolitischen Säuen folgen. Meist reichen eine ehrliche Zugewandtheit und grundsolider Unterricht. Und dafür muss man aber fachlich und fachdidaktisch vernünftig ausgebildet sein, also ein „Experte“ in seinen Fächern sein.
Um das zu verdeutlichen:
Ein Kollege ist ausgebildeter Lehrer für Politik und Mathe. Er unterrichtet in seiner Klasse Naturwissenschaften fachfremd. Das ist auf den ersten Blick ganz praktisch, weil er seine Klasse mehr im Unterricht hat und wir sowieso zu wenig Naturwissenschaftler haben.
Beim genaueren Hinschauen ist aber klar, dass er eben den Unterricht in den höheren Klassenstufen (Jg-7-10) nicht kennt und keinen Oberstufenunterricht in naturwissenschaftlichen Fächern hat. Insofern weiß er nicht, worauf es im Unterricht wirklich ankommt und wo es hingeht. Er kann nicht Konzepte schon mal einführen, auf Fehlvorstellungen eingehen, besondere Aspekte betonen usw.
Ebenso habe ich bspw. kein Problem mit Schulmathematik, aber keine Ahnung von Mathe-Didaktik. Insofern würde ich nie Mathe fachfremd unterrichten wollen.
Es reichen m.E. eben Pädagogik und Didaktik nicht, sondern man muss sich schon gut in dem zu unterrichtenden Fach und dessen Fachdidaktik auskennen.
Was sie da hineinlesen ist Ihre Sache.
Der Ansatz ich kann wunderbar französische Gedichte interpretieren, kann das aber anderweitig nicht auskömmlich vermarkten und irgendwas mit Kindern macht sich immer gut, also werde ich einmal Lehrer, hält der heutigen Realität und Ihren Anforderungen nicht Stand.
Ebenso verhält es sich bei gescheiterten Wissenschaftlern oder „Fachidioten“ die dann den Notausgang Lehramt nutzen.
Und da ich Ihre Gegenrede bereits antizipiere:
Von diesen Exemplaren sind mir mehr als genug begegnet.
„Ebenso verhält es sich bei gescheiterten Wissenschaftlern oder „Fachidioten“ die dann den Notausgang Lehramt nutzen.“
Sie haben die Gegenrede richtig antizipiert.
Fakt ist, dass es im akademischen Bereich kaum feste Stellen gibt und dank man Wissenschaftszeitvertraggesetz irgendwann raus ist, wenn man nicht gerade eine der wenigen Professuren ergattert. Wenn man bzw. frau dann noch Familie haben will, klappt das i.d.R. nicht.
Insofern ist klar, dass man in andere Bereiche geht…
Und so besteht etwa die Hälfte unserer naturwisschaftlichen Kollegiums aus (meist promovierten) Naturwissenschaftlern, die nach Studium und mehrerrn Jahren Berufserfahrung auch einen 1,5-jährigen Vorbereitungsdienst absolviert haben und jetzt Lehrkräfte sind.
Sie halten diese Leute vielleicht für unqualifiziert bzw. gescheitert. Aber man könnte auch akzeptieren, dass wir alle Lehrkräfte sind – mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Sicher ist aber, dass wir ohne diese Kollegen den Unterricht einfach nicht mehr abdecken könnten.
Bevor ein Latein-Lehrer oder eine Deutsch-Lehrerin z.B. Chemie unterrichtet, sollten wir lieber solche vermeintlich gescheiterten Wissenschaftler haben. Aber ich akzeptiere, dass wir da wohl unterschiedlicher Meinung sind.
Das weiß ich nicht, ob wir so unterschiedlicher Meinung sind. Man kann und darf sich auch als „gescheiterter Wissenschaftler“ ins Lehramt umorientieren und wenn man dann seine Aufgabe und die Anforderungen daran versteht und sich entsprechend weiterbildet, ist das aus meiner Sicht nicht problematisch.
„Seine Wissenschaft“ einfach in die Schule zu transferieren und zu meinen, das reicht, ist ein inakzeptabler Ansatz
Und auch wegen des Akademikermangel benötligen wir eine
Migration nach Deutschland, die sowieso stattfindet,
und den Begriff mit dem Adjektiv „illegal“ zu verbinden,
verdeutlicht mir, dass es noch lange nicht bei allen
angekommen ist, das Deutschland, und das betrifft besonders
die überalternden ostdeutschen Bundesländer, auf einen Zuzug angewiesen ist.
Aber nein, wir erleben dort im Osten zur Zeit Hass, Hetze, offenen Rassismus
und Menschenfeindlichkeit gegen anders denkende und lebende/liebende
Mitmenschen.
Da will niemand mehr hin !
Das weiß ich aus Gesprächen mit hochqualifizierten
Fachkräften unterschiedlichster Berufsgruppen.
Und Menschenhasser, wie die von der AfD, haben
entscheidenden Anteil an diesem gesellschaftlichen
Zustand der Spaltung und dem Hass sowie der Polarisation
unserer Gesellschaft.
Ich werde auf diese Hetzer und Hasser nicht mehr hören,
die beständig mit der Verängstigung des Unterbewusstsein
der Menschen spielen, der Massendemagogie nach le Bons,
damit diese deren abstrusen Parolen und menschenfeindlichen
Denkweisen auf dem Leim gehen.
Ich schäme mich als Deutscher für diese Mesnschenhasser,
und auch für Teile der hier abgesetzten Kommentare !
Hier schreiben einige sehr gut bezahlte Pädagogen,
die einen Eid auf unsere Verfassung geleistet haben,
und diese laufen in Teilen diesen Menschenfängern
bereits inhaltlich hinterher.
Wie die Zahlen gehen zurück? Ich dachte die Verbeamtung ist der heilige Gral….?!?!?
Also denken Sie ernsthaft, dass eine weitere Verschlechterung der Bedingungen das Interesse junger Menschen am Lehrberuf steigern würde? Oder haben Sie einfach noch nicht den Unterschied zwischen notwendiger und hinreichender Bedingung verstanden?
„Drohne 447, aktiviere die Automatikdurchsage!“
„Jaaaaawoll, Herr Nutzer Namenhiereingeben!“
„Lehrer in der Bundesrepublik sind gleich qualifiziert wie Ärzte oder Anwälte, da sie die Ochsentour Abi-Studium-Examen 1-Lehrbubenzeit mit Psychodruck-Examen 2- Probezeit“ durchlaufen, wobei JEDE Abweichung davon ALLES vorher erreichte ruiniert.
Da Anwälte und Ärzte fett verdienen und Respekt kriegen, ist die Verbeamtung nur die NOTWENDIGE, nicht schon die HINREICHENDE Bedingung, um angemessen alimentiert zu werden.
Wer es anders sieht möge seine Kinder gerne in eine US-amerikanische oder britische öffentliche Schule stecken….zu mies bezahlten Bachelor-Lehrkräften, die im 4 bis 5-Jahre-Turnus wechseln.“
Sorry, aber so fett verdienen Ärzt*innen jetzt nicht, wie du denkst. Das Einstiegsgehalt ist zum Beispiel niedriger als bei verbeamteten Lehrämtlern in Bayern, und dabei ist die Pension, die Lehrkräften verdammt gut absichert, noch gar nicht eingerechnet.
Insgesamt gehören beide Berufe definitiv zu den gut bezahlten Berufen in Deutschland.
Bei uns in der Klinik werden die Ärzte nach dem TV-Ärzte/VKA bezahlt. Ein Assistenzarzt steigt da mit knapp 5300 Euro ein. Das ist bereits mehr als A14. Die Lehrer starten in der Regel mit E11, selten A12, da nicht direkt verbeamtet wird. Mit 5 Jahren Erfahrung steht der Assistenzarzt bereits bei 6600 Euro, was dann schon im Bereich einer A16 Stelle einzuordnen ist.
Bei Assistenzärten steigt die Erfahrungssufe jährlich, bei den Lehrern einmalig nach zwei Jahren und dann erst immer alle drei Jahre, später sogar alle vier Jahre. Das führt natürlich zu einer ganz erheblich besseren Gehaltsentwicklung bei den jungen Ärzten.
Sogar Fachärzte erreichen die höchste Stufe schon nach 13 Jahren, knapp 9000 Euro. Da kann man natürlich auch ohne Pension eine Menge für die Altersversorgung machen.
Brutto klingt das gut, wie sieht’s netto aus?
Netto sieht es so aus, dass auf dem Ärzteparkplatz kein Wagen unterhalb eines Benz steht und natürlich nicht die kleinen A oder B Klassen. Wobei, eine A Klasse ist zwar dabei, aber immerhin mit AMG Paket, die kosten dann auch 80000 oder gebraucht immer noch über 50. Ansonsten Porsche, Audi und US Wagen, die über 20 Liter schlucken. Gerne auch ein dicker Land Rover.
Auf dem Parkplatz des restlichen Personals, wo auch die Lehrkräfte parken, stehen hauptsächlich billige Muckelkisten. Reiskocher, Skoda und 15 Jahre alte Golfs.
Kann natürlich Zufall sein.
…oder Lebenseinstellung.
Oha, da trieft der Neid ja aus jeder Ritze.
Stimmt, und danke Karl-Heinz, Geld macht das Leben zwar bequemer und entspannter, aber man braucht keine dicken Autos.
Also gut, zur Orientierung, Sie sind Pfleger im UD ? dann sind Sie echt Schxxx bezahlt. Da hilft nur eins, weiterqualifizieren oder privaten Pflegedienst aufmachen.
Sie sind höherer Dienst? dann könnten Sie schneller vorwärts kommen, weil Sie gerade in Medizin und Pflege gesucht sind.
Arzt sind Sie wohl nicht oder Sie sind ein Kollegenschmutztierchen, denn alle haben Ihre Tirade bestimmt nicht verdient 🙂 und mein T1 macht sich gut unter all den geleasten Hightechers.
Ob der jeweilige Arzt sein Salaire wert ist, sei mal dahingestellt.
„Für 2024 liegt das monatliche Grundgehalt für Bundesbeamte in der Besoldungsgruppe A 16 im Bereich €6.916 – €8.717, abhängig von Erfahrung und Beschäftigungsdauer.“
Bleibt ehrlicherweise schon auch was hängen.
https://www.jobs-beim-staat.de ›
Bundesbeamte haben doch mit dem Thema gar nichts zu tun, es gibt keine Lehrer die Bundesbeamte sind. Jeder weiß, dass Bundesbeamte 400 bis 500 Euro mehr pro Besoldungsstufe als Landesbeamte verdienen. Genau das ist ja das Problem. Deswegen wollen in der Justiz alle zum Bund wechseln.
Nicht zu vergessen, dass es bei Bundesbeamten auch noch Regelbeförderungen gibt.
Des Weiteren ist anzumerken, dass es in anderen Teilen der Verwaltung – sowohl bei Bundes- und Landes- als auch Kommunalbehörden die Möglichkeit des Laufbahnaufstieges gibt, Beamte also z.B. vom gehobenen ind den höheren Dienst wechseln können. So kann ein Verwaltungsbeamter mit Bachelor-Degree durch absolvieren eines Masterstudienganges in den höheren Dienst (Laufbahngrupp II, zweites Einstiegsamt) gelangen.
Für Lehrkräfte gibt es diese Möglichkeit übrigens nicht, sie müssten einen komplett neuen Master-Studiengang für Lehramt SekI+II absolvieren und können nur hoffen, dass ihnen aus dem bereits erfolgreich abgeschlossenen Master-Studiengang für Primar- oder Sekundarstufe I Vorleistungen anerkannt werden.
je nach Familienstand, oder nicht 🙂
Wie immer gehen Vergleiche von halbwegs kompetenten Menschen und nicht den underdogs der jeweiligen Berufsgruppe aus.
Lehrer in der Bundesrepublik sind gleich qualifiziert wie Ärzte oder Anwälte ?
Da eröffnen sich mir interessante Perspektiven auf merkwürdige Ansichten.
Anders qualifiziert entspricht wohl eher dem
wahren Zweck unserer Bestimmung, und „fett“
verdienen Ärzte auch nicht, angemessen trifft
es wohl eher bei all dem Aufwand mit Nachtdiensten
und zum Teil sehr anstrengenden Patienten,
und bei all den Fett, was man so abbekommt,
einschließlich des Beschwerdemanagement,
das von Verwaltungsbossen eingeführt würde,
damit man möglichst nicht seine meinung zum
Patientenmanagement und zum Umgang miteinander sagt.
Allerdings sieht es in Folge des Personalmangels
inzwischen auch wieder anders aus, gerade in Zeiten
des DRG-System, denn da suchen wir uns sehr
schnell andere Arbeitgeber, die menschlicher und
umgangsfreundlicher sind.
Sie haben schon einen merkwürdigen Blick auf andereBerufsgruppen.
Und bei den Anwälten, die ich kenne sieht es auch anders aus, als das was sie hier darlegen.
Dass alle Berufsgruppen natürlich auch jeweilige Nachteile haben ist klar.
Dass mit (mittlerweile ins unendliche verästelten) Moral-, Framing- und NGO-Methoden NATÜRLICH von AG-Seite immer versucht wird, die effektiven Löhne von allem und jedem zu drücken, der Staat immer unverschämter in die Geldbörse greift…auch.
Emotional „merkwürdig“ mögen Sie es finden – dem beschriebenen Bildungsgang bis zur effektiven Berufsausübung und Bezahlung (wobei JEDER Fehlschlag das Aus bedeutet!) haben Sie nur halt auch nix entgegenzusetzen.
Weil es halt schlicht so ist.
Die beschriebene Entwicklung bei Ärzten erfährt auch schon seit Jahren ihren Konter…Stichworte Schweiz, Skandinavien (für Mutige) USA.
Ich kann mich nur wiederholen: Man kann die Realität ignorieren – aber nicht die Folgen davon, das zu tun.
„Besonders gebeutelt sind die Naturwissenschaften: Das Fach Physik hat ein Minus von 23,3 Prozent zu verzeichnen, es folgen Mathematik (–15,2 Prozent) und Chemie (–13,8 Prozent).“
Dieses Phänomen wundert die MINT-Bestandslehrkräfte an Gymnasien nicht. Die fortwährende „Entschlackung“ der Lehrpläne von fachlichen Inhalten, das stetige Absenken der Leistungsanforderungen und das Aufblähen von Scheinkompetenzen, welche für das fundierte Verständnis von Grundlagen und das fachliche Können nicht zielführend sind, machen immer weniger SuS in MINT-Fächern studierfähig.
Unsere Fächer werden trotz dieses Flach- und Weichspülgangs als zu anstrengend und fordernd empfunden.
Der Mut zur immer größeren fachlichen Lücke (Bild) im gymnasialen Bildungsgang zieht manchem Abiturienten sehr schnell den Zahn „MINT-Studium“, wenn er den ersten wirklichen Einblick in die Komplexität und den Anspruch dieser Fächer bekommt.
In den 1990er Jahren durften wir unseren SuS mit wissenschaftspropädeutischen Lehrplänen diesen Ein- und Ausblick (Studium) schon auf dem Weg zum Abitur geben.
Der Drops „Abitur für alle“ lutscht sich zwar leicht, manche Einsicht in die eigenen realen fachspezifischen, kognitiven und sozialen Kompetenzen hat dann aber einen bitteren Beigeschmack.
Macht aber nichts! Der leere Lehrstellenmarkt bietet doch riesige Chancen für unsere abgespeckten Abiturienten. Die Allerwenigsten sind dafür fachlich überqualifiziert. Also ran an den Speck und wertschöpfend arbeiten.
Lehrkräftemangel? Für den MINT-Unterricht an den Gymnasien findet sich schon eine KI, oder ein Sofa-Tutor ergänzt durch YouTube-Tutorials.
Das Problem sind halt die langen Unterrichtstage. Hätten die Schüler wieder um 13 Uhr Schluss, hätten sie auch mehr Zeit, in Ruhe zu lernen.
„Laut einer Studie des Stifterverbandes aus dem vorigen Jahr liegt die Abbruchquote im Lehramt bei 46 Prozent. Fast die Hälfte aller Referendarinnen und Referendare biegt also während oder nach der praktischen Ausbildung in eine andere berufliche Richtung ab.“
Tja man könnte mit einer vernünftigen Reform des Referendariats mindestens 30% mehr Endabsolventen erreichen. Und damit meine ich mehr Transparenz allen voran in den Bewertungen, mehr Entlastungsstunden für die Lehrkräfte damit eine effektive Betreuung gewährleistet ist, mehr Hospitationszeit… ach und wenn die Bezahlung nicht so grottig wäre könnte das auch helfen.
Ich habe kürzlich erfahren, dass im juristischen Referendariat das sogenannte Tauchen üblich ist, bei dem die Referendare Monate vor der Prüfung inoffiziell freigestellt werden. Währenddessen müssen Lehramtsreferendare bis zum Schluss an jeder noch so abseitigen Veranstaltung teilnehmen.
Das würde auch helfen, insgesamt gibt es unzählige Maßnahmen die zumindestens mir einfallen, welche helfen können. Nicht alles davon ist kostenlos zu haben. Aber man hat den Eindruck das ist von den Verantwortlichen gar nicht gewollt. Mir sind sogar schon Vertreter der Argumentation begegnet, welche das Referendariat gerne besonders anstrengend und überfordernd haben wollen, weil „ die Belastung im Beruf auch wahnsinnig hoch ist“.
Den Eindruck kann man in der Tat gewinnen. Die gleichen Leute schleusen dann Schmalspurlehrer aka. Quereinsteiger im schnellen Schondurchgang ins System ein und wundern sich über den entstehenden Unmut.
Ja, und was wollt ihr jetzt? Mehr Studenten oder mehr Azubis?
Mehr junge Menschen. Gerne hier nachlesen: https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/_inhalt.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die Klassenräume sind voll mit jungen Menschen. Klassenstärken mit bis zu 28 SuS sollen keine Seltenkeit sein. Aber was geschieht mit den anderen, den Sockelarbeitslosen? Abgeschrieben? In Vergessenheit geraten?
Na, dann man los … wir freuen uns, wenn wir aus der Redaktion demnächst massenhaft Geburtsanzeigen bekommen, auf die wir dann beglückwünschend kommentieren können.
😉
Ach so ist das gemeint. Dann mal ran an den Speck. Aber keine Lehrerinnen. Die brauch man noch in der Produktions- und Aufzuchts-Phase.
Dann braucht es aber auch mehr gut ausgebildete Lehrer und Erzieher! Woher nehmen wir die?
Zunächst mal, in dem die Kollegien von unterrichtsfernen Tätigkeiten entlastet werden – siehe Liste des Philologenverbands im Beitrag oben.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Dadurch sinkt aber nicht das Unterrichtsdeputat. Die Lehrer werden zwar von anderen Verpflichtungen entlaqstet, aber unterrichten die gleiche Zahl an Stunden. Es sei denn, alle Teilzeitlehrer stocken plötzlich auf Vollzeit auf. Das glaube ich aber eher nicht.
Allerdings könnte es langfristig den Lehrerberuf wieder attraktiver machen. Als kurzfristige schnelle Lösung wird es wohl eher nicht funktionieren. Die noch vorhandenen Bestandslehrkräfte wurden in den letzten Jahren so kaputt gespielt, dass wohl nur ganz wenige von Teil- auf Vollzeit aufstocken werden.
So denn ihr Antrag auf Teilzeit bewilligt worden ist.
Na wenn die sowieso schon Vollzeit arbeiten müssen, werden auch nicht mehr Unterrichtsstunden generiert durch Entlastung von unterrichtsfernen Aufgaben. Jedenfalls nach meinem mathematischen Verständnis. Oder rechnet die Redaktion da anders als ich?
Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2023/09/studie-viele-teilzeit-lehrkraefte-wuerden-arbeitszeit-aufstocken-groesstes-hindernis-das-deputatsmodell/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Dann sinken die Gehälter noch mehr. Keine gute Idee.
Gerne. Nur: keine großen, erschwinglichen Wohnungen, keine gut ausgestatteten Schulen, keine Termine beim Kinderarzt sind zu haben….
Die Infrastruktur ist dermaßen auf Kante genäht.
Fragt sich denn niemand, warum beispielsweise Italiener, Südfranzosen und Spanier, in deren Länder die Jugendarbeitslosigkeit um die 20 Prozent liegt, dennoch nicht in Scharen hierher kommen, obwohl wir doch die europäische Freizügigkeit haben?
Wir alle – Finanz- und Bildungspolitik ausgenommen – sind uns ja einig, dass wir mehr Lehrkräfte brauchen.
Aber ist eine „Entlastung der Lehrkräfte von bürokratischen Aufgaben“ ein Bewegpunkt junger Menschen?
Schreckte irgendjemand von dem Lehramt zurück, weil sie vielleicht Geld einsammeln müssen?
Es geht nicht um das mal Geld einsammeln sondern das die SuS durch aus mitbekommen wie viel Papierkram und organisatorisches Zeug anfällt, was wenig bis gar nichts mit dem Beruf zu tun hat. Zitat einer Schülerin:“ Boar ich hätte ja keinen Bock diesem ganzen Zettelkram hinther zu rennen das so voll unnötig.“
Vieles davon kann man auch digital z.B
über Lesebestätigungen bei Webuntis erledigen, wenn die Schulleitung dafür offen ist. Das Einsammeln von Geld könnte man über verpflichtende Einzugsermächtigungen stark vereinfachen, dafür müsste aber ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden.
„verpflichtende Einzugsermächtigungen“
… das wird juristisch nicht haltbar sein …
Habe vor den Sommerferien noch ne Klassenfahrt machen müssen, für die in zwei Chargen die Kosten überwiesen werden mussten (Anzahlung und dann kurz vor der Fahrt die Restsumme).
Das hat diverse Erinnerungen und Aufforderungen gebraucht, bis das Geld auf dem Klassenkonto war.
Als dann direkt vor der Fahrt ein S wegen eines Sportunfalls ausfiel, dauerte es allerdings nicht mal 8 Stunden, bis die Mutter mir mit der Frage in den Ohren lag, wann sie denn das Geld zurückbekommen würde.
Den Teil mit „dafür müsste aber ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden“ haben Sie wohl überlesen? Und natürlich wäre das möglich, schließlich klappt es mit GEZ und Co ja auch.
Man könnte so vieles für Lehrkräfte vereinfachen. Tatsache ist jedoch das es dann oft dran scheitert das es nicht genug gesetzlich abgesichert ist. Oder das die zu Verfügung gestellten Tools eine Katastrophe sind.
Oft genug scheitert es aber auch an Bedenkenträgern und mangelnder Initiative. Manchmal braucht es einfach nur eine mutige Schulleitung, die sich schützend vor ihr Kollegium stellt und nicht ständig Panik vor vermeintlichen negativen Konsequenzen hat.
Das mag ich gar nicht abstreiten. Allerdings ist in dem System mittlerweile so viel Druck und Chaos drin, dass es sehr schwierig ist.
Nein, es geht nicht drum, irgendwann mal Geld einsammeln zu müssen.
Es geht unter anderem darum, dass relativ häufig Geld eingesammelt werden muss und die Zahlungsmoral immer schlechter wird.
Ich laufe dem Kopiergeld immer noch bei drei Schülern nach, da muss ich schon wieder das Geld für den Ausflug einsammeln.
Eltern fordern zunehmend detaillierte Abrechnungen und Aufstellungen (um die ich mich kümmern muss bzw. mehrfach hin- und herschreiben oder telefonieren), Geld kommt bei mir nicht an – Eltern behaupten aber, es dem Kind mitgegeben zu haben und viele andere unschöne Dinge mehr.
Dafür geht viel Zeit drauf, die mir auf jeden Fall schon mal vom Unterricht abgeht.
Bei uns überweisen die Eltern das Kopiergeld zu Beginn des Jahres mit den Beiträgen für die Lehrmittel. Auch sonst sammeln wir nur in Ausnahmefällen noch Kleinbeträge ein, alles andere läuft per Überweisung an das Unterkonto. So gibt es viel weniger Probleme mit „verschwundenem“ Geld.
Professoren müssen doch mittlerweile Drittmittel eintreiben. Das könnte man auch für Lehrer einführen.
Da diese ja auch gar nichts anderes zu tun haben, als ihren eigenen Arbeitsplatz zu finanzieren. Genau!
„Tod durch tausend Stiche“
NUR MAL GERADE Geld einsammeln.
NUR MAL GERADE eine Stunde Konferenz.
NUR MAL GERADE korrigieren.
NUR MAL GERADE die SuS-Adresse nachfragen.
NUR MAL GERADE die Eltern zum 7. mal erfolglos anrufen.
NUR MAL GERADE Freitags im Arbeitskreis mitmachen.
NUR MAL GERADE den Referendar betreuen.
NUR MAL GERADE …
Querverweis: „Das sind doch nur mal eben 5 Minuten für XYZ….“
Noch schlimmer wird es, wenn man den Fehler macht und in TZ geht. „Du hast doch nur 80%, könntest du dann nicht …“ Habe ich ein Jahr gemacht, nie wieder! Dann bleibt eben alles liegen, was nicht essentiell ist, aber immerhin bekomme ich ein volles Gehalt.
Mir geht diese Generation ja ein wenig auf den Keks mit Ihrer Work-life-balance 😛
Kleiner Spaß, tatsächlich hoffe ich mir mehr solchen Verständnisses für junge Menschen. Weiter so!
Jepp – mitten aus dem Leben!
Und was davon würden Sie guten Gewissens an andere auslagern wollen?
Ich persönlich lagere bereits massiv aus.
Und zwar in die (altersgemäße, natürlich) Verantwortung von SuS und Eltern.
So einfach ist das.
Wenn junge Menschen nicht Akademiker werden und auch nicht Azubis, was machen sie dann?
Es gibt sie dann schlicht nicht mehr, in Deutschland jedenfalls nicht. Gerne hier nachlesen: https://www.iwd.de/artikel/das-demografieproblem-ist-schlimmer-als-gedacht-523867/?gad_source=1&gclid=Cj0KCQjwn9y1BhC2ARIsAG5IY-5xctd4XV6VHpjQRrVI3uAulSJpZ-eounHOnYwV7-uVAmi1ml1VemsaAuCuEALw_wcB
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es gibt aber noch eine große Zahl junger Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss.
Genau das kritisieren wir hier ständig. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2022/09/akademisierungswahn-von-wegen-wenn-fachkraefte-gesucht-werden-kuemmert-euch-doch-mal-um-die-vielen-schulabbrecher/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Selbstorganisiertes Lernen macht gerade lernschwächeren Schülern viele Probleme. Dazu kommt noch, dass immerhin 10 Prozent eines Jahrgangs einen IQ unter 80 haben, die Intelligenz auch noch allgemein sinkt (negativer Flynn-Effekt) und Deutsch auch eine schwer zu lernende Sprache ist. Daher sind tatsächlich ein gewisser Anteil von Schülern nur für wenige Ausbildungsplätze geeignet, und diese werden durch Automatisierung, Verlagerung von Fabriken ins Ausland und Schließungen im Einzelhandel immer weniger.
Es gibt immerhin mehr als 300.000 junge Leute zwischen 15 und 25, die weder in Ausbildung, noch in Arbeit sind. Die Gründe sind vielfältig, aber oft nicht nachvollziebar. Auch muss man bedenken, dass es momentan mehr denn je Trend ist, sich eine „Auszeit“ zu nehmen. Alles mit der Dempgraphie zu erklären ist zu einfach.
Bei 50.000 Schulabbrechern jedes Jahr sind 300.000 junge Arbeitslose schon nach ein paar Jahren beisammen. Wir finden das sehr leicht nachvollziehbar. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2023/03/knapp-50-000-jugendliche-verlassen-die-schule-ohne-abschluss-jedes-jahr-lehrerverbaende-streiten-ueber-die-ursachen/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Auch Schulabbrecher können eine Arbeit aufnehmen oder etwa nicht? Traumjobs werden das natürlich nicht immer sein.
Wie wäre es, Sie würden sich mal seriös und tiefer mit den Themen beschäftigen, die Sie hier so gerne populistisch platt kommentieren? Hier zum Beispiel: https://www.iab-forum.de/junge-arbeitslose-waren-waehrend-der-pandemie-psychisch-besonders-stark-belastet-2/
Zu den dahinterliegenden Problemen – gerne hier nachlesen: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/junge-arbeitslose-100.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ja, machen sie auch. Paketdienstleister und Callcenter.Nicht alle sind arbeitslos. Ich kenne selbst solche jungen Leute aus dem Bekanntenkreis. Und ob man es glaubt oder nicht, auch diese Jobs sind wichtig für das Funktionieren des Kapitalismus.
Die jungen Menschen gibt es…sogar mehr als früher…die machen nur keinen Abschluss mehr.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/weniger-berufsabschluesse-deutschland-100.html
Die letzten beiden Abijahrgänge meiner Schule haben Großteil Ausbildungsplätze erhalten. Das Studium ist demnach das erstemal nicht mehr auf Platz 1. Auch die umliegenden Realschüler liefern nicht mehr so viele Oberstufenbewerber. Die Kandidaten gehen mit ihren guten Abschlüssen lieber direkt in Ausbildung.
„Lehramtstudium im NRW so beliebt wie nie – alle anderen Studiengänge verzeichnen weniger Einsteiger“
„Korrektur: EinsteigerInnen“
Hätte die Überschrift auch lauten können.
Vielleicht ist die Überschrift ja korrekt und es sind einfach deutlich weniger Männer, die sich an die Unis begeben – und stattdessen gleich zum Biertrinken in die Kneipe mit den meisten Leerstühlen gehen?
Leerstühle – verstehste – Leerstühle…. ein absoluter Brüller am Sonntagmorgen huahuahua!! 😉
„…können.“ ist hier das richtige Wort. Es gibt keine Pflicht zum Gendern.
Wichtiger als die vom Philologenverband geforderten Dinge, wären doch gerade in NRW mehr Unterstützung!
Je nachdem an welcher Schule in NRW man ist, muss man für jede Ordnungsmaßnahme und jede schlechtere Note kämpfen. Und das wird vor allem durch das Schulministerium forciert. Eine schlechte Note bedeutet einen riesigen Mehraufwand für die Lehrkraft durch unsinnige Förderpläne (werden in 9 von 10 Fällen eh nicht umgesetzt durch Schüler und Eltern) oder Rechtfertigungen. Kommt es zu einem Wiederspruch kann man sich mehrere Tage hinsetzen um das ganze so zu rechtfertigen, dass man mit seiner Note durchkommt, damit die nicht einfach einseitig ohne zu fragen umgeändert werden muss. Heißt nicht, dass es nicht auch mal bei dem ein oder anderen Kollegen gerechtfertigt ist, da ich mir manchmal auch die Hände über den Kopf zusammenschlage bzgl. der Notengebung mancher Leute, aber der Arbeitsaufwand steht in keinem Verhältnis.
Ebenso bei Ordnungsmaßnahmen: Der Schüler ist die ausschlaggebende Person, aber ich als Lehrer habe dadurch Stunde um Stunde Mehrarbeit und muss mich dann anschließend vor Eltern und Schulleitung rechtfertigen und kann mich dann noch mit der Schulleitung streiten, damit es nicht nur eine Ermahnung gibt, weil das ja auch total angemessen wäre.
Also mir würde schon reichen, einfach mehr Rückhalt und Zusammenhalt zwischen Politik, Ministerium, Bezirksregierungen, Schulleitungen und Lehrer. Wir sind eine Behörde und kein Dienstleistungsunternehmen.
Sie treffen den Nagel auf den Kopf: In einer Welt der juristischen Verantwortung („ist das denn auch rechtssicher?“) neigen Bürokratien dazu, jede, aber auch wirklich jede Handlung zu verrechtlichen. Damit sinkt der Handlungs- und Ermessensspielraum für die Unterlinge. Eine fünf zu halten, kann für die KuK ganz schön anstrengend werden. Dann wird der SoS dann eben so lange weiterversetzt, bis die Verweildauer in der SII abgelaufen ist. Und das BK freut sich über einen gymnasialen Neuzugang.
Alles rechtssicher abgelaufen, alles gut, oder?
Nicht alles: der/die SoS hat selbst viel Zeit verloren, unzählige Frustrationserlebnisse erfahren und ganz viele KuK Zeit und Nerven gelassen. Hauptsache in dubio pro discipuli.
Sie sollten sich eher mal darum kümmern, die Berufsanfänger besser zu unterstützen. Da gibt es auch eine große Anzahl an Aussteigern, die eigentlich gerne die Beruf ausüben würden.
Ich hatte am Anfang noch große Lust, aber mich zieht es nun in die Schweiz
Dem KM oder RP war meine Kündigung vollkommen egal und es wurde nicht ein Mal kurz nach den Gründen gefragt. Das System wird scheitern…
Die Arbeitswelt hat sich zu schnell verändert, nur der Lehrerberuf nicht!
Wenn der Maler eine 4 Tage Woche hat und der Angestellte 2-3 Tage homeofffice macht oder Gudrun sogar aus Mallorca arbeitet, sind das benefits, die am Lehrerberuf vorbeigingen bislang.
Deshalb: Konsequente 4 Tage Woche für alle im Lehramt, homeschooling ansatzweise ermöglichen 20-30 % , flexibler Wechsel zwischen Schulen, Stunden aufbrechen und mehr schülerzentrierten Unterricht sowie die Gehälter an die aktuelle Inflation angleichen.
Ps: Elternabende und Konferenzen gehen auch online, wenn Betriebe mit 1000 Leuten das auch hinbekommen!
Schließlich arbeiten Lehrer auch bis 67, während sich andere ab 58 in den Ruhestand verabschieden!
„Elternabende und Konferenzen gehen auch online, wenn Betriebe mit 1000 Leuten das auch hinbekommen!“
Wer hindert Ihre Schule daran? Bei uns ist das seit Corona üblich und wir werden auch nicht mehr davon zurückgehen. Nur noch in Ausnahmefällen wie Klassenkonferenzen und Gesamtkonferenzen sowie bei nachweislichem Bedarf gibt es Präsenztreffen.
Felix JoE-ia!
Alleine das entlastet schon enorm – und war neben anderen Dingen ein Grund für mich, die Schule zu wechseln.
Würde bei uns nicht gehen, weil sich Eltern schlicht weg weigern, das online zu benutzen. Da würde direkt beim ersten Mal irgendein Querulant ankommen und sagen „Ich habe keinen Zugang dazu“ und zack wär es wieder weg. So schnell wie Corona kam, waren bei uns Online Konferenzen auch wieder weg. Gleiches gilt übrigens auch für querulantische Kollegen, die sich weigern, ihr Internet zu Hause für die Arbeit zu nutzen, weil sie es ja selbst bezahlen.
Genauso gibt es genügend Eltern, die an Sprechtagen und Elternabenden in Präsenz aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen können. Nur nimmt darauf aus unerfindlichen Gründen niemand Rücksicht.
Online-Konferenzen sind bei uns in OWL nach Dienstanweisung der BzR-DT nur zulässig, wenn sie lediglich einen Tagesordnungspunkt umfassen und absehbar in einer Zeitspanne unter 30 min abzuarbeiten sind.
Alles andere muss!!! in Präsenz stattfinden.
Der Witz dabei ist:
Läge eine solche Konferenz im Bereich des möglichen schreibt die SL oder schreiben die Abteilungsleiter als „Erweiterte SL“ einfach zum zentralen Thema noch den Topp „Verschiedenes“ dazu … und schon gilt die Möglichkeit zur OnlineKonfi nicht mehr.
Habe als Fakovorsitzender mal in Rücksprache mit den KuK den Versuch unternommen, diese Regel zu unterlaufen und die Fako als Online-Konferenz anberaumt:
Wurde daraufhin bei der SL vorgeladen. Mein Hinweis in diesem Gespräch, dass die BzR ja gar nicht mitbekommt, ob wir online oder in Präsenz tragen und es doch um die Erledigung der anstehenden Aufgaben ginge, wurde von der SL dergestalt beantwortet, dass die BzR das natürlich mitbekommen wird und dann dienstrechtlich Konsequenzen drohen, weil sie – die SL – das dorthin melden würde.
Wird wohl Zeit, dass Sie und ihre KuK der Schulleitung mal passiv demonstrieren, dass jede Schule Lehrer braucht…SLs aber nicht unbedingt.
„dass jede Schule Lehrer braucht…SLs aber nicht unbedingt.“
Da wünsche ich den Lehrern ganz viel Spaß bei der Vielzahl der zusätzlich zu bearbeitenden Aufgaben (angefangen bei der Stundenplanerstellung, ASDPC, Unstat, sonstigen Statistiken, Konferenzvorbereitungen, Schulentwicklung, Schulverwaltung jeglicher Art, Bearbeitung von An- und Abfragen, Terminkalender, Orga Veranstaltungen, SLDBs [irgendjemand wird hingehen müssen], Anwesenheit bei verpflichtenden Veranstaltungen, Schulpfelgschaft und Schulkonferenz mit Vor- und Nachbereitung], Dokumentationen jeglicher Art, Förderverein, Schuletat und die Verwaltung, Emails, Fortbildungen, bis zu den Ordnungsmaßnahmen und dem Unterschreiben der Zeugnisse….und noch sehr viel mehr, was ich jetzt gerade nicht auf dem Schirm habe….ach ja, Schulleiter unterrichten auch noch….)
Na und?
Dann gehts halt schief.
Dafür sind Subalterne im spezifischen Kontext des deutschen Beamtensystems schlicht nicht wirklich verantwortlich und vor allem nicht bestrafbar.
Sie wissen es vielleicht noch – nur zur Sicherheit aber nochmal:
Die „08/15-Lehrkraft“ geniesst nicht die Schulleitungsart, die Sie hier schon öfter gut beschrieben haben.
„Die „08/15-Lehrkraft“ geniesst nicht die Schulleitungsart, die Sie hier schon öfter gut beschrieben haben.“
Sollte das ein Kompliment sein, dann bedankenich mich…. 🙂
Sollte es. 🙂
„Dafür sind Subalterne im spezifischen Kontext des deutschen Beamtensystems schlicht nicht wirklich verantwortlich und vor allem nicht bestrafbar.“
Sie lesen aber doch ab und zu die ADO?
Selbst wenn nicht bestrafbar, so können übergeordnete Behörden Ihnen ganz schön auf die Nerven fallen, wenn etwas nicht so läuft, wie es angeordnet wurde…
Ich weiß, was passiert ist, als meine Co mal Unstat vergessen hat….
Um meine Lektüre von DO & BASS und so machen Sie sich mal keine Sorgen. 🙂
Meine Dokumentation ist übrigens dreifach, bei Aufsichten vierfach (GPS-Protokoll meiner Rundgänge, schriftliche Notizen mit dem üblichem zu JEDEM Gespräch, dass ich im Dienst führe)
Glücklicherweise ist das an meiner neuen Wirkungsstätte garnicht mehr erforderlich – aber Gewohnheiten bleiben halt.
„Meine Dokumentation ist übrigens dreifach, bei Aufsichten vierfach (GPS-Protokoll meiner Rundgänge, schriftliche Notizen mit dem üblichem zu JEDEM Gespräch, dass ich im Dienst führe)“
Jetzt übertreiben Sie aber 🙂
Dafür bräuchten Sie ja eine Schulverwaltungsassistenz ganz alleine….
Ne, mit digitalen Mitteln ist das echt einfach. (Z.B. ein Handgriff fürs GPS-Protokoll)
Zeit ist auch easy mit einer der zahllosen Arbeitszeit-Apps.
Und das Protokollbuch führe ich im Unterricht, während die SuS Videos gucken oder Aufgaben bearbeiten.
Ganz selten kommt es mal vor, dass ich zu Hause was nachtragen muss, aber der Regelfall ist das nicht.
Ich kenne schon zwei Schulen (BBS und GS) die das seit Jahren notgedrungen ganz gut hinbekommen. Da werden die Aufgaben halt im Kollegium verteilt, aber machbar ist das auf jeden Fall.
„Online-Konferenzen sind bei uns in OWL nach Dienstanweisung der BzR-DT nur zulässig, wenn sie lediglich einen Tagesordnungspunkt umfassen und absehbar in einer Zeitspanne unter 30 min abzuarbeiten sind.
Alles andere muss!!! in Präsenz stattfinden.“
Ich fragte schon öfter, wo ich das bitte nachlesen kann. Habe mir schon die Finger nach dieser Anweisung wundgegoogelt, habe nichts gefunden. Wären Sie so nett, mir dazu nähere Angaben zu machen…
Was ich mich darüber hinaus frage, wie dies in der Macht einer Bezirksregierung liegen kann.
Die Bezirksregierung Münster schlägt sogar offiziell vor, dass Online so einiges umgesetzt werden kann im Sinne der Entlastung.
Hallöle, diese Anweisung wurde uns durch unsere SL mitgeteilt und dann mit dem Hinweis auf den Dezernenten in DT, mit dem sie ja quasi stündlich telefoniert, immer wieder um die Ohren gehauen.
Als ich sie bat, mir diese Dienstanweisung in der amtlichen Schriftform zugänglich zu machen, hat sie das aus diensthierarchischen Gründen verweigert – das seien Schreiben, die nur für die SL zugänglich gemacht würden – im übrigen nicht der einzige Fall, in dem so mit der Offenlegung angeblich dienstliche Anweisungen seitens der BzR vonnunserer SL verfahren wird. Selbst der Lehrerrat wird da bei entsprechender Nachfrage hingehalten, vertröstet oder abgewiegelt.
Natürlich hege ich den Verdacht, dass diese Anweisungen von der SL „kreativ in die Welt gebracht wurden“ – aber wer will schon die Chefebene der Lüge bezichtigen?
Jedermann/frau – mit einer einfachen Nachfrage schön fett über den Dienstweg an die angeblich (ich nenne das mal so) befehlsausgebende Stelle:
„Sehr geehrte Frau Dezernentin Musterfrau,
ich bitte um die Schriftform Ihrer Dienstanweisung zur Durchführung von XYZ, die uns von der SL Frau Soundso bekannt gemacht wurde. Wir möchten sicher sein, richtig zu handeln.
MfG,
Bildungsdrohne 4712“
Was meinen Sie, wie der Dezernent rotiert, wenn er/sie hört, dass seine SL-Bots sich Dienstanweisungen AUF SEINEN NACKEN einfach AUSGEDACHT haben…. 😀
Geht der Dienstweg denn nicht zuerst über die SL? Ich war mal so „frech“, eine Anfrage gleich an den Schulrat zu stellen- wegen Zeitdrucks kurz vor den Sommerferien, die SL erhielt nur zeitgleich eine Kopie der Anfrage von mir. Das fand die SL, nicht so richtig gut. Eine Weile später eine „Einzelfallprüfung“ (gleicher Fall) an den Senat über den regulären Dienstweg gestellt. Wochen später erfuhr ich dann, dass dieses Schreiben bei der SL „hängengeblieben“ war. Die Sache (der Einzelfall) wurde zum Schaden des Kindes) einfach „ausgesessen“. Der Dienstweg ist eine feine Sache. 🙂
Der Tipp eine „Einzelfallprüfung“ zu beantragen, kam übrigens vom Schulrat nach meinem ersten „fauxpas“.
Ja, der Dienstweg geht immer erst zur nächst höheren Instanz….also zunächst zur SL….
Es gibt nur wenige Ausnahmen, wo es anders ist, z.B. wenn es um konkrete Beschwerden über die SL geht
Genau deswegen ja, DAMIT es über diesen Tisch geht. 😉
Oh, oh…Glauben Sie ernsthaft, dass der Dezernent die SL in die Pfanne haut? Sollten sich die beiden gut verstehen, drehen die den Spieß um….das kann soweit gehen, dass jemand sich qua Versetzung plötzlich wo ganz anders wiederfindet….ich wäre da zurückhaltend…
Nein, natürlich nicht.
Nicht nach AUSSEN, zu den normalen LuL hin.
„Hallöle, diese Anweisung wurde uns durch unsere SL mitgeteilt und dann mit dem Hinweis auf den Dezernenten in DT, mit dem sie ja quasi stündlich telefoniert, immer wieder um die Ohren gehauen.“
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass es hier um einen klassischen Fall von „wer viel fragt, kriegt viel Antwort“ handelt.
Ich fragte deshalb nach, da wir ja fast nur Online-Konferenzen machen, ich aber natürlich nie gefragt habe, ob wir das auch dürfen. Als Sie schon einmal darauf hinwiesen, bin ich natürlich etwas unsicher geworden (also nicht, dass wir es dann anders handhaben würden, sondern dass wir es zukünftig dann auch nicht öffentlich rausposaunen 🙂 ).
Nachdem ich jetzt alle einschlägigen Erlasse durchgeforstet habe, einschließlich meiner Mails vom MSB, lehne ich mich beruhigt zurück und mache es weiter so….ebenso die Schulkonferenzen….
Übrigens die FaKos, die bei uns vor Schulbeginn stattfinden, sind auf Wunsch auch aus dem Homeoffice heraus….das kann jede FaKo entscheiden, wie sie will….sollen sich alle doch so organisieren, wie sie wollen….hauptsache das Ergebnis stimmt…
„(3) Die Schulleiterin oder der Schulleiter informiert im Rahmen der Bestimmungen des Siebten Teils des Schulgesetzes NRW insbesondere die Schulkonferenz und die Lehrerkonferenz, den Lehrerrat, die einzelnen Lehrerinnen oder die Lehrer sowie die Schulpflegschaft und den Schülerrat und die in der Schule tätigen außerschulischen Partner über wesentliche Angelegenheiten der Schule. Hierzu zählen auch dienstliche Vorschriften, Anordnungen und Veröffentlichungen der Schulaufsichtsbehörden; den Mitwirkungsorganen ist die Einsichtnahme in der Schule zu ermöglichen.“
Besonders der letzte Satz zwingt die SL dazu solcherlei Vorgaben öffentlich zu machen….
Nachtrag:
Selbst SLDBs finden in unserer (und Ihrer) Stadt seit Corona immer wieder online statt, sei es auch damaligen Infektionsgründen und heute, weil der Raum im Rathaus plötzlich abhanden gekommen ist oder die Schulräte terminlich noch andere Verpflichtungen danach haben….also zeitliche Zwänge….
Und dass wir nur einen Punkt auf der Tagesordnung hätten, ist auch noch nie vorgekommen….mmhhhh (was die Bezirksregierung Detmold) wohl dazu sagen würde?
Vllt frage ich einfach mal nach….aber besonders kooperativ hat sich die Behörde bei ähnlichen Anliegen seitens der LuL-Basis noch nicht gezeigt.
Ja, aber vergessen Sie den Dienstweg nicht, sonst kann das unangenehm für Sie werden…
Nun, da müsste wohl jemand schriftlich auf dem Dienstweg einfach mal ganz höflich fragen…. 😀
Wenn diese angebliche DA wirklich ausgedacht ist/sind, gibt es ne lustige Butterfahrt mit Einseifen zur BzReg für diese Führungskraft…(WENN, wie gesagt, ich weiß es nicht)
Sich DAs übergeordneter Dienststellen einfach auszudenken, das könnte schon ein Dienstvergehen sein 🙁
Naja, Sie sehen ja wo es mit den Abordnungen hingeführt hat. Der MSB gibt den Auftrag an die Bezirksregierung Münster. Die reicht es an die SL weiter, jemanden aus ihren Reihen zu benennen, notfalls über Losverfahren. Die SL tut das natürlich über Los, damit sie nicht den Unmut auf sich zieht….
Da hat sich Münster garantiert auch einfach gedacht, okay über Losverfahren vergeben wir auch Plätze an der sek I , da können wir ja auch bei Abordnungen genauso verfahren……tja, und dann schnappte die schön gedachte Falle zu…..weil eben niemand über die Rechtmäßigkeit nachgedacht hat….
Glauben Sie wirklich, dass außer juristischen Abteilung in den Bezirksregierungen irgendjemand sonst Ahnung von rechtlichen Belangen hat? Das ist nämlich keinesfalls so…..
Auch der besagte Dezernent, von dem André sprach, ist bestimmt kein Jurist, sondern nur ein Aparatschik….böse ausgedrückt…..
Als SL tut man gut daran sich über alle rechtlichen Belange so gut es geht selber in Kenntnis zu setzen. Meine Freundin ist die BASS, die lese ich gerne auch in meiner Freizeit. Ich verstehe vielleicht nicht alles, aber da frage ich bei kompetenten Menschen.
Wenn man sich leidlich gut auskennt, weiß man für die eigene Schule, für die Koleginnen, für die Mitarbeiter die Kenntnisse zu nutzen und macht sich unabhängig von übergeordneten Stellen….immer im Sinne der eigenen…..
Also ist im Endeffekt auch bei Ihnen die SL das Problem. Da darf man sich als SL natürlich nicht wundern, wenn man irgendwann keine geeigneten Bewerber mehr bekommt.
Das Problem ist ja, dass man als Bewerber meist erst hinterher merkt, dass es ein Griff ins Klo war….
Eigentlich nicht. Bei uns zum Beispiel wollen viele Referendar*innen bleiben, obwohl es sich „nur“ um eine IGS handelt. Andere (ich selbst zum Beispiel) kommen auf Empfehlung von Bekannten. Glauben Sie denn, dass sich junge Lehrkräfte nicht untereinander austauschen? Ist der Ruf einer Schulleitung und damit auch der Schule erst einmal ruiniert, lässt sich der Schaden nur schwer wieder reparieren.
Der Effekt hat sich geändert bzw. ändert sich gerade drastisch.
Durch diese böse Internet kann man die Leute halt nichtndran hindern, ihre Erfahrungen auszutauschen…
Maler, die ich kenne, haben volle Auftragsbücher und „arbeiten“ dann täglich 10 bis 11 Stunden.Diexwenigsten hören nach 4 Tagen auf, es sei den die Baustelle ist schon am Donnerstag fertig. Bei 4 Tagen sind das auch bis zu 44 Stunden. Oftmals im Außenbereich, bei jedem Wetter, und im Winter sind sie froh, wenn sie Arbeiten im Innnebereich bekommen.
Angestellte im Homeoffice arbeiten max in kleinen Konferenzen, in der Regel eigenständig an Aufgaben oder maximal mit einem Kunden gegenüber. Sas ist ganz etwas anderes als mit Schulklassen. ( Selbst hier muss noch unterschieden werden, wie alt die Schüler sind).
Und ich möchte mir jetzt auch nicht vorstellen, was los ist, wennxalle deutschen Lehrkräfte jetzt nach Mallorca zu Gurdrun ziehen und von dort aus die Schüler unterrichten.
Nur so viel zu diesen Vergleichen mit anderen Berufsgruppen.
Da haben Sie völlig recht.
Nur fragen Sie den Maler mal, wenn er Sie kennt und weiß, dass Sie nicht vom Finanzamt kommen…was denn z.B. so ein ganz normaler Innenraum ohne Probleme und Aufwand kostet für Taezieren & Streichen…wenn Samstag ist.
Sie werden überrascht sein. 🙂
Und verstehen, wieso so mancher Handwerker über „Lehrergehälter“ nur müde lächelt.
Maler ist sogar ein Paradebeispiel dafür.
Ja, einige haben hier völlig realitätsfremde Vorstellungen. Natürlich arbeitet der Handwerker auch am Wochenende, nur dann kann man ihm nicht mit den üblichen Stundensätzen kommen. Die letzten Maler, die bei uns an der Schule waren, waren auch nur von Montag bis Donnerstag da… ob das wohl an der üblichen Vergütung für öffentliche Aufträge lag?
Und die ersten fordern schon wieder den Samstag als Schultag, um die „Bildungskatastrophe“ abzuwenden und die Schüler am Wochende von den „sozialen“ Medien wegzubekommen… ob bei diesen Überlegungen auch eine Verdopplung der Vergütung an diesen Tagen für die betroffenden Lehrkräfte mitgedacht wurde? Sonst gilt doch wieder:
Gen Z: …
O-Ton: „Am Wochenende wird das Geld verdient.“
Angestellter („freie“ Wirtschaft“): „Am Wochende wird sich erholt!“
Handwerker: „Am Wochenende wird das Geld verdient!“
Lehrer: „Am Wochenende wird korrigiert!“
Gen Z: …
Am Wochenende wird korrigiert, weil die Nachmittage anderweitig verbracht werden. Mit den Kindern ins Freibad gehen, wandern, einkaufen, lesen…
Soso, Samson hat den Durchblick.
„Normales“ staatliches Gymnasium: Unterricht von 8 bis kurz nach 15 Uhr. Das sind 7 Stunden Arbeitszeit. „Freistunden“ dazwischen werden mit Vor- und Nachbereitungen, Vertretungen, Aufsichten und allerhand Formalkram verbracht. Für den IG-Metaller wäre damit die wöchentliche Arbeitszeit bei einer 5-Tage-Woche erfüllt.
Wer am Wochenende gezwungen ist zu korrigieren, weil er sonst die Terminvorgaben nicht schafft, müsste im Ausgleich die kompletten Ferien (12 Wochen) völlig arbeitsfrei haben. Dass dem nicht so ist, weiß mittlerweile jeder Studienanfänger. Deshalb studieren die lieber etwas anderes.
Die einzigen, die ich nachmittags (und vormittags!) mit ihren Kindern herumlaufen sehe, sind die Angestellten im sogenannten „Homeoffice“. Die Zahl der Eltern, die mittlerweile genügend Zeit haben, ihre Kinder persönlich zur Schule zu bringen und abzuholen, ist mittlerweile erstaunlich hoch. „Homeoffice“ wahrscheinlich. Lehrer sind keine dabei.
Und wieder diese völlig verzerrte Darstellung BEIDER Seiten.
Wenn es Sle irgendwie zufrieden macht, dann können Sie gerne weiterhin derartige Geschichten spinnen.
Im realen Leben außerhalb der Schule kommen Sie mit dieser „Wahrnehmung“ keine zwei Wochen über die Runden.
Wissen Sie aber bestimmt selbst…
Gen Z: „Wochenende, was ist das? Für mich ist immer Wochenende.“
Dann heißt es hier: abwarten und sehen, was beim Maler an Rente rumkommt. Der kann noch so viel am Samstag schwarz malen, der wird in die Röhre schauen.
Aber was anderes: Sie beschäftigen hoffentlich keine Schwatzarbeiter!!
Das kommt drauf an – geht der Maler her und lebt bescheiden weiter (nach aussen hin) wird er nie erwischt…und bis zur Rente angelegtes Geld…die Beratung (lol) kann ich in 5 Minuten machen oder sich jeder Mensch auch so erarbeiten…Aktienmarkt regelt.
Wenn der Handwerker natürlich die WEs durchschuftet, um anschliessend das Geld für überteuerte Getränke im Club und tiefergelegte Golfs rauszuhauen….tja.
Ich persönlich würde natürlich niemals Schwarzarbeit betreiben oder beauftragen, denn das ist verboten.
Darum heisst es ja so.
Nicht verboten ist es allerdings, wenn ich einem Freund tapezieren helfe und der wiederum bei mir Wasseranschlüsse modernisiert.
Die Quittungen der Materialkäufe auf jeweils eigene Kosten lege ich gerne vor, falls ich mal dazu gezwungen sein sollte.